Überblick 4. Gründung 5. Mitarbeiter_innen 6. Leitbild des pro familia Landesverbands Niedersachsen e.v. 7. Beratungsstelle Oldenburg 8

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Beratungsstelle Oldenburg Jahresbericht 2015

Inhaltsübersicht: Überblick 4 Gründung 5 Mitarbeiter_innen 6 Leitbild des pro familia Landesverbands Niedersachsen e.v. 7 Beratungsstelle Oldenburg 8 Beratungsübersicht 9 Auswertung zum Projekt Partnerschaft und verantwortliche Elternschaft im Schuljahr 2014/2015 Kostenlose Verhütungsmittel in Stadt und Landkreis Oldenburg 10 11 Das medizinische Angebot 12 Die sexualpädagogische Arbeit und zusätzliche Tätigkeiten 13/14 Information über den Träger 15/16 2

3

Überblick Der Jahresbericht enthält die Angebote der Beratungsstelle und einen kurzen Überblick über die Arbeit im Jahr 2 0 1 5 Auch im Jahr 2015 sind die Schwangerschaftskonfliktberatung und die Schwangerenberatung in Oldenburg ein Schwerpunkt gewesen. Besonders ist die Beratung mit Asylbewerberinnen und deren Partner zu erwähnen, die sehr zeitintensiv ist. Die Verständigung stellt uns vor eine große Herausforderung, da wir mit Englisch und Französisch nicht immer ans Ziel kommen. Durch die gute Absprache mit den Betreibern der Unterkünfte stehen auch Dolmetscher zur Verfügung. Trotzdem kann die Beratung nicht nach unseren Standards durchgeführt werden, weil fremde Personen für die Frauen übersetzen und kein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden kann. Unser von der Stadt Oldenburg extra finanziertes Projekt in Oldenburger Schulen Partnerschaft und verantwortliche Elternschaft wurde beendet, weil sich die Integration in die Schulstrukturen immer schwieriger gestaltete. Ein großes Dankeschön an die Stadt Oldenburg für die jahrelange Unterstützung. Ich möchte mich nach über 29 Jahren als Leiterin der Beratungsstelle in Oldenburg verabschieden. Es war eine große Herausforderung mit einer Vielzahl an Arbeitsinhalten. Die Zeit war aufregend, bereichernd und spannend! Danke allen Wegbegleiter_innen in dieser Zeit. Wir danken allen Personen und Institutionen, die unsere Arbeit finanziell und politisch unterstützt haben. Wir hoffen, dass Sie unseren Jahresbericht wieder mit Interesse lesen und möchten Sie ermutigen, bei Bedarf weitere Jahresberichte anzufordern. Antje Heinemann-Sanders Leiterin der Beratungsstelle 4

GRÜNDUNG: Dezember 1974, Herbartstr. 15 September 1978: Umzug in die Lindenstr. 4 Juli 2010 Umzug in die Bahnhofplatz 10 ANSCHRIFT: Bahnhofsplatz 10 26122 OLDENBURG TELEFON: Tel: 0441-8 80 95 FAX: Fax: 0441-88 42 17 E-MAIL oldenburg@profamilia.de SPENDENKONTO: Oldenburgische Landesbank Konto-Nr.: 144 21 531 00 BLZ: 280 200 50 TELEFONISCHE ANMELDUNG: Um Wartezeiten zu vermeiden, bitten wir um telefonische Terminabsprache: Dienstag: Donnerstag: Freitag: 9.00-12.00 Uhr 16.00-18.00 Uhr 9.00-12.00 Uhr 16.00-1800 Uhr 9.00-12.00 Uhr FINANZIERUNG: Land Niedersachsen Stadt Oldenburg Landkreis Oldenburg Spenden und andere Mittel 5

