2013 Stiftungsbericht



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ARBEITGEBER-INFO ORGANISIERT VON

19. Mai 2012, 10:00 bis 17:00 Uhr Händel GGG, Bruchsal

Transkript:

2013 Stiftungsbericht

Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. Albert Einstein Stiftungsbericht 2013 Kleine Füchse Raule-Stiftung 0Jahre

Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, 2013 war für uns in jeder Hinsicht ein bemerkenswertes und spannendes Jahr. Im Dezember jährte sich die Gründung der Kleine Füchse Raule-Stiftung zum zehnten Mal. Mit neuen kommunalen Modellprojekten sind wir einen weiteren großen Schritt nach vorne gegangen zur großflächigen Verbreitung unseres Modells Kleine Füchse. Das Pilotprojekt Kleine Füchse machen Schule wurde konzipiert und wird 2014 zunächst regional umgesetzt. Und last, but not least beschlossen wir aufgrund der stetig wachsenden und im Berichtsjahr besonders starken Nachfrage, ab 2014 eine dritte Fortbildungsreihe anzubieten. Kurzum: Die Stiftung erlebte eine erfreuliche Wachstumsphase. Für eine junge operativ tätige Stiftung bedeutet ein solch rasanter Entwicklungsschub eine besondere Herausforderung die wir gemeistert haben zusammen mit unseren Freunden und Förderern, bei denen wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken! Gerade in den zurückliegenden Monaten zeigte sich erneut, dass ein Zusammenwirken ganz unterschiedlicher Projektpartner auch für unsere Bildungsinitiative von großer Wichtigkeit ist. Denn nur gut vernetzt auf allen Ebenen können wir unsere Ziele erreichen. Mit neuen Kooperationspartnern seien es Förderer aus der Wirtschaft, Kommunen oder Stiftungen ist es uns wiederum gelungen, engagierte und kompetente Mitstreiter zu gewinnen. Sie begleiten unsere Arbeit nicht nur, sondern bringen ihre eigenen Netzwerke im direkten Austausch mit uns in die Projekte ein und somit die Bildungsinitiative der Stiftung voran. Natürlich haben wir uns sehr darüber gefreut, dass unsere Arbeit auch in der Öffentlichkeit einmal mehr viel Anerkennung gefunden hat, allem voran die neuen kommunalen Modellprojekte. Mit unterschiedlichsten Aktionen und Veranstaltungen setzten wir Akzente und lenkten die Aufmerksamkeit auf das Thema Begabungsförderung, das für jedes einzelne Kind und seine Bildungsbiografie, aber auch für die Zukunft unseres Landes von entscheidender Bedeutung ist. Kleine Füchse Raule-Stiftung Stiftungsbericht 2013

Im Mai 2012 zeichnete Ministerpräsident Volker Bouffier das Ehepaar Raule für sein Engagement mit der Georg August Zinn-Medaille des Landes Hessen aus. Wir werden mit unserer Arbeit weiterhin einen Beitrag dazu leisten, dass die Jüngsten unserer Gesellschaft, ungeachtet des Status oder der Herkunft, die Chance bekommen, ihre Begabungen früh zu entfalten. Dazu müssen diese Begabungen und gerade Hochbegabung erst einmal angenommen werden. Mit unserem Fortbildungsangebot setzen wir genau hier an und blicken auf erfreuliche Erfolge zurück, so auch im letzten Jahr. Unsere Begabungspsychologische Beratungsstelle hat 2013 ebenfalls ein überaus positives Ergebnis erzielt: Die hohe Kompetenz unseres Psychologinnen-Teams wird zunehmend erkannt und wertgeschätzt. Darüber und über künftige Entwicklungen werden wir Sie in unserem Stiftungsbericht informieren. Auch in den kommenden Jahren möchten wir mit unserem Modellkonzept die Arbeit der Kleine Füchse Raule-Stiftung konsequent ausweiten und mit aufmerksamkeitsstarken Projekten ein klares Signal für die Bedeutung einer frühen Begleitung von Begabungen setzen. Damit dies gelingt, brauchen wir die Unterstützung unserer Freunde, Partner und Förderer. Begleiten Sie uns auf diesem gemeinsamen Weg! Wiesbaden, 30. April 2014 Horst Raule Vorstandsvorsitzender Rainer Schmidt Stiftungsvorstand Zsolt Gheczy Vorsitzender des Stiftungsrats Kleine Füchse Raule-Stiftung Stiftungsbericht 2013

Stimmen zur Stiftung Dr. Gerd Eckel mann Grün der und Vor stands vor sit zen der der Eckelmann AG Wir Unternehmer wissen, dass Bildung der Rohstoff für die deutsche Wirtschaft und unsere Gesellschaft ist. Und die Wissenschaft lehrt uns, dass Kinder, die frühzeitig und individuell gefördert werden, ihre Begabungen wesentlich besser entwickeln. Deshalb unterstüt- zen wir die Stiftung Kleine Füchse bereits seit vielen Jahren mit zunehmendem Enthusiasmus und deshalb appelliere ich an alle Unternehmer und Unternehmerinnen, sich mit Blick auf unsere Zukunft nachhaltig zu engagieren. Tina Esch Erzieherin in der KITA An der Burgkirche, Ingelheim Die Fortbildung zur Begabungspädagogischen Fachkraft hat uns sensibler für die gezielte Beobachtung der Kinder gemacht. Es ist wichtig, jedes einzelne Kind im Blick zu haben und die Neugierde und Motivation zu bewahren. Wir konnten im KITA-Alltag feststellen, dass wirklich alle Kinder von der Förderung der Hochbegabung profitieren können. Justizrat Dr. Hans-Gert Dhonau Vorstand der Dr. Wolfgang und Anita Bürkle Stiftung Dort, wo Bildung vorangebracht wird, verbessern sich auch die Zukunftsaussichten der ganzen Regionen. Denn Bildung fördern bedeutet auch Armut bekämpfen. Auch wenn Hochbegabung in allen sozialen Schichten vorkommt, wird sie vor allem bei bildungsfernen Kindern nur selten erkannt. Mit dem Modell Kleine Füchse erhalten auch diese Kinder die Bildung, die ihnen zusteht. Kleine Füchse Raule-Stiftung Stiftungsbericht 2013

Eveline Breyer Bürgermeisterin der Stadt Ingelheim Die Zusammenarbeit mit der Kleine Füchse Raule- Stiftung ist für unsere Stadt ein wahrer Gewinn. Begabte Kinder schon im Kindergarten zu entdecken, heißt, alle frühzeitig begabungsgerecht zu fördern. Denn von der Qualifizierung unserer ErzieherInnen profitieren nicht nur Hochbegabte. Zum einen können wir als Kommune schon die Jüngsten, unabhängig von der sozialen Herkunft, fordern und fördern. Zum anderen gemeinsam mit ihren Eltern bestmöglich den Bildungsweg starten. Mit diesem Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit entwickeln wir unsere Stadt Ingelheim am Rhein langfristig zu einem attraktiven Wohnort für junge Familien. Wolf von Lojewski Fernsehjournalist und Botschafter der Stiftung Das Leben ist ein sehr persönliches Abenteuer. Denn der liebe Gott hat uns Menschen sozusagen als Einzelkunstwerke erschaffen einen jeden mit seinen Stärken und seinen Schwächen. Da ist es ein Fehler im System, dass unser Schicksal und unser Beitrag zur Ge- meinschaft meist schon in sehr früher Kindheit ein für alle Mal enschieden sind. Hier lenkend einzugreifen, Potentiale überall zu suchen, sie möglichst früh zu erkennen und zu fördern, ist nicht nur für die besonders Begabten ein Segen, sondern für uns alle. Silvia L. Jansen Mutter aus Wiesbaden Kinder sind ein wertvoller Schatz, den es individuell zu entdecken gilt. Der Weg zu ihnen definiert sich in Zeit, Geduld, Liebe und vor allem darin, sie zu verstehen. Die Begabungspsychologische Beratungsstelle der Kleine Füchse Raule-Stiftung hat uns dazu verholfen, unser Kind in seiner Andersartigkeit zu erkennen, seine besonderen Bedürfnisse besser zu verstehen und darauf einzugehen. Erst dadurch konnte es sich zu einem glücklichen, ausgeglichenen Kind entwickeln, das seine Persönlichkeit und Begabung voll entfalten kann. Kleine Füchse Raule-Stiftung Stiftungsbericht 2013

