WIRTSCHAFTLICHE MITTEILUNGEN

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Transkript:

IBERO-AMERIKA VEREIN 1 WIRTSCHAFTLICHE MITTEILUNGEN Nr. 1/2005 Inhaltsverzeichnis Kurzinformation Editorial Einladung zur IX. Lateinamerikakonferenz vom 18. bis 20. Mai 2005 in Cartagena de Indias, Kolumbien Aktuelle Lateinamerika-Termine Transparenzliste des Gesprächskreises Lateinamerika der Lateinamerika-Initiative der deutschen Wirtschaft Statistik Entwicklung des deutschen Außenhandels mit Lateinamerika, Spanien und Portugal im Oktober 2004 Lateinamerika: Rückblick 2004 / Ausblick 2005 Zusammenfassung der Entwicklung in 2004 - Bruttoinlandsprodukt kräftig zugenommen Pro-Kopf- Einkommen und soziale Lage verbessert Inflation weiter einstellig Sinkende Haushaltsdefizite und steigende Primärüberschüsse Exportboom und kräftiger Importzuwachs Leistungs- und Zahlungsbilanz mit Überschüssen Nettomittelabfluß angestiegen Auslandsverschuldung zurückgegangen Leichte Konjunkturabschwächung in 2005 möglich Vorläufige Statistiken der UNO-Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik für das Jahr 2004 Argentinien Bruttoinlandsprodukt - Handelsbilanz Umschuldungsaktion Öffentliche Dienstleister sanktioniert Rekord-Wachstum Inflation Kredite Unternehmen Branchen Informationen Brasilien Bruttoinlandsprodukt - Industrieentwicklung - Handelsbilanz Wirtschaftsliberalisierung Mercosur- Beschlüsse Hohes Wirtschaftswachstum Real- und Börsenstärkung Inflation Anleihenemissionen Leitzinserhöhung Kredite - Unternehmen - Branchen - Informationen Chile Bruttoinlandsprodukt Handelsbilanz neuer Bauminister Präsidentschaftsrennen Staatsbesuch in Deutschland Wirtschaft in Boomphase Chile überholt USA Außenhandel Inflation Investitionen Kredite Branchen Unternehmen Informationen ExpoAlemania 2005: Deutsche Leistungsschau in Chile (29.9. bis 1.10.2005) Kolumbien Bruttoinlandsprodukt - Handelsbilanz Krise mit Venezuela neuer Landwirtschaftsminister Präsidenten- Popularität Konjunkturabschwächung Inflation Rekord-Börsenboom Peso-Anleihe Kredite Unternehmen Branchen Informationen Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 5-6/2004

2 IBERO-AMERIKA VEREIN Mexiko Bruttoinlandsprodukt - Industrieentwicklung - Handelsbilanz Wirtschaft im Aufwind Inflation Börse / Finanzmärkte Kredite Unternehmen Branchen Informationen Venezuela Bruttoinlandsprodukt - Handelsbilanz Landenteignungen wachsende Rolle des Staates neues Bergbauministerium China-Venezuela Rekord-Wirtschaftswachstum Inflation Kreditgewährung Unternehmen Erdöl-Bonanza Branchen Informationen Stellengesuche Hotelbetriebswirt Diplom in Wirtschaft Deutscher Hochschulabsolvent für Geschichte und Wirtschaft Lateinamerikas Experte Exportfinanzierung Lateinamerika Diplom-Regionalwissenschaftlerin Lateinamerika Kaufmann Executive Sales Manager Spanien & Lateinamerika Dialogforum zwischen Zivilgesellschaften und Institutionen der EU und Mexiko Exportproduktstudien der Deutsch-Salvadorianischen Industrie- und Handelskammer Datenbank der exportorientierten Industrie NRW Stammdatenänderungsformular IBERO-AMERIKA VEREIN Hamburg, den 3. Februar 2005 Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 5-6/2004

WIRTSCHAFTLICHE MITTEILUNGEN Nr. 1/2005 K U R Z I N F O R M A T I O N Januar 2005 Lateinamerika 2004: Im Jahr 2004 übertraf die Region mit einem Wirtschaftswachstum von 5,5 % selbst die optimistischsten Prognosen. Das Pro-Kopf-Einkommen nahm um 4 % zu. Abgesehen von Haiti und Granada wiesen alle Länder der Region positive Zuwachsraten auf. Wie auch im Vorjahr war das gute Ergebnis Lateinamerikas und der Karibik vorrangig auf das günstige externe Umfeld zurückzuführen: Der starke Anstieg der Nachfrage in den USA, China und Japan trug entscheidend dazu bei, die Exporte der Region um 22 % ansteigen zu lassen. Gleichzeitig erholten sich die Importe um 20 %, was auf eine spürbare Belebung der Binnennachfrage hindeutet. Die Risikoaufschläge für internationale Emissionen näherten sich ihrem historischen Tiefststand. Das Inflationstempo verlangsamte sich auf 7,7 %. Die Kapitalbilanz der Region schloß trotz eines Anstiegs der Direktinvestitionen mit einem Minus- Saldo ab. Dieses Defizit war mitverantwortlich für eine Verdoppelung des Nettomittelabzugs aus Lateinamerika und der Karibik. Erstmalig in der Geschichte der Region stand aber ein hoher Nettomittelabzug einem starken Wirtschaftswachstum nicht im Wege. Der Schuldendienst konnte deutlich verringert werden. Der Exportboom und das hohe Wirtschaftswachstum hatten den Regierungen der Region unerwartet hohe Einnahmen verschafft, die ihnen ermöglichten, Lücken in den Haushalten zu schließen und die Auslandsverschuldung abzubauen. Kurzprognose für 2005: Lateinamerikas wird im Jahr 2005 erneut von einem günstigen externen Umfeld profitieren. Allerdings ist eine leichte Konjunkturabschwächung auf 4-4,5 % nicht auszuschließen, da auch eine entsprechende Verringerung des weltweiten Wirtschaftswachstums auf rund 3 % erwartet wird. Für 2005 ist in Argentinien, Uruguay und Venezuela eine Normalisierung der Wirtschaftsentwicklung auf ein Niveau von 5 6 % wahrscheinlich, das somit immer noch relativ hoch sein wird. Obwohl die innenpolitische Situation in Bolivien, Ecuador und Peru noch nicht in ausreichendem Maße gefestigt zu sein scheint, gehen derzeitig die Prognosen für diese Länder von einem BIP-Wachstum über 3 % aus. Mexikos Wachstumsrate wird wieder vorrangig von der Entwicklung der US-Volkswirtschaft abhängen. Aufgrund der erwarteten leichten Abschwächung der US-Konjunktur könnte das BIP-Wachstum hier ähnlich wie in Zentralamerika und der Karibik etwas abnehmen; die Prognose liegt bei ca. 3,5 %. Trotz des Scheiterns der Steuerreformpläne könnte Kolumbien aufgrund der anhaltenden Binnenkonjunktur und Exportexpansion das Wachstumsergebnis des Vorjahres von 3,5 % wiederholen. In Brasilien wird möglicherweise die spürbare Anhebung des Leitzinssatzes der Volkswirtschaft in diesem Jahr 1 % Wachstum kosten, so daß das BIP um 4 % zunehmen wird. Chile wird von den hohen Investitionen im vergangenen Jahr sowie vom niedrigen Zinsniveau und den soliden Staatsfinanzen profitieren: Für dieses Land ist ein Anhalten des hohen Wirtschaftswachstums von rund 6 % zu erwarten. *** Die WIRTSCHAFTLICHEN MITTEILUNGEN Nr. 1/2005 enthalten Beiträge zu folgenden Ländern: Argentinien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Mexiko und Venezuela. Ferner sind Bestandteil des Heftes die aktuellen Lateinamerika-Termine der Transparenzliste des Gesprächskreises Lateinamerika (Aktualisierung auf IAV-Homepage), die Statistik zur Entwicklung des deutschen Außenhandels mit Lateinamerika, Spanien und Portugal im Oktober 2004, ein Rückblick auf die Wirtschaftsentwicklung Lateinamerikas im Jahr 2004, ein Ausblick auf das Jahr 2005 sowie die vorläufigen Statistiken der UNO-Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik für 2004. Anlagen zum Heft: Einladung zur Lateinamerika-Konferenz der deutschen Wirtschaft Lateinamerika im Aufschwung Chancen nutzen (vom 18. bis 20. Mai 2005 in Cartagena de Indias, Kolumbien)

IBERO-AMERIKA VEREIN e.v. Wirtschaftsvereinigung für Lateinamerika, Spanien und Portugal Asociación de la Economía Privada para América Latina, España y Portugal Associação da Economia Privada para a América Latina, Espanha e Portugal Business Association for Latin America, Spain and Portugal Alsterglacis 8 20354 Hamburg Herausgeber: Christoph G. Schmitt Druck: Slotta-Druck, Inh. E. Slotta, 20257 Hamburg Nachdruck oder Vervielfältigung der Texte nur mit Genehmigung des Ibero-Amerika Vereins und Quellenangabe

Editorial Liebe Mitglieder des IAV und Leser unserer "Wirtschaftlichen Mitteilungen", Das wirtschaftliche und politische Umfeld Lateinamerikas hat sich im Jahr 2004 deutlich verbessert. Wir hoffen sehr, daß im Jahr 2005 die positiven Daten des Kontinentes uns weiterhin erfreuen. Wie auch in der Vergangenheit finden Sie im ersten Heft unserer "Wirtschaftlichen Mitteilungen" eines jeden Jahres einen Rückblick auf das gerade abgelaufene Jahr und einen Ausblick auf das beginnende. Wir sind der Meinung, daß diese Lektüre Ihnen in einigen Seiten den Überblick gibt für eine Einschätzung der augenblicklichen Situation und für eine Beurteilung der nahen Zukunft. Die Kompetenz des Ibero-Amerika Vereins in der Beurteilung der Lage Lateinamerikas wurde jetzt erneut unter Beweis gestellt. Wir sind sehr erfreut, daß die Interamerikanische Entwicklungsbank uns bei der Durchführung einer detaillierten Unternehmerbefragung in den fünf wichtigsten europäischen Ländern (Deutschland, England, Frankreich, Italien und Spanien) zu den Gründen, die für und gegen ein Direktengagement in Lateinamerika sprechen, beauftragt hat. Die Partner dieser Studie sind für Großbritannien Canning House, für Frankreich MEDEF, für Italien Confindustria und für Spanien Analistas Financieros Internacionales (AFI). Die Studie soll im Frühjahr dieses Jahres durchgeführt und anschließend in Paris publiziert werden. Wir möchten Sie schon jetzt bitten, uns bei der Beantwortung der Umfrage zu unterstützen. Am 27. Januar fand in Hamburg eine Sitzung des Geschäftsführenden Vorstandes des Ibero-Amerika Vereins statt sowie anschließend der traditionelle Neujahrsempfang des Vereins zu Ehren des in Hamburg akkreditierten Konsularischen Korps aus Lateinamerika und der Karibik. Hundert Gäste fanden sich im Ibero-Amerika-Haus ein. Nach einer Begrüßung durch den Vorsitzenden des Vorstandes des IAV, Herrn Dr.-Ing. Jürgen Harnisch, sprachen der Finanzsenator der Freien und Hansestadt Hamburg, Herr Dr. Wolfgang Peiner, und der Präsident der Gruppe der iberoamerianischen Konsuln in Hamburg, Herr Álvaro Fernando Barba-García, Generalkonsul der Republik Östlich des Uruguay, zu den Gästen. Alle drei Sprecher nahmen diese Veranstaltung auch zum Anlaß, den scheidenden Geschäftsführenden Vorstand des Ibero-Amerika Vereins, Herrn Frank K. Westermann, für seinen unermüdlichen und erfolgreichen Einsatz für die Ziele des Vereines zu danken. Wie schon angekündigt, plant der Ibero-Amerika Verein vom 6. bis 15. April eine Unternehmerreise nach Chile. Der Branchenschwerpunkt ist die Bergbau-Zulieferindustrie. In der Vorbereitung der Reise werden wir unterstützt von der örtlichen AHK in Santiago sowie auch von dem VDMA-Geschäftsbereich Bergbau-Zulieferindustrie. Eine weitere bedeutende Veranstaltung ist die Tagung der Lateinamerika-Initiative der deutschen Wirtschaft in Cartagena de Indias, Kolumbien, vom 18. bis 20. Mai 2005. Sie wird gemeinsam organisiert von den Trägern der Lateinamerika-Initiative und von der AHK Kolumbien. Im Mittelpunkt der Konferenz stehen die Branchen Agrobusiness, Energie, Umwelt und Medizintechnik. Ein Vorprogramm liegt dieser Ausgabe bei. Vom 3. bis 5. Juli finden in Fortaleza, Brasilien, die Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage 2005 mit dem XXIII. Unternehmenstreffen und der XXXII. Sitzung der Deutsch-Brasilianischen Gemischten Kommission für wirtschaftliche Zusammenarbeit statt. Bei dieser Gelegenheit wird unser Vorstandsvorsitzender, Herr Dr.-Ing. Jürgen Harnisch, als deutsch-brasilianischer Unternehmer des Jahres ausgezeichnet. Die Vorbereitungen für den Ibero-Amerika-Tag 2005 am 14. Oktober in Hamburg haben bereits begonnen. Details und weitere Einzelheiten zu dem Programm sowie Einladungen werden wir im Laufe der nächsten Monate unseren Mitgliedern und Freunden bekanntgeben. Im Zuge der Erneuerung unseres Mitglieder-Services wird eine grundlegende Verbesserung unserer Web- Erscheinung in Angriff genommen. Mit einer kleinen internen Arbeitsgruppe gehen wir jetzt daran, die Erscheinung des Ibero-Amerika Vereins im Netz grundlegend zu erweitern, um die Seite attraktiver zu gestalten und auch die Informationsvielfalt über das Netz zu intensivieren. Im südwestdeutschen Raum planen wir am 13. Juni eine gemeinsame Veranstaltung mit der IHK Ludwigshafen und am 21. Juni eine gemeinsame Veranstaltung mit den IHK's Stuttgart und Essen in beiden Städten. Einzelheiten zu diesen Treffen werden wir zu gegebener Zeit veröffentlichen. Bei der letzten Sitzung unseres Geschäftsführenden Vorstandes wurde beschlossen, unsere nächste Sitzung des Gesamtvorstandes und die Mitglieder-Jahresversammlung am 6. Juni 2004 in Hamburg durchzuführen. Vorstand, Geschäftsführer und Mitarbeiter des Ibero-Amerika Vereins wünschen Ihnen einen guten Start ins Neue Jahr. Mit freundlichen Grüßen I h r Christoph G. Schmitt

IBERO-AMERIKA VEREIN 1 TRANSPARENZLISTE des Gesprächskreises Lateinamerika (GLA) Stand: 09.02.2005 Zusammengestellt vom Ibero-Amerika Verein Datum 2005 Januar Art der Veranstaltung/Veranstalter 27. Neujahrsempfang des Ibero-Amerika Vereins für das konsularische Korps Hamburg und Verabschiedung von Herrn Westermann, Ibero-Amerika Haus, Alsterglacis 8, 20354 Hamburg 31. V. MEBF-Konferenz (Mercosur European Business Forum) in Luxemburg. Das MEBF wurde auf Initiative des BDI gegründet. Ziel der Konferenz ist es die Bedeutung eines EU-Mercosur Assoziierungsabkommens für die Wirtschaft beider Regionen darzustellen und der Politik ein klares Signal zu geben. (Informationen und Anmeldung: Frau Anja Boecker, Tel: (030) 2028-1499, e-mail: a.boecker@bdi-online.de; www.bdi-online.de) Februar 4. - 5. Euroferia 2005, im Centro de Convenciones del Hotel Crowne Plaza Managua. Organisation: Deutsch-Nikaraguanische Industrie- und Handelskammer. (Infos und Anmeldungen: Tel.: +505 222-7075 / +505 222-7840, Fax +505 222-7054, cicna@munditel.com.ni ) 8. Kuba-Vortrag von RA Frank Seifert Übersee-Club Hamburg / Ibero-Amerika Verein 10. Treffen des Arbeitskreises "Lateinamerikanisches Wirtschaftsrecht" im Max-Plank-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht. Es handelt sich um ein ca. vierteljährlich tagendes Forum, auf dem sich alle interessierten über die neuesten rechtlichen Entwicklungen in Lateinamerika, Spanien und Portugal austauschen und gegenseitig à jour halten können. (Informationen und Anmeldung: Herr Jan Peter Schmidt, Tel.: 040 41 90 04 13, e-mail: schmidt@mpipriv-hh.mpg.de) 21. - 25. ITMEX (BITMEX) - International Textile Machinery, ist als die führende Veranstaltung in Brasilien anzusehen, mit führender Stellung auch innerhalb der Mercosur-Staaten. Branchenschwerpunt: Textil- und Bekleidungsmaschinen. Angebotsschwerpunkt: Textilmaschinen, Spinnmaschinen, Webereimaschinen, Nähmaschinen und Ausrüstungen. (Veranstalter: Alcantara Machado Feiras de Negocions Ltda., Tel: ++55-11-32919111 Fax: ++55-11-32919176 international@alcantara.com.br; http://www.alcantara.com.br) 23. Deutsch-Brasilianische IT-Projekte: Marktchancen und Erfolgsfaktoren. Veranstalter: Deutsch-Brasilianische Industrie- und Handelskammer (AHK) / Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main. Die brasilianische Wirtschaft wies im Jahr 2004 mit einem BIP- Wachstum von rund 5 Prozent eine bemerkenswerte Dynamik auf. Ein wichtiger Wachstumsmarkt in Brasilien ist der IT-Sektor;: Das Marktvolumen wird im Jahr 2004 auf rund 10 Milliarden US$ beziffert. Staatliche Vorzeigeprojekte sind die elektronische Einkommenssteuererhebung und das elektronische Wahlystem. Für deutsche Technologieanbieter ergeben sich dort interessante Kooperations- und Absatzmöglichkeiten. Wir laden Sie ein, sich im Rahmen dieser Veranstaltung über den brasilianischen IT-Markt zu informieren. Keynote Speaker wird der brasilianische Wirtschaftsminister, Dr. Luiz Fernando Furlan. (Informationen und Anmeldung: Frau Monika Goldbach, Tel.: 069 2197 1506, m.goldbach@frankfurtmain.ihk.de; http://www.ihk-frankfurt.de/veranstaltungen) 23. - 25. Expo-Energia 2005 und 2 nd Central American Conference on Renewable Energy in San Pedro Sula, Honduras. (Informations: www.expoenergia2005.com ) 24. - 27. AL-INVEST Branchentreffen Bio-Produkte im Rahmen der BioFach 2005, Weltleitmesse Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Transparenzliste (3.2.)

2 IBERO-AMERIKA VEREIN für Bio-Produkte in Nürnberg (Informationen über IHK Pfalz: Frau Kim Gronemeier, Tel.: 0621 5904-1930, e-mail: kim.gronemeier@pfalz.ihk24.de) 28. Dialogforum zwischen den Zivilgesellschaften und Institutionen der EU und Mexikos (Infos und Anmeldung: www.sre.gob.mx/uaos/convdialogosoc.htm. Anmeldefrist: 11.02.2005) 26. - 1.3. ANPIC - Internationale Messe für die Leder- und Schuhindustrie. Branche: Leder- und Schuhmaschinen - Angebotsschwerpunkt; Leder, Lederwaren, Schuhe, Schuhherstellungsmaschinen, Lederherstellungsmaschinen, Lederverarbeitungsmaschinen, Nähmaschinen, Gerbereimaschinen, Leder, Kunstleder, Lederwaren, Schuhe, Lederbekleidung, Sohlenmaterialien, Zubehör. Ort: Poliforum León - Mexiko,Veranstalter: ANPIC, A.C. Tel: ++52-477- 7112012, Fax: ++52-477-7113567 e-mail: feria@anpic.com (Deutsche Vertretung: Messe Düsseldorf GmbH, Tel.: 0211-456002, Fax: 0211-4560740, http://www.messe-duesseldorf.de, e-mail: info@messe-duesseldorf.de März 3. - 6. Feriagro Argentina - International Agricultural Exhibition - Branchen: Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Gartenbau, Weinbau, Erwerbsfischerei, Tierhaltung, Angebotsschwerpunkt: Landwirtschaftsmaschinen, Traktoren, Pestizide, Herbizide, Düngemittel, Bewässerungsanlagen, Landwirtschaftsprodukte, landwirtschaftliche Geräte. Ort: Estancia Don Antonio bei Baradero (Argentinien). Veranstalter: Ferias y Exposiciones Argentinas S.A., Grupo Clarin. (Deutsche Beteiligung: Stuttgarter Messe- und Kongress GmbH, Geschäftsbereich Durma MSI, Fon: 711-2589550 Fax: 711-2589555, e-mail: monika.langlinderer@durma-messe.de; http://www.durma-messe.de) 7. - 10. The VI. annual Trade and Investment Convention (TIC) hosted by the Trinidad and Tobago Manufacturers' Association (TTMA), RBTT, and the Tourism and Industrial Development Company of Trinidad and Tobago Limited (TIDCO) will bring together manufacturers, service providers, buyers and distributors, financial institutions, investors, and regulatory agencies responsible for trade. All participants in TIC 2005 will benefit from an intensive Marketing and Public Relations campaign, and are entitled to special hotel and airfare rates. Local: Hilton Trinidad and Conference Centre in Port of Spain, Trinidad. (Contact: Mrs. Genevieve Jodhan, TIC 2005 Manager, Tel: (001868) 675-8862, Fax: (001868) 683 9064. E-mail: tic@ttma.com or jodhanj@tstt.net.tt Homepage: www.tic-tt.com) 18. - 22. 12. Internationale Messe für Medizintechnik Gesundheit für Alle, Havanna, Kuba bedeutendste Messe dieses Sektors in Lateinamerika mit rund 500 Teilnehmern aus mehr als 30 Ländern (Veranstalter: Medicuba, Lic. Eloisa Iñigo Díaz oder Ing. Laritza Joanicot Más, Tel.: +537-8624105, /-8617965, Fax: +537-8623975, e-mail: equiposmedico@medicuba.sid.cu, / Messegesellschaft: Pabexpo, María del Carmen García, Tel: +537-2715513, Fax: +537-2719065, e-mail: maria@pabexpo.get.tur.cu) April 6. - 15. Unternehmerreise nach Chile, organisiert und durchgeführt vom Ibero-Amerika Verein; mit Schwerpunkt Bergbauzulieferindustrie. Geplant sind Besuche in Santiago und Antofagasta 11. 12. 1. Kölner Lateinamerika Symposium (CLAS) an der Universität zu Köln. (Kontakt über connosco e.v., Lotharstr. 14-18, 50937 Köln, tel.: +49 (0) 221-277 8035, Fax: +49 (0) 40-380 178 544 38, www.connosco.de) 12. - 15. ACHEMAMERICA - Internationale Ausstellung für Chemische Technik, Umweltschutz und Biotechnologie, Branchenschwerpunkt: Chemie, Petrochemie. Angebotsschwerpunkt Petrochemische Produkte, Rohstoffe, Raffinerien, Maschinen und Anlagen für die Chemische Industrie. Ort: Centro Internacional de Exposiciones y Convenciones World Trade Center, Mexico City Mexiko. (Veranstalter: DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.v.; Tel: 069-7564-0; Fax: 069-7564-201 http://www.dechema.de, e-mail: info@dechema.de) 19. - 24. FIMEC - Maschinen und Zubehör für die Schuhfabrikation und Lederausstattung - Fachausstellung mit Branchenschwerpunkt: Leder- und Schuhmaschinen, Leder, Lederwaren, Schuhe, Angebotsschwerpunkt: Lederherstellungsmaschinen, Schuhherstellungsmaschinen, Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Transparenzliste (3.2.)

