66 6 INHALT Inhaltsangabe HINTERGRUND 12 Grachten und mehr 14 Fakten 15 Bevölkerung Politik Wirtschaft 16 Willkommen im Alltag! 20 Amsterdam auf einen Blick 22 Special: A girl's best friend 24 Stadtgeschichte 28 Infografik: Venedig des Nordens? 32 Special: Gestürzte Hoffnungen 38 Kunst und Kultur 46 Persönlichkeiten GENIESSEN 54 Am Abend 55 Amsterdams buntes Nachtleben 60 Special: Probieren geht über studieren 62 63 Viel zu entdecken 66 Typische Gerichte 70 Infografik: Pfeffer macht reich 72 Special: Für jeden Geschmack 76 Feiertage, Feste & Events 77 In Feierlaune 80 Mit Kindern unterwegs 81 Vergnügen für die»kleintjes«84 Museen Galerien 86 Infografik: Rembrandt in Amsterdam 92 Shopping 93 Die Qual der Wahl 98 Stadtbesichtigung 99 Auf Erkundungstour 102 Special: Mit dem»fiets«durch Amsterdam 104 Übernachten 105 Und eine geruhsame Nacht... 112 Special: Übernachten auf den Grachten TOUREN 116 Touren durch Amsterdam 118 Unterwegs in Amsterdam 119 Tour 1: Amsterdamer Highlights 121 Tour 2: Ins alte Amsterdam: Wallen Ganz relaxt bei einem Tässchen Tee und einem Spacecake im Coffeeshop
Inhaltsangabe INHALT 7 123 Tour 3: Jordaan 124 Tour 4: Um Plantage und Oosterdok 126 Ausflüge 128 Special: Auf den Spuren Rembrandts REISEZIELE VON A BIS Z 132 Aalsmeer 133 Achterburgwal 134 Alkmaar 136 Amstel 137 Amsterdam Museum 139 Amsterdamse Bos 140 Anne Frank Huis 141 Artis 142 Special: Schreiben im Versteck 144 3D: Leben im Hinterhaus 146 Begijnhof 147 Beurs van Berlage 148 Bijlmermeer 149 Centraal Station 150 Concertgebouw 150 Dam 152 Entrepotdok 153 EYE Film Institute 153 Haarlem 157 Heineken Experience 157 Herengracht 158 Infografik: Erkennungsmerkmal Giebel 162 Hermitage 163 Hollandsche Schouwburg 164 Hortus Botanicus 164 Jodenbuurt 166 Joods Historisch Museum 167 Jordaan 169 Kalverstraat 170 Keizersgracht 172 Keukenhof 173 Koninklijk Paleis 174 Special: Ein Haus für die Tulpenzwiebel 178 Leidseplein 179 Madame Tussaud's 180 Magere Brug 181 Montelbaanstoren Aus Holz erbaut und rekonstruiert: die Magere Brug 181 Mozes- en Aäronkerk 181 Muntplein 182 Museum Ons' Lieve Heer op Solder 183 Museum Willet-Holthuysen 184 NEMO 185 Nieuwe Kerk 187 Nieuwmarkt 188 Oude Kerk 189 Special: Ein Stadtviertel lebt auf 190 3D: Die älteste Kirche der Stadt 192 De Pijp
8 INHALT Inhaltsangabe 193 Portugese Synagoge 194 Prinsengracht 196 Rembrandthuis 197 Rembrandtplein 198 Special: Genial und raffiniert 200 Rijksmuseum 214 Scheepvaartmuseum 215 Schiphol 216 Schreierstoren 217 Singel 219 Spui 220 Stedelijk Museum 221 Stopera 222 Theater Carré 223 Trippenhuis 224 Tropenmuseum 224 Van Gogh Museum 227 Vondelpark 228 Walletjes 229 Westerkerk 230 Zuiderkerk PRAKTISCHE INFORMATIONEN 234 Anreise Reiseplanung 237 Auskunft 238 Mit Behinderung in Amsterdam 238 