Jugendlichenbeurteilungssystem (JUBS) Phasenmodell

Ähnliche Dokumente
Heimordnung. Riederenholz Wohnheim für Kinder und Jugendliche

Der Kindergarten. Informationen für Eltern. im deutschsprachigen Teil des Kantons Bern. Erziehungsdirektion des Kantons Bern

Vorlage-Raster für. ein Ich-Buch

Übersicht Betreuungsangebote


gleis 1. stellt sich vor

Kampf, Abgabe, Kooperation? wo geht s hin Familie? - Familienarbeit nach dem SIT-Ansatz im Rahmen der Hilfen zur Erziehung durch das Flattichhaus der

Konzept «Soteria Bern» «Wohnen & Co.»

Verordnung Arbeitszeiten

Villa Vita. Betreutes Wohnen. Betriebs- und Betreuungskonzept. Villa Vita

Trainee-Programm für angehende Fachmarktleiter/innen

Curriculum Softskills für Experten

FAMILIEN UNTERSTÜTZENDER DIENST

Modul: Soziale Kompetenz. Vier Ohren. Zeitl. Rahmen: ~ 45 min. Ort: drinnen

wisli betreutes wohnen «In der Gemeinschaft jeden Tag aufs Neue meistern!»

metaphysisches Autogenes Training nach Sauter-Institut Heike Prahl Motopädin, -therapeutin, metaphysische psychologische Beraterin

Alters- und Pflegezentrum Neuwies

Risflecting will optimieren nicht minimieren und zwar die Fähigkeit der Menschen, sich dem Risiko Leben mit einem Optimum zu stellen.

Umgang mit elektronischen Medien Inhalt:

für eltern familien kinder jugendliche begleitetes wohnen

Abklärung 4 Wochen Abklärung 1 3 Monate Vorbereitungszeit 3 12 Monate

KOMPETENZZENTRUM FÜR LEBENSQUALITÄT WOHNEN SELBSTBESTIMMT DAS LEBEN GENIESSEN

Connecting People: Patenschaftsprojekt für unbegleitete junge Flüchtlinge in Korneuburg. Infoabend am , Uhr im GH Barenth

Bitte frankieren. Pro Infirmis Zürich. Wohnschule. Hohlstrasse 560 Postfach 8048 Zürich. Wohnschule. Die Tür ins eigene Zuhause.

Assoziierte Plätze Geben Sie ein Zuhause auf Zeit. Werden Sie Gastfamilie.

Anonymisiertes Beispiel für ein Ich-Buch

Eingewöhnung. Wie ein guter Start gelingt

SAKSA. Engagieren Sie!

Inhalt. Impressum AWO Schleswig-Holstein ggmbh Jugend- und Familienhilfe Projektgruppe Demokratie in der Heimerziehung

Suchttherapiezentrum OPEN FO B 3.2 Phasenregelung

Unbegleitete Minderjährige in der Schweiz Informationsbroschüre

OSTSCHWEIZER STRAFVOLLZUGSKONKORDAT

Wir sind für Sie da. Unser Gesundheitsangebot: Unterstützung im Umgang mit Ihrer Depression

Die Dargebotene Hand Zentralschweiz. Info-Dossier. für Interessierte an der freiwilligen Mitarbeit. bei Telefon 143 Zentralschweiz

Feedback 360. Übersicht der Stärken und Schwächen: Erfolgsorientierung. Führungsverhalten. Kommunikationsfähigkeit. Kompetenzen. Kundenorientierung

Erscheinungsdatum: Dezember 2010 Texte: Bürgerliches Waisenhaus Bilder Seite 2/3; 6/7; 8/9; 12/13: Benno Hunziker Bilder übrige: Archiv Bürgerliches

Trinkt jemand in deiner Familie zu viel Alkohol oder nimmt Drogen?

KALENDER 2016 LERNCOACHING. Coache Dich selbst - werde fit fürs Lernen! ile - ich lern einfach! Iris Komarek. Die 40 besten Lerntricks

RECRUITING KARRIERE- / BEWERBUNGSBERATUNG OUTPLACEMENT-BERATUNG VERGÜTUNGSBERATUNG

Protokoll des Arbeitskreises Krankenhäuser vom 07. September Vergiss mich nicht Patenschaftsprojekt für Kinder von suchtmittelabhängigen Eltern

Zusammenwachsen l. Jugendamt

HPLG Tarife, Vertrag, Kostengutsprachen HEILPÄDAGOGISCHE LEBENSGEMEINSCHAFT TERRY UND PAUL HOFMANN-WITSCHI 1/2013