IBERO-AMERIKA VEREIN 3 Komponenten, Leder, Rohmaterial. Ort: Parque de Exposições Fenac, Novo Hamburgo Brasilien. Veranstalter: FENAC S/A Tel: ++55-51-5873366, Fax: ++55-51-5873629 http://www.fenac.com.br, e-mail: direcao@fenac.com.br (Gemeinschaftsausstellung von Firmen: IEC-Berlin Inter Expo Consult GmbH, Tel: 030-2839390 Fax: 030-28393928, e- Mail: mail@iecberlin.de; http://www.iecberlin.de) 20. Branchen im Aufwind - Wirtschaftsgespräch zu Lateinamerika in der IHK Pfalz, Ludwigshafen. Das Unternehmensnetzwerk FEAL und das Kompetenzzentrum der IHK Pfalz präsentieren Ihnen einen Abend mit interessanten Praxis-Berichten aus den Wachstumsbranchen Automobil, Chemie und Pharma. FEAL ist ein Netzwerk von über hundert jungen Führungskräften in Deutschland und Lateinamerika. Unter dem Dach des Ibero-Amerika Vereins vereint es junge Manager und Unternehmer, die in ihrer Arbeit einen konkreten operativen Bezug zu Lateinamerika aufweisen. (Informationen und Anmeldung über IHK Pfalz: Frau Kim Gronemeier, Tel.: 0621 5904-1930, e-mail: kim.gronemeier@pfalz.ihk24.de) 25. - 29. electronicamericas - International Trade Fair for Components, Assemblies and Electronic Production, Laser Technology and Technical Optics ist die größte Messe auf dem Gebiet Elektrotechnik, Elektronik mit Angebotsschwerpunkt Energieerzeugung, Solartechnik, Energieverteilung, Energietechnik, Schaltschränke, Elektrotechnik, Elektrowerkzeuge, Schweißgeräte, Elektromotoren, Automatisierungssysteme, Prüftechnik, Messtechnik, Datenverarbeitungsanlagen, Telekommunikation, Rundfunktechnik, Rundfunksendeanlagen, Kühltechnik, Lüftungstechnik, Komponenten. Ort. Anhembi Park São Paulo Brasilien. (Veranstalter: Alcantara Machado Feiras de Negocions Ltda., Tel: ++55-11-32919111, Fax: ++55-11- 32919176, http://www.alcantara.com.br, e-mail: international@alcantara.com.br und Messe München GmbH, Tel: 089-949 20320, Fax: 089-949 20319, http://www.messemuenchen.de, e-mail: schlitt@messe-muenchen.de, schultheiss@imag.de) Mai 4. - 5. Sumaq Summit International Business Strategies in Latin America in the OMNI Hotel, Atlanta, USA EGADE Tecnológico de Monterrey, Mexico; FGV - EAESP Brazil; IE Instituto de Empresa, Spain; IESA, Venezuela; INCAE Bussiness School, Pontífica Universidad Católica, Chile; Universidad de los Andes, Colombia; Universidad de San Andrés, Argentina (more informations: Summaq Alliance, www.ie.edu, www.summaq.org, Tel. (800) 319-3367) 9. - 14. FEIMAFE - Brasilianische Fachmesse für Werkzeugmaschinen und Werkzeuge - Führende Veranstaltung der Branche Metallbe- und verarbeitung und Schweißtechnik für Lateinamerika. Angebot: Werkzeugmaschinen, Werkzeuge, Komponenten, Schweißgeräte, CAD/CAM, Automatisierungssysteme, Robotik, Messtechnik, Regel- u. Steuertechnik. Veranstalter: Alcantara Machado Feiras de Negocions Ltda., Tel: ++55-11-32919111; Fax: ++55-11- 32919176, http://www.alcantara.com.br, e-mail: international@alcantara.com.br (deutsche Beteiligung: Hannover-Messe International GmbH, Tel: 0511-8934210, Fax: 0511-8931499, e-mail: info@hmi-messe.de, (Gemeinschaftsausstellung von Firmen: MCO Marketing- Communication- Organisation GmbH, Düsseldorf, Tel.: 0211-386000, Fax: 0211-3844909, e-mail: info@hmi.messe.de, mco@mco-online.com, www.mco-online.com) 16. - 21. AGRISHOW Landwirtschaftsausstellung, führende Landwirtschaftsmesse Brasiliens. Ort: Riberão Preto-SP, Brasilien, (Deutsche Beteiligung: Stuttgarter Messe- und Kongress GmbH, Geschäftsbereich Durma MSI, Fon: 711-2589550 Fax: 711-2589555, e-mail: monika.langlinderer@durma-messe.de; http://www.durma-messe.de) 18. - 20. Lateinamerika-Konferenz der Lateinamerika-Initiative der Deutschen Wirtschaft in Cartagena, Kolumbien (Informationen und Anmeldung: www.lateinamerika-konferenz.de) 26. - 28. 9. Arbeitskongress Argentinisch-Deutsche Juristenvereinigung (AJAG): Ibero-Amerika Institut in Berlin. Themen und Referenten: (1) Internationales Zivilverfahrensrecht im MERCO- SUR: Prof. Dr. Inés Weinberg de Roca, Den Haag. (2) Internationale Modellgesetze und Argentinisches Insolvenzrecht: Prof. Dr. Adolfo A. N. Rouillon, Buenos Aires; Europäische Insolvenzverordnung: Prof. Dr. Stefan Leible, Jena. (3) Internationale Zuständigkeit nach der EuGVO: Dr. Andrea Tiedemann, Hamburg; Anerkennung und Vollstreckung von Titeln nach der EuGVO: Frau Patricia Nacimiento, Frankfurt a.m. (4) Europäisches Internationales Zivilverfahrensrecht: Prof. Dr. Burkhard Hess, Heidelberg; Der Einheitliche Europäische Titel: Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Transparenzliste (3.2.)

4 IBERO-AMERIKA VEREIN Juni Prof. Dr. Christoph Benicke, Gießen. (5) Die argentinische Verfassung und internationale Schiedsverfahren: Prof. Osvaldo Jorge Marzorati, Buenos Aires; Staatliche Gerichte in Internationalen Schiedsverfahren: Dr. Peter Stankewitsch, Frankfurt a.m., und Dr. Dirk Otto, Frankfurt a.m. (Informationen und Anmeldung: Geschäftsstelle der Vereinigung in Deutschland, Tel.:+49 5241 53580, Fax: +49 5241 535840, E-Mail: info@ajag.org; Internet: www.ajag.org). 6. Sitzung des Gf Vorstandes, des Gesamtvorstandes und Mitgliederversammlung des Ibero- Amerika Vereins in Hamburg 7. - 10. FISPAL - FISPAL Food and Beverage - International Exhibition for Food and Beverage - Thematisch ist die Messe in die drei Bereiche Packaging (Packmittel und Verpackungsmaschinen), Processing (Verfahrenstechnik und Verarbeitungstechnik für die Nahrungsmittelindustrie) und Techno Plus (Packmittel, Verpackungs- und Prozessmaschinen für Pharma, Kosmetik und Chemie) gegliedert. Eine räumliche Gliederung der Themenbereiche ist nicht vorgesehen. Informationen: http://www.fispal.com.br. Ort: Expo Center Norte, São Paulo-SP, Brasilien. Veranstalter: Brasil Rio - Promocoes e Empreendimentos Ltda., e.mail: brasilrio@openlink.com.br 13. LATEINAMERIKA Agrobusiness, Lebensmittelindustrie, Verpackungsindustrie, Umwelt. Veranstalter: IAV / IHK Pfalz. Ort: Ludwigshafen 15. - 17. BRASIL OFFSHORE, MACAÉ - Internationale Messe und Konferenz der Offshore Erdölund Erdgasindustrie in Macaé (nördlich von Rio de Janeiro). Seit 10 Jahren boomt die Erdölund Erdgasindustrie in der Region von Campos, im Bundesstaat von Rio de Janeiro. Neben der staatlichen Holding PETROBRAS haben es weitere internationale Firmen geschafft, in dieser erdölreichen Gegend hervorragende Ergebnisse zu erzielen. Auf der BRASIL OFFS- HORE erwarten Sie mehr als 500 Aussteller und 30.000 Besucher. Sie gilt als eine der wichtigsten Offshore-Messen weltweit. (Informationen: IHK Pfalz, Frau Kim Gronemeier, Tel. 0621 5904 1930, e-mail: kim.gronemeier@pfalz.ihk24.de) 19. 24. EXPOCARIBE Internationale Messe zur Förderung des Handels in der Karibik mit Angebotschwerpunkt Investitions- und Konsumgüter. Ort: Heredia Convencion Center, Santiago de Cuba, Kuba. (Veranstalter: Cámara de Comercio de la República de Cuba, Tel: ++53-7- 36735, Fax: ++53-7-333042 e-mail: eventos@camara.com.cu, www.camaracuba.com) 21. IAV / IHK Stuttgart / IHK Essen: Lateinamerika-Tag in der IHK Stuttgart. (weitere Informationen folgen) 22. IAV / IHK Stuttgart / IHK Essen: Lateinamerika-Tag in der IHK Essen. (weitere Informationen folgen) Juli 2. Sitzung der Deutsch-Brasilianischen Arbeitsgruppe "Agribusiness" und der Deutsch- Brasilianischen Arbeitsgruppe "Energie- und Infrastukturinitiative" in Fortaleza, Brasilien 3. - 5. Deutsch-Brasilianische Wirtschaftstage 2005 / XXIII. Unternehmertreffen / XXXII. Sitzung der Deutsch-Brasilianischen Gemischten Kommission für wirtschaftliche Zusammenarbeit in Fortaleza, Brasilien. Die Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage haben sich zur bedeutendsten bilateralen Wirtschaftsveranstaltung entwickelt. Sie bieten eine ideale Plattform zur Ausweitung der Geschäftsbeziehungen zwischen beiden Ländern und zur Knüpfung neuer Kontakte. (Informationen: secgeral@ahkbrasil.com; http://www.ahk.org.br/deutsche/wirtschaftstage.asp) 13. - 15. PAACE Automechanika Mexico - The International Trade Exposition in Latin America for Automotive OE, Aftermarket and Re- manufacturing. Mexico City. (info@usa.messefrankfurt.com; http://www.usa.messefrankfurt.com; wtglasgow@aol.com; http://www.wtglasgow.com) 14. - 24. XV. AGROEXPO 2005 in Bogotá / Kolumbien - im lateinamerikanischen Raum bedeutendste Fachmesse für landwirtschaftliche Entwicklung aus den Bereichen Agroindustrie, Ackerbau und Getreidewirtschaft sowie Klein- und Großtierzucht. Auf dieser Veranstaltung, welche durch den größten kolumbianischen Messeveranstalter CORFERIAS organisiert wird, werden Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Transparenzliste (3.2.)

IBERO-AMERIKA VEREIN 5 deutsche Aussteller in einem eigens dafür eingerichteten Deutschen Pavillon vertreten sein. Die Organisation dieses Pavillons und der Stände übernimmt die CICCA-Tochtergesellschaft Negocios & Ferias Ltda. (Kontakt: Claudia Henneke und Werner Martin, Tel. + 57 1 623 33 30, Fax. + 57 1 623 3308; e-mail: direccion-proyectos@ahk-colombia.com, Homepages: http://www.agroexpo.com/, oder http://www.corferias.com/english/index.htm) September 29. - 1.10. ExpoAlemania 2005 - Schaufenster Deutschland "Technologie - Innovation - Qualität" in Santiago de Chile (Kontakt: AHK Chile, comercial@camchal.com, weitere Informationen: www.expoalemania.cl) Oktober 12. - 14. Enviro-Pro/TECOMEX - Internationale Fachmesse mit Kongreß für Umwelttechnologie und Recycling. (imag@imag.de; http://www.imag.de) 13. - 14. Ibero-Amerika-Tag des IAV in Hamburg 18. - 21. MERCOPAR - International Fair of Industrial Integration, Caxias do Sul, Brasilien. (mercopar@sebrae-rs.com.br; http://www.sebrae-rs.com.br; http://www.mercopar.com.br) Alle Angaben ohne Gewähr Die Aufstellung über Messen in Lateinamerika ist erhältlich beim: Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.v. (AUMA) Lindenstr. 8 D-50674 Köln Tel.: 0221 / 20 90 70 Fax: 0221 / 209 07 12 http://www.auma.de Abkürzungen AA = Auswärtiges Amt AHK = Auslands- Industrie- und Handelskammer BDI = Bundesverband der Deutschen Industrie BGA = Bundesverband des Deutschen Gross- und Außenhandels BMWi = Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie BMZ = Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung DIHT = Deutscher Industrie- und Handelstag FEAL = Foro Empresarial Alemán-Latinoamericano im IAV GLA = Gesprächskreis Lateinamerika GTZ = Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit IAV = Ibero-Amerika Verein IHK = Industrie- und Handelskammer LAI = Lateinamerika-Initiative der deutschen Wirtschaft (BDI, BGA, DIHT, IAV, AHKn in LA) MEBF = Mercosur European Business Forum Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Transparenzliste (3.2.)

IBERO-AMERIKA VEREIN 1 ENTWICKLUNG DES DEUTSCHEN AUSSENHANDELS MIT LATEINAMERIKA, SPANIEN UND PORTUGAL IN 1000 Oktober 2004 EINFUHR AUSFUHR Argentinien 93.217 78.911 Bahamas 11545 805 Barbados 373 1202 Belize 81 338 Bolivien 1.599 2.605 Brasilien 392.190 405.029 Chile 127.660 122.204 Costa Rica 31.329 8.126 Dominik. Republik 4.117 7.054 Ecuador 30.670 14.626 El Salvador 6.671 4.904 Grenada 259 49 Guatemala 5.596 14.076 Guyana 113 392 Haiti 147 815 Honduras 8.772 4.780 Jamaika 2.656 3.184 Kolumbien 47.970 43.467 Kuba 2.617 6.893 Mexiko 141.136 354.837 Nicaragua 2.553 3.896 Panama 13.623 7.193 Paraguay 12.565 3.307 Peru 31.172 17.041 Surinam 219 1810 Trinidad u. Tobago 6299 23.778 Uruguay 11.569 5.525 Venezuela 22.711 39.856 zusammen: 1.009.429 1.176.703 Sonstige: 8.897 5.045 Lateinamerika/Karibik gesamt: 1.018.326 1.181.748 Weltweit: 51.747.380 64.324.823 Anteil der lateinamerik./karibischen Länder 1,97% 1,84% Portugal 401.945 575.790 Spanien (einschl. Kanarische Inseln) 1.484.161 3.231.991 Quelle: Statistisches Bundesamt Wiesbaden Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Statistik (18.1.)

IBERO-AMERIKA VEREIN 1 Lateinamerika: Rückblick 2004 - Ausblick 2005 Zusammenfassung der Entwicklung in 2004 Im Jahr 2004 übertrafen Lateinamerika und die Karibik mit einem Wirtschaftswachstum von 5,5 % selbst die optimistischsten Prognosen. Entsprechend nahm das Pro-Kopf-Einkommen der Region um 4 % zu. Den stärksten BIP-Zuwachs erzielte mit einem Plus von 18 % Venezuela. Abgesehen von Haiti und Granada wiesen alle Länder der Region positive Zuwachsraten auf. Wie auch im Vorjahr war das gute Ergebnis Lateinamerikas und der Karibik vorrangig auf das günstige externe Umfeld zurückzuführen: Die Weltwirtschaft war um rund 4 % gewachsen und der Welthandel um mehr als 9 %. Die Motoren der weltwirtschaftlichen Expansion waren die USA, China und Japan. Der starke Anstieg der Nachfrage in diesen Ländern trug entscheidend dazu bei, daß die Exporte der Region um 22 % zunahmen. Die Terms of Trade verbesserten sich für die Region um 5,4 %. Dabei spielte neben dem gestiegenen Weltmarktpreisniveau auch der Wertzuwachs der Landeswährungen gegenüber dem US-Dollar eine Rolle. Gleichzeitig erholten sich die Importe um 20 %, was auf eine spürbare Belebung der Binnennachfrage hindeutet. Somit konnte ein Rekord-Handelsbilanzüberschuß vor allem wegen der dynamischen Exportentwicklung der Region erzielt werden. Dagegen waren in der Vergangenheit große Handelsbilanzüberschüsse oft die Folge einer starken Verringerung der Importe im Zusammenhang mit binnenwirtschaftlichen Krisen. Die Leistungsbilanz der Länder Lateinamerikas und der Karibik wies aus diesem Grund und wegen des erneuten starken Anstieg der Transfers der im Ausland lebenden Lateinamerikaner 2004 zum zweiten Mal hintereinander ein Plus auf. Die Region hatte zuvor 50 Jahre lang keinen Leistungsbilanzüberschuß erzielt. Der Zugang Lateinamerikas zu den internationalen Finanzmärkten hat sich insgesamt weiter normalisiert. Auch die Kosten für die externe Finanzierung verringerten sich erneut. So näherten sich die Risikoaufschläge für internationale Emissionen der Länder der Region ihrem historischen Tiefststand. Das Inflationstempo verlangsamte sich auf 7,7 %. Die Kapitalbilanz der Region schloß trotz eines Anstiegs der Direktinvestitionen mit einem Minus-Saldo ab. Dieses Defizit war mitverantwortlich für eine Verdoppelung des Nettomittelabzugs aus Lateinamerika und der Karibik, der entgegen der Situation in vergangenen Jahren nicht auf die Einschätzung eines erhöhten Lateinamerika-Risikos zurückzuführen war. Dabei ist außerdem hervorzuheben, daß erstmalig in der Geschichte der Region ein hoher Nettomittelabzug einem starken Wirtschaftswachstum nicht im Wege stand. Die Mehrzahl der Regierungen Lateinamerikas setzte im Jahr 2004 ihren restriktiven fiskal- und geldpolitischen Kurs fort, um die Staatshaushalte zu konsolidieren und die Inflationsentwicklung unter Kontrolle zu halten. Die Staatsverschuldung blieb zwar in den meisten Ländern der Region auf einem hohen Niveau; der Schuldendienst konnte aber verringert werden. Der Exportboom und das hohe Wirtschaftswachstum hatten den Regierungen der Region unerwartet hohe Einnahmen verschafft, die dazu beitrugen, Lücken in den Haushalten zu schließen und die Auslandsverschuldung abzubauen. Viele öffentliche Haushalte Lateinamerikas wiesen kräftige Primärüberschüsse auf. Die Rekordexporterlöse haben somit auch dazu beitragen, die Region widerstandsfähiger gegen mögliche Verschlechterungen des externen Umfelds zu machen. Bruttoinlandsprodukt kräftig zugenommen Nachdem bereits im Jahr 2003 das Bruttoinlandsprodukt der Region um 1,9 % zugelegt hatte, konnten Lateinamerika und die Karibik im Jahr 2004 nach noch vorläufigen Angaben ein unerwartet hohes Wirtschaftswachstum von 5,5 % erzielen. Das war das stärkste BIP-Wachstum seit 1980. Getragen wurde dieser Zuwachs von einer starken Expansion des Exportsektors, der auf eine weitere Verbesserung der externen Rahmenbedingungen zurückzuführen war. Möglich wurde das BIP-Wachstum u.a. durch den Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Lateinamerika 1 (20.1.)

2 IBERO-AMERIKA VEREIN Anstieg der Exportpreise und die Erhöhung der Kapazitätsauslastung im produzierenden Gewerbe. Dies kam auch dem Binnenmarkt zugute. Allerdings sind mittlerweile die Kapazitäten in vielen Branchen weitgehend ausgelastet, so daß eine weitere Expansion nur auf der Grundlage eines starken Anstiegs der produktiven Investitionen möglich sein wird. Hervorzuheben ist, daß 2004 alle wichtigen Länder der Region positive Entwicklungsbilanzen aufwiesen (siehe Statistik A-2). Über dem lateinamerikanischen Durchschnitt lagen im Jahr 2004 die BIP-Zuwächse von Venezuela (18 %), Uruguay (12 %), Argentinien (8,2 %), Ecuador (6,3 %), Trinidad & Tobago (6,2 %), Panama (6,0 %) und Chile (5,8 %). Besondere Erwähnung verdient das Ergebnis Venezuelas. Ähnlich wie 2003 schon Argentinien übernahm dieses Land 2004 die Führungsrolle in Lateinamerika, nachdem es ein Jahr zuvor mit - 9,7 % das Schlußlicht dargestellt hatte. Im Gegensatz zu Argentinien war aber dafür hauptsächlich ein einziger Faktor verantwortlich, nämlich die Erdöl-Bonanza. Darüber hinaus hat auch der starke Anstieg der Regierungsausgaben das Wirtschaftswachstum gefördert. Dies war für die Region untypisch, hat aber zum Sieg des Präsidenten beim Referendum, zum guten Abschneiden des Regierungslagers bei den Regional- und Kommunalwahlen und damit zu einer Konsolidierung der innenpolitischen Situation beigetragen. Nach einem etwas zögerlichen Start erzielte Brasilien ein unerwartet hohes BIP-Wachstum von 5,2 %. Damit sieht sich die Regierung Lula da Silva in ihrer strikten Austeritäts- und restriktive Geldmarktpolitik bestätigt. Obwohl die peruanische Regierung ihre innenpolitische Position im vergangenen Jahr nicht konsolidieren konnte, nahm das Wirtschaftswachstum auf 4,6 % zu. Mexiko profitierte mit einem BIP- Zuwachs von 4,1 % vor allem von Anziehen der US-Konjunktur. Ein stärkeres Wachstum wurde durch den anhaltenden Reformstau verhindert. Vor allem die tiefen Einschnitte bei den öffentlichen Investitionen führten zu einer Abschwächung der Konjunktur in Kolumbien auf 3,3 %. Die Bruttoanlageninvestitionen der Region hielten sich 2004 mit 18,9 % des Bruttoinlandsprodukts in etwa auf dem Niveau der Vorjahre (Statistik A-4). Zu dieser immer noch unbefriedigende Entwicklung haben das niedrige Binnensparvolumen von 18,7 % des BIP und das weiterhin unzureichende Volumen der Kapitalzuflüsse aus dem Ausland beigetragen. Die Binnensparquote der lateinamerikanischen Länder blieb im Schnitt unter der anderer Entwicklungs- und Schwellenländerregionen. Dies beeinträchtigt das längerfristige Wachstumspotential Lateinamerikas. Pro-Kopf-Einkommen und soziale Lage verbessert Das Wirtschaftswachstum von 5,5 % im Jahr 2004 trug dazu bei, das Pro-Kopf-Einkommen um 4 % ansteigen zu lassen (Statistik A-3). Damit wurde das beste Ergebnis seit 1979 erzielt. Größere Zuwächse erzielten Venezuela (16 %), Uruguay (11,2 %), Argentinien (7,2 %), Trinidad & Tobago (5,8 %), Ecuador (4,8 %) und Chile (4,7 %). Von einem Rückgang waren lediglich Haiti (- 4,7 %) betroffen sowie die Karibikinseln Grenada (- 1,2 %) und Dominica (- 0,3 %). Der Anteil der Lateinamerikaner, die in Armut leben, verringerte sich im vergangenen Jahr von 44,3 % auf 42,9 %. Dagegen stagnierte die Realkaufkraft des Durchschnittslohns (Statistik A-24). Nur in Argentinien war eine größere Erholung der Realkaufkraft um 9 % festzustellen; allerdings blieb sie damit immer noch um 8 % unter dem Niveau von 2000. Der starke Ausbau der Exportproduktion und das etwas langsamere Anziehen der Produktion für den Binnenmarkt ließen die Beschäftigung in den Städten um 3,8 % zunehmen. Insbesondere die drei zuvor von Krisen geschüttelten Länder (Argentinien, Uruguay und Venezuela) sowie Brasilien zeigten deutliche Nettozunahmen der Beschäftigtenzahlen. In einigen anderen Ländern überstieg dagegen die Zahl der Neuankömmlinge auf dem Arbeitsmarkt die Zahl der neuen Stellen. Nicht zuletzt deshalb verringerte sich die hauptsächlich in den größeren Städten Lateinamerikas erfaßte Arbeitslosenrate gegenüber dem Vorjahr im Durchschnitt nur um 0,7 Prozentpunkte auf 10,0 % (Statistik A-22). Mexiko blieb mit einer Arbeitslosenrate von 3,8 % weiterhin deutlich unter dem lateinamerikanischen Durchschnitt. Dagegen wiesen im Jahr 2004 folgende lateinamerikanische Länder zweistellige Arbeitslosenraten auf: Dominikanische Republik (17,0 %), Kolumbien (15,5 %), Venezuela (15,3 %), Argentinien (13,8 %), Jamaika und Uruguay (jeweils 13,0 %), Brasilien (11,5 %), Ecuador (11,0 %) und Barbados Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Lateinamerika 1 (20.1.)

IBERO-AMERIKA VEREIN 3 (10,6 %). Diese offiziellen Zahlen sind allerdings nur eingeschränkt aussagefähig, da sie weder die Unterbeschäftigung noch die Schattenwirtschaft berücksichtigen, in der mehr als ein Drittel der Lateinamerikaner ihren Lebensunterhalt verdienen. Darüber hinaus übersteigt die Arbeitslosenrate auf dem Land in der Regel das Niveau in den Städten. Über feste Arbeitsplätze verfügte in der Gesamtregion weniger als die Hälfte der arbeitsfähigen Bevölkerung. Inflation weiter einstellig Bereits im Jahr 2003 war die durchschnittliche Inflationsrate der Region nach einem vorübergehenden Anstieg über die 10 %-Grenze wieder auf 8,5 % zurückgegangen. Diese Tendenz setzte sich 2004 mit einer weiteren Verringerung des Inflationstempos auf 7,7 % fort (Statistik A-23). Dies wurde erreicht, obwohl der Anstieg der Erdölpreise u.a. zu einer Verteuerung der Transportkosten geführt hatten und auch die Lebensmittelpreise im ersten Halbjahr nach oben gegangen waren. Beigetragen hatten dazu gezielte monetäre Maßnahmen der Regierungen (z.b. durch eine leichte Anhebung des Zinsniveaus) und die Wertzuwächse der Landeswährungen. Deutlich angezogen hatte das Inflationstempo vor allem in Zentralamerika. Costa Rica (13,3 %) und Nicaragua (10,1 %) mußten das Jahr 2004 sogar mit zweistelligen Inflationsraten abschließen. Auch Haiti (22,0 %), Venezuela (19,5 %) und Jamaika (12,3 %) mußten zweistellige Teuerungsraten hinnehmen; allerdings bedeuteten diese Zahlen eine Verbesserung der Vorjahressituation. Die höchste Inflationsrate Lateinamerikas wies die Dominikanische Republik auf: Hier hatte sich das Inflationstempo von 42,7 % auf 43,6 % beschleunigt. Die niedrigsten Teuerungsraten erzielten Paraguay (2,1 %), Ecuador (2,0 %) sowie Chile und Panama (jeweils 2,5 %). Brasilien konnte sein Inflationstempo von 9,3 % auf 7,2 % drosseln und Kolumbien von 6,5 % auf 5,8 %. Dagegen mußte Argentinien eine leichte Beschleunigung des Inflationstempos von 3,7 % auf 5,4 % hinnehmen und Mexiko von 4,0 % auf 5,4 %. Sinkende Haushaltsdefizite und steigende Primärüberschüsse Die Mehrzahl der Länder Lateinamerikas profitierten 2004 von hohen ordentlichen und zum Teil außerordentlichen Einnahmen als Resultat des Exportbooms und des hohen Wirtschaftswachstums. In der Regel nahmen die Staatseinnahmen stärker zu als die Ausgaben. Ein Teil dieser Mittel wurden zum Schuldenabbau verwandt. Dadurch und durch das kräftige Wirtschaftswachstum verbesserte sich 2004 die Relation Staatsverschuldung zum Bruttoinlandsprodukt von 51,0 % auf 46,6 % des BIP. Angesichts anhaltend hoher Schuldendienstverpflichtungen behielten die meisten Regierungen ihre restriktive Fiskalpolitik bei. Zur Bekämpfung inflationärer Entwicklungen verfolgten außerdem zahlreiche Zentralbanken im zweiten Halbjahr 2004 eine vorsichtige Hochzinspolitik. Insgesamt konnte erreicht werden, daß sich das durchschnittliche Haushaltsdefizit der Regierungen Lateinamerikas und der Karibik im Jahr 2004 von 2,8 % auf 2,2 % des BIP verringerte (Statistik A-25). Die größten Haushaltsdefizite wiesen Bolivien (- 6,1 %), Kolumbien (- 5,6 %), Panama (- 5,0 %), Costa Rica (4,0 %), Nicaragua (3,8 %), Honduras (3,5 %) und Venezuela (3,3 %) auf. Folgende Länder der Region erzielten einen Haushaltsüberschuß: Chile (1,9 %), Argentinien (1,3 %) sowie die Dominikanische Republik und Paraguay (jeweils 0,7 %). Der Primärüberschuß der Region konnte von 1,8 % des BIP auf 2,0 % des BIP erhöht werden. Allerdings ließ die Ausrichtung der Länder Lateinamerikas auf die Erzielung hoher Primärüberschüsse langfristig wirksame strukturelle Sanierungsmaßnahmen in den Hintergrund treten. In Mexiko verhinderte darüber hinaus eine anhaltend ungünstige innenpolitische Konstellation die Überwindung des Reformstaus. In Kolumbien scheiterte der Plan der Regierung zur Verabschiedung einer umfassenden Steuerreform. Argentinien setzte die Politik des teilweisen Schuldenmoratoriums fort. Dadurch konnten zwar die Staatsausgaben niedrig gehalten werden; gleichzeitig blieben aber auch die ungünstigen Auswirkungen auf das Länder-Rating und den Zugang zu den Finanzmärkten bestehen. Die venezolanische Regierung Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Lateinamerika 1 (20.1.)

