Die Energiewende ein gutes Stück Arbeit Erneuerbare Energien 2016 Daten der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat)
Erneuerbare Energien bleiben wichtigste Stromquelle Im Jahr 2016 ist der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Stromverbrauch auf 31,7 Prozent leicht gestiegen. Gründe für diese Entwicklung beim zuletzt rasanten Tempo der Energiewende waren insbesondere schlechtere Windverhältnisse und weniger Sonnenstunden als im Vorjahr. Mit mehr als 188 Mrd. Kilowattstunden (kwh), die aus Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Erdwärme erzeugt wurden, konnten die erneuerbaren Energien aber ihre Spitzenposition im deutschen Strommix behaupten. Entwicklung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland Bruttostromerzeugung in Milliarden Kilowattstunden Starke Zubauzahlen bei Windenergie an Land Die Bedeutung der Windenergie im Portfolio der Erneuerbaren ist im vergangenen Jahr nochmal deutlich gewachsen: An Land wurden wesentlich mehr Anlagen als im Vorjahr zugebaut. Die schlechteren Windverhältnisse sorgten dennoch dafür, dass weniger Strom aus Windenergieanlagen an Land eingespeist wurde als im Jahr zuvor. Die Fakten für 2016 im Überblick: Anteil am Bruttostromverbrauch in Prozent 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 18,9 1990 3,4 50 187,4 188,3 161,4 151,3 40 142,4 123,1 31,5 31,7 30 104,4 27,3 93,2 94,9 25,1 88,3 23,5 71,6 20,3 20 62,5 56,6 16,3 17 45,1 45,6 14,2 15,1 36,0 38,5 11,6 25,3 9,3 10,2 6,2 6,6 7,7 7,6 4,7 10 0 1995 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Wasserkraft Windenergie Biomasse* Photovoltaik EE-Anteil am Bruttostromverbrauch Geothermische Stromerzeugung aufgrund geringer Strommengen nicht separat dargestellt. *inkl. feste und flüssige Biomasse, Biogas, Biomethan, Klär- und Deponiegas und dem biogenen Anteil des Abfalls, ab 2010 inkl. Klärschlamm
Mit 77,4 Mrd. kwh, davon 65,0 Mrd. kwh an Land und 12,4 Mrd. kwh auf See, wurde etwas weniger Windstrom ins Netz eingespeist als 2015 (79,2 Mrd. kwh). Die Windenergie erreicht damit einen Anteil von 13 Prozent am gesamten Stromverbrauch. Der Zubau von installierter Leistung an Land lag im Jahr 2016 bei 4.140 Megawatt (MW) und damit nach dem Rekordjahr 2014 (4.651 MW) an zweiter Stelle der zubaustärksten Jahre. Die Stromerzeugung aus Windenergie auf See lag um etwa 50 Prozent höher als noch im Vorjahr, der Leistungszubau lag hier bei 853 MW. Photovoltaik stoppt Abwärtstrend Nach drei rückläufigen Jahren konnte der Zubau von Photovoltaikanlagen 2016 erstmals wieder ein leichtes Plus verzeichnen. 1.476 MW Photovoltaikleistung wurden im vergangenen Jahr neu installiert, etwas mehr als 2015 (1.456 MW). Aufgrund geringerer Sonnenscheindauer nahm die Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen 2016 mit insgesamt 38,2 Mrd. kwh gegenüber dem Vorjahr (38,7 Mrd. kwh) leicht ab und deckte 6,4 Prozent des gesamten Stromverbrauchs. Bei Biogas lag die neu errichtete Leistung mit 203 MW etwa doppelt so hoch wie im Vorjahr. Die zusätzliche Leistung diente den Biogasanlagen jedoch ganz überwiegend dazu, flexibel Strom erzeugen zu können. Daher sind die aus Biogas erzeugten Strommengen nur leicht angestiegen. Anteil erneuerbarer Energien am Wärmeverbrauch stabil Aufgrund der insgesamt kälteren Witterung ist der gesamte Wärmeverbrauch 2016 im Vergleich zu 2015 um knapp 7 Prozent gestiegen. Zugenommen hat aber auch der Verbrauch erneuerbarer Energien zur Wärmegewinnung, insbesondere der Holzverbrauch. Kontinuierlich weiter gewachsen ist zudem die Wärmegewinnung mit Wärmepumpen und Pelletheizungen. Auch Solarthermieanlagen wurden weiter neu gebaut, aufgrund geringerer Sonnenscheindauer lag die Solarwärmenutzung jedoch nur auf dem Vorjahresniveau. Die Bereitstellung von Wärme aus erneuerbaren Energien stieg gegenüber 2015 um rund 6 Prozent auf 168 Mrd. kwh. Der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Wärmeverbrauch blieb weitgehend stabil bei 13,4 Prozent (2015: 13,5 Prozent). 