INTERNATIONALE AKADEMIE an der Freien Universität Berlin Dr. Christa Preissing Situationsansatz und Bildung für nachhaltige Entwicklung passt das zusammen? Leuchtpol-Fachtag: Mit den Kleinen Großes denken! Kindergärten als Bildungsorte für nachhaltige Entwicklung am 27. Mai 2010 in Berlin
Nachhaltige Entwicklung eine Entwicklung, die die Lebensqualität der gegenwärtigen Generation sichert und gleichzeitig zukünftigen Generationen die Wahlmöglichkeit zur Gestaltung ihres Lebens erhält. (UN-Definition, 1987)
Vier Dimensionen von Nachhaltigkeit ökonomisch ökologisch kulturell sozial
Nachhaltigkeit als ethisch normatives Konzept Eigenverantwortung Verantwortung für die natürliche Mitwelt Soziale Verantwortung
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) Ermutigt und stärkt die Übernahme von Eigenverantwortung und damit das Streben nach Selbstbestimmung Fördert und fordert die wechselseitige und gleichberechtigte Übernahme von Verantwortung für die Bildung einer demokratischen Gemeinschaft und damit die Solidarität Macht erlebbar und verdeutlicht die Eingebundenheit des Menschen in natürliche, historisch und kulturelle Zusammenhänge
Übergreifende Ziele im Situationsansatz Autonomie Kompetenz Solidarität
Das Bildungsverständnis im Situationsansatz Weltwissen und Deutung von Welt Bildung des Selbst/Persönlichkeitsentwicklung Bildung von Gemeinschaft
Leitbilder BNE die natürlichen Lebensgrundlagen für jetzige und folgende Generationen in der einen Welt zu bewahren einen Beitrag zu sozialer Gerechtigkeit und kultureller Vielfalt zu leisten. Situationsansatz Kinder als Akteure ihrer Entwicklung anerkennen Sichern, dass sich alle Kinder verschiedener sozialer und kultureller Herkunft sowie unterschiedlicher Entwicklungsvoraussetzungen Erfahrungen und Kompetenzen aneignen, mit denen sie in einer sich ständig wandelnden internationalisierten Welt autonom, solidarisch und sachkompetent handeln können. Alles in gesellschaftlicher Verantwortung
Bildung für nachhaltige Entwicklung und Situationsansatz: Passen sie zusammen? Na klar! Und wie?
Die zentralen Herausforderungen Bildung als Vermittlung von gesellschaftlich anerkanntem, kulturell und historisch erworbenen und empirisch mehr oder weniger abgesicherten Wissen? BNE als Mission, die eventuell andere subjektiv lebenswichtige Fragen ausblendet? BNE als political correct /e Pflichtübung ohne tatsächliche Überzeugung und Erkenntnis und damit als handlungsunwirksames Lippenbekenntnis?
Die zentralen Herausforderungen Bildung als gemeinsame Aufgabe und Konfrontation von Kindern, Erzieher_innen und Eltern mit aktuellen gesellschaftlichen Ereignissen / Erscheinungen
Beispiele für exemplarisches Lernen Die Ölpest im Golf von Mexico Die aktuelle Flut von Oder und Neisse in Polen und Brandenburg Der Karneval der Kulturen, der Müll und die Müllsammler Der Vulkanausbruch unter dem Eyjafjalla- Gletscher
Bildungsgelegenheiten erschließen Aktuelle Ereignisse aufmerksam wahrnehmen Beobachten, welche Bedeutung sie für die Kinder haben Die Aufmerksamkeit der Kinder über eigene Betroffenheit begründet lenken
Generative Themen im Situationsansatz Klimawandel Wasser Energie
Alltag mit Kindern gestalten Vorbild sein für alltägliches Handeln im Sinne der Grundsätze von BNE Forschungsmöglichkeiten im Alltag schaffen: Mit Kindern im Alltag der Kitas erforschen, wo Möglichkeiten für ökologisch bewusstes Handeln liegen