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Berufungsentscheidung

Transkript:

Date de réception : 04/04/2017

Id Publié : C-528/16 Numéro de pièce : 7 Numéro de registre : 1039951 Date de dépôt : 18/01/2017 Date d'inscription au registre : 18/01/2017 Type de pièce : Observations : Pièce Référence du dépôt effectué par : DC67235 e-curia Numéro de fichier : 1 Auteur du dépôt : Gerald Eberhard (R23324) Autriche

GZ BKA-VA.C-528/16/0001-V/7/2017 An den Herrn Präsidenten und die Mitglieder des Gerichtshofs SCHRIFTLICHE ERKLÄRUNG DER REPUBLIK ÖSTERREICH gemäß Artikel 23 des Protokolls über die Satzung des Gerichtshofs der Europäischen Union in der RECHTSSACHE C-528/16 Zum vom Conseil d État (Frankreich) mit Entscheidung vom 3. Oktober 2016 vorgelegten Vorabentscheidungsersuchen nimmt die Republik Österreich wie folgt Stellung: I. Vorlagefragen: (1) Das Vorlagegericht hat dem Gerichtshof folgende Fragen zur Auslegung des Unionsrechts im Wege der Vorabentscheidung vorgelegt: 1. Sind durch Mutagenese gewonnene Organismen genetisch veränderte Organismen im Sinne von Art. 2 der Richtlinie [2001/18/EG] vom 12. März 2001, obwohl sie nach Art. 3 und Anhang I B der Richtlinie von den Verpflichtungen bezüglich der Freisetzung und des Inverkehrbringens von genetisch veränderten Organismen ausgenommen sind? Können insbesondere Mutageneseverfahren, vor allem die neuen Verfahren der gezielten Mutagenese unter Einsatz gentechnischer Verfahren als in Anhang I A, auf den Art. 2 verweist, aufgeführte Verfahren angesehen werden? Sind die Art. 2 und 3 sowie die Anhänge I A und I B der Richtlinie 2001/18 vom 12. März 2001 demzufolge dahin auszulegen, dass sie von den Maßnahmen der Vorsorge, der Verträglichkeitsprüfung und der Rückverfolgbarkeit alle durch Mutagenese gewonnenen genetisch veränderten Organismen und ebensolches Saatgut ausnehmen oder nur diejenigen Organismen, die mit den schon vor Erlass der Richtlinie bestehenden konventionellen Methoden der Zufallsmutagenese durch ionisierende Strahlung oder chemische Mutagene erzeugt wurden? 2. Stellen durch Mutagenese gewonnene Sorten genetisch veränderte Sorten im Sinne von Art. 4 der Richtlinie 2002/53/EG vom 13. Juni 2002 über einen gemeinsamen Sortenkatalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten dar, die nicht von den in dieser Richtlinie vorgesehenen Verpflichtungen ausgenommen wären?

- 2 - Oder stimmt der Anwendungsbereich dieser Richtlinie vielmehr mit dem sich aus den Art. 2 und 3 sowie Anhang I B der Richtlinie vom 12. März 2001 ergebenden überein, und sind durch Mutagenese gewonnene Sorten auch von den Verpflichtungen ausgenommen, die die Richtlinie vom 13. Juni 2002 in Bezug auf die Eintragung genetisch veränderter Sorten in den gemeinsamen Katalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten vorsieht? 3. Stellen die Art. 2 und 3 sowie Anhang I B der Richtlinie 2001/18/EG vom 12. März 2001 über die absichtliche Freisetzung genetisch veränderter Organismen in die Umwelt insoweit, als sie die Mutagenese vom Anwendungsbereich der in der Richtlinie vorgesehenen Verpflichtungen ausnehmen, eine Maßnahme der vollständigen Harmonisierung dar, die es den Mitgliedstaaten untersagt, durch Mutagenese gewonnene Organismen ganz oder teilweise den in der Richtlinie vorgesehenen oder anderen Verpflichtungen zu unterwerfen, oder verfügten die Mitgliedstaaten bei ihrer Umsetzung über ein Ermessen hinsichtlich der Festlegung der Regelung für durch Mutagenese gewonnene Organismen? 4. Kann die Gültigkeit der Art. 2 und 3 sowie der Anhänge I A und I B der Richtlinie 2001/18/EG vom 12. März 2001 insoweit, als diese Bestimmungen für durch Mutagenese gewonnene genetisch veränderte Organismen keine Maßnahmen der Vorsorge, der Verträglichkeitsprüfung und der Rückverfolgbarkeit vorsehen, im Hinblick auf das in Art. 191 Abs. 2 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union verankerte Vorsorgeprinzip in Frage gestellt werden, wenn man die Entwicklung der gentechnischen Verfahren, die Entstehung neuer Pflanzensorten, die durch diese Verfahren gewonnen werden, und die derzeitigen wissenschaftlichen Unsicherheiten hinsichtlich der Auswirkungen dieser Verfahren und der damit verbundenen potenziellen Risiken für die Umwelt und die Gesundheit von Mensch und Tier bedenkt? II. Rechtliche Würdigung und Vorschlag der Republik Österreich zur Beantwortung der Vorlagefragen: 1. Zu Frage 1: (2) Durch klassische Mutagenese gewonnene Organismen sind grundsätzlich genetisch veränderte Organismen im Sinne von Art. 2 Z 2 der Richtlinie 2001/18/EG vom 12. März 2001, da es sich bei ihnen definitionsgemäß um Organismen mit Ausnahme des Menschen handelt, deren genetisches Material so verändert worden ist, wie es auf natürliche Weise durch Kreuzen und/oder natürliche Rekombination nicht möglich ist. Deshalb mussten diese Organismen (nach Art. 3 und Anhang I B der Richtlinie) von den Verpflichtungen bezüglich der Freisetzung und des Inverkehrbringens von genetisch veränderten Organismen ausgenommen werden. Andernfalls

