Compedes Softbed. DLG Prüfbericht 5980 LELY. Kurzbeschreibung

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Transkript:

LELY Compedes Softbed DLG Prüfbericht 5980 Kurzbeschreibung Anmelder Lely Consumables Graafsingel 22 NL-6921 RT Duiven Telefon: 0031 (0) 2631 86700 Telefax: 0031 (0) 2631 19096 E-Mail: consumables@lely.com Internet: www.lely.com Schwarzer Stallbodenbelag als Einzelmatte aus Vollgummi, Dicke 12 mm, im Randbereich 30 mm, in Breiten von 110, 115, 120 und 125 cm, Länge 183 cm, Oberseite mit Hammerschlag-Profil, Unterseite glatt. Die lose auf dem Stallboden verlegte Spezial-Schaumstoffunterlage, aus Polyurethan Dicke 20 mm, wird nach allen Seiten von der Voll gummi - matte umrahmt. Der hintere Bereich der Matte hat an der Unterseite in einer Breite von ca. 25 cm Noppen und Stege, dadurch weist die Matte in diesem hinteren Bereich ein Gefälle von ca. 1,5 % auf. DLG e.v. Testzentrum Technik und Betriebsmittel (Technische Daten siehe Seite 6.) DLG Prüfbericht 5980 F Seite 1 von 8

Beurteilung kurz gefasst Prüfmerkmal Prüfergebnis Bewertung Eignung als elastischer Bodenbelag im Liegebereich für Hochboxen in Liegeboxenställen geeignet, geringe Menge Einstreu sehr zu empfehlen. Einzelmatte, Einbau auch bei feststehenden Liegeboxenabtrennungen möglich. Technische Kriterien Verschleißfestigkeit, Haltbarkeit und Alterung (Prüfstandsversuche) Abriebtest gute Verschleißfestigkeit + Dauerversuch Belaghöhe verringerte sich um 5 mm (16 %) + kein nennenswerter Verschleiß + keine Schäden am Deckbelag + Säuretest keine Veränderungen am Belag + Maßhaltung keine Längen- oder Breitenveränderung + keine nennenswerte Muldenbildung + Handhabung, Verlegen Verlegen in Eigenleistung einfach + Verlegeanleitung ausführlich und verständlich + Wartung nicht erforderlich Sauberhaltung und Desinfektion Selbstreinigung gut + Tägliche Reinigung bereitet keine Schwierigkeiten + Hochdruckreiniger Mindestabstand 5 cm mit Flachstrahldüse + Mindestabstand 40 cm mit Dreckfräser Wirksame Desinfektion u. Grundreinigung gut möglich + Garantie, Recycling Gummimatte 5 Jahre Spezial-Schaumstoff 5 Jahre Gummimatte kein Recyclingkonzept Spezial-Schaumstoff kein Recyclingkonzept Tierbezogene Kriterien Tierbeobachtungen keine Abweichung vom spezifischen Verhalten feststellbar + Steh- und Liegezeiten befinden sich im normalen Bereich + Verletzungen Gelenksbonitierung ohne Befund über 85 % + Rutschfestigkeit Rutschfestigkeit bei Gleitversuchen auf trockenem und nassem, nicht eingestreutem Belag gut + Trittsicherheit der Tiere in den Praxisbetrieben gut + Verformbarkeit und Elastizität Im Neuzustand 19,15 mm, sehr gut + + Nach Dauerversuch 19,0 mm, sehr gut + + Wahlverhalten der Tiere der Bodenbelag wird von den Tieren sehr gut angenommen + + Liegephase durchschnittliche Dauer gegenüber Vergleichsbelag erhöht + Toxikologische Unbedenklichkeit vom Hersteller bestätigt Evaluation range: + + / + / / / ( = standard) DLG Prüfbericht 5980 F Seite 2 von 8

