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Predigt zum Valentinstag: Über die Ehe 1. Mose 2, 18-25 Leitvers 1. Mose 2, 24 Heute zum Valentinstag Wikipedia zufolge der Tag der Liebenden sehen wir uns die ersten beiden Liebenden, Adam und Eva, an. Genauer gesagt, geht es heute um die Ehe. Wer die Bibel im Hinblick auf die Ehe betrachtet, wird viele Unterschiede zwischen der biblischen und der menschlichen/weltlichen Vorstellung von der Ehe finden. Ich möchte gar nicht darüber sprechen, was heute im Bezug auf die Ehe alles schlechter ist als früher. Der Unterschied zwischen der biblischen und der menschlichen/weltlichen Vorstellung war von der Ehe schon vor 2000 Jahren riesig. Nachdem Jesus über die Ehe gesprochen hatte, kamen seine Jünger allen Ernstes zu dem Ergebnis: Steht die Sache eines Mannes mit seiner Frau so, dann ist's nicht gut zu heiraten. (Matthäus 19, 10) Mit anderen Worten: Als sie merkten, dass sich ihre Vorstellungen so sehr von Jesu Sichtweise unterschieden, konnten sie sich mehr nicht vorstellen, dass es gut wäre zu heiraten. Die Jünger hatten menschliche/ weltliche Vorstellungen auch von der Ehe, und es ist gut möglich, dass unsere Vorstellungen von der Ehe auch wenig mit dem Willen Gottes zu tun haben. Was sagt Jesus dazu? Sehr wahrscheinlich würde Jesus uns heute dasselbe antworten, was er seinen Jüngern damals auch gesagt hat: Dies Wort fassen nicht alle, sondern nur die, denen es gegeben ist. (Matthäus 19, 11) Wie großartig, herrlich und wichtig die Ehe ist, geht über unsere Verstand hinaus; es ist schwer zu fassen und braucht Gottes Wirken und Offenbarung. Ich bete, dass Gott uns hilft, unsere Augen für seine Sichtweise von der Ehe zu öffnen. 1. Die Ehe ist Gottes Werk Die wohl grundlegendste Sache, die wir aus der Bibel über die Ehe erfahren, ist, dass sie Gottes Werk ist. Oberflächlich betrachtet ist die Ehe bloß etwas zwischen zwei Menschen. Deshalb könnte man denken, dass diese Sache einfach zwischen zwei Menschen ausgemacht werden kann: Er will, sie will, ok, das reicht, legt los! Aber die Ehe ist Gottes Werk. Sie ist keine Erfindung von Menschen. Die Ehe ist Gottes Werk, weil Er sie schon im Sinn hatte, als Er den Menschen geschaffen hat. Die Ehe gehörte zu Seinem Plan, als Er Mann und Frau schuf. In Vers 18 sehen wir, dass es nicht der Mensch war, der festgestellt hat, dass es nicht gut ist, dass er allein ist, sondern Gott war es. Und es war nicht der Plan des Menschen, sich daraufhin ein Gegenüber zu suchen, sondern es war Gottes Plan: Ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei. Wenn wir hier von einer Gehilfin, die um ihn sei lesen, dann haben wir schnell ein Bild vor Augen vom Adam, der auf der Couch sitzt und von der emsigen Gehilfin Eva, die um ihn herumschwirrt, Staub wischt und ihm das Essen und die Pantoffeln bringt. Bei diesem Vers sind ausnahmsweise alle anderen Übersetzungen besser als die von Luther. Die Elberfelder Übersetzung heißt: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht. Die Frau sollte dem Mann entsprechen. Das heißt einerseits, dass sie genauso nach dem Bild Gottes geschaffen wird wie der Mann und andererseits, dass sie perfekt zu Mann passen und ihn ergänzen wird. Die Ehe ist Gottes Werk und sie muss Sein Werk sein, weil nur Gott ein perfektes Gegenüber für den Mann machen kann: die Frau.

