SACH INFORMATION REICHE GABEN AUS FLÜSSEN UND MEEREN Fischfleisch ist leicht, bekömmlich und reich an vollwertigem Eiweiß, Mineralstoffen (Phosphor, Kalk, Magnesium, Jod) und Vitaminen. Fisch ist leicht verderblich. Direkt aus einem Bergbach geangelt und frisch zubereitet, ist etwa die Forelle ein besonderes kulinarisches Vergnügen, jedoch nur Anglern mit Fischereierlaubnis vergönnt. Forelle eignet sich gut zum Trocknen, Räuchern oder Salzen. NIEDERÖSTERREICH Im Waldviertel lässt sich die Tradition der Karpfenteichwirtschaft bis in das 14. Jahrhundert historisch nachweisen. Heute fördern die Bio-Teichwirte die Teichwirtschaft und entwickeln sie weiter. Die Fischer der ARGE-Biofisch mit Sitz im oberen Waldviertel verzichten auf Antibiotika oder Hormone, Herbizide und Kunstdünger. Sie setzen auf Naturfutter, zugefüttert wird nur biologisches Getreide. Der Waldviertler Karpfenteich lädt zum Angeln von frischem Fisch ein. Der Karpfen ist bekannt für sein aromatisches Fleisch und seine großen Gräten. Zander (auch Fogosch oder Schill genannt) wird gerne mit der Seezunge verglichen. Forellen und deren Verwandte (Äsche und Blaufelchen) duften frisch gefangen nach Thymian. Fisch lässt sich auf vielerlei Arten zubereiten: gegart, gedünstet, gedämpft, gebraten, gegrillt als Fischpastete oder Fischsuppe schmecken die Wassertiere am besten. Im Handel werden hunderte verschiedene Fischsorten angeboten: Süßwasserfische wie Forellen, Barsche, Karpfen, Zander, die auch in heimischen Gewässern vorkommen, stammen zumeist aus der Fischzucht (den sogenannten Aquakulturen). Den Meeresfischen, Krusten- und Schalentieren aus dem Mittelmeer, aus den Atlantikgewässern und aus anderen Weltmeeren, ziehen technisch hochgerüstete Fangflotten hinterher. Meeresfischer werfen Netze aus. INFO SERVICE: Mehr Informationen zur ARGE Biofisch siehe Produktion international Service. ÖKOLOGIE Über 22.000 Fischarten bevölkern die Ozeane, eine Lebensvielfalt, die der wachsende Fischkonsum der Industrienationen zu zerstören droht. Laut Welternährungs-organisation FAO sind 70% der Fischbestände weltweit überfischt. Auf dem offenen Meer ziehen große Fischereifrachter in ihren Netzen alles heraus, was im Meer schwimmt. Unbrauchbarer Beifang (Haie, Schildkröten,Vögel etc.) geht tot oder halbtot wieder über Bord. Pro Kilogramm Shrimps etwa gehen fünf ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
SACH INFORMATION bis zehn Kilogramm andere Tiere ins Netz. Im seichten Küstengewässer, wo es oft den größten Artenreichtum ZUSAMMENFASSUNG: In den letzten Jahrzehnten wandelte sich Fisch vom regional begrenzt angebotenen Lebensmittel zum weltweit gehandelten Rohstoff. Möglich wurde dies durch die unkontrollierte technische Aufrüstung einer stetig wachsenden Fischereiflotte. Für die begehrten Schlemmerfilets und Fischstäbchen plündern Fangflotten die Meere inzwischen weltweit. Die Entnahme von Millionen Tonnen Fisch und anderer Meerestiere sowie zerstörerische Fangmethoden bedrohen die biologische Vielfalt der Ozeane. Filetiert, paniert oder mariniert, in Saucen eingelegt, so schmecken proteinreiche Meeresbewohner am besten. Zu empfehlen ist Fisch aus den Teichen des Waldviertels (Karpfen etc.) und Fisch aus Bio-Aquakulturen. Angler genießen die Ruhe und Schönheit der Natur. gibt, durchpflügen Fischereigeräte den Meeresboden um besonders teure Delikatessen wie die Jakobsmuschel oder Scampis zu fangen. Dies zerstört oft den ökologischen Lebensraum für viele andere Tier- und Pflanzenarten, weil er sich in der Regel bis zum nächsten Fangdurchgang nicht wieder regeneriert. Darunter leiden auch Kleinfischer, die durch die Plünderung der Fanggründe ihre Existenzgrundlage verlieren. 40 Prozent des Weltfischfangs wird inzwischen zu Tierfutter verarbeitet. Fischmehl ernährt Garnelen, Lachse, Hühner und Schweine. Bei letzteren beiden dient die wertvolle Eiweißquelle Fisch der Massentierhaltung. Selbst für herkömmliche, groß angelegte Aquakulturen werden die Meere zunehmend geplündert (zum Beispiel zum Füttern von Lachs und Forelle). ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
