Umsetzung einer nationalen Alkoholstrategie auf lokaler Ebene in Niederlande

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,5 82,8-96, ,7 62,6-80, ,7 56,7-76,8. Geschlecht. Männer 85,4 79,3-91,4 Frauen 65,9 57,8-74,0.

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Transkript:

Improving Mental Health by Sharing Knowledge Umsetzung einer nationalen Alkoholstrategie auf lokaler Ebene in Niederlande Rob Bovens Trimbos-Institut Utrecht Und Lector Hochschule Windesheim, Zwolle 29 Februar 2012

Inhalt Introduktion Das Problem in Niederlande Erklärung Fundierung: Fünf Stützpfeiler Start: Nationalkampagne Einführung in Lokalgesundheitpolitik Erfolge, Fallstricke Anweisungen für Eltern 2012-2013: Änderungen im Alkoholgesetz und in anderen Gesetze

Introduction 32 Jahre Arbeit im Bereich Sucht und Abhängigkeit (Forschunge, Prävention und Verwandlung) 2004-2008 Anführer nationale Kampagnen (Alkohol macht mehr als Sie Liebe ist kaputt, Bist du stärker als Alkohol) 2006-jetzt: Unterstützung Gemeinden bei der Hinrichtung von lokalen Projekte im Bereich der Suchtprävention 2010-jetzt: Lektor Suchtprävention Hochschule Windesheim in Zwolle (und auch noch ein Tag pro Woche in Trimbos-Institut) r.bovens@windesheim.nl

Jungen und Mädchen; letzte Monat mindestens 1 Glas

Bingetrinken (> 5 Gläser) letzte Monat in %

Die Situation in Niederlande (1) Steigerung Alkoholkonsum Zunahme Zahl Verkaufsstellen Steigerung Alkoholkonsum zu Hause Niedrichere Kosten Zunahme Zahl Veranstaltungen

Die Situation in Niederlande (2) Eltern diskutieren nicht mit andere Eltern über Maßnahmen oder teilen keine Einsichte mit Ihnen Mangelnde Kontrolle beide Eltern arbeiten Kein Alkoholpolitik in der Schule kleinere Familien (eigenes Zimmer für jedes Kind) Zunahme Bauhütten, Baracke usw im Hof

Erklärungsmodel (Übermäßige) Alkoholkonsum Gesellschaftliche Normen Improving Mental Health by Sharing Knowledge Kampagne, Information und Unterricht, Untersuchungen Politik, Verwaltung, Gesetze und Maßnahmen Preis Erfahrungen Werbung

Fünf Stützpfeiler Einrichtung der fysischen Umgebung Gesetze, Maßnahmen und Kontrolle Ausbildung, Information und Unterstützung bei dem Publikum Wahrnehmung, Beratungen und Unterstützung mit kurz dauernde Hilfe (durch Profis in der ersten Linie)

Integralstrategie Improving in Mental Health by Sharing Knowledge Prävention (Holder&Reynolds, 1998) Gesetze Kontrolle Prävention Unterstützung erwerben beim Publikum

2005: Literaturforschung: Einfluß Alkohol auf dem Gehirn bei Jugendlichen Kampagne mit der Zielgruppe: die Eltern - Film im Fersehen - Werbung am Radio - Poster Strategie - Information und Kurse im Internet Zusammenarbeit mit Gemeinden

Film

Posters

Lokalen Projekte Zum Beispiel: Umgebung Eindhoven (21 Gemeinden) Umgebung Doetinchem (8 Gemeinden) Umgebung Zwolle (11 Gemeinden) Zusammen: ungefähr 30 Projekte in 200 Gemeinden (von 400)

Dienstleistung für Gemeinden, zuerst Hardcopy, jetzt Internet Community on LinkedIn von Projektleiter Material für lokalen Kampagnen Workshops Helpdesk Toolkit

Lokalen Projekte: Ziele und Strategie Ziele: Nicht trinken bis zum 16. Jahr > 16 Jahr: mäßiger Alkoholkonsum Prävention von Verstöße, Belästigung Durch: Benützung Fünf Stützpfeiler Projecktstruktur (Projektleiter, Projektgruppen, Einsatz von mehrere Abteilungen innerhalb dem Rathaus, Unterstützung von lokalen Behörden, Zusammenarbeit in der Region) In Gespräch mit: Verkäufer von Alkohol, Schulverwaltungen, Sportvereine usw., Vereinbarungen

