Netzwerktreffen WärmeCheck-Fachbetriebe und Beraterpool Fachplaner am 18.09.2013 im Kompetenzzentrum der SHK-Innung
Handbuch Wirtschaftliches Heizen Neuauflage nach Überarbeitung Mai 2013 2
Handbuch Wirtschaftliches Heizen Inhalt Handbuch Wirtschaftliches Heizen Stand: Mai 2013 Teil I: Teil II: Teil III: Übersicht Einsparpotenziale Details Allgemeines 3
Handbuch Wirtschaftliches Heizen Teil I: Übersicht Einsparpotenziale W ä r m e v e r t e i l u n g Ü b e r s i c h t Schwachstelle Erkennung Maßnahme Einsparpotenzial Detail von bis max. Nr. Wärmeverteilung Regelventile der Heizkreise: KVS-Werte falsch ausgelegt * stark schwankende Vorlauftemperaturen, ständiges Öffnen/Schließen des Regelventils, starke Schwingungen im Regelverhalten * Wassermenge nach Wärmebedarf des Gebäudes ermitteln, KVS-Werte der Regelventile anpassen, ggfs. Regelventile austauschen 1,0% 5,0% 10,0% Kein hydraulischer Abgleich der Gesamtanlage * hohe Rücklauftemperatur, geringe Temperaturspreizung, keine voreinstellbaren Thermostatventile, keine einstellbaren Rücklaufverschraubungen * * Hydraulischen Abgleich durchführen nach Tabelle des Herstellers Hydraulischen Abgleich durchführen nach Heizlast- und Rohrnetzberechnung inkl. Auslegung von Heizkörpern, Regelarmaturen und Pumpen, ggfs. voreinstellbare Thermostatventile und einstellbare Rücklaufverschraubungen einbauen 1,0% 5,0% 5,0% 15,0% 8,0% 15,0% 2.1 * Hydraulischer Abgleich durchführen nach Heizlast- und Rohrnetzberechnung wie zuvor, jedoch mit zusätzlich erreichtem Brennwertnutzen 5,0% 25,0% 25,0% Heizflächen zu klein * hohe Vorlauftemperaturen * Heizflächen vergrößern, Systemtemperatur reduzieren, Temperaturspreizung erhöhen 1,0% 10,0% 15,0% 2.9 4
Handbuch Wirtschaftliches Heizen Teil I: Übersicht Einsparpotenziale R o h r l e i t u n g e n Ü b e r s i c h t Schwachstelle Erkennung Maßnahme Einsparpotenzial Detail von bis max. Nr. Rohrleitungen Rohrleitungen falsch ausgelegt (Dimension zu klein) * Sichtkontrolle, Leistung zum Querschnitt betrachten (Rohrnetzberechnung, Bestimmung von Durchflussmenge und Fließgeschwindigkeit * hohe Pumpenleistung erforderlich * Rohrleitung auslegen und erneuern 1,0% 2,0% 5,0% Rohrdämmung mangelhaft * Rohrdämmung fehlt oder ist beschädigt * Rohrdämmung einbauen bzw. erneuern, Dämmstärken gemäß Heizungsanlagenverordnung / EnEV * Dämmstärke zu gering * Dämmmaterial veraltet (entspricht nicht den heutigen Anforderungen), z.b. mit Gips ummantelt Berechnung Einsparpotenzial nach Tabellen/Grafiken 4.1-4.3 Armaturendämmung * Armaturen nicht oder schlecht gedämmt * Armaturendämmung installieren 0,1% 0,3% 0,5% 4.4 5
W/m W/m Handbuch Wirtschaftliches Heizen / Teil II: Details 4.2 Rohrdämmung: ungedämmte Rohrleitungen Parameter Kupferrohr Leitfähigkeit λ = 401 W/(m*K), Stahlrohr λ = 50 W/(m*K) T: mittlere Temperaturdifferenz (Raum, Medium innen) Wärmedämmung neu: λ = 0,035 W/(m*K), Dämmstärke nach EnEV Erkennung Schwachstellen keine Rohrdämmung vorhanden Eingesparte Verlustleistungen für ungedämmte Rohrleitungen mit unterschiedlichen Außendurchmessern 80,0 70,0 60,0 50,0 40,0 30,0 20,0 10,0 Eingesparte Verlustleistung bei ungedämmten Rohrleitungen - Außendurchmesser 15-54 mm 