4 IBERO-AMERIKA VEREIN nutzte die zusätzlichen Einnahmen aus dem Erdölexport und aus der Emission von Schuldentiteln, um in einem entscheidenden Volksabstimmungs- und Wahljahr umfangreiche Sozialprogramme und Maßnahmen der Bolivarianischen Revolution zu finanzieren. Im Gegensatz zur Gesamtregion kam es deshalb in diesem Land zu einem starken Anstieg der Staatsausgaben. Für die meisten Länder der Region gilt im übrigen, daß die Haushaltsdefizite der Teilstaaten und Gemeinden sowie der staatlichen Sozialversicherungen in den Angaben zu den nationalen Defiziten nur teilweise oder gar nicht berücksichtigt wurden. Auch zusätzliche Belastungen, z.b. die umfangreichen Ausgaben für die Sanierung des Bankensektors, fanden nicht immer in die offiziellen Angaben Eingang. Exportboom und kräftiger Importzuwachs Im Jahr 2004 erzielte Lateinamerika Rekord-Exporterlöse. Dies war zum einen auf das äußerst günstige externe Umfeld zurückzuführen. Vor allem angetrieben durch das hohe Wirtschaftswachstum in China, den USA und auch Japan hatte die Weltwirtschaft um rund 3,9 % zugelegt und der Welthandel um mehr als 9 %. Im Vorjahr war die Weltwirtschaft im 2,6 % gewachsen und der Welthandel um 5,5 %. Die starke Zunahme der Nachfrage in den drei vorgenannten Ländern resultierte in einem weltweiten Anstieg der Rohstoffpreise, von dem auch Lateinamerika in starkem Maße profitierte. So legten die Importe Chinas aus Lateinamerika um mehr als ein Drittel zu. Zum anderen trug auch die zunehmende Wettbewerbsfähigkeit lateinamerikanischer Agrobusiness- und Industrieprodukte dazu bei, daß die Exporte der Region um 22,4 % zunahmen. Die Terms of Trade haben sich für Lateinamerika ebenfalls verbessert. Dabei spielte auch der Wertzuwachs der Landeswährungen gegenüber dem US-Dollar eine Rolle. Gleichzeitig erholten sich die Importe als Folge einer spürbaren Belebung der Binnennachfrage um 19,8 %. In absoluten Zahlen nahmen im Jahr 2004 die Warenexporterlöse Lateinamerikas und der Karibik um US$ 84,4 Mrd auf US$ 460,7 Mrd zu (Statistik A-6/1). Mexiko nahm mit US$ 189,0 Mrd wieder die Spitzenposition ein. An diesem Betrag waren die mexikanischen Lohnveredelungsunternehmen (Maquiladoras) mit US$ 87 Mrd beteiligt. Hauptsächlich aufgrund der günstigen Entwicklung der US- Konjunktur konnte das südliche Nachbarland der USA seine weltweiten Exporte um US$ 24,1 Mrd steigern. Somit blieb Mexiko für 41 % der gesamten Ausfuhren der Region verantwortlich. Brasilien konnte seine Ausfuhrerlöse um US$ 21,9 Mrd auf US$ 95,0 Mrd erhöhen, Venezuela um US$ 12,3 Mrd auf US$ 39,2 Mrd und Chile um US$ 10,5 Mrd auf US$ 31,6 Mrd. Bei den Exporteinnahmen ergab sich somit folgende Rangordnung in der Spitzengruppe: Mexiko US$ 189,0 Mrd, Brasilien US$ 95,0 Mrd, Venezuela US$ 39,2 Mrd, Argentinien US$ 34,1 Mrd, Chile US$ 31,6 Mrd und Kolumbien US$ 16,4 Mrd. Bei den Exportpreisen Lateinamerikas setzte sich im Jahr 2004 der allgemeiner Aufwärtstrend fort. Insgesamt legten die Preise um 25,9 % zu gegenüber einem Plus von 2,8 % im Vorjahr. Ohne Berücksichtigung von Erdöl betrug die Zunahme 27,1 %. Die Preise von Mineralien und Metallen waren sogar um 41,9 % nach oben gegangen. Die erdölexportierenden Länder der Region profitierten vom Anstieg des Erdölpreisniveaus um 23,4 %. Alles in allem stieg der Durchschnittswert pro exportierter Einheit um 9,9 Punkte auf 104,1 Punkte an (Statistik A-9). Bei den Importen wurde ein Anstieg des Durchschnittswerts pro Einheit um 4,5 Punkte auf 101,5 Punkte registriert (Statistik A-10). Somit verbesserten sich im Jahr 2004 die Terms of Trade (Relation der Import- zu den Exportpreisen) für Lateinamerika um 5,4 Punkte auf 102,5 Punkte (Statistik A-11). Der Gesamtwert der lateinamerikanischen Gütereinfuhren nahm im vergangenen Jahr ebenfalls kräftig um US$ 65,8 Mrd auf US$ 398,8 Mrd zu (Statistik A-6/1). In der Rangliste der wichtigsten Importländer Lateinamerikas nahm Mexiko mit US$ 195,2 Mrd wieder den führenden Platz ein. Das bedeutet, daß auf das Land fast die Hälfte der lateinamerikanischen Exporte entfielen. Allerdings gilt auch hier, daß ein bedeutender Teil der Importe auf den Maquiladora-Sektor entfällt. Auf den nächsten Plätzen folgten mit deutlichem Abstand Brasilien (US$ 62,0 Mrd), Chile (US$ 22,4 Mrd), Argentinien (US$ 20,9 Mrd), Venezuela (US$ 16,0 Mrd) und Kolumbien (US$ 15,5 Mrd). Im Jahr 2004 erhöhte sich der Handelsbilanzüberschuß Lateinamerikas und der Karibik vor allem wegen der dynamischen Exportentwicklung der Region auf US$ 61,9 Mrd (Statistik A-6/1). Größere Überschüsse erwirtschafteten Brasilien (US$ 33,0 Mrd), Venezuela (US$ 23,2 Mrd), Argentinien (US$ 13,1 Mrd), Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Lateinamerika 1 (20.1.)

IBERO-AMERIKA VEREIN 5 Chile (US$ 9,2 Mrd) und Peru (US$ 2,6 Mrd). Der hohe Überschuß Venezuelas war zum einen auf Rekord-Erdölexporterlöse zurückzuführen und zum anderen auf die Devisenbewirtschaftung durch die staatliche Behörde Cadivi. Die größten Handelsbilanzdefizite mußten Mexiko (- US$ 6,2 Mrd), Guatemala (- US$ 3,5 Mrd), El Salvador (- US$ 2,5 Mrd), die Dominikanische Republik (- US$ 2,4 Mrd), Costa Rica (- US$ 1,6 Mrd), sowie Nicaragua und Honduras (jeweils - US$ 1,2 Mrd) hinnehmen. Leistungs- und Zahlungsbilanz mit Überschüssen Zum zweiten Mal in den letzten 50 Jahren schloß die Leistungsbilanz der Länder Lateinamerikas und der Karibik 2004 mit einem Überschuß ab: Der Vorjahreswert verdreifachte sich auf US$ 21,9 Mrd (Statistik A-6/2). Allerdings war alleine Brasilien für 51 % dieses Saldos verantwortlich. Das Ergebnis der Gesamtregion wurde erzielt, obwohl der Nettoschuldendienst um US$ 9,5 Mrd auf US$ 65,3 Mrd angestiegen war. Die Dienstleistungsbilanz Lateinamerikas hatte ein Defizit von US$ 15 Mrd aufgewiesen. Größere Leistungsbilanzüberschüsse erzielten im Jahr 2004 Venezuela (US$ 11,6 Mrd), Brasilien (US$ 11,1 Mrd), Argentinien (US$ 3,7 Mrd), Chile (US$ 2,9 Mrd) und die Dominikanische Republik (US$ 1,1 Mrd) auf. Außerdem wiesen noch Bolivien, Ecuador, Haiti und Uruguay ein leichtes Plus in der Leistungsbilanz auf. Für die restlichen Länder ergaben sich unterschiedlich hohe Leistungsbilanzdefizite. Die größten Defizite entfielen auf Mexiko (- US$ 7,2 Mrd), Kolumbien (- US$ 1,3 Mrd) und Guatemala (- US$ 1,1 Mrd). Im positiven Leistungsbilanzsaldo des vergangenen Jahres spiegelten sich der Anstieg des Handelsbilanzüberschusses auf US$ 61,9 Mrd und die starke Zunahme der Transfers aus dem Ausland wider. Die Überweisungen der lateinamerikanischen Emigranten an ihre Verwandten in den Heimatländern stiegen im Jahr 2004 um 16,8 % auf den neuen Rekordwert von US$ 40,3 Mrd an. Für zahlreiche Länder im Norden der Region wurden sie zu einer der wichtigsten Devisenquellen. Durch das Plus in der Leistungsbilanz ergab sich 2004 auch in der Zahlungsbilanz der Region wieder ein positiver Saldo, der allerdings mit US$ 2,5 Mrd nur knapp ein Viertel des Vorjahreswertes ausmachte (Statistik A-6/3). Die größten Zahlungsbilanzdefizite zeigten Argentinien (- US$ 7,2 Mrd), Panama (- US$ 0,5 Mrd), Chile, El Salvador und Nicaragua (je - US$ 0,2 Mrd) sowie Costa Rica (- US$ 0,1 Mrd). Nennenswerte Zahlungsbilanzüberschüsse erzielten Brasilien (US$ 4,4 Mrd), Mexiko (US$ 3,0 Mrd), Kolumbien (US$ 1,6 Mrd) sowie die Dominikanische Republik, Ecuador und Peru (je US$ 0,5 Mrd). Nettomittelabfluß angestiegen Im Jahr 2004 wies die Kapitalbilanz ein Defizit von US$ 19,4 Mrd auf (Statistik A-6/3). Die Länder, die einen negativen Kapitalbilanzsaldo zu verzeichnen hatten, waren Venezuela (- US$ 15,6 Mrd) Argentinien (- US$ 10,9 Mrd), Brasilien (- US$ 6,7 Mrd), Chile (- US$ 3,1 Mrd), die Dominikanische Republik (- US$ 0,7 Mrd), Panama (- US$ 0,5 Mrd) und Bolivien (- US$ 0,2 Mrd). Die Spitzenposition bei den Kapitalbilanzüberschüssen nahm im Jahr 2004 erneut Mexiko mit US$ 10,2 Mrd ein. Höhere Überschüsse erzielten außerdem Kolumbien (US$ 2,8 Mrd), Costa Rica und Nicaragua (je US$ 0,8 Mrd), El Salvador und Peru (je US$ 0,5 Mrd) sowie Honduras und Paraguay (je US$ 0,4 Mrd). Der Zufluß ausländischer Direktinvestitionen in die Gesamtregion stieg 2004 nach den vorläufigen Zahlen der UNO-Kommission für Lateinamerika und die Karibik (CEPAL) gegenüber dem Vorjahr um 32,6 % auf US$ 37,8 Mrd an (Statistik A-16). Damit erreichten die Direktinvestitionen wieder den Jahresschnitt von US$ 38 Mrd, der im Zeitraum 1990-2002 erzielt werden konnte. Zum Vergleich: China hatte im vergangenen Jahr ausländische Direktinvestitionen von US$ 60,6 Mrd erhalten, d.h. 13 % mehr als im Vorjahr und 50 % mehr als ganz Lateinamerika zusammengenommen. In der Rangliste der lateinamerikanische Direktinvestitionsziele nahmen Mexiko mit US$ 13,5 Mrd sowie Brasilien und Chile mit jeweils rund US$ 7,1 Mrd die Spitzenplätze ein. Die brasilianische Zentralbank registrierte allerdings einen viel höheren Direktinvestitionszufluß von US$ 18,2 Mrd. So enthält die CEPAL-Angabe für Brasilien z.b. noch nicht den Betrag von US$ 4,9 Mrd aus der Übernahme der Brauerei AmBev durch die belgische Interbrew. Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Lateinamerika 1 (20.1.)

6 IBERO-AMERIKA VEREIN Größere Direktinvestitionszuflüsse verzeichneten neben diesen Ländern auch Kolumbien (US$ 2,2 Mrd), Argentinien (US$ 1,8 Mrd), Peru (US$ 1,4 Mrd) und Ecuador (US$ 1,2 Mrd). Im Falle Argentiniens ließen sich die Direktinvestoren nicht von der ausstehenden Regelung der Umschuldung mit den privaten Gläubigern abhalten. Obwohl der Zugang der Region zu den internationalen Finanzmärkten spürbar leichter geworden ist, verringerte sich das Emissionsvolumen internationaler Anleihen Lateinamerikas nach Angaben des Internationalen Währungsfonds gegenüber dem Vorjahr um US$ 12 Mrd auf US$ 25,9 Mrd (Statistik A-17). Dazu hatten die hohen Staatseinnahmen u.a. aus dem Erdölsektor beigetragen, die den Mittelbedarf aus anderen Quellen verringerten. Mit Ausnahme Argentiniens hat sich das Niveau der Risiko-Aufschläge für internationale Anleihen fast wieder dem historischen Mindestniveau genähert. Die Kosten für die externe Finanzierung verringerten sich im Schnitt gegenüber dem Vorjahr um 340 Basispunkte auf 6,2 % p.a. Dies bedeutet, daß das Risiko der Region mittlerweile als relativ niedrig eingeschätzt wird. Das Minus in der Kapitalbilanz und die anhaltend hohen Nettoschuldendienstleistungen Lateinamerikas führten 2004 zu einem Anstieg des Nettomittelabzugs von US$ 34,4 Mrd auf US$ 77,8 Mrd (Statistik A-12). Dies setzt die negative Tendenz seit 1999 fort. Allerdings führte erstmalig in der Geschichte der Region ein so hoher Nettomittelabzug nicht zu einem Rückgang des BIP-Wachstums. Einen größeren Nettomittelzufluß, der bei US$ 1 Mrd lag, verbuchte nur Guatemala. Dagegen mußten folgende Länder größere Nettomittelabzüge hinnehmen: Brasilien (- US$ 31,6 Mrd), Venezuela (- US$ 19,4 Mrd), Chile (- US$ 9,7 Mrd), Argentinien (- US$ 8,3 Mrd), Mexiko (- US$ 2,9 Mrd), Peru (- US$ 2,5 Mrd), Dominikanische Republik (- US$ 1,9 Mrd), Panama (- US$ 1,3 Mrd), Ecuador (- US$ 1,2 Mrd) und Kolumbien (- US$ 1,2 Mrd). Auslandsverschuldung zurückgegangen Trotz der gleichzeitigen Emission von Schuldentiteln auf den internationalen Finanzmärkten konnte die Gesamtsumme der Auslandsverschuldung Lateinamerikas und der Karibik im Jahr 2004 um rund US$ 3,5 Mrd auf US$ 723,1 Mrd verringert werden (Statistik A-18). Was noch wichtiger ist: Die Relation der gesamten Auslandsverschuldung Lateinamerikas zum BIP der Region verbesserte sich von 42,8 % auf 37,2 %. Die Regierungen zahlreicher Länder Lateinamerikas hatten die hohen ordentlichen und zum Teil außerordentlichen Einnahmen, die Ergebnis des Exportbooms und des starken Wirtschaftswachstums waren, auch zum Abbau der Auslandsverschuldung eingesetzt. Auf diese Weise konnten Bolivien, Kolumbien, Mexiko, Nicaragua, Paraguay und Uruguay ihre Auslandsverschuldung leicht verringern. Die externe Verschuldung Brasiliens ging sogar um US$ 14 Mrd zurück. Lediglich Venezuela mußte einen steilen Anstieg seiner Verpflichtungen gegenüber dem Ausland um US$ 8 Mrd hinnehmen. Die größten Schuldnerländer der Region blieben im Jahr 2004 Brasilien (US$ 221,4 Mrd), Argentinien (US$ 147,3 Mrd), Mexiko (US$ 132,1 Mrd), Chile (US$ 43,9 Mrd), Venezuela (US$ 39,9 Mrd), Kolumbien (US$ 38,0 Mrd), Peru (US$ 29,8 Mrd), Ecuador (US$ 16,9 Mrd) und Uruguay (US$ 10,8 Mrd). Die Belastung durch die Auslandsschuld nahm 2004 weiter kräftig ab. Gegenüber dem Vorjahr ging das Verhältnis der Zinszahlungen auf die Auslandsschuld zu den gesamten Exporteinnahmen von 11,7 % auf 9,8 % zurück (Statistik A-14). Damit verringerte sich dieses Verhältnis erstmalig seit der Wirtschaftskrise der achtziger Jahre auf einen Wert unter 10 %. Höhere Kennzahlen und damit ein ungünstigeres Verhältnis wiesen folgende Länder auf: Argentinien (24,8 %), Uruguay (16,4 %), El Salvador (14,8 %), Brasilien (14,3 %), Kolumbien (13,9 %), Ecuador (13,0 %), Nicaragua (11,0 %) und Peru (10,7 %). Mit Ausnahme von El Salvador war es aber diesen Ländern gelungen, die Belastung abzubauen. Angestiegen war diese Kennziffer lediglich für El Salvador (von 11,2 auf 14,8 %), Guatemala (von 5,3 auf 5,5 %), Honduras (von 4,9 auf 5,0 %) und Paraguay (von 4,1 auf 5,1 %). Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Lateinamerika 1 (20.1.)

IBERO-AMERIKA VEREIN 7 Leichte Konjunkturabschwächung in 2005 möglich Die Wirtschaftsentwicklung Lateinamerikas wird im Jahr 2005 wie bereits in den Vorjahren von einem günstigen externen Umfeld profitieren. Allerdings ist in der Region eine leichte Konjunkturabschwächung auf 4 4,5 % nicht auszuschließen, da eine entsprechende Verringerung des weltweiten Wirtschaftswachstums auf rund 3 % erwartet wird. Vor allem die rezessionären und inflationstreibenden Auswirkungen des hohen Erdölpreisniveaus auf dem Weltmarkt könnten in den USA, in Japan und in Europa zu einer Dämpfung der Konjunktur führen. Den Wirtschaften der EURO-Zone und Japans könnten außerdem aus einer weiteren Aufwertung ihrer Währungen gegenüber dem US-Dollar Nachteile entstehen. Auch für China wird von einigen Experten eine leichte Abkühlung der Wirtschaft erwartet, obwohl derzeitig noch nichts für diese Annahme spricht. Dies alles zusammen genommen kann zu einem mehr oder weniger starken Rückgang der Nachfrage nach Rohstoffen und Agrarprodukten führen. Dies würde sich auch auf die Preise lateinamerikanischer Exportprodukte auswirken, wobei aber deren Preisniveau immer noch über dem Schnitt der Vorjahre bliebe. In Folge dieser Entwicklung könnte sich aber der Leistungsbilanzüberschuß der Region wieder verringern. Im Agrobusiness-Bereich ist trotzdem im Jahr 2005 eine Wiederholung des Vorjahresergebnisses möglich. Lateinamerika verfügt als Folge günstiger klimatischer Bedingungen und fruchtbarer Böden über eine international äußerst wettbewerbsfähige Landwirtschaft. Die günstigen Produktionsbedingungen im Agrarsektor bedeuten für die Region einen komparativen Kostenvorteil, der allerdings nur dann zum Tragen kommt, wenn die Industrieländer weitere Schritte zur Importliberalisierung und zum Subventionsabbau unternehmen. Ein solcher Schritt wäre auch Voraussetzung für den Abschluß des Freihandelsabkommens zwischen der EU und der südamerikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Mercosur. Neue Liberalisierungsschritte der Industrieländer in diesem Bereich könnten außerdem ein mögliches Nachlassen der chinesischen Nachfrage kompensieren. Die hohe staatliche und private Verschuldung der USA und die gewaltigen Defizite im Staatshaushalt sowie in der Handels- und Leistungsbilanz dieses Landes bleiben ein Faktor für Besorgnis. Um den benötigten hohen Kapitalzufluß zur Deckung des Leistungsbilanzdefizits aufrecht zu erhalten, sind erneute US-Zinserhöhungen nicht auszuschließen. Dies bedeutet für Lateinamerika eine Verteuerung des Schuldendienstes und möglicherweise auch der Finanzierungskosten auf den internationalen Finanzmärkten. Allerdings ist bisher kein krasser Anstieg des Zinsniveaus zu befürchten, da die USA von den hohen Mittelzuflüssen aus den asiatischen Ländern profitieren, die eine Aufwertung ihrer Währungen verhindern wollen. Sollte aber die Schwächetendenz des US-Dollar anhalten, könnte der Zinsanstieg doch kräftiger ausfallen, als derzeitig vorauszusehen. Nach den schweren Krisen in Argentinien und Uruguay hat sich im Jahr 2004 der wirtschaftliche Erholungsprozeß in diesen beiden Ländern auf einem hohen Niveau fortgesetzt. Gleichzeitig konnte Venezuela mit einem Rekordwachstum einen großen Teil der negativen Entwicklung der Vorjahre kompensieren. Für 2005 ist in diesen Ländern nach dem derzeitigen Stand eine Normalisierung der Wirtschaftsentwicklung auf ein Niveau von 5 6 % zu erwarten, das somit immer noch relativ hoch sein wird. Allerdings wird alleine dadurch im laufenden Jahr das durchschnittliche BIP-Wachstum der Region zurückgehen. Die Position der argentinischen Regierung bei den Umschuldungsverhandlungen mit den privaten Gläubigern hat zwar keine direkte Auswirkung auf das Wirtschaftswachstum und den Zufluß von ausländischen Direktinvestitionen; das Land bleibt aber dadurch weiterhin von den internationalen Finanzmärkten abgeschnitten. In einigen Ländern könnten innenpolitische Faktoren Auswirkungen auf die Wirtschaftsentwicklung haben, deren Ausmaß allerdings nicht voraussehbar ist. Nach der endgültigen Konsolidierung ihrer Machtposition Ende des vergangenen Jahr hat die Regierung Venezuelas Anfang 2005 ein Landenteignungsprogramm in Angriff genommen, das ausländische Investoren verunsichert. Obwohl die innenpolitische Situation in Bolivien, Ecuador und Peru noch nicht in ausreichendem Maße gefestigt zu sein scheint, gehen derzeitig die Prognosen für diese Länder von einem BIP-Wachstum über 3 % aus. Mexikos Wachstumsrate wird wieder vorrangig von der Entwicklung der US-Volkswirtschaft abhängen, da auch weiterhin keine Überwindung des Reformstaus in Sicht ist. Aufgrund der erwarteten leichten Abschwächung der US-Konjunktur könnte das BIP-Wachstum hier ähnlich wie in Zentralamerika und der Karibik etwas abnehmen. Trotz des Scheiterns der Steuerreformpläne könnte Kolumbien aufgrund der anhaltenden Binnenkonjunktur und Exportexpansion das Wachstumsergebnis des Vorjahres wieder- Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Lateinamerika 1 (20.1.)

8 IBERO-AMERIKA VEREIN holen. In Brasilien hat im Jahr 2004 das gestiegene Inflationstempo die Zentralbank zu einer spürbaren Anhebung des Leitzinssatzes veranlaßt. Der daraus resultierende Anstieg des allgemeinen Zinsniveaus wird möglicherweise der Volkswirtschaft in diesem Jahr etwa 1 % Wachstum kosten. Chile wird von den hohen Investitionen im vergangenen Jahr sowie vom niedrigen Zinsniveau und den soliden Staatsfinanzen profitieren: Für dieses Land ist ein Anhalten des hohen Wirtschaftswachstums zu erwarten. Für die wichtigsten Länder der Region ergeben sich somit folgende Wachstumsperspektiven: Land BIP-Wachstum 2003 BIP-Wachstum 2004 Wachstumsprognose 2005 Lateinamerika insgesamt 1,9 % 5,5 % 4,0 % Argentinien 8,7 % 8,2 % 5,0 % Bolivien 2,4 % 3,8 % 4,0 % Brasilien 0,6 % 5,2 % 4,0 % Chile 3,3 % 5,8 % 6,0 % Costa Rica 6,4 % 4,1 % 3,5 % Dominikanische Republik - 0,4 % 1,8 % 2,0 % Ecuador 2,3 % 6,3 % 3,5 % El Salvador 2,0 % 1,8 % 2,0 % Guatemala 2,0 % 2,6 % 3,0 % Honduras 3,5 % 4,3 % 4,0 % Kolumbien 4,1 % 3,3 % 3,0 % Kuba 2,5 % 3,0 % 4,0 % Mexiko 1,2 % 4,1 % 3,6 % Nicaragua 2,3 % 4,0 % 3,5 % Panama 4,7 % 6,0 % 4,5 % Paraguay 3,8 % 2,8 % 3,5 % Peru 3,8 % 4,6 % 4,0 % Trinidad & Tobago 3,9 % 5,8 % 5,0 % Uruguay 3,0 % 12,0 % 6,0 % Venezuela - 9,7 % 18,0 % 5,0 % Peter Rösler, stellv. Geschäftsführer des Ibero-Amerika Vereins Die Zahlen der vorliegenden Analyse basieren größtenteils auf der vorläufigen Jahresbilanz 2004 der UNO-Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (CEPAL) Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Lateinamerika 1 (20.1.)