01 02 Die Kleine Füchse Raule-Stiftung Stiftungstätigkeiten 2013 Wieso, weshalb, warum? Stiftungsarbeit und Ziele Kinder, wie die Zeit vergeht... Chronik Menschen hinter der Stiftung Gremien Partner und Förderer 12 16 18 20 Wir sehen jedes einzelne Kind mit seinen Stärken Neues von der Begabungspädagogischen Fortbildung Erkennen, beraten, begleiten Neues aus der Begabungspsychologischen Beratungsstelle Miteinander ein Netzwerk für die Zukunft der Kinder Neues von Partner-KITAs und Pädagogischem Forum 22 24 26 Gemeinsam Kräfte bündeln neue Kompetenzen stärken Laufende kommunale Modellprojekte Neue kommunale Modellprojekte 28 34 Die Stiftung in der Öffentlichkeit 38 Ausblick 40 Kleine Füchse Raule-Stiftung Stiftungsbericht 2013

03 04 Finanzbericht 2013 Anhang Zweck des Finanzberichts 42 Danke 50 Allgemeine Angaben 43 Fotogalerie 51 Vermögenslage 44 Publikationen 52 Ertragslage 45 Impressum 53 Erträge und Aufwendungen 46 Liquiditätslage 47 Ausblick auf Planungen der Stiftung im kommenden Jahr 47 Bescheinigung des Wirtschaftsprüfers 48 Kleine Füchse Raule-Stiftung Stiftungsbericht 2013

Kleine Füchse Raule-Stiftung Stiftungsbericht 2013

01 Die Kleine Füchse Raule-Stiftung Genau hinschauen!

Wieso, weshalb, warum? Stiftungsarbeit und Ziele Wieso, weshalb, warum? Wenn wir Kinder in ihrem Forschergeist anregen und ihre Lust am Lernen unterstützen, können sich ihre Begabungen und Persönlichkeiten frei entfalten. Das Erkennen und Fördern von Hochbegabung und Begabungen sowie individuelle Förderung als Recht eines jeden Kindes sind wichtige Voraussetzungen für eine zukunftsfähige Gesellschaft. Um Kindern optimale Voraussetzungen für ihre Zukunft zu schaffen, engagiert sich die Kleine Füchse Raule-Stiftung seit 10 Jahren erfolgreich in der frühkindlichen Bildung und hat das Modell Kleine Füchse für begabungsgerechte Förderung entwickelt. Eine nachhaltige Wirkung wird durch die Arbeit auf verschiedenen Ebenen erreicht. So setzt die Bildungsinitiative mit dem begabungsgerechten Förderkonzept einerseits bereits in Kindertagesstätten an. Damit ist sie besonders wirkungsvoll, denn nie wieder lernt ein Mensch so viel wie in den ersten Lebensjahren. Und in dieser wichtigen Entwicklungsphase wird auch der Grundstein dafür gelegt, ob sich besondere Begabungen entwickeln. Andererseits greifen in dem umfassenden Modell Kleine Füchse drei Projektbereiche ineinander: die Fortbildung von Erziehern und Grundschulpädagogen, die Umsetzung in Partner-KITAs und im Pädagogischen Forum sowie die Begabungspsychologische Beratungsstelle. Daraus entsteht eine intensive und konstruktive Erziehungspartnerschaft zwischen den Familien, den pädagogischen Fachkräften und der Kleine Füchse Raule-Stiftung die Grundlage für eine effektive und dauerhafte Förderung der Kinder. 12 Kleine Füchse Raule-Stiftung Stiftungsbericht 2013

Als anerkannter Weiterbildungsträger orientiert sich die Kleine Füchse Raule-Stiftung am länderübergreifenden Konsens der Bildungs- und Erziehungspläne von Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Sie arbeitet im fachlichen Dialog zusammen mit den Ministerien in Hessen und Rheinland-Pfalz: Akkreditierung als Anbieter von Fortbildungs- und Qualifizierungsangeboten in Hessen Akkreditierung als Weiterbildungsträger in Rheinland-Pfalz Qualifizieren Begabungspädagogische Fortbildung Die individuelle Förderung unserer Kinder gewinnt zunehmend an Bedeutung und auch die modernen Bildungs- und Erziehungspläne fordern die Inklusion aller Kinder. Doch wie können Erzieher und Lehrer in ihrer pädagogischen Praxis unterstützt werden, wenn sie alltäglich vor der Herausforderung stehen, in einer heterogenen Lerngruppe den Bedürfnissen aller Kinder gerecht zu werden? Wie können überdurchschnittliche Leistungen hochbegabter Kinder individuell gefördert und zum Vorteil aller Kinder genutzt werden? Wie kann man ein begabungsgerechtes Umfeld gestalten, in dem Stärken wahrgenommen werden, ohne Schwächen zu übersehen? Und was kann und muss getan werden, damit die Bildungsprozesse im Elternhaus angemessen begleitet werden? Das Fortbildungsangebot der Kleine Füchse Raule-Stiftung zeigt Ansätze und Wege auf, die jeder Pädagoge nutzen kann. Die Besonderheit dieses Angebots liegt in der unmittelbaren Verknüpfung von Theorie und Praxis: von pädagogischem, entwicklungspsychologischem Fachwissen und der Einbindung der Fortbildungsteilnehmer in ein Netzwerk geprägt durch den beruflichen Alltag. Gerade bei den Lerninhalten aus der Entwicklungs- und Lernpsychologie leistet der Wissenschaftliche Beirat der Stiftung eine wichtige theoretische Fundierung. Hoch hinaus wollen die Kinder mit begabungsgerechter Förderung nach dem Modell Kleine Füchse. Zweimal jährlich und ab 2014 sogar dreimal jährlich startet die berufsbegleitende Fortbildung zur Begabungspädagogischen Fachkraft Stiftung Kleine Füchse für bis zu 25 Teilnehmer. In sechs Wochenendmodulen mit insgesamt 80 Unterrichtsstunden lernen die Pädagogen, jedes einzelne Kind in seinem persönlichen Entwicklungsstand, seinen Bedürfnissen und Möglichkeiten zu sehen, richtig zu beurteilen und in der Gemeinschaft individuell zu fördern. Hochbegabung bleibt nicht mehr unentdeckt und alle Kinder können ihre Fähigkeiten und ihre Persönlichkeit bestmöglich entfalten. Erzieher und Grundschulpädagogen werden überwiegend gemeinsam fortgebildet. Auf diese Weise ist es möglich, den Übergang von der Kindertagesstätte zur Grundschule gezielt mitzugestalten. Kleine Füchse Raule-Stiftung Stiftungsbericht 2013 13

