Leitfaden für Ärzte und Apotheker zur Verordnung und Abgabe von. Isoderm. Wirkstoff: Isotretinoin. Teil des Schwangerschaftsverhütungsprogramms

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Transkript:

Leitfaden für Ärzte und Apotheker zur Verordnung und Abgabe von Isoderm Wirkstoff: Isotretinoin Teil des Schwangerschaftsverhütungsprogramms Stand: August 2004

Anweisungen für den Arzt zur Verordnung von Isotretinoin Bitte lesen Sie diesen Leitfaden sorgfältig durch, bevor Sie Ihre Patientinnen und Patienten über eine mögliche Behandlung mit Isoderm informieren. Der Leitfaden gibt Informationen zur unbedingt notwendigen Empfängnisverhütung unter der Einnahme von Isoderm. Umfassende Informationen zur Verordnung von Isoderm und eine Liste der Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte der Fachinformation, die wir Ihnen gerne zur Verfügung stellen. Ziel Orales Isotretinoin ist zur Behandlung von schweren Formen von Akne (wie nodulärer Akne oder Acne conglobata oder Akne mit Gefahr einer dauerhaften Narbenbildung), die gegenüber einer angemessenen Standardbehandlung mit systemischen Antibiotika in Kombination mit topischer Behandlung therapieresistent sind, indiziert. Isoderm ist bekanntermaßen sehr teratogen. Die fetale Exposition gegenüber Isotretinoin kann zu kongenitalen Missbildungen führen, auch wenn Isoderm nur über einen sehr kurzen Zeitraum eingenommen wird. Die fetalen Missbildungen, über die nach Isotretinoinexposition berichtet wurde, sind: ZNS-Defekte (Mikrozephalie, Hydrozephalus, zerebelläre Fehlbildungen/Anomalien) Gesichtsdeformität Gaumenspalte Anomalien des Ohrs (Fehlen des Außenohrs, kleine oder fehlende Gehörkanäle) Anomalien des Auges (Mikrophthalmie) Herz-Kreislauf-Anomalien (konotrunkale Defekte wie Fallot-Tetralogie, Verlagerung von großen Gefäßen, Septumdefekte) Thymusanomalien und Anomalien der Nebenschilddrüse. Außerdem besteht eine erhöhte Inzidenz von Spontanaborten. Obwohl Isotretinoin ein gut bekannter Wirkstoff ist und die Ärzte mit dem Arzneimittel viel Erfahrung haben, gibt es immer noch Meldungen über Schwangerschaften während der Behandlung mit Isotretinoin (bitte lesen Sie die Informationen über gemeldete Schwangerschaften unter Isotretinoin im unten stehenden Kästchen). Um die Zahl der Schwangerschaften unter Isotretinoin zu minimieren und die höchstmöglichen Sicherheitsstandards zu erfüllen, wurde ein Schwangerschaftsverhütungsprogramm für Patientinnen entwickelt. Für Frauen im gebärfähigen Alter ist Isoderm absolut kontraindiziert, sofern nicht alle Bedingungen des Empfängnisverhütungsprogramms erfüllt werden.

