Gedenkstätten, die an Carl Lampert erinnern

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Transkript:

Gedenkstätten, die an Stand: September 2011 Inhaltsverzeichnis: 1. : Dornbirn, Feldkirch, Feldkirch-Levis, Nüziders 2. Tirol: Stams, Fiecht 3. Deutschland: Halle (Saale), Berlin, Torgau, Hünfeld, Karlshagen, Peenemünde, Zinnowitz, Sachsenhausen 4. Polen: Szczecin 1. Priestergrab Dornbirn Friedhof Markt Der ehemalige Stadtpfarrer und Dekan Josef Emanuel Treitner (1884-1955) war es wahrscheinlich, der die Inschrift Msgr. Dr. Karl Lampert * 1894 Provikar, 1918-1930 Frühmesser in St. Martin 13. 11. 1944 in Halle an der Saale auf dem Priestergrab anbringen ließ. 2006 wurde die Tafel restauriert und um den Textteil hingerichtet als Glaubenszeuge ergänzt. nfenster Dom St. Nikolaus Feldkirch In einem von Martin Häusle 1960/61 gestalteten nfenster im Dom zu Feldkirch wird die damalige Situation der dargestellt: _ Petersdom mit Papst Johannes XXIII. _ Bischof Bruno Wechner _ Hl. Fidelis von Sigmaringen _ Hl. Fridolin von Säckingen _ zwei weitere Gestalten, eine Person im Priestergewand mit rotem Zingulum stellt Carl Lampert dar

nfenster Nüziders Auf einem nfenster in Nüziders aus dem Jahr 1978 ist Carl Lampert in Häftlingskleidern dargestellt. Künstler: Fred Hochschwarzer. nfenster Feldkirch-Levis Auf dem von Martin Häusle in den 1960er Jahren entworfenen nfenster der Pfarrkirche Feldkirch Levis sind Heilige und bekannte er Geistliche dargestellt. Von links nach rechts sind dies: _ Hl. Gebhard von Konstanz (Tiara und Totenkopf) _ Hl. Fidelis von Sigmaringen (Schwert) _ Nikolaus von der Flüe (Rosenkranz) _ Carl Lampert (hält seinen Kopf in der Hand) _ Abt Franz Pfanner _ Bischof Franz Joseph Rudigier (Linzer Dom)

2. Tirol Stams Am 22. August 1953 wurde diese Gedenktafel an die sechs Märtyrerpriester der Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch von Abt Eugen Fiderer enthüllt. Heute ist die Tafel in der Stiftskirche Stams angebracht. "Die von der Gestaltung her schlichte Tafel erhält durch die Wahl des Ortes ihrer Anbringung... einen Kontext, der dem Gedenken an die sechs Märtyrer einen Platz in der Tiroler Landesgeschichte gibt, in welcher das Stift eine bedeutende Rolle innehatte." (Markus Illmer) Fiecht In der Heilig-Blut-Kapelle auf dem Gebiet der Benediktinerabtei Georgenberg-Fiecht (Vomp/Tirol) befindet sich eine Gedenktafel für die zwei in Tirol wirkenden katholischen Priester, die vom nationalsozialistischen Regime hingerichtet worden waren: Otto Neururer und Dr. Carl Lampert. Die Kapelle mit der Gedenktafel wurde 1977 errichtet und eingeweiht.

3. Deutschland Halle (Saale) Gedenkstätte im Roten Ochsen Im Zuchthaus Halle (Saale) befindet sich die Hinrichtungsstätte Carl Lamperts. Bild: Eintrag im Totenbuch Halle/ Saale, ausgestellt im Hinrichtungsraum Als eines der prominentesten Opfer der Wehrmachtjustiz stellt die Gedenkstätte hier namentlich Dr. Carl Lampert vor. Neben seinem Foto zeigt die Tafel das erste Blatt des Urteils gegen ihn, Vinzenz Plonka, Ernst Daniel und Leonhard Berger, ausgesprochen am 20. Dezember 1943. Das Dokument hat für den Roten Ochsen in mehrfacher Hinsicht Bedeutung: Das Lampert-Verfahren fand, wie einige Darstellungen belegen, im Zuchthaus selbst statt und ist eines von nur zwei Verfahren des RKG [Anm. Reichskriegsgericht], die überhaupt in Halle verhandelt wurden. (Michael Viebig, Mitarbeiter der Gedenkstätte Roter Ochse) Ein Medienterminal wurde 2006 erstellt (Überarbeitung 2011), mit Hilfe dessen Details aus dem Leben des Provikars und dem Spionagefall Lampert erschlossen werden können. Adresse: Gedenkstätte Roter Ochse, Am Kirchtor 20b, D-06108 Halle (Saale) Link: http://www.sachsen-anhalt.de/lpsa/index.php?id=31471 Literaturhinweise: Der Rote Ochse Halle (Saale). Politische Justiz 1933-1945 und 1945-1989. Katalog zu den Dauerausstellungen. Bearbeitet von Daniel Bohse und Alexander Sperk, Hg. Joachim Scherrieble, Berlin 2008. Michael Viebig, Das Zuchthaus Halle (Saale) als Richtstätte der nationalsozialistischen Justiz (1942 bis 1945), Hg. Ministerium des Inneren des Landes Sachsen-Anhalt, Magdeburg 1998.

