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Transkript:

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen. Alle W e l t redet von F r i e d e n... So heisst das Thema der heutigen Predigt. W a r u m über F r i e d e n nachdenken? Alle r e d e n vom F r i e d e n, die P o l i t i k e r, A n g e h ö r i g e von B ü r g e r i n i t i a t i v e n. Sie e r w e c k e n den E i n d r u c k, man brauche ihn nur zu wollen, und dann g ä b e es ihn schon. S t i m m t das? Es ist w e s e n t l i c h leichter, für den F r i e d e n in der W e l t zu demonstrieren, als im engsten U m k r e i s, F r i e d e n zu p r a k t i z i e r e n. F r i e d e n ist auch m e h r als S t r e i t zu v e r m e i d e n. Auch im Z u s a m m e n l e b e n der V ö l k e r wird unterschieden zwischen F r i e - d e n und W a f f e n s t i l l s t a n d. W a f f e n s t i l l s t a n d hat immer vorläufigen C h a r a k t e r. Es k r a c h t in K ü r z e wieder oder es kommt zu einem dauerhaften M i t e i n a n d e r. W a s können wir zum e c h t e n F r i e d e n b e i t r a g e n? Die A n t w o r t darauf h ä n g t davon ab, ob wir nur von menschlichen F r i e d e n s ü b e r l e g u n g e n ausgehen oder auf das h ö r e n, was G o t t über den F r i e d e n sagt. W e r es e r n s t meint, wird seine F r a g e n an G o t t richten und von seinem W o r t die A n t w o r t e r w a r t e n. So wollen wir jetzt auf den P r e d i g t t e x t hören, der in Römer 12, 17 21 steht: (17) Vergeltet niemand Böses mit Bösem. Befleissiget euch der Ehrbarkeit gegen jedermann. (18) Ist es möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden. (19) Rächet euch selber nicht, meine Lieben, sondern gebet Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben (5. Mose 32, 35): Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr. (20) Vielmehr, wenn deinen Feind hungert, so speise ihn; dürstet ihn, so tränke ihn. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln (Sprüche 25, 21.22).

(21) Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. Kennen Sie das? V ö l l i g gefangen genommen zu werden von Ihrer W u t oder Ihrem Z o r n? A u s d r u c k von O h n m a c h t und H i l f l o s i g k e i t! Sie wurden u n g e r e c h t b e h a n d e l t, b l o s s g e s t e l l t, der W i t z ging auf Ihre K o s t e n, Sie wurden f a l s c h v e r s t a n d e n, Ihnen wurde übel m i t g e s p i e l t... E x p l o d i e r e n Sie nach aussen oder r e a g i e r e n Sie eher k ü h l, s t i c h e l n d? F r e s s e n Sie die W u t in sich hinein und s c h m i e d e n insgeheim R a c h e p l ä n e oder e r h e b e n Sie sich i n n e r l i c h, gehen auf D i - s t a n z und ü b e r s p i e l e n die W u t? V e r m u t l i c h könnte jeder von Ihnen sagen: J a, mit dem und mit der gibt es S p a n n u n g e n. Es muss nicht immer S t r e i t sein aber Spannungen, die auf einen K o n f l i k t hinweisen. A u c h den C h r i s t e n in der U r g e m e i n d e war dieses P r o b l e m nicht u n b e k a n n t. Wir s p ü r e n das aus den B r i e f e n der A p o - s t e l und aus der A p o s t e l g e s c h i c h t e des L u k a s. Da werden in der G e m e i n d e glatt e i n i g e ü b e r s e h e n. Und schon fängt es an zu g ä r e n. Es geht n i c h t lange und der K o n f l i k t bricht aus und man g e r ä t aneinander. P a u l u s scheint seine G e m e i n d e und ihre G e f ü h l e gut zu kennen! Er kennt die H i t z k ö p f e, die schon beim kleinsten A n l a s s die M u s - k e l n spielen lassen und H e l d e n h a f t i g k e i t beweisen. Er k e n n t aber auch die anderen, die fast e r s t i c k e n an erlittenem U n r e c h t. S c h a u e n wir darum genauer hin, was der Apostel P a u l u s als christliches V e r h a l t e n fordert. 1. H a l t e t mit allen M e n s c h e n F r i e d e n Das ist ein hoch gestecktes Z i e l. Es besagt mehr, als dass man sich gegenseitig nicht s t ö r t. Es sagte einmal jemand: F r i e d e ist im S i n n e der B i b e l, das geordnete, gesunde, heile und einvernehmliche V e r h ä l t n i s zwischen M e n s c h e n. Wir s p ü r e n die H e r a u s f o r d e r u n g, mit allen M e n s c h e n.