Das Programm umfasst Richtlinien für Ärzte, Patienten und Apotheker, Aufklärungsmaterial und Bestätigungsformulare für Patientinnen und Patienten sowie für den in die Behandlung einzubeziehenden Gynäkologen. 1. Als verordnender Arzt von Isoderm müssen Sie unbedingt Ihre Patientinnen dazu anzuhalten, die erforderlichen Maßnahmen zur Empfängnisverhütung einzuhalten und zu den monatlichen Kontroll- und Verordnungsbesuchen zu erscheinen. 2. Um zu gewährleisten, dass eine Patientin nicht schwanger ist, wenn sie Isoderm nimmt, und um sicher zu stellen, dass sie regelmäßig zu Besuchen bei ihrem verordnenden Arzt erscheint, ist eine Abgabekontrolle unerlässlich. Auf jede Verordnung hin darf Isoderm nur für einen 30-tägigen Bedarf abgegeben werden. Die Abgabe durch den Apotheker muss innerhalb von 7 Tagen nach Ausstellung erfolgen. 3. Alle Patienten müssen darauf hingewiesen werden, dass sie ihr Arzneimittel mit niemandem teilen dürfen, insbesondere nicht mit Frauen. 4. Alle Patienten müssen angewiesen werden, dass sie kein Blut spenden dürfen in der Zeit während der Behandlung mit Isoderm und während der fünf Wochen nach Beendigung der Behandlung. 5. Alle Patienten sind aufzufordern, unbenutzte Tabletten/Kapseln an die Apotheke zurückzugeben. Wichtige Fakten über Isotretinoin: Isotretinoin ist hoch teratogen. Die fetale Exposition gegenüber Isotretinoin führt sehr häufig zu kongenitalen Missbildungen. Die Behandlung mit Isotretinoin ist in der Schwangerschaft und Stillzeit absolut kontraindiziert. Patientinnen müssen eine Schwangerschaft mindestens einen Monat lang vor der Behandlung, während der Behandlung und mindestens einen Monat lang danach mit mindestens einer, vorzugsweise jedoch zwei komplementären Methoden der Empfängnisverhütung verhindern. Patientinnen müssen vor, während der Behandlungund 5 Wochen nach der Behandlung Schwangerschaftstests vornehmen lassen. Gemeldete Schwangerschaften unter Isotretinoin Aus Meldungen aus den USA geht hervor, dass 14% der Frauen, die über eine Schwangerschaft während der Einnahme von Isotretinoin berichtet haben, bereits zu dem Zeitpunkt schwanger waren, als Isotretinoin initial verordnet wurde und entweder keinen Schangerschaftstest durchgeführt haben oder nicht auf das Testergebnis gewartet haben. Achten Sie darauf, dass ein negativer Schwangerschaftstest vorliegt, bevor die Patientin mit ihrer gewählten Verhütungsmethode beginnt. Des Weiteren geht aus den USA-Meldungen hervor, dass 12% der Frauen, die über eine Schwangerschaft während der Einnahme von Isotretinoin berichtet haben, schwanger wurden, nachdem sie eine Isotretinointherapie erhalten und begonnen haben, jedoch vor der nächsten Periode. Achten Sie darauf, dass unmittelbar vor der Verordnung von Isotretonoin ein negativer Schwangerschaftstest vorliegt. Darüber hinaus lassen die USA-Meldungen darauf schließen, dass 64% der Frauen, bei denen während der Behandlung eine Schwangerschaft eingetreten ist, sich nicht konsequent an das Schwangerschaftsverhütungsprogramm gehalten haben. Eine kontinuierliche monatliche Beratung ist von entscheidender Bedeutung, um einen negativen Schwangerschaftsstatus zu erhalten.

Das Schwangerschaftsverhütungsprogramm Das Schwangerschaftsverhütungsprogramm soll einen verantwortlichen Umgang mit Isoderm durch das Angebot von Aufklärungsmaterial, einem Therapiemanagement-Schema und Maßnahmen der Abgabekontrolle für Sie und Ihre Patienten in Kooperation mit dem Apotheker gewährleisten. Das Schwangerschaftsverhütungsprogramm besteht aus folgenden Dokumenten: 1. Einer Patienteninformationsbroschüre Isoderm - Was Sie wissen müssen 2. Patientenbroschüre zu Empfängnisverhütungsmethoden Empfängnisverhütung Was Sie wissen müssen- Wichtige Informationen für Patientinnen und Patienten, denen Isoderm verschrieben werden soll 3. Einem Leitfaden für Ärzte und den Apotheker zur Verordnung und Abgabe von Isoderm 4. Einer Dokumentationsbroschüre mit Checkliste für die Verordnung von Isoderm an Patientinnen und Patienten Leitfaden zur Verordnung von Isoderm und zum Schwangerschaftsverhütungsprogramm (Der Teil, der ausschließlich Patientinnen betrifft, ist kursiv gedruckt) Als Checkliste zum Abhaken finden Sie diesen Leitfaden noch einmal in der für jeden Patienten von Dermapharm zur Verfügung gestellten Dokumentationsbroschüre. Verordnung von Isoderm Vor der Verordnung Prüfung der Indikation (schwere Akne wie noduläre Akne oder Acne conglobata oder Akne mit der Gefahr einer dauerhaften Narbenbildung, die gegenüber einer angemessenen Standardbehandlung mit systemischen Antibiotika in Kombination mit topischer Behandlung therapieresistent ist) Prüfung der Kontraindikationen. Isoderm ist kontraindiziert bei schwangeren oder stillenden Frauen gebärfähigen Frauen, sofern nicht alle Bedingungen des Empfängnisverhütungsprogramms erfüllt werden Leberinsuffizienz Stark erhöhten Blutfettwerte Hypervitaminose A Überempfindlichkeit gegenüber Isoderm oder einem der Hilfsstoffe gleichzeitiger Behandlung mit Tetrazyklinen Stellen Sie sicher, dass Ihre Patientin / Ihr Patient über das teratogene Risiko der Behandlung mit Isotretonoin mündlich und schriftlich informiert ist und es versteht. Weisen Sie darauf hin, dass sie/er wegen des teratogenen Risikos nicht Blut spenden darf (bis einschließlich 1 Monat nach Behandlungsende), das Arzneimittel mit niemanden teilen darf und unverbrauchte Tabletten an die Apotheke zurückgeben muss.

