Geld und Spiele. Geld (2) Privatgeld, Zentralbankgeld, Konto und Buchen



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Transkript:

Geld und Spiele Geld (2) Privatgeld, Zentralbankgeld, Konto und Buchen Prof. Klaus Bastian {bastian@imn.htwk-leipzig.de}, Prof. Hans-Ulrich Niemitz {niemitz@r.htwk-leipzig.de} 1

Geld und die Banken Privatgeld im Kreditgeschäft schöpfen Das zweistufige Bankensystem Zentralbanken emittieren Geld gegen Finanztitel und Wertpapierpensionsgeschäfte Buch- oder Giralgeld Geldkredit Wer emittiert elektronisches Geld Geld im Spiel 2

Begriffe (Wikipedia) Eine Zentralbank (Notenbank, oder zentrale Notenbank) ist eine für die Währungspolitik zuständige Institution. Eine Geschäftsbank ist ein Unternehmen, das monetäre Problemlösungen für den Zahlungs- und Kredit- und Kapitalverkehr anbietet. Ein Wertpapier ist eine Urkunde, die ein privates Recht, beispielsweise eine Forderung oder eine Beteiligung an einer Kapitalgesellschaft, verbrieft. 3

Kollateralisieren, Naturalisieren Naturalisieren heißt, die Naturalproprietas in Naturalbesitz und Naturaleigentum aufzuteilen. Naturaleigentum lässt Naturalbesitz fordern. Kollateralisieren heißt, die Kollateralproprietas in Kollateralbesitz und Kollateraleigentum aufzuteilen. Kollateraleigentum lässt Kollateralbesitz fordern. Rechtsgeschäfte tätigen heißt, zu kollateralisieren und/oder zu naturalisieren (auch: zu nichtkollateralisieren ). Eine Kombination ist möglich! 4

Geld Geldemission (als Gläubiger für die Schuldner Geld als Schuldenzahlungsmittel emittieren) ist das wichtigste Rechtsgeschäft nach Miete und Kredit. Es gelingt durch eine neue Art des Kollateralisierens. Es gibt zwei Varianten. Immer werden dabei Rechtstitel emittiert und akzeptiert. Beim Geldemissionsgeschäft emittiert der geldemittierende Gläubiger sein Kollateraleigentum als Geld. Dieses Kollateraleigentum kann jederzeit und sofort Kollateralbesitz des Geldemittenten fordern. Der Geldschuldner akzeptiert dieses Geld. Er ist der erste Geldakzeptant und als Schuldner seinem Gläubiger verpflichtet. Der Verkäufer akzeptiert das Geld des Schuldners. Er ist dem Geldemittenten nicht verpflichtet. 5

Geldemission (KollateralProprietas) Geldschuldner kredit. Geld Geldemission/-akzeptanz Univers Obj Nat Bes Nat Eig Koll Bes Kredit NaturalProprietas Koll Bes Nat Eig Nat Bes Univers Obj Koll Eig Geldgläubiger Privat emittiertes Geld kann nur in die Welt kommen, indem sich zweimal auf Universalobjekte bezogen wird. Zum ersten auf das des Gläubigers, zum zweiten auf das des Schuldners! 6

Nur Kollateralseite Geldschuldner (KollateralProprietas) kredit. Gläubiger-GeldSchuldner-Koll Bes Geldemission/-akzeptanz Kredit Gläubiger-Koll Bes Schuldner-Koll Eig NaturalProprietas Geldgläubiger Privat emittiertes Geld kann nur in die Welt kommen, indem sich zweimal auf Universalobjekte bezogen wird. Zum ersten auf das des Gläubigers, zum zweiten auf das des Schuldners! 7

Zettelbanken (private Geldemission) Geldemission/-akzeptanz Kredit kredit. Gläubiger-Geld Geldschuldner Schuldner-Koll Bes Gläubiger-Koll Bes Geldgläubiger (Bank) Schuldner-Koll Eig Schuldscheinemission/-akzeptanz 8

Zentralbank und Geschäftsbank? Geldemission/-akzeptanz kredit. Zentralb.-Geld Geldschuldner Schuldner-Koll Bes Gläubiger-Koll Bes? Geschäftsbank Zentralbank Schuldner-Koll Eig Schuldscheinemission/-akzeptanz 9