IBERO-AMERIKA VEREIN 1 Argentinien Argentinien: Bruttoinlandsprodukt BIP-Wachstum 2004 (Statistikinstitut Indec: EMAE - vorläufig) 8,5 % Industrieproduktion 2004 (Indec: EMI) 10,7 % BIP-Wachstumsprognose 2005 Wirtschaftsministerium 5,5 % BIP-Wachstumsprognose 2005 Experten der Privatwirtschaft 5,5 6,5 % zum Vergleich: BIP-Wachstum 2003 8,7 % Argentinien: Handelsbilanz (Indec) Jahr 2004 gegenüber 2003 Export November US$ 3,043 Mrd 24 % Export Dezember US$ 2,962 Mrd 21 % Export Gesamtjahr US$ 34,453 Mrd 17 % Import November US$ 2,198 Mrd 65 % Import Dezember US$ 2,095 Mrd 39 % Import Gesamtjahr US$ 22,320 Mrd 61 % Handelsbilanzsaldo Gesamtjahr US$ 12,133 Mrd - 23 % Umschuldungsaktion begonnen Am 17. Januar wurde die Zeichnungsfrist der neuen Bonds eröffnet, die den privaten Gläubigern im Austausch für ihre alten Anleihen angeboten werden. Die Bank of New York ist mit der Abwicklung der Umschuldungs-Aktion beauftragt. Die Gläubiger haben Zeit bis zum 25.2., um 152 verschiedene alte Titel in drei neue Bonds mit Laufzeiten zwischen 30 und 42 Jahren umzutauschen. Je nach Darstellung der Gläubigerorganisationen und der argentinischen Regierung liegt der effektive Wert der neuen Bonds zwischen 25 und 33 % des Nominalwertes der ursprünglichen Schuld. Dies bedeutet, daß sich die privaten Gläubiger mindestens mit einem Abschlag von zwei Dritteln zufriedengeben müssen. Nach Angaben der argentinischen Regierung sollen nur die Gläubiger Zugang zu möglichen Nachbesserungen des Angebots in den nächsten 10 Jahren erhalten, die sich an der jetzigen Umschuldungsaktion beteiligen. Nach offiziellen Angaben war bis Ende Januar 2005 erst 26,6 % des Nominalwertes der zur Umschuldung anstehenden Titel umgetauscht worden. Während die argentinische Regierung bereits eine Beteiligung von 50 % des Kapitals als Erfolg sähe, wird die Meßlatte im Ausland bei mindestens 70 bis 80 % angesetzt. - Obwohl die meisten Gläubigerorganisationen das jetzige Umtauschangebot weiterhin als völlig unzureichend ablehnen, haben die Regierungen in den Gläubigerländern die argentinische Vorgehensweise genehmigt. Darüber hinaus sind die Regierungen in der Regel nicht bereit, gegen Argentinien Maßnahmen im Interesse ihrer Gläubiger zu ergreifen. Auch die deutsche Bundesregierung wird ihre Unterstützung auf Interventionen in internationalen und multilateralen Foren beschränken. Der spanische Regierungschef Zapatero stellt sich bei seinem jüngsten Argentinien- Besuch sogar ausdrücklich hinter den Umschuldungsplan der Regierung Kirchner. - In Italien wurden weitere Banken dafür verurteilt, daß sie ihre Kunden nicht über die Risiken der hochverzinsten Argentinien- Anleihen aufgeklärt hätten. Um eine Frontstellung der italienischen Gläubiger gegen die Banken ihres Landes zu verhindern, hat der italienische Bankenverband seinen Mitgliedern empfohlen, für ihre Kunden die Kosten von Gerichtsverfahren gegen die argentinische Regierung zu übernehmen. Öffentliche Dienstleister sanktioniert In der ersten Januar-Woche 2005 kam es in Argentinien zu Schwierigkeiten bei der Wasser- und Stromversorgung. Unmittelbar verantwortlich dafür waren die stark angestiegenen Sommertemperaturen und die anhaltend hohe Kapazitätsauslastung der Industrie. Die argentinische Regierung verfügte daraufhin Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Argentinien 1 (1.2.)

2 IBERO-AMERIKA VEREIN in der Folgewoche Geldstrafen gegen die Elektrizitätsunternehmen Edenor (mit französischer Beteiligung), Edesur (spanisch) und Edelab (US-amerikanisch) sowie gegen Aguas Argentinas (französisch) wegen unzureichender Erfüllung ihrer Dienstleistungsverpflichtungen. Außerdem drohte Buenos Aires damit, bei Fortdauern dieser Situation die Lizenzen zu entziehen. Die betroffenen Unternehmen wiesen auf die Schwierigkeiten hin, angesichts der von der Regierung festgelegten niedrigen Strom- und Wassertarife unter extremen Bedingungen eine ordentliche Versorgung aufrechterhalten zu können. Die Einnahmen reichten nicht aus, um die Kapazitäten auszubauen. Bei den Verhandlungen mit Aguas Argentinas ging die argentinische Regierung inzwischen sogar noch einen Schritt weiter: Sie schloß die Wiederverstaatlichung von Aguas Argentinas nicht mehr aus, sollte das Unternehmen nicht bereit sein, bald die angeblich zum Zeitpunkt der Privatisierung zugesagten Erweiterungsinvestitionen von ca. US$ 300 Mio zu realisieren. Offensichtlich sollen die in- und ausländischen Unternehmen, die öffentliche Dienstleistungen anbieten, mit diesen Sanktionen und Drohungen unter Druck gesetzt und zu größeren neuen Investitionen veranlaßt werden. Rekord-Wachstum Im Jahr 2004 nahm das Bruttoinlandsprodukt Argentiniens nach vorläufigen Angaben um 8,5 % zu. Das bedeutet, daß das Land zum zweiten Mal hintereinander ein hohes Wachstum von 8,7 % erzielen konnte, so daß die Folgen des Zusammenbruchs der argentinischen Wirtschaft im Dezember 2001 auf volkswirtschaftlicher Ebene weitgehend überwunden werden konnten. Dabei hatte es die argentinische Regierung abgelehnt, eine orthodoxe wirtschaftspolitische Linie zu verfolgen, wie sie vom IWF und ausländischen Experten empfohlen worden war. Der Binnenkonsum hatte sich um 2,9 % erholt. Hauptmotor des Wachstum war aber der Export gewesen, der gegenüber dem Vorjahr um 17 % zugelegt hatte. Allerdings war diese Exportzunahme auf vorrangig auf das gestiegene Weltmarktpreisniveau für die wichtigsten argentinischen Exportgüter zurückzuführen. - Die Industrieproduktion Argentiniens hatte im vergangenen Jahr um 10,7 % zugenommen. Die in- und ausländische Investitionstätigkeit erholte sich allein in den ersten 10 Monaten 2004 um 71,5 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Kapitalflucht, die im Jahr 2003 bei US$ 4,8 Mrd gelegen hatte, verringerte sich auf weniger als ein Viertel. - Die ordentlichen Einnahmen des Staates erhöhten sich um 36 % auf Pesos 98,3 Mrd. Der Primärüberschuß der Regierung belief sich auf 4 % des BIP und lag damit deutlich über den 2,4 %, die mit dem Internationalen Währungsfonds abgesprochen waren. Bei den Devisenreserven wurde ein Anstieg von 39 % auf US$ 19,6 Mrd verzeichnet. Ende Januar 2005 erreichten sie mit US$ 20,1 Mrd das Niveau vor Beginn der Wirtschaftskrise. - Angesichts dieser guten Ergebnisse verbesserte das Wirtschaftsministerium Argentiniens seine Wachstumsprognose für das laufende Jahr auf 5,5 %. Experten der Privatwirtschaft halten auch einen BIP-Zuwachs von 6,5 % für möglich. Argentinien: Inflation 2004 (Quelle: Indec) Januar 0,4 % Februar 0,1 % März 0,6 % April 0,9 % Mai 0,7 % Juni 0,6 % Juli 0,5 % August 0,3 % September 0,6 % Oktober 0,4 % November 0,0 % Dezember 0,8 % Gesamtjahr 6,1 % Inflation 2003 3,7 % Inflation Januar 2005 1,5 % Kredite 1. genehmigt: Weltbank: US$ 142 Mio für ein Projekt zur Verbesserung der Infrastruktur in der Provinz Buenos Aires (Straßennetz, Wasserver- und Abwasserentsorgung). Projektträger: Ministerio de Economía de la Provincia de Buenos Aires, Fax: 0054221 / 429 44 89 Internationaler Agrarentwicklungsfonds: US$ 20 Mio für die Armutsbekämpfung und Verbesserung der Lebensbedingungen in den Provinzen Chubut, Neuquén, Río Negro und Santa Cruz. Projektträger: Secretaría de Agricultura, Ganadería, Pezca y Alimentación, Fax: 005411 / 43 49 20 92 2. beantragt: Weltbank: US$ 150 Mio für ein umfassendes Festmüll-Entsorgungsprojekt. Projektträger: Secretaría de Ambiente y Desarrollo Sustentable, Fax: 005411 / 43 48 86 24 Weltbank: US$ 24 Mio für ein Projekt zur nachhaltigen Nutzung der Wälder und zur ländlichen Entwicklung. Projektträger: Secretaría de Agricultura, Ganadería, Pezca y Alimentación (wie vor) Global Environment Facility / Weltbank: US$ 14,9 Mio für ein Projekt zur Verbesserung der Effektivität der Energie-Nutzung. Projektträger: Secretaría de Energía, Fax: 005411 / 43 49 80 08 Unternehmen Das französische Erdölunternehmen Total will in den nächsten Jahren seine Erdgasförderung in Argentinien mit US$ 500 Mio ausbauen. Derzeitig ist das Unternehmen der zweitgrößte Erdgasproduzent des Landes mit einem Anteil von 21 %. Der französische Kfz-Hersteller Citro n Peugeot will im laufenden Jahr US$ 150 Mio in die Ausweitung der Produktionskapazität der Fabrik El Palomar investieren. Geplant sind neue Modelle, um die Gesamtproduktion auf 100.000 Einheiten mehr als zu verdoppeln. Darüber hinaus beabsichtigt Peugeot, auch die Motorenproduktion wieder aufzunehmen. Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Argentinien 1 (1.2.)

IBERO-AMERIKA VEREIN 3 Das spanische Energieunternehmen Edesa, das Edesur kontrolliert, will in den nächsten fünf Jahren US$ 790 Mio in Argentinien investieren. Die spanische Telefónica übernahm die argentinische Bell- South-Tochter Movicom für US$ 988 Mio. Movicom hat einen Kundenstamm von 2,15 Mio. Die argentinische Regierung erteilte inzwischen auch die Genehmigung für die Zusammenlegung von Movicom mit der argentinischen Telefónica-Tochter Unifón, so daß Telefónica in Argentinien über insgesamt 5,5 Mio Kunden verfügt. Für die Zusammenlegung der beiden Netze werden Investitionen von rund US$ 160 Mio erforderlich sein. Nach einem Treffen mit Argentiniens Präsident Kirchner verpflichtete sich Repsol-YPF- Präsident Antoni Brufau dazu, alleine im Jahr 2005 weitere US$ 1,2 Mrd in die Erdöl- und Erdgas-Aktivitäten des Unternehmens in Argentinien zu investieren. Dow Chemical übernahm im Januar 2005 die restliche Beteiligung von 28 %, die bis dahin Repsol YPF an dem Petrochemie-Unternehmen PBB Polisur gehalten hatte. Damit ist das US-Unternehmen 100 %-iger Eigner des argentinischen Polyethylen-Herstellers. Das US-Versicherungsunternehmen MetLife wurde durch die Übernahme der Versicherungssparte der Citibank auch Eigentümer des privaten argentinischen Pensionsfondverwalters AFJP Siembra und der beiden Versicherungsunternehmen Siembra Vida und Siembra Retiro. AFJP Siembra führt die Pensionskonten von 1.357.865 Versicherten. Zusammen mit den 268.708 Pensionsfonds, die MetLife direkt verwaltete, besitzt das Unternehmen nun einen Marktanteil von 16,3 % und ist an die 2. Stelle hinter AFJP Orígenes gerückt. IBM wird in Buenos Aires ein neues Technologiezentrum für US$ 25 Mio errichten und damit die Zahl der Mitarbeiter in Argentinien um 500 Personen auf 4.100 Personen erhöhen. Die chinesische A Grade Trading hat eine erste Anzahlung in Höhe von US$ 6,4 Mio zur Konkretisierung der Übernahme des Bergbaukomplexes Hiparsa in Río Negro geleistet. Insgesamt ist für die Wiederinbetriebnahme der Mine eine Investition von US$ 21 Mio vorgesehen. Dieser Betrag beinhaltet auch die Errichtung von Pelletierungsöfen. Toyota wird bis 2006 US$ 200 Mio in Argentinien investieren, um die Gesamtproduktion auf 70.000 Einheiten pro Jahr zu verdreifachen. Für weitere US$ 20 Mio soll eine neue Stanzanlage im Werk Zárate errichtet werden. Die Regierungen Argentiniens und Paraguays haben sich darauf geeinigt, das binationale Wasserkraftwerk Yacyretá bis zum Jahr 2008 fertigzustellen. Voraussetzung dafür war die Bereitschaft der argentinischen Regierung, gegenüber Paraguay ausstehende Rechnungen über US$ 35 Mio für geleistete Bauarbeiten zu begleichen. Die Energieerzeugungskapazität von Yacyretá wird sich nach der Fertigstellung von derzeitig 11.000 auf 20.000 GW/h pro Jahr erhöhen und damit 25 % des regionalen Energiebedarfs decken. Agrobusiness Der Agrarsektors Argentiniens erzielte im Jahr 2004 Exporterlöse von US$ 13,476 Mrd. Das war ein Zuwachs um 14 %. Mengenmäßig nahmen die Exporte gleichzeitig um 0,6 % auf 48,7 Mio t zu. Sojaprodukte waren an der Exportmenge mit 42 % beteiligt und an den Erlösen mit 41 %. Der Anstieg der Einnahmen aus der Ausfuhr des Agrarsektors sei nach einer Einschätzung der Lebensmittelbehörde Senasa sowohl auf das gestiegene Weltmarktpreisniveau als auch auf eine verbesserte Produktqualität zurückzuführen. Bei einzelnen Agrarprodukten ergaben sich folgende Entwicklungen: In den ersten 11 Monaten 2004 erzielte Argentinien aus dem Export frischer Früchte Einnahmen von US$ 528 Mio, d.h. 15 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Erlöse Argentiniens aus dem Export von frischem und verarbeitetem Fisch stiegen im vergangenen Jahr um 11 % auf US$ 450 Mio an. Mit dem Export von Weinen konnte Argentinien im Jahr 2004 Einnahmen von US$ 195 Mio erzielen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Zuwachs um 40 %. Die Exporte von Milch und Milchprodukten (z.b. Käse) brachten Argentinien in den ersten 11 Monaten 2004 Exporterlöse von US$ 470,2 Mio. Nach Angaben des Branchenverbandes bedeutete diese einen kräftigen Zuwachs. Entgegen der Situation in anderen Bereichen verringerten sich die argentinischen Honig- Exporte in den ersten 11 Monaten 2004 um 13 % auf 60.000 t. Die Erlöse gingen sogar um 25 % auf US$ 115 Mio zurück. Kfz (Quelle: ADEFA) Dezember 2004 Produktion 22.787 Veränd. zu 2003 69,3 % Absatz an Händler 28.474 Veränd. zu 2003 52,5 % Export 14.661 Veränd. zu 2003 50,9 % Gesamtjahr 2004 Produktion 260.402 Veränd. zu 2003 53,9 % Absatz an Händler 311.961 Veränd. zu 2003 100,4 % Export 146.236 Veränd. zu 2003 35,3 % Prognose 2005 Prognose Absatz 340.000 neuer Kfz an Händler Branchen Nach der kräftigen Ausweitung des Kfz-Inlandsabsatzes im Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Argentinien 1 (1.2.)

4 IBERO-AMERIKA VEREIN vergangenen Jahr um 100 % auf 312.000 Einheiten erwartet der Herstellerverband Adefa für 2005 einen weiteren Anstieg der Absatzzahlen auf rund 340.000 Einheiten. Im Januar 2005 nahm der Kfz-Absatz gegenüber dem Vorjahresmonat um 44 % zu. Die Gesamtzahl der Mobiltelefonanschlüsse stieg in Argentinien im vergangenen Jahr um 4 Mio auf 12 Mio an. Damit übersteigen sie die Zahl der Festtelefonanschlüsse um rund 50 %. Informationen Die Nachrichten für Außenhandel veröffentlichten vom 17.12.2004 bis 1.2.2005 folgende Argentinien-Beiträge: Skodaexport wird Kraftwerke bauen Repsol-YPF investiert 1,2 Mrd USD Im Gesamtjahr 2004 verzeichneten die Einzelhändler Argentiniens insgesamt einen Umsatzzuwachs um 4,4 %. Allerdings war die Tendenz steigend gewesen, so daß im Dezember mit einem Plus von 14,9 % der stärkste Umsatzanstieg erzielt wurde. Die Supermärkte hatten das Jahr 2004 mit einem überdurchschnittlichen Zuwachs der Umsätze um 10,3 % abgeschlossen. - Die Einzelhandelsbranche erwartet für das Jahr 2005 eine weitere Zunahme der Umsätze und geht außerdem von einem kräftigen Anstieg der Investitionstätigkeit aus. Alleine die großen Supermarkt- und Warenhausketten wollen für rund US$ 200 Mio 20 neue Filialen eröffnen. Die Rohstahlproduktion Argentiniens erhöhte sich 2004 um 2 % auf 5,1 Mio t. Gleichzeitig nahm die Produktion der Walzstahlprodukte um 2,4 % auf 4,8 Mio t zu. Für das laufende Jahr wird ein mindestens ebenso hohes Produktionsniveau erwartet. In den ersten 11 Monaten 2004 führte Argentinien rohes und verarbeitetes Kupfer im Gesamtwert von US$ 558 Mio aus. Das waren 32,2 % mehr als im Vorjahr. Die Exporterlöse des gesamten Bergbausektors Argentiniens stiegen im Jahr 2004 um 12 % auf US$ 3,86 Mrd an. Gleichzeitig hatten sich die Investitionen im Bergbau auf US$ 1,8 Mrd verdreifacht. Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Argentinien 1 (1.2.)

IBERO-AMERIKA VEREIN 1 Brasilien Brasilien: Bruttoinlandsprodukt BIP-Wachstum 2004 (Zentralbank, vorläufig) 5,0 % Prognose Zentralbank für 2005 4,0 % Prognose Industriedachverband CNI für 2005 3,7 % Zentralbankumfrage 80 Finanzinstitute und Beratungsunternehmen für 2005 % BIP-Wachstum 2003 0,5 % Brasilien: Industrieentwicklung Industrieproduktion November 2004 (Statistikinstitut IBGE) 8,1 % Industrieproduktion Januar-November 2004 (IBGE) 8,3 % Industrieumsätze November 2004 (Industriedachverband CNI) 11,1 % Industrieumsätze Januar-November 2004 (CNI) 15,0 % Prognose CNI für Industrieproduktion 2005 5,5 % Bruttoanlageninvestitionen Januar-September 2004 (IBGE) 11,8 % Industrieproduktion 2003 (IBGE) - 0,1 % Brasilien: Handelsbilanz (Quelle: Ministério do Desenvolvimento) Jahr 2004 Vergleich zu 2003 Export Dezember US$ 9,194 Mrd 30,0 % Export Gesamtjahr US$ 96,475 Mrd 32,0 % Import Dezember US$ 5,694 Mrd 36,0 % Import Gesamtjahr US$ 62,779 Mrd 30,0 % Handelsbilanzsaldo Gesamtjahr US$ 33,696 Mrd 35,9 % Wirtschaftsliberalisierung Finanzminister Antônio Palocchi gab Ende Januar 2005 die Absicht seiner Regierung bekannt, dem Kongreß einen Gesetzesentwurf für die Privatisierung des staatlichen brasilianischen Rückversicherungsinstitutes IRB vorzulegen. Das wäre das erste große Privatisierungsprojekt der Regierung Lula da Silva, der damit die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Landes weiter verbessern will. Ende Dezember 2004 gaben sowohl die Abgeordnetenkammer als auch der Senat Brasiliens dem Regierungsprojekt der öffentlich-privaten Partnerschaft (PPP) ihre Zustimmung. Noch am 30.12. ratifizierte Präsident Lula da Silva das Gesetzesprojekt. Das neue Instrument der PPP ist als eine Alternative zu rein öffentlichen Investitionen im Infrastruktursektor gedacht. PPP-Verträge können eine Laufzeit bis zu 35 Jahren haben. In der Regel müssen sich private Partner mit mindestens 30 % der Finanzierung beteiligen, um die Vorteile einer öffentlich-privaten Partnerschaft nutzen können. Dazu gehört u.a. ein Garantiefonds, der im Falle der Zahlungsunfähigkeit eines öffentlichen Auftraggebers der PPP einspringt. Die ersten Ausschreibungen im Rahmen des neuen Instrumentariums werden nach Ablauf der Frist von 90 Tagen nach der Ratifizierung durch den Präsidenten erwartet. Die Regierung erhofft sich von dieser Teil- Liberalisierung im Bereich der öffentlichen Investitionen eine verstärkte Beteiligung der Privatsektors an Infrastrukturprojekten. Nach Angaben des brasilianischen Infrastruktur- und Basisindustrieverbandes Abdib liegt der jährliche Investitionsbedarf Brasiliens im Infrastrukturbereich bei mindestens US$ 20 Mrd. Mercosur-Beschlüsse Mitte Dezember 2004 fand in der brasilianischen Stadt Ouro Preto der 27. Mercosur-Gipfel statt. Dabei wurden Venezuela, Ecuador und Kolumbien als neue assoziierte Mitglieder der Wirtschaftsgemeinschaft bestätigt, die somit nunmehr den gleichen Status genießen wie Chile, Bolivien und Peru. Weiterhin wurde die Eliminierung der Mehrfachverzollung importierter Waren beschlossen. Bisher mußte nach dem Import über den Hafen eines Mercosur-Mitgliedslandes ein zweites Mal Importzoll entrichtet werden, wenn die Ware in ein anderes Mercosur-Mitgliedsland weitertransportiert wurde. In der Praxis dürfte sich dieser Beschluß vorerst noch schwer verwirklichen lassen, da die Zollbehörden der Mercosur- Mitgliedsländer bisher nicht online vernetzt sind. Die Regierungsbe- Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Brasilien 1 (1.2.)

2 IBERO-AMERIKA VEREIN schaffungen wurden innerhalb des Mercosur weiter liberalisiert. Nunmehr können argentinische und brasilianische Unternehmen ohne Einschränkung an den jeweiligen öffentlichen Ausschreibungen des anderen Landes teilnehmen. Weiterhin wurde ein neuer Strukturintegrationsfonds geschaffen, der allerdings erst einmal nur mit US$ 80 Mio ausgestattet wurde. Auch eine Liste der Integrationsprojekte wurde noch nicht verabschiedet. Schließlich wurde eine Kommission zur Vorbereitung der Schaffung eines gemeinsamen Parlaments gegründet. Geplant ist, daß das Mercosur- Parlament seine Tätigkeit spätestens am 31.12.2006 aufnimmt. - Dagegen war es im Rahmen dieses Gipfels nicht gelungen, die grundsätzlichen Probleme zwischen Argentinien und Brasilien hinsichtlich des freien Zugangs brasilianischer Industrieprodukte auf den argentinischen Markt auszuräumen. Im Rahmen eines informellen Treffens während des Davos-Forums vereinbarten Präsident Lula da Silva und Kommissionspräsident Durão Barroso die Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen der EU und dem Mercosur. Geplant sei, die gemeinsame Feihandelszone bis Ende des Jahres 2005 unter Dach und Fach zu haben. Hohes Wirtschaftswachstum Nach vorläufigen Angaben der brasilianischen Zentralbank nahm das Bruttoinlandsprodukt Brasiliens im Jahr 2004 um 5 % zu. Getragen wurde dieses Wachstum sowohl von einem starken Anstieg der Exporte um 32 % als auch von einer deutlichen Erholung des Binnenmarktes, was sich u.a. auch in der fast ebenso starken Zunahme der Importe widerspiegelte. Als Resultat der gestiegenen Nachfrage im Export und auf dem Binnenmarkt legte die Industrieproduktion um mindestens 8 % zu. Die Umsätze des Industriesektors gingen sogar um 11 % in die Höhe. Die Kapazitätsauslastung der Industrie erreichte 83 % und die Produktivität legte um 5,3 % zu. Bei einer Unternehmer-Umfrage der Getúlio-Vargas-Stiftung wurde die höchste Optimismus-Rate seit 1969 registriert. - Auch die Attraktivität Brasiliens für die ausländischen Unternehmen war steil angestiegen, wie das der Rekordzustrom ausländischer Direktinvestitionen von US$ 18,166 Mrd bewies. Nach Angaben der Zentralbank war dies ein Zuwachs um 79 % gegenüber dem Vorjahr. - Der Rekord-Handelsbilanzüberschuß von US$ 33,7 Mrd trug dazu bei, den Überschuß in der Leistungsbilanz auf US$ 11,7 Mrd ansteigen zu lassen. Das war der höchste Stand seit dem Jahr 1947. - Die ordentlichen Steuereinnahmen erhöhten sich um 10,6 %; gleichzeitig waren die Devisenreserven auf US$ 52,724 Mrd angestiegen. Die Regierung nutzte die Mehreinnamen u.a. dazu, die Auslandsverschuldung um rund US$ 10 Mrd auf US$ 202,2 Mrd zu verringern. Die Relation öffentlicher Auslandsschuld zum BIP verringerte sich gleichzeitig von 57,2 % Ende 2003 auf 52 %. - Die Zahl der Arbeitsplätze in der Industrie nahm um 3,6 % zu. Dieses Ergebnis trug dazu bei, die offizielle Arbeitslosenrate in den größten Städten des Landes um 1,3 Prozentpunkte auf 9,6 % zurückgehen zu lassen. Das Realeinkommen der abhängig Beschäftigten stieg gleichzeitig im Durchschnitt um 1,9 % an. - Der Regierung war es allerdings nicht gelungen, das Inflationstempo in der gewünschten Weise zu verringern: Sie blieb mit 7,6 % deutlich über der Zielvorgabe von 5,5 %. Insgesamt dürfte Brasilien mit diesen Rekordergebnissen etwas weniger anfällig gegenüber Verschlechterungen des externen Umfelds geworden sein. Für das laufende Jahr erwartet die Zentralbank einen BIP-Zuwachs von 4 %. Der Industriedachverband CNI geht mit einer Prognose von 3,7 % von einem ähnlich hohen Wirtschaftswachstum aus. - Die Handelsbilanz wies im Januar 2005 einen Überschuß von US$ 2,2 Mrd auf. Real- und Börsenstärkung Im Jahr 2004 nahm der Wert der brasilianischen Landeswährung gegenüber dem US-Dollar wie bereits im Vorjahr wieder zu und erreichte einen Wechselkurs von R$ 2,654. Das bedeutet eine Abwertungsrate des US-Dollars um 8,5 %, die damit um die Hälfte unter der des Jahres 2003 blieb. - Der Bovespa-Index der Börse São Paulo legte um 17,8 % auf 26.196 Punkte zu und erreichte damit einen neuen Höchstwert. Allerdings blieb auch diese Zunahme deutlich unter der des Vorjahres von 97 %. Außerdem nahm Brasilien im regionalen Vergleich einen der hinteren Plätze ein. Der Zustrom ausländischer Investitionen an die brasilianische Börse ging ebenfalls zurück: Während sich der Saldo im Vorjahr um R$ 7,494 Mrd erhöht hatte, waren es im Jahr 2004 nur R$ 1,803 Mrd. - Im Januar 2005 mußte die Zentralbank mehrere Male auf dem Devisenmarkt intervenieren, um eine weitere Aufwertung des Real zu verhindern. Bis zum 31.1. stieg der Wechselkurs der Landeswährung gegenüber dem US-Dollar auf R$ 2,61 an. Der Bovespa-Index der Börse São Paulo ging gleichzeitig im Januar um 7 % auf 24.350 Punkte zurück. Bei dieser Entwicklung hatten Gewinnmitnahmen, die kräftige Erhöhung des Eckzinssatzes Selic, die Ankündigung der Zentralbank über eine Beibehaltung der Hochzinspolitik und die Erwartung eines Zinsanstiegs in den USA die Hauptrolle gespielt. Brasilien: Inflation 2004 Quelle: IBGE Januar 0,76 % Februar 0,61 % März 0,47 % April 0,37 % Mai 0,51 % Juni 0,71 % Juli 0,91 % August 0,69 % September 0,33 % Oktober 0,44 % November 0,69 % Dezember 0,86 % Gesamtjahr 7,60 % Inflation 2003 9,30 % Anleihen-Emissionen Das Volumen der auf den ausländischen Finanzmärkten plazierten Anleihen verringerte sich zwar 2004 gegenüber dem Vorjahr mit nur noch US$ 10 Mrd fast auf die Hälfte; damit nahm aber Brasilien in Lateinamerika knapp vor Mexiko weiterhin den Spitzenplatz ein. Das Vertrauen der Anleger hatte trotzdem zugenommen, was sich im Rückgang des Risikoaufschlages auf brasilianische Auslandsanleihen um rund Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Brasilien 1 (1.2.)