Noch: Vor der Verordnung Händigen Sie allen Patientinnen/Patienten die Patienteninformationsbroschüre aus. Händigen Sie allen Patientinnen im gebärfähigen Alter die Informationsbroschüre zur Schwangerschaftsverhütung aus. Stellen Sie sicher, dass Ihre Patientin im gebärfähigen Alter die Notwendigkeit von monatlichen Kontrolluntersuchungen versteht und diese einhält. Vergewissern Sie sich, dass Ihre Patientin die Notwendigkeit einer ununterbrochenen wirksamen Verhütung im Sinne des Schwangerschaftsverhütungsprogramms (siehe Abschnitt Verhütung) mindestens einen Monat vor Beginn der Behandlung, während der gesamten Behandlung und mindestens einen Monat nach Ende der Behandlung versteht und gewillt ist, kontinierlich und gewissenhaft diese wirksame Verhütung zu praktizieren. Ermuntern Sie Ihre Patientin, alle für sie wichtigen Fragen dazu zu stellen. Überweisen Sie Ihre Patientin vor Beginn der Therapie zur Beratung an einen Gynäkologen. Lassen Sie sich die Dokumentation über den Besuch beim Gynäkologen aushändigen. Achten Sie darauf, dass auch Patientinnen mit Amenorrhoe und auch diejenigen, die zur Zeit nicht sexuell aktiv sind, alle Ratschläge zur wirksamen Verhütung befolgen müssen (Ausnahme:gynäkologisch nachgewiesene irreversible Sterilität). Erster Schwangerschaftstest: Führen Sie oder der Gynäkologe den ersten Schwangerschaftstest mit einer Mindestempfindlichkeit von 25 miu/ml innerhalb der ersten drei Tagen des Zyklus (oder wenn die Periode unregelmäßig ist ca. drei Wochen nach dem letzten ungeschützten Geschlechtsverkehr) durch. Fällt dieser negativ aus, sollte die Patientin mit den für die Behandlung unter Isotretinoin gewählten Verhütungsmaßnahmen beginnen. Wegen verbleibender Restrisiken einer Einzelmethode sollten Sie darauf hinwirken, dass die Patientin zwei komplementäre Formen der Verhütung verwendet. Zweiter Schwangerschaftstest: Nach mindestens vier Wochen fortgesetzter Verhütung führen Sie am Tag der Verordnung oder innnerhalbvon drei Tagen davor einen weiteren Schwangerschaftstest mit einer Mindestempfindlichkeit von 25 miu/ml durch. Stellen Sie sicher, dass die Frau die möglichen Folgen einer Schwangerschaft kennt und versteht und weiß, dass sie die Therapie sofort abbrechen und unbedingt sofort einen Arzt aufsuchen muss, wenn die Möglichkeit besteht, dass eine Schwangerschaft eingetreten ist. Achten Sie darauf, dass die Frau die Notwendigkeit versteht und akzeptiert, weitere Schwangerschaftstests während und fünf Wochen nach Ende der Behandlung vornehmen zu lassen. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Patientin/Ihr Patient von Ihnen alle mündlichen und schriftlichen Informationen erhält und anschließend durch Unterzeichnung des Formulars bestätigt, dass sie/er die Risiken und notwendigen Vorsichtsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Verwendung von Isoderm verstanden hat. Nehmen Sie es zu Ihren Akten. Es dient zu Ihrer Absicherung. Die Therapie mit Isoderm darf erst begonnen werden, wenn Ihre Patientin vier Wochen konsequent (mit einer, vorzugsweise zwei sich ergänzenden Methoden) verhütet hat und wenn zwei ärztlich überwachte, im Abstand von vier Wochen durchgeführte Schwangerschaftstests mit einer Mindestempfindlichkeit von 25 miu/ml negativ ausfielen.