Unterstützen Begabungspsychologische Beratungsstelle Eng mit der Fortbildung verbunden ist die Begabungspsychologische Beratungsstelle in Wiesbaden. Sie dient Eltern und ihren Kindern sowie Erziehern als Anlaufstelle. Erfahrene Diplom-Psychologinnen beraten und begleiten, wenn es um das Thema Begabung und Hochbegabung bei Kindern und Jugendlichen geht. Sie führen die Diagnostik zum Erkennen kleiner Füchse ab einem Alter von drei Jahren durch und stellen den Eltern ein umfassendes Gutachten zur Verfügung. Damit leistet die Beratungsstelle einen wertvollen Beitrag zu einem geglückten Entwicklungsverlauf begabter und hochbegabter Kinder. Denn erst wenn ihre Begabung erkannt ist, können die Kinder gezielt und individuell gefördert werden. Eltern und pädagogische Fachkräfte finden in den Diplom- Psychologinnen der Beratungsstelle Unterstützung im Umgang mit kleinen Füchsen. Sie lernen, deren Verhalten besser zu verstehen, und erhalten aus den Fachgesprächen wertvolle Entscheidungshilfen für den Erziehungsalltag. Auch das weitere Umfeld der Kinder, wie die KITA oder die Schule, hat nun die Möglichkeit, sich auf die besonderen Anforderungen und speziellen Bedürfnisse der Kinder einzustellen, sie anzuleiten und damit die Grundlage für die Entfaltung ihrer Begabungen zu schaffen. Kleine Füchse gibt es überall Intelligenz ist in der Bevölkerung normalverteilt, unabhängig von Geschlecht, Alter oder sozialer Herkunft. Nach der allgemein gültigen IQ-Skala gibt es demnach ebenso viele Menschen mit hoher intellektueller Begabung wie mit niedriger. Mit einem IQ-Wert von 130 haben etwa 2 % in der Bevölkerung eine sehr hohe intellektuelle Begabung. Weitere geschätzte 8 % einer Altersgruppe weisen mit einem IQ-Wert zwischen 120 und 130 eine hohe intellektuelle Begabung auf. Bei diesen insgesamt 10 % aller Kinder spricht die Kleine Füchse Raule-Stiftung von begabten kleinen Füchsen. 14 Kleine Füchse Raule-Stiftung Stiftungsbericht 2013

Vernetzen Partner-KITAs und Pädagogisches Forum Bestanden! Jetzt bin ich eine Begabungspädagogische Fachkraft Stiftung Kleine Füchse. Doch an wen wende ich mich bei Problemen und Fragen? Bei der Kleine Füchse Raule-Stiftung endet die Zusammenarbeit nicht mit der Zertifikatübergabe, sondern reicht weiter: durch das Pädagogische Forum. Zur nachhaltigen Verankerung der Fortbildungsinhalte und der begabungsgerechten Förderung in der Praxis nehmen die Erzieher aus den Partner-KITAs und die Lehrer aus den Grundschulen im Netzwerk der Stiftung gemeinsam am Pädagogischen Forum der Stiftung teil. Dieses findet in der Regel vier Mal im Jahr an vier Standorten in der Rhein-Main-Region statt und orientiert sich an aktuellen Erkenntnissen und Entwicklungen aus Pädagogik, Psychologie und Neurowissenschaft sowie am Gesprächsbedarf der Bildungseinrichtungen. Gemeinsam mit Referenten aus dem Wissenschaftlichen Beirat und der Beratungsstelle werden die Themen erarbeitet und auf ihre Relevanz für die Umsetzung im Alltag geprüft. Ein weiterer Nutzen des Forums ist, dass die Bildungsstätten stärker miteinander vernetzt werden. Der Dialog zwischen den Teilnehmern wird gefördert, sodass sie auch untereinander Erfahrungen und Fragen diskutieren können. Um die begabungsgerechte Förderung dauerhaft zu etablieren, arbeitet die Kleine Füchse Raule-Stiftung mit Kommunen, Stiftungen und Unternehmen zusammen. Die KITAs, für die sie Patenschaften übernehmen, werden damit zu Partner-KITAs im Netzwerk der Stiftung: In diesem haben die Erzieher die Möglichkeit, an der Fortbildung der Stiftung und somit auch am Pädagogischen Forum teilzunehmen. Die Kinder in den Partner-Einrichtungen sowie ihre Eltern können außerdem die Leistungen der Begabungspsychologischen Beratungsstelle kostenfrei in Anspruch nehmen. Vermuten Fachkräfte einen kleinen Fuchs, so wird in der Beratungsstelle eine altersspezifische Testung durchgeführt. Kleine Füchse Raule-Stiftung Stiftungsbericht 2013 15

Chronik 2003 Am 9. Dezember gründet Horst Raule die Stiftung Kleine Füchse in Wiesbaden. Hintergrund und wichtigste Motivation für das private Engagement des Wiesbadener Ehepaares Ursula und Horst Raule waren die Ergebnisse der Pisa-Studien. Ziel der Stiftung ist es, begabte und hochbegabte Kinder zu erkennen und eine frühe begabungsgerechte Förderung aller Kinder zu ermöglichen. Im Gründungsjahr beträgt das Stiftungskapital zunächst 500.000 Euro. 2004 Der Stiftungsrat konstituiert sich mit zunächst fünf Gründungsmitgliedern unter dem Vorsitz von Dr. h. c. Helmut Geiger als beratendes Gremium und kommt in einer ersten Stiftungsratssitzung im September zusammen. Für die Entwicklung des Modells Kleine Füchse stehen die fachliche Auseinandersetzung mit dem Thema Hochbegabung sowie mögliche pädagogische Ansätze und inhaltliche Kooperationen im Vordergrund. Kontakte zum Hessischen Sozialministerium unter Staatsministerin Silke Lautenschläger werden hergestellt. Am Jahresende verfügt die Stiftung über ein Stiftungskapital in Höhe von 1 Million Euro durch weitere Einlagen des Stifters. 2005 Gemeinsam mit dem Land Hessen und der Landeshauptstadt Wiesbaden beginnt im Februar als öffentlich-private Partnerschaft eine ausgewählte Kindertagesstätte mit der Projektarbeit für die Förderung begabter und hochbegabter Kinder in Wiesbaden. 2006 Im Mai nimmt die Begabungspsychologische Beratungsstelle der Stiftung Kleine Füchse in Wiesbaden ihre Tätigkeit auf zur Beratung und Diagnostik. Um Erzieher zu schulen, Kinder in ihren Einrichtungen begabungsgerecht zu fördern startet erstmals eine Fortbildung von Erziehern mit 18 Teilnehmern. Die ersten Kooperationen mit zwei Wiesbadener KITAs werden geschlossen, die damit zu Partner-KITAs der Stiftung Kleine Füchse werden. 2007 Im Mai wird die Stiftung mit ihrer Fortbildung durch das Hessische Sozialministerium akkreditiert als offizieller Anbieter von pädagogischen Weiterbildungen. Ende September wird erstmalig zum Netzwerktreffen (späteres Pädagogisches Forum) in eine Wiesbadener KITA eingeladen. Herbert Siebert veranstaltet im Oktober mit dem Wiesbadener Johann-Strauß-Orchester das erste Benefizkonzert im Kurhaus Wiesbaden zugunsten der Stiftung. Die Stiftung präsentiert ihre Projektarbeit und Ziele auf dem Hessischen Stiftungstag. 2008 Als kommunales Modellprojekt startet in Zusammenarbeit mit der Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG und der Stadt Ingelheim im Juni eine Kooperation: Das Modell Kleine Füchse wird danach sukzessive in Ingelheimer KITAs umgesetzt. Die Fortbildung wird in Rheinland-Pfalz akkreditiert durch das Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen (MIFKJF). Die Stiftung begrüßt ihr 100. Kuratoriumsmitglied und die 10. Partner-KITA in ihrem Netzwerk. 2009 Um bei der Fortbildung und in der Beratungsstelle die Umsetzung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse sicherzustellen, werden zwei Experten als Wissenschaftlicher Beirat berufen: Dr. Aiga Stapf (Universität Tübingen) und Dr. Christa Hartmann (Bega-Institut Hamburg). 16 Kleine Füchse Raule-Stiftung Stiftungsbericht 2013