Prozesse und Übergänge in der Rehabilitation

Seniorenwohnanlage Am Baumgarten

FES. Freie Evangelische Schule Heidenheim. Kindertagesstätte Grundschule Realschule

Tagesstrukturen Niederrohrdorf A - Z für Eltern Schuljahr 2013/14

Konzept Netzwerk. Inhaltsverzeichnis. begleiten beraten bewegen. Wohnen Bildungsklub Freizeitklub

SVFKM Tagung 4. November Schule und danach Anforderungen Kompetenzen Konzepte (Gabriele Rauser)

vom Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) am 20. April 2004 anerkannt

ZUSAMMENLEBEN Teamregeln WEGA

Liebe Eltern, liebe Leserin, lieber Leser,

Informationen für Kinder

Die Einlebephase dient der Akklimatisation. Jugendliche sollen Zeit erhalten, sich in die neue. Seite 2. Eintritt

(GPF) Koordinierende Fachpflegekraft in der Gerontopsychiatrie

Mitarbeiter- Gespräche

GROBKONZEPT. Professionell im: Kundenkontakt Vertrieb Präsentieren und Vorstellen von Neuheiten

Heilpädagogisches Schulheim Bern. Weissenheim. Kirchbergerstrasse Bern Tel

Kennen Sie Ihre Berufschancen?

Deine Meinung ist wichtig. Informationen für Kinder und Jugendliche zur Anhörung

Häufig gestellte Fragen. Die wichtigsten Fragen und Antworten von A bis Z.

Unsere These: Meilensteindefinitionen sind wichtig für die Projektplanung und die Bewertung des Projektstatus.

1. Wortschatz: Gefühle Ordnen Sie den Ausdrücken jeweils die passende Umschreibung zu. 2. Wut B man ist einer lustigen, gelösten Stimmung

Pädagogisches. Konzept. Kita Weisslingen

Weltenbummler oder Couch-Potato? Lektion 10 in Themen neu 3, nach Übung 5

Persönlicher Recovery-Plan

Das Heilpädagogische Schülerinternat des Bathildisheim e.v. Konzeption des Trainingswohnens

Informationen für Jugendliche

Grundsätze zur Führung und Zusammenarbeit. Ernst Schweizer AG, Metallbau

Gutachten zum Arbeitszeitreglement Schichtdienst Berufsfeuerwehr

Jahresgespräch. Gesprächsleitfaden für den erfolgreichen Mitarbeiterdialog

VILLA DEGERSHEIM. Ferien für geistig und/oder psychisch beeinträchtigte Erwachsene. Wochenend- und Ferienplätze. Verein pro Ferien

A Great Place to Work Dein Start bei GuideCom

DOWNLOAD. Alltagskompeten zen: Argumentieren und Überzeugen. Schreiben, Lesen, Reden den Alltag meistern. Katja Allani

KLINIK BETHESDA Neurorehabilitation Parkinson-Zentrum Epileptologie. KLINIK BETHESDA Tschugg. Patienteninformation


Zusammensetzung der Grundbedürfnisse

Anwendungsbeispiele einer zentralen Prozesssteuerung am Beispiel des Kantons Basel-Landschaft

3. Erkennungsmerkmale für exzessives Computerspielverhalten

LEITFADEN. Tipps für den Umgang mit blinden und sehbehinderten Patienten und Patientinnen

Kursbeschreibungen Digitalfotografie VBW Mudersbach 2014/2015

Inhouse-Coaching: Wenn Sie aus Zeitgründen oder Gründen der Diskretion nicht zu mir kommen können, komme ich gerne zu Ihnen.

senso di patria cultura salute sport gioa di vivere

Wer sind wir? Der Peterhof ist eine Fachklinik und Therapeutische Gemeinschaft für drogenabhängige Männer.

Haus 1 Montag bis Sonntag Uhr Uhr. Haus 2 Montag bis Freitag Uhr Uhr

Der Sozialdienst und die Stiftung Hilfskasse. Für Patientinnen und Patienten

Branchendaten und arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen im Gastgewerbe. Zurück zur ersten Seite

Berufsprüfung Detailhandelsspezialist/in. Fallarbeit: Präsentation und Fachgespräch. 0-Serie (Beispiel) Stand:

Waldspielgruppe. Flügepilz. Biregg. Liebt es Ihr Kind im Wald zu spielen und sich von der Natur verzaubern zu lassen?

Vielfalt fördern. Maßstäbe setzen. Coaching. Entscheidungshilfen für Kundinnen und Kunden. Deutsche Gesellschaft für Supervision e.v.