Da sind die s c h w i e r i g e n, die u n z u l ä n g l i c h e n, die g e m e i n - s c h a f t s u n t ü c h t i g e n und sogar die a b s t o s s e n d e n gemeint. Wie gut, dass P a u l u s aber s a g t : S o v i e l an euch ist. Er weiss, dass die R e c h n u n g n i c h t aufgeht, wenn der andere mit n i c h t s zu g e w i n n e n ist. Das kennen wir v i e l l e i c h t auch aus unserem Z u - s a m m e n l e b e n. A b e r wenn es nicht zum F r i e d e n kommt, darf es n i c h t an uns l i e g e n. Das müssen wir heute b e d e n k e n. Die F r a g e ist, wie wir mit anderen im d a u e r h a f t e n F r i e d e n leben können. Es s p i e l t dabei k e i n e R o l l e, um w e n es sich dabei h a n d e l t. Der praktische H i n w e i s des A p o s t e l s ist: Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. J e d e r m a n n also auch gegenüber denen, die uns B ö s e s angetan haben oder die wir vielleicht aus irgendeinem G r u n d nicht leiden können. Das gibt es ja auch. Wir sollten uns nun ü b e r l e g e n, was wir G u t e s tun können. S t e l l e n Sie sich vor, es ist ein M e n s c h, der Ihnen n a h e steht. N e h m e n Sie den G e s p r ä c h s f a d e n wieder auf. Einfach einmal a n r u f e n. Wenn Ihnen das zu s c h w e r fällt, s c h r e i b e n Sie einen B r i e f oder machen Sie ihm oder ihr ein kleines G e s c h e n k. Machen Sie das einfach so, obwohl er oder sie keinen G e b u r t s t a g hat. V i e l l e i c h t s t e c k t er oder sie in irgendeiner N o t l a g e, dann helfen sie. S c h e n - k e n sie ihm oder ihr, was sie b r a u c h e n. Diesen Rat hat schon einst der K ö n i g S a l o m o gegeben, diesen R a t gibt der der A p o s t e l P a u l u s im R ö m e r b r i e f weiter. Dieser R a t kommt von G o t t selbst: Wenn deinen Feind hungert, gib ihm zu essen; dürstet ihn, gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln. Ja, wenn sie das tun, dann sammeln sie feurige K o h l e n der B e s c h ä - m u n g auf sein H a u p t. Dann wird er sich w u n d e r n, dass Sie ihn immer noch l i e b haben, obwohl so viel zwischen ihnen steht. Das wird ihm p e i n l i c h sein. V i e l l e i c h t bringt es ihn dazu, seine F e i n d s c h a f t ihnen gegenüber aufzugeben. Auf jeden F a l l sollten sie es a u s p r o b i e r e n. Wie s c h r e i b t P a u l u s? Ist es möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden. V i e l l e i c h t d e n k e n sie jetzt: Das ist ja alles s c h ö n und g u t. A b e r in meiner S i t u a t i o n liegt die S a c h e anders. Mir hat man ein so e n t s e t z l i c h e s U n r e c h t angetan, dass ich n i c h t f r e u n d l i c h auf den anderen z u g e h e n kann. Ich k a n n nicht über meinen S c h a t t e n springen. Ich w e i s s, dass ich als C h r i s t v e r g e b e n und f r e u n d - l i c h zu ihm sein müsste. Das geht aber einfach n i c h t. Es s p e r r t sich in mir alles d a g e g e n. Ich k a n n ihm einfach nicht mehr n o r m a l b e g e g n e n. S o l c h e W o r t e habe ich in manchen G e s p r ä c h e n

