Ludger Pries Transnationalisierung
Ludger Pries Transnationalisierung Theorie und Empirie grenzüberschreitender Vergesellschaftung
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. 1. Auflage 2010 Alle Rechte vorbehalten VS Verlag für Sozialwissenschaften Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2010 Lektorat: Frank Engelhardt VS Verlag für Sozialwissenschaften ist eine Marke von Springer Fachmedien. Springer Fachmedien ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbeson dere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-531-17512-6
Inhalt Vorwort...7 A Einführung und Grundlegung...9 1 Transnationalisierung Modebegriff oder seriöses Forschungsprogramm?...9 1.1 Begriffsverwirrungen und De nitionsvorschläge... 11 1.2 Methodologischer Nationalismus und Internationalisierungstypen...17 1.3 Analyse-, Bezugs- und Erhebungseinheiten...24 1.4 Transnationale Beziehungen, Netzwerke und Sozialräume...28 B Alltägliche Lebenswelten...33 2 Transnationale Familien und Migration...35 2.1 Drei notwendige Perspektivenerweiterungen...36 2.2 Familien in Migration Migration in Familien...39 2.3 Folgewirkungen familiärer Migration...44 3 Altern in transnationalen Netzwerken...48 3.1 Arbeitsmigranten und Altern zwischen den Welten...49 3.2 Altern und Pendeln Deutscher im (Un-)Ruhestand...55 4 Transnationale Zugehörigkeiten und Migrantentypen...57 4.1 Vier Idealtypen grenzüberschreitender Wanderung...58 4.2 Transmigranten und ihre sozial-räumliche Inkorporation...62 4.3 Transmigranten und andere Typen von Fremden...69 C Transnationalisierung und Organisationen...73 5 Euro-Betriebsräte als transnationale Organisationen...74 5.1 EBRs als Ausdruck europäischer Supranationalisierung...75 5.2 EBRs als grenzüberschreiende Organisationen...79 5.3 Der transnationale EBR von General Motors...84
6 Grenzüberschreitende Migrantenorganisationen...92 6.1 Forschung zu Migrantenorganisationen...93 6.2 Migrantenverbände als komplexe Organisationen...95 6.3 Migrantenverbände zwischen Ankunfts- und Herkunftsland...99 6.4 Studien zu transnationalen Migrantenorganisationen...101 7 Die Vereinten Nationen als transnationale Organisation?...109 7.1 Die VN und andere grenzüberschreitende Organisationen...109 7.2 ILO-Mindeststandards und internationale Governance-Textur... 113 D Soziale Institutionen... 119 8 Transnationalisierung von Arbeitsmärkten...120 8.1 Internationalisierung der Erwerbsmobilitätsmuster...121 8.2 Integration von Arbeitsmarkt- und Migrationssoziologie...127 9 Transnationalisierung sozialer Ungleichheit...131 9.1 Transnationale Migration und soziale Ungleichheit...134 9.2 Transnationalisierung und Ungleichheitsforschung...143 E Schlussfolgerungen...147 10 Für eine differenzierte Sozialraumtheorie...149 10.1 International vergleichende und Weltgesellschafts-Perspektive...150 10.2 Die Raumbindung des Sozialen: Sozialräume...152 10.3 Mikro-, meso- und makroanalytische Sozialraumtypen...160 10.4 Transnationalisierung von Sozialräumen...169 11 Literatur...171
Vorwort Die Begriffe transnational und Transnationalisierung haben sich seit etwas mehr als einem Jahrzehnt in den Sozialwissenschaften immer mehr verbreitet. Sie drohen zu viel gebrauchten aber wenig aussagekräftigen Modebegriffen zu werden. Ist transnational gleichbedeutend mit grenzüberschreitend? Oder wird mit den Termini transnationale Sozialräume und Transnationalismus ein bestimmtes und durchaus seriöses Forschungsprogramm bezeichnet? Vor dem Hintergrund eigener langjähriger theoretischer und empirischer Studien zum Thema wird in den folgenden Kapiteln gezeigt, dass sich die Art und Weise zwischenmenschlichen Zusammenlebens, die Vergesellschaftung der Menschen, immer stärker transnationalisiert. Damit wird Transnationalisierung eine wichtige Form von grenzüberschreitender Vergesellschaftung, die unser 21. Jahrhundert sehr stark bestimmen wird. Anhand konkreter Beispiele wird dies im Folgenden in jeweils drei Kapiteln auf den drei Ebenen von alltäglichen Lebenswelten, von Organisationen und von gesellschaftlichen Institutionen gezeigt. Am Beginn und am Ende des Buches werden diese neun Teile jeweils eingerahmt durch konzeptionelle Überlegungen zur Transnationalisierung als Forschungsprogramm und zur Neufassung unseres Verständnisses von Sozialräumen. Das Buch stützt sich in verschiedenen Textteilen auf bereits veröffentlichte Arbeiten, die für diese Ausgabe stark überarbeitet und gekürzt wurden. 1 Ursprüngliche Textteile des Kapitels 3 wurden von Patricia Pielage mit verfasst. Ich danke meinen Mitarbeitern Markus Hertwig, Barbara Laubenthal, Patricia Pielage, Kerstin Rosenow, Martin Seeliger und Katharina Westerholt für hilfreiche Kommentare und Vorschläge. 1 Kapitel 1 vgl. Pries 2008c, Kapitel 2 vgl. Pries 2010a, Kapitel 3 vgl. Pielage/Pries 2010, Kapitel 4 vgl. Pries 2008a und 2010b, Kapitel 5 vgl. Hauser-Ditz et al. 2010, Kapitel 6 vgl. Pries 2010c, Kapitel 7 vgl. Pries 2008e, Kapitel 8 vgl. Pries 2010d, Kapitel 9 vgl. Pries 2008a, Kapitel 10 vgl. 2008b.