Kurze Einführung in die Benutzung von Bibliothek und Diathek des Kunsthistorischen Instituts der Freien Universität Berlin (KHI) Trennen! Format PDF!!!! 1. Warum? Diese Einführung soll einen ersten Überblick über die Benutzungsmöglichkeiten der Bibliothek das KHI geben und die Literatursuche erleichtern. Sie möchte die zu Semesteranfang angebotenen Bibliotheksführungen ergänzen. Die verwandten praktischen Suchbeispiele stammen aus der Veranstaltung Grundkurs Architektur im WS 2004/2005 von Prof. Dr. Christiane Salge und sind mit deren freundlicher Erlaubnis hier wiederholt. 2. Wo? Geschichtswissenschaftliche Bibliotheken Bibliothek des KHI Koserstr. 20 14195 Berlin U-Bahn Linie 3, Haltestelle Podbielskiallee Öffnungzeiten Mo Fr 9.oo 20.oo Vorlesungsfreie Zeit Mo Fr 9.oo 19.oo 3. Welche Nutzungsbedingungen? Die Bibliothek ist grundsätzlich eine Präsenzbibliothek, beschränkte Ausleihen sind jedoch möglich. Angabe Präsenzbestände: Rara, alle Zeitschriften (Signatur Per ), Inventare (Signatur FG ), Bücher mit Erscheinungsjahren vor 1900 Übernachtleihe 1 tägl. ab 18.oo ; Rückgabe am ff. Tag bis 10.oo Wochenendleihe 1 : Freitags ab 13.oo ; Rückgabe am Montag bis 13.oo Sonderregelungen für Examenskandidaten Bedeutung generell nicht ausleihbar, Diabestellungen (s. u.) sind jedoch möglich max. 10 Bücher für studentische, max. 5 Bücher für andere Benutzer wie oben Magisterkandiadat/innen (nicht Zwischenprüfung) können bis zu 10 Büchern für 14 Tage ausleihen 1 Zur Ausleihe für Studenten berechtigt der im Geschäftszimmer des Kunsthistorischen Instituts (Raum Nr. A 293) gestempelte Studentenausweise 1
Diathek Für das Anfertigen von Dias können Bücher mit einem in Raum A 061 erhältl. Bestellschein aus der Bibliothek in die Diathek genommen werden. 4. Mittel zur Recherche Es folgt zunächst ein Überblick über die zur Verfügung stehenden Hilfsmittel. ZETTELKATALOGE: Formalkataloge: Im sogen. AK (Alphabetischer Verfasserkatalog) ist der überwiegende Teil des Bibliotheksbestandes des KHI nachgewiesen, verzeichnet ist hier in einem durchgängigen Alphabet das Schrifttum mit Erscheinungsdaten bis einschließlich 2000. Im AK sind Bücher mit bis zu drei Autoren in alphabetischer Folge unter allen drei Autoren nachgewiesen. Bücher mit mehr als drei Verfassern und Zeitschriften sind in gegebener Wortfolge unter dem Sachtitel sowie unter dem Namen des ersten Autoren bzw. des Herausgebers zu finden. Künstlernamen können im AK auftauchen, wenn der Künstler Autor eines Buches ist oder wenn sein Name in einem Sachtitel auftaucht. Ergänzt wird der AK durch den sogen. Ausstellungskatalog. In alphabetischer Folge sind hier unter den Ausstellungsorten in chronologischer Folge alle dort statt gefundenen Kataloge, die sich im Institut befinden, nachgewiesen. Dieser Katalog wurde 2002 abgebrochen. Es gibt sodann noch den sogen. Dissertationenkatalog, in dem nach dem Alphabet der Hochschulorte wieder in chronologischer Folge alle dort abgeschlossenen Magisterarbeiten, Dissertationen und Habilitationsschriften verzeichnet sind. Wichtig ist hier der Nachweis der einsehbaren sowie der für die Benutzung gesperrten Magisterarbeiten des KHI. Der Katalog wird fortgeführt. In einem weiteren Alphabet sind Aufsätze aus Zeitschriften und Sammelwerken, die im KHI vorhanden sind, nach dem Alphabet der Autoren ausgewertet. Dieser Katalog beginnt 1975 und wurde bis 2002 einschließlich geführt. (Er ist damit kein vollständiger Nachweis der in diesem Zeitraum erschienenen unselbständigen Literatur.) Inhaltliche Kataloge (Sachkataloge): Personenkatalog Unselbständige Literatur aus Zeitschriften und anderen Sammelwerken zu Künstlern und anderen historischen Persönlichkeiten ist hier in einem Personenalphabet erneut in chronologischer Folge nachgewiesen. Der Katalog wurde von 1975 an bis 2002 geführt. Ortskatalog 2
