Aufnahmeprüfung 2012: Deutsch schriftlich

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Transkript:

Pädagogische Maturitätsschule Kreuzlingen Aufnahmeprüfung 2012: Deutsch schriftlich Die schriftliche Deutschprüfung besteht aus einer Sprachprüfung und aus einem Aufsatz. Die Sprachprüfung zählt ein Drittel, der Aufsatz zwei Drittel. Die Prüfung dauert 115 Minuten, Sprachprüfung 40 Minuten, Aufsatz 75 Minuten. Aufsatz Liebe Kandidatin, lieber Kandidat, wähle von den vier Themen jenes, das dich am meisten anspricht. Unsere Schreibtipps: Achte bei der Schreibplanung, beim Schreiben und Überarbeiten auf Folgendes: Aufbau deines Tetes: Gestalte ihn so, dass wir deinen Überlegungen möglichst gut folgen können. Sprachliche Gestaltung und Rechtschreibung: Bemühe dich darum, präzise und ansprechend zu formulieren und störende Fehler zu vermeiden. Bei den folgenden zwei Themen interessiert es uns, welche Meinung du hast. Die Anregungen sollen dir helfen, einen bestimmten Gesichtspunkt zu finden, den du genauer behandelst. 1. Fenster mit Ausblick Mache dir Gedanken zu diesem Thema und versuche auch eigene Erfahrungen miteinzubeziehen. Man kann Fenster mit Ausblick auch im übertragenen Sinn verstehen. 2. Da kann man doch nicht einfach ruhig bleiben! Es gibt viele Situationen, bei denen man denkt, dass man doch etwas tun müsste und vielleicht doch nichts tut. Mache dir allgemeine Gedanken, beziehe aber auch persönliche Erfahrungen mit ein.

3. Antwort auf einen Leserbrief Nun ist unsere Jüngste auch so weit, um nach den Sommerferien den Kindergarten zu besuchen. Für Mama und Papa nichts Neues mehr, da ja unsere zwei älteren Kinder diesen Durchgang schon absolviert haben. Gespannt auf die neue Kindergartenlehrperson warteten wir geduldig vor der Türe. Eine sympathische junge Thurgauerin begrüsste ein Kind nach dem anderen mit einer Handpuppe. Was mich aber sehr befremdet hat, war die Sprache der Begrüssung, der erste Kontakt. Nicht «hoi, ich bi de Elmar, de chlini Elefant, ond wie heissisch du?», hiess es, sondern: «Hallo, ich bin Elmar, der kleine Elefant, und wie ist dein Name?» Auch ein Lied wurde angestimmt, aber oh jeee, dieses hörte sich sehr, sehr lustig an in dieser Standardsprache. Dieses Lied hat nämlich auch schon unsere 9-Jährige damals im Kindergarten gesungen, damals aber im schönen Thurgauer Dialekt. Nun, ich habe mich gefragt, ob das jetzt im ganzen Kanton so ist? Wer bestimmt die Sprache im Kindergarten? In andern Dörfern war die Begrüssung in gewohntem Schwiizerdütsch. Und just an diesem Tag konnte ich der Zeitung entnehmen, dass in einigen Kantonen der Schweiz deutsche Kindergartenlehrpersonen einen Mundartkurs besuchen müssen! Ist das nicht widersprüchlich? Astrid Müller-Klöti, Berg Schreibe der Verfasserin eine Antwort, indem du auf deren Äusserungen eingehst und deine Meinung vertrittst. 4. Eine Geschichte fortsetzen Ich muss sagen, wenn es jemanden gab, mit dem wir nicht gerechnet hatten, dann mit ihr. Meine Mutter wandte sich um und wurde bleich. Ich spürte, wie mir die Kinnlade herunterklappte. Das letzte Mal, dass ich sie gesehen hatte, war im Frühling gewesen. Wir waren alle drei einen Moment wie versteinert. Dann warf mir meine Mutter einen Blick zu, mit dem sie mir verbot, mich zu rühren. Es gab einen Windstoss und hinter mir schlug ein Fenster zu. Die Aufgabenstellung lautet: Der Tet geht noch weiter. Schreibe eine glaubwürdige Fortsetzung und beachte dabei Folgendes: Der Inhalt und die sprachliche Gestaltung der Fortsetzung sollen zum Tetanfang passen. Die Fortsetzung sollte ein überzeugendes Ende haben. Setze einen passenden Titel.

