Auslandssemester in Dublin Dublin Business School Januar April 2014 4. Semester WBU12A International Business Ines Biedenkapp Nico Schweizer Sonja Steiert
Vorbereitung des Aufenthalts: Wir haben uns für unser viertes Semester unabhängig voneinander dazu entschieden, unseren Auslandsaufenthalt in Irland zu verbringen. Nachdem wir alle Bewerbungsunterlagen fertiggestellt hatten und auch die Zusagen von der DHBW sowie der Dublin Business School erhalten haben, ging es an die weitere Planung. Als Erstes stellte sich uns hier die Frage, wollen wir bereits aus Deutschland eine Wohnung suchen, oder lieber aus Dublin?! Dazu muss auch gesagt werden, als wir wussten dass wir zusammen nach Dublin gehen werden, hatten wir uns dazu entschlossen, eine WG zu gründen. Wir finden es allerdings sehr empfehlenswert eine Wohnung bereits aus Deutschland zu suchen. Daher haben wir alle E-Mail Adressen angeschrieben, welche wir von der Dublin Business School, bezüglich Studentenwohnheimen bekommen hatten. Man braucht allerdings ein wenig Geduld. Manchmal ist es so, dass man nicht immer eine Antwort bekommt. Außerdem darf man nicht überrascht sein, dass Dublin teuer ist. Dies zeigt sich leider auch bei den Mieten. Für ein Zimmer ist eine Kalt-Miete mit 135 die Woche relativ günstig. Um Strom und Warmwasser zu bekommen, mussten wir zusätzlich noch vor Ort zahlen. Auch muss man wie in Deutschland damit rechnen, dass man eine Kaution zahlen muss. Dies war in unserem Fall 500 pro Person. Allerdings lohnt es sich alles vorher bereits in dieser Hinsicht vorbereitet zu haben, da die Hostels in der Innenstadt sehr teuer sind und es Schöneres gibt als eine Bleibe zu suchen nach der Ankunft... Bezüglich der Flüge ist es ratsam nicht gleich Hin- und Rückflug zusammen zu buchen. In Irland ist es üblich, dass man die verbindlichen End-Daten bezüglich Uni- Prüfungen erst kurz vor Schluss bekommt. Daher kann sich eventuell etwas am Abschlussdatum ändern und man kann den Flug flexibler nach Hause buchen. Das praktische an der Vorbereitung für Irland ist, dass man kein Visum braucht, da Irland zur EU gehört. Auch gibt es keine gefährlichen Krankheiten wofür man sich vorher impfen lassen muss. Studium an der Dublin Business School: Die Dublin Business School (DBS) ist Irlands größte private Hochschule, die sich mitten im Zentrum Dublins befindet. Die DBS besteht aus mehreren Hauptgebäuden, in denen sich neben Vorlesungsräumen auch zwei Bibliotheken befinden. So ist es nicht ausgeschlossen, dass man innerhalb eines Tages in mehreren Gebäuden Vorlesungen hat. Die verschiedenen Gebäude sind aber maximal 5-7 Gehminuten voneinander entfernt, so dass sich diesbezüglich keine zeitlichen Probleme ergeben. Allgemein kann man festhalten, dass das Studium an der DBS inhaltlich und fachlich sehr interessant gestaltet wurde. Im organisatorischen Bereich hat die Hochschule allerdings noch ein wenig Nachholbedarf. So wurde uns Studenten kurz vor den Endklausuren mitgeteilt, dass wir noch eine PPS-Nummer (Personal Public Service
Number) benötigen, um überhaupt für die Klausuren zugelassen zu werden. Da die Beschaffung dieser Nummer einen bürokratischen und zeitlichen Aufwand mit sich brachte, waren wir verwundert, dass man uns diese Information nicht schon zu Beginn des Studiums mitgeteilt hat. Die Verantwortlichen, seien es Dozenten oder Mitarbeiter im Sekretariat und Empfang, waren alle sehr hilfsbereit und konnten jederzeit angesprochen werden. Bezüglich Wahlmöglichkeiten der Studienfächer an der DBS bleibt festzuhalten, dass man sich entweder seine Kurse selbst zusammenstellen kann oder die von der DBS angebotenen Zertifikate (schon feststehende Kurse) in Anspruch nimmt. Die DBS bietet folgende Zertifikate im wirtschaftswissenschaftlichen Bereich an: Ø Certificate in International Business Ø Certificate