Zentralbanken Wikipedia: Notenbanken waren ursprünglich Geschäftsbanken, die Banknoten herausgaben. Dies waren Quittungen für Münzgeld, das die Notenbanken in Verwahrung nahmen. Die Quittungen wurden als Zahlungsmittel verwendet. Sie gaben ihren Inhabern das Recht, von einer dazu verpflichteten Bank jederzeit die Herausgabe der entsprechenden Menge Münzgeld zu verlangen. Daraus entwickelte sich das Erfordernis für die Notenbanken, die von ihnen ausgegebenen Banknoten durch Bestände zunächst an Münzen, später an Edelmetallen (Gold, Silber) abzusichern, zu decken (Deckungspflicht). Mit der Zeit überstieg die Menge an Papiergeld die Menge an Münzen und Edelmetallen deutlich (s. Geldschöpfung). Deshalb müssen Notenbanken heute in vielen Ländern Banknoten nicht mehr durch Goldbestände abdecken (Aufhebung der Golddeckungspflicht). Etwa seit Ende des 19. Jahrhunderts gingen die Staaten dazu über, das Recht zur Ausgabe von Banknoten den verschiedenen Notenbanken ihres Landes zu entziehen und einer zentralen Notenbank, der Zentralbank des Landes, zu übertragen. Diese versorgt ihrerseits die Geschäftsbanken über Kredite mit Banknoten. Ein erster Versuch fand schon im 18. Jahrhundert in England und dann in Frankreich statt. 10

Zweigliedriges Bankensystem GBank ZBank ZB-Geld Kunde Schuldner GBank Gläubiger S-K-Eig S-K-Bes Titel müssen finanzmarkttauglich sein S-K-Eig G3-K-Eig G3-K-Bes 11

(Wikipedia) 12

(Wikipedia) Ein ist ein Wertpapier, das eine unbedingte Zahlungsanweisung des Ausstellers (Gläubiger) an den Bezogenen (Schuldner) enthält, an ihn {oder einen Dritten (Begünstiger, Remittent)} zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort eine bestimmte Geldsumme zu zahlen. Der ist eine Urkunde und ein geborenes Orderpapier. Er wird daher nur mittels Indossament übertragen. Das Recht aus einem kann nur durch Vorlage des s geltend gemacht werden. Das Bestehen, die Fälligkeit und die Durchsetzbarkeit der Verpflichtungen aus einem, die nach Annahme durch den Bezogenen entstehen, sind losgelöst von der Forderung aus dem Grundgeschäft, wegen dessen der geleistet wird (abstraktes Wertpapier). 13

Zentralbankgeld (1) GBank ZB-Geld ZBank ZB-Geld ZB-Geld ZB-Geld ZB-Geld Kunde Schuldner Nichtgeld Lieferant1 Gläubiger1 Nichtgeld Lieferant2 Gläubiger2 ZB-Geld GBank Gläubiger3 S-K-Eig S-K-Eig S-K-Eig S-K-Eig S-K-Bes G1-K-Eig indoss. G1-K-Eig G1-K-Eig G1-K-Bes G2-K-Eig refinanz. G2-K-Eig Finanzmarkt G2-K-Bes G3-K-Eig G3-K-Bes 14

Zentralbankgeld (1) GBank ZB-Geld ZBank ZB-Geld ZB-Geld ZB-Geld ZB-Geld Kunde Schuldner Nichtgeld Lieferant1 Gläubiger1 Nichtgeld Lieferant2 Gläubiger2 ZB-Geld GBank Gläubiger3 S-K-Eig S-K-Eig S-K-Eig S-K-Eig S-K-Bes G1-K-Eig indoss. G1-K-Eig G1-K-Eig Abkürzungen: GB = Geschäftsbank G1-K-Bes ZB = Zentralbank S-K-Eig = Schuldnerkollateraleigentum S-K-Bes = Schuldnerkollateralbesitz G1-K-Eig = Gläubiger1kollateraleigentum (1 kann auch 2 oder 3 sein) G1-K-Bes = Gläubiger1kollateralbesitz indoss. = indossieren ( an Zahlung statt benutzen) refinanz. = refinanzieren Finanzmarkt G2-K-Eig G2-K-Bes refinanz. G2-K-Eig G3-K-Eig G3-K-Bes 15