MS Kreuzlingen, Aufnahmeprüfung 2012, Deutsch schriftlich, Sprachprüfung Tet (nach Wilhelm Genazino, Leise singende Frauen) 5 10 15 20 25 30 35 40 Am Anfang, als der Regen eine leichte abendliche Sommerüberraschung war, sassen neun Gäste unter dem breiten, zeltartigen Schirm des Cafés; zwei junge Paare, ein älteres Paar, ein einzelner Mann, eine japanische Touristin und ich. Dann ist der Regen stärker geworden. Das ältere Paar und ich rückten etwas weiter nach innen unter die Mitte des Schirms, damit uns die seitlich niedergehenden Regenschauer nicht erreichten. Wenig später war dem älteren Paar auch dieser Platz zu ungemütlich geworden; die beiden riefen den Kellner herbei, zahlten und gingen. Der Regen prasselt in ziemlich gleichbleibender Stärke auf das Zeltdach. Abendspaziergänger haben sich in einem Hauseingang oder in einer Ausfahrt untergestellt. Manchmal schaut der Kellner zu uns herüber, aber er kann nicht mehr zu uns kommen, ohne selber durch und durch nass zu werden. Unter den Gästen hat sich, vermute ich, ein Gefühl schöner, weil harmloser Bedrohung eingestellt. Immer wieder blickt jemand zum Zeltdach hoch und überzeugt sich, dass es wasserdicht geblieben ist. In der Ferne kommt Donner auf. Ringsum bilden sich Rinnsale. Ich halte es für möglich, dass der starke Donner das Gefühl der japanischen Touristin verändert. Ihren Blicken ist eine Spur Ängstlichkeit beigemischt. Sie schaut planlos umher und fasst ihre Handtasche an. Ein älteres Fahrrad, das an einer Hauswand lehnt, zeigt seine vollständige Verlassenheit. In einzelnen Wohnungen wird Licht gelöscht. Immer klarer tritt die nasse Schwärze des Abends hervor. Ein Blitz taucht die Gegend für Sekunden in eine matte Bläue. Die Japanerin holt einen kleinen Kalender aus ihrer Handtasche; sie öffnet ihn und hält ihn sich vor das Gesicht. Ich kann erkennen, dass sie den U-Bahn-Plan einer japanischen Stadt betrachtet. Den beiden anderen Frauen wird die Lage deutlich unangenehm. Ich kann nicht hören, was sie zu ihren Begleitern sagen, aber sie scheinen nicht länger hierbleiben zu wollen. Die Rinnsale ringsum werden breiter; schon führen sie Dreck und kleine Abfälle mit sich. In der Mitte, wo sich der Platz leicht absenkt, rinnen die Wasserläufe zusammen und können doch nicht rasch genug abfliessen. In der Ferne ist das Tönen eines Feuerwehrautos zu hören. Weit und breit ist jetzt kein einziger Spaziergänger mehr zu sehen. Die Japanerin hat bemerkt, dass ich ihr beim Betrachten des U-Bahn-Planes zugeschaut habe. Im Augenblick, als sie aufsah, bildete sich auf ihren Armen Gänsehaut. Der Regen wird stärker. Die Verbindung zum Café hinüber scheint abgerissen. Die Leute unter dem Zeltdach schauen sich an. Die Japanerin spielt mit zwei unbeschriebenen Ansichtskarten. Die Frauen beginnen zu frösteln und schauen wieder zum Zeltdach. Wir sind alle nur sommerlich gekleidet. Es ist fast aussichtslos geworden, plötzlich aufzustehen und loszurennen. Und es ist ebenso aussichtslos geworden, sitzen zu bleiben und zu warten, bis der Schirm zusammenbricht oder von einer Windbö umgestossen wird. Wieder geht ein Blitz nieder. Das Gewitter ist genau über der Stadt. Im Augenblick des Blitzes hat die Japanerin die Augen etwas weiter geöffnet. Ich sah schöne runde Kugeln ohne sichtbare Iris. Mit vierzehn oder fünfzehn sehnte ich mich danach, ein Nachbarmädchen aus einem brennenden Haus retten zu dürfen. Meine Vorstellung setzte jedesmal mit einem hell und knisternd in Flammen stehenden Haus ein. Das Mädchen schlief im dritten oder vierten Stock und wusste nichts von der Gefahr, in der es sich befand. Die anderen Hausbewohner hatten sich schon in Sicherheit bringen können. Jetzt standen sie auf der Strasse und debattierten. Da komme ich herbei, dringe in das Haus ein, rase die Stockwerke hoch und trage wenig später das schlafende Mädchen unversehrt auf die Strasse. Drüben, vom Café aus, schauen ein paar Leute zu uns herüber. Mein Hemd wird ein wenig klamm. Jetzt bilden sich auch unterhalb des Zeltdachs kleine Rinnsale. Immer noch schön ist das Wegspritzen von zu gross geratenen Regentropfen vom Rand des Schirms. Sie zerplatzen und bringen sekundenschnell Reflee aus Licht und Wasser hervor. Niemand rührt sich, alle blicken umher. Ich sehe, dass die Japanerin um ihre zierlichen Stoffschuhe besorgt ist. Sie hat ihre Füsse auf einen Stuhl gestellt. Zum zweiten Mal überlege ich, wo ich die Japanerin hintragen werde, wenn die Flut erst einsetzt. Ihr Kleid ist aus Seide und darf niemals nass werden. Ich werde sie auf die Arme nehmen und meine leichte Jacke über ihr ausbreiten.