LWL Heilpädagogisches Kinderheim Hamm. Konzeption und Leistungsbeschreibung. Wohngruppe Möhnesee

Theorie-Element Die MitarbeiterInnen-Entwicklung im LOA

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus:

Handlungshilfen zur häuslichen Pflege

Brandschutzordnung nach DIN Teil A / B / C der

Handlungshilfen zur häuslichen Pflege

Arbeitszeitkalender. Schreibe Deine Arbeitszeiten auf! Sichere Deinen Lohn!

IHR PARTNER AUF DEM WEG INS BERUFSLEBEN SRH BERUFLICHE REHABILITATION

1. Einschreibekosten. 2. Anreise

Fortbildungen und Umschulungen Aktivierungsmaßnahmen BaE Maßnahmen Arbeitsgelegenheiten MAE Sonderprojekte: Perspektive 50plus Bürgerarbeit

Transkript:

Jugendheim Lory Foyer d éducation Lory Amt für Justizvollzug des Kantons Bern Office de l exécution judiciaire du canton de Berne Thunstrasse 14 3110 Münsingen Telefon 031 636 22 11 Telefax 031 636 22 12 www.ajv.pom.be.ch/fb jugendheim.lory@pom.be.ch Jugendlichenbeurteilungssystem (JUBS) Phasenmodell

1. Jugendlichenbeurteilungssystem (JUBS) Das JUBS bildet dein Verhalten ab und gibt dir an Hand einer bekannten und nachvollziehbaren Skala eine Rückmeldung über deine Stärken und Schwächen. Du wirst von den diensthabenden Mitarbeiter/innen der Wohngruppen und der Tagestrukturen täglich in verschiedenen Kriterien im Bereich Sachkompetenz (Lebenspraktische Fähigkeiten) sowie in den Bereichen Sozialkompetenz / Selbstkompetenz bewertet. Die Bewertung erfolgt pro Kriterium mit Punkten. Die Punkteskala reicht von 1-7, wovon 1 Punkt = absolut ungenügend, 4 Punkte = genügend und 7 Punkte = absolute Spitze, bedeuten. Du wirst täglich über deinen aktuellen Leistungswert sowie die daraus resultierenden Privilegien für den laufenden Tag informiert. Messkriterien Basics Grüssen Pünktlichkeit über den ganzen Tag Korrekte Kleidung Verbindlichkeit Absprachen einhalten Regeln einhalten Beziehungsbereitschaft RUMM (respektvoller Umgang mit Mitmenschen und Mitwelt) Sich einlassen, sich hinterfragen, sich abgrenzen Leistungsbereitschaft Lifere statt lafere Auseinandersetzung mit Fähigkeiten und Fertigkeiten Kommunikationsfähigkeit Lose, mitdänke, rede Situationsgerechte Ausdrucksweise Selbstständigkeit Mitdenken Verlässlichkeit Eigeninitiative

2. Phasenmodell Das Phasenmodell bildet deine Entwicklung ab. Dein Aufenthalt im Jugendheim Lory ist in verschiedene Phasen eingeteilt. Die Dauer dieser Phasen ist nicht festgelegt, sie ist unterschiedlich und hängt massgeblich von deiner Mitarbeit sowie von deiner Entwicklung ab. Eintrittsphase Klärung des Auftrages Enge Betreuung Einführung in den Heimalltag Du lernst dich im Jugendheim Lory zu orientieren und lernst unsere Strukturen kennen. Du kennst die geltenden Regeln. Die enge Betreuung hilft dir, dich in deiner neuen Situation zurechtzufinden. Du wirst in deinen neuen Alltag eingeführt und fühlst dich im Jugendheim Lory aufgenommen. Stabilisierungsphase Orientierung und Stabilität im Beziehungsgefüge wird erlebt (Bezugsperson, Gruppe, Tagesstruktur) Orientierung und Stabilität in der alltäglichen Lebensgestaltung wird von der Jugendlichen erlebt Auseinandersetzung mit der persönlichen Situation und Bereitschaft zur Mitarbeit Du beschäftigst dich mit deiner eigenen Persönlichkeit, mit deiner Geschichte und mit deiner aktuellen Situation. Es gilt, deine Begabungen und Fertigkeiten in verschiedenen Bereichen festzustellen. In Zusammenarbeit mit der Bezugsperson, mit den Mitarbeitenden und mit der Gruppe erlebst du Orientierung und Stabilität in deiner alltäglichen Lebensgestaltung. Du zeigst Bereitschaft zur Mitarbeit und bist bereit, Ziele für deinen weiteren Aufenthalt zu erarbeiten.