Erfolge allgemein Die Norme unter dem Publikum ändern: man ist sich mehr Einig es ist nicht Gesund und Richtig zu jung zu trinken. Jeder kennt den Begriff Kein 16, kein Tropfen Seit 2006 Anfangsalter von 12.5 nach 14.3 (2010) Keine Werbung für Alkoholischen Getränke bis 21 Uhr Neue Vorschläge für Änderungen im Alkoholgesetz Wachsende Zusammenarbeit

Beispiel: Achterhoek (Ost-Niederlande) Erste Integralprojekt in Niederlande Viel Akzent auf Information Eltern und andere Erzieher Zusammenarbeit mit Sportvereine und Schulen Alternative Strafe (Kurse für Junge Leute und für die Eltern) Spezielle Strategie im Hinblick zu Bauhütten (Gesichtswinkel: Sicherheit)

Beispiel: Achterhoek (Ost-Niederlande) Erfolg: Je Getrunken 2003 2007 2011 klasse 2 65% 49% 29% klasse 4 90% 89% 79% Letzte Monat getrunken 2003 2007 2011 klasse 2 56% 30% 17% klasse 4 86% 80% 71% > fünf Gläser pro Trinksituation 2003 2007 2011 klasse 2 31% 17% 11% klasse 4 66% 61% 56% Eltern stimmen zu/sagen nichts 2003 2007 2011 klasse 2 37% 24% 9% klasse 4 70% 65% 48%

Fallstricke Eltern haben ein falsches Bild von der Weise wie man selbst aufgewachsen ist; Unterschätzung Zuviele (falsche) wirtschaftliche Interessen, besonders jetzt, im Konjunkturrückgang Einfluß Alkoholindustrie Jeder schaut nach einander Niemand will Errungenschaften aufgeben Wenig Bereitschaft zusammen zu arbeiten Die Behörden wollen sich nicht in Privatbezirk hineinmischen 16 Jahr ist ein neues Inaugurationsmoment: man feiert die 16 Jahr!: jetzt endlich ein Breezer!

Klare Regeln Anweisungen für Eltern Nicht nur erziehen, informieren und Normen erklären, auch zuschauen, dabei sein, aufmerksam und interessiert sein. Wissen was die Kinder treibt. Ein Modell sein, im Hinblick auf dem eigenen Konsum von Alkohol

2012-2013: Änderungen im Alkoholgesetz Kontrolle Befolgung Gesetze im Hinblick zu verkauf Alkohol < 16 J. wird von einem nationalen Amt übergetragen auf Gemeinden Bei dreimal Verstoß dieser Gesetze durch Supermarkte: Schließen Alkoholverkauf für höchstens 12 Wochen Möglichkeit Verbieten Happy Hours durch der Bürgermeister Möglichkeit unterbrechen Konzession für Kneipen bei mehrere Verstößen gegen Alkoholgesetz Strafbarstellung Besitz Alkohol < 16 Jahr im öffentlichen Raum

Strafbarstellung Besitz Alkohol < 16 Jahr Dagegen: Nicht genug gemacht mit Möglichkeiten innerhalb heutigen Gesetze. Ein Armutszeugnis. Die Idee war: Jugendschutz. Erwachsenen sind doch verantwortlich? Die Schenker bleiben noch mehr außer Schussweite: es ist einfacher Jugendlichen zu erwischen und zu strafen als die Schenker Nicht konsequent: Zigarettenbesitz nicht strafbar! (während das Argument ist: schlecht für die Gesundheit) Dafür: Verstärkung Normen Unterstützung bei Erziehung Möglichkeit für Kursen für Jugendlichen und die Eltern als Alternativ (aber ist unter dem heutigen Gesetz auch schon möglich)

Keine (vorgeschlagene) Änderungen Gesetzliche Alter (Verkauf) wird nicht 18 Jahr (während 75% der Eltern dafür ist! Und 70% der Europäischen Länder die 18 Jahr führt! Werbungverbot auch nach 21.00 Uhr (Pause Champions League-Spiele!) Jugendlichen sind nicht strafbar in Supermarkt (schwierig: ist eine Flasche aus dem Schrankfach nehmen Besitz?)

Wichtige Änderungen in andere Gesetze Schwerere Strafe für Verbrecher wenn Alkohol genützt ist Atemalkoholgesteuerte Wegfahrsperren bei Fahrer mit > 1.0 Promille Alkohol

Zum Schluss: Steigung abs. 139%, korrigiert für Vergreisung 94%

2000-2009