Mitarbeiter_innen Antje Heinemann-Sanders Leiterin der Beratungsstelle Dipl.-Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin( FH) Klientenzentrierte Gesprächsführung Systemische Paar- und Sexualberatung 26,75 Std./Woche Dr. med. Barbara Cohors-Fresenborg Gynäkologin, Psychotherapeutin 5 Std./Woche Joachim Glatzel Dipl.-Pädagoge, Therapeut Szenisches Spiel und Theater, Psychodrama, TZI Systemische Paar- und Sexualberatung 30 Std./Woche Doris Kern Dipl.-Psychologin Psychologische Psychotherapeutin Sexualberaterin, Traumatherapie 19,25 Std./Woche Julia Salomon Erstkontakt/ Verwaltung 19,25 Std./Woche Christin Kellner Dipl.Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin (FH) 16,5 Std./Woche Jens Brodauf Sozialwissenschaftler 12 Std./Woche,seit 01.12.2014 Nicole Lubrich Dipl. Sozialarbeiterin Projektleiterin bis Juni 2015 Ingo Gralmann Dipl.-Sozialpädagoge Projektleiter bis Juni 2015 Honorarbasis Paul van der Horst Supervisor 6

pro familia steht für selbstbestimmte Sexualität Leitbild des pro familia Landesverband Niedersachsen e.v. pro familia ist ein unabhängiger Fachverband für selbstbestimmte Sexualität, Partnerschaft und Familienplanung. pro familia ist über die International Planned Parenthood Federation (IPPF) weltweit mit anderen Familienplanungsorganisationen vernetzt. pro familia vertritt ein Menschenbild, in dessen Mittelpunkt Freiheit, Würde, Selbstverantwortung und gegenseitige Achtung stehen. pro familia bietet qualifizierte Information, Beratung, Prävention, Sexualpädagogik und sexuelle Bildung an und unterstützt Ratsuchende darin, selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen. pro familia setzt sich ein für die rechtliche und politische Gleichberechtigung der Geschlechter, sexueller Identitäten und verschiedener Lebensformen, unabhängig von der sozialen und kulturellen Herkunft. pro familia setzt sich ein für eine Gesellschaft, in der psychische, körperliche und sexualisierte Gewalt verurteilt wird und alles dafür getan wird, um Gewalt zu verhindern. pro familia arbeitet auf der Grundlage der sexuellen und reproduktiven Menschenrechte und tritt für deren Verwirklichung ein, besonders für das Recht auf optimale medizinische und psychosoziale Versorgung das Recht auf qualifizierte Beratung und Information das Recht auf freie und informierte Entscheidung das Recht, sich frei zu entscheiden, ob und in welcher Lebenssituation Kinder erwünscht sind das Recht, sich selbstbestimmt für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden zu können. Der pro familia Landesverband Niedersachsen e.v. unterhält 19 Beratungsstellen und 6 Außenstellen und die Onlineberatung www.sexundso.de. Der Verein wurde 1965 gegründet und hat 125 Mitarbeiter_innen. Hannover, Dezember 2012 7

Beratungsstelle Oldenburg Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung e.v. pro familia Oldenburg ist Mitglied im PARITÄTISCHEN Niedersachsen, parteipolitisch und konfessionell unabhängig und als gemeinnützig anerkannt. Arbeitsbereiche der pro familia sind alle Aspekte und Probleme, die mit Sexualität, Partnerschaft, Familienplanung, Geburt und Elternschaft zu tun haben. pro familia ist Ansprechpartnerin für Mädchen und Jungen, Frauen und Männer, die Fragen haben, Informationen benötigen, Rat suchen oder medizinische Hilfe brauchen. Die Beratungseinrichtung wird gemäß der gesetzlichen Grundlage vom Land Niedersachsen anteilmäßig finanziert. Ferner zahlen die Stadt Oldenburg und der Landkreis Oldenburg einen Zuschuss. Teilweise wird eine Kostenbeteiligung von den Ratsuchenden selber erbracht, wobei die Pflichtberatung vor dem Schwangerschaftsabbruch und die Antragstellung einer einmaligen Beihilfe bei der Mutter-Kind-Stiftung; Schutz des ungeborenen Lebens kostenlos sind. Ein interdisziplinäres Team, bestehend aus zwei Sozialpädagoginnen, einer Gynäkologin, einer Psychologin, einer Verwaltungsfachkraft und einem Pädagogen, arbeitet mit jeweils spezieller Qualifikation in den einzelnen Fachgebieten und ergänzen sich im Austausch und der täglichen Zusammenarbeit. Supervision und laufende Fort- und Weiterbildung sichern die Qualität der Arbeit. Alle Mitarbeiter_innen unterliegen der Schweigepflicht. 8