Während der Behandlung Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, können Sie das Arzneimittel Ihrer Patientin / Ihrem Patienten verordnen. Die Verordnung an Frauen im gebärfähigen Alter muß innerhalb von 3 Tagen nach dem letzten Schwangerschaftstest erfolgen.sie muss auf jeweils 30 Tage beschränkt werden. Im Idealfall sollten Schwangerschaftstest, die Ausstellung des Rezeptes und die Abgabe von Isotretinoin am selben Tag erfolgen. Die Abgabe durch den Apotheker an Frauen im gebärfähigen Alter muss innerhalb von 7 Tagen nach dem Verordnungsdatum erfolgt sein. Weisen Sie die Patientin darauf hin, dass sie das Rezept innerhalb vom 7 Tagen einlösen muß. Weitere Schwangerschaftstests: Führen Sie bei Patientinnen monatlich weitere ärztlich überwachte Schwangerschaftstests mit einer Mindestempfindlichkeit von 25 miu/ml am Tag der Verordnung oder innerhalb von drei Tagen davor durch. Weisen Sie erneut auf das teratogene Risiko des Arzneimittels hin und beantworten Sie weitere Fragen zur Schwangerschaftsverhütung. Stellen Sie bei Vorliegen aller Voraussetzungen ein weiteres Rezept (Abgabebeschränkungen s.o.) aus. Hinweis: Tritt trotz aller Vorsichtsmaßnahmen während der Behandlung oder im darauf folgenden Monat eine Schwangerschaft ein, muss die Behandlung sofort abgebrochen werden. Ihre Patientin sollte mit einem Arzt mit Erfahrung in Teratologie besprechen, ob es ratsam ist, die Schwangerschaft fortzusetzen. Melden Sie eingetretene Schwangerschaften unter Isoderm bitte sofort sowohl den zuständigen Behörden als auch der Dermapharm AG, als dem pharmazeutischen Hersteller des Arzneimittels Isoderm. Bei Behandlungsende Weisen Sie nochmals darauf hin, dass Patientinnen ihre wirksame Verhütung noch 1 Monat fortsetzen müssen, dass Patientinnen und Patienten bis 1 Monat nach Behandlungsende kein Blut spenden dürfen und dass sie unbenutzte Tabletten an keine andere Person weitergeben dürfen, sondern an die Apotheke zurückgeben müssen. Abschließender Schwangerschaftstest: Bestellen Sie Ihre Patientin für einen abschließenden Schwangerschaftstest fünf Wochen nach Ende der Behandlung erneut ein. Weisen Sie Ihre Patientin darauf hin, dass sie mit der Durchführung des abschließenden Schwangerschaftstests ihre Zuverlässigkeit unter Beweis stellt, die für eine möglicherweise notwendige erneute Behandlung mit Isoderm erforderlich ist.

Gespräche über das teratogene Risiko von Isotretinoin und über das Schwangerschaftsverhütungsprogramm Es ist wichtig, dass Sie Ihre Patientinnen über Verhütung aufklären. Zusätzlich müssen Sie die Patientin dafür an einen Gynäkologen überweisen und sich den Besuch der Patientin auf einem Formular (das Sie in der Dokumentationsbroschüre finden) bestätigen lassen. Neben Gesprächen mit Ihren Patientinnen über die Notwendigkeit von Verhütung und Schwangerschaftstests müssen Sie die bereitgestellte Patientenbroschüre zu Empfängnisverhütungsmethoden aushändigen. Darin sind die Empfängnisverhütungsmethoden dargestellt - untergliedert nach Methoden der ersten Wahl, die ergänzt werden sollten durch eine Methode der zweiten Wahl. Machen Sie der Patientin verständlich, dass sie durch die Anwendung zweier sich ergänzender Methoden die unter der Behandlung mit Isoderm notwendige Sicherheit der Empfängnisverhütung deutlich erhöhen kann. Außerdem sollten Sie die Rolle der Beteiligung des Geschlechtspartners der Patientin bei der Verhütung ansprechen. Ermutigen Sie die Patientin dazu, die Patientenbroschüre zu Empfängnisverhütungsmethoden und die Patienteninformationsbroschüre auch ihrem Partner zu geben und den Inhalt der Broschüren mit ihm zu besprechen. Bitte erläutern Sie Ihrer Patientin alles, was Sie über das Arzneimittel, die Behandlung und unerwünschte Wirkungen wissen muss. Besonders wichtig sind selbstverständlich die Aufklärung über die Teratogenität des Arzneimittels und daraus resultierend die für für die jeweilige Patientin geeigneten Anwendung einer, vorzugsweise zweier effektiver Methoden zur Empfängnisverhütung. Sprechen Sie deshalb mit allen Patienten wiederholt über das teratogene