in Sales Ø Certificate in Tourism and Event Operations Alle Zertifikate beinhalten fünf themenbezogene Fächer, die die DBS vorgibt sowie ein frei wählbares Fach (elective subject). Für jedes Fach bekommt man 5 Credit Punkte (ECTS), so dass man am Ende 30 Credit Punkte erhält. Da wir in Deutschland an der DHBW-Lörrach den Studiengang BWL International Business belegen, hat es sich angeboten, das Zertifikat in International Business in Anspruch zu nehmen. Die verschiedenen Fächer gestalteten sich sehr abwechslungsreich und deckten ein breites Themengebiet ab. Die fünf Fächer im Rahmen des Zertifikats, welche von der DBS vorgegeben wurden, sahen wie folgt aus: Business Accounting & Finance Multinational Business: Theory & Practice Marketing Communications Business English Communication Skills Multinational Business Research Project Fach Nummer sechs (elective) konnte man aus drei auswählen. Man konnte sich zwischen folgenden Fächern entscheiden: Economic and Social Aspects of Irish Society Spanish (allerdings sind hier Vorkenntnisse nachzuweisen) Introduction to Chinese Language & Culture Die Endnote der jeweiligen Fächer setzte sich zu 50% aus Assignments (Essays), die nach etwa der Hälfte der Semesterzeit abzugeben waren, sowie den Endklausuren (ebenfalls 50%) zusammen. Die Maximalanzahl der Wörter bei den Essays betrug meist zwischen 2000 und 3000 Wörtern, was in etwa 5-7 Seiten entspricht. Eine Ausnahme stellte jedoch das Fach Multinational Business Research Project dar, weil man in diesem Fach in Form von Gruppenarbeit ein Projekt bearbeitet, welches sich über den kompletten Semesterzeitraum erstreckt. In unserem Fall mussten wir in Form einer Unternehmenssimulation ein Franchise- Unternehmen, das noch nicht im irischen Markt aktiv ist, vollkommen auf dem irischen Markt präsent machen. Dies beinhaltete das Vorlegen eines Finanz- und
Logistikplanes, eine SWOT-Analyse Irlands sowie andere interne und externe Effekte, die bei einem Markteintritt beachtet werden müssen. Bezüglich der Kursgrößen kann man es mit der DHBW vergleichen. In den meisten Kursen waren es 25-30 Studenten. Es gab ein Fach, in welchem ca. 50-60 Studenten die Vorlesungen besuchten. Es war jedoch schade, dass man in den Kursen selbst mit Einheimischen keinen Kontakt hat, da alle ausländischen Studenten in separaten Kursen untergebracht wurden. Wir können dies jedoch nur für die Zertifikate bestätigen. Auch außerhalb des alltäglichen Studierens bietet die DBS einiges an. So kann man beispielsweise an Reisen, die über die DBS organisiert werden, teilnehmen. Außerdem besteht ein Angebot an verschiedenen Sportclubs und Societies. So kann man beispielsweise am Volleyball, Rugby oder auch Fußball teilnehmen. Leben in Dublin Dublin am Fluss Liffey Mit etwas über einer halben Million Einwohner ist Dublin die größte Stadt Irlands und die Metropole der grünen Insel. Die Iren selbst sind sehr herzliche, leidenschaftliche Menschen und sehr hilfsbereit. Dublin ist eine Stadt, die niemals schläft. Tausende Menschen von vielen verschiedenen Ländern und vielfältigen Kulturen halten sich dort auf. Schnell merkt man, dass Dublin eine ziemliche Touri-Stadt ist. Überall gibt es Souvenir-Shops, typisch irische Pubs laden zum Verweilen ein und die Sehenswürdigkeiten werden alle sehr gepflegt gehalten. Riesige Menschenmengen, viel Verkehr und große Fußgängerzonen gehören also zu Dublins Alltag. Doch auch wer nicht so viel vom Großstadtleben hält kann sich dort wohlfühlen. Entfernt man sich nämlich vom Zentrum der Stadt fällt einem schnell auf, dass Dublin doch eher eine überschaubare Stadt ist und auch viele schöne, ruhige Stadtviertel hat. Da sind vor allem der Phoenix- oder St. Stephens Green Park zu erwähnen. Beides super schön angelegte Parks; perfekt um joggen zu gehen oder einfach mal um abzuschalten.
