Präge- und Stempelschrifterkennung auf metallischen Oberflächen. Dipl.-Ing. (FH) Sebastian Seegert

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Transkript:

Präge- und Stempelschrifterkennung auf metallischen Oberflächen Dipl.-Ing. (FH) Sebastian Seegert 1

Agenda Motivation Entwickelter Ansatz für kalte Oberflächen Anforderungen Ansatz Bildvorverarbeitung Auffinden der Prägung im Bild Klassifikation der Prägung Erste Ergebnisse Ausblick auf zukünftige Erweiterungen Lfd. 2. Versuch für glühende Oberflächen 2

Motivation Kooperation mit den Hüttenwerken Krupp Mannesmann GmbH (HKM) Fehlende Produktidetifikationssysteme speziell für heiße (ca. 1000 C) Stahlerzeugnisse Qualitätskontrolle von Stempel- und Prägesystemen Einfache Zuordnung von Produktionschargen in der Produktionsstätte bis hin zum Kunden Individuelle Zuordnung von Materialeigenschaften (z.b. genaue Metallegierung) dynamische Steuerung von Produktionsprozessen z.b. materialabhängige Abkühlvorgänge bei der Produktion 3

Anforderungen an das System erkennen und bewerten von Präge- bzw. Stempelschrift auf Stahlgussoberflächen, vorerst der Ziffern 0 bis 9 robustes Verhalten gegenüber Störeinflüssen z.b. inhomogene Beleuchtung Translations- und Rotationsinvarianz des Systems Klassifikation von Zeichen durch ein neuronales Netz zukünftige Erweiterungen einfach zu implementieren Umsetzung durch: MS Visual C++ und dem IBV- Studio 4

Entwickelter Ansatz Idee: Betrachtung des Schattenwurfes in der Prägung oder Stempellung Aufnahme von zwei Bildern mit variierender Beleuchtung jeweils senkrecht zur Prägekante die verwendeten Lichtquellen stehen orthogonal zueinander Zusammenführung der beider Bilder erfolgt durch geeigneten Bildvorverarbeitungsprozess 5

Entwickelter Ansatz 1. Versuchsaufbau für Stempelungen auf kalter Stahgussoberfläche 6

Schrifterkennung Überblick Bilddatenfluss: 1. Bildvorverarbeitung Bild mit Grauwertkanten 2. Segmentierung Regionenbild 3. Bildausschnitt mit Schriftzug bestimmen 4. Segmentierung Schriftzeichen Patternbild 5. Klassifikation der Patternbilder durch neuronales Netz 7

Schrifterkennung Aufnahme der zwei Bildern mit variierender Beleuchtung: Bild mit senkrechter Beleuchtung Bild mit seitlicher Beleuchtung 8

Schrifterkennung Bildvorverarbeitungsprozess: senkrechte Beleuchtung: seitliche Beleuchtung: Bildausschnitt vom Originalbild Bildausschnitt vom Originalbild nach Histogrammausgleich nach Histogrammausgleich nach der Faltung nach der Faltung 9

Bildausschnitt mit positiven Floatwerten Bildausschnitt mit positiven Floatwerten nach Addition beider Bilder nach Gaussfilter Ergebnis der Bildaufbereitung nach Extraktion der max. Grauwerte 10

Schrifterkennung Auffinden des Schriftzuges im Bild: Ergebnis der Bildvorverarbeitung Bild mit möglichen Regionen Subtraktion von konst. Bildinhalten herausarbeiten von möglichen Regionen durch morphologische Operatoren 11

Schrifterkennung Bildausschnitt mit evtl. Schriftzug bestimmen Vorgehensweise: 1. alle Regionen finden 2. Überprüfen von Größe 3. Orientierung bestimmen 4. Ggf. Rotieren 5. Bildausschnitt ausschneiden 12

Vorbereitung zur Klassifikation: 13

Klassifikation: 14

kurze Zusammenfassung: Ergebnis der Bildvorverarbeitung Bild mit möglichen Regionen Bildausschnitt wird ermittelt.. gefundener Schriftzug Ergebnis der Klassifikation 15

Erste erzielte Ergebnisse im Labor 16

1. Teil: 17

2. Teil: 18

Ausblick zusätzliche Klassifikation von Buchstaben oder Sonderzeichen Korrektur von ungenauen Rotationen der Prägeschrift in die Normallage Verbesserung des Verfahrens beim Auffinden von Schriftzeichen durch Kontextwissen (z.b. Qualitätskontrolle: Sollzeichenfolge ist bekannt ) Erkennen von zusammengewachsener und aufgebrochener Prägeschrift durch dynam.programmierung / Split- & Merge- Verfahren Nächster Schritt: Erkennung von Schriftzeichen auf glühenden Oberflächen!!! 19

Ausblick - 2. Lfd. Versuch für glühende Oberflächen bei ca. 1000 C Ansatz: Betrachtung des Schattenwurfes bleibt bestehen: Aufnahme von zwei Bildern mit variierender Beleuchtung die verwendeten Lichtquellen stehen orthogonal zueinander Zusammenführung der beider Bilder erfolgt durch geeigneten Bildvorverarbeitungsprozess Neu: Betrachtung im Spektrum von ca. 300 bis 550nm, Ausblenden von IR- Strahlung (Wärmestrahlung) Verwendung ggf. von spezielle UV-Kamera und UV-Objektive Sperren der Infrarotstrahlung durch entsprechende Sperrfillter Verwenden von speziellen UV/Farbfiltern Ziel: Ausblendung des Glühen 20

2. Versuch für glühende Oberflächen Ziel: abschätzen der Machbarkeit des Ansatzes aus dem 1. Versuch (kalte Oberfläche), sowie erste Untersuchung bei glühenden Oberflächen Zu untersuchen sind: - Kamera- und Filtersysteme - Beleuchtungssystem - Abschätzung erforderlicher Bildverarbeitungsalgorithmen 21

Das sichtbare Spektrum Betrachtung im Spektrum von ca. 300 bis 550nm, sowie Ausblenden von IR-Strahlung (Wärmestrahlung) 22

Kamera Filter - spektrale Empfindlichkeit - - Transmissionskurve - Quellen: Abb. spektrale Empfindlichkeit. www.sonybiz.net Abb. Transmissionskurve: www.baader-planetarium.de 23

Neu Anforderungen an das Beleuchtungssystem leuchtstark für das Spektrum von ca. 300-550nm schnelle Schalltzeit möglichst wie Blitzgerät hohe Lebensdauer Robust und Industrietauglich 24

- Ende - 25