Risiko des Arzneimittels und mit Patientinnen wiederholt über das Schwangerschaftsverhütungsprogramm. Schwangerschaftstests Ärztlich überwachte Schwangerschaftstests mit einer Mindestempfindlichkeit von 25 miu/ml sind vor der Behandlung, während der Behandlung und fünf Wochen nach Behandlungsende durchzuführen. Das Datum und Ergebnis der Tests ist in der vorgesehenen Tabelle in der Dokumentationsbroschüre einzutragen. Vor Beginn der Therapie Erster Schwangerschaftstest: Vor Beginn der Verhütung und vor Erhalt der ersten Isotretinoin-Verordnung ist ein initialer ärztlich überwachter Schwangerschaftstest mit einer Mindestempfindlichkeit von 25 miu/ml in den ersten drei Tagen des Menstruationszyklus durchzuführen. Datum und Ergebnis sind aufzuzeichnen. Mit diesem Test soll eine mögliche Schwangerschaft vor Beginn der Verhütung ausgeschlossen werden. Ist die Periode der Patientin unregelmäßig, sollte der Zeitpunkt dieses Tests ihre sexuelle Aktivität berücksichtigen und kann ca. drei Wochen nach dem letzten ungeschützten Geschlechtsverkehr vorgenommen werden (wobei ungeschützt ohne Anwendung einer wirksamen Verhütungsmethode bedeutet). Zweiter Schwangerschaftstest: Ein ärztlich überwachter Schwangerschaftstest muß auch beim Verordnungsbesuch oder innerhalb von drei Tagen vor der Verordnung vorgenommen werden. Dieser darf erst dann stattfinden, wenn die Patientin mindestens einen Monat lang eine im Sinne des Schwangerschaftsverhütungsprogramms wirksame Verhütung durchgeführt hat. Dieser Test muß ebenfalls negativ sein, damit die Patientin mit der Behandlung mit Isotretinoin beginnen kann.

Während der Behandlung Weitere Schwangerschaftstests: Während der Behandlung sind bei allen Patientinnen im gebärfähigen Alter weitere ärztlich überwachte Schwangerschaftstests durchzuführen und zwar am Tag des Verordnungsbesuchs oder in den drei Tagen vor dem Besuch, bei dem Isoderm erneut verschrieben werden soll. Auch bei Minderjährigen sind diese Untersuchungen erforderlich, und zwar unabhängig von der Menstruationsanamnese, es sei denn, es bestehen konkrete Anhaltspunkte dafür, dass während der gesamten Behandlungsdauer sowie 5 Wochen nach deren Ende keinesfalls mit sexueller Aktivität zu rechnen ist. Die Tatsache, dass bisher kein Geschlechtsverkehr vollzogen wurde, genügt für diese Annahme nicht; sie lässt die Kontrolluntersuchungspflicht nicht entfallen. Ein Untersuchungserfordernis besteht indes nicht, sofern bei der Patientin eine vom Gynäkologen nachgewiesene, irreversible und definitive Sterilität besteht. Am Behandlungsende Abschließender Schwangerschaftstest: Fünf Wochen nach Absetzen der Behandlung müssen die Frauen einen abschließenden Schwangerschaftstest vornehmen lassen, um eine Schwangerschaft auszuschließen. Idealerweise sollten Schwangerschaftstest, Verordnung und Abgabe von Isotretinoin am selben Tag erfolgen. Beratung zur Wahl der Verhütungsmethode Eine Schwangerschaft ist eine absolute Kontraindikation für eine Behandlung mit Isoderm (siehe Kapitel Gegenanzeigen ). Wenn trotz der Vorsichtsmaflnahmen während der Isoderm Behandlung oder im Monat darauf eine Schwangerschaft eintritt, besteht ein großes Risiko äußerst ernsthafter und schwerwiegender Missbildungen für den Fötus. Eine Schwangerschaft ist eine absolute Kontraindikation für eine Behandlung mit Isoderm (siehe Kapitel Gegenanzeigen ). Wenn trotz der Vorsichtsmaßnahmen während der Isoderm Behandlung oder im Monat darauf eine Schwangerschaft eintritt, besteht ein großes Risiko äußerst ernsthafter und schwerwiegender Missbildungen für den Fötus. Es ist äußerst wichtig, dass Sie Ihre Patientin bei der Wahl der geeigneten Verhütungsmethoden beraten. Es ist wichtig, dass gegenüber der Patientin ausdrücklich darauf hinwiesen wird, dass bei der Einnahme von Isotretinoin nur bestimmte Methoden der Empfängnisverhütung zu empfehlen sind und eine kombinierte, also zweifache Verhütung, anzuraten ist. Lesen Sie sich dafür die Informationsbroschüre zur Schwangerschaftsverhütung durch, damit Sie wissen, wo für die Patientin Fragen auftauchen könnten.