2 Interessanterweise folgt die Schöpfung der Frau nicht gleich in Vers 19, sondern erst in den Versen 21 & 22. Nachdem Gott seinen Plan von der Ehe geäußert hat, folgt in den Versen 19 & 20 etwas, von dem wir uns schwer vorstellen können, wie lange es wohl gedauert hat. Gott brachte alle Tiere zu dem Menschen, damit er sie sich ansehen und ihnen einen Namen geben konnte. Das Ergebnis dieses Prozesses war, dass alle Tiere ihre Namen aber der Mann immer noch keine Frau hatte und weiter alleine war. Man könnte fast vermuten, dass das ein Hinweis ist, dass es mit der Ehe, also bis ein Partner von Gott gegeben wird, auch Geduld braucht. In den Versen 21 & 22 ist beschrieben, wie Gott die Frau schuf und wie Gott sie zum Mann brachte. Gott hat sie geschaffen, und Er hat sie dem Mann zur Frau gegeben. Er hat sie nicht irgendwo stehen gelassen oder versteckt, damit Adam sie suchen sollte. Gott hat sie ihm einfach gegeben, als die Zeit dafür gekommen war. Natürlich ist die Situation bei Adam und Eva sehr speziell und einzigartig: Ein Mann lebt vor Gott, und er bekommt seine Frau direkt von Gott vor die Nase gestellt. Aber der Text weist uns darauf hin, wo den Ehepartner finden: nicht irgendwo da draußen in der Welt, sondern bei Gott in seinem Haus, vor seinem Angesicht und aus seiner Hand. Weder durch intensive Suche noch durch kluge Vermittlung, sondern von Gott gegeben. Sehen wir uns Vers 24 an und lesen ihn: Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein "ein" Fleisch. Hier wird der Kern der Ehe so zusammengefasst: Mann und Frau sind für einander geschaffen, sie sind einander von Gott gegeben, damit sie eins werden. Bevor wir darüber nachdenken, was das bedeutet, wollen wir kurz überlegen, wer in Vers 24 überhaupt spricht. In Vers 23 steht: Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin nennen, weil sie vom Manne genommen ist. Wer spricht dann in Vers 24? Immer noch der Mensch? Oder spricht Gott hier? Oder ist das ein Einschub, den sich Mose als Schreiber erlaubt hat? In Matthäus 19, 4 & 5 spricht Jesus über diesen Vers: Er [Jesus] aber antwortete und sprach: Habt ihr nicht gelesen: Der im Anfang den Menschen geschaffen hat, schuf sie als Mann und Frau und sprach (1.Mose 2,24):»Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden "ein" Fleisch sein«? Obwohl aus Vers 24 also nicht explizit hervorgeht, dass Gott hier gesprochen hat, sagt Jesus klar, dass Gott hier spricht: sie werden "ein" Fleisch sein. Dass Mann und Frau "ein" Fleisch sein werden, ist ein Bild für den Bund der Ehe, der unzertrennbar ist und nicht aufgehoben werden kann. Deshalb stellt Jesus, als er über die Ehescheidung gefragt wird, im Zusammenhang mit Vers 24 klar: So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern "ein" Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden! Gott fügt Mann und Frau zusammen die Ehe ist Sein Werk. Wenn ein Paar heiratet, sind weder Mann noch Frau und auch nicht der Pastor oder die Eltern die Hauptdarsteller, weil es Gott ist, der aktiv ist und die beiden zusammenfügt. Die Welt weiß das nicht, deshalb hält sie die Ehe für etwas Gewöhnliches. Aber die Ehe ist ein Werk und ein Wunder Gottes.

