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Transkript:

Merian, Matthäus (der Jüngere), Hans Rudolf Werdmüller, um 1676, Schwarzkreide, 34 x 26,5 cm, Bibliothèque Nationale de France, Paris Bearbeitungstiefe Name Namensvariante/n Lebensdaten Vitazeile Tätigkeitsbereiche Lexikonartikel Merian, Matthäus (der Jüngere) Merian, Matthäus (Secundus) * 25.3.1621 Basel (Taufe), 15.2.1687 Frankfurt am Main (Begräbnis) Maler und Kupferstecher. Mitglied der Künstlerfamilie Merian. Sohn von Matthaeus Merian dem Älteren, 1650 Übernahme von dessen Verlag in Frankfurt am Main. Stiefbruder von Maria Sibylla Merian Malerei, Radierung, Zeichnung, Öl, Kreidezeichnung Merian verlebte seine Kindheit und frühe Jugend in Frankfurt am Main, nachdem sein Vater 1624 den dortigen Verlag des Schwiegervaters (Theodor de Bry (1561 1623)) übernommen hatte; ebenda auch Besuch des Gymnasiums. 1635 ging er in die Lehre zu Joachim von Sandrart (1605 1688), den er 1637 nach Amsterdam begleitete. Merians Vorliebe für die Porträtmalerei rührte wohl aus dieser Zeit, widmete sich doch Sandrart in Amsterdam insbesondere dieser Bildgattung. 1639 löste sich Merian aus dem für ihn nicht sehr ergiebigen Ausbildungsverhältnis und ging nach London. Dort konnte er durch die Vermittlung von Michel Seite 1/6, http://www.sikart.ch

Le Blon (1587 1656), einem Cousin Sandrarts, der zudem schwedischer Agent in England war, Kontakt zu Anton van Dyck herstellen. Van Dyck nahm ihn als Gesellen in sein Atelier auf, wo er seine Kenntnisse der Porträtmalerei vertiefen und technisch verfeinern konnte. Nach van Dycks Tod 1641 ging Merian nach Paris. Ein von Sandrart beschriebenes Zusammentreffen von Merian und Rubens in Antwerpen auf der Rückreise von England ist nicht möglich, da Rubens schon 1640 gestorben war. In Paris fanden Merians gemalte und radierte Porträts in der Manier van Dycks grosse Nachfrage. Sein künstlerisches Interesse galt dort den Bildnissen von Philippe de Champaigne (1602 1674), den die italienische Richtung vertretenden Malern Simon Vouet (1590 1649) und Eustache Le Sueur (1616 1655) sowie dem Klassizisten Nicolas Poussin. Wahrscheinlich entstand damals das jugendliche Selbstbildnis (Darmstadt, Hessisches Landesmuseum), aus dem sein frühes künstlerisches Selbstbewusstsein spricht und das wohl von van Dycks frühem Selbstbildnis (Wien, Gemäldegalerie Akademie der Bildenden Künste) angeregt wurde. Über die Schweiz zurückgereist, war er 1642 wieder in Frankfurt, wo das sehr schöne, die Eindrücke des französischen Klassizismus verarbeitende Familienbild (Öffentliche Kunstsammlung Basel, Kunstmuseum) entstanden sein dürfte. Es zeigt Matthaeus Merian den Älteren im Kreise seiner Familie; Kleidung und Attribute verweisen auf allegorische Bezüge. Porträtaufträge von Nürnberger Kaufleuten verschafften Merian dann die finanzielle Grundlage zur geplanten Reise nach Italien. 1643 reiste er zunächst für ein halbes Jahr nach Venedig. Eigentliches Ziel war Rom, wo er im September 1644 eintraf. Dort widmete er sich hauptsächlich dem Zeichen- und Antikenstudium. Zudem kaufte er Zeichnungen für seine Sammlung, so auch Blätter von Guido Reni (1575 1642). Kontakt hatte er vor allem zu seinen römischen Kollegen Andrea Sacchi (1599 1661) und dessen Schüler Carlo Maratti (1625 1713). Ihn interessierte eher die klassizistische Strömung des römischen Barock; wohl eine Prägung von Frankreich her. Zudem lernte er bei einem Aufenthalt in Neapel die Kunst Jusepe de Riberas (um 1590 1652) kennen. 1647 kehrte er über Venedig nach Frankfurt zurück. Seine Lehr- und Wanderzeit war damit beendet. Nun begann seine Etablierung als Künstler, für die ihm das angesehene Verlagshaus seines Vaters einen guten Ausgangspunkt bot. Ab 1648 arbeitete er für den schwedischen Feldmarschall Carl Gustav Wrangel, Seite 2/6, http://www.sikart.ch