Auch die unselbständige Literatur über Bau- und Kunstdenkmäler in Orten und Städten ist (ohne jede regionale Einschränkung) einem nach dem Alphabet verzeichnet. Bedeutendere Orte sind unter möglichst umfassenden Gesichtspunkten untergliedert. Der Berichtszeitraum ist mit dem des Personenkatalogs identisch. Schlagwortkatalog Der Schlagwortkatalog enthält Literaturnachweise zu Begriffen der Kunstgeschichte außer Personen und Orten (z. B. Buchmalerei). Er gilt von 1975 bis 2002 einschließlich und wurde parallel zu Personen- und Ortskatalog geführt. Er ist für eine erste Information empfehlenswert, weist jedoch redaktionelle Schwächen auf. Verweisungen erfolgen etwa gelegentlich auf nicht vorhandene Schlagworte etc. ONLINE-KATALOGE: Elektronische Kataloge sollten immer für Recherchen von Schrifttum mit Erscheinungsjahren ab 1990 benutzt werden. Ab dem Erscheinungsjahr 2001 sind Neuerscheinungen nur auf diesem Weg nachweisbar. Elektronische Kataloge sind vom Intranet des KHI oder über das Internet für Nutzer mit Anmeldung (nähere Information erteilt ZEDAT) zugänglich. In den elektronischen Katalogen kann grundsätzlich nach jedem Stichwort (Autor, Titel etc.) gesucht werden. Drei der meistgenutzten Kataloge sind: Diathek a) OPAC FU [nutzbar im Internet ohne FU-Nutzeranmeldung] - verfügbar direkt auf der Bibliotheksseite - Suche über Suchwort und Suchfeld - für Erscheinungsdatum ab dem 01.01.1990 b) BHA (Bibliography of History of Art) [Nutzung nur im Intranet der FU] - verfügbar im Verzeichnis der Onlinekataloge - für Erscheinungsdatum ab dem 01.01.1990 - Suche empfiehlt sich vornehmlich in Englisch und Französisch c) AKL (Allgemeines Künstlerlexikon) [Nutzung nur im Intranet der FU] - verfügbar im Verzeichnis der Onlinekataloge - für Erscheinungsdatum ab dem 01.01.1990 Der Hauptbestand der Diathek befindet sich in Raum A 158. Die Öffnungszeiten bitte den FU-Webseiten entnehmen. Jeder Nutzer kann Diapositive für am KHI zu haltende Referate nach Bildvorlagen aus der Bibliothek oder aus anderen Quellen bestellen, sofern das gesuchte Diapositiv noch nicht vorhanden ist. Pro Referat können bis zu 10 Dias bestellt werden. Die Bearbeitungsfrist eines Diaauftrags beträgt im Normalfall etwa 14 Tage. Grundlage für die Bestellung ist die Literaturrecherche. Zum Bestellvorgang vgl. 3. Diathek. 3
Neben kleineren Sonderbeständen gliedert sich die Diathek ist in zwei alphabetisch geordnete Sachgruppen: a) Topographie (nach Orten) b) Künstler (nach Personen) Zusatzinformationen: Zu vielen der angebotenen Veranstaltungen finden sich Handapparate mit dem von den Dozenten verwendeten und / oder empfohlenen Materialien in der ersten Regalachse X. Hier finden sich ebenfalls die Künstlermonographien des Bestands. 5. Die Recherche: Für die Ausführungen zur Quellensuche legen wir drei der häufigsten Probleme zugrunde: 1. Wie finde ich Literatur auf Grundlage einer mir vorliegenden Literaturliste? 2. Wie finde ich Literatur zu einem bestimmten Thema? 3. Wie erhalte ich Diapositive? Hilfestellung zur Beantwortung dieser drei Fragen wird anhand von Beispielen gegeben. Wo die Recherche sinnvoll begonnen werden kann, entscheidet falls bekannt das Erscheinungsdatum der Quelle (1.). Nach vor 1990 erschienener Literatur ist zunächst der AK als Zettelkatalog zu benutzen, später veröffentlichtes ist im Online-Katalog zu suchen. Zur Recherche von vage umrissenen Themen (2.) empfiehlt sich mehr und mehr die Recherche über Suchmaschinen im Internet. Anhand der Ergebnisse einer Recherche lässt sich das Thema bzw. die Fragestellung schnell eingrenzen. In einem zweiten Schritt empfiehlt sich die Suche nach in Suchergebnissen angegebenen Quellen in Bibliotheksbeständen. Ergebnis jeder Suche in einem Verzeichnis ist zunächst immer eine Signatur. Die Signatur zeigt den Standort der recherchierten Quelle innerhalb der Bibliothek auf. Eine Signatur beginnt zwingend mit einem Buchstaben des Alphabets. Mit diesem Buchstaben und des ausgehängten Lageplans kann der Standort der Quelle in der Bibliothek anhand von einer oder mehreren Regal(achse)n eingegrenzt werden. Die folgende alphanumerische Angabe gibt zusammen mit der Beschriftung am Kopf jeder Regalachse Aufschluss über die genaue Regalachse und den Standort der Quelle innerhalb der Regalachse. 4
