Bewegung - normale Muskelfunktion Funktionelle Myodiagnostik - Applied Kinesiology Dr. Eugen Burtscher Dornbirn
Bewegung als Medikament Senkung des Sauerstoffbedarfs im Herzmuskel Vergrößerung des Sauerstoffangebots im Herzmuskel Hemmung der Arteriosklerose Besserung der Fließeigenschaften des Blutes antithrombotische Wirkung Verringerung der altersbedingten Leistungseinbußen Verbesserung der Sauerstoffaufnahme in der Lunge Ökonomisierung des Energie-Stoffwechsels Verbesserung des Stützapparates - Wirbelsäule und Gelenke Verbesserung der neuromuskulären Koordination
Bewegung - Vorsorge - Gesundheit Bewegung bringt den besten Benefit von allen medizinischen Vorsorge Maßnahmen (Prof. Schober Graz) jede dritte Krebserkrankung könnte durch Bewegung verhindert werden 60 % Rückgang von Diabetes II durch moderate Life-Style- Modulation 80 % der Weltbevölkerung sind überwiegend inaktiv
Bewegung - Muskulatur die Muskulatur ist größte Organ des Menschen die Motorik mit all ihren Spindelzellen bilden die größte nervliche Afferenz ins ZNS Bewegung beeinflusst u.a. die Neurogenese und die exekutiven Funktionen Muskelfunktion als individuelles, diagnostisches Werkzeug
konzentrisch - isometrisch - exzentrisch konzentrisch (positiv-dynamisch, überwindend) intramuskuläre Spannungsänderung mit Verkürzung (Ursprung-Ansatz nähern sich an) Aufstehen aus der Sitzposition - der Rectus femoris arbeitet konzentrisch Klimmzug: der Bizeps arbeitet konzentrisch isometrisch (haltend-statisch) intramuskuläre Spannungsänderung ohne Längenänderung Verharren in einer schwebenden Sitzposition - Muskel leistet statische Arbeit - isometrisch verharren beim Klimmzug in bestimmten Höhe - Muskel leistet statische Arbeit - isometrisch exzentrisch (negativ-dynamisch, nachgebend) Muskel wird auseinander gezogen, während versucht wird die Bewegung abzubremsen abbremsende Bewegung des aufsetzenden Beines beim Laufen oder nach einem Sprung abbremsendes Herablassen nach Klimmzug - Bizeps bremst Bewegung ab
Exzentrische Reservekraft die exzentrische Zusatzkraft zur Maximal-Kraft beträgt physiologisch ca. 20-30% Beispiel für Einsatz im Alltag: Gegensteuerung beim stolpern, um einen Beinahe-Sturz abzufangen bzw. zu verhindern die exzentrische Zusatzkraft ist trainierbar und erhöht sich beim Sportler auf ca. 40-50% oder mehr bei der exzentrischer Bewegung besteht ein deutlich höherer Prozentsatz an beteiligter Myosinköpfen am Filamentgleiten
Funktionelle Myodiagnostik - Muskeltest Muskeltestung heißt Testung der Stabilisierung der exzentrischer Reservekraft dieses Untersuchungsinstrument erfordert ein gewisses Maß an Übung Stabilisierungszeit variiert Koordination variiert Reservekraft variiert individuelle diagnostische und therapeutische Schussfolgerungen die exzentrische Stabilisierung u.a. abhängig von manuellen Reizen, chemischen Provokationen sowie von Akupunkturpunkten Erstmals wurde diese physiologische Reaktion in de 60er Jahren vom amerikanischen Chiropraktiker George Goodheart während einer manuellen Untersuchung beobacht
Funktionelle Myodiagnostik - Applied Kinesiology (AK) Definition AK ist eine Funktionelle Myodiagnostik, mit der durch Testung einzelner Muskeln und ihrer Stärkeänderung durch Reize und therapeutische Maßnahmen verschiedenster Art Aussagen über funktionelle Zusammenhänge bzw. Störungen möglich sind
Muskeltest exakte Testposition Patient beginnt mit der Muskelkontraktion Untersucher stellt sein Kraftniveau auf der des Patienten ein 10-30% Erhöhung des Testdruckes durch den Untersucher Patient versucht exzentrische Reservekraft zu rekrutieren Untersucher prüft neuromuskuläre Adaptationsfähigkeit
Normoreaktiver Muskel - Definition testet stark und ist durch folgende Maßnahmen sedierbar TL zum Sedierungspunkt des Meridians Spindelzell-Manipulation Magnet-Challenge wenn keine der genanten Methoden den starken Muskel schwächt, so wird dies als hyperreaktiv bezeichnet
