Germanistik Monika Straßer geb. Rinesch Die Familiennamen in der Gemeinde Hutthurm im Vergleich zu den Familiennamen in der Gemeinde Stadthagen-Nienstädt Examensarbeit
Universität Passau Philosophische Fakultät Lehrstuhl für deutsche Sprachwissenschaft Hausarbeit für die erste Staatsprüfung für das Lehramt an Grundschulen in Bayern (Prüfungstermin Frühjahr 2002) Thema: Die Familiennamen in der Gemeinde Hutthurm im Vergleich zu den Familiennamen in der Gemeinde Stadthagen-Nienstädt Monika Rinesch
Inhaltsverzeichnis Vorwort...3 1. Einleitung...4 2. Die Familiennamen in der Gemeinde Hutthurm...6 3. Die Gemeinden Hutthurm und Nienstädt im Vergleich...72 3.1 Geschichte und Informationen über die Orte...72 3.1.1 Die Gemeinde Hutthurm...72 3.1.2 Die Samtgemeinde Nienstädt...73 3.2 Statistische Vergleiche über die Familiennamen der Gemeinden Hutthurm und Nienstädt...74 3.2.1 Die häufigsten Namen...74 3.2.2 Einteilung der Namen in verschiedene Kategorien...76 3.2.3 Die Endungen auf ing(er), -l(e) und ke...82 4. Schluss...84 5. Bibliographie...85
Vorwort Was bewegt einen dazu, eine Zulassungsarbeit über Familiennamen zu schreiben? Bei mir ist es sicher das Interesse an Namen überhaupt, das ich vor allem damals gewann, als ich im Archiv des Bistums Passau im Rahmen eines Ferienjobs gearbeitet habe. Die dort vorhandenen Taufbücher, zum Beispiel, bergen unendliche Schätze an Namensdokumenten, die noch interessanter erscheinen, wenn man bedenkt, dass viele der beispielsweise1604 aufgetretenen Familiennamen heute noch genauso existieren. Und irgendwann stellt sich dann die Frage, woher diese Namen eigentlich kommen. Da ich selbst in der Gemeinde Hutthurm aufgewachsen bin, hat mich dieses Thema natürlich besonders interessiert. Ich bin froh, meine Zulassungsarbeit einem solchen Thema widmen zu können. Dabei möchte ich besonders Herrn Prof. Dr. Hans-Werner Eroms, der mir bei Schwierigkeiten mit der Herkunft von einigen Namen sehr weitergeholfen hat, für seine Unterstützung danken. Passau, den 3.10.2001 Monika Rinesch
- 4-1. Einleitung Die vorliegende Zulassungsarbeit beschäftigt sich in erster Linie mit den Familiennamen in der Gemeinde Hutthurm/Landkreis Passau und deren Herkunft. Um die ganzen Namen ausfindig zu machen, habe ich das Telefonbuch der Deutschen Telekom verwendet. Ich habe daraus alle Namen übernommen, jedoch die Firmennamen nicht berücksichtigt. Zunächst habe ich anhand von Sekundärliteratur versucht, die Herkunft der einzelnen Familiennamen zu klären, oder auch eigene Ideen eingebracht, wo in der Literatur nicht genügend Information vorhanden war. Dabei habe ich den Familiennamen jeweils in die erste Zeile gestellt, darunter in Klammern alle Vornamen, die im Telefonbuch unter diesem Namen standen und schließlich die Erklärung. Die Familiennamen ausländischer Herkunft habe ich dort nicht aufgeführt, aber bei der Einteilung in Kategorien berücksichtigt. Später habe ich die Familiennamen gezählt, um herauszufinden, welche Namen am häufigsten auftreten und wie viele Namen jeweils den einzelnen Kategorien ausländische Namen, Familienname nach Rufnamen, Familiennamen nach Berufsnamen, Familiennamen nach Herkunft, Wohnstätte oder Haus und Familiennamen nach Beinamen zugeordnet werden können. Da manche Namen mehrere Herkunftsmöglichkeiten haben, habe ich beim Zählen für die Einteilung in die Kategorien jeweils nur die erste Herkunftserklärung berücksichtigt. Um die Ergebnisse zu kontrastieren, habe ich eine Gemeinde aus dem nichtbairischen Sprachraum ausgewählt, in diesem Fall Nienstädt in Niedersachsen, und Vergleiche zwischen diesen beiden Gemeinden angestellt. Die Namen dieser Gemeinde habe ich in einem Internet-Telefonbuch ( Das Örtliche ) gefunden, dessen Adresse ich im Anhang angegeben habe. Ich habe jedoch die Namen der Gemeinde Nienstädt nicht mehr einzeln aufgeführt, sondern nur wieder anhand der Sekundärliteratur nachgeschaut, in welche Kategorien sie sich einteilen lassen, und sie dann gezählt. Ein paar Statistiken sollen abschließend die Ergebnisse verdeutlichen. Schließlich sind noch einige Abkürzungen zu klären: ahd. = althochdeutsch altdt. = altdeutsch bair. = bairisch BN = Berufsname FN = Familienname fries. = friesisch HN = Hausname lat = lateinisch mhd. = mittelhochdeutsch mundartl. = mundartlich ndd. = norddeutsch obd. = oberdeutsch ON = Ortsname ÖN = Örtlichkeitsname österr. = österreichisch
- 5 - PN = Personenname RN = Rufname s. = siehe s. d. = siehe dort schwäb. = schwäbisch süddt. = süddeutsch TN = Taufname ÜN = Übername vgl. = vergleiche (?): Hier bin ich mir nicht sicher, ob dies die richtige Herkunft des entsprechenden Namens ist
- 6-2. Die Familiennamen in der Gemeinde Hutthurm Abel: (Martin) < PN Albrecht 1 Aderbauer: (Wolfgang) < PN Adohar 2 + Bauer (s.d.); oder einfach < Abel => Adel-Bauer oder (wahrscheinlicher) Aderholz-Bauer Ahollinger: (Silke) < ON Aholling? Aigner: (Alois, August) < mhd. eigener = Eigentümer 3 < Eigen = nicht zu Lehen genommener Besitz 4 Allmannsberger: (Klaus) < ON? (Allmannsberg) Altendorfer: (Günter) < alt 5 + dorf => einer, der im alten Dorf wohnt oder < ON Altendorf Altmann: (S.) < RN Altmann oder < mhd. altmann = älterer erfahrener Mann 6 < alter Mann 7 Ambros: (Fritz (2), Hedwig, Ludwig (2), Maria) < PN Ambrosius 8 Ammerl: (J., Alfred) = der, der an der Ammer (Flussname) wohnt/ba 38 oder < Vogelname Ammer 9 Angerer: (Elisabeth) Wohnstätte am Anger 10 / bair. Anger = Grasland 11 --------------------------------------------------------------------------------------------- 1 Bahlow, Hans: Deutsches Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt, München, 1967, S. 26 2 Gottschald, Max: Deutsche Namenkunde. Unsere Familiennamen. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeicher, Berlin/New York, 5 1982, S. 83 3 Ernst-Zyma, Gertrude: Familiennamen aus Österreich, Wien, 1995, Band I. S. 93 4 Gottschald, S. 84/169 5 Gottschald, S. 86 6 Ernst-Zyma I, S. 97 7 Gottschald, S. 86 8 Bahlow, S. 37 9 Gottschald, S. 87 10 Brechenmacher, Josef Karlmann: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Familiennamen, Limburg an der Lahn, 1957, Band I, S. 33 11 Gottschald, S. 89