744.000 Quadratmeter Solarkollektorfläche, 66.500 Wärmepumpen und 31.400 Pelletfeuerungen wurden neu installiert. Absatz von Biosprit stabil Der Absatz von Biokraftstoffen blieb mit rund 3,2 Mio. Tonnen etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Dabei veränderten sich nach Angaben des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowohl der Absatz von Biodiesel als auch von Bioethanol kaum. Erdgasautos tankten mit 370.000 MWh etwas weniger Biomethan als im Vorjahr. Der Anteil erneuerbarer Energien im Verkehr sank aufgrund des insgesamt gestiegenen Kraftstoffverbrauchs weiter auf 5,1 Prozent (2015: 5,2 Prozent). Fast gleich hohe Investitionen wie im Vorjahr und mehr Umsätze Die Bedeutung der erneuerbaren Energien als Wirtschaftsfaktor für Deutschland ist ungebrochen: Im Jahr 2016 lagen die Investitionen in die Errichtung von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien mit 14,2 Mrd. Euro nur knapp unter dem Vorjahreswert (14,6 Mrd. Euro). Knapp zwei Drittel davon entfielen allein auf die Windenergie.
Die Umsätze aus dem Betrieb der immer weiter steigenden Zahl von Anlagen machten nunmehr 15,4 Mrd. Euro aus knapp 5 Prozent mehr als 2015. Investitionen in die Errichtung von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland 2016 Gesamtes Investitionsvolumen: 14,2 Mrd. Euro 9,7%/1,4 Mrd. Biomasse Wärme 1,8%/0,3 Mrd. 11,1%/1,6 Mrd. Photovoltaik 7,4%/1,1 Mrd. Geothermie und Umweltwärme 5,3%/0,8 Mrd. Solarthermie Biomasse Strom 0,2%/0,03 Mrd. Wasserkraft Vermiedene Treibhausgas-Emissionen durch die Nutzung erneuerbarer Energien im Jahr 2016 Angaben in Mio. Tonnen CO 2 gesamte THG-Vermeidung: 158,8 Mio. t CO 2 36,2 Wärme/Kälte 4,4 Verkehr* 118,2 Strom * biogene Kraftstoffe im Verkehrssektor 18,3%/2,6 Mrd. Windenergie auf See Erneuerbare Energien vermeiden Treibhausgase 46,2%/6,6 Mrd. Windenergie an Land Der Ausbau erneuerbarer Energien trägt entscheidend zum Klimaschutz bei, denn der Ersatz von Kohle, Öl und Gas durch erneuerbare Energien vermeidet den Ausstoß von Treibhausgasen wie insbesondere Kohlendioxid (CO 2 ). Nach Berechnungen des Umweltbundesamts konnte im Jahr 2016 der Ausstoß von Treibhausgasen in Höhe von rund 159 Mio. Tonnen CO 2 vermieden werden. Den größten Effekt hatte dabei erneuerbarer Strom, der allein gut 118 Mio. Tonnen CO 2 vermied. Was sind CO 2? Um die Wirkung von Gasen auf den Treibhauseffekt zu messen, werden sie in die Maßeinheit CO 2 umgerechnet. Der Wert gibt an, welche Menge CO 2 in einem Betrachtungszeitraum von 100 Jahren die gleiche Treibhauswirkung entfalten würde wie das betrachtete Vergleichsgas. Kilowatt und Kilowattstunden Die Einheit Kilowatt (kw) oder Megawatt (MW = 1.000 kw) bezieht sich auf die installierte Leistung. Das ist die Leistung, die eine Anlage zur Erzeugung von Strom maximal bereitstellen kann. Die Einheit Kilowattstunde (kwh) bezieht sich auf die Strommenge. Eine Anlage mit 1 kw Leistung kann in einer Stunde maximal 1 kwh Strom erzeugen.
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