Bonfol: Umfassender Umweltschutz während der aufwändigen Deponiesanierung Leoben 06.11.2014 Damien Kurc, Folie: 1
Inhaltsverzeichnis I. Kontext der Sondermülldeponie Bonfol II. Die Umweltüberwachung während der Sanierung der Deponie III. Die Verschiebung der Aushubhalle 1. Technische Aspekte 2. Verstärkung von Überwachungsmassnahmen 3. Partnerschaft mit den Anwohnern : das «Nasennetzwerk» IV. Schlussfolgerung Folie: 2
I. Kontext der Sondermülldeponie Bonfol Ein Erbe unserer Vergangenheit 1961 1976: Rund 114 000 Tonnen Abfälle von BCI, Kanton Bern, regionale Industrie, Armee in ehemaliger Tongrube teilweise lose, teilweise in Fässern abgekippt. 1976: Deponie stillgelegt und mit Tondeckel versehen. Überwachte Ablagerung von Chemieabfällen damals vorbildlich und richtungsweisend. 1986 1995: Überwachungs- und Sicherheitssystem weiter ausgebaut: neue Abdeckung, Drainagesystem, vierstufige Kläranlage für drainiertes Sickerwasser. 1998: Inkrafttreten der Schweizerischen Altlastenverordnung, «Nachhaltigkeitskonzept» 2000: Kanton Jura fordert definitive Sanierung, BCI akzeptiert Forderung im Mai 2000-2010: Variantenstudie, Sanierungsprojekt, Planung, Erstellung der Infrastruktur Folie: 3
I. Kontext der Sondermülldeponie Bonfol Definitive Sanierung: Infrastruktur vor Ort Folie: 4
I. Kontext der Sondermülldeponie Bonfol Die Arbeit auf dem Sanierungsstandort: Von Montag bis Freitag (ca. 7-17 Uhr) bearbeiten rund 25 Mitarbeitende vor Ort rund 160 Tonnen Abfälle täglich. Rund 90-100 Spezialcontainer mit je rund 9 Tonnen Abfall werden jede Woche per Zug zur Verbrennung transportiert. Regelmässige Wartung der Maschinen, Sicherheitseinrichtungen, etc. Regelmässige Sicherheits- und Gesundheitschecks und Schulungen. Das Projekt in Zahlen: Bis heute insgesamt 125 000 Tonnen Abfälle mittels Kran-Greifer-System ausgehoben, analysiert, vorbereitet und zur Verbrennung transportiert. Mehr als 70 000 Tonnen kontaminiertes Bodenmaterial zur Entsorgung abtransportiert. Ziel: bis Frühjahr 2016 alle Abfälle ausheben, dann Rückbau der Infrastruktur und Aufforstung. Die Projektkosten von 380 Mio. CHF (ca. 310 Mio. ) trägt die Basler Chemische Industrie. Folie: 5
Inhaltsverzeichnis I. Kontext der Sondermülldeponie Bonfol II. Die Umweltüberwachung während der Sanierung der Deponie III. Die Verschiebung der Aushubhalle 1. Technische Aspekte 2. Verstärkung von Überwachungsmassnahmen 3. Partnerschaft mit den Anwohnern : das «Nasennetzwerk» IV. Schlussfolgerung Folie: 6
II. Die Umweltüberwachung Die Abwasserreinigungsanlage (ARA) Folie: 7
II. Die Umweltüberwachung Grund- und Oberflächenwasserüberwachung 3 Überwachungsnetzwerke: - Bonfolton - Im nahen Umfeld (Piezometer im Wasserträger Sundgauschotter) - Im weiteren Umfeld (Vogesenserie, Karst und Oberflächenwasser) Deponiekörper Bonfolton Sundgauschotter Vogesenserie Folie: 8
II. Die Umweltüberwachung Luftüberwachung Ein 3-schichtiges Überwachungskonzept 1. Funktionsfähigkeit der Abluftbehandlungsanlage (ABA) Überwachung der Verbrennungstemperatur von 850 C, ph im Nasswäscher, usw. 2. Emissionsüberwachung am Kamin der ABA 3. Immissionsüberwachung in der Deponieumgebung (Umkreis 2 km) air traité Postcombustion thermique régénérative (PCR) effluents gazeux à traiter V* = 75'000 m 3 /h carburant auxiliaire dispositif de ventilation Laveur Filtration de poussières en 2 étapes V1 ph V2 NaOH Adsorption sur charbon actif V3 By-pass Folie: 9
II. Die Umweltüberwachung Bodenüberwachung Beispiel vom Deckelabtrag Folie: 10
II. Die Umweltüberwachung Bodenüberwachung Beprobung der Deponiesohle Bohrung mittels ausgerüsteten Bagger Probenbehälter für 10 Bohrhülsen à 1 m Folie: 11
II. Die Umweltüberwachung Bodenüberwachung Beprobung der Deponiesohle Vorbereitung der Proben für Unterteilen in 10 cm-stücke Organoleptische Bodencharakterisierung Folie: 12
Inhaltsverzeichnis I. Kontext der Sondermülldeponie Bonfol II. Die Umweltüberwachung während der Sanierung der Deponie III. Die Verschiebung der Aushubhalle 1. Technische Aspekte 2. Verstärkung von Überwachungsmassnahmen 3. Partnerschaft mit den Anwohnern : das «Nasennetzwerk» IV. Schlussfolgerung Folie: 13
III. Die Verschiebung der Aushubhalle Vorher Folie: 14 Nachher