IBERO-AMERIKA VEREIN 3 80 Punkte auf 382 Punkte widerspiegelte. Der Kurswert des C- Bonds und des Global 40 hatten im vergangenen Jahr kräftig zugelegt. Am 20.1. konnte die brasilianische Regierung eine Anleihe über 500 Mio auf dem europäischen Finanzmarkt plazieren. Die Laufzeit liegt bei 10 Jahren und die Rendite bei 7,55 % p.a. Ende Januar folgte eine weitere Emission über US$ 1,25 Mrd mit einer Laufzeit von 20 Jahren und einer Rendite von 8,90 %. Die Nachfrage hatte in diesem Fall das ursprüngliche Angebot von US$ 1 Mrd um das vierfache überstiegen, so daß sich die Regierung zur Aufstockung entschied. Leitzinserhöhung Der währungspolitische Rat der brasilianischen Zentralbank (CO- POM) verfügte am 19.1.2005 eine weitere kräftige Anhebung des Eckzinssatzes Selic um 0,5 Prozentpunkte auf 18,25 % p.a. Damit nimmt Brasilien im weltweiten Ranking den Spitzenplatz ein. Die Verbände der Industrie und des Handels kritisierten diese Entscheidung als unmittelbare Konjunkturbremse. Die Zentralbank antwortete darauf mit dem Argument, daß das hohe Inflationstempo ihr keine andere Wahl gelassen habe. Sie werde außerdem ihre Geldpolitik nicht lockern, solange die Inflationserwartung für 2005 die Zielmarke von 5,1 % übersteigt. Der Industrieverband des Bundesstaates São Paulo (FIESP) nahm diese Bemerkung nicht unwidersprochen hin. Durch ihre exzessive Ausgabenpolitik sei die brasilianische Regierung hauptverantwortlich für das hohe Inflationstempo. Die Erhöhung der öffentlichen Dienstleistungstarife (Strom, Telefon, Benzin usw.) seien an der Inflation des Jahres 2004 mit 40 % beteiligt gewesen. Obwohl der Eckzinssatz der Zentralbank dem Markt als Leitlinie dient, erheben Banken und Finanzierungsgesellschaften weit höhere Zinsen auf Darlehen, Sonderschecks und Ratenkäufe. Kredite 1. genehmigt Weltbank: US$ 4,8 Mrd für ein Projekt zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den ländlichen und städtischen Gebieten des brasilianischen Bundesstaates Amapa. Projektträger: Agência de Desenvolvimento do Amapa, Fax: 005596 / 212 11 96 EU: 22 Mio zur Förderung der Internationalisierung brasilianischer KMU. Projektträger: Europäische Kommission, Tel. 00322 / 295 23 90, Rafael Muñoz 2. beantragt: Interamerikanische Entwicklungsbank: US$ 1,5 Mio für die nachhaltige Entwicklung der Region des Uruguay-Flusses, US$ 0,69 Mio für die Verwirklichung des Women's World Banking Program, in dessen Rahmen Kleinkredite an selbständige Frauen vergeben werden, und US$ 1,2 Mio für die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit sozialverantwortlicher kleiner und mittelständischer brasilianischer Unternehmen. Kontaktanschrift: Banco Interamericano de Desarrollo, Fax: 005561 / 321 31 12 Global Environment Facility/Weltbank: US$ 7 Mio für die Wiederherstellung der Riparia- Wälder im Bundesstaat São Paulo. Projektträger: Ministério de Meio Ambiente, Fax: 005561 / 325 79 67 Unternehmen Volkswagen do Brasil hat Investitionen von umgerechnet US$ 37 Mio in die Umstellung der Produktionslinie der Fabrik São Bernardo für die Fertigung des Modells Fox Europa angekündigt. Dieser Pkw soll ausschließlich nach Europa exportiert werden. Das Modell Fox für den brasilianischen Binnenmarkt wird bereits in der Fabrik in Paraná produziert. Die Anglo American Plc. will in den nächsten zwei Jahren US$ 1 Mrd in Brasilien investieren, um die Produktion von Nickel, Gold und Industriephosphaten zu steigern. Die brasilianische Großbank Itaú konnte Mitte Januar eine Anleihe über US$ 125 Mio mit einer Laufzeit von drei Jahren und einer Rendite von 4,5 %auf den internationalen Finanzmärkten plazieren. Ursprünglich sollte die Anleihe nur ein Volumen von US$ 50 Mio haben. Die Nachfrage war aber so groß, daß man sich zur Aufstockung entschied. Bradesco erzielte 2004 einen Gewinn nach Steuern von R$ 3,06 Mrd. Das waren 33 % mehr als im Vorjahr. Außerdem ist dies ein neuer Rekord in der Geschichte der Bank. Anfang Februar 2005 gelang es der Bank, eine Anleihe von US$ 100 Mio mit einer Laufzeit von 3 Jahren und einer Rendite von 4,5 % auf den internationalen Finanzmärkten zu plazieren. Der anfänglich geplante Emissionsbetrag von US$ 50 Mio war auf Grund der hohen Nachfrage verdoppelt worden. Die brasilianische Gerdau- Gruppe will bis zum Jahre 2007 ihre Stahlerzeugung im Bundesstaat Rio de Janeiro mit Investitionen von US$ 1,4 Mrd ausbauen. Ein Teil dieser Summe ist für die Errichtung eines neuen Werkes für Kfz-Teile bestimmt. - Im Jahr 2004 erzielte Grupo Gerdau einen Rekordgewinn von R$ 3,24 Mrd, d.h. 158 % mehr als im Vorjahr. Der brasilianische Flugzeughersteller Embraer erhielt einen Großauftrag von der USamerikanischen Republic Airways, der sofort nach Bekanntgabe den Kurs seiner Aktien um 4 % ansteigen ließ. Republic Airways erwarb 16 neue Düsenflugzeuge des Modells 170 für eine Gesamtsumme von US$ 400 Mio. Darüber hinaus unterzeichnete das Unternehmen eine Kaufoption für weitere 34 Flugzeuge des gleichen Typs. Der gesamte Auftragswert könnte somit auf US$ 1,5 Mrd ansteigen. - Ein Konsortium unter Führung von Embraer, dem auch die europäische EADS angehört, gewann die Ausschreibung für die Über- Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Brasilien 1 (1.2.)

4 IBERO-AMERIKA VEREIN nahme von 65 % des Kapitals am portugiesischen Hersteller von Luftfahrtprodukten OGMA. Die größte Supermarktkette Brasiliens, CBD, der auch Pão de Açúcar gehört, konnte das Jahr 2004 mit einem Zuwachs des Gewinns nach Steuern um 16,3 % auf R$ 12,6 Mrd abschließen. Aracruz Celulose meldete einen Anstieg seines Nettogewinns im vergangenen Jahr um 23 % auf R$ 1,07 Mrd. Der Bergbauriese Vale do Rio Doce will aufgrund der guten Entwicklung des Unternehmens seinen Aktionären im Jahr 2005 mindestens US$ 1 Mrd zukommen lassen. Das bedeutet, daß pro Aktie ein Gewinn von US$ 0,87 ausgeschüttet werden wird. Dieser Betrag liegt um 28 % über der tatsächlichen Ausschüttung des vergangenen Jahres und um 82 % über der Ankündigung vom Januar 2003. Marcopolo, der rein brasilianische Autobushersteller aus Caxias do Sul, erhielt Ende Januar 2005 den bisher größten Auftrag in der 56-jährigen Geschichte des Unternehmens: Er wird 1.116 Busse zum Wert von US$ 53 Mio zur Modernisierung des innerstädtischen Personentransportsystems an drei private Betreiber in Chiles Hauptstadt Santiago liefern. Eletrobrás hat für das Jahr 2005 Investitionen in Höhe von umgerechnet US$ 1,7 Mrd angekündigt. Davon werden jeweils US$ 0,7 Mrd auf die Bereiche Stromerzeugung und Transmission entfallen. Wie die städtische Verkehrsgesellschaft Belo Horizontes Mitte Januar 2004 bekannt gab, sollen bis 2012 insgesamt R$ 1,5 Mrd (z.zt. 540 Mio) in den Ausbau des lokalen U-Bahn- Netzes investiert werden. Die aus Bundesmitteln akquirierte Summe umfasst den simultanen Neubau der Linien 2 und 3, die wichtige Verkehrsknotenpunkte im Südosten der mit 2,8 Mio Einwohnern drittgrößten Stadt Brasiliens mit Hauptverkehrsadern des Zentrums verbinden sollen. Die brasilianische Gol Linhas Aereas hat sich entschieden, ihre Option für vier Boeing- Flugzeuge des Typs 737-800 Next Generation in einen Festauftrag umzuwandeln. Das bedeutet, daß Gol im Zeitraum 2006 bis 2009 insgesamt 21 Flugzeuge dieses Typs für einen Kaufbetrag von rund US$ 1,3 Mrd erhalten wird. Weniger günstig sieht die Situation für das brasilianische Flugunternehmen VASP aus. Als Konsequenz einer akuten Finanzkrise mußte VASP am 23.1. die meisten seiner Flüge einstellen. Auch die Luftbrücke zwischen Rio de Janeiro und São Paulo wurde nicht mehr bedient. Am 26.1. verfügte deshalb die zivile Luftfahrtbehörde DAC die Einstellung der regulären VASP-Aktivitäten auf acht Flugstrecken. Nicht mehr ausgeschlossen wird auch eine komplette Schließung des Unternehmens, da mittlerweile zahlreiche Gerichtsverfahren wegen Nichtzahlung laufen. Auch die Gewerkschaft der Mitarbeiter hat angekündigt, die ausstehenden Gehaltszahlungen auf dem Gerichtswege einklagen zu wollen. Kfz (Quelle: ANFAVEA) Dezember 2004 Produktion 185.166 Veränd. zu Dez. 2003 20,2 % Kfz-Neuanmeld. 177.969 Veränd. zu Dez. 2003 5,4 % Export/Einheit 55.556 Veränd. zu Dez. 2003 35,9 % Export/US$ 0,78 Mrd Veränd. zu Dez. 2003 58,1 % Gesamtjahr 2004 Produktion 2.205.873 Veränd. zu 2003 20,3 % Kfz-Neuanmeldungen 1.578.775 Veränd. zu 2003 10,5 % Export/Einheit 642.274 Veränd. zu 2003 20,1 % Export/US$ 8,36 Mrd Veränd. zu 2003 51,8 % Prognose 2005 Prognose Produktion 2,3 Mio Branchen Mit einer Produktion von 2,2 Mio Einheiten stellte Brasiliens Automobilbranche im Jahr 2004 einen neuen Rekord auf. Gegenüber dem Vorjahr war damit die Produktion um 20 % angewachsen. Für das laufende Jahr wird ein weiterer Anstieg der Produktion um mindestens 5 % erwartet. Bei den Exporterlösen der Branche ergab sich 2004 ein Rekord-Zuwachs um 58 % auf US$ 0,78 Mrd. In diesem Bereich wird für 2005 eine Steigerung um 7 % erwartet. Nach Angaben des Branchenverbandes Abras konnten die brasilianischen Supermärkte im Jahr 2004 ihre Umsätze gegenüber dem Vorjahr real um 2,57 % erhöhen. - Der reale Umsatzzuwachs des gesamten Einzelhandels lag nach Angaben des brasilianischen Statistikinstitutes IBGE mit 2,6 % in etwa auf der gleichen Höhe. Damit fiel der Zuwachs niedriger aus als erwartet, was nach Meinung der Branchenverbände u.a. auf die Hochzinspolitik der Zentralbank zurückzuführen war. Der Absatz der brasilianischen Hersteller von Haushaltsgeräten und Unterhaltungselektronik nahm im Jahr 2004 um 20 % zu. Dies sei eine Umkehr der Entwicklung in den drei Vorjahren. Für 2005 erwartet der Branchenverband Eletros eine Zunahme des Absatzes um 6 %. Im Jahr 2004 nahm die Zahl der Mobiltelefonanschlüsse um 41,5 % auf 65,6 Mio zu. Das entsprach einem Zuwachs um 19,2 Mio Anschlüsse. Somit besitzen mittlerweile 36 % der 182 Mio Brasilianer ein Mobiltelefon. Im Jahr 2004 nahm das Kreditvolumen des gesamten brasilianischen Finanzsektors um 17,6 % auf R$ 484 Mrd zu. Nach Angaben der nationalen Elektrizitätsbehörde ONS er- Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Brasilien 1 (1.2.)

IBERO-AMERIKA VEREIN 5 höhte sich der Stromverbrauch Brasiliens 2004 um 4,67 %. Der Verbrauch der Industrie des Bundesstaates São Paulo ging sogar um 8 % in die Höhe. Wie der Verband des brasilianischen Elektroniksektors, Abinee, mitteilte, legten die Umsätze der Branche 2004 inflationsbereinigt um 11 % auf R$ 79,5 Mrd zu. Für das Jahr 2005 wird ein nominales Wachstum von 18 % erwartet. Im laufenden Jahr will die brasilianische Maschinenbauindustrie ihre Investitionen um rund ein Viertel auf R$ 7,5 Mrd steigern. Die Auftragsbücher der Branche seien für vier bis sechs Monate gefüllt. Im Jahr 2004 hatte die Branche ihre Umsätze um 30 % auf R$ 45,6 Mrd steigern können. Die brasilianische Stahlindustrie schloß das Jahr 2004 mit zahlreichen Rekorden ab. Die Produktion erhöhte sich um 2 % auf 32,9 Mio t. Rekorde waren auch der Inlandsabsatz mit 17,2 Mio t und der kumulierte Wert der Umsätze der Branche mit R$ 50 Mrd. Die Ausfuhrerlöse waren trotz zurückgehender Exportmengen um 28 % auf US$ 5 Mrd angestiegen. Nach vorläufigen Angaben der Bauwirtschaft nahmen die Umsätze der Branche im vergangenen Jahr um 6,8 % zu. Für das laufende Jahr wird eine Fortsetzung des Aufschwungs erwartet. Die Deviseneinnahmen des brasilianischen Tourismussektors erhöhten sich 2004 um 30 % auf US$ 3,22 Mrd. Die Zahl der ausländischen Touristen habe sich gleichzeitig um mindestens 20 % erhöht. Im Januar 2005 stimmte auch der brasilianische Senat der provisorischen Maßnahme zu, die den Anbau und den Absatz von genverändertem Soja erlaubt. Die Gesamtanbaufläche von genverändertem Soja nahm 2004 um 66 % auf 5 Mio ha zu. Das seien rund 22,4 % der gesamten Soja-Anbaufläche Brasiliens. Die Exporterlöse des brasilianischen Agrobusiness-Sektors stiegen im Jahr 2004 um 27,34 % auf US$ 39,016 Mrd an. Damit sei dieser Bereich für 40,4 % der gesamten brasilianischen Exporte verantwortlich gewesen. Im Jahr 2004 erzielte Brasilien aus dem Export von Kaffee Erlöse in Höhe von US$ 2,02 Mrd. Das waren 31,4 % mehr als im Vorjahr. Zurückzuführen war dieses Ergebnis hauptsächlich auf den Anstieg des Preisniveaus auf dem Weltmarkt, da die Exporte mengenmäßig nur um 2,8 % nach oben gegangen waren. Insgesamt hatte Brasilien 26.436.857 Sack Kaffee zu 60 kg exportiert. 2004 erreichte die Gesamternte von Körner-, Hülsen- und Ölfrüchten ein Volumen von 119 Mio t. Das waren 3,68 % weniger als im Rekordjahr 2003. Für das Jahr 2005 erwartet das brasilianische Statistikinstitut IBGE einen Anstieg der Erntemenge um 13,3 % auf 134,9 Mio t. Informationen Vom 17.12.2004 bis zum 1.2.2005 veröffentlichten die Nachrichten für Außenhandel folgende Brasilien- Beiträge: IWF stellt weitere 1,4 Mrd US$ bereit Showa Denco zieht sich zurück Parlament gibt grünes Licht für PPP Gerdau investiert in Rio de Janeiro Bausektor legt 2004 über Erwartung zu Elektrosektor schließt 2004 mit Erfolg ab Anglo American will 1 Mrd US$ investieren Wasserwirtschaft braucht Investitionen Stahlproduktion soll 2005 steigen Kfz-Branche stellt neuen Produktionsrekord auf Brasiliens Notenbank erhöht Leitzins auf 18,25 % Wirtschaft für Freihandel mit Mercosur Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Brasilien 1 (1.2.)

IBERO-AMERIKA VEREIN 1 Chile Entwicklung der Volkswirtschaft BIP-Zuwachs 2004 (Zentralbank) 5,7 % BIP-Zuwachs 2005 (Zentralbank Prognose Januar) 5,5 % Durchschnittlicher Leitzins der Zentralbank (November 2004) 2,3 % Außenhandel (Quelle: Banco Central de Chile) Jahr 2004 Vergleich zu 2003 Export November US$ 2,611 Mrd 52,6 % Export Dezember US$ 3,316 Mrd 76,1 % Export kumuliert US$ 32,0 Mrd 52,0 % Import November US$ 2,126 Mrd 39,1% Import Dezember US$ 2,209 Mrd 46,8 % Import kumuliert US$ 22,956 Mrd 27,3 % Handelsbilanzsaldo Januar- Dezember US$ 9,044 Mrd 300,0 % Neuer Bauminister Der bisherige Bauminister Javier Etcheberry wurde im Januar 2005 durch Jaime Estévez ersetzt. Etcheberry übernahm die politische Verantwortung für den Einsturz einer Brücke am Río Loncomilla. Offenbar war der Vorfall durch einen Konstruktionsfehler ausgelöst worden, der zwar den Behörden schon seit längerem bekannt war, auf den diese jedoch nicht angemessen reagiert hatten. Rennen um die Präsidentschaft eröffnet Bei einer Abstimmung der Vorwahlen innerhalb der Partei Democracia Cristiana (DC) hat sich mit 50% der Stimmen die frühere Außenministerin Soledad Alvear gegen Parteichef Adolfo Zaldívar als Präsidentschaftskandidatin der DC für die Wahlen im Dezember 2005 durchgesetzt. Michelle Bachelet, Kandidatin der Sozialisten, und ehemalige Verteidigungsministerin bekommt somit innerhalb des regierenden Parteienbündnisses "Concertación" Konkurrenz. Unter Analysten gilt es als ausgemacht, daß sich das Rennen um die Präsidentschaft zwischen den beiden weiblichen Kandidaten entscheiden wird. Staatsbesuch in Deutschland Chiles Staatspräsident Ricardo Lagos hat am 24. Januar im Rahmen seiner weltweiten Besuchsreise einen kurzen Stopp in Deutschland eingelegt. In Berlin traf er mit Bundespräsident Horst Köhler sowie Bundeskanzler Schröder zusammen. Im kommenden Herbst wird Bundeskanzler Schröder nach Chile reisen. Wirtschaft in Boomphase In den letzten Monaten des Jahres 2004 konnte die chilenische Wirtschaft ihr starkes Wachstum konsolidieren. Der Konjunkturindex "Imacec" wies im November 2004 ein Wachstum von 7,5 % gegenüber dem Vorjahresmonat auf und überschritt damit alle Prognosen, die von maximal 7 % ausgegangen waren. Damit erreichte der Index nach seinem Allzeithoch im November 1997 von 9 % seinen zweithöchsten Wert. Analysten sprechen bereits davon, daß Chile ähnlich wie Mitte der 90er Jahre in eine Boomphase eingetreten sei. - Die Arbeitslosenrate betrug im November 8,6 %. Das bedeutet einen Anstieg von 0,5 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. - Das Länderrisiko für Chile befindet sich derzeit auf einem historischen Tiefstand. Die aktuelle Bewertung von Standard & Poor's für chilenische Anleihen ist "A", Moody's bewertet mit "Baa1" und Fitch mit "A(- )". - Die günstigen volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben die Zentralbank Anfang Januar dazu veranlaßt, die Wachstumsprognose für 2005 von 4,5% auf 5,5% des BIP anzuheben. - Bei einer jüngsten Umfrage des Centro de Estudios Públicos (CEP) äußerten 40 % der befragten Konsumenten, daß sie in den kommenden 12 Monaten mit Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Chile 1 (02.02.)

2 IBERO-AMERIKA VEREIN einer Verbesserung der wirtschaftlichen Situation in Chile rechnen. Im Juli vergangenen Jahres hatten 35 % eine solche Einschätzung vertreten. Chile überholt USA Auch im internationalen Vergleich schneidet Chile sehr gut ab. In der jährlichen Studie zum Grad der wirtschaftlichen Freiheit ( Economic Freedom Index ) der Heritage Foundation in Washington belegt Chile weltweit den 11. Platz und hat damit auch die USA hinter sich gelassen. Die Analyse berücksichtigt in ihrer Wertung unter anderem die Bereiche Handelspolitik, fiskalische Belastung, Eigentumsrechte, staatliche Regulierung und Schattenwirtschaft. Außenhandel Der Außenhandel ist der Wachstumsmotor der chilenischen Volkswirtschaft. Nach Angaben der Zentralbank wurde im Dezember 2004 ein Außenhandelsüberschuß in Höhe von US$ 1,107 Mrd erzielt. Die Exporte beliefen sich auf US$ 3,316 Mrd, die Importe erreichten 2,209 Mrd. Bezogen auf das gesamte Jahr 2004 exportierte Chile Waren im Wert von US$ 32,0 Mrd und führte Waren im Wert von US$ 22,956 Mrd ein. Die Gesamtexporte stellen einen neuen Außenhandelsrekord dar. Gegenüber 2003 konnten die Erlöse des Kupferbergbaus auf US$ 14,436 Mrd. ausgebaut werden. Der Anteil von Kupfer am Gesamtexport beträgt 45%. Die Zollbehörden (Servicio Nacional de Aduanas) ermittelten 2004 eine Zunahme bei Bewegungen des Außenhandels von 42 %. Die bedeutendsten Veränderungen ergaben sich im Handel mit Asien, der sich mit einem Zuwachs von 98 % auf den Vorjahreswert nahezu verdoppelte. - Auch der Außenhandel mit der Europäischen Union erfuhr im Jahr 2004 eine deutliche Belebung. Die Exporte von chilenischer Seite nahmen zwischen Februar und September um 61% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Verantwortlich dafür ist das Freihandlesabkommen EU-Chile vom Februar 2003. Nach Einschätzung der privaten Vereinigung chilenischer Exporteure von Industrieerzeugnissen (Asociación de Exportadores de Manufactura) hat das Freihandelsabkommen mit der EU im produzierenden Sektor im vergangenen Jahr zusätzliche Exporterlöse in Höhe von US$ 95 Mio generiert. Inflation 2004 (Quelle: Banco Central de Chile) Januar 0,20 % Februar 0,00 % März 0,40 % April 0,40 % Mai 0,50 % Juni 0,40 % Juli 0,20 % August 0,40 % September 0,10 % Oktober 0,30 % November 0,30 % Dezember -0,40 % Zwölfmonatsrate 2,40 % Inflation 2003 1,10 % Investitionen Hafenausbau: Der regelrechte Boom, den die chilenische Volkswirtschaft in den letzten Monaten des Jahres 2004 erfahren hat, hat auch zu einem entsprechenden Rekordumschlag in den chilenischen Seehäfen geführt. Um der Tendenz zu größeren Schiffen zu entsprechen, haben die chilenischen Hafenbehörden in den kommenden Jahren umfangreiche Investitionen geplant. In den beiden großen Seehäfen des Landes San Antonio und Valparaiso stehen insgesamt Investitionen in Höhe von bis zu US$ 250 Mio an. Bis zu 20 Mio US$ sollen zwischen 2005 und 2006 in die Anschaffung von Transportgeräten investiert werden, um eine Leistungssteigerung bei Frachtgut von mindestens 30 % zu erzielen. Weitere US$ 100 Mio sollen zum Ausbau der Küstenzone verwendet werden. Transantiago-Projekt: Spanische, französische und kolumbianische Unternehmen haben ihre Angebote für den Transantiago genannten Plan zum Ausbau der Infrastruktur in der Hauptstadt-Region eingereicht. Das Ministerium für öffentliche Arbeiten, Transport und Telekommunikation gab bekannt, daß im August 2005 die Arbeiten aufgenommen werden. Metallindustrie: Im metallerzeugenden und verarbeitenden Sektor sollen 2005 Investitionen in Höhe von US$ 500 Mio getätigt werden. Das gab der Vorsitzende des Metallverbands ASIMET, Abraham Ducasse, bekannt. Unter den Unternehmen, die diese Investitionen angekündigt haben, sind Compañía Siderúrgica Huachipato, Gerdau- Aza, Indura, Azmar, Madeco, AGA, Cristalerías de Chile, Molymet, Colcausa und Bimar. Kredite 1. bewilligt IBRD (Weltbankgruppe): US$ 50,26 Mio als Darlehen für ein Projekt zur Rehabilitierung der Infrastruktur (Straßen-, Wasser-, Abwasserentsorgung, Strom und Telekommunikationsnetz) bis 2009. Projektträger: Subdere 1, Fax: 00562 / 673 03 10, email: julio.ruiz@subdere.gov.cl, Zusatzinformation bei der bfai (Bundesagentur für Außenwirtschaft, Köln), Fax: 0221 / 205 72 12, Bestell-Nr. N 14180, 15,00 Leihgebühr 1. beantragt Interamerikanische Entwicklungsbank: US$ 1,25 Mio als Zuschuß zum Ausbau einer Internetplattform für kleine und mittelständische Unternehmen. Kontaktanschrift: Banco Interamericano de Desarrollo, Fax: 00562 / 431 37 13, Hr. Julio César Angel-Mejía Kfz Der Kfz-Markt ist im Jahr 2004 um 24,3 % auf 148.580 verkaufte Fahrzeuge gewachsen, gab der nationale Automobilverband ANAC in seinem jüngsten Jahresbericht bekannt. Die Importe von Fahrzeugen nahmen gemäß Angaben der nationalen Zollbehörden um 31,1 % gegenüber dem Jahr 2003 zu. Hauptimporteur waren die japanischen Hersteller mit einem Marktanteil von 29,3 %. Die Rangfolge der Pkw wird von Chevrolet mit 1.900 abgesetzten Einheiten, vor Hyundai mit 1.350 Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Chile 1 (02.02.)

