betrieb Meier Fischgräten-Melkstand in steiler Ausführung für entspanntes Arbeiten

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In den besten Ställen zu Hause Ausgabe 1.2014 Topthema: Konzepte für effizientes Melken Milchhof Diera Ein Betriebs- und Wachstums konzept geht auf betrieb Meier Fischgräten-Melkstand in steiler Ausführung für entspanntes Arbeiten Mindelmilch KG Hoher Durchsatz und inno- vatives Herdenmanagement Eine Fachinformation für die rentable Milchproduktion von

2 Milchprofi Die Zeit ist reif! Impulse für Ihre Milchproduktion Liebe Leserinnen und Leser, die Zeit ist reif! So könnte man kurz und prägnant die Herausforderungen um schreiben, vor deren zukunftsorientierte Milchviehhalter zur Zeit stehen. Wenige Monate vor Wegfall der Quotenregelung und damit der Möglichkeit, uneingeschränkt Milch abzuliefern, ziehen auch die Märkte für Molkerei-Produkte spürbar an was sich in steigenden Milchauszahlungspreisen niederschlägt. Folgt man Marktexperten, scheint dies auch eine langfristige Entwicklung zu sein. Denn vor allem die weltweite Nachfrage nach Milchprodukten wird kräftig und möglicherweise schneller steigen als die Produktion ihr folgen kann. Es ist also eine gute Zeit für wachstumsorientierte Milchviehhalter, die ihre Chance auch weiterhin in der Milchproduktion sehen. Trotz der guten Rahmenbedingungen ist allerdings auch sicher: Arbeitsproduktivität und -qualität werden künftig mehr denn je eine Rolle spielen. Mit unserer aktuellen Ausgabe des Milchprofis möchten wir Ihnen einige Impulse geben für die laufende Milchproduktion, das Management und auch die richtige Zukunftsstrategie Ihres Betriebes. Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre und eine erfolgreiche Zeit. Beste Grüße aus Lohmar Unser FeedRover macht s Der neue FeedRover ist ein akkubetriebener Nachschieberoboter, der ohne Schienenkörper Futter nachschiebt und über eine innovative Kraftfutterdosierung verfügt Durch ein häufigeres Nachschieben und öfteres Füttern steigt bekanntlich die Futteraufnahme und somit auch die Milchleistung. Um die Futtervorlage zu optimieren, bietet Lemmer-Fullwood jetzt den neuen FeedRover an. Er ermöglicht nicht nur das automatische Nachschieben, sondern auch eine zusätzliche Rationsergänzung oder Ausgabe von Lockfutter. Der neue FeedRover ist ein akkubetriebener Nachschieberoboter, der ohne Schienenkörper Futter nachschiebt. Der angetriebene rotierende Anschiebekörper fördert das Futter ohne Verschleppung direkt zum Barren. Futter wird nicht geschoben oder in Quergänge gedrückt. Die gewünschten Routen werden einmalig bei der Inbetriebnahme am TouchPanel einprogrammiert. Damit sind sie automatisch gespeichert. Durch dieses schienenlose Konzept sind alle Durchfahrten frei und ein zusätzlicher Montageaufwand von Querschienen entfällt. Erleben Sie den FeedRover online! Impressum Milchprofi ist eine Fachinformation der Lemmer-Fullwood GmbH, Oberstehöhe, D-53797 Lohmar V.i.S.d.P.: Lothar Weber Redaktion, Satz und Layout: agro-kontakt GmbH Mit Beiträgen von Dipl.-Ing. agr. Imke Brammert-Schröder (IBS), Dipl.-Ing. agr. Friederike Krick (FK) und Dipl.-Ing. agr. Peter Berndgen Ihr Friedhelm Lemmer