Das zweite kommunale Modellprojekt startet im Dezember mit KITAs und Grundschulen in der Region Kirn in Kooperation mit der Dr. Wolfgang und Anita Bürkle Stiftung. Kinder, wie die Zeit vergeht... Ab Oktober wird die Fortbildung der Stiftung zertifiziert: Damit erhalten alle erfolgreichen Teilnehmer von nun an das Zertifikat Begabungspädagogische Fachkraft Stiftung Kleine Füchse. 2010 Im März veranstaltet die Stiftung den ersten Info-Abend vor etwa 100 interessierten Gästen in Wiesbaden. Über 150 Freunde und Förderer folgen im August der Einladung zum ersten großen Sommerfest der Stiftung. Die Stiftung gratuliert im Oktober der 100. pädagogischen Fachkraft zum erfolgreichen Abschluss. Der Stiftungsrat wird auf 10 Mitglieder erweitert. 2011 Erstmalig startet die Stiftung mit der Durchführung von zwei Fortbildungsreihen pro Jahr. Die Teilnehmerzahl wird pro Lehrgang von 20 auf 25 erhöht. Die Zusammenarbeit mit dem Hessischen Sozialministerium wird unter Sozialminister Stefan Grüttner ausgeweitet. Für die Beratungsstelle wird eine zweite Diplom-Psychologin eingestellt. Dr. med. Sebastian von Stuckrad-Barre (Facharzt für Neurologie) erweitert den Wissenschaftlichen Beirat auf jetzt drei Mitglieder. Zum zweiten Mal informiert die Stiftung im November über ihre Arbeit auf dem Hessischen Stiftungstag. 2012 Das Ehepaar Raule erhält für sein Engagement im Bildungsbereich im Mai die Georg August Zinn-Medaille des Landes Hessen in der Wiesbadener Staatskanzlei durch Ministerpräsident Volker Bouffier. Kleine Füchse Raule-Stiftung Stiftungsbericht 2013 In diesem Jahr erweitert sich das Netzwerk der Partner-KITAs deutlich. Im Dezember setzen bereits 35 Partner-KITAs das Modell Kleine Füchse um. 2013 Das dritte kommunale Modellprojekt startet im April in Dietzenbach in Kooperation mit der Landesstiftung Miteinander in Hessen und der Stadt Dietzenbach. Das Modellprojekt Kirn wird ab Herbst auf Idar- Oberstein ausgeweitet. Inzwischen wird das Modell Kleine Füchse in Wiesbaden, Mainz, Ingelheim, Limburg, Dietzenbach, Bingen, Region Kirn und Idar-Oberstein, Königstein, Hünstetten, Bad Kreuznach und Karlsruhe umgesetzt. Mit 51 Partner-KITAs, über 400 entdeckten begabten und hochbegabten Kindern und mehr als 250 Fortbildungsteilnehmern hat sich die Stiftung als wichtiger Impulsgeber für die frühkindliche Bildung etabliert. Im Spätjahr übersteigen die Beratungsgespräche und Diagnostiken in der Begabungspsychologischen Beratungsstelle die Zahl 500. Die Stiftung nimmt Ende November zum dritten Mal am Hessischen Stiftungstag teil. Mit Abschluss des Jahres 2013 wird das Stiftungskapital durch eine nochmalige Aufstockung auf 2,5 Millionen Euro erhöht. 2014 Die Stiftung feiert ihr 10-jähriges Jubiläum in Wiesbaden mit einer Festveranstaltung auf Henkellsfeld. Im Januar gratuliert die Stiftung den erfolgreichen Teilnehmern der bereits 10. Fortbildungsreihe. Erstmalig werden in diesem Jahr drei Fortbildungsreihen für insgesamt 75 Teilnehmer angeboten. Für die begabungsgerechte Förderung in Grundschulen und einen erfolgreichen Übergang von der KITA zur Grundschule startet in der Region Kirn das Pilotprojekt Kleine Füchse machen Schule. 17

Menschen hinter der Stiftung Gremien Die Stiftung hat sich zur Umsetzung ihrer Ziele und Maßnahmen eine Organisationsstruktur gegeben. Dazu gehören zum einen die Mitglieder des Vorstands sowie des Stiftungsrats. Zum anderen sind dies der Wissenschaftliche Beirat und für den Kreis der Förderer das Stiftungskuratorium. Vorstand Im Vorstand der Stiftung gab es im Jahr 2013 keine Veränderung. Die ehrenamtlich tätigen Vorstandsmitglieder verabschiedeten die Jahresplanung und entschieden über die Finanzmittel und die Aktivitäten zum Ausbau der Stiftung. Stiftungsrat Die Mitglieder des Stiftungsrats werden für vorerst vier und später jeweils zwei weitere Jahre berufen und arbeiten ehrenamtlich. Aufgabe des Stiftungsrats, dessen Mitglieder im Berichtsjahr ebenfalls unverändert blieben, ist die Beratung des Vorstands und die Unterstützung des Stifters im Vorstand. Der Stiftungsrat trifft sich zu zwei protokollierten Sitzungen im Jahr. Wie in den Jahren zuvor hat er sich hier intensiv und mit besonderer Sorgfalt mit der strategischen Ausrichtung der Stiftungsarbeit befasst. Vorstand und Stiftungsrat Hintere Reihe (v. l. n. r.): Klaus Hoffmann, Heinz Höning, Rainer Neumann, Jens B. Fischer, Dr. h. c. Helmut Geiger (Ehrenvorsitzender). Mittlere Reihe (v. l. n. r.): Karl-Heinz Heuß, Matthias Habbel, Prof. Dr. Dr. h. c. Hans-Joachim Jentsch, Dr. Michael Hagemann. Vordere Reihe (v. l. n. r.): Zsolt Gheczy (Vorsitzender des Stiftungsrats), Vorstand: Dieter Bug, Ursula Raule, Horst Raule, Rainer Schmidt 18 Kleine Füchse Raule-Stiftung Stiftungsbericht 2013

Stiftungskuratorium Im Stiftungskuratorium finden sich Vertreter von Unternehmen und Persönlichkeiten, die sich mit den Zielen der Stiftung identifizieren und diese wirksam und dauerhaft unterstützen. Das Kuratorium dient der Pflege des Zuwendungsaufkommens und der Information von Zuwendungsgebern. Adam, Dr.h.c. Klaus G. Albert, Tanja Bartelt, Dr. Christian und Adelheid Baur, Prof. Dr. Ulrich Bayer, Jürgen Becker, Ingeborg Brahms, Hero Bug, Dieter Chen, Dr. Xiuming Clemens, Manfred Czesla-Fink, Renate Danco, Fritz Deichmeier, Frank D Hoedt, Prof. Dr. Bernd Diest, Friedrich von Ditsch, Peter Eberts, Dr. Manfred Eckelmann, Dr. Gerd Fabich, Michael Fink, Walter Fischer, Jens B. Fosuhene, Patricia Franqué, Volker von Gabler, Norman Geiger, Dr. Maria Geiger, Dr. h. c. Helmut Geiger, Stephan Gheczy, Zsolt Giesen, Bert P. Habbel, Matthias Hagemann, Dr. Michael Haub, Dr. Erivan Haub, Dr. Helga Heierhoff, Elaine Hertel, Walter Heuß, Karl-Heinz Hirschberg, Prof. Dr. Rainer Hoffmann, Barbara Hoffmann, Klaus Hoffmann, Wolfhard Höning, Heinz Jentsch, Prof. Dr. Dr. Hans-Joachim Jesberg-Andrae, Christa Jochem, Prof. Rudolf Juchner, Jürgen Kaloudi, Themis Kapnisti-Abedini, Eleni Killmer, Dr. Dr. Detlev Kotthoff, Dr. Ulric und Gisela Krissel, Ira Lochbühler, Karlheinz Musil-Kutta, Katharina Nack, Brigitta Neumann, Rainer Oechelhäuser, Jürgen Pauls, Dr. Hermann Pfeiffer, Wolfgang Pieper, Hans-Ulrich Reusch, Felicitas Rhode, Christoph Rohweder, Angela Schaefer, Hanny Schaefer, Michael Schaette, Klaus Schenkel, Frank Schmidt, Rainer Scholz, Dr. Martin und Dr. Sandra Schroeder-Boersch, Prof. Dr. Henrik Schroeder-Boersch, Katharina Schulz, Otto Seeger, Chistoph Seidensticker, Ralf Straub, Elektra Sundermann, Dr. Heinz- Georg Ulbrich, Jürgen Wahler, Kurt Weidenbach, Holger Weigand, Prof. Dr. Hanfried Werner, Dr. Chantal Kleine Füchse Raule-Stiftung Stiftungsbericht 2013 19