IBERO-AMERIKA VEREIN 3 und Toyota mit 1.460 Einheiten angeführt. Das Segment der leichten Nutzfahrzeuge führte ebenfalls Chevrolet mit 1.020 Einheiten (25,4 %) vor Nissan mit 700 Einheiten (17,19 %) und FIAT mit 480 Einheiten (11,8 %) an. Insgesamt wurden Fahrzeuge im Wert von US$ 1,225 Mrd importiert. Bergbau Durch den starken Anstieg des Weltmarktpreises für Kupfer von US$ 0,70 auf US$ 1,30 innerhalb der letzten 12 Monate erlebte Chile ein regelrechtes Kupfer-Bonanza. Gemäß Angaben des nationalen Statistikinstitutes (INE) konnten 2004 die Erlöse im Kupferbergbau auf US$ 14,436 Mrd gegenüber 2003 nahezu verdoppelt werden. Mengenmäßig ist die Produktion in den letzten 12 Monaten um 13,4 % angestiegen. Ähnliche positive Entwicklungen verzeichnen auch andere Bergbauerzeugnisse. Der Weltmarktpreis des Veredelungsstoffes Molybdän etwa hat sich innerhalb des letzten Jahres vervierfacht. Der Weltmarktführer Molymet rechnet für 2004 mit einem Umsatz in Höhe von US$ 1 Mrd. Im gleichen Zeitraum verzeichnen Gold einen Anstieg von 6,5 % und Silber einen Anstieg um 26,7 %. Im Kupferbergbau die ausländische Nachfrage zu einem historischen Höchststand in der Förderung geführt. Entsprechend groß ist die Bereitschaft der Minengesellschaften zu investieren, was auch die Nachfrage nach Ausrüstungsgegenständen steigern dürfte. Nach Schätzungen der Comisión Chilena del Cobre (Cochilco) wird 2005 36 % der weltweiten Kupfermenge in Chile gefördert werden. Landwirtschaft Nach Erzeugnissen aus dem Bergbausektor sind landwirtschaftliche Erzeugnisse die Hauptausfuhrprodukte Chiles. Angeführt werden diese von der Forstwirtschaft und der Fischzucht. Insgesamt stiegen die Exporte der chilenischen Landwirtschaft im vergangenen Jahr um 24 % auf US$ 7,2 Mrd. Der chilenische Landwirtschaftsminister Jaime Campos äußerste sich zuversichtlich, daß bei einem weiteren Ausbau der landwirtschaftlichen Ressourcen schon bald die US$ 10 Mrd-Grenze erreicht werden könnte. Von Januar bis November 2004 nahm die Ausfuhr an forstwirtschaftlichen Erzeugnissen und weiterverarbeiteten Produkten um 33,6 % zu. Unter diesen nahm Zellulose mit einem Volumen von US$ 1,138 Mrd und einer Steigerung um 38,9 % gegenüber dem Vorjahr eine Schlüsselstellung ein. Das Exportvolumen bei Lachs lag 2004 bei US$ 1,278 Mrd. Chile auf dem Weltmarkt derzeit der zweitgrößte Produzent von Lachsen. Hauptabsatzmärkte dafür waren 2004 Japan mit 42 %, die Vereinigten Staaten mit 36 % und die Europäische Union mit 7 %. Auch die Weinerzeuger blicken mit einem Wachstum von 23% zwischen den Monaten Januar und Oktober 2004 auf ein unerwartet erfolgreiches Jahr zurück. Unternehmen Hochtief: Ein multinationales Konsortium unter Beteiligung des deutschen Baukonzerns Hochtief, hat den Zuschlag für den Bau einer Hängebrücke erhalten. Die geplante Konstruktion der Hängebrücke soll bis 2012 auf einer Länge von 2,6 km in 180 m Höhe die im südlichen Chile gelegene Insel Chiloé mit dem Festland verbinden. Die Baukosten betragen US$ 410 Mio. Die Brücke ist die größte ihrer Art in Lateinamerika. Neben Hochtief beteiligen sich auch die französische Gruppe Vincy und die amerikanische Gesellschaft American Bridge sowie die nationalen Gesellschaften Besalco und Tesca. Die Gottwald Port Technology GmbH aus Düsseldorf hat einen Auftrag der Hafenbehörde von Arica für den Bau eines Ladekrans in Höhe von US$ 3,5 Mio erhalten. CODELCO: im vergangenen Jahr hat der staatliche Kupferkonzern CODELCO Rekordgewinn in Höhe von US$ 3,3 Mrd erzielt. Aufgrund eines erwarteten niedrigeren Kupferpreises im kommenden Jahr rechnet der Konzern für 2005 mit einem rückläufigen Gewinn von US$ 2 Mrd. Aufgrund des guten Geschäftsergebnisses wird CO- DELCO nach eigenen Angaben Investitionen im laufenden Jahr von US$ 1,9 Mrd tätigen. Dabei kommen die größten Investitionssummen dem Kauf des Unternehmens Fundación Ventanas y Enami (US$ 393 Mio), dem Ausbau der Division Norte, der Mine Sur (US$ 240 Mio) und dem Ausbau der Mine El Teniente (US$ 115 Mio) zugute. Weitere US$ 100 Mio werden für die Infrastrukturverbesserung zwischen dem Tagebau Cuchicamata und Calama eingesetzt. Der kanadische Bergbaukonzern Noranda Inc. wird nach eigenen Angaben in den kommenden Jahren bis zu US$ 2,4 Mrd in chilenische Minenprojekte investieren. Insbesondere soll der Ausbau der Kupferförderung in den Regionen 3 und 5, die zusammengenommen 7,5 % der Kupferproduktion in Chile erzeugen, ausgebaut werden, berichten Spitzenvertreter des Unternehmens in Chile. Das am weitesten fortgeschrittene Projekt ist die Mine Fortuna del Cobre, ein Projekt in Zusammenarbeit mit der chilenischen Firma Metálica in der Nähe von Vallenar 350km nördlich von Santiago de Chile gelegen. LAN: Nach Angaben eines Sprechers der Fluggesellschaft wird die Flotte im Laufe des Jahres um sieben weitere Flugzeuge erweitert. Geplant sind die Anschaffung insgesamt fünf Flugzeugen des Typs Boeing 767-300 sowie zwei Airbus 319. Im vergangenen Jahr erzielte die LAN Gruppe einen Gewinn von US$ 116 Mio, das entspricht mehr als dem zweifachen Jahresergebnis von 2003. Telefónica Móviles: Das spanische Mobilfunkunternehmen hat für US$ 532 Mio das Chilegeschäft der US-amerikanischen BellSouth Gruppe übernommen. Zusammengenommen mit Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Chile 1 (02.02.)

4 IBERO-AMERIKA VEREIN den 1,34 Mio Kunden verfügt Telefónica Móviles nun über 4,7 Mio und ist damit Marktführer in Chile. Für eine Übergangsphase ist geplant, daß BellSouth Chile seine Marken- und Verkaufsstruktur beibehält. Neuer Geschäftsführer der Telefonica- Tochter wurde Oliver Flôgel. Mit über 50 Mio Kunden ist Telefónica Móviles der größte Mobilfunkanbieter in Lateinamerika und weltweit die Nummer 2 sein. Entel: Telecom Italia hat ihren 54,8 %igen Anteil an der chilenischen Telekommunikationsfirma Entel für insgesamt US$ 934 Mio an das chilenisches Investitionskonsortium Almendral verkauft. Entel hält derzeit 36 % des chilenischen Mobilfunktmarktes. Almendral gehört zur chilenischen Gruppe Hurtado Vicuña, die Mitte der 90er Jahre Entel an Telecom I- talia verkaufte hatte. Für die Ü- bernahme von knapp 130 Mio Aktien bezahlte das Konsortium US$ 934 Mio. Das sind rund US$ 30 Mio mehr als der Verkauf vor fünf Jahren an Telecom Italia eingebracht hatte. Cencosud: Der Einzelhandelskonzern Cencosud hat in den vergangenen zwei Jahren durch Zukäufe von Unternehmen seinen Marktanteil auf 22 % des Einzelhandels erhöhen können. Neben der Übernahme von "Almacenes Paris" konnte 2003 nach langen Verhandlungen mit dem holländischen Konzern A- hold für US$ 100 Mio die Kette "Santa Isabel" übernommen werden. Der jüngste Coup des Eigentümers von Cencosud, Horst Paulmann, ist der Kauf der Kette "San Francisco" und die Übernahme der Kette "Monte Carlo" von der Familie Cantergiani für US$ 78,5 Mio. von EuroAmérica, Francisco Montaner, hat bekanntgegeben, den expansiven Kurs des Unternehmens weiter fortzusetzen und kündigte an, im Laufe des Jahres zwei neue Büros zu eröffnen. Damit soll EuroAmérica Ende des Jahres 2005 in sieben chilenischen Städten vertreten sein. Ebro Puleva: Die spanische Gruppe Ebro Puleva hat sich durch den Verkauf von 49 % ihrer Anteile an der chilenischen Iansa an die US-amerikanische MAN Sugar Gruppe aus dem Agrarsektor in Chile zurückgezogen. Ebro Puleva hält damit nur noch 11 % der Anteile an I- ansa. Informationen In den Nachrichten für Außenhandel erschienen folgende Artikel: Arzneimittel: Pharmahersteller müssen investieren (13.1.2005) Branchen Spezial: Elektromedizinische Geräte in Chile (6.1.2005) In den Dow-Jones/ VWD News "Märkte der Welt" erschien folgender Artikel: Deutsche Anbieter beachten Chile zu wenig: Markt für Informationstechnik wächst wieder (23.12.2004) Die Gesellschaft EuroAmérica ist der neue Betreiber der chilenischen Online-Börse (Bolsa Electrónica de Chile, BEC. Damit betreibt EuroAmérica neben der Bolsa de Comercio de Santiago und Bolsa de Valores de Valparaiso die meisten Börsenplätze in Chile. Der Vorsitzende Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Chile 1 (02.02.)

IBERO-AMERIKA VEREIN ExpoAlemania 2005 Deutsche Leistungsschau in Chile Die Deutsch-Chilenische Industrie- und Handelskammer veranstaltet vom 29. September bis 1. Oktober 2005 die Messe ExpoAlemania 2005 Schaufenster Deutschland auf dem Messegelände Espacio Riesco in Santiago de Chile. Ziel dieser umfassenden Länderpräsentation ist die Darstellung und Psotionierung Deutschlands, seiner Unternehmen, Institutionen, Produkte und Leistungen unter dem Slogan Technologie Innovation Qualität. ExpoAlemania 2005 wird Maßstäbe setzen und die Höchstleistungen auf den Gebieten Industrie, Technologie, Handel, Wissenschaft und Bildung einem breiten Publikum zugänglich machen. Parallel zur Ausstellung werden im gleichen Veranstaltungsgebäude Fachsymposien, technische Seminare der Ausstellerfirmen sowie weitere publikumswirksame Veranstaltungen stattfinden. Deutschland ist ein langjähriger, wichtiger Handelspartner Chiles. Seit das Assoziierungsabkommen zwischen Chile und der Europäischen Union in Kraft getreten ist, konnte der Handelsaustausch zwischen den Deutschland und Chile einen Anstieg von etwa 20% verzeichnen. Vor diesem Hintergund wird die ExpoAlemania 2005 eine ausgezeichnete Plattform für eine weitere Ausdehnung der Handelskontakte und neue Geschäfte in Lateinamerika darstellen. Die Deutsch-Chilenische Industrie- und Handelskammer lädt Unternehmen und Institutionen aller Branchen und Bereiche ein, sich als Aussteller aktiv an dieser Initiative zu beteiligen. Der Preis für einen Quadratmeter inkl. Basismessestand beträgt 150,-. Die ausstellenden Unternehmen werden von der Auslandshandelskammer außerdem gerne bei der Erstellung einer spezifisch auf ihr Zielpublikum abgestimmten Besucherdatenbank sowie durch weitere maßgeschneiderte Dienstleistungen unterstützt. Kontakt AHK Chile: comercial@camchal.com Weitere Informationen unter: www.expoalemania.cl Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 ExpoAlemania 2005 in Chile (31.1.)

IBERO-AMERIKA VEREIN 1 Kolumbien Kolumbien: Bruttoinlandsprodukt BIP-Wachstum 2004 - Statistikbehörde Dane (vorläufig) 3,7 % BIP-Wachstumsprognose 2005 Präsident Uribe / Banco de la República 4,0 % BIP-Wachstumsprognose 2005 Bankenverband Asobancaria 3,8 % BIP-Wachstumsprognose 2005 Experten der Privatwirtschaft 3,5 % Wachstum Industrieproduktion Januar-Oktober 2004 Industriedachverband Andi 6,4 % Wachstum Industrieumsätze Januar-Oktober 2004 Andi 5,1 % Wachstumsprognose Industrieproduktion 2005 - Andi 6,0 % zum Vergleich: BIP-Wachstum 2003 3,74 % Kolumbien: Handelsbilanz (Dane) Jahr 2004 2003 Export Januar-Oktober US$ 13,389 Mrd US$ 10.868 Mrd Import Januar-Oktober US$ 12,492 Mrd US$ 10,773 Mrd Handelsbilanzsaldo Januar-Oktober US$ 0,897 Mrd US$ 0,095 Mrd Diplomatische Krise Die geglückte Entführung eines Anführers der kolumbianischen Guerilla-Organisation FARC aus Venezuela im Dezember 2004 löste nach ihrem Bekanntwerden Mitte Januar 2005 eine schwere diplomatische Krise zwischen beiden Ländern aus. Venezuelas Präsident Chávez drohte mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen und noch weiterreichenden Sanktionen, sollte sich die kolumbianische Regierung nicht offiziell für die Entführung entschuldigen. Gleichzeitig rief er den Botschafter aus Bogotá zurück. Außerdem wurden Geschäfte mit offiziellen venezolanischen Stellen und der freie Personenverkehr zwischen beiden Ländern mit sofortiger Wirkung eingefroren. Dies führte in der 2. Januar-Hälfte zu einem Rückgang des bilateralen Handelsvolumens um 15 %. Als entscheidende Schwäche der venezolanischen Position stellte sich heraus, daß die Entführung von Mitgliedern der venezolanischen Nationalgarde organisiert worden war, die sich damit ein von der kolumbianischen Regierung ausgesetzte Kopfgeld verdienen wollten. Durch Vermittlung u.a. von Präsident Lula da Silva und Fidel Castro konnte die Krise am 30.1. entschärft werden. Neuer Landwirtschaftsminister Am 21.1.2005 wurde Landwirtschaftsminister Carlos Gustavo Cano zum Mitglied des Vorstands der Zentralbank (Banco de la República) ernannt. Seine Funktion übernahm sein bisheriger Stellvertreter, Dr. Andrés Felipe Arias, der in Kalifornien Wirtschaftswissenschaften studiert hat. Hohe Präsidenten-Popularität Nach einer Umfrage von Invamer- Gallop in den größten Städten des Landes nahm die persönliche Popularität von Präsident Álvaro Uribe im letzten Quartal 2004 von 67 auf 74 % zu. Die Zustimmung zu seiner Regierungspolitik erhöhte sich gleichzeitig von 72 auf 77 %. Konjunkturabschwächung Nach vorläufigen Angaben der Regierung wurde das für 2004 angestrebte Wirtschaftswachstum von 4 % knapp verfehlt. Hauptgrund dafür waren die Maßnahmen der Regierung zur Sanierung des Staatshaushaltes. Durch Streichungen in den öffentlichen Investitionsetats waren vor allem die Aufträge an den Bausektor spürbar zurückgegangen. Wenn doch noch ein Wachstum von rund 3,7 % erzielt werden konnte, waren dafür der Exportboom und die Erholung des Binnenkonsums verantwortlich. - Nach vorläufigen Angaben erreichten die Exporterlöse im vergangenen Jahr einen Rekordwert von US$ 15,5 Mrd, obwohl gleichzeitig der Wert des Peso gegenüber dem US Dollar um 14 % zugenommen hatte. Diese Entwicklung konnte auch nicht durch massive Interventionen der Zentralbank verhindert werden, die auf dem Währungsmarkt US$ 3 Mrd zur Stützung der US-amerikanischen Währung ausgab. Für das Jahr 2005 werden als Folge der Mercosur-Assoziierung Kolumbiens neue Außenhandelsimpulse erwartet. - Die Industrieproduktion nahm um Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Kolumbien 1 (1.2.)

2 IBERO-AMERIKA VEREIN mehr als 6 % zu und die Industrieumsätze um mehr als 5 %. Die Kapazitätsauslastung des Industriesektors stieg gleichzeitig auf durchschnittlich 75,2 % an. Die offizielle Arbeitslosenrate verringerte sich im Dezember 2004 gegenüber dem Vorjahresmonat um einen Prozentpunkt auf 12,1 %. - Gestützt wurde das Wirtschaftswachstum in 2004 auch durch den weiteren Rückgang des Inflationstempos: Die Inflationsrate erreichte mit 5,5 % ihr niedrigstes Niveau der letzen 49 Jahre. - Die Regierung geht davon aus, das Haushaltsdefizit 2004 auf 2,3 % des BIP reduziert zu haben. Angestrebt worden war ein Wert von 2,5 % des BIP. - Die kolumbianischen Unternehmer zeigen sich optimistisch, daß diese Entwicklung auch im Jahre 2005 anhalten wird: Die Prognosen der Privatwirtschaft gehen von einem BIP-Wachstum in etwa auf der Höhe des Wertes von 2004 aus. Kolumbien: Inflation 2004 Quelle: Dane Januar 0,89 % Februar 1,20 % März 0,98 % April 0,46 % Mai 0,38 % Juni 0,60 % Juli - 0,03 % August 0,03 % September 0,30 % Oktober 0,01 % November 0,28 % Dezember 0,30 % Gesamtjahr 5,50 % Inflation 2003 6,49 % Inflation Januar 0,82 % 2005 Rekord-Börsenboom Nach Einschätzung von The Economist nahm die Börse Bogotá 2004 mit einem Wertzuwachs in US- Dollar gerechnet von 120 % weltweit den Spitzenplatz ein. Der Börsenindex Igbc hatte im vergangenen Jahr von 2.333,7 Punkten auf 4.345,8 Punkte zugelegt. Nach einer kurzen Erholungspause setzte sich die Aufschwungphase in der zweiten Januar-Hälfte 2005 fort. 2. internationale Peso-Anleihe Am 12.1.2005 gelang es der kolumbianischen Regierung zum zweiten Mal in kurzer Zeit, auf den internationalen Finanzmärkten eine auf Peso lautende Anleihe zu plazieren, die in US-Dollar zurückgezahlt wird. Der Gesamtwert der Anleihe lag bei US$ 124,9 Mio. Bei Fälligkeit im Jahr 2010 erfolgt die Rückzahlung in US-Dollar zum dann gültigen Wechselkurs. Die Verzinsung beträgt 10,75 % p.a. Die Nachfrage hatte um das Doppelte über dem Emissions-Betrag gelegen. Kredite 1. genehmigt Interamerikanische Entwicklungsbank: US$ 30 Mio für ein Wohnungsbauprojekt zugunsten in der Landwirtschaft Tätiger mit niedrigem Einkommen. Projektträger: Ministerio de Agricultura y Desarrollo, Fax: 00571 / 284 17 75 Interamerikanische Entwicklungsbank: US$ 200 Mio für die Modernisierung des Personennahverkehrsystems der Stadt Cali (MIO) Weltbank: US$ 200 Mio für ein zweites Strukturanpassungsprogramm mit den Schwerpunkten Beschäftigungsförderung und Ausbau des sozialen Netzes. Projektträger: Ministerio de Hacienda y Crédito Público, Fax: 00571 / 28 60 14 00 Weltbank: US$ 2 Mio für die Stärkung der institutionellen Struktur des Planungs-, Bildungs- und Sozialministeriums. Projektträger: Departamento del Planeamiento Nacional, E-mail: rguerreroc@minproteccionsocia l.gov.co Holländische Regierung: 7,4 Mio für die Instandhaltung der Nationalparks im kolumbianischen Amazonasgebiet und für die Umsetzung der umweltgesetzlichen Bestimmungen. Projektträger: Ministerio del Ambiente, Vivienda y Desarrollo Territorial. 2. beantragt Interamerikanische Entwicklungsbank: US$ 400 Mio zur Unterstützung des Regierungsprogramms zur Verbesserung der Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit, US$ 3,745 Mio zur Unterstützung des Women s World Banking Program in Kolumbien und US$ 0,806 Mio für ein Programm zur Unterstützung von Firmengründungen. Kontaktanschrift: Banco Interamericano de Desarrollo, Fax: 00571 / 325 70 50 Unternehmen Das französische Warenhaus- Unternehmen Carrefour will in den nächsten vier Jahren in Kolumbien 20 neue Warenhäuser eröffnen. Damit würde sich die Gesamtzahl auf 31 erhöhen. Ein Sprecher des Unternehmens kommentierte die Entscheidung mit den Worten: Wir haben absolutes Vertrauen in den kolumbianischen Markt. Die britische Brauereigruppe SAB Miller Plc. hat Interesse an einer Übernahme der Brauerei- Aktivitäten der kolumbianischen Bavaria-Gruppe bekundet. Auch die belgische InBev SA und die holländische Heineken NV seien interessiert. Bavaria ist nicht nur Marktführer in Kolumbien, sondern verfügt auch über entscheidende Marktanteile in Peru, Ecuador und Panama sowie über Aktivitäten in Bolivien und Costa Rica. Obwohl der Wert der Brauerei- Aktivitäten der Bavaria-Gruppe an der kolumbianischen Börse nur auf rund US$ 2,8 Mrd geschätzt werde, sei das britische Unternehmen bereit, US$ 9 Mrd zu bieten. Die Antwort von Bavaria-Präsident Ricardo Obregón ist jedoch eindeutig. Bavaria steht nicht zum Verkauf. Die Unternehmensgruppe sei stattdessen an weiteren Zukäufen interessiert. Die britisch-australische BHP Billiton will in Kolumbien in einem Gebiet von 1,5 Mio ha Größe nach Erdöl- und Erdgasvorkommen suchen. Die Unterzeichnung des entsprechenden Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Kolumbien 1 (1.2.)