Milchprofi 3 Entspanntes Arbeiten im neuen Melkstand mit Fullexpert Vor gut einem Jahr haben Jürgen und Heide Meier ihr neues Melkzentrum in Betrieb genommen. Herzstück ist der 2 x 16er Fischgräten-Melkstand in steiler Ausführung von Lemmer-Fullwood, der ein komfortables und zügiges Arbeiten erlaubt. Fullexpert entlastet die Milcherzeuger bei der Betreuung ihrer 210 Milchkühe. Familie Meier hat mit dem Neubau des Melkhauses mit Wartebereich einen komfortablen Arbeitsplatz geschaffen. Die Milcherzeuger aus Beckdorf im Landkreis Stade haben das neue Gebäude zwischen dem alten Boxenlaufstall und der Liegehalle platziert, sodass die Wege für die Kühe kurz sind. Neu gebaut wurde zudem ein großzügiger Abkalbe-, Transit- und Selektionsbereich, der sich direkt neben dem Melkstand befindet. Schlüssiges Gesamtpaket Doch nicht nur das Melkstandkonzept, sondern vor allem das Herdenmanagementprogramm Fullexpert, haben Meiers überzeugt. Eine Milchmengenerfassung und Selektion sowie ein gutes Herdenmanagementprogramm sollten im Gesamtpaket auf jeden Fall enthalten sein, so der Betriebsleiter. In das Herdenmanagementprogramm Fullexpert fließen sämtliche Daten der Kühe ein und werden ausgewertet. Präzisionspedometer an den Beinen der Kühe zeichnen alle Bewegungs- und Liegeereignisse der Kühe auf: So lässt sich feststellen, ob sich eine Kuh mehr bewegt, weil sie brünstig ist oder ungewöhnlich viel steht Bei der Wahl des Melksystems haben sich Jürgen und Heide Meier für einen Fischgräten-Melkstand mit 2 x16 Plätzen von Lemmer-Fullwood entschieden. Die solide Bauweise der Lemmer-Fullwood-Melkstände hat sie überzeugt. Die gesamte Melktechnik ist in der Megaline Holmkassette untergebracht. Ein Rolltor mit großen Fenstern bringt Licht und im Sommer, wenn es geöffnet ist, frische Luft in den Melkstand. oder liegt, weil sie Schmerzen im Euter oder Klauenprobleme hat. Mit der Fullexpert IMA Milchanalyse werden die Fett-, Eiweiß- und Laktosewerte ermittelt und in das Fullexpert Managementprogramm eingestellt. Mit Hilfe dieser Werte lässt sich das Wohlbefinden jeder einzelnen Kuh überwachen. Stoffwechselstörungen auf der Spur Ich erkenne mit Hilfe von Fullexpert die Problemkühe deutlich früher, bestätigt Jürgen Meier, so kann ich zum Beispiel bei einer Ketose früher reagieren. Und auch die Brunsterkennung funktioniert hervorragend: Uns entgeht kaum noch eine brünstige Kuh, vor allem die nicht, die nur kurze Zeit rindern. Dieses ist besonders nachts von Vorteil. Über die Selektion nach dem Melkstand lassen sich die Kühe, die beispielsweise für die Trächtigkeitsuntersuchung durch den Tierarzt vorgesehen sind, einfach sortieren. Das spart viel Zeit und Arbeit, ergänzt Heide Meier. Die Milch fließt in einen 18.000 Liter fassenden Milchkühltank mit Wärmerückgewinnung und Brunnenwasser- Vorkühlung. Die Melkanlage wird mit der energiesparenden Kochendwasserreinigung gereinigt. (IBS) Heide und Jürgen Meier (Fotos: IBS)

