13. Fachgespräch der Clearingstelle EEG 1

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Transkript:

Direktvermarktung im EEG 2012 - Stand und Perspektiven - Dr. Guido Wustlich Dominik Müller Berlin, 23. November 2012 1

Gliederung Einleitung Neue Entwicklungen bei der Direktvermarktung Absenkung der Managementprämie Umsatzsteuerbarkeit der Marktprämie Herkunftsnachweise Perspektiven der Direktvermarktung Fazit Evaluierung der Direktvermarktung Direktvermarktung und Verfahrensvorschlag 2

Einleitung Ziel der Direktvermarktung: Markt- und Systemintegration Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien soll sich stärker am Strombedarf und an der Stromnachfrage orientieren Lastverschiebungspotenziale der Erneuerbaren Energien sollen erschlossen werden Stromerzeugung soll aus dem abgeschotteten System der Einspeisevergütung in das Marktgeschehen überführt werden Gesetzgeber will den Anteil der direktvermarktenden Anlagen erhöhen Rechtsrahmen der Direktvermarktung daher durch EEG 2012 grundlegend neu geregelt ( 33a ff.) Formen, Fristen, Voraussetzungen, Förderansätze, Wechselverfahren etc. 3

Einleitung Ansatz des Gesetzgebers: Fördern und fordern Direktvermarktung wird über die 33a ff. EEG angereizt Direktvermarktung ist grundsätzlich optional (Ausnahme: große Biogasanlagen ab 2014) Direktvermarktende Anlagen werden in der Marktprämie finanziell so gestellt, dass sie die erforderlichen Kosten abdecken (bei Biogas: Mehrkosten für Gas- und Wärmespeicher durch Flexibilitätsprämie) Direktvermarktung bei Biomasse wird zusätzlich durch Vereinfachungen bei den Vergütungsvoraussetzungen belohnt Bereitstellung positiver und negativer Regelenergie nur in der Direktvermarktung zulässig Förderinstrumente insbesondere: Marktprämie (seit 2012) Flankierend zur Marktprämie bei Biogas: Flexibilitätsprämie (seit 2012) Grünstromprivileg (seit 2012 modifiziert) 4

Einleitung Feste Einspeisevergütung, 16 ff. EEG Marktprämie, 33b Nr. 1, 33g EEG Direktvermarktung 33a ff. EEG Grünstromprivileg 33b Nr. 2, 39 EEG Sonstige Direkt- vermarktung, 33b Nr. 3 EEG Finanzielle Förderung? ja ja ja, mittelbar nein Flankierung durch Flexibilitätsprämie? nein ja nein ja Kennzeichnung als Strom aus Erneuerbaren Energien? nein nein ja ja 5

Einleitung Entwicklung der Direktvermarktung (Stand: 11 / 2012): Marktprämie Wind - Onshore: 23.409 MW - Offshore: 308 MW Solar: 1.961 MW Biomasse: 1.836 MW Wasser: 445 MW Gesamt: 28.002 MW Grünstromprivileg: 624 MW Sonstige DV: 124 MW Quelle: Fraunhofer ISI, Fraunhofer IWES Quelle: www.eeg-kwk.net / Fraunhofer ISI, Fraunhofer IWES 6

Einleitung Entwicklung der Flexibilitätsprämie ( 33i EEG 2012) Quelle: tw. www.eeg-kwk.net / tw. Fraunhofer ISI, Fraunhofer IWES Die Zahl und Leistung der Anlagen in der Flexibilitätsprämie lässt keine Aussage darüber zu, in welchem Umfang die Flexibilitätsprämie in Anspruch genommen wird und welches Geschäftsmodell hinter dem jeweiligen Anlagenbetrieb steht (bedarfsorientierte Stromerzeugung mit Verlagerung in Hochlastzeiten / Teilnahme am Regelenergiemarkt) 7

Einleitung ÜNB-Prognose Installierte Leistung Direktvermarktung 2013 (in MW) Marktprämie Grünstromprivileg Sonstige DirV Wasserkraft 1.067 105 27 EE-Gase 262 195 8 Biomasse 3.516 0 0 Geothermie 0 0 0 Wind onshore 27.545 418 120 Wind offshore 888 0 0 Solarenergie 3.133 0 0 Gesamt 36.412 718 155 Quelle: www.eeg-kwk.net (Stand 15. Oktober 2012) 8

Gliederung Einleitung Neue Entwicklungen bei der Direktvermarktung Absenkung der Managementprämie Umsatzsteuerbarkeit der Marktprämie Herkunftsnachweise Perspektiven der Direktvermarktung Fazit Evaluierung der Direktvermarktung Direktvermarktung und Verfahrensvorschlag 9