Pädagogische Maturitätsschule Kreuzlingen Aufnahmeprüfung 2012: Deutsch schriftlich Punkte: / 58 Note: Name: Vorname: Nr. Die schriftliche Deutschprüfung besteht aus einer Sprachprüfung und aus einem Aufsatz. Die Sprachprüfung zählt ein Drittel, der Aufsatz zwei Drittel. Die Prüfung dauert 115 Minuten, Sprachprüfung 40 Minuten, Aufsatz 75 Minuten. Sprachprüfung Lies den beiliegenden Tet und löse dann die Aufgaben dazu. 1. Kreuze an. (10 Punkte) 1. Die Japanerin bemerkt, dass sie vom Erzähler beobachtet wird. 2. Der Erzähler wäre gerne ein Held. 3. Vom Café aus betrachtet der Erzähler andere Häuser. 4. Die Japanerin hat Ansichtskarten geschrieben. 5. Der Erzähler hat einmal ein Mädchen aus den Flammen gerettet. 6. Die Japanerin hat eher kleine Füsse. 7. Das Haus, an welchem ein Fahrrad lehnt, ist verlassen. 8. Die Japanerin weckt im Erzähler eine Jugenderinnerung. 9. Der Schirm wird von einer Windbö umgestossen. 10. Die Japanerin wird Iris genannt. 2. stimmt stimmt nicht Ich halte es für möglich, dass der starke Donner das Gefühl der japanischen Touristin verändert. (Z.11) Die unterstrichene Wortgruppe im obigen Satz bedeutet (2 Punkte) Ich vermute Ich bezweifle nicht Es kann sein Ich wünsche 1

3. Streiche bei den drei folgenden Sätzen alle Begriffe durch, die nicht an Stelle des unterstrichenen Wortes im jeweiligen Satz stehen können. Der Sinn des Satzes darf nicht verändert werden. (3 Punkte) Die Verbindung zum Café hinüber scheint abgerissen. (Z. 23) abgebrochen / unterbrochen / eingebrochen / verstört Jetzt standen sie auf der Strasse und debattierten. (Z. 33) fuchtelten / schrien / diskutierten / plauderten / gafften Da komme ich herbei, dringe in das Haus ein, rase die Stockwerke hoch und trage wenig später das schlafende Mädchen unversehrt auf die Strasse. (Z. 34) unverletzt / unerwünscht / heil / ungesund / unbeschwert 4. Womit wird der Regen im Tet verglichen oder umschrieben? (2 Punkte) mit einem Wasserlauf mit einer leichten abendlichen Sommerüberraschung mit einem Rinnsal mit einer harmlosen Bedrohung 5. Suche ein Wort mit gleicher Bedeutung. (2 Punkte) 6. Lage (Z. 17 ) Windbö (Z. 28) In welcher Zeile wechselt zum ersten Mal das Erzähltempus zu Präsens? (1 Punkt) 7. Ein älteres Fahrrad, das an einer Hauswand lehnt, zeigt seine vollständige Verlassenheit. (Z. 13) Schreibe die Pronomen im obigen Satz heraus und bestimme sie. (4 Punkte) Pronomen genaue Bestimmung 2

