PRAKTISCHE ERFAHRUNGEN AUS DEM REVIDIERTEN SACHENRECHT /

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Transkript:

PRAKTISCHE ERFAHRUNGEN AUS DEM REVIDIERTEN SACHENRECHT / REGISTER-SCHULDBRIEFE

PRAKTISCHE ERFAHRUNGEN AUS DEM REVIDIERTEN SACHENRECHT / REGISTERSCHULDBRIEFE www.haeusermann.ch Seite 2

INHALTSVERZEICHNIS Überblick wichtigste Neuerungen Einführung Registerschuldbrief Miteigentum Stockwerkeigentum Dienstbarkeitsrecht Nachbarrecht Pfandrechte (Grundpfandverschreibung) Übergangsrecht www.haeusermann.ch Seite 3

ÜBERBLICK Neues Sachenrecht: in Kraft seit 1. Januar 2012 Eckdaten: - grösste Revision des ZGB (rund 100 neue bzw. geänderte Bestimmungen) - Totalrevision der Grundbuchverordnung - diverse Übergangsbestimmungen Ziel: möglichst aktuelles Bodeninformationssystem www.haeusermann.ch Seite 4

ÜBERBLICK WICHTIGSTE NEUERUNGEN TEIL 1 Einführung Registerschuldbrief (Kern der Revision) Abschaffung Gült Neue Formvorschriften bei der Errichtung von Grundpfandrechten und Grunddienstbarkeiten. Einreichung eines Plans bei gewissen Dienstbarkeiten zwingend. www.haeusermann.ch Seite 5

ÜBERBLICK WICHTIGSTE NEUERUNGEN TEIL 2 Möglichkeit der Abänderung von Miteigentümer-Reglementen durch Mehrheitsbeschluss. Neue Anmerkungstatbestände (gesetzlicher Vertreter, Willensvollstrecker, Erbschaftsverwalter, StWE-Verwalter). Längere Eintragungsfristen beim Bauhandwerkerpfandrecht. Möglichkeit elektronischer Ausfertigungen: kantonale Zuständigkeit. www.haeusermann.ch Seite 6

EINFÜHRUNG REGISTERSCHULDBRIEF ZIEL DER EINFÜHRUNG Verzicht auf die Ausstellung eines Wertpapiers («papierloser Schuldbrief») Wegfall aller Ausfertigungs-, Aufbewahrungs- und Übermittlungskosten Wegfall des Verlustrisikos www.haeusermann.ch Seite 7

EINFÜHRUNG REGISTERSCHULDBRIEF ALLGEMEINES Papier-Schuldbriefe (Namen- / Inhaberschuldbriefe) bleiben gültig und können weiterhin errichtet werden. Alle wesentlichen Elemente des Schuldbriefs bleiben erhalten. www.haeusermann.ch Seite 8

EINFÜHRUNG REGISTERSCHULDBRIEF ENTSTEHUNG Art. 857 ZGB 1 Der Register-Schuldbrief entsteht mit der Eintragung in das Grundbuch. 2 Er wird auf den Namen des Gläubigers oder des Grundeigentümers eingetragen. Öffentliche Urkunde und Anmeldung beim Grundbuchamt Konstitutive Wirkung der Eintragung des Gläubigers ins Grundbuch ( Registerpfandrecht) Unmöglichkeit des Inhaber-Register-Schuldbriefs mangels Titelinhaber Eigentümer-Register-Schuldbrief ist möglich www.haeusermann.ch Seite 9

EINFÜHRUNG REGISTERSCHULDBRIEF ÜBERTRAGUNG: UMBUCHUNG Grundsätzlich konstitutive Wirkung der Eintragung des neuen Gläubigers im Grundbuch (Ausnahme: Universalsukzession, Zwangsvollstreckung usw.) Form des Verpflichtungsgeschäftes irrelevant Schriftliche Erklärung des Gläubigers (schriftliches Verfügungsgeschäft des bisherigen Gläubigers) Grundbuchanmeldung reicht als schriftliche Erklärung www.haeusermann.ch Seite 10

EINFÜHRUNG REGISTERSCHULDBRIEF ÜBERTRAGUNG: UMBUCHUNG BEISPIEL: ÜBERTRAGUNGS-FORMULAR www.haeusermann.ch Seite 11

EINFÜHRUNG REGISTERSCHULDBRIEF UMWANDLUNG Erleichterte Umwandlung bei «alten» Papier-Schuldbriefen mittels einfach schriftlicher Erklärung Keine Erleichterte Umwandlung bei Papier-Schuldbriefen, die nach dem 1. Januar 2012 errichtet wurden ( zwingend öffentliche Beurkundung) www.haeusermann.ch Seite 12

EINFÜHRUNG REGISTERSCHULDBRIEF UMWANDLUNG BEISPIEL: UMWANDLUNGS-FORMULAR www.haeusermann.ch Seite 13

EINFÜHRUNG REGISTERSCHULDBRIEF VERPFÄNDUNG, PFÄNDUNG UND NUTZNIESSUNG: Verpfändung analog Faustpfand ist möglich Pfändung durch Eintragung der Verfügungsbeschränkung im Grundbuch Nutzniessung mittels Eintragung im Grundbuch möglich www.haeusermann.ch Seite 14

MITEIGENTUM ÜBERBLICK ÄNDERUNGEN Änderung Nutzungs- und Verwaltungsordnung Ausschliessliche Nutzungsrechte Anmerkung weiterer verbindlicher Regelungen Aufhebung Exkurs: unselbständiges Miteigentum www.haeusermann.ch Seite 15

MITEIGENTUM NUTZUNGS- UND VERWALTUNGSORDNUNG Art. 647 ZGB bisher neu Änderung ist nur mit Zustimmung aller Miteigentümer möglich. Miteigentümer können eine von den gesetzlichen Bestimmungen abweichende Nutzungs- und Verwaltungsverordnung vereinbaren und darin vorsehen, dass Abänderung derselben mit Zustimmung der Mehrheit der Miteigentümer möglich ist. www.haeusermann.ch Seite 16

MITEIGENTUM AUSSCHLIESSLICHE NUTZUNGSRECHTE Art. 647 Abs. 1 bis ZGB Änderung der Zuteilung ausschliesslicher Nutzungsrechte bedürfen Zustimmung des betroffenen Miteigentümers. www.haeusermann.ch Seite 17

ÜBERBLICK ANMERKUNG WEITERER VERBINDLICHER REGELUNGEN Art. 649a ZGB bisher neu aber nur Anmerkung Nutzungs- und Verwaltungsordnung möglich. zusätzlich Anmerkung von Verwaltungsbeschlüssen, gerichtlichen Urteilen und Verfügungen möglich. Keine Pflicht zur Anmerkung! www.haeusermann.ch Seite 18

ÜBERBLICK AUFHEBUNG Art. 650 Abs. 3 ZGB bisher Ausschluss Aufhebung durch Vereinbarung für höchstens 30 Jahre. neu Ausschluss Aufhebung durch Vereinbarung für maximal 50 Jahre möglich. www.haeusermann.ch Seite 19

MITEIGENTUM EXKURS: UNSELBSTÄNDIGES MITEIGENTUM Art. 655a ZGB 1 Ein Grundstück kann mit einem anderen Grundstück derart verknüpft werden, dass der jeweilige Eigentümer des Hauptgrundstücks auch Eigentümer des dazugehörenden Grundstücks ist. Dieses teilt das rechtliche Schicksal des Hauptgrundstücks und kann nicht gesondert veräussert, verpfändet oder belastet werden. 2 Erfolgt die Verknüpfung zu einem dauernden Zweck, so können das gesetzliche Vorkaufsrecht der Miteigentümer und der Aufhebungsanspruch nicht geltend gemacht werden. www.haeusermann.ch Seite 20

STOCKWERKEIGENTUM ÜBERBLICK ÄNDERUNGEN Wertquote Erweiterung Aufhebungsgründe Ausschliessliche Nutzungsrechte Anmerkungen www.haeusermann.ch Seite 21

STOCKWERKEIGENTUM WERTQUOTE Art. 712e Abs. 1 ZGB bisher neu Hundertstel oder Tausendstel. Beliebige Bruchteile. Bruchteile sind mit gemeinsamem Nenner anzugeben. www.haeusermann.ch Seite 22

STOCKWERKEIGENTUM AUFHEBUNGSGRÜNDE Art. 712f ZGB Ergänzung: Jeder Stockwerkeigentümer kann Aufhebung verlangen, wenn: - Stockwerkeigentum seit mehr als 50 Jahren besteht; - schlechter baulicher Zustand bestimmungsgemässe Nutzung verhindert. www.haeusermann.ch Seite 23

STOCKWERKEIGENTUM AUSSCHLIESSLICHE NUTZUNGSRECHTE Art. 712g Abs. 4 ZGB Änderung reglementarische Zuteilung Sondernutzungsrechte bedürfen der Zustimmung des betroffenen Stockwerkeigentümers (analog Miteigentum). www.haeusermann.ch Seite 24

STOCKWERKEIGENTUM ANMERKUNGEN Art. 962a Ziff. 5 ZGB neu offen Möglichkeit Anmerkung Stockwerkeigentumsverwalter. analoge Anwendbarkeit von Art. 649a Abs. 2 ZGB, d.h. Anmerkung weiterer verbindlicher Regelungen. www.haeusermann.ch Seite 25

DIENSTBARKEITEN ÜBERBLICK ÄNDERUNGEN Errichtung, Abänderung und Erneuerung Nebenleistungspflichten mehrere Berechtigte Baurecht www.haeusermann.ch Seite 26

DIENSTBARKEITEN ERRICHTUNG, ABÄNDERUNG, ERNEUERUNG öffentliche Beurkundung zwingend Einreichung Auszug des Plans, falls Dienstbarkeit nur gewissen Teil des Grundstücks betrifft und örtliche Lage aus Vertrag nicht genügend bestimmbar (Plan mit Grundstücksgrenzen und GBBl.-Nr.). www.haeusermann.ch Seite 27

DIENSTBARKEITEN NEBENLEISTUNGSPFLICHTEN nur realobligatorische Wirkung, wenn sich Nebenleistungspflichten aus Grundbucheintrag ergeben. Beispiel: Benutzungsrecht mit Nebenleistungspflicht. gilt nicht für Unterhaltspflicht: realobligatorische Wirkung, wenn aus Belegen ersichtlich. www.haeusermann.ch Seite 28

DIENSTBARKEITEN MEHRERE BERECHTIGTE Mehrere Berechtigte aufgrund gleicher Dienstbarkeit an einer Vorrichtung (z.b. Heizung): im Innenverhältnis gelten vermutungsweise die Bestimmungen für Miteigentümer. Ausschluss Verzicht auf Dienstbarkeit für max. 30 Jahre möglich. Ausschluss Verzicht auf Dienstbarkeit kann im Grundbuch vorgemerkt werden. www.haeusermann.ch Seite 29

DIENSTBARKEITEN BAURECHT Sämtliche Baurechtsdienstbarkeiten müssen öffentlich beurkundet werden. Sämtliche obligatorischen Abreden können im Grundbuch vorgemerkt werden. Damit eine Abrede im Grundbuch vorgemerkt werden kann, muss diese öffentlich beurkundet und die Vormerkung zwischen den Parteien vereinbart werden. www.haeusermann.ch Seite 30

NACHBARRECHT ÜBERBLICK ÄNDERUNGEN Immissionen Verantwortlichkeit des Grundeigentümers www.haeusermann.ch Seite 31

NACHBARRECHT IMMISSIONEN Art. 684 ZGB bisher neu Nachbarrecht verbietet positive Immissionen (Lärm, Luftverunreinigung etc.) Explizites Verbot negativer Immissionen («Entzug von Besonnung und Tageslicht») www.haeusermann.ch Seite 32

NACHBARRECHT VERANTWORTLICHKEIT DES GRUNDEIGENTÜMERS TEIL 1 Art. 679 ZGB Grundsatz neu Klagemöglichkeit bei Überschreitung des Eigentumsrechts. Bei Schädigung durch Baute keine Ansprüche, wenn bei der Erstellung der Baute die damals geltenden Vorschriften eingehalten wurden. www.haeusermann.ch Seite 33

NACHBARRECHT VERANTWORTLICHKEIT DES GRUNDEIGENTÜMERS TEIL 2 Art. 679a ZGB Vorübergehende übermässige und unvermeidliche Nachteile bei rechtmässiger Bewirtschaftung des Grundstücks. Beschränkung auf Schadenersatzanspruch. Entspricht bisheriger Praxis des Bundesgerichts. www.haeusermann.ch Seite 34

GRUNDPFANDRECHTE NEUERUNGEN Vertragliche Grundpfandrechte Kraftloserklärung Schuldbrief: Verkürzung Frist auf 6 Monate. Gesetzliche Grundpfandrechte - Verbesserter Schutz gutgläubiger Dritter bei unmittelbaren gesetzlichen Grundpfandrechten - Bauhandwerkerpfandrecht www.haeusermann.ch Seite 35

BAUHANDWERKERPFANDRECHT NEUERUNGEN Verlängerung der Eintragungsfrist auf 4 Monate. Erweiterung Katalog der Arbeiten die zum Anspruch berechtigen: Abbrucharbeiten, Gerüstbau, Baugrubensicherung und dergleichen. Erweiterung Bestellerkreis: Mieter, Pächter, andere berechtigte Personen; jedoch nur, wenn Zustimmung des Eigentümers zum Auftrag. Verbesserung zu Gunsten Bauhandwerker! www.haeusermann.ch Seite 36

BAUHANDWERKERPFANDRECHT KEINE ÄNDERUNG Auch Subunternehmer hat Pfandrechtsanspruch Doppelzahlungsrisiko bleibt bestehen! Kein Bauhandwerkerpfandrecht auf Grundstücken im Verwaltungsvermögen; jedoch neu: gesetzliche Staats-Bürgschaft analog zum Bauhandwerkerpfandrecht. www.haeusermann.ch Seite 37

ÜBERGANGSRECHT Art. 17 ff. SchlT ZGB Erleichterte Umwandlung Papier-Schuldbriefe in Registerschuldbriefe: kann von Grundeigentümer und am Schuldbrief berechtigten Personen gemeinsam mit einfacher Schriftlichkeit verlangt werden. Keine Mitwirkung Schuldner. Mit Dienstbarkeiten nebensächlich verbundenen Verpflichtungen, die sich nur aus den Grundbuchbelegen ergeben, entfalten realobligatorische Wirkung und können gutgläubigen Dritten weiterhin entgegen gehalten werden. www.haeusermann.ch Seite 38

HERZLICHEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT! www.haeusermann.ch Seite 39

KONTAKTANGABEN Referent Häusermann + Partner Notare Rechtsanwälte Schwanengasse 5/7 Postfach 6519 3001 Bern www.haeusermann.ch Claude Monnier Rechtsanwalt und Notar claude.monnier@haeusermann.ch Tel. 031 326 51 53 Referent Thomas J. Wenger Notar thomas.wenger@haeusermann.ch Tel. 031 326 51 21 www.haeusermann.ch Seite 40