R Ansätze für eine klimaoptimierte Raumordnung - Ergebnisse aus KLIFF-IMPLAN Jan Spiekermann Akademie für Raumforschung und Landesplanung & Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Fachveranstaltung Klimaanpassung Was kann Regionalplanung leisten? am 30. Oktober 2013 in Lauenburg/Elbe 1 1
- Klima mafolgenforschung orschung in Niedersachsen Forschungs- und Querschnittsthema 2: Raumplanung IMplementierung von Ergebnissen aus KLIFF in der räumlichen PLANung in Niedersachsen IMPLAN
Struktur des KLIFF-Forschungsverbunds Forschungs- und Querschnittsthema 1 Klima Themenbereich Landwirtschaft Themenbereich Forstwirtschaft Themenbereich Wasserwirtschaft Forschungsthema 3 Forschungsthema 4 Forschungsthema 5 Wald Naturschutz Tourismus Forschungsthema 6 Tierproduktion Pflanzenproduktion Binnengewässer Forschungsthema 7 Küste Forschungs- und Querschnittsthema 2 Raumplanung IMPLAN IMplementierung von Ergebnissen aus KLIFF in der räumlichen PLANung in Niedersachsen
Thematische Handlungsfelder in KLIFF-IMPLAN Küstenschutz Wasserwirtschaft im Binnenland Siedlungs- und Infrastrukturentwicklung Naturschutz Bodenschutz Land- und Forstwirtschaft Tourismus
Biotopverbund klimawandelbedingter Handlungsbedarf: Ausbau von Biotopverbundsystemen zur Ermöglichung von Wanderungsbewegungen für vom Klimawandel betroffene Arten (Arealverschiebungen) raumordnerische Handlungsmöglichkeiten: textliche und zeichnerische Festlegungen zur Schaffung eines landesweiten Biotopverbunds Festlegung von Kerngebieten und Trittsteinen des Biotopverbunds im LROP (z.b. Natura 2000- Gebiete, Gebiete des Niedersächsischen Auenprogramms und Moorschutzprogramms etc.) Festlegung von Vernetzungskorridoren im RROP hilfreiche Grundlagen: Aktualisierung des Landschaftsprogramms Niedersachsen (Stand 1989) aktuelle Landschaftsrahmenpläne Quelle: Fuchs et al. 2007
Landwirtschaft klimawandelbedingter Handlungsbedarf: Sicherung landwirtschaftlicher Nutzflächen vor entgegenstehenden Nutzungen, v.a. auf solchen Böden, die auch unter veränderten Klimabedingungen noch zu den Gunststandorten zählen Schutz vor Bodenerosion sowie Erhalt der Bodenfruchtbarkeit Anpassung des Wasser- und Feldberegnungsmanagements zur Gewährleistung der Ertragssicherheit der landwirtschaftlichen Produktion raumordnerische Handlungsmöglichkeiten: Festlegung von Vorranggebieten für Landwirtschaft im RROP (Vorgaben über LROP; Kriterienkatalog) Darstellung von besonders erosionsanfälligen Bereichen in einer Beikarte des RROP Festlegungen zum Wasserressourcenmanagement im RROP ( siehe nachfolgende Folie)
Wasserressourcenmanagement Schutz und Sicherung von Grundwasserressourcen durch Festlegung von Vorrang-/Vorbehaltsgebieten Trinkwassergewinnung Einführung eines neuen Vorrang-/Vorbehaltsgebietstyps Sicherung des Grundwasserdargebots textliche Festlegungen zur standort- und klima(wandel)angepassten Art und Intensität der Flächennutzung für abgegrenzte Gebietskulissen (sensitive Grundwasservorkommen) Flächenvorsorge für Maßnahmen der Wasserknappheitsvorsorge durch Festlegung entsprechender Vorrang-/Vorbehaltsgebiete bzw. -standorte, z.b. Aus- bzw. Neubau von Talsperren und sonstigen Stauanlagen zur Niedrigwasseraufhöhung und (Trink-)Wasserversorgung, Errichtung von Speicheranlagen (Polder, Becken etc.) zur Zwischenspeicherung von Wasserüberschüssen für eine zeitversetzte Nutzung, raumbezogene Maßnahmen zur Regulierung des Landschaftswasserhaushaltes (Renaturierung/ Wiedervernässung von Auen, Mooren und Feuchtgebieten, künstliche Grundwasseranreicherung etc.)