IBERO-AMERIKA VEREIN 3 Vertrages mit der kolumbianischen Agencia Nacional de Hidrocarburos stünde kurz bevor. Die Schweizer Glencore International AG hat von Cemento Argos die Kohlenmine Lajagua für US$ 110 Mio übernommen. Argos will mit diesen Mitteln seine Aktivitäten im Kerngeschäft Zement ausbauen. Für rund US$ 130 Mio übernahm die brasilianische Gerdau-Gruppe die beiden kolumbianischen Stahlwerke Diaco und Sidelpa. Die Fluglinie Avianca wird nach Angaben des neuen brasilianischen Eigners Germán Efromovich im laufenden Jahr US$ 54 Mio in die Verbesserung der Dienstleistungen und den Ausbau des Flugroutennetzes investieren. Cartón de Colombia hat Investitionen von US$ 42 Mio in moderne Technologie angekündigt. Damit soll die nationale und internationale Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens verbessert werden. U.a. soll eine Wiederverwertungsanlage für Chemikalien errichtet werden. Branchen Alleine in Bogotá wurden im Jahr 2004 insgesamt 54.115 neue Kfz abgesetzt. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs um 26 %. Nach Angaben des Branchenverbandes Fenalcarbón erzielte Kolumbien 2004 aus dem Kohle-Export Erlöse in Höhe von US$ 2,25 Mrd. Für das laufende Jahr wird ein weiterer Steigerung der Exporterlöse auf US$ 2,75 Mrd erwartet. Dazu wird zum einen ein mengenmäßiger Anstieg beitragen. Zum anderen erwartet der Verband einen durchschnittlichen Exportpreis zwischen US$ 55 und 60 pro t, da insbesondere die Nachfrage aus China weiterhin sehr hoch bleiben werde. Die wichtigsten Abnehmer für kolumbianische Kohle sind bisher die EU mit einer Beteiligung von 43 % und Nordamerika (USA und Kanada) mit einem Anteil von 32 %. In den ersten 11 Monaten 2004 nahmen die Gewinne der kolumbianischen Banken gegenüber dem Vorjahreszeitraum um mehr als 57 % zu: Mit umgerechnet rund US$ 1,1 Mrd wurde eine neue Rekordhöhe erreicht. Unter dem Namen Registro Único Empresarial (RUE) bieten die 57 kolumbianischen Handelskammern seit dem 2.1.2005 eine gemeinsame Serviceplattform für die kolumbianischen Unternehmen an. Dies betrifft sowohl das Abrufen von Informationen als auch die Unterstützung bei der Geschäftstätigkeit. Im Durchschnitt stieg die Belegungsrate der kolumbianischen Hotels im Jahr 2004 nach Angaben des Branchenverbandes Cotelco auf mehr als 50 % an. Dies war die höchste Auslastung seit 1995 und demonstriert die zunehmende Erholung des Sektors u.a. auch im Zusammenhang mit der Verbesserung der Sicherheit im Land. Nach einer jüngsten Studie gibt es in Kolumbien 28.081 Restaurants. Ihr Jahresumsatz von Pesos 3,7 Billionen entspricht rund 1,8 % des BIP. Wie der Verband der kolumbianischen Kaffeepflanzer (Fedecafé) mitteilte, erzielte die Branche im Jahr 2004 Exporterlöse von US$ 1,054 Mrd. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um 18,4 %. Verantwortlich dafür war fast ausschließlich die Erholung des Kaffeepreisniveaus auf den internationalen Märkten, da die exportierte Menge mit 10,2 Mio Sack in etwa dem Vorjahresergebnis entsprochen hatte. Insgesamt waren im vergangenen Jahr in Kolumbien 11,343 Mio Sack Kaffee produziert worden. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete dies eine leichte Verringerung der Produktionsmenge um 2 %. Informationen Am 30.12.2004 veröffentlichten die Nachrichten für Außenhandel folgenden Kolumbien-Beitrag: Wachstumsprognose gesenkt Außenhandel soll 2005 weiter zulegen Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Kolumbien 1 (1.2.)

IBERO-AMERIKA VEREIN 1 Mexiko Mexiko: Bruttoinlandsprodukt 2004 BIP-Wachstum 2004 (Zentralbank) 4,2 % Prognose Finanzministerium für 2005 3,5 % - 4,0 % Prognosen der mexikanischen Privatwirtschaft für 2005 3,2 % - 4,0 % Prognose in- und ausländischer Experten für 2005 (Zentralbankumfrage) 3,7 % Zum Vergleich: BIP-Wachstum 2003 1,3 % Mexiko: Industrieentwicklung Industrieproduktion November 2004 (INEGI) 5,4 % Industrieproduktion Januar-November 2004 (INEGI) 3,9 % Prognosen der Privatwirtschaft für die Industrieproduktion 2005 3,5 % Industrieproduktion 2003-2,0 % Bruttoanlageninvestitionen Januar-Oktober 2004 (Finanzministerium) 6,3 % Bruttoanlageninvestitionen 2003-0,4 % Mexiko: Handelsbilanz (INEGI) Jahr 2004 Vergleich zu 2003 Export November US$ 17,210 Mrd 23,9 % Export Dezember US$ 15,915 Mrd 7,2 % Export Gesamtjahr US$ 189,158 Mrd 14,7 % Import November US$ 19,037 Mrd 29,6 % Import Dezember US$ 18,212 Mrd 13,4 % Import Gesamtjahr US$ 197,203 Mrd 15,4 % Handelsbilanzdefizit Gesamtjahr - US$ 8,045 Mrd 41,4 % Wirtschaft im Aufwind Nach Angaben des Banco de México nahm das Bruttoinlandsprodukt des Landes im Jahr 2004 um 4,2 % zu. Die Industrieproduktion war in fast gleicher Höhe angestiegen. Die Bruttoanlageninvestitionen hatten in den ersten 10 Monaten 2004 um 6,3 % zugelegt. Zurückzuführen war das gute Jahresergebnis zum einen auf den hohen Zuwachs von 15 % bei den Exporten und zum anderen auf ein Anziehen der Binnennachfrage, die sich in einem ebenso hohen Importzuwachs widerspiegelte. Bei den Exporten war wiederum die treibende Kraft der Konjunkturaufschwung in den USA, die 87,3 % der mexikanischen Ausfuhren abnahmen. Die Erdölexporterlöse waren vor allem wegen des hohen Weltmarktpreisniveaus um 27 % auf US$ 23,7 Mrd angestiegen. Die kräftige Ausweitung der mexikanischen Exporte in die USA ist aber auch ein Ergebnis des nunmehr seit 11 Jahren bestehenden nordamerikanischen Freihandelsabkommens NAFTA. Die mexikanische Regierung hat im übrigen im Dezember 2004 beschlossen, sich durch eine Absenkung des durchschnittlichen Importzollniveaus von 15,9 % auf 11,8 % einem verstärkten Wettbewerb auch gegenüber denjenigen Staaten zu stellen, mit denen Mexiko keine Freihandelsabkommen unterzeichnet hat. Nach Angaben des mexikanischen Wirtschaftsministeriums kamen 2004 ausländische Direktinvestitionen von US$ 16 Mrd nach Mexiko. Das waren 42 % mehr als im Vorjahr. Für das Jahr 2005 wird ein weiterer Anstieg des Direktinvestitionszustroms auf US$ 18 Mrd erwartet. Die hohen Exporterlöse, Rekordüberweisungen der im Ausland lebenden Mexikaner von US$ 16,6 Mrd (+ 15 %) sowie der anhaltend hohe Zustrom von Direktund Finanzmarktinvestitionen ließen die mexikanischen Devisenreserven auf ein neues Rekordniveau von US$ 61 Mrd ansteigen. Diese Faktoren haben auch zu einer Stabilisierung der Landeswährung bei einem Umtauschkurs zum US-Dollar von rund Peso 11,20 geführt. Die Inflationsrate schnitt mit 5,19 % deutlich über dem von der Regierung gesetzten Ziel von 3 % ab. Obwohl die Zahl der Beschäftigten zunahm, konnten nicht genügend Arbeitsplätze für die aus dem Bevölkerungswachstum resultierenden Neuankömmlinge auf den Arbeitsmarkt geschaffen werden. Die offizielle Arbeitslosenrate erhöhte sich deshalb im Dezember 2004 leicht von 2,96 % im entsprechenden Vorjahresmonat auf 3,04 %. Für das Jahr 2005 prognostiziert das Finanzministerium ein Wirtschaftswachstum von 3,8 %. Die Prognosen der Privatwirtschaft liegen zwischen 3,2 und 4,0 %. Insgesamt wird von einer leichten Konjunkturabschwächung in Mexiko parallel zu einer ähnlichen Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Mexiko 1 (1.2.)

2 IBERO-AMERIKA VEREIN Entwicklung in den USA ausgegangen. Mexiko: Inflation 2004 (Banco de México) Januar 0,62 % Februar 0,60 % März 0,34 % April 0,15 % Mai - 0,25 % Juni 0,16 % Juli 0,26 % August 0,62 % September 0,83 % Oktober 0,69 % November 0,85 % Dezember 0,21 % Gesamtjahr 5,19 % Inflation 2003 3,98 % Börse / Finanzmärkte Der IPC-Index der mexikanischen Börse erzielte im Jahr 2004 einen Zuwachs um 44,5 %. Damit war die Börse im Inland das attraktivste Ziel für Finanzmarktanleger. Sie hat damit eine zwei Jahre dauernde Hausse-Phase fortgesetzt, die bei einem Stand von rund 5.700 Punkten begonnen hatte. Am ersten Börsentag des Jahres 2005 setzte sie die nach oben gerichtete Tendenz mit einem weiteren Anstieg des IPC-Index auf 13.035,80 Punkte fort. Diese Entwicklung wurde in der 2. Januar-Hälfte vorübergehend durch Gewinnmitnahmen unterbrochen. Bis zum 1.2. erholte sich dann aber der Index auf 13.295,58 Punkte. Die Börsenexperten gehen davon aus, daß sich die Hausse- Tendenz im Jahr 2005 fortsetzen wird. In Zukunft dürfen z.b. die privaten Rentenversicherungsfonds (Afores) zwischen 2,5 und 5 % des Vermögens in Aktien anlegen. Daraus wird ein neuer Wachstumsimpuls für die Börse erwartet. - Das Volumen des mexikanischen Aktienmarktes war bis November 2004 gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat um 36 % auf 160,97 Mrd angestiegen. Die Auslandsinvestitionen an der Börse hatten in den ersten 11 Monaten 2004 um 22 % auf US$ 68,83 Mrd zugenommen. Die Emission von Börsenzertifikaten stieg 2004 um 290 % auf umgerechnet US$ 8,9 Mrd an. Mit diesem Rekord überrundete Mexiko Brasilien. - Das Kredite 1. genehmigt Weltbank: US$ 7,77 Mio für ein Vorhaben zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den Städten Mexikos. Projektträger: Sociedad Hipotecaria Federal, Fax: 005255 / 52 63 45 00 Export-Import Bank of China: US$ 300 Mio an Bancomext zur Eröffnung einer Kreditlinie für die Finanzierung von Importen aus China Volumen der mexikanischen Emissionen auf den internationalen Finanzmärkten stieg auf knapp US$ 10 Mrd an. Dabei profitierte Mexiko von einem Rückgang des Länderrisiko-Aufschlags auf 173 Punkte. Einen Rekordwert erreichten auch die Peso-Emissionen von staatlichen und privaten Unternehmen auf dem inländischen Finanzmarkt: Sie legten um 60 % auf umgerechnet US$ 11,3 Mrd zu. - Diese rundherum positiven Ergebnisse trugen dazu bei, daß Moody's Investors Service Anfang Januar die Investment Grade -Einschätzung Mexikos von Baa2 auf Baa1 anhob. Dabei lobte die Rating-Agentur sowohl die Verringerung der Belastung durch die Auslandsverschuldung als auch die gesunkene Anfälligkeit gegenüber externen Schocks. Auch Fitch und Standard & Poor's hatten Mexiko mit Investment Grade eingestuft. 2. beantragt Interamerikanische Entwicklungsbank: US$ 300 Mio für ein Programm zur Stärkung des öffentlichen Finanzsystems und US$ 3,25 Mio für die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Mikro-, Klein- und mittelständischen Unternehmen Mexikos. Kontaktanschrift: Banco Interamericano de Desarrollo, Fax: 005255 / 55 80 60 83 Unternehmen Für US$ 300 Mio wird die Polysius AG, ein Unternehmen der ThyssenKrupp-Gruppe, in der mexikanischen Stadt Palmeritos eine schlüsselfertige Zementproduktionslinie mit einer Kapazität von 3.000 t Zementklinker pro Tag errichten. Die Anlage soll die Produktion im November 2006 aufnehmen. Zuvor hat die Polysius AG eine Anlage gleichen Typs und gleicher Kapazität in Aguas Calientes errichtet. Um den Kostendruck im Zusammenhang mit dem hohen Euro zu verringern, überprüft die Volkswagen AG die Errichtung eines zweiten Produktionswerkes in Mexiko. Abgesehen davon soll die Produktionskapazität des Werkes in Puebla in den nächsten drei Jahren von derzeitig 225.000 Kfz auf 400.000 erhöht werden. Angesichts des Anziehens des mexikanischen Inlandsabsatzes wird VW de México im ersten Quartal des laufenden Jahres 1.000 neue Mitarbeiter einstellen. Für US$ 375 Mio hat BWVA Bancomer mit Hipotecaria Nacional die größte Hypothekenbank Mexikos übernommen. Copenhagen Airports wird seine Beteiligung an der mexikanischen Flughafengesellschaft ITA für US$ 18 Mio um weitere 12,5 % aufstocken. Derzeitig ist das dänische Unternehmen mit 36,5 % an ITA beteiligt. Die Coca Cola Corp. wird im Jahr 2005 ihre Aktivitäten in Mexiko mit weiteren Investitionen von US$ 630 Mio konsolidieren. In den letzten fünf Jahren hat das Unternehmen bereits US$ 3 Mrd in Mexiko investiert. América Móvil, der größte Mobiltelefonbetreiber Mexikos und einer der größten ganz Lateinamerikas, kündigte für 2004 Neuinvestitionen von US$ 2 Mrd an. Im vergangenen Jahr konnte des Unternehmen u.a. durch Zukäufe die Zahl der Kunden um 17,3 Mio auf 61,1 Mio erhöhen. Die US-amerikanische Chevron Texaco wird auf offenem Meer vor der Küste Baja Californias einen Erdgas-Terminal mit einer Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Mexiko 1 (1.2.)

IBERO-AMERIKA VEREIN 3 anfänglichen Kapazität von 700 Mio Kubikfuß pro Tag errichten. Für US$ 270 Mio wird ein internationales Konsortium in Valladolid, Yucatán, ein Elektrizitätswerk mit einer Kapazität von 525 MW erbauen. Dem Konsortium gehören die japanischen Unternehmen Mitsui Corp. und Chubo Electric Power sowie das US- Unternehmen Calpain an. Sie werden die Anlage 25 Jahre lang im Auftrage der staatlichen Elektrizitätsgesellschaft CFE betreiben. Toyota hat für US$ 150 Mio in Tijuana eine neue Fabrik für kleine Nutzfahrzeuge (Pick-ups) des Modells Tacoma errichtet. An der Errichtung des neuen Petrochemiekomplexes Fénix werden nun endgültig neben der staatlichen Pemex das kanadische Unternehmen Noval Chemical und die beiden mexikanischen Firmen Idelpro und Grupo Idesa beteiligt sein. Die Gesamtinvestition wird ein Volumen von US$ 2,7 Mrd haben. Grupo Sunborns, die zur Unternehmensgruppe des Magnaten Carlos Slim gehört, übernahm für US$ 77 Mio die Ladenkette Dorians im Norden Mexikos. Nach der jüngsten Ausgabe von Forbes ist Carlos Slim mit einem Vermögen von US$ 13,9 Mrd der reichste Mann Lateinamerikas. Cemex, der drittgrößte Zementhersteller der Welt, konnte seinen Gewinn im vierten Quartal 2004 auf US$ 334 Mio verdreifachen. Der Nettoumsatz erhöhte sich gleichzeitig um 12 % auf US$ 2 Mrd. Das Unternehmen teilte außerdem mit, daß es kurz vor der Lösung des Konflikts mit dem staatlichen indonesischen Zementhersteller Gresik stünde, an dem Cemex mit 25 % beteiligt ist. Die staatliche mexikanische Elektrizitätsgesellschaft CFE wird im laufenden Jahr Projekte im Gesamtwert von US$ 3 Mrd zur Lizenzvergabe ausschreiben. Außerdem wird das Unternehmen in Zukunft seine Erdgasbeschaffungen auf private Lieferanten ausweiten, um die Kosten zu verringern. Bisher hielt Pemex eine Monopolstellung. Einen ersten Auftrag erhielt inzwischen das US- Unternehmen Sempra Engergy. 2004 nahm Pemex aus dem Export von Erdöl eine Rekordsumme von US$ 21,23 Mrd ein. Das waren 27 % mehr als im Vorjahr. Durchschnittlich wurden pro Tag 1.871.000 Faß exportiert. Der durchschnittliche Exportpreis belief sich auf US$ 31,01 pro Faß und lag damit um US$ 6,24 über dem Vorjahreswert. Bis Mitte Januar 2005 stieg der Durchschnittspreis weiter auf US$ 32,93 an. - Der Auftrag für die zweite Stufe der Modernisierung und des Ausbaus der Raffinerie Lázaro Cárdenas ging für US$ 690 Mio an das mexikanische Bauunternehmen ICA und die USamerikanische Fluor Corporation. Pkw und leichte Nutzfahrzeuge (Quelle: AMIA) November/Dezember 2004 Produktion Nov. 114.941 Produktion Dez. 102.749 Veränd. zu Dez. 2003-7,5 % Absatz an Händler Nov. 111.619 Absatz an Händler Dez. 131.696 Veränd. zu Dez. 2003 4,3 % Absatz an Kunden Nov. 99.418 Absatz an Kunden Dez. 146.607 Veränd. zu Dez. 2003 20,4 % Export Nov. 80.999 Export Dez. 73.496 Veränd. zu Dez. 2003-2,5 % Gesamtjahr 2004 Produktion 1.507.175 Veränd. zu 2003-2,2 % Absatz an Händler 1.096.777 Veränd. zu 2003 12,2 % Absatz an Kunden 1.095.796 Veränd. zu 2003 12,1 % Export 1.094.831 Veränd. zu 2003-6,4 % Prognose 2005 Produktion 2005 1.600.000 Branchen Im Jahr 2004 konnten im Inland 1,1 Mio neue Pkw und leichte Nutzfahrzeuge abgesetzt werden. Das war gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs der Verkaufszahlen um 12 %. Der Branchenverband AMIA weist darauf hin, daß die Ergebnisse noch besser sein könnten, würden nicht gleichzeitig 850.000 Pkw illegal importiert. Für das Jahr 2005 wird eine weitere kräftige Absatzsteigerung erwartet. Nach Angaben des nationalen Verbandes der Kfz-Teile- Hersteller (INA) beliefen sich die Exporte des Sektors im Jahr 2004 auf US$ 12,76 Mrd. Das waren 19,5 % mehr als im Vorjahr. Für das laufende Jahr wird mit einem weiteren Anstieg der Exporte um 12 % gerechnet. Die Exporte schwerer Lkw, Busse und Zugmaschinen stiegen nach Angaben des Branchenverbandes Anpact im Jahr 2004 um 51,5 % auf 37.916 Einheiten an. Die Inlandsumsätze nahmen um 11 % auf 28.271 Einheiten zu. Die Gesamtproduktion der Hersteller stieg um rund 14.000 Einheiten auf 63.298 Einheiten an. Die Umsätze der Supermärkte und Warenhäuser stiegen 2004 nach Angaben des Branchenverbandes ANTAD real um 3,5 % an. Die gesamten Einzelhandelsumsätze legten nach einer Mitteilung der Statistikbehörde INEGI in den ersten 11 Monaten 2004 um 4,6 % zu und die des Großhandels um 7,8 % Die mexikanischen Banken konnten im Jahr 2004 das Volumen ihrer Kreditausleihungen um 20 % erhöhen. Die Konsumentenkredite wiesen mit einem Plus um 50 % den größten Zuwachs auf. Nach Angaben des mexikanischen Finanzministeriums stieg im Jahr 2004 das Sparvolumen auf fast 52 % des BIP an. Dies bedeutet eine Verdoppelung in Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Mexiko 1 (1.2.)

4 IBERO-AMERIKA VEREIN den letzten 20 Jahren. Ende des Jahres 2004 belief sich das gesamte Sparaufkommen auf umgerechnet US$ 323,5 Mrd. Daran waren Bankeinlagen mit US$ 127,7 Mrd beteiligt, Wertpapiere mit US$ 162,0 Mrd und die Einlagen im Rahmen der Altersversicherung (SAR) mit US$ 33,8 Mrd. Die mexikanischen Maquiladora-Unternehmen erwarten für das Jahr 2005 einen weiteren kräftigen Anstieg ihrer Exporte um rund 15 % auf US$ 100 Mrd. Voraussetzung dafür ist, daß die steigende Tendenz der Nachfrage in den USA anhält. Der mexikanische Bekleidungssektor erzielte nach Angaben der Branchenkammer im Jahr 2004 erstmalig nach drei Verlustjahren wieder ein Wachstum, das bei 1,5 % lag. Die Zahl der Beschäftigten hatte sich um 4.000 erhöht. Allerdings konnte damit der Verlust der drei vorausgehenden Jahre von 180.000 Arbeitsplätzen bei weitem nicht ausgeglichen werden. Für das laufende Jahr erwartet die Branche trotz anhaltend hohen Schmuggels von a- siatischen Textilien einen weiteren Zuwachs um 2 %. Informationen Die Nachrichten für Außenhandel veröffentlichten vom 27.12.2004 bis zum 26.1.2005 folgende Mexiko- Beiträge: Kabelmarkt stark eingebrochen Volkswagen prüft Bau eines zweiten Werkes Markt für Sportartikel bleibt interessant Markt für Spielzeug wächst weiter Mexiko: Moody's stuft Rating hoch Polysius erhält Großauftrag Positives Gesamtbild mit Problemstellen Verstärkter Import vergrößert Handelsdefizit Tourismus wichtiger Wirtschaftsfaktor Automobilbau erwartet wieder Belebung Anlageinvestitionen sollen steigen Windenergieprojekt kommt voran Regierung unterstützt Aufbau von Gewerbeparks Nach Angaben des Tourismusministeriums (Sectur) legten im Jahr 2004 die Deviseneinnahmen des Tourismussektors um fast ein Viertel auf US$ 10,6 Mrd zu. Gleichzeitig erhöhte sich die Gesamtzahl der Touristen um 7,5 % auf etwas mehr als 20 Mio Personen. Die durchschnittliche Hotelauslastung lag bei 56,98 %, d.h. 2,26 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Etwa 1,8 Mio Menschen verdienten ihren Lebensunterhalt direkt im Tourismussektor. Das waren 4 % mehr als im Vorjahr. Die Direktinvestitionen der Tourismusbranche erhöhten sich um 40 % auf US$ 2 Mrd. Für das laufende Jahr wird ein Anstieg der Touristenzahlen um 5 % und der Deviseneinnahmen um 6,5 % erwartet. Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Mexiko 1 (1.2.)

IBERO-AMERIKA VEREIN 1 Venezuela Venezuela: Bruttoinlandsprodukt BIP-Wachstum 2004 - Zentralbank (vorläufig) 16,0 % BIP-Wachstum 2004 - Andenentwicklungsbank CAF 17,8 % Prognose Zentralbank für 2005 7,0 % Prognose Planungsministerium für 2005 5,0 % Prognose Unternehmerdachverband Fedecámaras für 2005 5,0 % - 6,0 % Prognosen anderer Experten der Privatwirtschaft für 2005 3,9 % - 5,0 % zum Vergleich: BIP-Wachstum 2003-9,2 % Venezuela: Handelsbilanz (Zentralbank) Jahr 2004 2003 Export Januar-September US$ 28,522 Mrd US$ 17,990 Mrd davon: Erdölexporterlöse US$ 23,705 Mrd US$ 14,424 Mrd Import Januar-September US$ 11,465 Mrd US$ 7,132 Mrd Handelsbilanzsaldo Januar-September US$ 17.057 Mrd US$ 10,858 Mrd Landenteignungen Die venezolanische Regierung hatte im Jahr 2001 ein Landreformgesetz verabschiedet, das die Enteignung von brachliegenden oder nicht ausreichend genutzten Ländereien zugunsten von Landarbeitern und Kleinbauern vorsieht. Das gleiche gilt für Landbesitz, an dem Eigentumsrechte nicht belegt werden können. Die Umsetzung dieser Landreform scheiterte an den ungeklärten innenpolitischen Machtverhältnissen. Erst der Sieg beim Abberufungsreferendum sowie bei den Regional- und Kommunalwahlen Ende des vergangenen Jahres konsolidierten die Machtposition der Regierung in ausreichender Weise. Als eine der ersten Maßnahmen verfügte der Gouverneur des Bundesstaates Cojedes noch im Dezember 2004 die Enteignung von nicht produktivem Großgrundbesitz. Es folgten Anfang 2005 die Gouverneure weiterer Bundesstaaten mit eigenen Dekreten. Daraufhin sah sich Präsident Chávez am 11.1. genötigt, zur Vereinheitlichung der Enteignungskriterien ein weiteres Landreformdekret zu verfügen. Wohl nicht zufällig begann die Enteignungskampagne mit einer 32 ha großen Farm in Cojedo, die dem wichtigsten Fleischproduzenten des Landes, Agropecuaria Flora, gehört. Dieses Unternehmen ist Bestandteil der britischen Vestey-Gruppe. Die Farm selbst sei vor 101 Jahren von der Vestey-Familie erworben worden. An den Folgetagen wurden weitere landwirtschaftliche Güter enteignet. Die venezolanische Regierung wies inzwischen jeglichen Vorwurf unrechtmäßiger Handlungen zurück. Die mit dem jüngsten Regierungsdekret geschaffenen Landkommissionen müßten innerhalb von 90 Tagen entscheiden, welche Teile der besetzten Güter genutzt seien und welche brachlägen. Enteignet würden nur die brachliegenden Teile und das außerdem nur gegen Entschädigung. Nichtsdestotrotz ruft die Landreform gerade bei ausländischen Investoren zunehmende Besorgnis hervor. Wachsende Rolle des Staates Zu den bereits existierenden staatlichen Banken will die Regierung drei neue schaffen: Bank der Streitkräfte, Bank der Kooperativen und Bank des Schatzamts. Dies wird die Macht der Regierung im Finanzsektor weiter stärken. Die neue Bank des Schatzamtes soll außerdem einen Teil der Aufgaben der Zentralbank übernehmen. Die Zentralbank selbst wird trotz ihres Autonomie-Status in Zukunft weniger konfliktive Beziehungen zur Regierung unterhalten. Die Amtszeit von Zentralbankpräsident Luis Castellanos lief Ende Januar 2005 aus. Zu seinem Nachfolger ernannte Präsident Chávez den Wirtschaftswissenschaftler Gastón Parra Luzardo, der seit dem Jahr 2000 Vizepräsident der Zentralbank ist. Gleichzeitig rief Präsident Chávez die übrigen Mitglieder des Zentralbankdirektoriums zum kollektiven Rücktritt auf, um den Kräften freie Hand zu lassen, die im Interesse des Landes mit der Regierung kooperieren wollen. Parra Luzardo ist Verfechter einer starken Rolle des Staates und steht Chávez nahe. Außerdem hatte er auch der Kommission angehört, die 1974 die Erdölindustrie des Landes verstaatlicht hat. Im Jahr 2000 arbeitete er als Mitglied der konstituierenden Versammlung an der heutigen bolivari- Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Venezuela (1.2.)