den er auf seinen letzten Feldzügen im Rahmen des Dreissigjährigen Kriegs begleitete. Wrangel plante ein schwedisches Heldenbuch, in dem Merians Bildnisse der Heeresangehörigen als Radierungen Verwendung finden sollten. Das bis in die 1670er-Jahre verfolgte Projekt wurde nie verwirklicht. Mit seinem Auftraggeber besuchte Merian 1649 1650 den Friedenskongress in Nürnberg. Die erhaltenen Exemplare der dort entstandenen Porträtserie befinden sich heute grösstenteils in dem von Wrangel an seinem Geburtsort errichteten Schloss Skokloster in Schweden. Wohl in Nürnberg erreichte ihn auch der Auftrag für zwei Altarbilder, eine Laurentius- und eine Katharinenmarter für den Bamberger Dom, in denen die Eindrücke der Italienreise, etwa das Beispiel Tizians, nachwirken. Nach dem Tod des Vaters übernahm Merian 1650 als ältester Sohn zusammen mit seinem Bruder Kaspar die Verlagsgeschäfte. Die Brüder widmeten ihre Aufmerksamkeit vor allem den bekannten Reihenwerken, Neuauflagen wurden kaum mehr herausgegeben. 1651 52 hielt sich Merian zusammen mit seinem Schüler David Klöcker-Ehrenstrahl (vor 1628 1698), einem später vor allem in Schweden erfolgreich arbeitenden Porträtisten, auf Wrangels Besitzung in Wolgast in Pommern auf. Ebenso verbrachte er den Winter 1661 62 dort. 1652 heiratete er Anthonetta Margaretha Barthels, die Tochter eines wohlhabenden Frankfurter Kaufmanns. Der Ehe entstammten fünf Kinder, darunter Johann Matthäus (1659), der auch wieder als Maler tätig wurde. Das von seiner Frau mit in die Ehe gebrachte Haus in der Eschersheimer Gasse verlieh Merians gesellschaftlicher Stellung nun auch den entsprechenden repräsentativen Rahmen. Durch die Verlegertätigkeit war er in ständigem Kontakt zu vielen deutschen Residenzen. Für das Theatrum Europaeum, ein noch vom Vater initiiertes Grossprojekt zur Dokumentation des Zeitgeschehens, fertigte Merian nach eigenen Vorlagen Porträtradierungen (vor allem in Band 6). Neben seinen künstlerischen Fähigkeiten schätzte man besonders seine gesellschaftlich gewandte Persönlichkeit. Ausdruck dieser Beliebtheit sind die zahlreichen ihm anvertrauten Ehrenämter, Ehrentitel und politischen Missionen; unter anderem war er für die schwedische Königin Christina diplomatisch tätig. 1683 wurde er durch Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg, der Merian 1672 in seinem Haus in Frankfurt besucht hatte und an dessen Hof sich Merian 1673 ein halbes Jahr aufgehalten hatte, zum Residenten Brandenburgs ernannt. Der Künstler starb als einer der angesehensten Porträtisten seiner Zeit. Seite 3/6, http://www.sikart.ch

Merians Bildnisse lassen sich grob in zwei zeitlich aufeinanderfolgende Phasen aufteilen. Seine frühen Arbeiten der 1640er-Jahre zeigen die Einflüsse der niederländischen Porträttradition, verbunden mit van Dyckscher Eleganz. Die genau beobachteten Personen scheinen spontan zu einer Bildsitzung veranlasst. Die Farbigkeit ist dunkeltonig, der Hintergrund monochrom. Besondere technische Raffinesse zeigt das Inkarnat. Bei seinen späteren Repräsentationsporträts treten Pathosformeln und barocke Rhetorik mehr in den Vordergrund. Die Würde der Darstellung soll die Würde der Dargestellten verdeutlichen. Die Bilder haben affirmativen Charakter. Taten und Wesenszüge der Porträtierten sollen bewundert und nachgeahmt werden. Die individuelle Persönlichkeit tritt dabei nicht zurück. Merian gelingt es, Idealität und Realität miteinander zu verbinden. Physiognomien werden nicht auffallend ideal wiedergegeben. Mit wirkungsvollen formalen Mitteln inszeniert er die Person und ihren Hoheitsanspruch: Die Figur wird zentral, bildfüllend platziert, oft aus einer leichten Untersicht. Hinzu kommen Hoheitssymbole und repräsentative Attribute. Neben den gemalten Bildnissen entstanden auch einige Porträtzeichnungen in Kreide. Merians Œuvre umfasst zudem einige Historienbilder, grösstenteils religiöser Thematik. In diesen Werken richtet er seine formalen Mittel ganz auf den Bildzweck des Erzählerischen aus, indem er Hell-Dunkel- Kontraste in der Art Caravaggios verwendet. Trotz dramatischer Effekte wird seine Darstellungsweise nicht drastisch. Selbst bei Martyriendarstellungen orientiert er sich am Schönheitsideal und wahrt Distanz zum Geschehen. Die häufige Verwendung von Zitaten, sei es in Stil, Komposition oder einzelnen Motiven, wurde im 19. Jahrhundert als blosses Epigonentum abgetan; Merian der Jüngere geriet zunehmend in Vergessenheit. Werke: Öffentliche Kunstsammlung Basel, Kunstmuseum; Bamberg, Diözesanmuseum; Darmstadt, Hessisches Landesmuseum; Frankfurt a. M., Historisches Museum; Schloss Skokloster (S), Kupferstichkabinett. Daniela Nieden 1998, aktualisiert 2011 Literaturauswahl - Lucas Heinrich Wüthrich: Matthaeus Merian d. A. Eine Biographie. Hamburg: Hoffmann und Campe, 2007 - Daniela Nieden: Matthäus Merian der Jüngere (1621-1687). Seite 4/6, http://www.sikart.ch