- 3 - wären mit Inkrafttreten der Richtlinie alle bis dahin bekannten (konventionellen) Formen der Mutagenese plötzlich als gentechnische Verfahren anzusehen gewesen. Darauf nimmt auch Erwägungsgrund 17 der Richtlinie ausdrücklich Bezug: Diese Richtlinie sollte nicht für Organismen gelten, die mit Techniken zur genetischen Veränderung gewonnen werden, die herkömmlich bei einer Reihe von Anwendungen angewandt wurden und seit langem als sicher gelten. (3) Daraus folgt, dass die Richtlinie jedenfalls nicht für diejenigen Mutagenese- Methoden, die zum Zeitpunkt ihres Inkrafttretens bereits routinemäßig eingesetzt wurden, gilt. Die Bewertung der neuartigen Mutagenesetechniken sollte jedoch einer Einzelfallprüfung auf europäischer Ebene unterworfen werden. 2. Zu Frage 2: (4) Durch Mutagenese gewonnene Sorten im Sinne von Art. 4 der Richtlinie 2002/53/EG vom 13. Juni 2002 über einen gemeinsamen Sortenkatalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten stellen nicht genetisch veränderte Sorten dar, die von den in dieser Richtlinie vorgesehenen Verpflichtungen ausgenommen wären. Der Anwendungsbereich dieser Richtlinie stimmt vielmehr mit dem sich aus den Art. 2 und 3 sowie Anhang I B der Richtlinie 2001/18/EG vom 12. März 2001 ergebenden überein, und sind durch Mutagenese gewonnene Sorten auch von den Verpflichtungen ausgenommen, die die Richtlinie vom 13. Juni 2002 in Bezug auf die Eintragung genetisch veränderter Sorten in den gemeinsamen Katalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten vorsieht. 3. Zu Frage 3: (5) Die Art. 2 und 3 sowie Anhang I B der Richtlinie 2001/18/EG vom 12. März 2001 über die absichtliche Freisetzung genetisch veränderter Organismen in die Umwelt stellen insoweit, als sie die Mutagenese vom Anwendungsbereich der in der Richtlinie vorgesehenen Verpflichtungen

- 4 - ausnehmen, eine Maßnahme der vollständigen Harmonisierung dar, die es den Mitgliedstaaten untersagt, durch Mutagenese gewonnene Organismen ganz oder teilweise den in der Richtlinie vorgesehenen oder anderen Verpflichtungen zu unterwerfen. Die Mitgliedstaaten verfügen bei ihrer Umsetzung über kein Ermessen hinsichtlich der Festlegung der Regelung für durch Mutagenese gewonnene Organismen. 4. Zu Frage 4: (6) Die Gültigkeit der Art. 2 und 3 sowie der Anhänge I A und I B der Richtlinie 2001/18/EG vom 12. März 2001 kann insoweit, als diese Bestimmungen für durch Mutagenese (mittels der neuen Techniken) gewonnene genetisch veränderte Organismen keine Maßnahmen der Vorsorge, der Verträglichkeitsprüfung und der Rückverfolgbarkeit vorsehen, im Hinblick auf das in Art. 191 Abs. 2 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union verankerte Vorsorgeprinzip in Frage gestellt werden, sofern bei einer (allfälligen zukünftigen) Einzelfallprüfung auf europäischer Ebene festgestellt wird, dass bei bestimmten neuen Mutageneseverfahren Risiken vorliegen. Wien, am 18. Jänner 2017 Für die Republik Österreich: Dr. Gerald Eberhard