I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer Vizebürgermeisterin Dr. in Christiana Dolezal Mag. Karl Lehner, MBA, Vorstandsdirektor der gespag Mag. Peter Ausweger, Geschäftsführer der OÖ. Ordensspitäler Koordinations GmbH sowie den vier Gesundheitssprechern der Parteien Landtagsabgeordneter Dr. Walter Aichinger Landtagsabgeordnete Dr. in Julia Röper-Kelmayr Landtagsabgeordnete Prim. Dr. in Brigitte Povysil Landtagsabgeordnete Ulrike Schwarz am 2. Juli 2010 zum Thema "Oberösterreich startet im Herbst 2010 Fachhochschule für Gesundheitsberufe Fachhochschulrat erteilte Zustimmung zum Konzept"
2 "Oberösterreich startet im Herbst 2010 Fachhochschule für Gesundheitsberufe" Derzeit gibt es in Oberösterreich 15 Akademien mit über 740 Student/innen, die in sieben Berufsausbildungen zu diplomierten Physiotherapeut/innen, Biomedizinische Analytiker/innen, Radiologietechnolog/inn/en, Ergotherapeut/innen, Hebammen, Logopäd/inn/en und Diätolog/inn/en ausgebildet werden. In Erfüllung des Bolognaabkommens hat die Gesetzgebung in Österreich 2005 die entsprechenden Regelungen im Medizinisch Technischen Dienst (MTD)-Gesetz als Voraussetzung für die Einrichtung von Fachhochschulstudiengängen für die gehobenen medizinisch technischen Berufe und die Hebammenausbildung im Rahmen von Bachelorstudiengängen geschaffen. 1. Notwendigkeit der Umwandlung der qualitativ hochwertigen Akademien in eine Fachhochschule Erfolgte bislang die dreijährige, postsekundäre Ausbildung in Oberösterreich in exzellenter Weise an den Akademien, wird nun die beginnende Akademisierung der Ausbildungen sicherstellen, dass oberösterreichische Absolvent/innen von MTD- Ausbildungen zukünftig die gleichen Möglichkeiten haben, wie Kolleg/innen jener europäischen Länder, die aktuell bereits eine hochschulische Ausbildung genießen. Zudem wird eine Gleichstellung zu Absolvent/innen anderer Bundesländer hergestellt. Chancen für Absolvent/innen, die sich aus einer akademischen Berufsausbildung im MTD-Bereich ergeben, beziehen sich dabei besonders auf: Internationale Vergleichbarkeit der Ausbildung Möglichkeit zur hochschulischen Weiterqualifizierung (Durchlässigkeit im Bildungssystem) Möglichkeit zur wissenschaftlichen Betätigung Kompetenzentwicklung durch neue Lehr- und Lernformen. Es geht daher primär um eine nachhaltige Ausbildungsentwicklung, die den Absolvent/innen zukünftig national und international Chancengleichheit sichert und sie für die künftigen Entwicklungen des Arbeitsmarktes rüstet.
3 2. FH Gesundheitsberufe OÖ GmbH bringt viele Vorteile für die Studierenden in Oberösterreich Beseitigung der Wettbewerbsnachteile gegenüber den anderen Bundesländern Die Strukturen der Spitalsträger gewährleisten eine optimale Rekrutierung von Student/innen für die Fachhochschule-Studiengänge in Oberösterreich. Eine praxisnahe Ausbildung kann kontinuierlich gewährleistet werden. Die Verantwortung über die Qualität der Ausbildung von zukünftigen Mitarbeiter/innen im Gesundheitsbereich bleibt bei den Spitalsträgern. Die neue gegründete FH Gesundheitsberufe OÖ GmbH stellt eine optimale Plattform zur bedarfsgerechten Abstimmung anderer Ausbildungen im Gesundheitsbereich (Management- und Lehrausbildungen im Gesundheitswesen) und eine zusätzliche Möglichkeit für zukünftige Synergiepotenziale dar. Die Spitalsträger sind größte Ausbildner und zugleich Nachfrager nach Fachpersonal. 3. Die zukünftige Struktur der FH Gesundheitsberufe OÖ GmbH Der Erhalter der Studiengänge ist die FH Gesundheitsberufe OÖ GmbH, die ihren Sitz in Linz hat. Gesellschafter sind die gespag, das AKh und die Ordensspitäler Zur interimistischen Geschäftsführerin wurde MMag. a Bettina Schneebauer bestellt Pro Studiengang ist eine Studiengangsleitung vorgesehen und bei Studiengängen mit regionalen Ausbildungsangeboten werden eine Standortleitung und dezentrale Teams eingerichtet. Das Lehrpersonal rekrutiert sich aus den bisherigen Akademieteams.