Neue Entwicklungen bei der Direktvermarktung Managementprämie: Bestandteil der Marktprämie, der insbesondere die notwendigen Kosten für Börsenzulassung, Handelsanbindung und Prognosekosten abdeckt Höhe nach Energieträger differenziert jährlich absinkend (anders als Vergütungsdegression für alle Anlagen) EEG 2012: Managementprämie für fluktuierende Erneuerbare Energien in 2012: 1,20 Ct/kWh in 2013: 1,00 Ct/kWh in 2014: 0,85 Ct/kWh ab 2015: 0,70 Ct/kWh 10

Neue Entwicklungen bei der Direktvermarktung Aber: Profilservicekosten für fluktuierende Erneuerbare Energien seit Verabschiedung der EEG-Novelle um ca. 3,3 / MWh gesunken. Folge: Absenkung der Managementprämie ab 2013, um umlagebelastende Mitnahmeeffekte zu vermeiden Instrument: Managementprämienverordung (MaPrV) vom 2. November 2012 Absenkung für PV und Wind im Jahr 2013 um weitere 0,35 Ct/kWh, ab 2014 Absenkung um 0,40 Ct/kWh gegenüber EEG 2012 Fernsteuerungsbonus bei Fernsteuerbarkeit der Anlage: Erhöhung der Managementprämie um 0,10 Ct/kWh, d.h. in 2013 geringere Absenkung um lediglich 0,25 Ct/kWh (ab 2014 Erhöhung um 0,15 bzw. 0,20 Ct/kWh) Fernsteuerungsbonus soll Anreiz zur schnelleren Ausstattung von Wind- und PV-Anlagen mit entsprechender Fernsteuerungstechnologie setzen und die Kosten der Umrüstung abzufedern 11

Neue Entwicklungen bei der Direktvermarktung Datensichere Übertragung der Fernsteuerkommunikation 3 Abs. 3 MaPrV sieht zum Schutz vor Hacking-Angriffen Anforderungen an die Fernsteuerungskommunikation der Anlagen vor Grundsatz: EEG-Anlagen mit Pflicht zum Einbau von Messsystemen nach EnWG ( Smart Meter ): Fernsteuerungskommunikation über fernsteuerungstaugliches Messsystem EEG-Anlagen ohne Einbaupflicht: andere Übertragungstechniken und -wege zulässig (Stand der Technik, BSI-Vorgaben zu beachten) Ausnahme: Bis zur Marktreife entsprechender Messsysteme ( Roll-Out ) sind auch bei einbaupflichtigen EEG-Anlagen andere Übertragungstechniken und -wege zulässig 3 Abs. 3 MaPrV ist keine Anspruchsvoraussetzung der Managementprämie! BDEW hat eine Umsetzungshilfe zu 3 Abs.3 MaPrV erarbeitet; die darin enthaltene Rechtsauffassung deckt sich mit der Rechtsauffassung der Bundesregierung 12

Gliederung Einleitung Neue Entwicklungen bei der Direktvermarktung Absenkung der Managementprämie Umsatzsteuerbarkeit der Marktprämie Herkunftsnachweise Perspektiven der Direktvermarktung Fazit Evaluierung der Direktvermarktung Direktvermarktung und Verfahrensvorschlag 13

Neue Entwicklungen bei der Direktvermarktung Umsatzsteuerbarkeit der Marktprämie durch BMF-Schreiben vom 6. November 2012 geklärt: Marktprämie und Flexibilitätsprämie sind umsatzsteuerfrei! Hintergrund: Nach Begründung zum EEG 2012 sind Marktprämie und Flexibilitätsprämie kein steuerbares Entgelt i. S. des 10 UStG Verschiedene OFD en waren anderer Ansicht (Marktprämie = umsatzsteuerbares Entgelt von dritter Seite); infolgedessen Versand von Steuer- / Mahnbescheiden Folge: Verunsicherung der Marktteilnehmer, die ohne Umsatzsteuer kalkuliert hatten (keine Bildung von USt-Rückstellungen) 14

Neue Entwicklungen bei der Direktvermarktung Klarstellung des BMF: Bei Marktprämie und Flexibilitätsprämie handelt es sich jeweils um echte, nicht umsatzsteuerbare Zuschüsse. keine Rückabwicklung bereits erfolgter Umsatzsteuerzahlungen: Wurde Marktprämie oder Flexibilitätsprämie für Stromlieferungen vor dem 1.1.2013 unter Ausweis der Umsatzsteuer abgerechnet, werden die Finanzbehörden auch für Zwecke des Vorsteuerabzugs nicht beanstanden, wenn eine Berichtigung der Rechnung unterbleibt. Das Schreiben des BMF wird im Bundessteuerblatt veröffentlicht. 15

Gliederung Einleitung Neue Entwicklungen bei der Direktvermarktung Absenkung der Managementprämie Umsatzsteuerbarkeit der Marktprämie Herkunftsnachweise Perspektiven der Direktvermarktung Fazit Evaluierung der Direktvermarktung Direktvermarktung und Verfahrensvorschlag 16