Wissenschaftlicher Beirat Für die wissenschaftliche Fundierung berät der Wissenschaftliche Beirat die Stiftung in allen Fragen zur frühkindlichen Bildung. Die konzeptionelle und inhaltliche Begleitung durch die Beiratsmitglieder stellt sicher, dass die Fortbildung im Einklang mit den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen aus Frühpädagogik, Lern- und Entwicklungspsychologie und Neurologie steht. Als kompetente Referentinnen tragen die Beiratsmitglieder Dr. Christa Hartmann und Dr. Aiga Stapf unmittelbar zu der hohen Qualität der Fortbildung bei. Dr. med. Sebastian von Stuckrad- Barre informiert in den Veranstaltungen der Stiftung Eltern, Erzieher und interessierte Gäste über neuropsychologische Zusammenhänge des Lernens und hilft damit, hochbegabte Kinder besser zu verstehen und zu unterstützen. Dr. Christa Hartmann, Diplom- Psychologin, ist seit 1981 in der Hochbegabtenförderung tätig. Sie war Leiterin einer KITA mit integrativer Begabtenförderung. 2005 gründete sie das Bega-Institut für Begabungsförderung in Bad Salzuflen und Hamburg. Dr. Aiga Stapf Diplom-Psychologin Dr. med. Sebastian von Stuckrad- Barre, Facharzt für Neurologie und Oberarzt, verstärkt den Beirat seit 2011 als Beiratsmitglied und unterstützt Veranstaltungen mit Vorträgen und Moderationen. Dr. Aiga Stapf, Diplom-Psychologin, ehemalige Akademische Oberrätin und Lehrstuhlinhaberin an der Universität Tübingen a. D., gründete 2010 das Tübinger Institut für Hochbegabung (TÜI-Hb). Dr. med. Sebastian von Stuckrad-Barre Facharzt für Neurologie und Oberarzt Dr. Christa Hartmann Diplom-Psychologin Partner und Förderer Ob lokale oder regionale Wirtschaftsunternehmen, Sponsoren, Förderer, Partner und Freunde: Sie alle tragen maßgeblich zum Erfolg der Stiftung bei. Damit neue Projekte initiiert werden können und laufende auch dauerhaft wirken, ist die gemeinnützige und operativ tätige Stiftung auf finanzielle, aber auch ideelle Unterstützung angewiesen. In den vergangenen Jahren konnte die Stiftung eine Reihe engagierter Mitstreiter begeistern so auch im Jahr 2013. Viele langjährige, aber auch neue Förderer investieren mit KITA-Patenschaften nachhaltig in die begabungsgerechte Förderung der Kinder. Andere finanzieren Fortbildungen oder unterstützen die Begabungspsychologische Beratungsstelle. Sie unterstützen Schulungsunterlagen, Diagnostik oder Veranstaltungen oder helfen mit einer zweckfreien Spende. Ihnen allen ist es zu verdanken, dass das Modell Kleine Füchse immer mehr Mädchen und Jungen erreicht. Besonders durch die vermehrte Zusammenarbeit mit anderen Stiftungen und Kommunen als Kooperationspartner war es möglich, die Arbeit im Bereich der frühkindlichen Förderung in 2013 noch weiter auszubauen. Dabei bringen sich die Städte und Gemeinden unterschiedlich stark ein bis hin zur Förderung eines gesamten Projekts. Dieses hat in der Regel eine Mindestlaufzeit von drei Jahren und beinhaltet die Umsetzung des Modells Kleine Füchse in definierten KITAs der jeweiligen Region. Bei allen Projekten ist die Kleine Füchse Raule-Stiftung mit einem festen Förderanteil beteiligt. 20 Kleine Füchse Raule-Stiftung Stiftungsbericht 2013

02 Stiftungstätigkeiten 2013 10 Jahre für die Stärken unserer Kinder

Wir sehen jedes einzelne Kind mit seinen Stärken Neues von der Begabungspädagogischen Fortbildung Jedes Kind ist anders, mit einer einzigartigen Persönlichkeit und individuellen Fähigkeiten. Den Bildungsund Erziehungsplänen der Bundesländer gerecht zu werden ist somit eine große Herausforderung. An dieser Stelle greift das Modell Kleine Füchse als zusätzliche Bildungsinitiative, um hochbegabte Kinder zu begleiten und um eine begabungsgerechte Förderung als pädagogischen Ansatz anzubieten. Die Stiftung hat sich in den letzten Jahren als anerkannter Fortbildungsanbieter etabliert. 275 Teilnehmer aus insgesamt 124 Einrichtungen haben die Fortbildungsreihen der Stiftung seit ihrem Start im Jahr 2006 absolviert. Der Großteil von ihnen sind Erzieher und Grundschulpädagogen. Aber auch Fachberater und Personen, deren Engagement im Bereich der frühkindlichen Bildung liegt, lassen sich fortbilden. Die zusätzliche Qualifizierung erleichtert Erziehern und Lehrern die pädagogische Arbeit gerade im Umgang mit begabten und hochbegabten Kindern. Dies zeigt sich in den vielen positiven Rückmeldungen der qualifizierten Fachkräfte. Erzieher tauschen sich aus und so erfahren auch andere, die noch nicht im Netzwerk der Stiftung agieren, von dem Angebot. Jeder einzelne Absolvent fungiert somit als Multiplikator das Modellkonzept breitet sich aus. Wegen dieser steigenden Nachfrage sowie des in 2013 konzipierten und 2014 beginnenden Pilotprojekts Kleine Füchse machen Schule führt die Stiftung 2014 eine zusätzliche Fortbildung durch. Somit können jetzt 75 statt 50 interessierte Fachkräfte in drei Fortbildungsreihen die Zusatzqualifikation erwerben. Meine Sichtweise auf die Kinder meiner Gruppe hat sich deutlich erweitert. Für verschiedene Verhaltensweisen der Kinder habe ich jetzt mehr Verständnis. Corinna Heise, Erzieherin einer Dietzenbacher KITA 22 Kleine Füchse Raule-Stiftung Stiftungsbericht 2013

Jedes Kind ist anders, mit einer einzigartigen Persönlichkeit und individuellen Fähigkeiten. Im Jahr 2013 endete die Fortbildungsreihe 2012/09 für alle 23 Teilnehmer aus 17 KITAs und Grundschulen mit dem erfolgreichen Abschluss zur Begabungspädagogischen Fachkraft Stiftung Kleine Füchse. Zwei weitere Fortbildungsreihen begannen in 2013 (2013/04 und 2013/09) für 43 Erzieher aus 32 KITAs und Grundschulen. Die im Herbst begonnene Fortbildung (2013/09) wird im Mai 2014 abschließen. Alle hier zur Verfügung stehenden Plätze waren innerhalb kurzer Zeit vergeben, was auf die zahlreichen neuen Partner-KITAs im Berichtsjahr zurückzuführen ist. Auch für 2014 haben sich bereits 48 Erzieher und Grundschulpädagogen angemeldet. Fortbildungen 2013 Fortbildungsreihe 2012/09 2013/04 2013/09 Ende der Fortbildungsreihe 24.05.2013 24.01.2014 09.05.2014 Anzahl Teilnehmer 23 18 25 Anzahl erfolgreich zertifizierter Teilnehmer 23 18 Noch nicht abgeschlossen Anteil KITAs 14 12 18 Anteil Grundschulen 3 0 2 Anzahl Referenten 8 8 9 Kleine Füchse Raule-Stiftung Stiftungsbericht 2013 23