Prüfergebnisse I. EIGNUNG Der Stallbodenbelag Lely Compedes Softbed eignet sich als elas tischer Boden belag im Liegebereich für Hoch boxen in Liegeboxenställen. Da es sich um eine Einzelmatte handelt, kann der Einbau auch bei feststehenden Liegeboxenabtrennungen erfolgen. Voraussetzung für einen problemlosen Einsatz ist eine fachgerechte Herstellung des Betonunterbaus mit einem durchgehenden Gefälle von mindestens 3, besser 4 %. Die Matte selbst hat im hinteren Bereich ein Gefälle von ca. 1,5 %. Für eine einwandfreie Funktion ist eine zusätzliche Einstreu in geringen Mengen sehr zu empfehlen. II. TECHNISCHE KRITERIEN Verschleißfestigkeit, Haltbarkeit und Alterung Bei einem standardisierten Abriebtest, bei dem der Deckbelag mit einem Schmiergelleinen (Körnung 280) bei einer Auflage von 500 N (= 8,1 N/cm2 Flächenpressung) gerieben wurde, betrug die Abriebtiefe nach 10000 Doppelhüben 3,0 mm, dies entspricht 30 % der Belaghöhe. Von der geriebenen Fläche (61,5 cm2) wurden 9,1 g abgerieben. Die geringe Abriebtiefe und der geringe Abrieb lassen daher auf eine gute Verschleißfestigkeit der als Deckbelag verwendeten Vollgummimatte schließen. Nach einer Prüfstandsdauerbeanspruchung mit einem Stahlfuß (Aufstandsfläche 75 cm 2 ) mit 100.000 Wechselbelastungen bei 10.000 N (entspricht ca. 1000 kg) wurden kein nennenswerter Verschleiß oder Schäden an der als Deckbelag verwendeten Vollgummimatte fest gestellt. Der Spezial- Schaumstoff wurde komprimiert und eine bleibende Verformung von etwa 5 mm festgestellt. Bei einer Ausgangshöhe von ca. 32 mm bedeutet dies, dass sich die Höhe des Belags nur um etwa 16 % verringerte, als Standard sind bis zu 30 % definiert. Ein Säuretest nach DIN 51958 mit Milchsäure und Butter zeigte am Belag keine Veränderungen, wie Quellungs-, Erweichungs- und Zerstörungserscheinungen. Maßhaltung Eine Längen- und Breitenveränderung trat bei fachgerechtem Einbau im Praxiseinsatz, während des Prüfungszeitraums nicht auf. Eine nennenswerte Muldenbildung wurde im Praxiseinsatz nicht be obachtet. Handhabung, Verlegung und Wartung Die Verlegeanleitung ist ausführlich und verständlich. Das Verlegen ist einfach und kann in Eigenleistung erfolgen, dazu sind 2 Personen erforderlich. Die Matten werden an der Kopfseite mit drei Schrauben und Dübeln an den drei vorgegebenen Stellen befestigt. Die Matten werden auf Stoß verlegt. Eine Wiederverwendung der Matten ist möglich, weil beim Aufnehmen keine Schäden auftreten. Zur Aufrechterhaltung der Funktions fähig keit sind Wartungsarbeiten nicht erforderlich. Sauberhaltung und Desinfektion Der Selbstreinigungseffekt ist gut und das tägliche Reinigen der Oberfläche bereitet keine Schwierigkeiten. Geringe Einstreumengen erleichtern das Sauber- und Trocken hal ten von Liegebox und Tieren. Aufgrund der undurchlässigen Oberfläche sind eine wirksame Desinfektion und Grundreinigung (z.b. mit Hochdruckreiniger) gut möglich. Beim Reinigen des Belages empfiehlt sich ein Vorweichen des Schmutzes. Bei Prüfstandsversuchen mit einem Hochdruckreiniger (Leistung 1000 l/h, etwa 145 bar, Einwirkzeit 1 Minute) traten Schäden am Belag auf, wenn ein Mindestabstand von 40 cm beim Einsatz eines Dreckfräsers bzw. 5 cm beim Einsatz einer Flachstrahldüse nicht eingehalten wurde. Bild 2: Systemskizze des Stallbodenbelages Lely Compedes Softbed DLG Prüfbericht 5980 F Seite 3 von 8