Hochwasserrisikomanagement (1) Flächenvorsorge für den vorbeugenden Hochwasserschutz durch Festlegung von Vorranggebieten Hochwasserschutz zur Sicherung vorhandener Überschwemmungsbereiche Festlegung von Vorrang-/Vorbehaltsgebieten Hochwasserschutz zur Sicherung rückgewinnbarer Überschwemmungsbereiche verpflichtende Vorgaben des LROP zur Sicherung entsprechender Flächen im RROP Erstellung eines landesweiten Retentionsflächenkonzepts und -katasters durch die Fachplanung Festlegung von Vorbehalts- und ggf. Vorranggebieten Hochwasserschutz (bzw. -vorsorge) zur Risikominimierung in potenziellen Überflutungsbereichen (in Ansätzen im LROP Niedersachsen 2012: Abschnitt 3.2.4, Ziffer 12, Satz 3) verpflichtende Vorgaben des LROP zur Sicherung entsprechender Flächen im RROP (auf Grundlage der Gefahrenkarten nach 74 WHG)
Hochwasserrisikomanagement (2)
Hochwasserrisikomanagement (3) Flächenvorsorge für den technischen Hochwasserschutz durch Festlegung von Vorrang-/Vorbehaltsgebieten bzw. -standorten für ggf. zusätzlich erforderliche Hochwasserschutzmaßnahmen (z.b. Talsperren, Hochwasserrückhaltebecken) Verbesserung des Wasserrückhalts in der Fläche durch textliche Festlegungen zur Reduzierung der Flächenversiegelung textliche Festlegungen zur Retention, Nutzung und Versickerung von Niederschlagswasser Festlegung von Vorrang-/Vorbehaltsgebietstypen aus dem Bereich des Freiraumschutzes, die neben ihrer primären Zielrichtung auch dem Erhalt bzw. der Verbesserung des Wasserrückhalts in der Landschaft dienen Einführung eines neuen Vorrang-/Vorbehaltsgebietstyps Erhaltung und Verbesserung des Wasserrückhalts
Küstenschutz klimawandelbedingter Handlungsbedarf: Anpassung des Küstenschutzsystems an den beschleunigten Meeresspiegelanstieg und zunehmende Sturmflutrisiken Anpassung des Wassermanagementsystems im Deichhinterland an klimawandelbedingte Veränderungen (Veränderung des Niederschlagsregimes, Anstieg der Tide- und Sturmflutwasserstände, Verschiebung der Brackwasserzone in den Ästuaren) raumordnerische Handlungsmöglichkeiten: Sicherung des Flächenbedarfs für Maßnahmenoptionen des Küstenschutzes und Wassermanagements durch Festlegung von Vorrang- bzw. Vorbehaltsgebieten Hochwasserschutz (je nach Konkretisierungsgrad der Maßnahmenplanung) Sicherung des Flächenbedarfs für Klei- und Sandentnahmen durch Festlegung entsprechender Vorrang-/Vorbehaltsgebiete Rohstoffgewinnung Risikominimierung in potenziell überflutungsgefährdeten Küstenbereichen durch Festlegung von Vorbehalts- bzw. Vorranggebieten Hochwasserschutz/-vorsorge (je nach Gefährdungslage und auf Grundlage der Gefahrenkarten nach 74 WHG) evtl. Steuerung von Rückzugsmaßnahmen aus bestimmten Küstenbereichen ( in zwei Phasen: 1) Einschränkung des Baurechts, 2) Absiedlung)
Elemente eines Klimawandel-Anpassungsprozesses
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