Erkennen, beraten, begleiten Neues aus der Begabungspsychologischen Beratungsstelle Ein sich sehr früh und schnell entwickelnder großer Wortschatz, extrem gute Gedächtnisleistungen oder eine stark ausgeprägte Fähigkeit im logischen, abstrakten Denken: Es gibt unterschiedliche Hinweise, die auf eine hohe oder sehr hohe Begabung hindeuten können. Häufig sind es auch erst Verhaltensauffälligkeiten wie Leistungsdefizite, Vereinsamung, Ängste oder Aggressionen, die letztendlich dazu führen, dass die kleinen Füchse entdeckt werden. Die Begabungspsychologische Beratungsstelle der Kleine Füchse Raule-Stiftung steht Eltern und Pädagogen für Beratungsgespräche und eine Intelligenzdiagnostik von Kindern offen mit großem Erfolg. Immer mehr Familien wenden sich vertrauensvoll an die beiden Diplom-Psychologinnen. Die wachsende Zahl an Partner-KITAs, deren geschulte Fachkräfte eine Hochbegabung bei Kindern leichter erkennen, ist nur ein Grund dafür. Auch dass das Thema der Begabungsförderung in unserer Gesellschaft zunehmend Anerkennung erfährt, ermutigt Eltern, sich gezielt Unterstützung zu suchen. Zudem trägt der steigende Bekanntheitsgrad der Stiftung dazu bei, dass Familien in der und über die Rhein-Main-Region hinaus die Beratungsstelle aufsuchen. Die Hochbegabung unseres Sohnes und seine damit verbundene ausgeprägte Sensibilität wurden in KITA und Schule nicht ernst genommen. (...) Es ist eine große Belastung, das eigene Kind leiden zu sehen und nicht zu wissen, wie man helfen kann. Ich würde mir wirklich wünschen, dass alle Erzieher und Lehrer die Fortbildung der Kleine Füchse Raule-Stiftung absolvieren, um auch diese Kinder von ihrer psychologischen Disposition her besser zu verstehen und auf sie eingehen zu können. Eleni Kapnisti-Abedini, Mutter aus Mainz 24 Kleine Füchse Raule-Stiftung Stiftungsbericht 2013

Beratungs- und Diagnostiktermine 2013 Leistungen der Begabungspsychologischen Beratungsstelle Beratung (inkl. der Auswertungsgespräche nach Diagnostiken) Termine im Rahmen der Zusammenarbeit mit Partner-KITAs Sonstige Termine Gesamt 89 239 328 Diagnostiken 76 105 181 Hospitationen 17 0 17 Die Zahl der jährlichen Beratungen hat sich mit 328 Gesprächen in 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 30 erhöht. Dies beinhaltet die Gespräche vor der Diagnostik und die Nachgespräche. Eine wachsende Nachfrage zeigt sich auch bei der Diagnostik selbst. Insgesamt wurden 2013 mit 509 Beratungs- und Diagnostikterminen in der Beratungsstelle 67 Termine mehr vergeben als noch in 2012. Dabei handelt es sich vor allem um die zunehmende Anzahl von Familien und Erziehern aus Partner-KITAs und Grundschulen im Stiftungsnetzwerk. Entdeckte kleine Füchse 2013 Von den in 2013 insgesamt 181 getesteten Kindern hatten 129 einen Intelligenzquotienten von über 120. Das heißt, dass sich bei über 70 % der Kinder der Fuchs-Verdacht als richtig erwies. Vor allem die Fortbildungen zeigen hier ihre Wirkung: Die Begabungspädagogischen Fachkräfte Stiftung Kleine Füchse erkennen begabte und hochbegabte Kinder leichter. Immer mehr qualifizierte Fachkräfte entdecken somit immer mehr kleine Füchse. 200 190 180 170 160 150 140 130 120 110 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Anzahl getesteter Kinder insgesamt (Beratungsstelle und Partner-KITAs) Anzahl getesteter Kinder mit einem IQ 120 (Beratungsstelle und Partner-KITAs) Kleine Füchse Raule-Stiftung Stiftungsbericht 2013 25

Miteinander ein Netzwerk für die Zukunft der Kinder Neues von Partner-KITAs und Pädagogischem Forum Das Pädagogische Forum vernetzt die Partner-KITAs unter der Leitung der Beratungsstelle. Es wurde 2013 regelmäßig in Wiesbaden, Ingelheim und Kirn sowie seit Projektbeginn im April auch in Dietzenbach mit durchschnittlich acht, zum Teil bis zu elf ausgesprochen motivierten Teilnehmern veranstaltet. Neben neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ergaben sich die Themen aus den aktuellen Entwicklungen im KITA-Alltag. Explizite Fallbesprechungen sind daher immer ein wesentlicher Bestandteil des Pädagogischen Forums. Pädagogisches Forum Gruppe Wiesbaden 2013 Datum Teilnehmer Thema 14.02.2013 9 Früherkennung von Legasthenie und Dyskalkulie 25.04.2013 8 Besprechung aktueller Fachartikel 13.06.2013 8 Tic-Störungen & Fallbeispiel 26.09.2013 4 Gesprächsführung mit Kindern I 12.12.2013 10 Gesprächsführung mit Kindern II Pädagogisches Forum Gruppe Ingelheim 2013 Datum Teilnehmer Thema 18.04.2013 6 Besprechung aktueller Fachartikel 14.05.2013 7 Fallbesprechungen 04.09.2013 11 Fallbesprechungen 15.11.2013 6 Fallbesprechungen 26 Kleine Füchse Raule-Stiftung Stiftungsbericht 2013

Pädagogisches Forum Gruppe Kirn 2013 Datum Teilnehmer Thema 18.02.2013 8 Fallbesprechungen 07.05.2013 7 Genogrammarbeit & Fallbesprechung I 28.08.2013 9 Genogrammarbeit & Fallbesprechung II 21.11.2013 11 Rückblick & Fallbesprechungen Pädagogisches Forum Gruppe Dietzenbach 2013 Datum Teilnehmer Thema 26.06.2013 9 Kennenlernen, Grundlagen zum Pädagogischen Forum Ablauf eines Fuchs-Verdachts 25.09.2013 8 Gesprächsführung mit Kindern Fallbesprechung mit dem Genogramm Die Stiftung begrüßt 16 neue Partner-KITAs Die Nachfrage von Eltern, die ihre Kinder in einer Einrichtung mit dem Förderkonzept der Kleine Füchse Raule-Stiftung anmelden wollen, steigt kontinuierlich. So ist die Entwicklung im Netzwerk der Stiftung besonders hervorzuheben, das 2013 von 35 auf 51 Partner-KITAs angewachsen ist. Im Berichtsjahr kamen somit 16 neue KITAs hinzu, was im Vergleich zu den vorherigen Jahren einen überdurchschnittlichen Zuwachs bedeutet und auf die neuen Modellprojekte zurückzuführen ist. Neue Partner-KITAs 2013 Kindergarten Kunterbunt, Hünstetten-Beuerbach Kath. Kindergarten St. Pankratius, Kirn Kindergarten der kleinen Freunde Kellenbach, Kirn Kindergarten Monzingen, Kirn Städt. KITA Ilse Staab, Bad Kreuznach KITA II (Brunnenstraße), Dietzenbach KITA III (Martinstraße), Dietzenbach KITA IX (Rodgaustraße), Dietzenbach KITA X (Biberbau), Dietzenbach KITA XI (Kinderinsel), Dietzenbach KITA XII (Tausendfüßler), Dietzenbach Kath. KITA St. Georg, Limburg KITA & Familienzentrum St. Hildegard, Limburg Kath. KITA St. Therese, Limburg Kath. KITA St. Servatius, Limburg Kath. KITA St. Jakobus Lindenholzhausen, Limburg Kleine Füchse Raule-Stiftung Stiftungsbericht 2013 27

