BGI/GUV-I 503. Information. Anleitung zur Ersten Hilfe. Mai 2011

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Transkript:

503 BGI/GUV-I 503 Information Anleitung zur Ersten Hilfe Mai 2011

Herausgeber Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.v. (DGUV) Mittelstraße 51 10117 Berlin Tel.: 030 288763800 Fax: 030 288763808 E-Mail: info@dguv.de Internet: www.dguv.de Fachausschuss Erste Hilfe der DGUV Layout & Gestaltung: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.v. (DGUV), Medienproduktion Ausgabe Mai 2011 BGI/GUV-I 503 zu beziehen bei Ihrem zuständigen Unfallversicherungsträger oder unter www.dguv.de/publikationen

Anleitung zur Ersten Hilfe BGI/GUV-I 503 Mai 2011

Inhaltsverzeichnis Seite 1 Aushang zur Ersten Hilfe... 6 2 Allgemeine Verhaltensweisen beim Auffinden einer Person... 7 3 Lebensrettende Sofortmaßnahmen... 8 4 Herzdruckmassage... 10 5 Beatmung... 11 6 Stabile Seitenlage... 12 7 Blutungen... 13 8 Schock... 16 9 Knochenbrüche, Gelenkverletzungen... 17 10 Verbrennungen... 18 11 Verätzungen... 19 12 Vergiftungen... 20 13 Unfälle durch elektrischen Strom... 21 14 Dokumentation von Erste-Hilfe-Leistungen... 22 5

1 Aushang zur Ersten Hilfe Rettungsleitstelle (Notruf): Ersthelfer: Betriebssanitäter: Erste-Hilfe-Material bei: Erste-Hilfe-Raum: Ärzte für Erste Hilfe: Berufsgenossenschaftliche Durchgangsärzte: Info: www.dguv.de/landesverbaende Berufsgenossenschaftlich zugelassene Krankenhäuser: Lerne helfen werde Ersthelfer Info: www.dguv.de/erstehilfe Meldung zur Ausbildung bei: Diese Anleitung zur Ersten Hilfe ergänzt das Plakat Erste Hilfe (BGI/GUV-I 510-1) und gibt weitergehende Hinweise zur Ersten Hilfe im Betrieb. Ausführliche Informationen enthält das Handbuch zur Ersten Hilfe (BGI/GUV-I 829). 6

2 Allgemeine Verhaltensweisen beim Auffinden einer Person Person ggf. aus dem Gefahrenbereich retten 7

3 Lebensrettende Sofortmaßnahmen Ablaufschema bei lebensbedrohlichen Situationen nicht nicht vorhanden keine keine no um um Hilfe rufen Bewusstsein prüfen laut ansprechen, anfassen, rütteln Atmung Atmung prüfen prüfen Atemwege freimachen, Kopf Kopf nackenwärts beugen, beugen, Kinn Kinn anheben, anheben, sehen/hören/fühlen vorhanden normale Atmung Situationsgerecht helfen z.b. Wunde versorgen Stabile Stabile Seitenlage Notruf Bewusstsein und und Atmung überwachen 8

normale ne normale Atmung Atmung Notruf Notruf + + AED AED * holen * holen lassen lassen 30 x 30 Herzdruckmassage x Hände Hände in Brustmitte in Drucktiefe 5 65 cm 6 cm Arbeitstempo 100 100 120/min im im 2 x 2 Beatmung x Wechsel 1 s 1 lang s lang Luft Luft mit mit in in Mund oder Nase Nase einblasen * Sofern * Sofern verfügbar verfügbar den Anweisungen den des Automatisierten des Externen Defibrillators (AED) folgen. 9

4 Herzdruckmassage Rückenlage auf harter Unterlage Oberkörper freimachen Handballen einer Hand auf die Mitte der Brust legen Handballen der zweiten Hand auf die erste Hand legen und die Finger verschränken Mit gestrecktem Arm das Brustbein 5 bis 6 cm nach unten drücken Brustbein nach jedem Druck entlasten 30 x Herzdruckmassage (Arbeitstempo: 100 120/min) im Wechsel mit 2 x beatmen Wiederbelebung bis Atmung einsetzt oder Rettungsdienst übernimmt 30 x Herzdruckmassage Hände in in Brustmitte Drucktiefe 55 66 cm cm Arbeitstempo 100 120/min 10

5 Beatmung Kopf nackenwärts beugen 2 x beatmen im Wechsel mit 30 x Herzdruckmassage Mund zu Mund (Nase zuhalten) siehe Abbildung oder Mund zu Nase (Mund zuhalten) 1 Sekunde lang gleichmäßig Luft in den Mund einblasen 2 x Beatmung 1 s lang Luft in Mund oder Nase einblasen 11

