ZUKUNFT EINKAUFEN Glaubwürdig wirtschaften in Kirchen

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Transkript:

ZUKUNFT EINKAUFEN Glaubwürdig wirtschaften in Kirchen Ein Projekt der Evangelischen und Katholischen Kirche in Deutschland Brigitte Binder, 30.10.2011 Referentin für Fairen Handel, EED

Kirche und Beschaffung große Nachfrage nach Produkten wichtiger und mächtiger Akteur am Markt Potential für nachhaltige Entwicklung nutzen Als Kirche glaubwürdig handeln! deshalb:

Zukunft einkaufen 1 und 2??? Phase 1: Seit 01.01.2008 (Laufzeit der DBU-Förderung bis 31.06.2010) Zielgruppen: Evang. + Kathol. Kirchengemeinden, Einrichtungen (Verwaltungen, Tagungshäuser ) Phase 2: Seit 01.10.2010 (Laufzeit der DBU-Förderung bis 31.09.2012) Zielgruppen: Caritas und Diakonie (Einrichtungen der Alten-, Behinderten- sowie Kinder und Jugendhilfe)

Kooperationspartner ( ZE 1 ) Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragten der Diözesen Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragten EKD WGKD Wirtschaftsgesellschaft der Kirchen in Deutschland Evangelischer Entwicklungsdienst/ Brot für die Welt MÖWe (Amt für Mission+Ökumene, Dortmund) Projekt-Beirat (CorA, CC, Öko-Insitut, Verbraucherzentrale, Umweltbundesamt, )

Erfolge bisher < 150 Teilnehmende darunter: Kirchengemeinden Bildungsstätten Pflege-Einrichtungen Kindergärten Verwaltungen Dekanate Über 10.000 Arbeitshilfen verteilt Anfragen (auch außerkirchlich) aus gesamten Bundesgebiet (Schwerpunkt NRW)

Ziele des Projektes 1. Verbesserung der kirchlichen Beschaffung unter Nachhaltigkeitskriterien = konkreter Beitrag zur Umweltentlastung und sozialer Verantwortung durch die Kirche 2. Gesteigerte Nachfrage nach nachhaltigen/ ökofairen Produkten durch die Kirchen beeinflusst und verändert den Markt 3. Vorbildwirkung für privaten Konsum und öffentliche Beschaffung

Handlungsfeld Beschaffung Energie Bürogeräte Mobilität Papier Kaffee / Tee / Säfte Lebensmittel Textilien

Beispiel: Energie (Evangelische Kirche in Deutschland, EKD) 21.000 Kirchen, 12.000 Gemeindehäuser, 24.000 Pfarrhäuser, 9000 Kindertagesstätten, 8400 Verwaltungshäuser, 3500 Einrichtungen der stationären Alten- und Behindertenhilfe, 400 Krankenhäuser Energieverbrauch 1,1 Milliarden Liter Heizöläquivalent (27.500 Tankwagen) 2 Milliarden kwh Strom 0,5 % der Kohlendioxid-Emissionen Deutschlands Kosten 800 Mio. Euro Potential: Einsparen Regenerative Energieträger Grüner Strom

Realität der Beschaffung in Kirchen Ergebnisse der Studie Ökofaire Beschaffung in der evangelischen Kirche und Diakonie, 2011: Seitenfüllende Beschlüsse wenig Umsetzung Zentrales Kriterium: Preis Hohes Problembewusstsein bei Energie/ Klima Fairer Kaffee: entweder ganz oder gar nicht! Unklare / zerfaserte Beschaffungsstrukturen Praxisnahe Informationen nötig!

Realität der Beschaffung in Kirchen 2 Index zum Nachhaltigkeitsengagement in den Einrichtungen der Stichprobe Index zum Nachhaltigkeitsengagement in den Einrichtungen der Stichprobe Aktiv-Index Absolute Häufig-keit Prozent 1 19 44 44 1.25 8 19 63 1.5 6 14 77 1.75 4 9 86 2 6 14 100 Kum. Prozent Sehr aktiv Aktiv Etwas aktiv Passiv Sehr passiv Gesamt 43 100 (1=passiv; 2=aktiv) aus: Südwind-Studie 2011

Maßnahmen und Botschaft Kircheninterne Bildungsoffensive für Mitarbeitende: 1. Handlungsorientierte Fortbildungen und Beratungen in regionalen Teams 2. Einführung eines transparenten und praxiserprobten Managementsystems 3. Starke Öffentlichkeitsarbeit Zielgruppen: Kirchen- und Gemeindeleitungen, Beschaffer/innen Botschaft: Kirche handelt glaubwürdig und als Vorbild!

Einkaufen mit System - Mit fünf Schritten zum Erfolg 1. Bestandsaufnahme - Überblick verschaffen 2. Situation analysieren - Handlungsbedarf erkennen 3. Verbesserungsprogramm: ökofaire Standards 4. Beschaffung organisieren mit System 5. Weitersagen! - die Kommunikationsstrategie = Management-Tool für Umsetzung und Verankerung von nachhaltiger Beschaffung

Schritt 1 Bestandsaufnahme Überblick verschaffen Checklisten Situationsanalyse in Kirchengemeinde / Einrichtung Weitere Verbesserungspotenziale entdecken Hinweise auf umweltrelevante Handlungsmöglichkeiten Weniger ist mehr - vor jeder Beschaffung Notwendigkeit und Einsparpotenzial prüfen

Schritt 2 Ergebnisse bewerten Handlungsbedarf erkennen

Schritt 3 Verbesserungsprogramm - neue Standards setzen

Schritt 4 Beschaffung organisieren - mit System Elemente eines Beschaffungsmanagements Zuständigkeiten festlegen Eine/n Beauftragte/n für die Beschaffung benennen Beschaffungsordnung erstellen Beschaffungsleitlinien erstellen Verbesserungsprogramm umsetzen Kontinuierliche Verbesserung sicher stellen

Schritt 5 Zukunft einkaufen - weitersagen! Mitarbeitende informieren und beteiligen Mitarbeiter/innen, Gemeindeglieder, Kooperationspartner, Gäste informieren und zur Mitarbeit motivieren. Tue Gutes und rede darüber! Konsumfrage übertragen Kirchliche Einrichtungen und Kirchengemeinden haben eine Vorbildwirkung. Private Konsumenten/innen mitnehmen!

Neu: Netzwerk der Mentoren/innen Beschaffer/innen aus Testregionen und -einrichtungen zu Mentoren und Berater für nachhaltige Beschaffung und zukunftsfähigen Konsum fortgebildet innerhalb des Netzwerks Erfahrungsaustausch, Schulung und Fortbildung Verbreitung der Projektergebnisse und Erfahrungen in die noch nicht beteiligten kirchlichen Einrichtungen

Gefördert durch Projektleitung Birgit Weinbrenner, Institut für Kirche und Gesellschaft, Ev. Kirche v. Westfalen Projektmitarbeiterinnen Petra Kohts (Koordination Mentoren-Netzwerk) Michaela Shields und Vera Flecken sowie Haupt- und nebenamtliche Projektmitarbeit zentral und in den Regionen (Umweltbeauftragte, WGKD, EED, MÖWE, BeschafferInnen, Beirat )

Gefördert durch Vielen Dank! www.zukunft-einkaufen.de Brigitte Binder EED, 27.10.2011