Gemeinsam Kräfte bündeln neue Kompetenzen stärken Laufende kommunale Modellprojekte Ingelheim erfolgreich als erstes kommunales Modellprojekt Im Frühjahr 2008 fiel der Startschuss für die erfolgversprechende Kooperation der Kleine Füchse Raule- Stiftung mit der Firma Boehringer Ingelheim und der Stadt Ingelheim. Ingelheim war damit die erste Stadt, in der von Anfang an mit einer Vielzahl von Einrichtungen das Modell Kleine Füchse umgesetzt wurde. Seither werden kontinuierlich Ingelheimer Erzieher und Pädagogen berufsbegleitend zu Begabungspädagogischen Fachkräften Stiftung Kleine Füchse weitergebildet. Dank der Anschubfinanzierung durch Boehringer Ingelheim konnte die Bildungsinitiative mit so großem Erfolg gestartet werden, dass die Stadt nach zwei Jahren die weitere Finanzierung übernahm. Seit der ersten Stunde begleitet und koordiniert Sybille Schönherr, Dipl.-Sozialpädagogin und Fachberaterin der Stadt für Ingelheimer Kindertagesstätten, das kommunale Modellprojekt, zunächst mit Unterstützung des heutigen Oberbürgermeisters Ralf Claus. 2012 ging die Kooperation mit der neuen Bürgermeisterin Eveline Breyer in das fünfte Jahr und fand in ihr auch 2013 eine überzeugte Mitstreiterin und eine konstruktive Unterstützerin auf kommunaler Ebene. Fünf neue Begabungspädagogische Fachkräfte Stiftung Kleine Füchse Inzwischen sind zehn KITAs und zwei Grundschulen in das Netzwerk der Stiftung eingebunden, bereits 25 fortgebildete Erzieher und Grundschulpädagogen arbeiten nach dem Modell Kleine Füchse. Allein im Jahr 2013 freuten sich fünf erfolgreiche Fortbildungsteilnehmer über ihr Zertifikat Begabungspädagogische Fachkraft Stiftung Kleine Füchse. Die weiterführende Wissensvermittlung und ein aktiver Dialog zwischen den Fortbildungsteilnehmern steht im Mittelpunkt des Pädagogischen Forums, das seit September 2008 regelmäßig in Ingelheim stattfindet im November 2013 bereits zum 24. Mal. Bei den Inhalten achten die Psychologinnen besonders auf aktuelle Entwicklungen im KITA-Alltag. So wurden in den vier Foren 2013 Themen wie die Problematik des Fachkräftemangels in KI- TAs, der frühe kindgerechte Umgang mit Medien und aktuelle Fallbeispiele diskutiert. Zusätzlich fand im September 2013 wiederum ein Experimentierworkshop Haus der kleinen Forscher statt, dieses Mal zum Thema Wasser. Kooperationsvereinbarung für das Jahr 2013 (v. l. n. r.): Ursula Raule, Horst Raule, Kristina Blatt, Eveline Breyer, Sybille Schönherr und Nadja Stucky (22.04.2013) 28 Kleine Füchse Raule-Stiftung Stiftungsbericht 2013

Bisher 25 kleine Füchse entdeckt, davon alleine zehn in 2013 Die Fortbildung ermöglicht es den Erziehern und Grundschulpädagogen, besondere Potentiale im KITA-Alltag urteilssicher und frühzeitig zu erkennen. Sehr häufig deckt sich daher der Fuchs-Verdacht mit den später in der Begabungspsychologischen Beratungsstelle diagnostizierten Werten. Seit Projektbeginn wurden in Ingelheim bereits 25 kleine Füchse entdeckt zehn von ihnen im Jahr 2013. Positiv zu vermerken ist auch die wachsende Zahl von Familien und Pädagogen aus Ingelheim, die das Diagnostik- und Beratungsangebot der Beratungsstelle in Wiesbaden in Anspruch nehmen. Im Berichtsjahr 2013 führten die Psychologinnen der Stiftung 19 Beratungsgespräche und 16 Testdiagnostiken durch. KITAs und Grundschulen im Projekt Ingelheim KGH Süd KITA An der Saalmühle Boehringer Ingelheim engagiert sich Eine überaus erfreuliche Entwicklung gibt es noch zu einer neuen alten Förderung zu berichten. Nach der Zusammenarbeit zur Initiierung des Ingelheim-Projekts hat sich das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim aufgrund einer erneuten Präsentation im Mai entschlossen, die Umsetzung des Modells Kleine Füchse auch auf den Landkreis Ingelheim-Bingen auszuweiten. Dies bedeutet eine Unterstützung durch Fortbildungs-Stipendien sowie durch Patenschaften für interessierte Erzieher bzw. KITAs sowohl in 2013 als auch in 2014. Das Förderangebot von Boehringer Ingelheim kommt also für zwei Jahre zusätzlich der Bildungslandschaft über die Stadtgrenzen hinaus zugute. Da ein bedeutender Anteil der Mitarbeiter im Unternehmen gerade aus diesem Einzugsgebiet kommt, sind jetzt hier Kinder und Eltern ebenfalls in das Engagement für eine zukunftsorientierte begabungsgerechte Förderung eingebunden. Wenn man selbst erlebt hat, wie ein hochbegabtes Kind aufgrund fehlerhafter Einschätzung auffällig wird, dann kann man die Fortbildung der Kleine Füchse Raule-Stiftung nur empfehlen danach sieht man diese Kinder und ihre besonderen Probleme mit anderen Augen. Susanne Clemen, Leiterin der KITA An der Saalmühle, Ingelheim KITA Bienengarten Kindergarten An der Burgkirche Kindergarten Kurpfalzstraße Kinderkrippe Tannenweg KITA Beethovenstraße Pestalozzischule Kindergarten Groß-Winternheim MGH West Bildung gestalten im Netzwerk Das kommunale Modellprojekt Ingelheim hat in den letzten sechs Jahren gezeigt: Das Engagement auf dem Gebiet der frühkindlichen Förderung von Begabungen und Hochbegabung ist wichtig für eine gute Bildungsarbeit. Die Erfolge sind Ansporn für alle Beteiligten, diese erfolgreiche Zusammenarbeit fortzuführen. So wurde die Kooperationsvereinbarung am 22. April 2013 um ein weiteres Jahr verlängert. Kinderhort Pestalozzischule Brüder-Grimm-Schule Kleine Füchse Raule-Stiftung Stiftungsbericht 2013 29