6 Stabile Seitenlage Beine des Bewusstlosen strecken Nahen Arm angewinkelt nach oben legen, die Handinnenfläche zeigt dabei nach oben Ferne Hand des Bewusstlosen fassen und Arm vor der Brust kreuzen, Hand nicht loslassen Mit der anderen Hand an den fernen Oberschenkel (nicht im Gelenk!) des Bewusstlosen greifen und Bein beugen Bewusstlosen zu sich herüber ziehen Hals überstrecken und Mund leicht öffnen An der Wange liegende Hand so ausrichten, dass der Hals überstreckt bleibt Ständige Atemkontrolle Stabile Seitenlage 12

7 Blutungen Erkennen Blutende Wunden können durch Kleidungsstücke oder durch die Lage des Verletzten verdeckt sein Maßnahmen Einmalhandschuhe tragen Wunden keimfrei bedecken Gegebenenfalls Schocklagerung Gegebenenfalls Anlegen eines Druckverbandes Situationsgerecht helfen z.b. Wunde versorgen 13

Anlegen eines Druckverbandes Wundauflage auf Wunde legen und mit 2 bis 3 Bindengängen fixieren Druckpolster, z.b. zweites Verbandpäckchen, auf Wundauflage platzieren Mit weiteren Bindengängen stramm befestigen Druckpolster Wundauflage Binde Blutgefäße 14

Bedrohliche Blutung aus Wunden Kopf Rumpf Arm Bein Amputation/ Teilabriss Hochhalten falls möglich Hochhalten Aufpressen auf Blutungsstelle Abdrücken Aufpressen auf Blutungsstelle falls möglich Druckverband Druckverband Druckverband falls möglich Druckverband Bei Abriss von Körperteilen Abgetrennte Körperteile suchen In keimfreiem Verbandmaterial kühl verpackt dem Verletzten mitgeben (z.b. Replantat-Beutel) 15

8 Schock Erkennen Frieren/Zittern Blasse, kalte Haut Schweiß auf der Stirn Diese Anzeichen treten nicht immer alle und nicht immer gleichzeitig auf. Maßnahmen Für Ruhe sorgen Gegebenenfalls Blutungen stillen Vor Wärmeverlust schützen (Decke unterlegen, zudecken) Schocklage herstellen Zuwendung, Betreuung Ständige Kontrolle von Bewusstsein und Atmung 16

9 Knochenbrüche, Gelenkverletzungen Erkennen Schmerzen Abnorme Lage/Beweglichkeit Verkürzung der Gliedmaßen Funktionsverlust Schonhaltung Maßnahmen Ruhigstellung des verletzten Körperteils in vorgefundener Lage Prellungen und Verrenkungen der Gelenke kühlen Bei Verdacht auf Wirbelsäulenverletzung Lage des Verletzte möglichst nicht ändern Bei offenen Knochenbrüchen Wunden mit sterilem Material bedecken 17

10 Verbrennungen Maßnahmen Brennende Person ablöschen Mit heißen Stoffen behaftete Kleidung sofort entfernen Auf der Haut festhaftende Kleidungsstücke nicht entfernen Lokale Kühlung mit fließendem Wasser bis Schmerz nachlässt (etwa 10 Minuten) Brandwunden keimfrei bedecken Vor Wärmeverlust schützen 18

11 Verätzungen Erste-Hilfe-Maßnahmen sind bereits bei Verdacht auf eine Verätzung durchzuführen, da die Wirkung von ätzenden Stoffen mit zeitlicher Verzögerung auftreten kann. Allgemeine Maßnahmen Auf Selbstschutz achten (z.b. Schutzhandschuhe, Atemschutz) Für Körperruhe sorgen Vor Wärmeverlust schützen Ärztliche Behandlung veranlassen Erbrechen nicht herbeiführen Augen Auge unter Schutz des unverletzten Auges sofort ausgiebig (ca. 10 Minuten) bei geöffneten Augenlidern mit Wasser spülen Im Auge verbliebene feste Stoffe mechanisch, z.b. mit einem feuchten Tupfer, entfernen Steriler Schutzverband Haut Verunreinigte Kleidung, auch Unterwäsche und Schuhe, sofort ausziehen Haut mit viel Wasser spülen Wunden keimfrei bedecken Verschlucken Sofortiges kräftiges Ausspülen des Mundes Wasser in kleinen Schlucken trinken lassen (Verdünnungseffekt) Atmungsorgane Bei Gefahr von Verätzungen durch Reizgase, z.b. Chlor, nitrose Gase, sind spezielle Erste-Hilfe-Maßnahmen durch den Betriebsarzt festzulegen und die Ersthelfer entsprechend zu schulen. 19