9

Abschlussbericht 2015 Partnerschaft und verantwortliche Elternschaft Zunächst wurde das Projekt Partnerschaft und verantwortliche Elternschaft als Wahlpflichtkurs den Schüler_innen angeboten, danach angegliedert an die Module Persönliche und berufliche Perspektiven und Sozialpädagogik des Profils Gesundheit und Soziales und im letzten Schuljahr erneut als Wahlpflichtkurs im Rahmen des Profils Fit fürs eben frei wählbar an Oldenburger Schulen durchgeführt. Das Projekt Partnerschaft und verantwortliche Elternschaft ist seit fünf Jahren fester Bestandteil im Lehrplan weiterführender Schulen in Oldenburg. Im Jahr 2014/15 haben sich insgesamt 49 Schüler_innen für dieses Projekt im Rahmen des Profilunterrichts entschieden. Die Verteilung der Mädchen und Jungen war dabei ausgeglichen. In diesem Schuljahr wurde das Projekt erstmals in integrierten Gesamtschulen im Rahmen des WPK Fit fürs Leben von den Schüler_innen gewählt. Themen wie Selbstvertrauen, Familienformen, Verhütung, eigene Herkunft, Teamfähigkeit und die Auseinandersetzung mit eigenen Lebensentwürfen wurden als besonders interessant und für das eigene Leben unterstützend wahrgenommen. Fragestellungen zu den Themen Was ist sozial? ; Was kostet das Leben mit einem Kind? ; Was ist Erziehung und wie kann sie funktionieren? wurden auch durch methodische Vielfalt in der Herangehensweise mit persönlichen Erfahrungen der Schüler_innen bereichert. Die Gruppenzusammensetzung, deren Begrenzung auf 25 Schüler_innen und die Arbeit in einem paritätisch besetzten Team führten zu einer Intensität, die sehr persönliche Erfahrungen möglich machte und sowohl von den Schüler_innen, den Lehrern, als auch den Mitarbeiter_innen der pro familia als sinnvolle Bereicherung im Schulalltag wahrgenommen wurde, zumal es damit die Option gab auch geschlechtergetrennt in Gruppen arbeiten zu können. Es hat sich leider gezeigt, dass die sich entwickelnde heutige Schullandschaft nicht mehr in das ursprüngliche Konzept des Projektes Partnerschaft und verantwortliche Elternschaft passt. Viele Außentermine der Kurse in Betrieben, Ämtern und außerschulischen Lernorten machte eine kontinuierliche Arbeit und einen Beziehungsaufbau zwischen den Schüler_innen und den Mitarbeitern der pro familia nur schwer möglich. Gerade diese Kontinuität und die persönliche Lernbeziehung sind für ein solches Projekt in dieser Form notwendig, wenn die bereits erfahrenen guten Rückmeldungen der Schüler_innen gewährleistet sein sollen und wir ihnen den Raum für persönliche Erfahrungen öffnen wollen. Wir haben deshalb beschlossen, das Projekt Partnerschaft und verantwortliche Elternschaft nach erfolgreichen fünf Jahren zum Ende des Schuljahres 2014/15 auslaufen zu lassen. Nicole Lubrich, Ingo Gralmann 10