5 Milch Profi Mit einer gerade erst aufgestockten Milchviehherde, einer hochmodernen Melktechnik und ausgeprägter Investitionsfreude sowie mit einem in der Region fest verankerten Netzwerk erzielt der Milchhof Diera in Sachsen überzeugende Leistungen. Friederike Krick hat für Milchprofi den Betrieb besucht. Wichtiger Partner im Gesamtkonzept ist seit 2012 Lemmer-Fullwood GmbH. Fünfzig auf einen Streich Die Milchhof Diera KG ist ein Zusammenschluss der Familien Rühle und Schlunke, die seit 1991 ihren Milchviehbetrieb in der Nähe von Dresden kontinuierlich auf Wachstumskurs halten. Einen ersten großen Schritt wagte das Unternehmen mit dem Bau neuer Stallungen für 1.000 Kühe unmittelbar nach der Wende. Mit 480 Hektar Ackerland und 220 Hektar Grünland allesamt ausschließlich für die Futterproduktion genutzt war der unternehmerische Blick von Beginn an auf die Veredelung im Milchbereich ausgerichtet. Schlunke, der auf dem Milchhof die Managementaufgaben übernimmt. Und das bei einer durchschnittlichen Lebensleistung von über 32.000 Kilogramm. Auch mit der Herdenleistung kann das Unternehmen überzeugen. Im Durchschnitt der letzten fünf Jahre liegen wir bei über 11.000 Litern, sagt Schlunke, und das bei Fett- und Eiweißgehalten von 4 beziehungsweise 3,3 Prozent. Es sind sogar 16 Kühe mit über 100.000 kg dabei. Für die Gesundheit der Kühe und damit auch für die Qualität die besten Antworten geliefert. Auch die Betreuung durch die BayWa Panschwitz-Kuckau hebt der Betriebsleiter hervor. Fixkosten im Griff Deshalb dreht sich seit April 2013 im neuen Melkhaus dreimal täglich ein Fullwood Rotary Abreast Melkkarussell mit 50 Plätzen. Natürlich hatten wir auch über den Roboter nachgedacht, erinnert sich Schlunke, das Karussell erschien uns jedoch besser geeignet für ein Unternehmen, das auf Wachstum 1 2 3 2011 investierte das Unternehmen erneut in erheblichem Umfang. Der Bestand wurde um 250 Kühe aufgestockt, 2012 entstand ein neuer, moderner Boxenlaufstall in Kathedralenbauweise, der im Frühjahr 2013 bezogen werden konnte. Mit einer vorzüglichen Reproduktionsrate von 26,4 Prozent haben wir den Bestandsaufbau weitestgehend aus eigener Kraft gestemmt, erläutert Dieter der Milch unternimmt der Betrieb größte Anstrengungen. Seit 2012 begleitet Lemmer-Fullwood den Milchhof im Bereich Melktechnik. Wir haben uns nach 20 Jahren umorientiert, weil uns das praxisnahe Lemmer-Konzept und die Vorgehensweise während der Beratungsphase überzeugt hat, erklärt Betriebsleiter Schlunke. Lemmer hat uns auf unsere Prioritätenliste ausgerichtet ist. Mit der einmaligen Investition sind die Fixkosten langfristig und gut planbar festgezurrt. Unser Fruchtbarkeitsmanagement konnte deutlich verbessert werden. Die automatisierte Tierbeobachtung durch Fullexpert von Lemmer- Fullwood ist ein Garant dafür, dass trotz wachsender Herdengröße die

Effektives Hygienekonzept Möglichst viele Arbeitsschritte sind automatisiert, beispielsweise das Dippen der Zitzen oder die Zwischendesinfektion der Melkzeuge innen und außen. Auf dem Milchhof beginnt die Hygiene bereits auf dem Spaltenboden mit zusätzlicher Schieberentmistung und in den mit einem Stroh- Kalk-Gemisch eingestreuten Liegeplätzen. Eine Euterreinigung mit Dusche ist dadurch kaum erforderlich, da die Kühe sehr sauber das Karussell betreten. Die wenigen Sekunden, die eine Melkerin für das Ansetzen des Melkzeugs benötigt, reichen für eine Euterbeurteilung einfach nicht