Carpus Fessel vorn Bild 3: Die dargestellten Gelenke wurden untersucht. Knie Tarsus Fessel hinten typische Bewegungsabläufe beim Aufstehen und Abliegen, Liegepositionen), die auf den Bodenbelag zurückzuführen wären, festgestellt. Die Direktbeobachtung von je 20 Aufstehvorgängen in zwei Einsatzbetrieben ergab keine Abweichungen vom normalen Bewegungs ablauf. Die durchschnittlichen Steh- und Liegezeiten auf dem Belag befinden sich, wie im Wahlversuch ermittelt, mit 12,9 Stun den je Tag im normalen Bereich. Bei der Auswertung des Wahlversuches wurden keine unterbrochenen Abliegevorgänge be obachtet. Unter dem Bodenbelag, vor allem in der Spezial-Schaumstoffunterlage, kann sich Feuchtigkeit an sammeln. Dies lässt sich nicht vermeiden (Kapillareffekte). Eine Reinigung ist, da der Bodenbelag nur im Kopfbereich verschraubt ist, mit geringem Aufwand möglich. Bei der Reinigung und Desinfektion des Belages sollten nur die nach Angabe der Firma für den Bodenbelag zulässigen Mittel verwendet werden. Garantie und Recycling Der Anmelder gewährt gemäß seiner Garantiebedingungen eine Garantie von 5 Jahren für die Gummimatte und den Spezial- Schaumstoff. Prozent (%) 14 12 10 8 6 4 2 0 11,1 geringgradige Veränderungen 0,9 mittelgradige Veränderungen Bild 4: Prozentuale Verteilung der festgestellten Befunde. Ein Recyclingkonzept des Anmelders für eine eventuell zukünftige Verwertung des Spezial-Schaumstoffes und der Gummimatte gibt es nicht. Der PU-Schaumstoff kann nach Auskunft des Anmelders einer regulären Entsorgung zugeführt werden. III. TIERBEZOGENE KRITERIEN Tierbeobachtungen Während des einjährigen Praxiseinsatzes wurden unterschiedliche Verhaltensbeobachtungen in Form von Video- und Direktbeobachtungen durchgeführt. Es wurden keine Abweichungen von den spezifischen Verhaltensmustern (z.b. 0,0 hochgradige Veränderungen Verletzungen In vier Betrieben, die nur den Prüfungsbelag eingebaut hatten, wurden insgesamt 100 Kühe ab dem zweiten Laktationsdrittel auf äußerlich sichtbare Schäden im Gelenksbereich untersucht (Gelenksbonitierung). Die Bonitierung berücksichtigte die linke und rechte Körperhälfte und konzentrierte sich auf die 10 beim Liegen exponierten Stellen (siehe Bild 3). Die Gelenksbonitierung erfolgte am Ende der Winterfütterungsperiode und wurde von jeweils derselben Person durchgeführt. Die Befunde werden nach dem Schema in Tabelle 1 erfasst. Die prozentuale Verteilung der festgestellten Befunde bei den 100 untersuchten Tieren ist im folgenden Diagramm (Bild 4) dargestellt. 88,0 % der bonitierten Stellen waren ohne Befund. Hochgradige Veränderungen, wie Um fangsver mehrungen im Schleimbeutelbereich (offen) und Lahmheiten wurden nicht festgestellt. Geringgradige Veränderungen, wie haarlose Stellen wurden bei 11,1 % der bonitierten Stellen registriert. Es wurden bei 0,9 % der bonitierten Stellen mittelgradige Veränderungen wie Hautabschürfungen und Umfangsvermehrungen im Schleimbeutelbereich (gedeckt) an den Gelenken festgestellt. Die festgestellten Befunde konzentrierten sich vor allem auf das DLG Prüfbericht 5980 F Seite 4 von 8

Tabelle 1: Einstufung der Befunde Befund Ohne besonderen Befund Haarlose Stellen < 2 cm Haarlose Stellen > 2 cm Hautabschürfungen < 2 cm Hautabschürfungen > 2 cm Umfangsvermehrungen im Schleimbeutelbereich, gedeckt Umfangsvermehrungen im Schleimbeutelbereich, offen Gelenksbeteiligung Einstufung keine Veränderungen geringgradige Veränderungen geringgradige Veränderungen mittelgradige Veränderungen mittelgradige Veränderungen mittelgradige Veränderungen hochgradige Veränderungen hochgradige Veränderungen Sprunggelenk (Tarsus). Befunde an den Fesseln, am Knie oder am Vorderfußwurzelgelenk (Carpus) wurden nicht oder nur vereinzelt