Perspektivenphase Neue Erfahrungsräume entdecken und damit experimentieren Entwicklung und Überprüfung von ersten Zukunftsplänen Problemlösefähigkeit entwickeln und festigen Du lernst, angemessen mit Stress und mit negativen Gefühlen umzugehen. Deine Tagesstruktur (Schule/Arbeit), eine aktive Freizeitgestaltung und Gruppenaktivitäten ermöglichen dir neue Erfahrungen, welche dich in deinen Beziehungen, in deinen Kompetenzen und in deiner Selbständigkeit stärken. Du entwickelst erste Zukunftspläne. Kommunikationsfähigkeit Individuelles Kriterium Entwicklungsphase Aktive Auseinandersetzung mit der persönlichen Leistung Zukunftspläne werden konkretisiert Verantwortung für sich und das Umfeld übernehmen Du erkennst Fortschritte bei der Umsetzung deiner Ziele und erweiterst deine Zukunftspläne. Du übernimmst sowohl für dich selber wie für die Anderen Verantwortung. Du pflegst deine internen / externen Beziehungen. Kommunikationsfähigkeit Selbstständigkeit Individuelles Kriterium

Festigungsphase Bewährung im Einhalten von individuellen Abmachungen Bewährung in der selbständigen Alltagsplanung anhand der Wochenplanung Verantwortung für die vereinbarten Ziele aktiv übernehmen Du verfolgst erfolgreich deine Zukunftspläne und hast dir unterstützende Beziehungen aufgebaut. Du bist in deiner Selbständigkeit gefestigt und beschäftigst dich mit einer möglichen Anschlusslösung. Kommunikationsfähigkeit Selbstständigkeit Individuelles Kriterium Phase der Neuorientierung / Austritt Strategien und Hilfen in der neuen Situation kennen und testen Übungsfelder für die Anschlusslösung ermöglichen Vorbereitungen zum Austritt treffen Du planst konkret deine Anschlusslösung und lernst deren Anforderungen kennen. Du kannst Verantwortung für dich übernehmen und dich eigenständig an Abmachungen halten. Du kennst Handlungsmöglichkeiten die dich in Krisensituationen unterstützen und weisst, dass du dich bei Bedarf im Jugendheim Lory melden kannst. Kommunikationsfähigkeit Selbstständigkeit Individuelles Kriterium

3. Privilegien Eintrittsphase Externe Aktivitäten Stabilisierungsphase Telefonieren Internet Externe Aktivität Urlaube GWG HGW HOW OWG 1. Woche : ab 19.30h in ihrem Zimmer. anschliessend ab 20.30h Freitag ab 21.30h Samstag ab 22.00h Nach den ersten 14 Tagen 15 min/woche Ab 8. Woche max. 2 Std.externen Ferien Keine Keine Perspektivenphase Telefonieren Internet 15min/Woche Telefonieren im Büro 2 Wochen mit Lautsprecher 2 Tel. à max.10 Minuten/Woche innerhalb der Telefonzeit Nach den ersten 14 Tagen externe begleitete Aktivitäten möglich In der Regel alle 14 Tage Sonntagsintern mit der Familie 3 Tel. à max.10 Min. auf Kosten des JHL/Woche im Büro innerhalb der Telefonzeit Internet nur in Schule Zuerst mehrere begleitete ext. Aktivitäten Aufbauend bis max. 1 Std./Woche alleine intern: in der Regel alle 14 Tage Sonntags u. alle 14 Tage einmal unter der Woche (Familie und/oder Freunde) extern: aufbauend bis max. 2 Std./ mit Familie 1 Tagesurlaub/Monat Telefonieren innerhalb der Telefonzeit auf eigene Kosten Handy u. Tel. Internetbenutzung möglich: 2x max. 30 Min./Woche Externe Aktivität Max. 2 Std./Woche Strukturierte Aktivität (Kurs, Klub, etc.) Urlaube Ferien Nach indiv. Absprache möglich intern: in der Regel alle 14 Tage Sonntags u. alle 14 Tage einmal unter der Woche (Familie und/oder Freunde) extern: max. 2 Std./ mit Familie und/oder Freunden 1 Tagesurlaub/Monat 1 Urlaub mit 1 Übernachtung/Monat Gemäss Ferienregelung 2x/Woche Freitag-Sonntag jede Woche