mehr aus, meint Dieter Schlunke. Fullexpert liefert uns sicher die Tierinformationen, die wir brauchen. Einzeltierbeobachtung nicht zu kurz kommt. Ausgestattet im Vorwartebereich mit automatischem Kuhtreiber, Fullexpert gesteuerter Separation, Aktivitätsmessung mit Liegeverhalten über DPP Pedometer, Dataflow für die Leitfähigkeitsmessung und dem Milchanalysesystem IMA lässt der Melkkomplex keine Wünsche offen. Über den Präzisionspedometer DPP können wir jetzt für einzelne Kühe zwischen aktiven und Ruhezeiten unterscheiden, erläutert Dieter Schlunke. Das Verhalten der Kühe gibt zusätzliche Hinweise auf den Gesundheitsstatus, da sich das Hinlegeund Liegeverhalten bei erkrankten und Blut in der Milch. Das System macht frühzeitig auf sich anbahnende Stoffwechselstörungen aufmerksam. Das System funktioniert, bestätigt Fütterungsexperte Axel Rühle. Stabil niedrige Zellzahlen um die 170.000 können sich sehen lassen. Fullexpert mit IMA ist ein hervorragendes Prophylaxe-Instrument für alle Bestandsgrößen, um das Einzeltier 24 Stunden im Auge zu behalten. Unsere Melkerinnen stehen unter großem Zeitdruck, erläutert Schlunke. In 4,5 Stunden melken drei Frauen je Schicht die 1.250 Kühe. (FK) FullEnergy Ihr intelligentes Energiekonzept In der Milchviehproduktion liegt nichts näher, als regenerative Energien für die eigene Melktechnik zu nutzen. Mit FullEnergy ergeben sich hier vollkommen neue Perspektiven. Photovoltaik und Windkraft können als regenerative Energiequelle sinnvoll und hochwirtschaftlich genutzt werden. Hierzu bietet Lemmer-Fullwood neue FullEnergy Konzepte an. Dieses System sorgt für eine intelligente Vernetzung von Energieproduktion und Verbrauch. Die FullEnergy Mess- und Regeltechnik misst dabei kontinuierlich den Energiefluss aus Sonne und Windkraft. Überschüssige Energie wird unmittelbar zur Bildung eines Eisspeichers für die Milchkühlung und die Aufbereitung von Kochendwasserreinigung verwendet. Technisches Kernstück sind dabei die BWAC Kochendwasser-Energiesparreinigung sowie der neue kompakte Eisspeicher. FullEnergy in der Praxis: So speichern Sie erneuerbare Energien auf Ihrem Betrieb! In der Praxis bietet FullEnergy ein erhebliches Energie- Einsparungspotenzial. 4 5 6 Kühen ändert. Als besonders sicher bezeichnet der Betriebsleiter die Möglichkeiten der automatisierten Brunstbeobachtung. Fullexpert IMA liefert Axel Rühle, dem Fütterungsverantwortlichen des Milchhofs, weitere wertvolle Informationen zu jeder einzelnen Kuh. Schon bei jedem Melken misst IMA Fett, Eiweiß, Laktose 1 50 Plätze bietet das Fullwood Rotary Abreast Melkkarussell. 2 Der optimale Zugang zu den Eutern erlaubt einen hohen Durchsatz. 3 Herdenmanager Thorsten Schlunke wertet die Melkdurchgänge sofort aus 4 Dieter Schlunke hat auf dem Milchhof die Managementaufgaben übernommen. 5 Kornelia Rühle hat von ihrem Arbeitsplatz aus das Melkkarussell immer im Blick. 6 Zweimal täglich wird der 30.000-Liter Tank von der Molkerei geleert. Dazu ein Beispiel: Ein 6.000 Liter Milchkühltank mit einem 90.000 kcal Eisspeicher ermöglicht die Speicherung von 100 kw/h oder 8.333 Ah oder 700 km mit einem Elektrofahrzeug. Lassen Sie sich dieses Potenzial nicht entgehen.