schon manches Mal g e h ö r t. Ich weiss, dass es einigen so geht, dass sie sagen: Ich k a n n e i n f a c h n i c h t. Und ich n e h m e es diesen M e n s c h e n ab. Sie können dem F e i n d w i r k l i c h n i c h t v e r g e - b e n und G u t e s tun. Das ist ganz n o r m a l und m e n s c h l i c h. W o h l kaum j e m a n d hat die K r a f t und die innere G r ö s s e, um an diesem P u n k t über den eigenen S c h a t t e n zu springen. V i e l l e i c h t stecken wir in einer Z w i c k m ü h l e : Auf der e i n e n S e i t e sagt uns G o t t e s W o r t, dass wir keine ü b l e n G e d a n k e n gegenüber dem F e i n d haben sollen, sondern ihn wie einen F r e u n d behandeln sollen und auf der anderen S e i t e schaffen wir es n i c h t. W a s sollen t u n? Wir sollten uns an den gelesenen P r e d i g t t e x t erinnern. Zwei Worte habe ich unter anderem g e l e s e n : W i s s e n Sie noch, wie sie hiessen? Meine L i e b e n. Und sie stehen da an entscheidender Stelle: 2. Rächt euch nicht selbst, meine Lieben.. Im U r t e x t steht an dieser Stelle G e l i e b t e. P a u l u s erinnert uns genau an dieser S t e l l e daran, dass wir von G o t t geliebt sind. ER v e r g i l t uns n i c h t im Z o r n, r ä c h t sich n i c h t an uns, b r i c h t nicht alle B r ü c k e n zu uns ab, sondern er l i e b t uns trotz aller S c h u l d und S ü n d e. Ja, noch vielmehr, er hat sich in L i e b e für uns a u f g e o p f e r t durch seinen S o h n J e s u s C h r i s t u s. Er hat uns l i e b, obwohl wir schon so oft von ihm w e g g e l a u f e n sind. Wir haben ihm schon manchen K u m m e r b e r e i t e t, ihn v e r g e s s e n, ihn v e r n a c h l ä s s i g t, sich über seine G e b o t e hinweggesetzt. T r o t z d e m sagt er uns: Ich habe dich lieb, ich will dich in meiner N ä h e haben, ich v e r g e b e dir und s c h e n k e dir e w i g e s L e b e n. J a, so geht G o t t mit seinen F e i n d e n um! W e n n wir uns das vor A u g e n führen, dann können wir nicht mehr anders, als auch unsererseits die F e i n d e l i e b e n und uns n i c h t mehr r ä c h e n. Von einem alten chinesischen K a i s e r wird b e r i c h t e t, dass er seine F e i n d e b e s i e g e n und sie alle v e r n i c h t e n wollte. Später sah man ihn mit seinen F e i n d e n s p e i s e n und s c h e r z e n. Wolltest du nicht deine F e i n d e v e r n i c h t e n? fragte man ihn. Ich habe sie nicht vernichtet, gab er zur A n t w o r t sondern zu meinen F r e u n d e n gemacht. A b e r da steht auch: Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.

