Erfahrungsbericht. Maribor, Slowenien WS 2012/13

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Transkript:

Erfahrungsbericht Maribor, Slowenien WS 2012/13 Anreise Ich bin von Bremen aus mit dem Auto angereist. Bei einer Entfernung von ca. 1200 km (Fahrtzeit 11 13 Std.) ist es zu empfehlen 2 Tage einzuplanen, es sei denn man teilt sich die Fahrtzeit mit anderen Personen. Vorteil gegenüber anderen Transportmitteln ist die gegebene Mobilität vor Ort. Viele Kommilitonen sind auch per Flugzeug angereist. Der nächstgelegene internationale Flughafen ist Graz (ca. 30 min), jedoch sind Verbindungen von Hamburg, Hannover oder Bremen vergleichsweise teuer. Zuganreisen sollen laut Erfahrungen anderer nicht unbedingt zu empfehlen sein, da es zu einer erheblichen Fahrtzeit (bis zu 18 Std.) kommen kann.

Unterkunft Für die ersten Tage habe ich mich in das Hostel Uni eingemietet. Das Hostel ist vom Preis-/Leistungsverhältnis jedoch nicht zu empfehlen, Pekarna soll wesentlich günstiger sein. Anschließend bin ich durch Zufall auf zwei Franzosen gestoßen, mit denen ich dann in eine WG gezogen bin. Die Wohnung war allerdings für slowenische Verhältnisse recht teuer, für 150 sollte man in der Regel ein Zimmer finden. Vorsichtig sein sollte man bei der Angabe der anfallenden Nebenkosten, hier werden oftmals durchschnittliche Heizkosten für die Sommermonate angegeben, die jedoch für den Winter nicht vergleichbar sind. Alternative, günstigere Unterkünfte sind Wohnheime, hier sollte jedoch beachtet werden, dass man bereits frühzeitig einen Platz reservieren muss. Außerdem sind die Zimmer in der Regel Zwei- oder Mehrbettzimmer. Des Weiteren befinden sich die meisten der Wohnheime nicht im unmittelbarem Stadtzentrum, sondern etwas außerhalb. Generell sind die Erasmus-Network-Mitarbeiter (esn@unimb.si) gerne bei der Wohnungssuche behilflich, außerdem ist zu empfehlen sich in der Facebookgruppe Erasmus Maribor anzumelden. Universität Die Universität Maribor ist mit ca. 25.000 Studenten die zweitgrößte des Landes. Sie ist keine klassische Campus-Universität sondern verteilt auf einzelne Fakultäten im nördlichen Stadtgebiet. Die Faculty of Economics zählt um die 2.800 Studenten, bietet eine eigene Bibliothek, Computerräume sowie eine kleine Mensa. Die Vorlesungen werden für Gruppen von 20 bis 50 Studenten gehalten. Alles ist ein bisschen verschulter, die Atmosphäre ist persönlicher, teilweise besteht jedoch auch Anwesenheitspflicht. Vom Niveau her sind die Fächer sehr unterschiedlich. In einigen Fächern wird nur Basiswissen abgefragt, in anderen geht man doch wesentlich mehr ins Detail. In fast allen Veranstaltungen musste man jedoch Hausarbeiten, Referate oder Präsentationen während der Vorlesungszeit abgeben, die mal mehr, mal weniger in die Endnote miteinberechnet wurden. Am Ende stand außerdem überall noch ein Leistungsnachweis in Form einer Klausur an, die sich vom Schwierigkeitsgrad her allerdings auch deutlich voneinander unterschieden. Zu den Klausuren ist noch zu sagen, dass die Professoren unterschiedliche Prüfungstermine anbieten. Man kann

also selbst entscheiden, ob man die Klausur im Dezember, Januar oder gegebenenfalls auch im Februar schreiben möchte. Wichtig ist noch, dass alle Veranstaltungen für Erasmus-Studenten in Englisch gehalten werden.