Entwicklungsphase Telefonieren Internet Externe Aktivität Telefonieren innerhalb der Telefonzeit auf eigene Kosten Handy u. Tel. Internetbenutzung möglich: 4x max. 30 Min./Woche Max. 3 Std./Woche Strukturierte Aktivität (Kurs,Klub, etc.) Urlaube Nach indiv. Absprache möglich intern: in der Regel alle 14 Tage Sonntags u. alle 14 Tage einmal unter der Woche (Familie und/oder Freunde) extern: max. 3 Std./ mit Familie und/oder Freunden 1 Tagesurlaub/Monat 1 Urlaub mit 2 Übernachtungen/Monat Ferien Gemäss Ferienregelung Festigungsphase 2x /Woche Freitag-Sonntag jede Woche Nach Wochenplan: Ausgang, Urlaub, Ferien nach Absprache mit der Bezugsperson der Jugendlichen. Externe Freizeitaktivität und Wochenplan für die nächste Woche muss jeweils am Mittwochabend vorhanden sein. Phase der Neuorientierung / Austritt Nach Wochenplan: Ausgang, Urlaub, Ferien nach Absprache mit der Bezugsperson der Jugendlichen. Externe Freizeitaktivität und Wochenplan für die nächste Woche muss jeweils am Mittwochabend vorhanden sein. Nach gutem Verlauf können, wenn dies Sinn macht, die Gruppenwochenenden extern bezogen werden. Abgestimmt auf die Anforderungen der Anschlusslösung. Privilegien Für den Bezug von Privilegien muss ein Punktedurchschnitt von 4 erreicht sein. Für den Bezug von Privilegien gilt kein Rechtsanspruch. Phasenwechsel Du besprichst einen möglichen Phasenwechsel mit der Bezugsperson und schreibst bei deren Zustimmung einen Antrag. Die Bezugsperson leitet deinen Antrag an die zuständige Gruppenleitung weiter, welche bei Zustimmung alle direkt beteiligten Personen zu einer Phasenüberprüfung einlädt. In diesem Gespräch wird über den Phasenwechsel und dessen Startdatum entschieden. Phasenüberprüfung / Phasenrückstufung Bei einer negativen Entwicklung (Entweichungen, Gewalt, Suchtmittelkonsum etc.) erfolgt eine Phasenüberprüfung, welche von der zuständigen Gruppenleitung festgelegt wird. Eine Phasenrückstufung ist möglich.

Phasenübersicht 1. Eintrittsphase Du lernst dich im Jugendheim Lory zu orientieren und lernst unsere Strukturen kennen. Du kennst die geltenden Regeln. Die enge Betreuung hilft dir, dich in deiner neuen Situation zurechtzufinden. Du wirst in deinen neuen Alltag eingeführt und fühlst dich im Jugendheim Lory aufgenommen. 2. Stabilisierungsphase Du beschäftigst dich mit deiner eigenen Persönlichkeit, mit deiner Geschichte und mit deiner aktuellen Situation. Es gilt, deine Begabungen und Fertigkeiten in verschiedenen Bereichen festzustellen. In Zusammenarbeit mit der Bezugsperson, mit den Mitarbeitenden und mit der Gruppe erlebst du Orientierung und Stabilität in deiner alltäglichen Lebensgestaltung. Du zeigst Bereitschaft zur Mitarbeit und bist bereit, Ziele für deinen weiteren Aufenthalt zu erarbeiten. 3. Perspektivenphase Du lernst, angemessen mit Stress und mit negativen Gefühlen umzugehen. Deine Tagesstruktur (Schule/Arbeit), eine aktive Freizeitgestaltung und Gruppenaktivitäten ermöglichen dir neue Erfahrungen, welche dich in deinen Beziehungen, in deinen Kompetenzen und in deiner Selbständigkeit stärken. Du entwickelst erste Zukunftspläne. 4. Entwicklungsphase Du erkennst Fortschritte bei der Umsetzung deiner Ziele und erweiterst deine Zukunftspläne. Du übernimmst sowohl für dich selber wie für die Anderen Verantwortung. Du pflegst deine internen / externen Beziehungen. 5. Festigungsphase Du verfolgst erfolgreich deine Zukunftspläne und hast dir unterstützende Beziehungen aufgebaut. Du bist in deiner Selbständigkeit gefestigt und beschäftigst dich mit einer möglichen Anschlusslösung. 6. Phase der Neuorientierung / Austritt Du planst konkret deine Anschlusslösung und lernst deren Anforderungen kennen. Du kannst Verantwortung für dich übernehmen und dich eigenständig an Abmachungen halten. Du kennst Handlungsmöglichkeiten, die dich in Krisensituationen unterstützen und weisst, dass du dich bei Bedarf im Jugendheim Lory melden kannst.