Kostenlose Verhütungsmittel in Stadt und Landkreis Oldenburg Aufgrund des Missstandes, der nach Einführung der Hartz IV-Reform sowie nach Einführung der Gesundheitsreform eingetreten war, nämlich dass Bezieher_innen von Leistungen nach SGB II sowie nach SGB XII sowie Bezieher_innen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz die Kosten ihrer Verhütungsmittel nun selber bezahlen müssen, setzten wir die pro familia Beratungsstelle Oldenburg- uns mit den Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Oldenburg sowie den Berater_innen der Schwangerenberatung des Gesundheitsamtes im Juni 2009 zusammen und begannen den Status Quo zu erörtern. Bedauerlicherweise entzog sich die kirchlich orientierte Schwangerenberatungsstelle (SKF) einer Mitarbeit. In dieser Sondierungsphase stellten wir Vergleiche mit anderen Kommunen in Niedersachsen bzw. anderen Bundesländern an, die schon eine Finanzierung der Verhütungsmittel installiert hatten. Zur Untermauerung des Notstandes konnte auch die Studie von Annelene Gäckle (FH Merseburg), die das veränderte, d.h. nicht mehr zuverlässige Verhütungsverhalten von Hartz IV- Empfänger_innen untersucht hatte, herangezogen werden. Im November 2009 konnte dann im Sozialausschuss der Stadt Oldenburg den Parteivertreter_innen unser Anliegen vorgetragen werden. Zu unserer Freude stimmten alle (!!!) Parteien- zwar mit unterschiedlichen Unterstützungssummen, aber dennoch- dem Antrag zu. Dann dauerte es noch etwa 9 Monate, bis zum Spätsommer 2010, bis der Startschuss für eine Unterstützung gegeben werden konnte. Seit Oktober 2010 konnten Verhütungsmittel dem oben erwähnten Personenkreis erstattet bzw. teilerstattet werden. Der Landkreis Oldenburg zog im Jahr 2010 nach und ließ die pro familia-beratungsstelle sowie Donum vitae und die Schwangerenberatungsstelle des Gesundheitsamtes des Landkreises in Wildeshausen Geld für Verhütungsmittel verteilen. Der Landkreis Oldenburg sieht eine hundertprozentige Förderung vor. Nach etwas Anlaufzeit, Veröffentlichung in der Presse, Verteilung von Flyern durch die Stadt Oldenburg, und dem Landkreis Oldenburg kann das Angebot nun von den Bezugsberechtigten wahrgenommen werden. Im Jahr 2015 haben wir für die Stadt Oldenburg 160 Anträge und für den Landkreis Oldenburg 30 Anträge bearbeitet. Doris Kern Antje Heinemann-Sanders 11

Das medizinische Angebot Anpassen eines Diaphragmas und Üben des Gebrauchs unter Anleitung Schwangerschaftstest Tastsinnveranstaltungen Vorträge zu verschiedenen medizinischen Themen im Bereich Frauengesundheit Beratung zu: Die Pille danach Qualitätskondome Sexuell übertragbare Krankheiten Menstruationsprobleme - Zyklusfragen Wechseljahre Verhütungsmittel, sowie Beratung bei Pillenunverträglichkeit Sterilisation bei Mann und Frau Erster Besuch beim Frauenarzt unerfüllten Kinderwunsch Pränatal Diagnostik Wochenbettdepression Tastsinn In Deutschland erkrankt jede 9.-10. Frau an Brustkrebs. Eine Prävention im Sinne der Verhinderung von Brustkrebs ist nicht möglich. Es gibt jedoch verschiedene Verfahren und Methoden, um Brustkrebs frühzeitig zu erkennen. In Niedersachsen wird zurzeit ein flächendeckendes Mammographie-Screening für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren eingerichtet. Daneben schafft die regelmäßige und sorgfältige Brustselbstuntersuchung eine größere Vertrautheit mit dem Körper. Sie stellt dann eine sinnvolle Ergänzung zu anderen Früherkennungsmaßnahmen dar. Tastsinn ist eine Initiative, die vom Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit 2002 ins Leben gerufen wurde. Die Brustselbstuntersuchung soll Eingang in den Alltag der Frauen finden. Die Teilnehmerinnen können den Zugang zum eigenen Körper durch Selbstwahrnehmung stärken und lernen, auf ihre eigenen Fähigkeiten zu vertrauen. Dabei wird das Bewusstsein für die Gesundheit unter einem ganzheitlichen Blickwinkel unterstützt und Frauen werden in ihrer Verantwortung für sich selbst gestärkt. Niedersachsen ist bisher das einzige Bundesland, das dieses Konzept durchführt. Es ist nun abgegeben worden an Organisationen und einige Krankenkassen, die dieses weiterführen sollen. Es wäre wünschenswert, wenn alle Krankenkassen dieses Projekt mehr unterstützen würden. Der Informationsabend wird von einer Ärztin (Gynäkologin) und von einer Referentin (Psychologin) gestaltet. Zunächst hält die Ärztin einen Vortrag über die Anatomie der Brust, über Brusterkrankungen und über Brustkrebsrisiken. Dann geht die Ärztin mit jeweils einer Teilnehmerin in einen Nebenraum und zeigt ihr individuell die Selbstabtastung der Brust. Parallel dazu gestaltet die Co-Referentin den weiteren Teil des Abends mit Körperübungen, Gesprächskreis und Metaplan. Es sollen bestimmte Themenbereiche zur Sprache kommen (z.b. Lebensführung, Mythen, Einbau der Selbstuntersuchung in den Alltag, Hindernisse, Ängste) Im Anschluss gibt es noch die Möglichkeit, Fragen an die Ärztin zu stellen. Die Veranstaltung dauert je nach Teilnehmerinnenzahl 3-3 ½ Stunden. Dr. Barbara Cohors-Fresenborg 12