8. Mein Hemd wird ein wenig klamm. (Z. 36) klamm heisst im obigen Satz (2 Punkte) eingeklemmt feuchtkalt verschwitzt vor Angst steif vor Kälte Mein Hemd wird ein wenig klamm. (Z. 36) Der Satz steht im Passiv Futur Präsens Indikativ (2 Punkte) Mein Hemd wird ein wenig klamm. (Z. 36) Setze den Satz in die folgenden Zeitformen. (3 Punkte) Plusquamperfekt Mein Hemd Futur II Mein Hemd Perfekt Mein Hemd 9. Bestimme die Zeitformen in den Teilsätzen. (4 Punkte) (ab Z. 1) Am Anfang, als der Regen eine leichte abendliche Sommerüberraschung war, sassen neun Gäste unter dem breiten, zeltartigen Schirm des Cafés; [ ] Dann ist der Regen stärker geworden. Zeitform Das ältere Paar und ich rückten etwas weiter nach innen unter die Mitte des Schirms [ ] Wenig später war dem älteren Paar auch dieser Platz zu ungemütlich geworden; die beiden riefen den Kellner herbei, zahlten und gingen. Der Regen prasselt in ziemlich gleichbleibender Stärke auf das Zeltdach. Abendspaziergänger haben sich in einem Hauseingang oder in einer Ausfahrt untergestellt. 3

10. Das ältere Paar und ich rückten etwas weiter nach innen unter die Mitte des Schirms, damit uns die seitlich niedergehenden Regenschauer nicht erreichten. (Z. 3) Es ist fast aussichtslos geworden, plötzlich aufzustehen und loszurennen. (Z. 26) Schreibe die Subjekte der beiden Sätze heraus. (3 Punkte) 11. Ihren Blicken ist eine Spur Ängstlichkeit beigemischt. (Z. 12) Da komme ich herbei, dringe in das Haus ein, rase die Stockwerke hoch und trage wenig später das schlafende Mädchen unversehrt auf die Strasse. (Z. 34) Schreibe die Objekte aus den obigen Sätzen heraus und ordne sie ein. (3 Punkte) Akkusativobjekte Genitivobjekte Dativobjekte 12. Sie hat ihre Füsse auf einen Stuhl gestellt. (Z.39) Setze den Satz ins Passiv. (2 Punkte) 13. Der Regen prasselt in ziemlich gleichbleibender Stärke auf das Zeltdach. (Z. 6) Die Japanerin hat gemerkt, dass ich ihr beim Betrachten des U-Bahn-Planes zugeschaut habe. (Z. 21) Schreibe alle Präpositionalgefüge der beiden Sätze untereinander heraus. (3 Punkte) 4

14. Die Japanerin spielt mit zwei unbeschriebenen Ansichtskarten. (Z. 24) In welchem Fall steht das Präpositionalgefüge? (Fall ausschreiben) (1 Punkt) Fall: 15. Am Anfang, als der Regen eine leichte abendliche Sommerüberraschung war, sassen neun Gäste unter dem breiten, zeltartigen Schirm des Cafés. (Z. 1) Wie nennt man diese Art eines zusammengesetzten Satzes? (1 Punkt) 16. Im Augenblick des Blitzes hat die Japanerin die Augen etwas weiter geöffnet. (Z. 28) Benenne die Satzglieder und bestimme deren Fall. (3 Punkte) Satzglied Im Augenblick des Blitzes die Japanerin die Augen Name des Satzglieds und Fall, in dem das Satzglied steht Mit vierzehn oder fünfzehn sehnte ich mich danach, ein Nachbarmädchen aus einem brennenden Haus retten zu dürfen. (Z. 30) Benenne die Satzglieder und bestimme deren Fall. (4 Punkte) Satzglied Mit vierzehn oder fünfzehn ich ein Nachbarmädchen aus einem brennenden Haus Name des Satzglieds und Fall, in dem das Satzglied steht 17. Die anderen Hausbewohner hatten sich in Sicherheit bringen können. (Z. 32) Schreibe die verbale Wortkette heraus. (2 Punkte) 18. Wie viele Leute befinden sich am Schluss des Tetes noch unter dem Schirm? (1 Punkt) 5