Drogen 239 Elektrizität 239 Etikette 241 Geld 242 Gesundheit 243 Literatur Film 245 Notrufe 245 Post Telekommunikation 246 Preise Vergünstigungen 247 Reisezeit 247 Sicherheit 247 Sprache 255 Toiletten 255 Verkehr 259 Zeit 259 Zeitungen Zeitschriften 260 Register 263 atmosfair 264 Bildnachweis 265 Verzeichnis der Karten und Grafiken 266 Impressum 270 Kurioses Amsterdam Die Krone im Mittelpunkt: Stilvoll lässt es sich im Magna Plaza shoppen, Amsterdams großem Einkaufszentrum
HINTERGRUND 15 - Amsterdam spiegelt mit seinen rund 790 000 Einwohnern die Bevölkerungsstruktur der Niederlande wider. Von den in ihren Ländern politisch oder religiös Verfolgten, die in den Niederlanden Zuflucht suchten, nahm ein Großteil in Amsterdam seinen Wohnsitz. Zudem sind die Niederlande und damit auch Amsterdam ein beliebtes Ziel für ausländische Arbeitnehmer sowie für Bewohner der früheren niederländischen Kolonien, die glauben, im Mutterland bessere Arbeits- und Lebensbedingungen vorzufinden. Insgesamt 177 Nationalitäten leben in Amsterdam zusammen. Auffallend im Stadtbild ist die relativ hohe Anzahl jüngerer Menschen. Diese Bevölkerungsstruktur ist in engem Zusammenhang mit dem Suburbanisierungsprozess seit den 1960er-Jahren zu sehen. Ab dieser Zeit verließen, bedingt auch durch die Wohlstandsentwicklung und Motorisierung, viele Familien niederländischer Herkunft und Personen mit relativ hohem Einkommen die Kernstadt Amsterdam und zogen in die Vororte. Der damit einhergehende Bevölkerungsverlust innerhalb der Stadtgrenzen von Amsterdam wurde nun einerseits durch die Zuwanderung aus dem Ausland ausgeglichen, andererseits aber auch durch den Zuzug junger und»jüngerer«menschen kompensiert, sodass die Stadt heute von 25- bis 45-Jährigen dominiert wird. Im Gegensatz zu vielen anderen niederländischen Städten»ergraut«Amsterdam also keineswegs. Attraktiv für den jüngeren Bevölkerungsteil sind die. Oftmals haben sie Einfluss auf ganze Bereiche, die die Kernstadt von Amsterdam zu einem alternativen Zen trum werden lassen. Dort fühlen sich dann vorwiegend Künstler, Intellektuelle, Studenten und»young urban professionals«wohl. Bevölkerung
16 HINTERGRUND Amsterdam-Noord ist der Stadtteil auf der anderen Seite des IJ und vom Zentrum aus nur durch Autotunnels oder mit der Fähre zu erreichen. Täglich pendeln Tausende»Noorderlingen«mit den blau-weißen Booten in die Innenstadt und zurück. Auf den gratis zugänglichen Fähren kann man sich den frischen Wind um die Nase wehen lassen und sich gleichzeitig unauffällig unter die Einheimischen mischen vielleicht kommt man ja mal kurz ins Gespräch? Die längste und schönste Fahrt ist die mit der NDSM-Fähre, die alle halbe Stunde hinter dem Hauptbahnhof ablegt und in etwa 20 Minuten zur früheren NDSM- Werft fährt.