praktisches Vorgehen Muskeltestung 2 3 x wiederholen Förderung der intra- und intermuskulären Konditionierung Aktivierung der koordinativen Programme Aktivierung von mehr Muskelbündeln leichte Aufwärmung beobachteten exzentrische Reservekraft - normalerweise ca. 30% über das konzentrische Maximum mögliche Muskeltestergebnisse Muskel testet stark = sedierbar = normoreaktiv = nicht sedierbar = hyperreaktiv Muskel testet schwach (hyporeaktiv)
Challenge (CH) in der AK bedeutet Challenge die Testung eines oder mehrerer Muskeln während oder unmittelbar nach einer gezielten Provokation oder Testexposition beim Challenge wird der Patient einem strukturellen, chemischen oder mentalen Testreiz ausgesetzt folgende Gebiete können damit untersucht werden: Medikamente oder Heilmittel jeglicher Art Störfelder / Herde Allergien oder Unverträglichkeiten toxische Belastungen psychische Probleme sonstige Stressfaktoren (z.b. Umweltgifte)
Challenge (CH) - Flow Card
Therapielokalisation (TL) - Definition Ändert sich die Stärke bzw. der Tonus eines Testmuskels, wenn der Patient eine beliebige Stelle am Körper berührt, so nennen wir dies eine positive TL eine positive TL sagt uns nicht was falsch oder therapiebedürftig ist, sondern wo etwas weiter untersucht und ggf. therapiert werden soll häufige Lokalisationen: Reflexpunkte, Akupunkturpunkte, Herde, Narben, Organ- und Gewebspathologien
Therapielokalisation (TL) - Flow Card
Therapielokalisation (TL) am Beginn der Untersuchung TL eher großflächig berühren, anschließend (zur genaueren Differenzierung) mit einem Finger oder einer Sonde (z.b. bei Zähnen) die TL wird idealerweise vom Patienten selbst durchgeführt. Falls dies nicht möglich ist, kann die TL auch vom Untersucher selbst durchgeführt werden als Doppel-TL (DTL) bezeichnet man die Technik, wenn zwei Punkte gleichzeitig berührt werden. Einsatzgebiete sind v. a. die Herduntersuchung sowie alle Fragen der Interaktion verschiedener Regelkreise
Stresskonzept nach Selye Stress ist die Summe aller Adaptationsvorgänge körperlicher wie psychischer Art, mit denen ein Lebewesen auf seine Umwelt und auf die von innen und außen kommenden Anforderungen (Summe der Reize psychischer, physikalischer, chemischer und thermischer Natur) reagiert Patient mit kräftiger Konstitution ---- Patient mit schwacher Konstitution Das Stresskonzept widerspiegelt sich in der Normo- Hyper- und Hyporeaktion der Muskeln in den jeweiligen Funktionskreisen
Strategie der AK-Untersuchung und -Therapie
Triad of Health Beispiel mit Verschiebung auf Chemie - Seite
Beispiele für Challenge Formen provozieren der einer schmerzhafte Struktur (z.b. Wirbel) Gegentest mit möglicher struktureller Probe-Korrektur Gegentest mit möglichen Akupunkturpunkten Nachtestung Kopf-Kompression bei Migränepatienten Gegentest mit möglichen Akupunkturpunkten Nachtestung Bronchitis - Druck auf Thorax Gegentest mit Antibiotikum auf der Zunge Gegentest zu Akupunkturpunkten
Funktionelle Myodiagnostik und Akupunktur Muskel-Organ-Beziehungen primär Chapman Lymphreflexzonen später Muskel-Meridian- Organbeziehung mit einbezogen TFL Dickdarm Deltoideus Lunge Rectus femoris Dünndarm Beziehungen mit dem assoziierten Sedierungspunkt auf der gleichen Körperseite überprüfbar Beispiel: Normoreaktiver Rectus femoris (Dü - Zuordnung) wird physiologisch durch den Sedierungspunkt Dü 8 auf der selben Körperseite geschwächt
Muskeltest - Fülle - Leere ein Meridian in Leere korreliert mit einem oder mehreren hyporeaktiven assoziierten Muskeln im AK-Test ein Meridian in Fülle korreliert mit ein oder mehreren hyperreaktiven assoziierten Muskeln ein normaler Meridian-Zustand zeigt sich durch normoreaktive assoziierte Muskeln Goodheart hat bestimmte Muskelschwächen mit Tonisierungspunkten behandelt
Meridian - Organ - Muskelbeziehung
Diagnostik und Therapie mit Antiken Punkten diagnostische Möglichkeit Erhebung von Zusammenhängen zwischen Organen, Meridianfunktion, Störherden und Struktur Untersuchung von Meridian- und Organsystemen Differenzierung von Störherden und Intoleranzen Differenzierung der Wirksamkeit therapeutischer Substanzen therapeutische Möglichkeit Reduktion der Nadelanzahl (meist nur 2-3 hoch wirksame Akupunkturpunkte am häufigsten werden Elementpunkte gefunden nur wenig Akupunkturbehandlungen (4 6 X)