Dissertation Universität Freiburg im Breisgau, 2000. Göttingen: Cuvillier, 2002 - Arne Losman: «Ansikten. Matthaeus Merian den yngres porträtt på Skokloster». In: Skokloster-Studier, 1996, 30 - Frantisek Makes: Investigation, restoration and conservation of Mattaeus Merian portraits. Göteborg: Acta Universitatis Gothoburgensis, 1996 (Göteborg studies in conservation 3) - Hollstein's German Engravings, Etchings and Woodcuts 1400-1700. Volume XXVI. A. Matthaeus Merian the Elder (continued) to Matthaeus Merian the Younger. Editor Tilman Falk; compiled by Robert Zijlma. Roosendaal: Koninklijke Van Poll, 1990 - Arne Losman: Carl Gustaf Wrangel och Europa. Studier i kulturförderbindelser Kring en 1600-talsmagna. Uppsala: Almqvist & Wiksell, 1980 - Daniel Burkhardt-Werthemann: «Des alten Merian Kinder und Enkel». In: Basler Kunstverein. Jahresbericht, 1908. S. 153-224 - «Selbstbiographie des jüngeren Matthäus Merian». In: Basler Jahrbuch, 1895. Veröffentlicht von Rudolf Wackernagel, S. 227-244 - Friedrich Gwinner: Kunst und Künstler in Frankfurt am Main vom dreizehnten Jahrhundert bis zur Eröffnung des Städel'schen Kunstinstituts. Frankfurt am Main: Joseph Baer, 1862 - Joachim von Sandrart, L'Academia Todesca [...], Teutsche Academie der Bau-, Bild- und Mahlerey-Künste, 3 Bde., Nürnberg: Sandrart/Frankfurt a. M.: Meridian, 1675-1679 [Nachdruck, Einl. von Christian Klemm, Nördlingen: Uhl, 1994], Bd. 1, S. 253; Bd. 2, S. 83. Nachschlagewerke - E. Bénézit: Dictionnaire critique et documentaire des peintres, sculpteurs, dessinateurs et graveurs de tous les temps et de tous les pays par un groupe d'écrivains spécialistes français et étrangers. Nouvelle édition entièrement refondue sous la direction de Jacques Busse. Paris: Gründ, 1999, 14 vol. - Biografisches Lexikon der Schweizer Kunst. Dictionnaire biographique de l'art suisse. Dizionario biografico dell'arte svizzera. Hrsg.: Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, Zürich und Lausanne; Leitung: Karl Jost. Zürich: Neue Zürcher Zeitung, 1998, 2 Bde. - The Dictionary of Art. Edited by Jane Turner. 34 volumes. London: Macmillan; New York: Grove, 1996 - Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, begr. von Ulrich Thieme und Felix Becker, 37 Bde., Leipzig: Seemann, 1907-1950. - Schweizerisches Künstler-Lexikon, hrsg. vom Schweizerischen Seite 5/6, http://www.sikart.ch

Kunstverein; red. unter Mitw. von Fachgenossen von Carl Brun, 4 Bde., Frauenfeld: Huber, 1905-1917. - Johann Caspar Füssli, Joh. Caspar Füesslins Geschichte der besten Künstler in der Schweitz. Nebst ihren Bildnissen, 5 Bde., Zürich: Orell, Gessner und Comp., 1769-1779. - Johann Caspar Füssli: Geschichte und Abbildung der besten Mahler in der Schweiz. 2 Theile. Zürich: David Gessner, 1755 & 1757 [erste Lieferung 1754] Verweise Merian ([17.-erstes Viertel 18. Jahrhundert]) Direktlink Normdaten http://www.sikart.ch/kuenstlerinnen.aspx?id=4023130&lng=de GND 119363577 Deutsche Biographie Letzte Änderung 23.04.2015 Disclaimer Alle von SIKART angebotenen Inhalte stehen für den persönlichen Eigengebrauch und die wissenschaftliche Verwendung zur Verfügung. Copyright Das Copyright für den redaktionellen Teil, die Daten und die Datenbank von SIKART liegt allein beim Herausgeber (SIK-ISEA). Eine Vervielfältigung oder Verwendung von Dateien oder deren Bestandteilen in anderen elektronischen oder gedruckten Publikationen ist ohne ausdrückliche Zustimmung von SIK-ISEA nicht gestattet. Empfohlene Zitierweise AutorIn: Titel [Datum der Publikation], Quellenangabe, <URL>, Datum des Zugriffs. Beispiel: Oskar Bätschmann: Hodler, Ferdinand [2008, 2011], in: SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz, http://www.sikart.ch/kuenstlerinnen.aspx?id=4000055, Zugriff vom 13.9.2012. Seite 6/6, http://www.sikart.ch