HINTERGRUND 17 Jeden Samstag bietet The Kitchen einen persönlichen Einführungskurs in die holländische Küche: Zuerst geht es auf den Noordermarkt, um die Einkäufe zu erledigen, dann wird gemeinsam mit dem Chef ein holländisches Mittagessen mit zwei Gängen gekocht. Dabei erfährt man Wissenswertes über kulinarische Traditionen der Niederlande und kann sich gleichzeitig Tricks und Kniffe vom Meister abschauen. www.thekitchen.nl Kosten: 39 pro Pers. Spaziergänge durch das Rotlichtviertel bieten viele Agenturen an, aber den bei Weitem authentischsten Eindruck vermitteln die Führungen des Prostitution Information Centers, die jeden Sams- Führerinnen sind selbst ehemalige Prostituierte und erzählen freimütig über die Geschichte der Prostitution in Amsterdam, Gesetzeslage, Preise und alles Weitere, was die Gruppe wissen möchte. Auch ein Blick hinter ein echtes Prostitutionsfenster gehört dazu. Enge Kerksteeg 3 www.pic-amsterdam.com Den besten Zugang zur Kultur eines Landes bekommt sicherlich, wer bei einem Einheimischen zum Essen eingeladen wird. Genau darauf hat sich die Agentur Dine with the Dutch spezialisiert: Sie bietet interessierten Besuchern die Möglichkeit, mit einer holländischen Familie zu essen. Man bekommt ein Abendessen, Einblick in eine Amsterdamer Wohnung und die Gelegenheit, den Gastgebern ein paar Stunden lang ein Loch in den Bauch zu fragen. www.dinewiththedutch.com Kosten: 50 pro Pers. Niederländisch ist für Deutschsprachige nicht allzu schwer zu lernen. Lesen kann man es ganz schnell, nur die gesprochene Sprache zu verstehen oder gar selber zu sprechen ist eine teste Art, Niederländisch zu lernen, ist der Intensivkurs des Goethe-Instituts: Zwei Wochen lang wird täglich sechs Stunden lang Niederländisch gepaukt. Danach kann man sich bereits ganz gut verständigen. www.goethe.de/ins/nl/ams/lrn/nie/ Kosten Intensivkurs: 560
18 HINTERGRUND Wohnungssituation Ausgehend von der Bevölkerungsstruktur ergeben sich in der Innenstadt zwei Typen von Haushalten: Während bei den zugewanderten Ausländern Familienhaushalte mit Kindern dominieren, wohnen die Amsterdamer niederländischer Abstammung mehrheitlich allein oder zumindest kinderlos. Dank der zwar im Abbau begriffenen, aber immer noch wirksamen wohlfahrtsstaatlichen Politik der Niederlande auf nationaler und städtischer Ebene (Sozialleistungen, Wohngeld etc.) lassen sich in Amsterdam weder große Wohlstandsunterschiede noch eine Konzentration von Armut (ca. 6 %) erkennen, weshalb sich die Metropole an der Amstel nach außen hin als tolerante und sozial friedliche Stadt zeigt. Nach der Reformation im 16. Jh. entwickelten sich in Amsterdam neben der römisch-katholischen Kirche zahlreiche reformatorische Glaubenszusammenschlüsse wie z. B. die evangelisch-lutherische oder die Amsterdamer reformierte Kirche. Die vielen Flüchtlinge, die hier Zuflucht suchten, sowie die Ausländer, die sich in Amsterdam niederließen, brachten jeweils ihren eigenen Glauben mit. So trifft man eine große Vielfalt an»importierten«religionen an: Es gibt eine englische episkopale Kirche und mehrere Synagogen sowie Sakralbauten von Buddhisten, Hindus und Muslimen. Als Hauptstadt der Niederlande und zweitgrößter Hafen des Landes spielt Amsterdam von jeher eine bedeutende Rolle als Hafen- und Handelsstadt; im 17. Jh. war es die größte Handelsstadt der Welt. Etwa 16 000 Handelshäuser sind hier ansässig, und 550 internationale Firmen und Konzerne haben hier ihre Europazentralen. Außerdem gilt es als größte niederländische Autohandelsstadt mit Zweigniederlassungen der meisten bekannten Autofirmen. In der Stadt sind zahlreiche Großbanken, Kredit- und Versicherungsanstalten konzentriert. Von internationaler Bedeutung ist die. Amsterdam hat sich zu einem Zentrum des internationalen Kongresswesens entwickelt und zu einem beliebten Studienort für angehende Spitzenkräfte der Wirtschaft. Auf eine lange Tradition blickt der. In Sachen Gemüse sind die Niederlande der zweitgrößte Exporteur weltweit, ein großer Teil des Transports wird über Schiphol abgewickelt. Der Hafen am Südufer des Nordseekanals hat sich in den letzten Jahrzehnten mit neuen Hafenanlagen und Industriegebieten über eine Fläche von 2725 ha ausgeweitet. Heutzutage liegt der Hafen zwar weit hinter dem zehnmal größeren Rotterdamer Hafen, gehört aber unverändert zu den bedeutenden Wirtschaftsbereichen der Stadt.