Wertpapierpensionsgeschäft Wikipedia Beim Wertpapierpensionsgeschäft handelt es sich um einen Vertrag, bei dem der Besitzer von Wertpapieren (Pensionsgeber) diese an einen Dritten (Pensionsnehmer) für eine begrenzte Zeit unter Übernahme der Rückkaufverpflichtung veräußert. Der Zeitpunkt der Rückgabe kann von vornherein vereinbart oder später festgelegt werden. Bei einem echten Wertpapierpensionsgeschäft ist der Pensionsnehmer verpflichtet, die Wertpapiere wieder zurückzuverkaufen. Bei einem unechten Wertpapierpensionsgeschäft ist der Pensionsnehmer berechtigt (aber nicht verpflichtet), die Wertpapiere wieder zurückzuverkaufen. An der Rückkaufverpflichtung des Pensionsgebers ändert dies jedoch nichts. Wertpapierpensionsgeschäfte dienen auch Geschäftsbanken zur Refinanzierung (Offenmarktpolitik). 16

Zentralbankgeld (2) Geld Geld Geld Staat StAnl 5 Jahre StAnl privater Gläubiger han.wp 1 Jahr han.wp GB ver.wp 1 Woche ver.wp ZB Geld Geld Geld Staatsanleihe handelbares WP vertretbares WP ZB-akzept. WP St-K-Eig St-K-Eig St-K-Eig St-K-Eig St-K-Bes G-K-Eig G-K-Bes G-K-Eig GB-K-Eig GB = Geschäftsbank ZB = Zentralbank StAnl = Staatsanleihe St-K-Eig/Bes = Staatskollateraleigentum/besitz G-K-Eig/Bes = Gläubigerkollateraleigentum/besitz WP = Wertpapier GB-K-Eig/Bes = Gläubiger1kollateraleigentum/besit hand. = handelbar ZB-K-Eig/Bes = Zentralbankkollateraleigentum/besitz ver. = vertretbar ZB-akzept. = ZB-akzeptiert GB-K-Bes (ZB-K-Prop.) G-K-Eig GB-K-Eig ZB-K-Eig ZB-K-Bes 17

Zentralbankgeld ohne Proprietas? Geld Geld Geld Staat StAnl 5 Jahre StAnl privater Gläubiger han.wp 1 Jahr han.wp GB ver.wp 1 Woche ver.wp ZB Geld Geld Geld Staatsanleihe handelbares WP vertretbares WP ZB-akzept. WP St-K-Eig St-K-Eig St-K-Eig St-K-Eig St-K-Bes G-K-Eig G-K-Bes G-K-Eig GB-K-Eig GB = Geschäftsbank ZB = Zentralbank StAnl = Staatsanleihe St-K-Eig/Bes = Staatskollateraleigentum/besitz G-K-Eig/Bes = Gläubigerkollateraleigentum/besitz WP = Wertpapier GB-K-Eig/Bes = Gläubiger1kollateraleigentum/besit hand. = handelbar ZB-K-Eig/Bes = Zentralbankkollateraleigentum/besitz ver. = vertretbar ZB-akzept. = ZB-akzeptiert GB-K-Bes G-K-Eig GB-K-Eig Ohne Einlösungsverpflichtung 18

Buchgeld ist Forderung auf Geld Über eine Kettte von Buchgelderzeugungen kann nicht Geld aus dem Nichts geschöpft werden. Buchgeld ist kein Geld sondern nur eine jederzeit einlösbare Forderung auf Geld. Buchgeld ein Schuldschein! ist kollateralbesitzgesichert. Das Konto eines Girokontokunden, also eines Gläubigers gegenüber der Bank, sichert nicht, dass immer entsprechend Geld in der Bank vorhanden ist, d.h. sie liquide ist. Das Konto bedeutet nur, dass diese Forderung, also das Buchgeld wie es sich bei einem Schuldschein gehört, kollateralbesitzgesichert ist. Die Bank gibt das Geld der Girokontokunden Kreditnehmern. Diese Kredite sind durch den Kollateralbesitz der Bankschuldner abgesichert. Damit ist indirekt über die Bank vermittelt das Buchgeld der Girokontokunden durch den Kollateralbesitz des Bankschuldners kollateralbesitzgesichert. 19