Erinnern Sie Ihre Patientin daran, dass sie die Anweisungen unbedingt genau befolgen muss. Der Mindestzeitraum für die Durchführung einer wirksamen Verhütung im Sinne des Schwangerschaftsverhütungsprogramms bei Isotretinoin ist ein Monat vor Beginn der Behandlung, während der Behandlung und ein Monat nach Ende der Behandlung. Da jede Verhütungsmethode versagen kann, sieht das Schwangerschaftsverhütungsprogramm vor, dass die Patientin umfassende Beratung über die möglichen Verhütungsmethoden erhält und weiß, wie sie mindestens eine, vorzugsweise zwei effektive Verhütungsmethoden gleichzeitig anwendet. In der Informationsbroschüre zur Empfängnisverhütung sind Methoden der ersten Wahl und der zweiten Wahl dargelegt. Überweisen Sie Ihre Patientin zur Beratung über die für sie geeigneten Empfängnisverhütungsmethoden an einen Gynäkologen und lassen Sie sich den Gynäkologenbesuch auf dem vorgesehenen Formular (siehe Dokumentationsbroschüre) bestätigen. Unabhängig davon, welche Methode der Empfängnisverhütung die Patientin wählt, kann sie schwanger werden, wenn sie sie falsch oder nicht konsequent anwendet. Die Patientin muss sich darüber im Klaren sein, welche hohe Verantwortung sie trägt, wenn sie sich für eine Therapie mit Isoderm entscheidet. Bitte stellen Sie sicher, dass Ihre Patientin sich an die Bedingungen der Empfängnisverhütung wie oben aufgeführt hält. Dazu gehört auch die schriftliche Bestätigung, dass sie die Maßnahmen hinreichend verstanden hat (siehe dazu Formular in der Dokumentationsbroschüre). Meldepflicht Alle Schwangerschaften, die Ihnen bei Patientinnen, welche mit Isoderm behandelt werden, bekannt werden, sind nicht nur entsprechend Ihrer gesetzlichen Meldepflicht an die zuständige Behörde (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, 53175 Bonn) sondern auch an den pharmazeutischen Unternehmer (Adresse siehe unten) sofort zu melden. Zur Erfassung und Registrierung von Schwangerschaften unter Isoderm wird Ihnen von Dermapharm ein spezielles Formular zur Verfügung gestellt. Die Adresse lautet: Dermapharm AG Luise-Ullrich-Straße 6 82031 Grünwald Abgabekontrolle, Anweisungen für den Apotheker Bei der Abgabe von Isoderm ist Folgendes zu beachten: 1. Abgabe von Isoderm an Patientinnen nur innerhalb von sieben Tagen ab auf dem Rezept vermerkten Ausstellungsdatum. Rezepte, die mehr als sieben Tage nach dem Ausstellungsdatum vorgelegt werden, werden als ungültig betrachtet und müssen vom Verordner neu ausgestellt werden (dies erfordert das Durchführen eines neuen Schwangerschaftstests). 2. Abgabe von Isoderm an Frauen im gebärfähigen Alter nur für einen 30-Tage-Vorrat. 3. Nicht akzeptabel sind: Telefonische, gefaxte und Computer generierte Bestellungen für Isoderm Mehrfacheinlösungen des selben Rezepts Abgabe von unverkäuflichen Mustern