4 4. Das genehmigte Konzept der FH Gesundheitsberufe sieht die drei Ausbildungsstandorte Linz, Wels und Steyr vor Das Land Oberösterreich hat ein Konzept für die Umwandlung der Gesundheitsakademien in Fachhochschullehrgänge mit den bereits bestehenden Akademiestandorten Linz, Wels, Steyr, Ried und Vöcklabruck, dem Fachhochschulrat in Wien vorgelegt und diesen Vorschlag auch in einer persönlichen Aussprache mit dem Fachhochschulrat nachhaltig vertreten. Nach Vorlegung des Konzepts wurde dem Land Oberösterreich jedoch klar seitens des Fachhochschulrates mitgeteilt, dass der Antrag aufgrund der vielen Standorte keine Chance auf Realisierung hat. Um auch den OberösterreicherInnen, die ein derartiges Studium absolvieren, die Chance eines Fachhochschul-Abschlusses zu ermöglichen und um sie keinesfalls im beruflichen Wettbewerb zu benachteiligen, hat man nach einem Kompromiss gesucht und das Konzept überarbeitet. Ein neues Konzept mit den Standorten Linz, Wels und Steyr wurde daraufhin im Konsens aller vier im Landtag vertretenen Parteien eingereicht und vor Kurzem auch durch den Österreichischen Fachhochschulrat genehmigt. Die bisherigen Ausbildungsplätze an den beiden Standorten Ried im Innkreis und Vöcklabruck im Bereich Radiologietechnologie, Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie werden nach dem nunmehr genehmigten Ausbildungskonzept auf die anderen Ausbildungsstandorte aufgeteilt. Der praktische Teil der Ausbildung kann weiterhin auch an den KH-Standorten Ried und Vöcklabruck absolviert werden. Eine Fortführung der medizinisch-technischen Akademien würde in denselben Berufsgruppen zu ungleichwertigen Abschlüssen und damit unterschiedlichen Berufschancen sehr bald zu heftigen Problemen führen. Weiters würde die parallele Fortführung der Lehrgänge rund 2,5 Millionen Euro an zusätzlichen Mitteln erfordern. Allen BewerberInnen, die sich für Ausbildungsangebote in Ried oder Vöcklabruck beworben haben und im Rahmen des Aufnahmeverfahrens als geeignet qualifiziert wurden, wird ein Ausbildungsplatz an einem anderen Standort zugesichert.
5 Nachdem die Mehrheit der BewerberInnen aus ganz Oberösterreich, aber auch anderen Bundesländern und EU-Ländern kommt, sind wir zuversichtlich, allen ein attraktives Ausbildungsangebot machen zu können. Wir bieten auch Unterstützung zum Beispiel bei der Suche von Wohnmöglichkeiten. 5. Aufstockung der Studienplätze von 781 auf 835 Neben den bisher geplanten 781 Studienplätzen werden nun weitere 54 Studienplätze neu geschaffen, sodass insgesamt 835 Plätze in Oberösterreich zur Verfügung stehen. Mit dieser Erhöhung der Ausbildungskapazität kann dem großen Interesse an der neuen FH-Ausbildung Rechnung getragen werden. Konkret werden folgende Ausbildungsplätze angeboten: Bachelorstudiengang Anzahl Studienplätze im Vollausbau durchgeführt an den Standorten Ergotherapie 95 Studienplätze Linz Logopädie 58 Studienplätze Linz Hebammenausbildung 42 Studienplätze Linz Diätologie 36 Studienplätze Linz Radiologietechnologie 150 Studienplätze Linz, Steyr Biomedizinische Analytik 129 Studienplätze Linz, Steyr Physiotherapie 285 Studienplätze Linz, Steyr, Wels Masterstudium/Masterlehrgang Masterstudiengang Management for Health Professionals Schwerpunkt Krankenhausmanagement Masterlehrgang Hochschuldidaktik für Gesundheitsberufe 20 Studienplätze (Start 2011) 20 Studienplätze (Start Frühjahr 2010) Linz Linz Das Studienangebot der FH Gesundheitsberufe OÖ im Überblick Die neue FH-Gesundheitsberufe OÖ bietet ein Masterstudium Management for Health Professionals Schwerpunkt Krankenhausmanagement (Linz), einen Master-Lehrgang Hochschuldidaktik für Gesundheitsberufe (Linz) sowie sieben Bachelor-Studiengänge Physiotherapie (Linz, Wels, Steyr), Ergotherapie (Linz), Radiologietechnologie (Linz, Steyr), Biomedizinische Analytik (Linz, Steyr), Logopädie (Linz), Diätologie (Linz) und die Hebammenausbildung (Linz) mit insgesamt 835 Studienplätzen.