0,0 10 20 30 40 50 60 Temperaturdifferenz 15 22 28 35 42 54 200,0 180,0 160,0 140,0 120,0 100,0 80,0 60,0 40,0 20,0 Eingesparte Verlustleistung bei ungedämmten Rohrleitungen - Außendurchmesser 64-140 mm 0,0 10 20 30 40 50 60 Temperaturdifferenz 64 76 89 114 140 Hinweis: Die Wärmeverluste ungedämmter Rohrleitungen setzen sich aus Konvektions- und Wärmestrahlungsverlusten zusammen. Die Leitfähigkeit des Rohrmaterials geht nur in die Wärmestrahlungsverluste ein. Da die Konvektionsverluste wesentlich höher sind, gelten die Diagramme für beide Rohrmaterialien. Einsparpotenzial [Wh/a] = Verlustleistung [W/m] * Länge Rohrleitung [m] * Jahresheizzeit [h/a] Einsparpotenzial, berechnet:... W/m *... m *... h/a =..Wh/a 6
Handbuch Wirtschaftliches Heizen / Teil II: Details 4.1 Mittlere Temperaturdifferenz im Heizsystem ermitteln Parameter Witterungsgeführtes Heizsystem nach Heizkurve abgeglichen Umgebungstemperatur 20 C Mittlere Temperaturdifferenz in Kelvin angegeben Ermittlung mittlere Temperatur Ermittlung mittlere Temperaturdifferenz zwischen Vor-/Rücklauf und Umgebung 60 C 50 C in Vorlauf-/Rücklaufleitung 40K 35K 30K 40 C 25K 30 C 20K 20 C 15K 10K 10 C 5K 0 C 90/70 C 80/60 C 70/55 C 60/40 C 55/45 C 0K 90/70 C 80/60 C 70/55 C 60/40 C 55/45 C Systemtemperatur Heizsystem Systemtemperatur Heizsystem mittlere Temperatur VL mittlere Temperatur RL mittlere Temperaturdiff. VL mittlere Temperaturdiff. VL+RL mittlere Temperaturdiff. RL Hinweis: Bei erforderlichen konstanten Vorlauftemperaturen sind diese anzusetzen: Vorlauf Rücklauf Primärsystem für Lüftung: 60 C 40 C Warmwasserleitung: 60 C --- WW-Zirkulationsleitung: 55 C --- Primärsystem für Warmwasserbereitung 80 C 60 C 7
Handbuch Wirtschaftliches Heizen / Teil II: Details 4.4 Armaturen- und Flanschdämmung Parameter Armaturen und Flansche Die mittlere Temperaturdifferenz wird zur besseren Übersicht nicht differenziert. Hinweis: Größere Armaturen können anhand des Diagramms abgeschätzt werden. Erkennung Schwachstellen hohe Oberflächentemperatur hohe Raumtemperatur Quelle: www.fiw-muenchen.de Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.v. München Einsparpotenzial [Wh/a] = Verlustleistung [W] * Jahresheizzeit [h/a] * Anzahl [Stück] Einsparpotenzial, berechnet:... W vorher-nachher *... h/a *. Stück =...Wh/a 8
Einsparpotenzial Handbuch Wirtschaftliches Heizen / Teil II: Details 2.1 Hydraulischer Abgleich Parameter Abgleich der Wärmeerzeugung und Wärmeverteilung Regelung anpassen Jährlicher Wärmeverbrauch ist bekannt Heizkörperübertragungsleistung ist nach Raumwärmebedarf ausgel Erkennung Schwachstellen Heizkörperventil und/oder Mischer pendelt Hohe Kesselabstrahlungstemperatur Heizkessel taktet häufig, häufiges Vorspülen Teilweise keine ausreichende Raumerwärmung Ungleichmäßige Raumerwärmung 30% 25% Einsparpotenzial Hydraulischer Abgleich Beispiel1: Hydraulisch abgeglichene Anlage mit RL 50 C wird in den Brennwertnutzen gebracht --> 21% - 13% = 8% 20% 15% 10% 5% 0% 70 65 60 55 50 45 Rücklauftemperatur C Einsparpotenzial Hydraulischer Abgleich Einsparpotenzial Hydraulischer Abgleich mit zusätzlichem Brennwertnutzen Beispiel 2: Heizungsanlage wird hydraulisch abgeglichen ohne zusätzlichen Brennwertnutzen und von 70 C auf 55 C Rücklauftemperatur gebracht --> 11% - 5% = 6% Beispiel 3: Heizungsanlage wird hydraulisch abgeglichen und zusätzlich der Brennwertnutzen erreicht. Die Rücklauftemperatur wird von 60 C auf 50 C gebracht. --> 20% - 9% = 11% Einsparpotenzial, berechnet:... kwh Verbrauch /a *... % =..kwh Einspar /a 9