3 2. Die Ehe ist ein Abbild für die Beziehung von Christus und der Gemeinde In Epheser 5, 31 finden wir unseren Leitvers (24) wieder. Dort zitiert ihn Paulus im Zusammenhang, wie der christliche Ehe-Alltag aussehen sollte:»darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden "ein" Fleisch sein«(1.mose 2,24). Dann fasst Paulus zusammen: Dies Geheimnis ist groß; ich deute es aber auf Christus und die Gemeinde. Das heißt kurz gesagt, wenn wir uns die Beziehung zwischen Christus und der Gemeinde genau ansehen, können wir daraus sehr viel über die Ehe lernen. Denn die Ehe ist ein Abbild für die Beziehung von Christus und der Gemeinde. Was sagt die Beziehung zwischen Christus und der Gemeinde über die Ehe aus? Die Worte in Vers 24 ein Mann wird seiner Frau anhangen, und sie werden ein Fleisch sein, deuten schon darauf hin, dass es um eine ganz besondere, tiefe und andauernde Beziehung geht, die jedem Sturm standhält. Aber wenn wir an die Beziehung zwischen Christus und der Gemeinde denken, wird uns ganz klar, dass der Bund der Ehe einzigartig, unzertrennbar und heilig ist. Das Gelübde in guten wie in schlechten Zeit bis dass der Tod uns scheidet ist ein heiliges Versprechen, das an den Bund erinnert, den Jesus mit der Gemeinde geschlossen hat, als er sein Leben am Kreuz für sie hingab. Dieser Bund wird nicht von Menschen sondern von Gott geschlossen und wie Jesus sagt: Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden! Was sagt die Beziehung zwischen Christus und der Gemeinde darüber aus, wie wir unseren Ehepartner sehen oder auch aussuchen sollten? Es gibt eine interessante Geschichte, die einige hier schon kennen müssten. Sie ist sehr schön, obwohl ich nicht weiß, ob sie wahr ist: In einem afrikanischen Dorf gab es einen Vater, der sich für seine Tochter wünschte, dass sie heiraten würde. In diesem Dorf war es Sitte, dass ein Mann dem Vater der Frau, die er heiraten wollte, etwas bezahlen musste. Und das Beste und Wertvollste, was ein Mann für eine Frau zahlen konnte, waren acht Kühe. Aber eine Acht-Kühe-Frau war so selten wie ein sechser im Lotto. Der Vater hatte eigentlich keine Hoffnung, auch nur eine Kuh für seine Tochter zu bekommen. Sie war nicht besonders hübsch. Er hoffte, dass er vielleicht eine Ziege bekommen könnte. Notfalls wäre er auch mit einem Huhn zufrieden gewesen. Eines Tages kam aber ein junger Mann in seine Hütte und sagte: Ich möchte deine Tochter heiraten! Der Vater konnte es nicht fassen. Zuerst wollte er gar nicht fragen, was er bekommt; er wollte seine Tochter einfach verheiraten. Aber weil es so Sitte war, fragte er doch: Was bist Du bereit, mir für meine Tochter zu geben? Und der Junge sagte: Ich werde Dir acht Kühe geben! Der Vater und alle im Dorf, die davon hörten, waren schockiert: Warum gibst Du acht Kühe für sie? Und der junge Mann antwortete: Ich verstehe eure Frage nicht. Ich liebe sie! Und ich wollte schon immer eine Acht-Kühe-Frau heiraten! Wir müssen unsere Ehepartner und auch unsere zukünftigen Partner mit solchen Augen sehen und suchen: Unsere Frauen sind Gottes Prinzessinnen, und unsere Männer sind Gottes Prinzen, für die nicht nur ein paar Kühe geboten wurden, sondern für die Gott seinen einzigen Sohn gegeben hat. Deshalb sagt Gott über sie: Du bist wunderbar schön, meine Freundin, und kein Makel ist an dir. (Hoheslied 4, 7) Wir brauchen Gottes Augen, um die wahre Schönheit und den wahren Wert eines Menschen und insbesondere von unseren Ehepartnern zu erkennen.