2 IBERO-AMERIKA VEREIN anischen Verfassung mit. Bei seinem Amtsantritt am 1.2. kündigte er an, mit der Regierung so eng wie möglich zusammenarbeiten zu wollen. Auf dem 5. Weltsozialforum im brasilianischen Porto Alegre rief Präsident Chávez zu einer weltweiten Verschwörung gegen den Neoliberalismus auf. Der Kapitalismus müsse durch den wahren Sozialismus überwunden werden. Neues Ministerium Das Ministerium für Energie und Bergbau wurde in zwei unabhängige neue Ressorts aufgeteilt: Ministerium für Energie und Erdöl und Ministerium für Basisindustrien und Bergbau. Leiter des Energie- und Erdölministeriums bleibt Rafael Ramírez, der auch weiterhin die Funktion des Präsidenten des staatlichen Erdölunternehmens PdVSA ausübt. Neuer Minister für Basisindustrien und Bergbau wurde Víctor Álvarez, der bis dahin Präsident des Banco de Comercio Exterior und Direktor für auswärtige Angelegenheiten von PdVSA war. Álvarez hat in Havanna Planung und Wirtschaft studiert. Kooperation China-Venezuela Bei seinem Staatsbesuch in der Volksrepublik China Ende Dezember 2004 unterzeichnete der venezolanische Präsident mit seinem chinesischen Amtskollegen Hu Jintau acht Kooperationsverträge u.a. in den Bereichen Energie, Gesundheit, Bergbau, Eisenbahn, Landwirtschaft, Technologie und landwirtschaftliche Maschinen. Details wurden beim Besuch des chinesischen Vizepräsidenten Zeng Qinghong Ende Januar 2005 in Caracas im Rahmen von 19 Einzelvereinbarungen festgelegt. So wird die nationale Erdölgesellschaft Chinas im Osten Venezuelas Erdöl- und Erdgaskonzessionen erschließen. Im Bergbaubereich sind ebenfalls direkte chinesische Aktivitäten vorgesehen. Dazu soll auch eine neue Eisenbahnlinie bis an die Küste gebaut werden. Ein gemeinsam bearbeitetes landwirtschaftliches Gut soll Vorbildcharakter für ganz Venezuela erhalten. Für den Kauf chinesischer Landwirtschaftsmaschinen wird Venezuela einen Kredit von US$ 40 Mio erhalten. Weiterhin will China Venezuela beim Aufbau einer nationalen Radiound Fernsehindustrie helfen. In diesem Zusammenhang wird die chinesische Seite einen Telekommunikationssatelliten an Venezuela verkaufen und in den Orbit bringen. Die chinesischen Direktinvestitionen in Venezuela hätten bis Ende 1994 einen Bestand von US$ 1,5 Mrd erreicht. Das jetzige Handelsvolumen von US$ 1,2 Mrd pro Jahr soll in drei Jahren auf US$ 2,5 Mrd ausgebaut werden. Darüber hinaus sei Venezuela bereit, die Erdöllieferungen nach China stark auszubauen, um die einseitige Abhängigkeit vom US-Markt zu verringern. Größere Erdöllieferungen plant Präsident Chávez auch nach Argentinien, wie ein Abkommen vorsieht, das er während eines Besuches in Buenos Aires mit seinem argentinischen Amtskollegen unterzeichnete. Rekord-Wirtschaftswachstum Nach vorläufigen Angaben der venezolanischen Zentralbank verzeichnete das Bruttoinlandsprodukt des Landes im Jahr 2004 ein Rekordwachstum von 16 %. Die UNO- Kommission für Lateinamerika und die Karibik und die Anden- Entwicklungsbank CAF gehen sogar von einem Zuwachs um 18 % aus. Damit dürfte das Minus des Vorjahres von 9,2 % mehr als kompensiert sein. Getragen war das Wachstum von hohen Erdölexporterlösen und vom starken Anstieg der Staatsausgaben. - Nach Angaben des Industriedachverbandes Conindustria war allerdings die Kapazitätsauslastung der Branche mit 55 % immer noch auf einem relativ niedrigen Niveau geblieben. - Das Inflationstempo konnte um rund ein Drittel auf 19,2 % verringert werden, woran die Wechselkursund Preiskontrollen einen nicht unerheblichen Anteil hatten. Die Staatsausgaben waren nach offiziellen Angaben um 20 % angestiegen. Die budgetierten Abgaben des staatlichen Erdölunternehmens PdVSA an die Regierung hatten sich von US$ 7,5 Mrd auf US$ 14 Mrd erhöht; gleichzeitig hatten die ordentlichen Steuereinnahmen um 40 % zugelegt. Die Devisenreserven der Zentralbank schlossen mit einem Rekordbestand von mehr als US$ 23,1 Mrd ab. - Das hohe Wirtschaftswachstum führte auch zu einer Verringerung der Arbeitslosenrate bis Ende des Jahres 2004 von 14,6 % auf 10,9 %. - Ein nicht erwünschter deutlicher Rückgang wurde beim Zufluß der ausländischen Direktinvestitionen registriert, der sich gegenüber dem Vorjahr um 41,6 % auf US$ 492 Mio verringerte. - Für das Jahr 2005 bewegen sich die Prognosen der Regierung und der Privatwirtschaft bei einem Wirtschaftswachstum von rund 5 %. Lediglich die Zentralbank ist mit einem angenommenen Plus von 7 % optimistischer. Venezuela: Inflation 2004 Januar 2,9 % Februar 1,6 % März 2,1 % April 1,3 % Mai 1,2 % Juni 1,9 % Juli 1,4 % August 1,3 % September 0,5 % Oktober 0,6 % November 1,7 % Dezember 1,6 % Gesamtjahr 19,2 % Inflation 2003 27,1 % Inflation Januar 1,9 % 2005 Kreditgewährung Interamerikanische Entwicklungsbank: US$ 750 Mio für den Bau des Wasserkraftwerkes Tocoma. Projektträger: Ministerio de Energía y Petroleo Unternehmen Volkswagen do Brasil hat sich entschieden, Venezuela als Exportmarkt für die in Brasilien hergestellten Lkw zu erschließen. Zu dieser Entscheidung habe das starke Wachstum des Kfz-Absatzes auf dem venezolanischen Markt im vergangenen Jahr beigetragen, die Perspektiven für eine anhaltende Erholung der Wirtschaft und die Pläne für die Erneuerung des überalterten Fuhrparks. Die erste offizielle Verkaufsnieder- Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Venezuela (1.2.)

IBERO-AMERIKA VEREIN 3 lassung für VW-Lkw soll in Kürze in Valencia eröffnet werden. Das spanische Erdölunternehmen Repsol-YPF und die Corporación Venezolana de Petroleo S.A. vereinbarten einen Zusatz zum bestehenden Vertrag, in dessen Rahmen Repsol im laufenden Jahr die Erdgasproduktion in Venezuela von 250.000 auf 350.000 Mio Kubikfuß erhöhen wird. Die Deutsche Bank AG setzte ihre Empfehlung für das USamerikanische Erdölunternehmen Conoco Philips von kaufen auf halten nach unten. Ausschlaggebend für diese Entscheidung sei die Ungewißheit über die weitere Entwicklung in Venezuela gewesen, da das Unternehmen in diesem Land stark engagiert ist. Einige Tage später kündigte Conoco- Präsident Jim Mulva eine baldige Einigung mit Venezuelas Regierung an. Der größte Aluminiumhersteller Venezuelas, CVG Venalum, produzierte im Jahr 2004 insgesamt 439.455 t Aluminium. Mit dieser Rekordzahl wurde die maximale Kapazität von 430.000 t überschritten. Derzeitig ist das Unternehmen dabei, mit Hilfe einer sechsten Produktionslinie die Kapazität auf 700.000 t auszuweiten. 2004 konnte ein Gewinn von Bolívares 84 Mrd erzielt werden, der damit nur wenig unter dem Rekordergebnis des Vorjahres lag. Eine weitere erfreuliche Nachricht ist, daß sich der Mehrheitsaktionär CVG Ende Dezember 2004 mit den japanischen Minderheitsaktionären ü- ber alle noch ausstehenden Streitfragen einigen konnte. Die Beteiligung japanischer Firmen an Venalum liegt bei insgesamt 20 %. Strittig war u.a. die Frage, wer die Transportkosten für die Verschiffung des Aluminiums an die japanischen Abnehmer zu tragen habe, die mit den Minderheitsaktionären i- dentisch sind. Pequivén unterzeichnete ein Abkommen mit drei in- und ausländischen Privatunternehmen zur Errichtung einer Methanol-Anlage mit einer Kapazität von 850.000 t pro Jahr. Die Gesamtinvestition wird auf US$ 320 Mio beziffert. Bei den Joint Venture-Partnern handelt es sich um Empresas Polar, Mitsubishi Gas Chemical Company und Mitsubishi Corporation. Die Papierfabrik Venepal, die seit 2003 von Mitarbeitern besetzt ist, mußte u.a. deshalb im Dezember 2004 Konkurs anmelden. Am 19.1.2005 verfügte die Regierung die staatliche Intervention des Unternehmens, um den Prozeß der Mitbestimmung zwischen den Arbeitern und dem Staat in die Tat umzusetzen. Das staatliche venezolanische Erdölunternehmen PdVSA will sich innerhalb von zwei Jahren von seinem US-Tochterunternehmen Citgo trennen. Für diese Entscheidung, die von Präsident Chávez veranlaßt wurde, gäbe es zwei Gründe: Zum einen muß Citgo in den USA Steuern bezahlen, wodurch Venezuela die entsprechenden Steuereinnahmen verloren gingen. Zum anderen müsse Venezuela täglich 1,5 Mio Faß Erdöl an Citgo mit einem hohen Rabatt liefern, der unter seinem Vorgänger zugesagt worden sei. Venezuela trage also zur Finanzierung des US-Haushaltsdefizits bei. Erdöl-Bonanza Nach Angaben der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) produzierte Venezuela im Jahr 2004 durchschnittlich 2,58 Mio Faß Erdöl pro Tag. Das sei zwar eine Zunahme um 283.000 Faß pro Tag gegenüber dem Vorjahresdurchschnitt gewesen. Die vom staatlichen Erdölunternehmen PdVSA angestrebte Produktionsmenge von 3 Mio Faß pro Tag sei aber deutlich unterschritten worden. Durchschnittlich hat Venezuela nach Angaben des Energie- und Bergbauministeriums im Jahr 2004 einen Erdölexportpreis von US$ 33,61 pro Faß erzielt. Dieser Preis habe somit deutlich über den US$ 25,76 des Vorjahres gelegen. Bis zum 28.1.2005 stieg der Exportpreis auf US$ 38,85 an. Dadurch ergab sich für die ersten 28 Tage des neuen Jahres ein Durchschnittspreis von US$ 36,35 pro Faß. Die venezolanische Regierung ist deshalb optimistisch, auch in diesem Jahr wieder hohe Erdölexporterlöse erzielen zu können. Wichtigster Abnehmer von venezolanischem Erdöl sind nach wie vor mit großem Abstand die USA. In den ersten 11 Monaten 2004 wurden im Durchschnitt 1,28 Mio Faß in die USA verschifft, d.h. 121.000 mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Aus der Sicht der USA ist Venezuela nach Saudi-Arabien, Mexiko und Kanada der viertwichtigste Erdöllieferant; rund 15 % des in den USA verbrauchten Erdöls kommt aus Venezuela. Anfang Januar 2005 wurde bekannt, daß der US-amerikanische Senat diesen relativ hohen Lieferanteil Venezuelas mit Besorgnis sieht. Die fortschreitende bolivarianische Revolution und die Pläne zur Versorgung Chinas mit Erdöl machten Venezuela zu einem unzuverlässigen Lieferanten. Branchen Nach Angaben der Branchenkammer Cavenés wurden im Jahr 2004 in Venezuela 134.357 Fahrzeuge abgesetzt. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs um 110,8 %. 103.347 der Kraftfahrzeuge waren im Land montiert und 31.010 importiert worden. Die Branche hatte für das vergangene Jahr mit einem weitaus geringeren Absatz von rund 100.000 Fahrzeugen gerechnet. Für das Jahr 2005 wird ein weiterer kräftiger Anstieg der Verkaufszahlen erwartet. Außerdem rechnet die Branche damit, daß die derzeitige Wartezeit von 2 ½ Monaten für ein neues Kraftfahrzeug im Laufe dieses Jahres deutlich zurückgehen wird. Das starke Wirtschaftswachstum Venezuelas in diesem Jahr stimulierte auch den Bankensektor des Landes. Die Bankeinlagen erhöhten sich nach Angaben der Superintendencia de Bancos im Jahr 2004 um Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Venezuela (1.2.)

4 IBERO-AMERIKA VEREIN 58,2 %. Gleichzeitig nahm die Kreditvergabe um 109,0 % zu. Die Kapitalanlagen der Banken stiegen um 34,0 % an. Bei den Gewinnen wurde nach vorläufigen Angaben ein Zuwachs um rund ein Fünftel erzielt. Der Stromverbrauch Venezuelas stieg 2004 nach Angaben von La Electricidad de Caracas um 7 % an. Die venezolanische Bauwirtschaft geht davon aus, daß im Jahr 2004 ein deutlicher Umsatzzuwachs erzielt werden konnte, auch wenn aufgrund der Einbrüche in den Vorjahren das Niveau von 2001 noch nicht wieder erreicht wurde. Der Umsatz von Zement habe im vergangenen Jahr um 31,3 % zugelegt und der von Baustahl um 47,8 %. Für das Jahr 2005 wird ein Anhalten der Tendenz erwartet. Dabei wird auch die Erfüllung der öffentlichen Baupläne eine wichtige Rolle spielen. Im Jahr 2004 habe das Wohnungsbauministerium lediglich 12.000 der insgesamt 26.000 geplanten Einheiten verwirklicht. Im laufenden Jahr sollen aber 90.000 gebaut werden. Informationen Die Nachrichten für Außenhandel veröffentlichten vom 23.12.2004 bis 2.2.2005 folgende Venezuela-Artikel: Ausschreibung im Erdöl- und Gassektor Kooperation mit China wird ausgebaut Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Venezuela (1.2.)

IBERO-AMERIKA VEREIN 1 Stellengesuche Hotelbetriebswirt 33 J., mit sehr guten Sprachkenntnissen in Englisch und Spanisch sucht eine Position in einem internationalen Handelsunternehmen für den Standort Hamburg. Ich habe zum Schluß bei einem großen Reiseveranstalter in der Buchhaltung gearbeitet. Aufgrund meiner Auslandsaufenthalte in England und Mexiko suche ich eine Tätigkeit, bei der ich meine sehr guten Sprachkenntnisse anwenden kann. Meine berufliche Erfahrung halfen, mir ein hohes Maß an Dienstleistungsdenken sowie ein freundliches und selbstsicheres Auftreten gegenüber Gästen und Kunden anzueignen. Ich bin flexibel und arbeite teambewußt. Chiffre: WM 1/01/05) Diplom in Wirtschaft 23 J., Diplom in Wirtschaft und ein Jura-Zweitstudium schon angefangen, sucht eine Stelle in internationalen Handelsbereich. Neben Spanisch als Muttersprache verfüge ich auch über sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift und gute Deutschkenntnisse. Umgang mit EDV (Microsoft Office, Word, Excel, Powerpoint) und Internet. Neben Flexibilität und sehr hoher Motivation kann ich Kreativität und Organisationstalent beitragen. Kontakt: fsantem@latinmail.com, 0176 / 29899985 Deutscher Hochschulabsolvent für Geschichte und Wirtschaft Lateinamerikas 27 Jahre, sucht nach seinem halbjährigen Praktikum in der IHK Erfurt / Abteilung Internationales eine Tätigkeit (auch als Trainee) in der Außenwirtschaft mit dem Fokus Lateinamerika / Spanien. Mein Studien- und Praktikumsschwerpunkt lag, auch wegen des einjährigen Studienaufenthaltes in Peru, auf der Geschichte und Wirtschaft Lateinamerikas, wobei ich auf sehr gute Spanisch- und gute Englischkenntnisse als auch auf erste publizistische Erfahrungen verweisen kann. Stärken liegen im organisatorischen Bereich sowie in sozialen Kompetenzen, die sich u.a. in mehrjähriger praktischer Vereinsarbeit im In-und Ausland entwickeln sowie durch das im Fernstudium erhaltene Zertifikat zum Sport- und Touristikmanager nachgewiesen werden konnten. Als ehemaliger Leistungssportler bin ich flexibel, teamfähig, belastbar und weise zudem eine hohe Lern- und Einsatzbereitschaft auf - Eigenschaften, die erneut unter Beweis gestellt werden wollen. Kontakt: manuel_gross@web.de Experte Exportfinanzierung Lateinamerika 43 J., verh., Dipl.-Kfm., langjährige Fach- und Führungserfahrung im Außenhandel Lateinamerika, Schwerpunkt kurz- und langfristige Exportfinanzierung (Akquisitions- und Präsentationsreisen, relationship management, Angebotserstellung, Vertragsverhandlungen, Sicherheiten, Risikoanalysen und -minimierung, Analyse der Marktentwicklung und -potential, Marketingstrategien, Profitabilitätsberechnungen), internationale Erfahrung (Brasilien), Sprachen: Englisch, Portugiesisch, Spanisch, sucht Führungsaufgabe in der Industrie oder einem Kreditinstitut. Kontakt: Chiffre: WM 2/01/05 Diplom-Regionalwissenschaftlerin Lateinamerika 28 J., flexibel, teamfähig und kommunikationsstark, momentan zeitlich befristet im Referat für Publikationen / elektronische Medien beim Deutschen Akademischen Austauschdienst tätig, sucht neue Herausforderung in Organisation / Unternehmen mit internationaler Ausrichtung (bevorzugt Lateinamerika / Spanien / Portugal). Qualifikationen: Organisationstalent, sehr gute Sprachkenntnisse in Englisch, Portugiesisch und Spanisch, ein Jahr Berufserfahrung in Brasilien (Carl Duisberg Brasil und Programmabteilung des Goethe-Instituts São Paulo); bisherige Tätigkeiten: Programmkoordination (Austauschprogramme, Kulturprogramme etc. inkl. Betreuung der Teilnehmer), Visa- und Praktikavermittlung, Organisation von Veranstaltungen, Bearbeitung von Publikationsprojekten, Lektorat, Übersetzungen, Aktualisierung von Datenbanken etc. Kontakt: julia_quirll@yahoo.de Kaufmann 54 Jahre, mit Kontakten in Lateinamerika, sucht eine neue Aufgabe als Export-Vertriebsleiter oder ähnliche Position in einem Unternehmen, welches seine Aktivitäten in Lateinamerika aufbauen oder verstärken möchte. Kompetenz: über 20 Jahre Vertriebserfahrung in international operierendem Konzern mit Stationierung in 6 Ländern, u. a. als Vertriebsleiter und Geschäftsführer mit nachweislichen Erfolgen; Unternehmerpersönlichkeit; profunde Vertriebs- und Handelskenntnisse; langjährige Führungserfahrung; Aufbau und Betreuung ausländischer Vertriebsgesellschaften und partner; Sprachen: Englisch, Spanisch, Portugiesisch. Kontakt: Chiffre: WM 3/01/05 Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Anzeigen & Informationen (3.2.)

2 IBERO-AMERIKA VEREIN Executive Salesmanager Spanien & Lateinamerika Dipl.-Kfm. + staatl. geprüfter Techniker, 38 Jahre, Muttersprache deutsch, spanisch fließend, englisch sehr gut, sucht neue verantwortungsvolle Aufgabe mit starkem Bezug zu Spanien und / oder Lateinamerika. Umfassende Erfahrung in: Steuerung von Distributoren u. Auslandsgesellschaften, Projektmanagement, Identifikation und Qualifizierung von Distributionskanälen, Umsatz- und Personalverantwortung, Entwicklung und Umsetzung von Vermarktungskonzepten sowie Markt- und Wettbewerbsanalysen. Z.Zt. tätig bei bekanntem, innovativem Hersteller von erklärungsbedürftigen Investitionsgütern. Technisch versierter Kaufmann, der gerne über den Tellerrand schaut und mit dem nötigen kulturellen Fingerspitzengefühl gerne Neues erprobt. Auslandsaufenthalte in Spanien u. Kolumbien, flexibel und mobil bezüglich des Einsatzortes. Kontakt: rky1966@yahoo.es Dialogforum zwischen Zivilgesellschaften und Institutionen der EU und Mexikos Das Auswärtige Amt macht darauf aufmerksam, daß vom 28.2. bis 1.3.2005 in Mexiko-Stadt das zweite Dialogforum zwischen den Zivilgesellschaften und Institutionen der EU und Mexikos stattfindet. Das Forum dient der Förderung des Dialogs zwischen Organisationen der Zivilgesellschaft und den Regierungen der EU und Mexikos, um die Partizipation der Zivilgesellschaft in den gemeinsamen Beziehungen zu vertiefen. Die Teilnahme am Forum ist offen für Repräsentanten europäischer und mexikanischer Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften, Unternehmerverbände sowie auch wissenschaftlicher Einrichtungen (Universitäten, Forschungseinrichtungen). Informationen und Anmeldung unter www.sre.gob.mx/uaos/convdialogosoc.htm. Die Anmeldefrist ist der 11. Februar 2005. Exportproduktstudien der Deutsch-Salvadorianischen Industrie- und Handelskammer La Cámara Alemana-Salvadoreña de Comercio e Industria tiene a su disposición una serie de 10 estudios de mercado para la exportación a Alemania de los siguientes grupos de productos: - Café, verde y procesado - Carne - Comidas preparadas y salsas - Dulces - Fruta y verdura fresca - Fruta y verdura procesada - Jugos y concentrados - Pescado y mariscos - Productos naturistas - Productos orgánicos Los estudios son concisos y ponen énfasis particular en el mercado alemán, pero a la vez son una guía para las exportaciones a los países de la Unión Europea adscritos a los mismos reglamentos arancelarios. El precio preferencial de cada estudio para socios de la Cámara Alemana-Salvadoreña es de $ 20,00 más IVA y del juego completo de 10 estudios de $ 180,00 más IVA. Los estudios están configurados en formato Word y se pueden entregar como archivo anexo por correo electrónico o en forma de CD. Para mayor información o para colocar su pedido: Cámara Alemana-Salvadoreña de Comercio e Industria Deutsch-Salvadorianische Industrie- und Handelskammer Blvd. La Sultana Nº 245, Antiguo Cuscatlán Apartado Postal (01) 550, San Salvador, El Salvador, C.A. Tel.: (+503) 243 2428 / 243 2451; Fax: (+503) 243 2093 www.camaraalemana.com Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Anzeigen & Informationen (3.2.)

IBERO-AMERIKA VEREIN 3 Datenbank der exportorientierten Industrie NRW Datenbank der exportorientierten Industrie NRW online Aussenwirtschaftsportal-NRW www.nrw-export.de kooperiert mit der offiziellen deutschen Exportdatenbank des BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie) Interessierte ausländische Unternehmen können jetzt direkt nach leistungsfähigen Partnern aus der nordrheinwestfälischen Exportindustrie recherchieren, um so geeignete Lieferanten und Kooperationspartner zu finden oder Messebesuche vorzubereiten. Extra für die Zusammenarbeit mit dem Aussenwirtschaftsportal-NRW hat der Mindelheimer Verlag W. Sachon (Medienpartner des Bundesverbandes der Deutschen Industrie e.v.) eine Schnittstelle zur deutschen Exportdatenbank unter www.exportdatenbank-nrw.de realisiert. Schon seit knapp fünf Jahrzehnten wird vom Verlag W. Sachon in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie e.v. das Deutsche Exportadressbuch BDI - Deutschland liefert herausgegeben, welches in der Online-Version als offizielle deutsche Exportdatenbank vorliegt. Für die Zusammenarbeit mit dem Aussenwirtschaftsportal-NRW wurde vom Verlag eine spezielle Schnittstelle programmiert. Damit steht unter www.nrw-export.de immer ein aktueller Datenbankauszug von nordrhein-westfälischen Industrieunternehmen zur Verfügung. Das Aussenwirtschaftsportal-NRW ist die zentrale Informations- und Serviceplattform von NRW-Unternehmen bei Fragen zur Aussenwirtschaft und zum Export. Für interessierte ausländische Unternehmen eine erste Adresse, um sich auch einen Einblick über die Liefer- und Leistungsfähigkeit der exportorientierten Firmen aus Nordrhein- Westfalen zu verschaffen. Durch die einfache Recherche nach Produkt oder Firma können sehr schnell geeignete Lieferanten und Kooperationspartner aus NRW gefunden oder z.b. auch gemeinsame Messebesuche vorbereitet werden. Im Gegensatz zu den großen, allgemeinen Suchmaschinen wird hier tatsächlich schnell und zielorientiert gefunden. Weitere Informationen zum Aussenwirtschaftsportal-NRW www.nrw-export.de über: Johann Kees Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen Referat Außenwirtschaft/Messen 40190 Düsseldorf Tel.: 0211/837-2429 johann.kees@mwa.nrw.de und zu www.exportdatenbank-nrw.de über den: Verlag W. Sachon GmbH Schloss Mindelburg 87714 Mindelheim Tel. 08261/999-0 Fax 08261/999-591 Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 1/2005 Anzeigen & Informationen (3.2.)

IBERO - AMERIKA VEREIN e.v. WIRTSCHAFTSVEREINIGUNG FÜR LATEINAMERIKA, SPANIEN UND PORTUGAL Asociación de la Economía Privada para América Latina, España y Portugal Associação da Economia Privada para a América Latina, Espanha e Portugal Business Association for Latin America, Spain and Portugal Antwort: Ibero-Amerika Verein e.v. Fax-Nummer Alsterglacis 8 +49 - (0)40-45 79 60 20354 Hamburg Meine/Unsere Mitgliedsdaten haben sich geändert Diese Änderung betrifft meine/unsere Name, Vorname Firmenadresse Privatadresse Bitte zweimal falten und im Fensterkuvert zurückschicken oder an die unten angegebene Fax- Nummer bzw. E-Mail- Adresse senden. Firma Straße PLZ, Ort Telefon Telefax Ibero-Amerika Verein Alsterglacis 8 20354 Hamburg Deutschland E-Mail Homepage +49-(0)40-45 79 60 info@ibero-amerikaverein.de