Gedenkstein auf dem Südfriedhof "Nun ruft mich Gott, lebt wohl." Dies schrieb Carl Lampert auf den letzten Brief an seinen Bruder Julius, kurz bevor er zusammen mit den zwei anderen Priestern Herbert Simoleit und Friedrich Lorenz in Halle hingerichtet wurde. Ein Gedenkstein für die "Stettiner Priester" befindet sich seit 1966 am Südfriedhof. Er geht auf eine Initiative von Propst Johannes Langsch zurück und wurde nach langen Auseinandersetzungen mit der Hallenser Parteileitung, die dem nichtkommunistischen Widerstand die Anerkennung verweigern wollte, errichtet. Mahnmal im Gütchenpark In Sichtweite zum Roten Ochsen und vor der HeiligKreuz- befindet sich seit 1994 eine zwei Meter hohe Stele aus Sandstein von Gerald Rochus. Die Namen der drei in Halle hingerichteten Priester sowie die Aufforderung zum Gebet für die Toten und Segensbitten sind darin eingemeißelt. Abgesetzt von den Namen der Priester befindet sich der Name des zuständigen Senatspräsidenten und Generalstabsrichters Werner Lueben. Lueben erschoss sich im Juli 1944, um die Todesurteile gegen die drei katholischen Geistlichen nicht unterzeichnen zu müssen. Link: http://katholische-kirche-halle-nord.de/

Hedwigskathedrale Berlin "Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen" (Mt 10,32) Unter diesem Zitat aus dem Matthäusevangelium sind auf je einer Metalltafel die Namen von 17 durch das NS-Regime getöteten Widerstandskämpfer geschrieben. Auf der vierten davon steht: Dr. Carl Lampert, Provikar Innsbruck 1894-1944. Die Metalltafeln befinden sich in der Krypta der St.-Hedwigs- Kathedrale in Berlin-Mitte. Literaturhinweise: Wolfgang Knauft: Konrad von Preysing. Anwalt des Rechts. Der erste Berliner Kardinal und seine Zeit, Berlin 1998. Ders.: Schnitter. KZ-Häftlinge. Zwangsarbeiter. Vergessene Kapitel der Seelsorge im Bistum Berlin, Berlin 2001. Torgau Torgau entwickelte sich während des Zweiten Weltkriegs mit den Militärgefängnissen Fort Zinna und Brückenkopf und dem Reichskriegsgericht, das im August 1943 von Berlin nach Torgau verlegt wurde, zur Zentrale des Wehrmachtsstrafsystems. Da das ehemalige Wehrmachtsgefängnis Torgau Fort Zinna heute als Strafvollzugsanstalt dient, findet sich eine Ausstellung zur Geschichte dieses Haftortes in Schloss Hartenfels. Auf einer biografischen Tafel der Dauerausstellung Spuren des Unrechts wird das Schicksal Carl Lamperts dargestellt. Der Ausstellungsraum mit den Biografien von Wehrmachtsgefangenen nimmt in der Gestaltung Elemente der Zellentrakte in Fort Zinna auf. Das betrifft die Anordnung der Biografien zu beiden Seiten dieses Durchgangraumes sowie die Maße der eisernen Display-

Rahmen, die hier den Zellentüren gleichen. Im Falle Carl Lamperts trägt der obere Teil das bekannte Porträt mit seinem Namen. Auf dem mittleren Teil sind links Verfolgung und Haft chronologisch dargestellt, rechts als Reproduktionen das Titelblatt des Todesurteils wegen Spionage und darunter die ärztliche Todesbescheinigung nach der Hinrichtung in Halle. Im unteren Teil sind auszugsweise zwei Briefe an seinen Bruder Julius wiedergegeben. (Wolfgang Oleschinski) Kontakt: Förderverein Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau e. V., Schloss Hartenfels, Schlossstraße 27, D-04860 Torgau Link: http://www.stsg.de/main/torgau/ueberblick/einfuehrung/ Hünfeld In der Nähe des Grabkreuzes von Pater Friedrich Lorenz auf dem Friedhof des Oblatenklosters Hünfeld (Nähe Fulda) ist seit 1994 eine Gedenkplatte mit folgender Inschrift angebracht: Drei Stettiner Blutzeugen starben unter dem Fallbeil in Halle am 13. November 1944/ Pater Friedrich Lorenz OMI dessen Urne hier ruht/ Prälat Karl Lampert/ Kaplan Herbert Simoleit/ Opfer der Nazi-Gewalt. Kontakt: St. Bonifaziuskloster, Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria, Klosterstraße 5, D-36088 Hünfeld Link: http://www.bonifatiuskloster.de Karlshagen Infolge eines Bombenangriffs auf die Heeresversuchsanstalt Peenemünde auf der Insel Usedom 1943 wurde das Zwangsarbeiterlager Trassenmoor völlig zerstört und die Gemeinde Karlshagen verwüstet. Dies war 1970 Anlass für die DDR-Verantwortlichen eine große Mahn- und Gedenkstätte Karlshagen zu errichten. Obwohl Priester, die im KZ gewesen waren, von der Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes (VVN) ausgeschlossen waren, und das Gedenken an die nationalsozialistischen Verbrechen vereinnahmend war, ist auf einer Tafel der Name Carl Lamperts zu lesen: Im nahegelegenen Zinnowitz hatte sich eine Widerstandsgruppe gebildet. Zu ihr gehörten u.a. der katholische Prälat Karl Lampert, der Greifswalder Pfarrer Dr. Alfons Maria Wachsmann und der Holländer Johannes ter Morsche. Peenemünde Im nunmehrigen Historisch-Technischen Informationszentrum auf dem Gelände der ehemaligen nationalsozialistischen Heeresversuchsanstalt Peenemünde ist ein Raum der Opposition gewidmet, wo auf Carl Lampert verwiesen wird: Einsatz für die Zwangsarbeiter: Dem österreichischen Prälaten Dr. Carl Lampert wurde antideutsche Propaganda unter den in Peenemünde eingesetzten holländischen und