DIDAKTISCHE UMSETZUNG In ein bis drei Unterrichtseinheiten werden verschiedene Fachbegriffe zum Thema Fisch erarbeitet. Ausgehend vom Informationsstand der Klasse wird das Wissen der SchülerInnen erweitert und vertieft. In Form eines Kreisgespräches oder einer Gruppenarbeit wird herausgearbeitet, dass Fische an das Leben im Wasser optimal angepasst sind. Anschließend kann eine Kartei als eine Art Nachschlagewerk mit den erarbeiteten Inhalten gestaltet werden. LERNZIELE: Die SchülerInnen lernen sich Informationen aus Büchern und Bildern zu beschaffen. Die optimale Anpassung der Fische an ihre Umwelt erfassen die SchülerInnen durch die Auseinandersetzung mit ihrer mitgebrachten Fachliteratur und durch gegenseitigen Austausch im Klassengespräch. Sie lernen Körperteile der Fische richtig zu benennen und deren Funktion zu beschreiben. Abgebildete Fische sollen benannt werden um sie in der Natur wieder zu erkennen. Die SchülerInnen sollen die Nahrung verschiedener Fischarten aufzählen können und Unterschiede zwischen Fischen und Säugetieren im Meer entdecken. ORT: Klassenraum, gegebenenfalls Aula. ZEITAUFWAND: Grundstufe1 eine Einheit, Grundstufe 2 zwei bis drei Einheiten. MATERIALIEN: mitgebrachte Kinderlexika,Tierlexika, Sachbücher, Poster oder Plakate, Informationsmaterialien über Aquarien, ev. Zeitungsartikel, Arbeitsblätter für die Gruppenarbeit, Karteiblätter für die Fischkartei, kopierte Arbeitsblätter. KOSTEN: keine, außer die SchülerInnen besitzen selbst keine Sachbücher oder Lexika zum Thema. Nach dem erfolgreichen Fang werden die Fische sortiert, was nicht immer gleich gelingt. Stolze Besitzer von Aquarien geben gerne ihr Fachwissen über Fische weiter. In heimischen Teichen werden ausgezeichnete Speisefische gezüchtet. UMSETZUNG: Bevor wir in die Thematik eintauchen, erhalten die Kinder den Auftrag ihre Kinderlexika,Tierlexika oder Plakate über Fische, sofern diese vorhanden sind, in die Schule mitzubringen. Im Idealfall besitzt eine Schule ein eigenes Schulaquarium oder es gibt Kinder in der Klasse, die Erfahrungen mit Aquarien besitzen und vielleicht Fischfutter oder Pflegezubehör für das Aquarium mitnehmen wollen. Solche FischexpertInnen geben auch gerne ihre Erfahrungen über Fische ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
DIDAKTISCHE UMSETZUNG Der richtige Umgang mit dem Käscher will gelernt sein. weiter. Falls nur wenige Arbeitsmittel organisiert werden können, bietet es sich an die Arbeitsblätter zunächst für die Erarbeitungsphase auf Overheadfolie zu kopieren und zu besprechen. Zum Einstieg erraten die SchülerInnen mit Hilfe einer einfachen, symbolischen Tafelzeichnung, welche Tierart in der folgenden Einheit im Mittelpunkt stehen wird. Mit Kindern der Grundstufe 1 wird anschließend im Sitzkreis mit Hilfe der mitgebrachten Informationsmaterialien eine Stoffsammlung erarbeitet. Hierfür eignen sich folgende Fragen: Wo leben Fische? Welche Fische kennst du? Wozu brauchen Fische Flossen? Atmen Fische im Wasser? Was fressen Fische? Was unterscheidet Süßwasserfische von Meerwasserfischen? Sind Delfine und Wale Fische? Abschließend wird das Erarbeitete in einem kleinen Merktext im Heft zusammengefasst. Zum Beispiel: Ein Fisch lebt im Wasser. Er atmet durch Kiemen. Mit seinen Flossen kann er sich im Wasser gut