6 Milchprofi 1 Für mich war auch Fullexpert ein Grund, mich für Lemmer-Fullwood zu entscheiden, sagt Betriebsleiter Alfons Kerler. 2 Denn gerade für wachstumsorientierte Betriebe mit Fremdarbeitskräften ist es wichtig, den Überblick über jede Kuh zu behalten. 1 2 3 Für jede Kuh wird ein Vitalitätsprofil erstellt, das im Zusammenspiel mit der Milchmenge und den Milchinhaltstoffen einen Überblick über den Gesundheitsstatus bzw. das Wohlbefinden der Kuh liefert. Der Durchsatz ist entscheidend Hohe Melkleistung im Karussell Fullexpert liefert Daten in optimal verwertbarer Form Die Mindelmilch KG aus Hausen bei Mindelheim im Allgäu hat ihren Milchviehbestand innerhalb eines Jahres von 220 auf 550 Kühe aufgestockt. Gemolken werden die Kühe in einem Außenmelker-Karussell mit 60 Plätzen. Der Durchsatz ist entscheidend. Dabei ist das Melkkarussell unschlagbar, sagt Alfons Kerler, der zusammen mit seiner Frau Renate sowie den KG-Partnern Alexandra und Siegfried Kienle den Milchvieh- Futterbaubetrieb führt. Bei dem Neubau des Boxenlaufstalls entschieden sich die Milcherzeuger für ein 60er Außenmelker-Karussell von Lemmer- Fullwood. Es zeichnet sich durch eine stabile Rahmenkonstruktion aus, die Bauteile sind komplett verzinkt und werden vor Ort verschraubt. Dadurch ist das Karussell langlebig und stabil. Mit dem Rotary Abreast werden 280 bis 300 Kühe in der Stunde gemolken, sodass die Arbeit pro Melkzeit in zwei Stunden erledigt ist. Zwei Melker kümmern sich um das Reinigen der Euter, das Anrüsten der Kühe und das Ansetzen des Melkgeschirrs. Routinearbeitszeit 2 x 10 Sekunden Die Kühe gehen vorwärts in das Karussell. Da die Kühe einzeln die Plattform betreten, ergibt sich ein fließender und ruhiger Melkablauf. Das schafft beste Voraussetzungen für ein zügiges Melken. Die Routinearbeitszeit pro Kuh für visuelle Kontrolle, Anmelken und Ansetzen des Melkgeschirrs beträgt nur zwei mal 10 bis 15 Sekunden. Die Arbeitsbelastung für den Melker wird reduziert, weil die Wege kurz sind und die Bedienterminals so angeordnet sind, dass der Melker sie gut erreichen kann. Außerdem sind die Melkzeuge kurz und kompakt und dadurch leicht zu handhaben. Gemolken wird dreimal täglich, die Herdendurchschnittsleistung beträgt derzeit rund 9700 kg Milch pro Jahr. Die Milchviehherde ist in kurzer Zeit stark gewachsen. Im vergangenen Jahr im Mai standen noch 220 Kühe im alten Stall, heute sind es 550 Kühe, die in einem neuen Boxenlaufstall mit viel Kuhkomfort, Licht und Luft untergebracht sind. Die KG-Partner haben viele Kühe dazugekauft, ganze Milchviehherden mussten in den Bestand integriert werden. Ein solcher Wachstumsschritt erfordert ein gutes Herdenmanagement. Das war für Alfons Kerler ein Grund,

Milchprofi 7 Perfektes Herdenmanagement sich für Lemmer-Fullwood zu entscheiden. Um jederzeit einen aktuellen Überblick über den Gesundheitsstatus der Herde zu haben, setzt der Betriebsleiter auf das Herdenmanagementprogramm Fullexpert, das zusammen mit dem Milchanalysesystem IMA (Inline Milk Analyzer) wertvolle Informationen für das Fütterungs- und Herdenmanagement liefert. Während des Melkens werden neben der Milchmenge auch die Inhaltstoffe Fett, Eiweiß und Laktose sowie Blut in der Milch bei jeder Kuh 3 Alfons Kerler vertraut beim Herdenmanagement auf Fullexpert. Das wirtschaftliche Risiko ist größer geworden, sagt der Betriebsleiter im Hinblick auf das Wachstum seines Kuhbestandes. Deshalb ist es wichtig, Informationen über den Gesundheitszustand der Kühe in optimal verwertbarer Form aufbereitet zu bekommen. Und das leistet Fullexpert. Stoffwechsel- und Mastitiserkrankungen lassen sich ebenso wie Lahmheiten frühzeitig erkennen. Auffällige Kühe werden im Betriebs-PC übersichtlich aufgelistet. Alfons Kerler und sein Team nutzen diese Informationen über den