Inhalt Einleitung 11 1. Kapitel: Persönlichkeitsbildung 21 Geburt und Aufwachsen 21 Dynastische Tradition und Jugend am Hofe 28 Begeisterung für die Alpen 30 Bauen vom Spiel zur Repräsentation 32 Dimensionen der Persönlichkeit Ludwigs II. 34 Die erste Entwicklungslinie: Hohe Phantasiebegabung, Neigung zu idealistisch-theatralischen Fiktionen 34 Die zweite Entwicklungslinie: Narzisstische Selbstherrlichkeit und Dominanzstreben 37 Die dritte Entwicklungslinie: Von früher Schüchternheit zur sozialen Phobie 42 Eine kurze Periode politisch-gesellschaftlicher Initiative ohne große Ängste 43 Die Angstkrankheit und Residenzflucht des Vaters König Max II. 46 Die vierte Entwicklungslinie: Homoerotische Passion und ihr Fortgang im Lauf des Lebens 50 Erste Liebesbeziehungen 54 Homoerotik wird zur Passion 58 Der Missbrauch von Reitersoldaten 63 Nur kurze erotische Affären oder dauerhafte Freundschaften? 64 Die Akzeptanz eines homosexuellen Königs (Karl von Württemberg) zu Lebzeiten Ludwigs II. 68 Der Umgang mit der Homosexualität Ludwigs II. im Entmachtungsverfahren 74 2. Kapitel: Historische Determinanten und Selbstverständnis 76 Die Entstehung des Königreichs Bayern 76 Das monarchische Prinzip in einem vielschichtigen Prozess von Auflösung und Reparatur 87 Der wiederkehrende Absolutismus und sein Einfluss auf den Baustil fürstlicher Residenzen und Schlösser 88 Die Entstehung des bayerischen Verwaltungsstaates und der bayerischen Verfassung 90
Die Vorfahren Ludwigs II., die bayerischen Könige Max I. Joseph, Ludwig I. und Maximilian II. 93 Die dynastische, verfassungsrechtliche und politische Position König Ludwigs II. 103 Vorbereitung auf den Thron 108 3. Kapitel: Thronbesteigung, politisches Handeln und private Interessen 112 Einstieg in die Politik 113 Ludwig II. und Richard Wagner 116 Die aufgekündigte Verlobung mit Sophie Charlotte und ein Sympathieverlust des Königs 127 Der Fortgang politischen Handelns 136 Kaiserbrief und Kaiserkrönung der Beitritt des Königreichs Bayern zum Deutschen Bund 137 Das Königreich Bayern im Deutschen Kaiserreich 146 Was meinten die Leute, wenn sie Ludwig für verrückt hielten? 150 Belege der Regierungsarbeit Ludwigs II. bis zum Ende 152 4. Kapitel: Majestätisches Bauen von der Passion zur Sucht 160 Nostalgische Schlösser im historizistischen Stil der neoabsolutistischen Epoche 169 Mit der Bausucht gerät der König in die Krise und wird in die Katastrophe gesteuert 175 Wie entsteht und wie verläuft eine nicht stoffgebundene Sucht? 182 In der Verzweiflungsphase der Sucht 184 5. Kapitel: Die Beseitigung unerwünschter Herrscher 186 Von der physischen Beseitigung zur psychiatrischen Internierung 186 Historische Beispiele von König Wenzel «dem Faulen» bis zu den Opfern Stalins 189 Entmachtung von Herrschern im 19. Jahrhundert als Vorbilder für das Verfahren gegen Ludwig II. 196 Ludwig, Erbgroßherzog von Baden 196 Sultan Murad V. 200 Friedrich Wilhelm IV. von Preußen 204 Karl II. von Braunschweig-Lüneburg 206