bewegen. Bei uns leben Fische in Flüssen, Bächen und Seen. Fische leben auch im Meer. Ein besonderes Erlebnis an einem Wandertag oder im Laufe einer Projektwoche, ist es eine Fischzucht zu besuchen, siehe Produktion international Service. INFO SERVICE: Aus speziell verarbeiteten Schuppen können sogar Kleidungsstücke hergestellt werden. Das ist ein sehr teures und aufwändiges Verfahren, aber einige Designer interessieren sich dafür! Ein weiterer Hinweis dafür, dass Fische als Ganzes verwertet werden können. Zur Wiederholung des Gelernten ist das Arbeitsblatt zu verwenden. Mit Kindern der Grundstufe 2 bietet es sich an verschiedene Fragen und Arbeitsaufträge in einer Gruppenarbeit ausarbeiten zu lassen. Ausgehend von den Fragen für die Grundstufe 1, die als Wiederholung zu betrachten sind: Welche heimischen Fische kennst du? Nenne einige Meerwasserfische! Was sind die Unterschiede zwischen Friedfischen und Raubfischen? Nenne einige Beispiele für diese Fische! Wie pflanzen sich Fische fort? Nenne einige Säugetiere, die im Wasser leben! Erkläre den Begriff Stromlinienform! Wozu braucht ein Fisch eine Schwimmblase? Was sind Fischschuppen? Wozu werden Fische gezüchtet oder gefangen? Nenne einige Fischspeisen! Im Kreisgespräch lesen die einzelnen Gruppen ihre Ausarbeitungen vor, die von der Lehrkraft noch ergänzt werden. Anschließend erhalten die Kinder den weiterführenden Auftrag - wieder in Gruppen - Steckbriefe von verschiedenen Fischen auf Karteikärtchen zu verfassen um damit eine Fischkartei anzulegen. Zusätzlich hilfreich wäre dabei folgender Internetlink, wo einige heimische Donaufische mit Abbildungen und genauer Beschreibung zu finden sind. Diese Seite eignet sich hervorragend für den Einsatz in offenen Lernformen: www.kidsweb.at/wien/donau/fische/fische.htm. Zur Wiederholung und Festigung des Gelernten kann das Arbeitsblatt eingesetzt werden. Der Denkanstoß ist als Informationsgrundlage, beziehungsweise als Ausgangspunkt für die weitere Diskussion einzusetzen. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
ARBEITSBLATT Schneide die Fische aus und setze sie richtig zusammen. Diese Tiere leben im Wasser. Zwei davon sind keine Fische, sondern Säugetiere. Weißt du welche? DEL AAL WAL RELLE SEE FEN HAI ZAN THUN KARP ZITTER DER PFERDCHEN FO FIN ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
ARBEITSBLATT Rückenflosse Schwanzflosse Schuppen Barteln Afterflosse Bauchflosse Kiemen Brustflosse Fische atmen durch. Der Körper der meisten Fische ist mit bedeckt. Ihre Körperform ist. Die Fischhaut ist glatt, zart und. Mit Hilfe der kann der Fisch im Wasser schweben, sinken oder steigen. Durch die Bewegungen der kommt er im Wasser gut vorwärts. Mit der Rücken- und Afterflosse und den Bauch- und Brustflossen der Fisch in die verschiedenen Richtungen. Fische können nur in Gewässern leben. Ein Denkanstoß: Hast du das gewusst? Die Verschmutzung der Weltmeere, Flüsse und Seen nimmt ständig zu. Gifte aus Industrie und Landwirtschaft werden in die Gewässer eingeleitet als wären diese Mülldeponien. Darunter leiden nicht nur die Wasserbewohner, sondern letztlich wir Menschen selbst. In den großen Weltmeeren gibt es das Problem der Überfischung. Das heißt, es werden mehr Fische gefangen als sich vermehren können. Internationale Hochseeflotten fischen mit riesigen Fabrikschiffen die Meere leer. In ihren Netzen bleiben leider auch andere Meeresbewohner hängen und verenden qualvoll, wie zum Beispiel Delfine, Wale, Haie, Robben, aber auch Seevögel, die nach Fischen tauchen. Auch wenn auf Thunfischdosen delfinfreundlich gefangen steht, muss das nicht stimmen, weil es noch kein einheitliches Gesetz gibt.tierschützerinnen kaufen lieber heimische Fische.