Pädagogische Maturitätsschule Kreuzlingen Aufnahmeprüfung 2012: Deutsch schriftlich Punkte: / 58 Note: Name: Vorname: Nr. Die schriftliche Deutschprüfung besteht aus einer Sprachprüfung und aus einem Aufsatz. Die Sprachprüfung zählt ein Drittel, der Aufsatz zwei Drittel. Die Prüfung dauert 115 Minuten, Sprachprüfung 40 Minuten, Aufsatz 75 Minuten. Sprachprüfung Lösungen Lies den beiliegenden Tet und löse dann die Aufgaben dazu. 1. Kreuze an. (10 Punkte) stimmt stimmt nicht 1. Die Japanerin bemerkt, dass sie vom Erzähler beobachtet wird. 2. Der Erzähler wäre gerne ein Held. 3. Vom Café aus betrachtet der Erzähler andere Häuser. 4. Die Japanerin hat Ansichtskarten geschrieben. 5. Der Erzähler hat einmal ein Mädchen aus den Flammen gerettet. 6. Die Japanerin hat eher kleine Füsse. 7. Das Haus, an welchem ein Fahrrad lehnt, ist verlassen. 8. Die Japanerin weckt im Erzähler eine Jugenderinnerung. 9. Der Schirm wird von einer Windbö umgestossen. 10. Die Japanerin wird Iris genannt. 2. Ich halte es für möglich, dass der starke Donner das Gefühl der japanischen Touristin verändert. (Z.11) Die unterstrichene Wortgruppe im obigen Satz bedeutet (2 Punkte) Ich vermute Ich bezweifle nicht Es kann sein Ich wünsche 1

3. Streiche bei den drei folgenden Sätzen alle Begriffe durch, die nicht an Stelle des unterstrichenen Wortes im jeweiligen Satz stehen können. Der Sinn des Satzes darf nicht verändert werden. (3 Punkte) Die Verbindung zum Café hinüber scheint abgerissen. (Z. 23) abgebrochen / unterbrochen / eingebrochen / verstört Jetzt standen sie auf der Strasse und debattierten. (Z. 33) fuchtelten / schrien / diskutierten / plauderten / gafften Da komme ich herbei, dringe in das Haus ein, rase die Stockwerke hoch und trage wenig später das schlafende Mädchen unversehrt auf die Strasse. (Z. 34) unverletzt; unerwünscht; heil; ungesund; unbeschwert 4. Womit wird der Regen im Tet verglichen oder umschrieben? (2 Punkte) mit einem Wasserlauf mit einer leichten abendlichen Sommerüberraschung mit einem Rinnsal mit einer harmlosen Bedrohung 5. Suche ein Wort mit gleicher Bedeutung. (2 Punkte) Lage (Z. 17 ) Windbö (Z. 28) Situation Windstoss 6. In welcher Zeile wechselt zum ersten Mal das Erzähltempus zu Präsens? (1 Punkt) Zeile 6 7. Ein älteres Fahrrad, das an einer Hauswand lehnt, zeigt seine vollständige Verlassenheit. (Z. 13) Schreibe die Pronomen im obigen Satz heraus und bestimme sie. (4 Punkte) Pronomen Ein das einer seine genaue Bestimmung unbestimmter Artikel Relativpronomen unbestimmter Artikel Possessivpronomen 2