Essen und Trinken In Slowenien gibt es nicht wie in Deutschland oder anderen Ländern das klassische System der Mensa. Hier nutzt man sogenannte Studentencoupons (studenski boni) mit denen man dann in allen möglichen Restaurants vergünstigt essen kann. Hierzu muss man am Anfang die Coupons in einem Büro des slowenischen Pendants des Studentenwerks aktivieren lassen (näheres hierzu bei den ESNMitarbeitern), ab dann hat man monatlich 20 Coupons zur Verfügung die man täglich von 8 bis 20 Uhr nutzen kann (max. 2 pro Tag mit Abstand von 4 Stunden). Das Angebot reicht vom Menü bei McDonald s über Sandwichs und Döner bis hin zu 3-Gänge-Menüs bei den verschiedensten Restaurants. Preislich liegt dann jedes Menü zwischen 1,50 und 4, je nachdem wie teuer das jeweilige Restaurant ansonsten ist. Alles in allem ist das Angebot jedoch sehr fair, außerdem bekommt man durch dieses System große Abwechslung und lernt viele verschiedene Restaurants kennen. Charakteristisch für die slowenische Küche sind Cevapcici mit Zwiebeln, Ajvar und Brot, generell ist das Essen sehr fleischlastig. Zu trinken gibt es in Slowenien reichlich. Die Gegend um Maribor ist zurecht berühmt für seinen Wein, Rotwein gibt es dort in allen Variationen. Des Weiteren wird in Maribor gerne Lasko getrunken, ein in der Nähe gebrautes Bier. Kaffee kann man in Maribor sehr günstig trinken, für 1 bekommt man im Café bereits einen Espresso und zusätzlich Leitungswasser. Freizeit Abseits der Vorlesungen ist eigentlich immer etwas los. Das ESN-Team organisiert einmal die Woche Sportarten wie Fußball und Basketball, Sprachkurse in ungezwungener Atmosphäre, Discoabende etc. Ich persönlich habe zwei Mal die Woche in einem slowenischen RugbyTeam mittraininert. Dies war für mich eine gute Gelegenheit einige Slowenen näher kennen zu lernen, da man ansonsten schon eher mit den anderen Erasmus-Studenten zu tun hat. Des Weiteren hat Maribor eine gemütliche Innenstadt, eine schöne Lage direkt am Fluss, ein großes nahegelegenes Shopping-Center, ein Skigebiet in unmittelbarer Nähe (Pohorje), das sich in den schneefreien Monaten hervorragend zum Wandern eignet und diverse Parks.

Das Nachtleben in Maribor ist durchaus nicht zu verachten. Es gibt viele kleine Bars in der Innenstadt, einige Musikclubs und diverse Discotheken wie das PlusMinus, Fuego und das Rozmarin. Die meisten Erasmus-Studenten trifft man jedoch im KMS an, in dem auch viele ESN-Events stattfinden. Reisen Aufgrund seiner besonderen geografischen Lage eignet sich Slowenien hervorragend als Ausgangspunkt für Reisen ins südöstliche oder mittlere Europa. Mit dem Auto ist man innerhalb von 4 Stunden in Venedig, 5 Stunden in Budapest, 2 ½ Stunden in Wien und 2 Stunden in Zagreb, was alles lohnenswerte Ziele sind. Auch Slowenien selbst eignet sich für kurze oder ausgedehnte Reisen. Hervorzuheben ist hier die besondere Vielfalt Sloweniens. Im Norden die Alpen, im Westen der kleine Küstenabschnitt an der Adria und im Zentrum die Hauptstadt Ljubljana mit seiner schönen Innenstadt.

Formales Slowenien ist EU-Mitglied, daher ist kein Visum nötig, einfacher Personalausweis reicht aus. Ein Reisepass ist nur von Nöten, wenn man beabsichtigt, nach Serbien zu reisen. Nach Ankunft muss man in einer Behörde nahe des Hauptbahnhofs ein Residence Permit beantragen, also eine Art Aufenthaltsgenehmigung. Dies sollte innerhalb der ersten zwei Wochen von statten gehen. Zur besseren Verständigung sollte man auf jeden Fall seinen ESN-Buddy um Hilfe bitten, der einem vom Erasmus-Netzwerk vor Ort zugeteilt wird. Alle weiteren Formalien sind nicht sonderlich kompliziert und werden von den Mitarbeitern vom ESN, sowie des International Office der Universität erklärt. Slowenien ist außerdem Mitglied der EURO-Zone. Beim Abheben von Bargeld wird allerdings überall eine Gebühr erhoben (ca. 3,90 ) Nach der Rückkehr Die Anerkennung meiner Studienleistungen war leider bis zur Abgabe des Erfahrungsberichts noch nicht abgeschlossen. In der Regel soll die Anerkennung jedoch problemlos verlaufen. Wichtig ist nur, das man sich das Transcript of Records aushändigen lässt, sowie die Confirmation of Erasmus Period von der zuständigen Koordinatorin der Gastuniversität unterschreiben lässt. Fazit Rückblickend kann ich wirklich jedem empfehlen sein Auslandssemester in Maribor zu machen. Etwaige Vorbehalte wegen Osteuropa etc. kann ich nicht bestätigen. Ich habe mich eigentlich immer sicher gefühlt, die Menschen dort waren freundlich und ich habe meine Zeit sehr genossen. Natürlich kann man ein Land wie Slowenien von der Lebensqualität nicht mit einer etablierten Nation wie Deutschland vergleichen. Wer jedoch seinen Horizont erweitern will und auch mal von den gängigen ErasmusDestinationen wie Schweden, Spanien etc. abweichen möchte, dem kann ich einen Auslandsaufenthalt in Maribor nur wärmstens ans Herz legen.