III. Die Verschiebung der Aushubhalle Die Vorbereitungsmassnahmen Nach der Aushub der Abfälle aus der ersten Etappe (Ende Juli 2013) wurde, um den Austritt von Schadstoffen und Gerüchen in die Umwelt zu vermeiden, die Abfallfront mit einer Plane dicht abgedeckt und die Luft darunter abgesaugt und behandelt. Die Oberflächen in der Halle wurden gereinigt. Schläuche zur Luftabsaugung auf der Abfallfront Abdeckung der Abfallfront Folie: 15
Charge en polluants III. Die Verschiebung der Aushubhalle Qualität der Hallenluft Die Aushubhalle wurde in der Folge kontinuierlich noch mehrere Tage ventiliert. Dann wurden Luftmessungen mittels Aktiv-Sampling durchgeführt, um die Luftzusammensetzung regelmässig zu überwachen und eine Entscheidungsgrundlage für den Zeitpunkt der Hallenöffnung zu haben. Fernsteuerung Bagger Temps Druckentlastungsöffnung en Folie: 16
III. Die Verschiebung der Aushubhalle Geruchsbekämpfung Ein Neutralisierungsprodukt wurde auf alle inneren Oberflächen versprüht, um mögliche Gerüche zu bekämpfen (vor der Öffnung der Halle). Fernsteuerung Bagger Folie: 17
III. Die Verschiebung der Aushubhalle Öffnung der Halle Effektiv am 19.08.2013 in Anwesenheit der Kantonsbehörden, basierend auf der letzten Luftanalyse. Einsatz von Sprührampen ringsum die Halle sowie Wiederholung der Geruchsneutralisierung in der Halle nach Bedarf. Folie: 18
Inhaltsverzeichnis I. Kontext der Sondermülldeponie Bonfol II. Die Umweltüberwachung während der Sanierung der Deponie III. Die Verschiebung der Aushubhalle 1. Technische Aspekte 2. Verstärkung von Überwachungsmassnahmen 3. Partnerschaft mit den Anwohnern : das «Nasennetzwerk» IV. Schlussfolgerung Folie: 19
III. Die Verschiebung der Aushubhalle Verstärkung von Überwachungsmassnahmen: Immissionsmessungen Folie: 20
Inhaltsverzeichnis I. Kontext der Sondermülldeponie Bonfol II. Die Umweltüberwachung während der Sanierung der Deponie III. Die Verschiebung der Aushubhalle 1. Technische Aspekte 2. Verstärkung von Überwachungsmassnahmen 3. Partnerschaft mit den Anwohnern : das «Nasennetzwerk» IV. Schlussfolgerung Folie: 21
III. Die Verschiebung der Aushubhalle Das «Nasennetzwerk» : Ergebnisse Eine Gruppe von 25 freiwilligen Anwohnern hat die Geruchsbelastung während fast 5 Monaten überwacht (Juli 2013 bis Mitte November 2013). Die Teilnehmer waren sehr motiviert und haben regelmässig Feedback gegeben (22 Personen waren aktiv, für ein Gesamttotal von 4.685 Beobachtungen). Druckentlastungsöffnung en Fernsteuerung Bagger Folie: 22
III. Die Verschiebung der Aushubhalle Das «Nasennetzwerk» : Ergebnisse Folie: 23
III. Die Verschiebung der Aushubhalle Das «Nasennetzwerk» : Ergebnisse Gerüche, die möglicherweise vom Sanierungsareal kommen könnten, waren selten und wurden nur im Dorf Bonfol wahrgenommen. Die meisten der 11 Geruchswahrnehmungen des Sanierungsareals während der 4,5 Monate wurden als «nicht störend» oder «wenig störend» eingestuft Beweis, dass die von ergriffenen Massnahmen effektiv waren. Folie: 24
Inhaltsverzeichnis I. Kontext der Sondermülldeponie Bonfol II. Die Umweltüberwachung während der Sanierung der Deponie III. Die Verschiebung der Aushubhalle 1. Technische Aspekte 2. Verstärkung von Überwachungsmassnahmen 3. Partnerschaft mit den Anliegern : der «Nasennetzwerk» IV. Schlussfolgerung Folie: 25
IV. Schlussfolgerung Die Umweltüberwachung während normalem Sanierungsbetrieb ist bereits «intensiv». Die Verschiebung der Aushubahlle war eine komplexe technische Herausforderung, die mit Erfolg gemeistert wurde. Neben dem Normalbetrieb musste für diese spezielle Phase der Hallenöffnung und verschiebung ein spezielles Überwachungskonzept entwickelt werden. Neben eher klassischen analytischen Lösungen wurde das innovative Konzept des freiwilligen «Nasennetzwerks» umgesetzt. Durch Einbindung der lokalen Bevölkerung konnten wertvolle Informationen über die (gefühlte) Wahrnehmung der Anwohner gewonnen werden. Die Kontakte in die Bevölkerung wurden verstärkt und eine Vertrautheit/Partnerschaft mit den Teilnehmern des Nasennetzwerks erreicht. Die hat auf diesem Weg engagierte Anwohner und ihre möglichen Sorgen besser und genauer kennengelernt. Die Beziehungen bestehen auch nach einem Jahr noch und haben sich bereits nützlich erwiesen für den Fortschritt der Sanierungsarbeiten. Folie: 26