Neue Entwicklungen bei der Direktvermarktung Herkunftsnachweise (HkN) dienen Anlagenbetreibern zum Nachweis gegenüber Endkunden, dass ein bestimmter Anteil oder eine bestimmte Menge Strom aus Erneuerbaren Energien erzeugt wurde ( 3 Nr. 4c EEG) Ausstellung von HkN künftig durch das UBA Ausstellung nur für direkt vermarkteten Strom im Grünstromprivileg ( 33b Nr. 2 EEG) oder in der sonstigen Direktvermarktung ( 33b Nr. 2 EEG) Keine Ausstellung bei Einspeisevergütung oder Marktprämie keine Doppelförderung der grünen Eigenschaft 17

Neue Entwicklungen bei der Direktvermarktung EEG 2012 konkretisiert Regelungen zu HkN ( 55 EEG) Herkunftsnachweisverordnung (HkNV) in Kraft seit 9. Dezember 2011 regelt den Mindestinhalt, die Ausstellung, Anerkennung, Übertragung und Entwertung von HkN sowie die Einrichtung des Herkunftsnachweisregister durch UBA Herkunftsnachweis-Durchführungsverordnung (HkNDV) in Kraft seit 19. Oktober 2012 Herkunftsnachweisregister-Kostenverordnung (HkNKostV) derzeit in Erarbeitung Inbetriebnahme des Herkunftsnachweisregisters wird derzeit vorbereitet 18

Gliederung Einleitung Neue Entwicklungen bei der Direktvermarktung Absenkung der Managementprämie Umsatzsteuerbarkeit der Marktprämie Herkunftsnachweise Perspektiven der Direktvermarktung Fazit Evaluierung der Direktvermarktung Direktvermarktung und Verfahrensvorschlag 19

Perspektiven der Direktvermarktung Vorhaben des BMU Laufende Evaluierung der Direktvermarktung von Strom aus Erneuerbaren Energien Auftragnehmer: IKEM, Fraunhofer ISI, Fraunhofer IWES, Becker Büttner Held Laufzeit bis Anfang 2015 Vorhabenschwerpunkte: Monitoring und Evaluation der Direktvermarktung von Strom aus Erneuerbaren Energien und der Wirkungen der Direktvermarktung Möglichkeiten zur Stärkung der Direktvermarktung Durchführung von Fachgesprächen zum Austausch mit Marktakteuren 20

Perspektiven der Direktvermarktung Verfahrensvorschlag zur Neuregelung des EEG, vorgestellt von Herrn BM Altmaier am 11. Oktober 2012 Aussage zur Direktvermarktung: Das EEG sollte sich vorzugsweise auf marktwirtschaftliche Prinzipien stützen, soweit damit die Erreichung der genannten Ziele und Inhalte möglich ist. Dabei ist vor allem zu prüfen, wie die Direktvermarktung und damit die Marktintegration verstärkt werden kann. Dies kann beispielsweise durch eine Ausweitung der Marktprämie und des Eigenverbrauchs erfolgen Weiterer Prozess bis zur BT-Wahl 2013: EEG-Dialog und EE-Plattform 21

Gliederung Einleitung Neue Entwicklungen bei der Direktvermarktung Absenkung der Managementprämie Umsatzsteuerbarkeit der Marktprämie Herkunftsnachweise Perspektiven der Direktvermarktung Fazit Evaluierung der Direktvermarktung Direktvermarktung und Verfahrensvorschlag 22

Fazit Nach einem Jahr EEG 2012 erreicht: starke Resonanz auf das neue Instrument Marktprämie, insbesondere bei der Windenergie erste Kostensenkungspotenziale erschlossen (insbesondere Profilservicekosten) seit Sommer 2011 Bildung zahlreicher neuer Marktakteure / hohe Akteursvielfalt Herausbildung neuer Strukturen, Geschäftsmodelle und beziehungen Marktprämie als marktbasiertes Alternativmodell zur Einspeisevergütung für alle EEG-Anlagen (Vorteil gegenüber dem Grünstromprivileg) erste Bewährung von EEG-Anlagen im Regelenergiemarkt kontinuierlicher Lernprozess für alle Beteiligten 23

Fazit Das EEG und insbesondere auch die Direktvermarktung steht vor weiteren Herausforderungen:... zunehmend stärkere Orientierung am Strombedarf für steuerbare wie auch fluktuierende EE erforderlich Mehrkosten der Direktvermarktung müssen durch Integrationsmehrwert gerechtfertigt und möglichst reduziert werden... perspektivisch können weitere Direktvermarktungswege neben dem Börsenhandel erschlossen werden... über die Direktvermarktung eröffnete neue Wege müssen genutzt werden (Systemdienstleistungen, Regelenergiemärkte) 24

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. Guido Wustlich Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Referat E I 7 "Recht der Energiewende und der Erneuerbaren Energien (Strom)" Email: Guido.Wustlich@bmu.bund.de Dominik Müller LL.M. (Ecologic Institut i. A. des BMU) Email: Dominik.Mueller@bmu.bund.de 25