festgestellt. Die Konzentration der Befunde im Bereich der Hinterhand ist vermutlich auf die im hinteren Bereich der Liegebox erhöhte Feuchtigkeit und Verschmutzung zurückzuführen. Rutschfestigkeit Gleitzugversuche mit einem runden Kunststofffuß (Aufstandsfläche 75 cm 2 ), mit Gleitgeschwindigkeiten des Kunststofffußes von 16 bis 400 mm/min, ergaben eine gute Rutschfestigkeit auf trockenem und nassem, nicht eingestreutem Belag. Die gemessenen Reibbeiwerte (µ) übertreffen den Grenzwert von µ = 0,45. In zwei Einsatzbetrieben wurden je 20 Aufstehvorgänge mittels Direktbeobachtung untersucht. Auch hier konnte eine gute Trittsicherheit der Tiere festgestellt werden. Ein Ausrutschen der Tiere wurde nicht beobachtet. Einstreu verbessert die Trittsicherheit. Verformbarkeit und Elastizität Bei Kugeleindruckversuchen im Neuzustand mit einer Kalotte (r = 120 mm) und einer Eindringkraft von 2000 N (entspricht ca. 200 kg) betrug die Eindringtiefe 19,15 mm. Das entspricht einem Auflagedruck von 15,0 N/cm 2, welcher eine relativ geringe Belastung der Carpal gelenke beim Druckbelastung (N/cm 2 ) 32 30 28 26 24 22 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Vorher Nachher 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 Eindringtiefe (mm) Bild 5: Verformbarkeit, Eindringtiefe der Kalotte (r = 120 mm) in Abhängigkeit vom Auflagedruck. Belegung der Liegeboxen in Stunden (h) 24 22 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Lely Compedes softbed Liegen (h) Stehen (h) Vergleichsbelag Bild 6: Ergebnis des Wahlversuches mit 4 Kühen und 8 Liegeboxen (davon: 4 Liegeboxen mit Versuchsbelag (Prüfungsbelag) / 4 Liegeboxen mit Vergleichsbelag (Vollgummimatte)) DLG Prüfbericht 5980 F Seite 5 von 8

Ab liegen und Aufstehen erwarten lässt. Die Elastizität wurde nach einem Dauerversuch mit einem Stahlfuß (Aufstandsfläche 75 cm 2 ) mit 100.000 Wechselbelastungen bei 10.000 N gemessen. Die Eindringtiefe der Kalotte ging nach dem Dauertest bei 2000 N von 19,15 mm auf 19,0 mm zurück. Das entspricht einer Erhöhung des Auflagedruckes von 15,0 N/cm 2 auf 15,1 N/cm 2 (siehe Bild 5). Das bedeutet, dass Verformbarkeit und Elastizität nur sehr gering nachlassen. Wahlverhalten der Tiere Ein Wahlversuch mit Videobeobachtung in einem Liegeboxenstall (Boxenzahl 8, Besatz 4 Tiere; Eingewöhnungszeit mind. 2 Wochen, Aufnahmezeitraum 7 Tage) mit einer Vollgummimatte (Dicke 18 mm, Oberseite Hammerschlagprofil, Unterseite Riefenprofil) als Vergleichsmatte hat gezeigt, dass der Bodenbelag sehr gut angenommen wird. Das Liegeverhalten zeigt keine Abweichungen vom normalen Liegeverhalten. Unterbrochene Abliegevorgänge wurden nicht beobachtet. Die Auswertung der Videoaufnahmen hat ergeben, dass die Tiere sich in 24 Stunden durchschnittlich 13,1 Stunden zum Stehen und Liegen in den Liegeboxen aufgehalten haben. Davon verbrachten die Tiere 12,9 Stunden in den Liege boxen mit der Lely Compedes Softbed und nur 0,2 Stunden in den Liegeboxen mit der Vollgummimatte. Auch die durchschnittliche Dauer einer Liegephase war beim Lely Compedes Softbed höher als bei der Vollgummimatte. Toxikologische Unbedenklichkeit Vom Hersteller wurde die toxi - ko logische Unbedenklichkeit des Bo den be lages bescheinigt. IV. UMFRAGEERGEBNIS Eine Umfrage in 21 landwirtschaftlichen Betrieben, die den Stallbodenbelag bis zu sieben Jahre im Einsatz haben, bestätigte die in der Prüfung gemachten Erfahrungen. In den Betrieben wurden insgesamt 1094 Liegeboxen mit dem Bodenbelag ausgestattet. Das Verlegen erfolgte bei allen Betrieben in Eigen leistung. 