Psychiatrie: Wegschließen und Zwangspädagogik 207 Sophia, Prinzessin von Solms-Braunfels, Fürstin zu Wied 207 Sophie Charlotte, Herzogin in Bayern und von Alençon, ehedem Braut Ludwigs II. 209 Auf dem Weg zur Wahrung der Rechte und zu humanerer Behandlung im 20. Jahrhundert 213 Herzog Siegfried in Bayern 213 Prinzessin Luise von Toscana 217 6. Kapitel: Das Verfahren 221 Motive und Entschluss zur Entmachtung 221 Die Schuldenkrise und ihre Steuerung im Verfahren 231 Die Initiative zum Verfahren und der Auftrag an die Regierung 239 Die fortschreitende Umsetzung der Verfahrensziele 249 Die verfassungsrechtlichen Grundlagen des Verfahrens 253 Die Wahl des psychiatrischen Gutachters, «Beweiserhebung» und Einstieg in die Endphase des Verfahrens 261 Methodische Grundlagen der historischen Analyse des Gutachtens und der darauf gründenden Verfahrensschritte 276 Die Entmündigung des Königs und die Bestellung des Reichsverwesers (Regenten) 283 7. Kapitel: Psychiatrie zu Lebzeiten Ludwigs II. 285 Die erste Psychiatriereform: Entstehung und Konjunktur der Anstaltspsychiatrie 287 Psychiatrie in Bayern 288 Die psychiatrische Ausbildung zur Zeit Ludwigs II. 290 Unterbringung und «Behandlung» in den psychiatrischen Anstalten der Zeit 291 Die führenden psychiatrischen Krankheitstheorien der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Isolierungstheorie und Degenerationslehre 293 8. Kapitel: Wer war der Psychiater Bernhard von Gudden? 304 Bernhard von Gudden als Anstaltsleiter, Hochschullehrer und Forscher 308
«Der berühmteste Psychiater Deutschlands» und «ein erfahrener Gutachter vor Gericht»? 314 Weshalb hat von Gudden nicht Ludwigs Leibärzte befragt? 318 War von Gudden der richtige Experte für die Begutachtung des Königs? 321 Die Regeln korrekter Begutachtung und ärztlicher Ethik 322 Weshalb hat von Gudden den heiklen Auftrag zur Begutachtung König Ludwigs II. übernommen? 323 9. Kapitel: Erbliche Belastung? Die psychische Krankheit des Prinzen Otto und der Prinzessin Alexandra 330 Prinz Otto in psychiatrischer Obhut 330 Erkrankungsverlauf und Diagnose bei Prinz Otto 331 Welcher Art war Ottos Krankheit 343 Die Krankheit der Tante Ludwigs II., Prinzessin Alexandra 347 Genealogische Studien 348 10. Kapitel: Das psychiatrische Gutachten 353 Die körperlichen Krankheitserscheinungen und Krankheitsfolgen 356 Angstsymptome und soziale Phobie 360 «Auffällige Verhaltensweisen» 363 «Erschaudernde Blicke in die Tiefe eines Abgrunds» 373 «Abnorme Bewegungen» 374 «Wirklichkeitsferne Phantasie» 375 «Abnorme Gemütszustände» 377 Paranoia? 378 Geistesschwäche? 384 Größenwahn? 387 Halluzinationen? 389 Verkauf des Königreichs Bayern? 393 Die Qualität des Gutachtens 396
11. Kapitel: Die Entmachtung des Königs 399 Entscheidung über die Entmachtung und Festsetzung des Königs 406 Das Verhalten des Königs in seinen letzten Tagen 408 Die gescheiterte Staatskommission zur Verkündigung der Absetzung 410 Die zweite Kommission: von Gudden mit Irrenpflegern 413 12. Kapitel: Die psychiatrische Internierung in Schloss Berg 420 Das Verhalten des Königs in Schloss Berg 420 Die Katastrophe: Tod des Königs und von Guddens 425 13. Kapitel: Der Beitrag von Schädel- und Hirnsektion zur Erklärung der Krankheit Ludwigs II. 434 Sektionsbefund der Leiche des Königs vom 15. Juni 1886 435 Ursachen und Folgen der beschriebenen Hirnhaut- und Hirnveränderungen 446 Infektiöse Haubenmeningitis im Säuglingsalter und Wachstumsanomalien am Schädelskelett 449 Bakterielle kindliche Meningitis und das Risiko von Spätfolgen 451 Plastizität des menschlichen Gehirns: Die Kompensationsmöglichkeiten früher Schädigungen 455 Zusammenfassung 460 Anhang Anhang 1 bis Anhang 9 472 Archivliste 520 Literaturverzeichnis 521 Bildnachweis 538 Personenregister 540