G o t t ist es, der v e r g i l t. Es ist nicht so, dass an die S t e l l e unserer menschlichen R a c h e die R a c h e durch G o t t tritt. Damit wäre P a u l u s g r ü n d l i c h m i s s v e r s t a n d e n. G o t t r ä c h t alle S ü n d e n, auch unsere S ü n d e n. G o t t v e r g i l t alle M i s s e t a t e n, auch unsere M i s s e t a t e n. Er muss es tun, denn er ist g e r e c h t. A b e r G o t t e s R a c h e und V e r g e l t u n g treffen n i c h t uns, die wir es v e r d i e n t haben, sondern seinen eigenen S o h n, den unschuldigen J e s u s C h r i s t u s. Er t r ä g t G o t t e s R a c h e und V e r g e l t u n g für die S ü n d e n aller M e n s c h e n. N u r, w e r nicht g l a u b t und dieses s t e l l v e r t r e t e n d e O p f e r ausschlägt, wird G o t t e s R a c h e und V e r g e l t u n g am eigenen L e i b erfahren, wenn G o t - t e s G e r i c h t s t a g kommt. 3. Vergeltet nicht B ö s e s mit B ö s e m W i e oft haben wir schon B ö s e s mit B ö s e m v e r g o l t e n? Wir kennen die A u s s a g e : Dem werde ich es zeigen. Auf einen groben K l o t z gehört ein grober K e i l. S e l t s a m : E i g e n t l i c h wollen wir nur das G u t e. Es gibt kaum jemanden, der das B ö s e will. A b e r weil viele M e n s c h e n nicht wissen, was das G u t e ist, wissen sie auch n i c h t mit letzter K l a r h e i t, was das B ö s e ist. Die B i b e l formuliert aber sehr deutlich : Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott (Micha 6, 8). Ü b r i g e n s der W o c h e n s p r u c h vergangener W o c h e. Das B ö s e kommt aus einem unklaren B e z u g zu unserem H e r r n. W o sich j e m a n d selbst zum M a s s s t a b macht, da wird der S ü n d e Tor und T ü r geöffnet. Das b e t r i f f t n i c h t nur diejenigen, die nichts von G o t t und seinem W o r t wissen wollen, sondern das geht auch uns an. V i e l e s l e n k t uns von ihm ab. Wo aber G o t t a u s g e b l e n d e t wird, da werden wir zum S p i e l b a l l des B ö s e n. V i e l e M e n s c h e n tragen unsichtbare K ö r b c h e n mit sich h e r u m, sagte einmal jemand. In diese K ö r b c h e n sammeln sie all das h i n e i n, was ihnen a n d e r e z u f ü g e n. Die K ö r b c h e n werden einander n a c h g e t r a g e n, immer auf der S u c h e, noch etwas zu f i n d e n und h i n e i n z u p a c k e n. Eines T a g e s wird dann das K ö r b c h e n zu s c h w e r, um es weiter mit sich h e r u m z u t r a g e n. Dann wird der I n - h a l t dem anderen im übertragenen S i n n vor die F ü s s e g e w o r - f e n. Nach solchen V o r w ü r f e n s a m m e l n viele alles wieder f e i n

s ä u b e r l i c h ein, damit nichts v e r l o r e n geht für die nächste G e l e - g e n h e i t. Das B ö s e, das wir gar n i c h t tun wollen, das tun wir, wenn der B e z u g zu unserem H e r r n f e h l t. N a t ü r l i c h tun wir G u t e s, aber wir tun auch das a n d e r e - und leider i m m e r wieder. J e s u s hat auch g e - s a m m e l t. Er v e r s c h l i e s s t die A u g e n n i c h t vor unserer S ü n d e. A b e r er h ä l t sie uns n i c h t vor, sondern t r ä g t unsere S c h u l d ans K r e u z. D a r u m beten wir im U n s e r V a t e r : Erlöse uns von dem Bösen. S c h l u s s Letzten E n d e s kann nur unser H e r r allein das B ö s e überwinden. Wir können aber unseren T e i l dazu b e i t r a g e n, indem wir uns vom G e - b o t der L i e b e leiten lassen. Die L i e b e, die F r e u n d s c h a f t oder eine gut N a c h b a r s c h a f t sind immer w e r t v o l l e r als das angeblich so gute R e c h t. Dann kann die W a h r h e i t, die man a u s s p r i c h t, durchaus k l a r sein, aber eben liebevoll daher kommen. Dann achten wir darauf, dass andere ihr G e s i c h t wahren können. Da wird auch wo B r ü c h e benannt werden müssen die H a n d über den G r a b e n g e r e i c h t, der trennt. Lass dich vom B ö s e n nicht b e s i e g e n, sondern b e s i e g e das B ö s e durch das G u t e. G e b e t Lieber himmlischer Vater, du bist Barmherzigkeit und Liebe, wie es uns Jesusgezeigt hat. Hilf uns, dass auch wir barmherzig sind, nicht kleinlich und engstirnig, nicht verletzend durch hartes und voreiliges Urteil. Gib, dass wir andere verstehen lernen, sie aufrichten und miteinander Wege zum Frieden finden. Amen. Überleiten zum Unser Vater 09.11.2014 SrUS