Antike Punkte aus: Akupunktur eine Ordnungstherapie Bachmann 1959 und AK-Meridiantherapie Burtscher et al. 2001
Fünf Wandlungsphasen und Antike Punkte die Funktion der Antiken Punkte leiten sich von der gegenseitigen Beeinflussung der Fünf Elemente ab (Beeinflussungszyklen) als Antike Punkte werden fünf Punkte auf jedem Meridian bezeichnet denen eine Qualität einer Wandlungsphase zugeordnet ist
Antike Punkte mit räumlicher Zuordnung
Elementpunkte
Mutter - Sohn - Beziehung
Tonisierung
Sohn - Mutter - Beziehung
Sedierung
Großmutter - Enkel - Beziehung
Kontrolle
Enkel - Großmutter - Beziehung
Unterstützung
Elementpunkte
Dü - Sedierungsmöglichkeiten
Dü - Tonisierungsmöglichkeiten
diagnostische Schlussfolgerungen Ausgangspunkt: ein normoreaktiver Indikatormuskel wird durch einen potentiell störenden Faktor (z.b. Nahrungsmittel, Störfeld, usw.) hyperreaktiv ist der Muskel mit der stärksten Sedierung nicht mehr schwächbar, so gilt dies als maximaler Stressfaktor (Meridiansystem auf Körperebene blockiert) dieser Störfaktor ist vorrangig zu behandeln ist der Muskel noch innerhalb des Meridians sedierbar, so weist dies auf eine lokale und relativ geringe Störung hin
diagnostische Schlussfolgerungen Ausgangspunkt: ein normoreaktiver Indikatormuskel wird durch einen potentiell störenden Faktor (z.b. Nahrungsmittel, Störfeld, usw.) hyporeaktiv (schach) ist der Muskel mit der stärksten Tonisierung nicht mehr zu stärken, so gilt dies als maximaler Stressfaktor (Meridiansystem auf Körperebene blockiert) dieser Störfaktor ist vorrangig zu behandeln ist der Muskel noch innerhalb des Meridians zu stärken, so weist dies auf eine lokale und relativ geringe Störung hin
Akupunktur mit AK Unterstützung mit AK können die wenigen aber hochwirksamen Akupunkturpunkte zur Nadelung identifiziert werden die Merkmale und AK-Kennzeichen dieser Akupunkturpunkte gelten für alle Akupunkturpunkte (z.b. auch Kardinalpunkte) oder Mikrosysteme (z.b. Ohr) meistens nur 2-3 hochwirksame Akupunkturpunkte meist einseitig meistens nur einer pro Extremität häufig davon ein oder zwei Elementpunkte
Bedeutung der Elementpunkte Elementpunkte haben eine übergeordnete Wirkung auf andere Elemente, aber wenig aufs eigene Element Elementpunkte wirken gleichzeitig: tonisierend sedierend kontrollierend unterstützend auf das Sohn Element auf das Mutter Element auf das Enkel Element auf das Großeltern Element Elementpunkte sind DIE zentralen Schlüsselpunkte des Antiken Punkte Systems
Kennzeichen therapeutischer Akupunkturpunkte I therapeutisch wichtige Punkte zeigen im AK Test eine positive TL/CH hyporeaktive Muskeln werden normoreaktiv normoreaktive Muskeln werden hyporeaktiv SC bei hyperreaktiven Muskeln die Nadelung verursacht jedoch eine Normoreaktion! sie beeinflussen beide Körperseiten, sowie Yang- und Yin Meridiane (im Gegensatz zur Physiologie im Rahmen der Diagnostik)
Kennzeichen therapeutischer Akupunkturpunkte II Muskeln, die durch CH/TL zu Organen, Narben usw. hyporeaktiv testen, werden durch Doppel-TL/CH an diese Akupunkturpunkte wieder normoreaktiv wird (über diese Punkte) zu lange genadelt, tauchen die vorher erhobenen Befunde allmählich wieder auf (im AK-Test zeigt sich bei zu langer Nadelung meist eine vorübergehende generelle Schwäche, die sich nach Entfernen der Nadeln wieder auflöst) Cave: Keine Nadelung jener Akupunkturpunkte, die mit HC reagieren!
Anamnese (Wandlungsphasen und andere Kriterien der TCM) Muskelbefunde hyperreaktiv normoreaktiv hyporeaktiv Testung der Elementpunkte, die am wahrscheinlichsten die Befunde aufheben können Lokale TL / Challenge Organe, Alarmpunkte usw.
Literatur AK-Meridiantherapie Synthese der Akupunkturlehre und Applied Kinesiology (Burtscher, Eppler-Tschiedel, Gerz, Suntinger) AKSE Verlag