HINTERGRUND 19 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er aufgrund seiner geografischen Lage zwischen der Nordsee und dem hoch industrialisierten europäischen Hinterland zu einem wichtigen Umschlagplatz, zumal der 1952 eröffnete Amsterdam-Rhein-Kanal dieses Hinterland in nächste Nähe rückte. Schon 1876 war mit der Eröffnung des Nordseekanals ein Verbindungsweg zum Meer geschaffen worden, der aufgrund der Schleusen von IJmuiden unabhängig von den Gezeiten befahrbar ist. Seit dem 17. Jahrhundert hatte der Hafen von Amsterdam die nationalen Verbindungen zu den überseeischen Kolonien wahrgenommen; in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte er sich zum Massen- und Industriehafen. Er ist mit einem Containerterminal und modernsten Umschlageinrichtungen ausgestattet und besitzt einen Tanklagerraum für Öle und Flüssig chemikalien mit einer Kapazität von über 1 Mio. t. Jährlich werden einige Tausend Schiffe abgefertigt. Die Umschlagwaren sind für das europäische Hinterland bestimmt, die Rohstoffe für die nationale und lokale Industrie. Vom Amsterdamer Hafen besteht Fährverkehr nach Großbritannien (Newcastle). Weiteren Schub bringt eine neue Seeschleuse bei Ijmuiden (für 2019 ist die Inbetriebnahme geplant). Neben Hafen und Handel erwächst die wirtschaftliche Bedeutung Amsterdams aus seiner Industriekonzentration. Die Stadt ist Mittelpunkt einer Industriezone, die sich von IJmuiden an der Nordseeküste bis Hilversum erstreckt. Waren vordem Schiffbau- und Schiffsreparaturindustrie die traditionellen Industriezweige, so kam im westlichen Hafengebiet ein großer Komplex chemischer und petrochemischer Industrien hinzu. Gefördert wurde diese Entwicklung durch den Pipelineanschluss an Rotterdam. Mit seinen Industriebetrieben (insgesamt rund 15 000 Industrie- und Gewerbebetriebe), die sich u. a. in den neuen Industrievierteln etablierten, gilt Amsterdam als größte niederländische Industriestadt. Neben der ständig expandierenden chemischen Industrie liefern Flugzeug- und Autoindus trie, Maschinenbau, elektrotechnische und feinmechanische Betriebe den größten Produktionsbeitrag. Industrie Amsterdam ist Standort von Lederwaren- und Holzindustrie, von Seifensiedereien (sie gehören zu den ältes ten Gewerben der Stadt) und der Filmindustrie. Schon seit Langem ist es Zentrum der niederländischen Textilindus trie (v. a. im Mode- und Konfektionsgewerbe führend). Auch in der Lebensmittel- und Genussmittelindustrie (Schokoladenfabriken, Brauereien, Zigaretten) nimmt die Stadt einen wichtigen Platz ein. Eine Vielzahl grafischer Betriebe unterstreicht Amsterdams Bedeutung als Presse-, Verlags- und Buchhandelszentrum. Nicht zu vergessen ist der Tourismus; 2011 etwa waren ca. 5,5 Mio. Hotelgäste zu verzeichnen. Weitere