8. Mein Hemd wird ein wenig klamm. (Z. 36) klamm heisst im obigen Satz eingeklemmt feuchtkalt verschwitzt vor Angst steif vor Kälte (2 Punkte) Mein Hemd wird ein wenig klamm. (Z. 36) Der Satz steht im (2 Punkte) Passiv Futur Präsens Indikativ Mein Hemd wird ein wenig klamm. (Z. 36) Setze den Satz in die folgenden Zeitformen. (3 Punkte) Plusquamperfekt Futur II Perfekt Mein Hemd war ein wenig klamm geworden. Mein Hemd wird ein wenig klamm geworden sein. Mein Hemd ist ein wenig klamm geworden. 9. Bestimme die Zeitformen in den Teilsätzen. (4 Punkte) (ab Z. 1) Am Anfang, als der Regen eine leichte abendliche Sommerüberraschung war, sassen neun Gäste unter dem breiten, zeltartigen Schirm des Cafés; [ ] Dann ist der Regen stärker geworden. Das ältere Paar und ich rückten etwas weiter nach innen unter die Mitte des Schirms [ ] Wenig später war dem älteren Paar auch dieser Platz zu ungemütlich geworden; die beiden riefen den Kellner herbei, zahlten und gingen. Der Regen prasselt in ziemlich gleichbleibender Stärke auf das Zeltdach. Abendspaziergänger haben sich in einem Hauseingang oder in einer Ausfahrt untergestellt. Zeitform Präteritum Präteritum Perfekt Präteritum Plusquamperfekt Präteritum Präsens Perfekt 3

10. Das ältere Paar und ich rückten etwas weiter nach innen unter die Mitte des Schirms, damit uns die seitlich niedergehenden Regenschauer nicht erreichten. (Z. 3) Es ist fast aussichtslos geworden, plötzlich aufzustehen und loszurennen. (Z. 26) Schreibe die Subjekte der beiden Sätze heraus. (3 Punkte) Das ältere Paar und ich die seitlich niedergehenden Regenschauer Es 11. Ihren Blicken ist eine Spur Ängstlichkeit beigemischt. (Z. 12) Da komme ich herbei, dringe in das Haus ein, rase die Stockwerke hoch und trage wenig später das schlafende Mädchen unversehrt auf die Strasse. (Z. 34) Schreibe die Objekte aus den obigen Sätzen heraus und ordne sie ein. (3 Punkte) Akkusativobjekte Genitivobjekte Dativobjekte die Stockwerke ihren Blicken das schlafende Mädchen 12. Sie hat ihre Füsse auf einen Stuhl gestellt. (Z.39) Setze den Satz ins Passiv. (2 Punkte) Ihre Füsse sind von ihr auf einen Stuhl gestellt worden. 13. Der Regen prasselt in ziemlich gleichbleibender Stärke auf das Zeltdach. (Z. 6) Die Japanerin hat gemerkt, dass ich ihr beim Betrachten des U-Bahn-Planes zugeschaut habe. (Z. 21) Schreibe alle Präpositionalgefüge der beiden Sätze untereinander heraus. (3 Punkte) in ziemlich gleichbleibender Stärke auf das Zeltdach beim Betrachten des U-Bahn-Planes 14. Die Japanerin spielt mit zwei unbeschriebenen Ansichtskarten. (Z. 24) In welchem Fall steht das Präpositionalgefüge? (Fall ausschreiben) (1 Punkt) Fall: Dativ 4

15. Am Anfang, als der Regen eine leichte abendliche Sommerüberraschung war, sassen neun Gäste unter dem breiten, zeltartigen Schirm des Cafés. (Z. 1) Wie nennt man diese Art eines zusammengesetzten Satzes? (1 Punkt) Satzgefüge 16. Im Augenblick des Blitzes hat die Japanerin die Augen etwas weiter geöffnet. (Z. 28) Benenne die Satzglieder und bestimme deren Fall. (3 Punkte) Satzglied Im Augenblick des Blitzes die Japanerin die Augen Name des Satzglieds und Fall, in dem das Satzglied steht Präpositionalgefüge Dativ Subjekt Nominativ Objekt Akkusativ Mit vierzehn oder fünfzehn sehnte ich mich danach, ein Nachbarmädchen aus einem brennenden Haus retten zu dürfen. (Z. 30) Benenne die Satzglieder und bestimme deren Fall. (4 Punkte) Satzglied Mit vierzehn oder fünfzehn ich ein Nachbarmädchen aus einem brennenden Haus Name des Satzglieds und Fall, in dem das Satzglied steht Präpositionalgefüge Dativ Subjekt Nominativ Objekt Akkusativ Präpositionalgefüge Dativ 17. Die anderen Hausbewohner hatten sich in Sicherheit bringen können. (Z. 32) Schreibe die verbale Wortkette heraus. (2 Punkte) sich in Sicherheit bringen können 18. Wie viele Leute befinden sich am Schluss des Tetes noch unter dem Schirm? 7 (1 Punkt) 5