Thomas Mann
Thomas Mann 1877 Das Haus Beckergrube 52, Lübeck
Haus in der Mengstraße Lübeck
Der Vater : Thomas Johann Heinrich Mann (1840, Lübeck 1891 Lübeck)
Die Mutter : Julia Mann, geb. da Silva-Bruhns (1851, Paraty, Brasilien 1923 Weßling)
Herkunft Thomas Mann wurde in Lübeck als Sohn einer reichen Bürgerfamilie geboren. Sein Vater war Kaufmann und später Senator, seine Mutter Südamerikanerin. Nach dem Tod des Vaters zog er nach Süden, nach München, wo er nach dem Studium als freier Schriftsteller lebte. Ab und zu war er auch nach Italien gereist.
Die Mann-Kinder Heinrich, Thomas, Julia, Carla (es fehlt Victor)
Heinrich Mann 1906, Heinrich Mann, 1871 in Lübeck geboren, begann nach dem Abgang vom Gymnasium eine Buchhhandelslehre, 1891/92 volontierte er im S. Fischer Verlag. Heinrich Mann hat Romane, Erzählungen, Essays und Schauspiele geschrieben. 1933 emigrierte er nach Frankreich, später in die USA. Er starb 1950 in Santa Monica /Kalifornien
Lübeck: Markt und Dom St. Marien
Themen Künstler-Bürger-Problem (Geist und Leben) Goethe-Nachfolge Musik Wagner Décadence
Künstler-Bürger-Problem Im Werk Manns ist der Konflikt zwischen Geist und Leben, Künstler und Bürger ein zentrales Thema. Die Zerrissenheit zwischen bürgerlichem Leben und Kunst wurde von Thomas Mann lebenslang als Konflikt empfunden. In vielen Werken Manns verkörpert der Künstler die physische und psychische Dekadenz: Er ist anders als seine Mitmenschen, meistens mager, schwach, krank, energielos. Die körperliche Krankheit ist die äußere Form einer seelischen Krankheit, einer inneren Dekadenz.
Das Katharineum im wilhelminischen Baustil, Schule von Thomas Mann und von Hanno Buddenbrook
1898
1901
Buddenbrooks, Verfall einer Familie Das Werk wurde 1901 veröffentlicht und ist der erste wichtige Roman des 20.Jahrhunderts. Mann beschreibt mit dieser Familienchronik die Entwicklung, die Blüte und den Verfall des deutschen und europäischen Bürgertums vor dem Ersten Weltkrieg. Für dieses Werk wurde Thomas Mann 1929 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Die Handlung erstreckt sich über vierzig Jahre: vier Generationen der Familie werden von Mann analysiert. Zu der ersten Generation gehören die echten Kaufleute, kluge tapfere, gebildete, aber auch skrupellose Menschen, die die Ideale des Realismus total verkörpern. Solche Leute wollen das Leben in seiner Totalität genießen und sind sich ihrer Fähigkeiten absolut sicher; ihnen sind Zweifel und geistige Probleme völlig fremd.
Zu der zweiten Generation gehören Vertreter, die eine tiefe religiöse Bindung zeigen und die die Gefühle in den Mittelpunkt stellen. Sie sind nicht mehr so fröhlich und stark. Zu der dritten Generation gehören Thomas, Christian und Tony, die eigentlichen Hauptfiguren des Romans. Tony verkörpert die Lebenskraft der Familie und überlebt der Verfall der Familie. Thomas ist am Anfang ein erfolgreicher Mann, der innerlich aber schon schwach und müde ist. Er verkörpert die Dekadenz des Bürgertums. Sein Erfolg auf beruflichem Gebiet ist eine Reaktion auf seine innere Schwäche: Aus diesem Grund ist er kein echter Kaufmann mehr, ihm fehlt die Sucht nach Reichtum, die die Kaufleute charakterisiert. Er ist nur Kaufmann geworden, weil sein Vater und sein Großvater Kaufleute waren, aber durch die strenge Arbeit will er sich selbst und den anderen zeigen, dass er seine innere Müdigkeit beherrschen kann. Christian hat auf die Werte seiner Familie verzichtet. Er versucht, in die Welt der Kunst einzutreten, aber er bleibt ein Dilettant. Gerda Arnoldsen, die nervöse und faszinierende Frau von Thomas, die Geige spielt,vertritt die wahre Kunst, also die Krankheit, denn Kunst und Krankheit sind bei Thomas Mann ewig verbunden. Sie kann der Familie keinen gesunden Sohn geben. Hanno Buddenbrook, der Sohn von Thomas und Gerda, ist der Vertreter der vierten Generation. Er ist kraftlos, schwach. Das Leben ist für dieses Kind eine Reihe von Leiden und Schmerzen. Hanno stirbt und sein Tod repräsentiert das letzte Stadium eines Prozesses, in dem die Buddenbrooks den Gewinn an Sensibilität mit dem Verlust ihrer Vitalität bezahlen.
Thomas Manns Dreigestirn Richard Wagner (1813-1883) Arthur Schopenhauer (1788-1860) Friedrich Nietzsche (1844-1900)
Manns Frau: Katia Pringsheim Palais Pringsheim in der Münchner Arcisstraße
Monika, Golo, Michael, Katia, Klaus, Elisabeth, Erika
Thomas Manns Haus in der Poschingerstraße, die Poschi vor dem Krieg und als Ruine 1945
Der Tod in Venedig ( 1912) Die Novelle Der Tod in Venedig ist die Geschichte der Vernichtung einer menschlichen Existenz. Dabei wird eine Reise ins märchenhafte Venedig zu einer Reise in Krankheit und Tod. Die Hauptfigur ist Gustav von Aschenbach, ein berühmter 50-jähriger Schriftsteller, der auf einer Reise nach Venedig etwas total Unerwartetes erlebt. Er verliebt sich leidenschaftlich in einen 14jährigen Polen Tadzio, der für Aschenbach ein lebendes Kunstwerk, die vollkommene Schönheit repräsentiert. Diese Schönheit wird auch von der dekadenten Stadt Venedig verkörpert, wo viele Leute inzwischen an Cholera erkrankt sind. Aschenbach stirbt am Strand beim Anblick Tadzios.
Arbeitszimmer in der Poschingerstraße
Beethovensaal, Berlin 1930
Die Themen der mittleren Jahre Ausgleich und Synthese Goethe, Joseph Heiterkeit und Ironie Mythos Politik
Lotte in Weimar Lotte in Weimar ist ein heiterer Roman Thomas Manns über Goeth:Johann Wolfgang von Goethe: Die um 44 Jahre gealterte und verwitwete Charlotte Kestner ( geb. Buff) aus Wetzlar, das literarische Vorbild für Lotte in Die Leiden des jungen Werthers, reist 1816 nach Weimar, vorgeblich, um ihre Schwester zu besuchen, eigentlich aber in der Hoffnung, Goethe wiederzusehen. Das Werk entstand laut Thomas Manns Tagebuch zwischen dem 11. November 1936 und dem 25. Oktober 1939.
Thomas Manns Haus in Pacific Palisades, Los Angeles
Lion Feuchtwanger Alfred Döblin Bruno Walter Franz Werfel
Entstehung des Faustus (1947)
Themen und Stilmittel des Faustus und der Spätzeit Der Künstler (Musiker) Lebensentwicklung (Entwicklungsroman) Mythos Ironie Leitmotivtechnik
Pacific Palisades: Der schönste Schreibtisch von allen
Schreibtisch in Kilchberg ( Zürich)
Mit Erika in München 1952
Vor der Ruine des Buddenbrookhauses
Kilchberg ( Zürich)