Aufklärung zum Giralgeld Buchgeld ( Giralgeld ) ist kein Geld! Vorsicht vor dem falschen Namen. Statt mit Geld zu bezahlen wird verrechnet. Es wird nur gebucht in zwei Bilanzen zum Zwecke der Verrechnung. (Merkregel: Es kann ohne Dokumente zu erzeugen mit Bargeld bezahlt werden. Beim Buchen entstehen in zwei Büchern Dokumente!) Wer Geld auf sein Konto einzahlt, wird damit Geldkreditgläubiger seiner Bank. Er bekommt einen Schuldschein, d.h. Bankkollateraleigentum. Die Sicherheit ist das nicht an Bankschuldner kreditierte Geld und der Bankkollateralbesitz. Die Bank vergibt mit dem Geld ihrer Gläubiger Kredite an ihre Schuldner. Diese müssen kollateralisieren. Die Bank bekommt deren Kollateraleigentum in Form von Schuldscheinen. Die Schuldner behalten den Kollateralbesitz, der der Bank und indirekt ihren Gläubigern als Sicherheit dient. Im Allgemeinen hält die Bank nicht soviel Geld vor, dass sie immer und sofort alle ihre Gläubiger auszahlen kann. Sie versucht den Barbestand möglichst klein zu halten Im Allgemeinen hat die Bank nicht soviel Kollateralbesitz, dass sie jederzeit unmittelbar gegen sich vollstrecken lassen könnte, so dass alle Gläubiger unmittelbar befriedigt werden. Die Sicherheiten ihrer Schuldner (deren Kollateralbesitz) sind indirekt die Sicherheit ihrer Gläubiger, d.h. ihrer Girokontokunden. 20

Geldkredit der Geschäftsbanken Geschäftsbanken treten gegenüber Geldschuldnern als Geldgläubiger auf und lassen sich den Kredit durch Schuldnerkollateralbesitz besichern. Dabei wird kein neues Geld geschöpft, sondern Geldproprietas, die aus Refinanzierungen bei der Zentralbank oder aus Einlagen von Kunden stammen, in einem Proprietaskredit vergeben. 21

Ausgangspunkt: Proprietaskredit (KollateralProprietas ) (NaturalProprietas) Koll Eig Kredit Koll Bes Nat Eig Nat Bes Univers Obj Gläubiger kredit. Proprietas Univers Obj Schuldner 22

Geld(proprietas)kredit Geschäftsbank (KollateralProprietas ) (NaturalProprietas) Koll Eig Kredit Koll Bes Nat Eig Nat Bes Univers Obj kreditiertes Geld Schuldner 23

Elektronisches Geld Unseres Wissens wird kein elektronisches Geld emittiert. Erforderlich wären dazu rechtsfähige digitale Umlauftitel. Hierfür gibt es interessante fäschungssichere und anonymisierbare mathematische Objekte aber noch keine (Zentral-) Bank, die diese als Geld emittiert. Was gemeinhin als digitales Geld verstanden wird, sind Sichtguthaben bei Banken, die elektronisch, d. h. per Karte, über das Internet geund verbucht werden können. Siehe Bemerkungen zu Giral- oder Buchgeld! 24

Geld im Spiel Wir wollen, dass Spieler Geld emittieren, das heißt, sich als Privatbank (oder gar als Zentralbank) im Spiel organisieren. Voraussetzung ist das Vorhandensein kollateralisierbarer Proprietas, wie in unserer WoW-Erweiterung modelliert und im Naturalkredit erprobt (Kiste). Erforderlich ist ein Rechtssystem, welches Rechtstitel akzeptieren und die dazu erforderlichen Operationen (Vollstreckung) prozessieren lässt. Hoheitliche Handlungen benötigen Institutionen! Zentralbanken erfordern einen Wertpapiermarkt 25

Geld im Spiel Brettspiele haben den Vorteil, dass Institutionen und Rechtssysteme von den wenigen Teilnehmern als Regelwerk akzeptiert und durchgesetzt werden können. Das wäre aber nur gespielte Ethik. Massive Mehrpersonen online Rollenspiele würden wie Gesellschaften wegen der Anonymität der Spieler die genannten Institutionen wirklich benötigen. Diese müssten von den Spielern im Spiel selbst geschaffen und durch legitimiertes Personal betrieben werden. Ist das realistisch? 26

Ende 27