95 % gaben an, dass der Einbau einfach ist und keine Übung oder Erfahrung erfordert. In allen Betrieben wurden die Liegeboxen von den Tieren gut angenommen. Von den Befragten gaben 62 % an, dass ein Ausrutschen der Tiere nicht beobachtet wurde. Bei 100 % der Befragten war seit Einbau des Belages ein Rückgang von geringgradigen Verletzungen festzustellen. Ein gutes bis sehr gutes Gesamturteil wird dem Belag von 90 % der Befragten gegeben und 95 % würden ihn im Bedarfsfall wieder anschaffen. Beschreibung und Technische Daten (gemessene Werte) Hauptabmessungen und Gewicht Deckbelag Spezial-Schaumstoff Dicke (Mitte, Randbereich) ca. 12 bis 32 mm ca. 22 mm Gewicht ca. 20 kg/m2 ca. 3,5 kg/m2 kg/m² Gewährleistung 5 Jahre auf Gummimatte und Spezial-Schaumstoff Lieferbare Formate Deckbelag Spezial-Schaumstoff Breite 110, 115, 120 und 125 cm passend zur Matte Länge 183 cm passend zur Matte DLG Prüfbericht 5980 F Seite 6 von 8

Prüfung Der DLG SignumTest umfasste technische Messungen auf Prüfständen, Einsatzuntersuchungen, Verhaltensbeobachtungen, Gelenksbonitierungen und eine Umfrage in Praxisbetrieben. Auf den Prüfständen wurden die Verformbarkeit und die Materialhärte durch einen Kugel ein druckversuch, die Dauerhaftigkeit der Elastizität durch Wechsel be las tungen, die Abriebfestigkeit durch einen Abriebtest mit Schmiergelleinen, die Rutschfestigkeit durch Gleitzugversuche, die Beständigkeit der Oberfläche gegen Milchsäure und Butter nach DIN 51958 untersucht. Das Wahlverhalten der Tiere wurde in einem Liegeboxenstall des Landwirtschaftszentrums Haus Düsse mit einer Videoanlage erfasst. Prüfungsdurchführung DLG Testzentrum Technik und Betriebsmittel, Max-Eyth-Weg 1, 64823 Groß-Umstadt Landwirtschaftszentrum Haus Düsse, 59505 Bad Sassendorf Praktischer Einsatz Landwirtschaftszentrum Haus Düsse, 59505 Bad Sassendorf LVA für Tierzucht und Tierhaltung Ruhlsdorf/Großkreutz, 14550 Großkreutz Hessische Landwirtschaftliche Lehr- und Forschungsanstalt Eichhof, 36251 Bad Hersfeld Friedrich Schäfer GbR, 64739 Höchst Berichterstatter Dr. agr. Harald Reubold, Groß-Umstadt DLG-Prüfungskommission Dr. agr. Steffen Pache, Köllitsch Dipl.-Ing. Andreas Pelzer, Bad Sassendorf Reiner Schmidt, Ronneburg Dipl.-Ing. agr. Klaus-Werner Wolf, Höchst Dr. med. vet./dipl.-ing. agr. Univ. Wilfried Wolter, Giessen DLG-Fachausschuss für Tiergerechtheit Frau Dr. sc. agr. Christiane Müller, Trenthorst Herausgegeben mit Förderung durch das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. ENTAM European Network for Testing of Agricultural Machines, ist der Zusammenschluss der europäischen Prüfstellen. Ziel von ENTAM ist die europaweite Verbreitung von Prüfergebnissen für Landwirte, Landtechnikhändler und Hersteller. Mehr Informationen zum Netzwerk erhalten Sie unter www.entam.com oder unter der E-Mail-Adresse: info@entam.com 10-658 Februar 2011 DLG DLG e.v. Testzentrum Technik und Betriebsmittel Max-Eyth-Weg 1, D-64823 Groß-Umstadt, Telefon: 069 24788-600, Fax: 069 24788-690 E-Mail: tech@dlg.org, Internet: www.dlg-test.de Download aller DLG-Prüfberichte kostenlos unter: www.dlg-test.de! DLG Prüfbericht 5980 F Seite 8 von 8