4 3. Durch die Ehe macht Gott uns seinem Sohn Jesus ähnlicher Wenn Paulus die Ehe mit dem Bund zwischen Christus und der Gemeinde vergleicht, dann bedeutet das auch, dass die Ehe ein Ort ist, an dem wir die bedingungslose Liebe von Jesus ausüben sollen, um Jesus ähnlicher zu werden können. Als ich mir noch unsicher war, ob ich trotz vieler Hindernisse, trotz räumlicher, kultureller und sprachlicher Distanz um Saras Hand anhalten sollte, hat Gott mir durch Römer 8, 28 Zuversicht gegeben, dass diese ganzen Dinge alle zum Besten dienen werden, denn es heißt dort: Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind. Diese eine Zusage von Gott hat mir sehr geholfen. Aber was ist eigentlich das Beste, von dem hier die Rede ist? In Römer 8, 29 steht, was das Beste ist, zu dem alle Dinge für uns dienen werden: Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes... Paulus weist darauf hin, dass das höchste Ziel von Gott für uns in guten wie in schweren Zeiten darin besteht, dass wir dem Bild seines Sohnes Jesus ähnlich werden. Das gilt in der Ehe insbesondere für die Männer. Denn ihnen schreibt Paulus: Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben. (Epheser 5, 25) Wir sollen in der Ehe lernen, bedingungslos wie Jesus zu lieben und ihm so ähnlicher werden. Bevor man heiratet, hat man ein bestimmtes Bild von seinem zukünftigen Partner im Kopf die perfekte Frau, der perfekt Mann. Ich habe eine perfekte Frau gefunden; aber ich denke persönlich, dass Gott niemandem einen Partner geben wird, der alle Anforderungen erfüllt; oft gibt er uns jemanden, der völlig anders ist, als wir erwarten. Sicherlich kennt ihr diese Dating-Dienste, bei denen man im Internet ein Profil abgeben kann, um jemanden zu finden, der gut zu einem passt. Was ist ihre Hauptaussage? Sie sagen letztendlich: Bei uns kannst Du jemanden finden, der zu dir passt. Du kannst jemanden finden, der alles mag, was Du auch magst. Du magst Pizza; sie mag Pizza. Du hasst Katzen; Sie hasst Katzen. Hier kannst Du jemanden finden, der genauso ist wie du. Dann steht Deinem Glück nichts mehr im Weg. Es gibt Christen, die haben ihre Anforderungen als eine Gebetsliste, wie ihr Partner sein sollte: 1,85m groß, 75kg, braune Haare, grüne Augen, Jurist, mit gepflegten Händen usw. Und dann gibt es eine noch längere Negativliste, wie der Partner auf keinen Fall sein sollte: Mundgeruch, Geheimratsecken, viele Diabetiker in der Familie usw. Und dann gibt es noch die Eltern, die diese Listen noch länger machen. Natürlich führt Gott jeden auf seine Weise. Aber ich persönlich denke, dass weder Dating-Dienste noch solche Gebete nach einer bestimmten Art von Partner hilfreich sind, um gut auf die Ehe vorbereitet zu sein und Gottes Willen zu erkennen. Warum wird Gott uns kaum einen Partner geben, der nach menschlichen Maßstäben zu uns passt, wenn er uns durch die Ehe Jesus ähnlicher machen will? Weil das der beste Weg ist, bedingungslose Liebe zu lernen: Eine Person zu heiraten, die unsere Bedingungen gerade nicht erfüllt. Eine Person zu lieben, die in vielerlei Weise und immer wieder vor unseren Augen versagt. In der Ehe lehrt uns Gott jeden Tag, den anderen bedingungslos zu lieben, so wie sein Sohn Jesus uns geliebt hat.

5 Das Wunderbarste an Jesus ist doch, dass er uns nicht das gibt, was wir verdienen. Wir verdienen Strafe, Tod und Verdammnis, aber er gibt sie uns nicht. Gleichzeitig gibt er uns etwas, was wir nicht verdienen. Wir verdienen weder seine Liebe, noch das Erbe als Kinder Gottes in seinem Reich. Aber Jesus gibt uns das alles. Er liebt uns, obwohl wir keine der Bedingungen erfüllen. Der Segen der Ehe ist wunderbar. Gott gebraucht darin alle Dinge zu unserem Besten. Er schenkt uns die Ehe, auch damit wir lernen, eine Person immer weiter zu lieben, obwohl sie manchmal unsere Bedingungen nicht erfüllt. Gleichzeitig erfüllen wir genauso wenig oder noch weniger alle Bedingungen unseres Partners. Das sollte ein großer Trost für uns sein, dass unser Partner an unseren Fehlern und Schwächen auch wachsen und dem Bild Jesu ähnlicher wird. Möge Gott uns helfen, in der Ehe mit bedingungsloser Liebe Jesus ähnlich zu werden. Amen!