Kleine Füchse in Kirn Die im Jahr 2007 ins Leben gerufene Dr. Wolfgang und Anita Bürkle Stiftung setzt sich mit außergewöhnlichem Engagement für die Förderung sozialer Projekte in der Stadt Kirn und der gesamten Region ein. Zu ihrem Portfolio gehört auch die Unterstützung von Bildungsinitiativen in den Bereichen KITA und Schule. So ist es nicht erstaunlich, dass die Kleine Füchse Raule-Stiftung in der Bürkle Stiftung im Frühjahr 2012 einen aktiven Kooperationspartner für das ambitionierte kommunale Modellprojekt Kleine Füchse in Kirn fand. Für vorerst drei Jahre werden Erzieher und Grundschulpädagogen zu Begabungspädagogischen Fachkräften Stiftung Kleine Füchse fortgebildet. Bereits in den ersten beiden Jahren der Kooperation konnten sich die Kinder aus 13 Kindertagesstätten und Kindergärten sowie drei Grundschulen über besonders motivierte Erzieher und Lehrer freuen. Eine wertvolle Unterstützung erfährt das Projekt auch von den mehr als 30 Bürgermeistern (Stadt-, Orts- und Verbandsgemeinden), Amtsleitern, Fachberatern, Pfarrern und den KITA-Leitungen aus Kirn, Bad Sobernheim und Meisenheim. Auch in Kirn zeigt sich die hohe Qualität der Fortbildung In den zwei Jahren seit Projektbeginn zeichnet sich eine vielversprechende Entwicklung ab: Bereits 28 Erzieher und Grundschulpädagogen schlossen die Fortbildung mit Erfolg ab. Bei etwa drei Viertel der Kinder, die auf Anraten der fortgebildeten Fachkräfte in der Beratungsstelle getestet wurden, bestätigte sich der Fuchs-Verdacht. Dies spricht für die hohe Qualität der Fortbildungen und einen gut geschulten Blick der Fortbildungsteilnehmer. 2013 ist ein besonders erfolgreiches Jahr Im Berichtsjahr hatten sich aus dem Projekt in Kirn 18 pädagogische Fachkräfte für die Fortbildung angemeldet. Das Zertifikat konnten 16 von ihnen in Händen halten. Und für zwei Teilnehmer stehen die Abschlussprüfungen noch an, da die Herbst-Fortbildung 2013 erst in 2014 abschließt. Durch die fundierte Weiterbildung haben die Erzieher einen guten Blick entwickelt: 26 der 34 getesteten Kinder stellten sich als begabt oder hochbegabt heraus. Somit wurden von Projektbeginn bis heute insgesamt 28 kleine Füchse in den Partner-KITAs und Grundschulen entdeckt. Die Teilnehmerinnen der Fortbildung 2012/2013 Psychologinnen führten 40 Elterngespräche und 34 Familien kamen zur Testdiagnostik in die Wiesbadener Beratungsstelle. Die Bürkle Stiftung versteht sich nicht nur als finanzieller Unterstützer, sie begleitet das Projekt auch mit Engagement und Initiative, fungiert als Wegbereiter und setzt ihre kommunalen Verbindungen für die Umsetzung des Modells Kleine Füchse in der Praxis ein. Deshalb ist es den Vertretern der Stiftung ein besonderes Anliegen, sich vor Ort zu informieren. So besuchte Gudrun Wiest, die stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums der Bürkle Stiftung, im September 2013 das Pädagogische Forum in der Evangelischen KITA Kirn. Sie hatte dort die Möglichkeit, sich ein Bild zu machen vom Arbeitsalltag der anwesenden acht Erzieherinnen und zwei Grundschullehrerinnen sowie von den Fragen, die sich tagtäglich im Umgang mit begabten und hochbegabten Kindern stellen. Sie konnte sich vergewissern, dass die Erzieher 30 Kleine Füchse Raule-Stiftung Stiftungsbericht 2013

Und damit nicht genug Kleine Füchse machen Schule Um künftig auch gezielt Grundschulkinder aus der Region Kirn von der begabungsgerechten Förderung profitieren zu lassen, weitete die Bürkle Stiftung ihr Engagement nochmals aus. Nach einer eingehenden Konzeptentwicklung und -erweiterung durch den Wissenschaftlichen Beirat und die beiden Psychologinnen der Kleine Füchse Raule-Stiftung wurde im Herbst 2013 die gemeinsame Umsetzung des Pilotprojekts Kleine Füchse machen Schule beschlossen. Projektstart: März 2014. Diese positive Entwicklung war mit ausschlaggebend dafür, dass die Kleine Füchse Raule-Stiftung im Jahr 2014 eine dritte Fortbildungsreihe anbieten wird. Ziehen wir an einem Strang! KITAs und Grundschulen im Projekt Kirn VG Tagesstätte Meisenheim Kleine Strolche Kindergarten Becherbach die Fortbildung als Bereicherung und das Erlernte als wertvolle Hilfe für ihre Arbeit empfinden. 2013 trafen sich die aktuellen und ehemaligen Fortbildungsteilnehmer vier Mal im Pädagogischen Forum, um gemeinsam Erfahrungen auszutauschen und ihr Wissen zu vertiefen. Ausweitung nach Idar-Oberstein Auch Erzieher aus dem nahe gelegenen Idar-Oberstein zeigten sich interessiert an dem Fortbildungsangebot der Kleine Füchse Raule-Stiftung. Im Spätsommer 2013 traten sie an die Bürkle Stiftung heran mit dem Wunsch, das Modell Kleine Füchse in ihre pädagogische Arbeit zu integrieren. Diese Begeisterung überzeugte die Bürkle Stiftung: Ende September sagte sie ihre Unterstützung von 2014 bis 2016 für 15 KITAs aus Idar-Oberstein, Rhaunen und Herrstein zu. KITA Kirn-Sulzbach KITA Steinenberg Sonnenschein KITA Ohlmannstraße Ev. KITA Kirn Kindergarten Rasselbande Kindergarten Becherbach Regenbogen KITA Zwergentreff Gemeinde-KITA Kleine Strolche Ev. KITA Albert-Schweitzer-Haus Städtischer Kindergarten Bad Sobernheim Kath. Kindergarten St. Pankratius Grundschule Monzingen Astrid-Lindgren-Grundschule Grundschule Simmertal Kleine Füchse Raule-Stiftung Stiftungsbericht 2013 31

Die Kleinen Füchse starten in Wiesbaden Wege entstehen, indem man sie geht (Franz Kafka) Der Standort Wiesbaden ist für die Kleine Füchse Raule-Stiftung durch ihren Sitz in der Landeshauptstadt von besonderer Bedeutung: Hier begannen die Stiftungsaktivitäten; hier wurde das Modell Kleine Füchse entwickelt; hier haben sich Erzieher auf den Weg für begabungsgerechte frühkindliche Förderung gemacht. Der Verlauf der Förderprojekte am Stiftungsstandort heute nach zehn Jahren bestätigt diese Schritte auf einem Bildungsweg in Richtung Zukunft! Das Wiesbadener Kleine Füchse Netzwerk Bereits 2006 absolvierten die ersten Wiesbadener Erzieher die Fortbildung der Stiftung: Sie qualifizierten sich damit auch als erste zu Begabungspädagogischen Fachkräften Stiftung Kleine Füchse. Insgesamt wurden seither 61 Erzieher fortgebildet, davon drei im Berichtsjahr. Und auch die ersten drei Partner- KITAs der Stiftung waren aus Wiesbaden. Bis 2013 kamen nach und nach zehn KITAs mit konfessionellen Trägern und Elterninitiativen hinzu; eine weitere verstärkt seit Anfang 2014 das Netzwerk der Stiftung. Für sie alle konnte die Stiftung überzeugte Wiesbadener Unternehmen und Förderer gewinnen, eine mehrjährige Patenschaft zu übernehmen. Den direkten Kontakt mit dem eigenen Sponsor zu pflegen, ist den Wiesbadener KITAs ein Anliegen. Ob eine Einladung zum KITA-Fest oder ein Besuch der Kinder im Unternehmen des Förderers die Beziehung zwischen den KITAs und ihren Paten wird persönlich und aktiv gelebt. Besonders flexibel zeigen sich die Erzieher nicht nur in den Pädagogischen Foren oder am jährlichen Tag der kleinen Forscher. Die Stiftung ist den Wiesbadener Partner-KITAs sehr verbunden, dass sie bei Anfragen kleine Füchse unbürokratisch aufnehmen, die 32 Kleine Füchse Raule-Stiftung Stiftungsbericht 2013