Zum Alltagsleben in Dublin lässt sich zunächst sagen, dass die Stadt aus der Sicht eines Deutschen sehr teuer ist. Auf Grund dessen sollte man sich bewusst sein, dass der Aufenthalt in Irland mit einem gewissen finanziellen Aufwand verbunden ist. Gerade Lebensmittelpreise und Dinge für den alltäglichen Bedarf weichen von deutschen Preisen ab. Wenn man jedoch auf Angebote achtet und auf Markenprodukte größtenteils verzichten kann, halten sich die Kosten in Grenzen und sind gar nicht so viel höher als in Deutschland. Hier ist zu empfehlen bei Aldi oder Lidl einzukaufen. Die Auswahl in den Lebensmittelgeschäften ähnelt sehr denen in Deutschland. Zu empfehlen in Irland ist vor allem das Fleisch! Egal ob in einem Restaurant oder selbst gemacht! Zum Thema Ausgehen bietet Dublin für jeden Geschmack etwas. In der Stadt gibt es unzählige irische Pubs (oft mit traditioneller Live Musik), Restaurants, Bars, Clubs, Kinos, usw. Alkohol ist jedoch überall sehr teuer aufgrund der hohen Alkoholsteuer in Irland. Trotzdem lässt sich dort niemand das Feiern deshalb verderben. Zu empfehlen sind aufgrund der hohen Preise die so genannten Student`s Days in Clubs. Da sind die Eintrittspreise um die Hälfte billiger und beispielsweise Bier (ausgeschenkt in Pints (Standardgröße in Irland): 568 ml) bekommt man für 2-3 statt sonst gewöhnlichen 6-7. Des Weiteren sollte man sich außerhalb der berühmten Temple Bar aufhalten, da sich dort die ganzen Touristen aufhalten und die Preise deshalb dort noch höher sind. Natürlich muss man Temple Bar trotzdem mindestens einmal miterleben!! Bezüglich öffentlicher Verkehrsmittel können wir leider nicht so viel sagen, da wir diese so gut wie nie benutzt haben. In Dublin kann man sich sehr gut zu Fuß fortbewegen. Dennoch hat Dublin ein sehr gut ausgebautes Bussystem (DublinBus), was allerdings auch nicht ganz billig ist. Außerdem gibt es noch eine Straßenbahn, die so genannte Luas, die allerdings nur in zwei verschiedene Richtungen fährt. Viele Studenten haben sich vor Ort auch ein Fahrrad zugelegt. Wir würden davon aber eher abraten, vor allem im Stadtzentrum, da dort der Verkehr verrückt ist und Fahrradwege sind dort auch mangelhaft. Außerdem muss man sich erst mal an den Linksverkehr gewöhnen. In den ruhigeren Stadtgebieten ist das Fahrrad aber ein gutes Mittel um sich fortzubewegen. Wie bereits erwähnt ist Dublin eine sehr touristische Stadt. Die Stadt hat viele Sehenswürdigkeiten. Um sich darüber einen Überblick zu verschaffen, bietet sich an eine Hop on, hop off -Bustour zu machen. Innerhalb dieser Stadtrundfahrt hält der Bus an allen möglichen sehenswerten Orten in Dublin. Besonders zu empfehlen ist sich das Guinness-Storehouse anzuschauen oder auch vor allem für Shopping- Begeisterte durch die Henry- oder Grafton Street mit deren unzähligen Einkaufsmöglichkeiten zu schlendern.
Sehenswertes außerhalb Dublins Auf jeden Fall lohnt es sich auch mal das grüne Irland außerhalb von Dublin zu erkunden. Da Irland ein vergleichbar kleines Land ist und Dublin sich relativ Zentral an der Ostküste befindet, sind viele schöne Orte in kurzer Zeit zu erreichen. Irland kann man sehr gut auf eigene Faust bereisen. Es gibt ein recht gutes und günstiges überregionales Bus- und Bahnnetz, dass Dublin mit vielen Städten verbindet. Ein Auto zu mieten ist auf Grund des Mindestalters von 25 Jahren bei den meisten Anbietern leider nicht möglich. Der einzige Anbieter ist Sixt, der ab 21 Jahren Autos vermietet, man jedoch seinen Führerschein mindestens schon 5 Jahre haben muss. Des Weiteren gibt es in Dublin auch viele Bus Day-Touren an verschiedene Orte, die man buchen kann. Oft gibt es dabei auch gute Studentenrabatte. Zu empfehlen sind hier die Busunternehmen Extreme Ireland oder Paddywagon. Die Tourbegleiter sind sehr nett und lustig und haben viel Interessantes über die irische Geschichte zu erzählen. Ein sehr beliebtes und wunderschönes Ziel sind die Cliffs of Moher an der Westküste Irlands. Cliffs of Moher Ebenfalls sehr schön ist die Stadt Galway an der Westküste. Von dort aus gibt es auch Fähren zu den Aran Islands, wo es sich definitiv lohnt hinzugehen. Ein weiteres Highlight in Irland ist der Giant`s Causeway in Nordirland. Auf dieser Tour fährt man durch Belfast und kommt schließlich am nördlichsten Punkt Irlands an. Natürlich gibt es noch viele weitere tolle Ausflugsziele. Fazit Abschließend können wir nur jedem empfehlen ein Auslandssemester zu machen. Trotz vielem Regen im Januar und Februar vor allem, lohnt es sich in Irland zu studieren und dort für einige Zeit zu leben. Das Semester in Dublin hat uns alle persönlich wie auch akademisch weitergebracht.