FAMILIENGERICHTSHILFE. Rechtsgrundlage: KindNamRÄG 2013

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Transkript:

FAMILIENGERICHTSHILFE Rechtsgrundlage: KindNamRÄG 2013

Aufbau und Ausbau Start des Modellprojekts im Jänner 2012 Start Ausbaustufe 0 im Februar 2013 mit dem KindNamRÄG 2013 Erweiterung der Modellprojektstandorte um den Besuchsmittler Start Ausbaustufe 1 im Juli 2013 Start Ausbaustufe 2 Anfang des Jahres 2014 Start Ausbaustufe 3 Juli 2014

Modellprojekt und Ausbaustufe 1 Feldkirch Innsbruck Salzburg Linz St. Pölten Amstetten Leoben / Bruck an der Mur Klagenfurt Graz Wien Wien - BG Innere Stadt Wiener Neustadt Eisenstadt Modellprojekt Ausbaustufe 1

Ausbaustufe 2 und Ausbaustufe 3 Feldkirch Ried i. Innkreis Wörgl Innsbruck/ Imst Wels/ Vöcklabruck Linz St. Pölten Amstetten Salzburg/ Bruck a.d. Mur/ St. Johann Liezen i. Pongau Graz Klagenfurt Villach Steyr Krems an der Donau Wien/ Korneuburg Wien - BG Innere Stadt Wiener Neustadt Eisenstadt/ Oberwart Fürstenfeld Modellprojekt Ausbaustufe 1 Ausbaustufe 2 Ausbaustufe 3

Organisation der Familiengerichtshilfe Entwickelt durch das Bundesministerium für Justiz Anstellung des Personals durch die Justizbetreuungsagentur Regionale KontaktrichterInnen als Schnittstelle zwischen FamiliengerichtshelferInnen und Richterschaft

Struktur der Familiengerichtshilfe Bereichsleitung/stellvertretende Bereichsleitung für den jeweiligen OLG Sprengel Teamleitung pro Team MitarbeiterInnen VerwaltungspraktikantInnen

Qualifikation der MitarbeiterInnen PsychologInnen, Klinische und GesundheitspsychologInnen SozialarbeiterInnen PädagogInnen Zusatzausbildungen (wie z. B. MediatorInnen)

Rechte und Pflichten Ladung und Befragung von Parteien und von Personen, die über die Lebensumstände eines minderjährigen Kindes Auskünfte erteilen können Rechtsanwälte sollten durch das Gericht von Beiziehung der Familiengerichtshilfe informiert werden Unmittelbaren Kontakt zum Kind herstellen Personen, in deren Obhut das Kind steht, sind verpflichtet, einen solchen Kontakt zu dulden Bei Nichtmitwirken kann das Gericht Zwangsmittel verhängen

Rechte und Pflichten Auskunfts- und Akteneinsichtsrecht gegenüber Sicherheitsbehörden, StA, Gerichten sowie Einrichtungen zur Unterrichtung, Betreuung und Behandlung Minderjähriger Auskunftsrecht gegenüber der Kinder- und Jugendhilfe Verschwiegenheitspflicht, außer bei einer amtlichen Mitteilung (z. B. Gefährdungsmeldung; Bericht ans Gericht) Berichterstattung dem Gericht gegenüber in schriftlicher Form oder in mündlicher Verhandlung Neutrale Stellung, Allparteilichkeit

Ziele Verbesserung der Qualität der Entscheidungsgrundlagen Nachhaltigere Lösungen familiärer Konflikte Entlastung des Familiensystems Häufigere gütliche Einigungen Fokussierung des Verfahrens auf wesentliche Aspekte Vermeidung von Rollenkonflikten der FamilienrichterInnen und der Kinder- und Jugendhilfe

Aufgaben der Familiengerichtshilfe Die Familiengerichtshilfe arbeitet ausschließlich im Auftrag des Richters Obsorge- und Kontaktrechtsverfahren: Erzielen einer gütlichen Einigung Unterstützung bei der Informationssammlung Unterstützung der Entscheidungsfindung

Grundsätze Arbeiten im interdisziplinären Team In jeder Phase auf eine einvernehmliche Lösung hinwirken Vermeidung von Belastungen des Kindes durch Mehrfachbefragungen Die Familiengerichtshilfe trägt die fachliche Verantwortung zu entscheiden, ob die Beantwortung der Fragestellung im Rahmen ihrer Möglichkeiten liegt.

Grenzen bei akuter Gefährdung des Kindes (KJH) beim Verdacht auf sexuelle Gewalt bei Rückfallprognosen bei ICD-Diagnostik, Beurteilung psychisch kranker Eltern bei bestimmten Untersuchungsmethoden z.b. Säuglings-Mutter-Interaktionsbeobachtungen, Bindungsdiagnostik

Auftragsarten Clearing Spezifische Erhebung Fachliche Stellungnahme Besuchsmittlung

Clearing Gespräche mit Parteien deeskalierend und lösungsorientiert Möglichkeit einer gütlichen Einigung Empowerment und Bewusstseinsbildung der Eltern gegebenenfalls Einbeziehung des Kindes Übermittlung der Vereinbarung/des Berichts an das Gericht

Spezifische Erhebungen Überprüfung einzelner klar definierter Sachverhalte Sammlung von Informationen und Zusammenfassung dieser in einem Bericht Fachliche Einschätzung oder Anmerkung im eingeschränkten Auftragsbereich

zum Beispiel Fachliche Stellungnahme... zur Ausübung des Kontaktrechts des Vaters/der Mutter, in welchem Ausmaß die Kontakte dem Kindeswohl zuträglich sind.... unter Gegenüberstellung der alternativen Regelung der Obsorge (alleinige Obsorge der Mutter/des Vaters, gemeinsame Obsorge) zu erstatten. Produkt einer interdisziplinären Zusammenarbeit unter Einbeziehung des Teams des jeweiligen Standortes Beobachtungen und Interpretationen werden getrennt voneinander dargestellt Die Wertung der von der Familiengerichtshilfe zur Verfügung gestellten Informationen obliegt dem Gericht! Fachliche Stellungnahme Gutachten

Fachliche Stellungnahme Erhebungen Explorationsgespräche Interaktionsbeobachtungen Hausbesuche gegebenenfalls psychologische Testungen Fachliche Stellungnahme Anführung aller Erhebungen Beantwortung der Fragestellung und Diskussion anhand Fachliteratur Maßnahmenempfehlung

Besuchsmittlung bei Problemen in der konkreten Ausübung der persönlichen Kontakte mindestens drei Monate Vorgehensweise Gespräche mit den Eltern Anwesenheit bei der Vorbereitung der persönlichen Kontakte und bei der Übergabe des Kindes möglich Möglichkeit der Intervention (z.b. bei kurzfristigen Absagen) Bericht an das Gericht Abgrenzung zur Besuchsbegleitung!

Weitere Informationen www.bmj.gv.at www.jba.gv.at www.help.gv.at

VIELEN DANK!