Die sexualpädagogische Arbeit Im Tätigkeitsfeld der Sexualpädagogik waren folgende Ereignisse 2015 besonders erwähnenswert: Es haben insgesamt 1.251 Schüler_innen/Jugendliche 2015 die Beratungsstelle aufgesucht und alle ihre Fragen zum Thema Freundschaft, Partnerschaft, Liebe, Sexualität und STI (Sexuell übertragbare Krankheiten) stellen können. Die zentral am Bahnhof gelegenen Beratungsräume mit einem großen Gruppenraum kommen dieser Entwicklung positiv entgegen. Die räumliche Situation und ein gemischt-geschlechtliches Team ermöglichen darüber hinaus ein geschlechtersensibles sexualpädagogisches Angebot. Ergänzt wurden die Veranstaltungen für Schülerinnen und Schüler durch Elternabende zum Thema Pubertät, Fortbildungen für Lehrkräfte und Beratungsmessen in Schulen. Die Jugendfilmtage, veranstaltet von der pro familia Beratungsstelle, dem Casablanca-Kino und in diesem Jahr zum fünften Mal in der Kooperation mit der Aids-Hilfe Oldenburg, konnten wieder ein anspruchsvolles Programm vorweisen: Doktorspiele, Ich fühl mich Disco, Turn me on und Verstehen Sie die Belliers. Die Jugendfilmtage sollen auch 2016 eine Fortsetzung erfahren. Auch in diesem Jahr beteiligt sich pro familia Oldenburg als Mitwirkende eines breiten Bündnisses Männernetzwerk Oldenburg. Dessen Internetauftritt Oldenburger Männeratlas bietet Männern einen schnellen Überblick zu den jeweiligen männerspezifischen Beratungs- und Fortbildungsangeboten der Institutionen und Beratungsstellen in Oldenburg: www.oldenburger-männer-atlas.de 13

Christin Kellner Jens Brodauf Zusätzliche Tätigkeiten: Veranstaltungen und Sitzungen, die nicht in der Statistik festgehalten sind Netzwerk: Frühe Hilfen 3 Sitzungen Arbeitskreis: Armut 4 Sitzungen Arbeitskreis: Kindschaftsrecht 2 Sitzungen Arbeitskreis: 218 2 Sitzungen, LK OL/ Stadt OL Arbeitstreffen Frauenbüro/ Gleichstellungsbeauftragte Bündnis 2000, 4 Treffen einiger Beratungsstellen Forum Jungenarbeit, 4 Sitzungen Netzwerktreffen Männer 4 Sitzungen Vorstellung der pro familia Arbeit: BBS Kurs und Uni Ol 5 Termine 2 Pressegespräche Arbeitsgruppen im Landesverband der pro familia Niedersachsen 218/ Schwangerschaft, 4 Tagesveranstaltungen Sexualität und Behinderung, 2 Tagesveranstaltungen Sexualpädagogik, 3 Tagesveranstaltungen Stellenleiter_innentagung, 3 Tagesveranstaltungen Sexualberatung, 2 Tagesveranstaltungen Männerarbeitskreis, 2 Tagesveranstaltungen Erstkontakttreffen, 2 Tagesveranstaltungen 14

INFORMATIONEN ÜBER DEN TRÄGER Die pro familia, Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung, Landesverband Niedersachsen e.v. mit Sitz in Hannover, ist Träger aller pro familia - Beratungsstellen in Niedersachsen und der Onlineberatung (Sexualpädagogischer Arbeitskreis). ANSCHRIFT: Lange Laube 14 30159 Hannover Telefon: (0511) 30 18 57 80 Fax: (0511) 30 18 57 87 BANKVERBINDUNG: Bank für Sozialwirtschaft IBAN: DE69 2512 0510 0007 4131 00 BIC: BFSWDE33HAN VORSTAND (bis 10/2015): Prof. Dr. Heike Fleßner Vorsitzende Annette Peters stellv. Vorsitzende Erika Huxhold Schatzmeisterin Hannelore Mücke-Bertram Schriftführerin Christian Tesche Beisitzer VORSTAND (ab 11/2015): Prof. Dr. Heike Fleßner Vorsitzende Annette Peters stellv. Vorsitzende Hannelore Hintz-Oppelt Schatzmeisterin Hannelore Mücke-Bertram Schriftführerin Christian Tesche Beisitzer Christina Müller-Matysiak Beisitzerin GESCHÄFTSFÜHRUNG: Andreas Bergen (bis 11/2015) GESCHÄFTSFÜHRUNG: Uta Engelhardt (ab 12/2015) GESCHÄFTSSTELLE: Assistenz d. Geschäftsführung Claudia Igney Sekretariat / Verwaltung Birgit Lehmann-May Buchhaltung Claudia Holzki Lohnbuchhaltung Katrin Strömer/Monika Dejewska-Mucha Verwaltung Beate Hasse Fachbereichsleitung Fachbereichsleitung Hildegard Müller Silke Wendland 15

GRÜNDUNG UND ORGANISATION: pro familia wurde 1952 gegründet. Die rechtlich selbstständigen Landesverbände haben sich auf Bundesebene zusammengeschlossen und bilden gemeinsam den pro familia - Bundesverband als eingetragenen Verein. pro familia gehört dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Niedersachsen e.v. an. LANDESVERBAND NIEDERSACHSEN: Der Landesverband Niedersachsen e.v. wurde 1965 als rechtlich selbständiger Verein ins Leben gerufen. Er ist gem. 51 AO als gemeinnützigen Zwecken dienend anerkannt. In Niedersachsen werden 19 Beratungsstellen mit 6 Außenstellen sowie das Projekt Onlineberatung unterhalten. BESCHÄFTIGTE: STATISTIK: 125 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 18.048 Beratungen gem. 2 Schwangerschaftskonfliktgesetz 4.663 Beratungen gem. 5 u. 6 bzw. 2a SchKG 1.841 Gruppenberatungen (Schulklassen-, Multiplikatorenarbeit) 440 Allg. Ehe-, Familien- und Lebensberatungen Die Schwerpunkte der Beratungsanlässe waren Schwangerschaft, ungewollte Schwangerschaft, Familienplanung, Sexualität und Partnerschaft sowie Hilfe bei Inanspruchnahme sozialer Leistungen. Online Beratung: Über die Online Beratung www.sexundso.de wurden im Jahr 1.983 E-Mail-Anfragen beantwortet, davon 1.245 Anfragen von Frauen, 527 Anfragen von Männern (211 ohne Geschlechtsangabe). Das Angebot richtet sich vorwiegend an Jugendliche im Alter bis 21 Jahre. ERREICHBARKEIT UNSERER BERATUNGSSTELLEN: Unsere Beratungsstellen sind nach den Anerkennungsrichtlinien für Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen mindestens an zwei Tagen der Woche geöffnet. Darüber hinaus verfügen alle Beratungsstellen über einen telefonischen Anrufbeantworter. 16