Geforderte Ausnutzungszahl Handbuch Wirtschaftliches Heizen / Teil II: Details 1.5 Fernwärme: Ausnutzung optimieren Parameter Systemtemperatur Wärmeverbrauch jährlich eingestellte Wassermenge Erkennung Schwachstellen Ausnutzung kleiner als empfohlener Referenzwert vom Wärmeversorger Die geforderte Rücklauftemperatur wird nicht erreicht. Fernwärme: Ausnutzung optimieren 400 350 300 250 200 150 100 25 225 25 259 25 293 25 327 25 344 Die Ausnutzung wird ermittelt aus dem Verhältnis von Jahreswärmeverbrauch [kwh/a] zur bereit gestellten Vertragswassermenge [l/h] (ausgelegt auf 100% Wärmeabnahme). Sie wird auf Anfrage beim Fernwärmeversorger mitgeteilt. Die Ausnutzung lässt als Richtwert eine Aussage über die wirtschaftliche Betriebsweise zu. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass auch der Wärmeschutzstandard der Gebäudehülle die Ausnutzung beeinflusst. 50 0 90/70 C 80/60 C 70/50 C 50/40 C 45/35 C Systemtemperatur VL/RL C Hinweis: Die Ausnutzungszahlen gelten nur, wenn die geforderten Rücklauftemperaturen eingehalten oder unterschritten werden. Ausnutzung: (... kwh Verbrauch /a) / (... l/h eingestellte Wassermenge) =.. 10
KVS-Wert Handbuch Wirtschaftliches Heizen / Teil II: Details 1.6 Fernwärme: K vs -Wert des Temperaturregelventils optimieren Parameter Heizwasserdurchfluss (HWD) Erkennung Schwachstellen Ventil pendelt K vs -Wert des Temperaturregelventils 16 14 12 10 8 6 4 2 0 0 1000 2000 3000 4000 5000 Heizwasserdurchfluss (HWD) K vs -Wert, berechnet:... l/h HWD * 3 / 1000 =.. (Faustformel) 11
Handbuch Wirtschaftliches Heizen im Internet
Internetportal www.hamburg.de/ressourcenschutz www.hamburg.de/heizungsnetzwerk 13
Aktuelle Bilanz WärmeCheckPlus Ergebnisse Februar 2012 bis August 2013: Freigaben 43* Anzahl CO 2 -Minderungspotenzial Ergebnisberichte 33 3.150 t Förderanträge 11 2.165 t *Ziel bis Ende 2013: 50 Freigaben 14
Aktuelle Bilanz WärmeCheckPlus Auswertung von 11 Maßnahmen, die nach einem WärmeCheckPlus mit BSU-Förderung umgesetzt werden: Was? Wie viel? Investition 5,165 Mio. CO 2 -Minderung 2.165 t/a Zuschuss (UfR-Förderprogramm) 400.454 Einsparung Betriebskosten 627.313 /a 15
Aktualisierte Faktoren für CO 2 -Emissionen Energie Klimaschutzkonzept Masterplan Klimaschutz Strom (Bundesdeutscher Strommix) 0,575 kg/kwh 0,566 kg/kwh Erdgas in kwh 0,203 kg/kwh 0,201 kg/kwh Heizöl EL in kwh 0,266 kg/kwh 0,268 kg/kwh gültig bis 30.06.2013 gültig ab 01.07.2013 Hinweis zu Faktoren von Nah- und Fernwärme 16
Aktuelles aus dem Heizungs-Netzwerk Umzug der BSU nach Wilhelmsburg: Neue Anschrift: Neuenfelder Str. 19 21109 Hamburg 17
Aktuelles aus dem Heizungs-Netzwerk Termin zum Vormerken: Fachveranstaltung des Heizungs-Netzwerks im BSU-Neubau in Wilhelmsburg am 14.11.2013 Thema: Zukunftsfähige Wärmeerzeugung im Gebäude 18
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit