Zur Situation der medizinischen Bibliotheken in Berlin nach der Neuordnung der Hochschullandschaft

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Transkript:

Zur Situation der medizinischen Bibliotheken in Berlin nach der Neuordnung der Hochschullandschaft

Vorgeschichte CHARITÉ - UNIVERSITÄTSMEDIZIN BERLIN 1949 Das Klinikum Westend (später Klinikum Charlottenburg) wird Universitätsklinikum der neugegründeten Freien Universität Berlin 1969 Das neu errichtete Universitätsklinikum Steglitz wird als zweites Klinikum der FU in Betrieb genommen 1994 Umbenennung des Klinikums Steglitz in Universitätsklinikum Benjamin Franklin (UKBF)

1994 Fusion von Charité und Universitätsklinikum Rudolf Virchow zur medizinischen Fakultät der Humboldt Universität 2001 Campus Berlin-Buch privatisiert 2002 Koalitionsvereinbarung SPD / PDS: Einsparung von 98 Mio. Euro durch Umwandlung des UKBF in ein Krankenhaus der Normalversorgung Berlin hat 50 Mrd. Euro Schulden täglich 7 Mio Euro Zinsen Proteste / Expertenkommission

Vorschaltgesetz CHARITÉ - UNIVERSITÄTSMEDIZIN BERLIN 01/03 WR: Stellungnahme zur Strukturreform in der Berliner Hochschulmedizin 06/03 "Vorschaltgesetz zum Gesetz über die Umstrukturierung der Hochschulmedizin im Land Berlin": "Ziel dieses Gesetzes ist es, im Land Berlin die medizinischen Fakultäten bzw. Fachbereiche der Hochschulen neu zu ordnen. Dabei sind wissenschaftliche und medizinische Exzellenz sowie wirtschaftliche Krankenversorgung und ein effektiver Einsatz der Mittel für Lehre und Forschung zu sichern." ( 1)

Charité - Universitätsmedizin Berlin CHARITÉ - UNIVERSITÄTSMEDIZIN BERLIN Freie Universität Humboldt Universität gemeinsame medizinische Fakultät Charité - Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin Franklin Charité Campus Mitte Campus Virchow-Klinikum rechtlich selbstständige Gliedkörperschaft

Ausgangslage und Rahmenbedingungen: Charité CHARITÉ - UNIVERSITÄTSMEDIZIN BERLIN 11.500 Angestellte insgesamt; davon: 2.400 Ärzte / Wissenschaftler 9.000 Studierende 3.500 Betten 3 (+1) Standorte Etat für Forschung und Lehre 2003: 289 Mio, davon sollen eingespart werden: 98 Mio (= 34 %)

Medizinische Bibliotheken Ausgangslage : Zielvorstellungen 3 Standorte mehr als 50 Mitarbeiter/innen Erwerbungsetat knapp 2,5 Mio 1.900 lfde Zeitschriftenabos Personalabbau ca. 10 % Fortschreibung des Etats (keine Erhöhung) 1 Bibliothek an 3 Standorten gemeinsame Leitung Bildung von Arbeitsgruppen mit örtlichen Schwerpunkten Aufgabe von Institutsbibliotheken Konzentration der Bestände Umstellung auf e-only elektronischer Dokumentlieferdienst

Zielvorstellungen für Ärzte / Wissenschaftler: für Studierende virtuelle Bibliothek e-journals Dokumentlieferung Virtuelle Handbibliothek Buch-Lieferung an den Arbeitsplatz Auf- und Ausbau als Lern- und Arbeitszentrum mehr Arbeitsplätze Gruppenarbeitsplätze e-learning Unterstützung im Publikationsprozess Vermittlung von Informationskompetenz

Erste Schritte Einvernehmen über die künftige Leitung Reorganisation begonnen Abbestellung von Mehrfachabos bei Zeitschriften Neuverhandlung von (Konsortial-)Verträgen einheitliche Kataloge (Aleph, EZB) in Vorbereitung Dokumentlieferdienst geplant Bibliothekssigel beantragen und selbstständige Teilnahme am Leihverkehr