Signatur (Beispiel Zettel Aufsatzkatalog) Standort der recherchierten Quelle innerhalb der Bibliothek (Plan hängt aus) 5
Signaturintervalle am Kopf der Regalachse (Regalkopfbeschriftung) Signaturen innerhalb des Regals (Wiener Jahrbuch der Kunstgeschichte) 6
Führt die Suche in einem Katalog nicht zum gewünschten Ergebnis, so sollte auf den nächsten Katalog ausgewichen werden (z. B. sollte sich an die ergebnislose Suche nach einem Aufsatz mit Erscheinungsdatum 1998 im Zettelkatalog die Suche im OPAC anschließen). Auf Fragestellung (3.) wird in den Beispielen gesondert eingegangen. 6. Beispiele Wir kehren nun zu den drei Ausgangsfragestellungen 1. Wie finde ich Literatur auf Grundlage einer mir vorliegenden Literaturliste? 2. Wie finde ich Literatur zu einem bestimmten Thema? 3. Wie erhalte ich Diapositive? zurück und stellen mögliche Lösungsansätze anhand von Beispielen vor. ad 1) Problem: Von wem ist die Alabasterkanzel in der St. Marienkirche in Berlin-Mitte? Verwendet werden soll der entprechende Dehio -Band (Handbuch der dt. Kunstdenkmäler, Erscheinungsjahr 2000). Lösungsansatz: Die Literaturangabe präzisiert das Erscheinungsdatum der Quelle auf das Jahr 2000. Die Recherche erfolgt deshalb über die elektronischen Kataloge. Der Dehio -Band soll im Bestand vorhanden sein, also muss sich die Signatur im OPAC finden lassen. Die Recherche über OPAC ergibt die Signatur BE-2-505-58,1. Im Inhaltverzeichnis des entsprechenden Bandes finden wir die St. Marienkirche, auf Seite 37 die Angabe zum Andreas Schlüter und seiner Alabasterkanzel. ad 2) Problem: Werner Busch hat 1987 einen Aufsatz über die Autonomie der Kunst geschrieben. Wie lautet der Titel des Buches und dessen Signatur? Lösungsansatz: Es handelt sich um ein Erscheinungsdatum vor dem 01.01.2000. Da der Zettelkatalog den Hauptteil des Bestandes der Bibliothek umfasst, beginnen wir hier die Recherche. Es geht um einen Aufsatz, deshalb suchen wir im Aufsatzkatalog unter dem Namen des Autors nach dem Titel des Aufsatzes. Die Signatur C-25-10-587 weist auf die Publikation Funkkolleg Kunst Bd. 1 München 1987 S. 230-256. 7
Name des Autors (Zettelkatalog Aufsätze) Name des Autors 8
Signatur Problem: Sie benötigen Informationen über den Architekten Carlo Antonio Carlone. Lösungsansatz: Sie bemühen, da es sich um eine Person handelt, das Allgemeine Künstler-Lexikon (AKL), einen elektronischen Katalog. Anmerkung: Zur Recherche von vage umrissenen Themen empfiehlt sich mehr und mehr die Recherche über Suchmaschinen im Internet. Anhand der Ergebnisse einer Recherche auf gut Glück lässt sich das Thema bzw. die Fragestellung schnell eingrenzen. In einem zweiten Schritt empfiehlt sich die Suche nach in Suchergebnissen angegebenen Quellen in Bibliotheksbeständen. ad 3) Problem: Sie benötigen Dias des Brandenburger Tors, das sich Ihrer Kenntnis nach in Berlin befindet. Lösungsansatz: Sie begeben sich in die Diathek und suchen im topographischen Teil nach Berlin. Unter Berlin grenzen Sie ihre Suche ein. Unter B für Brandenburger werden sie nicht fündig, auch nicht unter Denkmäler. Unter dem Suchwortbestandteil Tor finden Sie ihre Aufnahmen. 9
(Einteilung in Künstler u. Topographie) (Berlin innerhalb der Topographie) (Tore und Brandenburger Tor) Problem: Für ein Referat benötigen wir die Reproduktion eines bestimmten Bildes als Diapositiv. Das Bild ist in der Diathek nicht vorhanden. Lösungsansatz: 10
Benötigte, aber nicht vorhandene Diapositive von Kunstwerken oder Gebäuden können von Bibliotheksnutzern kostenfrei bestellt werden. Dafür müssen die folgenden Voraussetzungen erfüllt sein. 1. Im Bestand der Bibliothek muss eine Abbildung des gewünschten Objekts vorhanden sein. 2. Bei der Bestellung wird vom Besteller eine genaue Quelle angegeben (Signatur, Seitenzahl, Abbildungsbezeichnung). 11