polnischen Zwangsarbeitern zur Last gelegt. Adresse: Historisch-Technisches Informationszentrum (HTI), Im Kraftwerk, D-17449 Peenemünde Link: http://www.peenemuende.de/ Zinnowitz Waldstraße Während seines Zwangsaufenthaltes (Gauverweis) in Stettin kam Carl Lampert auch öfters nach Zinnowitz. Der zuständige Pfarrer der dortigen Seelsorgestelle Vincenz Plonka hatte Carl Lampert als Aushilfe für den sonntäglichen Gottesdienst eingeladen, worauf sich ein reger Kontakt (auch zu Zwangsarbeitern) nach Zinnowitz entwickelte.1999 wurde am ehemaligen Wohnhaus der Familie ter Morsche in der Waldstraße 12 eine Gedenktafel angebracht. Sie enthält die Namen und Lebensdaten von Prälat Dr. Carl Lampert, Johannes ter Morsche, Gerardus Pelkman, Tadeus Siekierski und Dr. Alfons Maria Wachsmann. Literaturhinweis: Karl Heinz Jahnke, Marie ter Morsche kann ihren Vater nicht vergessen. Widerstand gegen Hitlers V-Waffen in Zinnowitz und Peenemünde 1942/43, Rostock 2001. Kurpark Seit dem 19. November 2006 steht eine Gedenkstele im Kurpark des Ostseebads Zinnowitz, die an den Fall Stettin erinnert.

Sachsenhausen Nach dem Fall der Berliner Mauer konnten auch Geistlichen Gedenkstätten errichtet werden, die in der früheren DDR-Gedenkstätte ignoriert worden waren. Am 4. November 2006 wurde der Gedenkstein in Sachsensachsenhausen eingeweiht, in den die Namen der getöteten Geistlichen auf einem herausgebrochenen Kreuz eingraviert sind. Der Berliner Bildhauer Stefan Sprenker und Thomas Reifferscheid schufen ein eindrucksvolles Ensemble: aus einem aufrecht stehenden Monolith, gebrochen in den Graubündner Alpen, ein Kreuz herausgeschnitten und gleich einem Schattenriss hingeworfen auf die Erde. (Gerhard Lange) Die Namen aller inhaftierten katholischen Geistlichen unter ihnen auch Carl Lampert wurde in einer kupfernen Hülse in das Fundament des aufrecht stehenden Steines eingesenkt. Eine Gedenkstätte für evangelische Geistliche gibt es ebenfalls seit 2006. Adresse: Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen, Straße der Nationen 22, D-16515 Oranienburg, Telefon: +49 03301 80 37 15 / 16 / 17, Telefax: +49 03 301 80 37 18 Link: http://www.stiftung-bg.de/gums/index.htm

4. Polen Szczecin/ Stettin Nach der Inhaftierung in Dachau 1940/41 war über Carl Lampert ein Aufenthaltsgebot für Pommern und Mecklenburg verhängt worden.carl Lampert kam nach Stettin, wo er bei Schwestern im Carolus-Stift untergebracht war. Carl Lampert war die Hauptperson im "Fall Stettin", einer großangelegten Verhaftungsaktion der Gestapo Anfang Februar 1943. An der Propsteikirche St. Johannes in Szczecin ist seit 1994 eine Gedenktafel in deutscher und polnischer Sprache angebracht. Literaturhinweis: Zu allen Gedenkstätten finden sich ausführliche Angaben über Hintergrund und Entstehung in: Zum Gedenken. Stätten der Erinnerung. In: Selig, die um meinetwillen verfolgt werden. Carl Lampert. Ein Opfer der Nazi-Willkür. 1894-1944. Hg. Richard Gohm, Innsbruck 2008, 362-388.