12 Vergiftungen Erkennen Angaben des Verletzten und anwesender Personen Anzeichen im Umfeld für das Einwirken giftiger Stoffe Allgemeine Maßnahmen Vergiftete Personen unter Selbstschutz (z.b. Schutzhandschuhe, Atemschutz) aus dem Gefahrbereich bringen Für Körperruhe sorgen, vor Wärmeverlust schützen Gifteinwirkung ermitteln (Giftstoff, Konzentration, Menge und Dauer der Einwirkung) Erbrechen nicht herbeiführen Gegebenenfalls Giftreste sichern Ärztliche Behandlung veranlassen Haut Verunreinigte Kleidung, auch Unterwäsche und Schuhe, sofort ausziehen Haut mit viel Wasser spülen Wunden keimfrei bedecken Verschlucken Sofortiges kräftiges Ausspülen des Mundes Atmungsorgane Bei Gefahr durch giftige Stoffe sind spezielle Erste-Hilfe-Maßnahmen durch den Betriebsarzt festzulegen, z.b. Sauerstoff, Antidote und die Ersthelfer entsprechend zu schulen*. * Hinweise zur Toxikologie und zur Ersten Hilfe in Sicherheitsdatenblättern, den Stoffmerkblättern der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie und Stoffdatenbanken (z.b. www.gischem.de, www.dguv.de, WebCode d11892) sind ggf. zusätzlich zu beachten. 20

13 Unfälle durch elektrischen Strom Bei jedem Stromunfall muss mit Kreislaufstillstand gerechnet werden. Allgemeine Maßnahmen Auf Selbstschutz achten In jedem Fall zunächst für Stromunterbrechung sorgen Niederspannung (üblich im Haushalt und Gewerbe bis maximal 1 000 Volt): Stecker ziehen Ausschalten Sicherung/Sicherungsautomat betätigen Hochspannung (durch Warnschild mit Blitzpfeil gekennzeichnete Anlagen über 1 000 Volt): Hochspannung Abstand halten (5 m Abstand) und sofort Notruf Elektrounfall veranlassen Fachpersonal herbeirufen (zwecks Ausschalten) Rettung aus Hochspannungsanlagen nur durch Fachpersonal! Hilfeleistung erst nach Eingreifen von Fachpersonal Maßnahmen am Patienten Bei jedem Elektrounfall ständige Kontrolle von Bewusstsein und Atmung (Kreislauf) Versorgung des Verletzten je nach Zustand (Verbrennung) Ärztliche Behandlung veranlassen 21

14 Dokumentation von Erste-Hilfe- Leistungen Die Aufzeichnungen sind mindestens 5 Jahre lang aufzubewahren und müssen mindestens nachfolgende Angaben enthalten : Angaben zum Hergang des Unfalls bzw. des Gesundheitsschadens Name des Verletzten bzw. des Erkrankten Datum/Uhrzeit Abteilung/Arbeitsbereich Hergang Art und Umfang der Verletzung/Erkrankung Name der Zeugen Erste-Hilfe-Leistung Datum/Uhrzeit Art und Weise der Maßnahmen Name des Ersthelfers/Erste-Hilfe-Leistenden 22

Erste Hilfe Auffinden einer Person! Notruf um Hilfe rufen keine normale Atmung Notruf + laut ansprechen, anfassen, rütteln Atmung prüfen Atemwege freimachen, Kopf nackenwärts beugen, Kinn anheben, sehen/hören/fühlen * Hände in Brustmitte lassen Drucktiefe 5 6 cm Arbeitstempo 100 120/min im 2 x Beatmung Wechsel mit 1 s lang Luft in Mund oder Nase einblasen normale Atmung Rettungsleitstelle (Notruf): Ersthelfer: Betriebssanitäter: Erste-Hilfe-Material bei: Erste-Hilfe-Raum: Ärzte für Erste Hilfe: z.b. Wunde versorgen Stabile Seitenlage Berufsgenossenschaftliche Durchgangsärzte: Info: www.dguv.de/landesverbaende Berufsgenossenschaftlich zugelassene Krankenhäuser: Notruf Info: www.dguv.de/erstehilfe Meldung zur Ausbildung bei: Wenn das herausnehmbare Plakat Erste Hilfe (BGI/GUV-I 510-1) fehlt, dann können Sie es bei Ihrem zuständigen Unfallversicherungsträger oder unter www.dguv.de/publikationen bestellen.

Deutsche Berufsgenossenschaft Gesetzliche Unfallversicherung der Bauwirtschaft e.v. (DGUV) Mittelstraße Hildegardstraße 51 29/30 10117 10715 Berlin Tel.: www.bgbau.de 030 288763800 Fax: 030 288763808 E-Mail: Präventions-Hotline info@dguv.deder BG BAU: Internet: 0800 8020 www.dguv.de 100 (gebührenfrei)