Gesundheitsstatus täglich. Ist eine Kuh auffällig, wird sie nach dem Melken in die Behandlungsstraße selektiert. Dort kann sie bequem und gefahrlos untersucht werden, ohne unnötigen Stress für Mensch und Tier. Die Eutergesundheit hat sich in der Herde nach Einzug in den neuen Stall deutlich verbessert. Der Zellgehalt ist um 100.000 Zellen auf 180.000 gesunken. Der Betriebsleiter führt es auf die Melktechnik, das dreimalige Melken und Fullexpert zurück. gemessen. Kalibriert wird das System durch das Einlesen der LKV-Daten. Damit liefert Fullexpert IMA frühzeitig Daten auf sich anbahnende Stoffwechselstörungen oder Euterentzündungen. Außerdem lassen sich mit den aktuellen Auswertungen die Futterrationen rasch optimieren. Zusätzlich messen Präzisionspedometer, die an den Beinen der Kühe angebracht sind, die Vitalität der Tiere und zeichnen die Liegezeiten auf. Informieren Sie sich über unsere aktuellen Melkstandkonzepte! Technik-Tipp Erhöhen Sie die Melkeffizienz mit dem Lift n GO! Schnell-Start-System. Ziel jedes Milchviehhalters ist ein effizienter Melkvorgang mit zügigen Abläufen und einem hohen Arbeitskomfort. Der stündliche Durchsatz sollte so hoch wie möglich sein, um die Melkzeit insgesamt zu verkürzen. Voraussetzung dafür ist neben einer straffen Routine die moderne technische Ausstattung des Melksystems, um die Arbeitsproduktivität zu erhöhen. Innovatives Schnell- Start-System Dabei hilft Ihnen das Lift n GO!- System von Lemmer-Fullwood. Das Schnellstartmodul ermöglicht den Melkstart ohne vorherigen Knopfdruck am Melkplatzterminal. Es kann in alle bestehenden Anlagen mit Abnahmeautomatik bzw. Milchmengenmessung in tegriert werden. Allein durch leichtes Anheben des Melkzeuges erfolgt die Aktivierung des Lift n Go!-Systems. Das Abnahmeseil wird automatisch entlastet und das Melkzeug lässt sich so direkt unter das Euter der Kuh führen. Somit entfällt bei der täglichen Arbeitsroutine der Knopfdruck auf den Melkplatzterminal. Sie sparen bei jeder Melkzeit wertvolle Minuten ein.

8 Milchprofi Neue US Studie belegt: Durch Aktivitätsmessung kann Mastitis früher erkannt werden In einem aktuellen Forschungsprojekt haben Wissenschaftler des Veterinärmedizinischen Lehrstuhls der Universität Iowa jetzt untersucht, inwieweit das Bewegungsverhalten von Milchkühen Rückschlüsse auf deren gesundheitlichen Zustand liefert. Dabei kommen die Forscher zu dem Ergebnis, dass die Verhaltensänderung der Kuh, beispielsweise bei ihrer täglichen Lauf-, Liege- und Stehzeit, deutlich früher auf Eutererkrankungen hinweist, als klinische Symptome. Mit der Studie wurde auch die Funktion und Messgenauigkeit moderner Pedometer-Systeme belegt, die zur Erfassung der Schrittzahlaktivität eingesetzt werden. In der Studie wurde in zwei Kuhgruppen mit jeweils 80 Kühen die Aktivität der Tiere gemessen. Zwei Wochen vor dem Kalbetermin wurden die Tiere mit den Pedometern ausgestattet. Die Fußpedometer erfassten exakt die Schrittzahl, die Dauer der Liegeperiode sowie die Stehzeiten der Kühe. Die Messung endete zwei Wochen nach Abkalbung. Eines der wichtigsten Ergebnisse aus dem Versuch ist, dass durch die Erfassung und Auswertung der Schrittzahlaktivität Eutererkrankungen viel früher als üblich erkannt wurden. Bereits zwei Tage bevor eine Mastitis von den betreuenden Melkern erkannt wurde, gab es bereits Änderungen im Tierverhalten. Vor allem die Liegeperioden der erkrankten Tiere reduzierten sich deutlich. Zudem verlängerten sich die täglichen Stehzeiten der Tiere im Durchschnitt sogar um mehr als zwei Stunden. Auch die allgemeine Bewegungsaktivität der Tiere nahm ab, was vor allem durch Schmerzen im Euter, beispielsweise während der Liegezeit, erklärt werden kann. (PB) Weitere Infos zur Studie unter www.lemmer-fullwood.info Keiner kennt Ihre Kühe besser als Fullexpert