Glasrecycling Ein Beitrag zur Ressourcenschonung

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Transkript:

Glasrecycling Ein Beitrag zur Ressourcenschonung Dr. Eckart Döring, Manager Batch Supply Glass Ceramics & Borofloat Dr. Eckart Döring - sheet 1

Glas ist eine Substanz, welche sehr ressourceneffizient hergestellt werden kann nimm 60 Teile Sand, (-> Oxid) 180 Teile Asche aus Meerespflanzen, (-> Oxide) 5 Teile Kreide (-> Karbonat) und du erhältst Glas Dr. Eckart Döring - sheet 2

Energie, Abwärme Glasherstellung, Ressourcen- Nutzung Reduzierung CO2, durch Nutzung von natürlichen NOX,Silikaten und Scherben SO2 Schmelzen Dr. Eckart Döring - sheet 3 SilikatBildung Energie Erwärmen, Energie Rohstoffe, Scherben Formgebung, Kühlen Produkt, Glas

Glas kann beliebig oft recycelt werden Die Nutzung von Scherben reduziert den Einsatz primärer Rohstoffe Geringere Verluste durch Verstaubung und Verdampfung ( ca. 7-15%) Energieeinsparung, ca. 2-3% pro 10 % Scherbenzusatz Beides verlängert die Lebensdauer des Schmelzaggregates Reduzierung der Kosten für den Glashersteller -> Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit Dr. Eckart Döring - sheet 4 Verringerter Ressourcen - Verbrauch durch längere Standzeit des SchmelzAggregates

Für Behälterglas und Flachglas existiert in vielen Teilen Europas ein gut funktionierendes Recyclingsystem Landesweite Sammelsysteme in vielen Ländern Europas industrielle Aufbereitung der Scherben durch eine Vielzahl von Unternehmen Nutzung der Scherben durch die Glashersteller Innerhalb dieser Glasarten ist die jeweilige chemische Zusammensetzung nahezu konstant Die Einsetzbarkeit der Scherben hängt direkt von der Qualität der Aufbereitung ab Bis zu 95% aufbereitete Scherben werden eingesetzt Dr. Eckart Döring - sheet 5

wenn die Qualität stimmt Anforderungen: Verunreinigung maximal im ppm Bereich -> dies erfordert den Einsatz von Hochtechnologie bei der Aufbereitung der Scherben Neue Produkte und Technologien stellen neue Herausforderungen an die Recycling- Industrie : Verbundglas, keramische Schichten, hitzebeständige Gläser, Bleigläser, Die Anforderungen können nur durch den Einsatz von Hochtechnologie in der Sortierung eingehalten werden: - Optische Sortiergeräte, Röntgengeräte (XRF) Dr. Eckart Döring - sheet 6

Die Einhaltung des Blei- Grenzwertes im Behälterglas stellt ein Problem dar excitation source Offizieller Grenzwertdetector : 100 ppm (seit 2001) signal 2 signal 1 Ausnahmeregelung: Summe Schwermetalle < 250 ppm cit ex λexc,1 λem,1 o ati Mögliche Quellen für denambleineintrag sind :z.b.: be d Alte Behältergläser mit te erhöhtem Bleigehalt c λem,2 fle λexc,2 Bleikristallgläser e r Fernsehkonusglas (CRT) Aufgrund des hohen Scherbensatzes findet eine Akkumulation statt controller sample nb m ea Mittels XRF ( Röntgen ) oder UV stimulierter, optischer Fluoreszenz können bleihaltige Scherben detektiert und aussortiert werden transport belt unit Dr. Eckart Döring - sheet 7

Spezialgläser Mengenanteile im Recycling Optisches Glas 1% Dissipative Verwendung Fernsehglas 50% Recycling möglich, aber Glaskeramik 24% Borosilikatglas 25% Fernsehglas Dr. Eckart Döring - sheet 8 Borosilikatglas Glaskeramik Optisches Glas

Warum konnte Fernsehglas recycelt werden? Glas stellt 60 65 % der Masse eines TVs dar! Leuchtschicht und Konusglas sind als gefährlicher Abfall deklariert! Das Glas muss recycelt werden, um die Anforderungen der WEEE für TV Geräte zu erfüllen Dr. Eckart Döring - sheet 9

Eine Life-Cycle-Analyse half, das fehlende Stück im Kreislauf zu identifizieren Konsument Kommunale Sammlung E-Schrott Recycler CRT Zerleger? CRT-GlasHersteller Andere Entsorgung z.b. Deponierung, Ost-Europa, Straßenbau, Behälterglas,.. Handel Dr. Eckart Döring - sheet 10 TV/PC-Monitor Hersteller (Setmaker) CRTHersteller

Durch die aktive Akquisition seitens SCHOTT konnte ein ökönomisch tragbares Recycling realisiert werden TV Zerleger Andere Entsorgung Kommunale Sammlung Konsument E-Schrott Recycler Glas Recycler CRT-Glas Hersteller Akquisition Schott Derzeit gibt es keine sinnvolle Nutzung für das Fernsehglas! Händler Dr. Eckart Döring - sheet 11 TV/ PC-Monitor Hersteller (OEM) CRTHersteller

Warum existiert bis heute noch kein flächendeckendes Recycling für Borosilikat Gläser? Dissipative Nutzung Verunreinigungen Mischung mit anderen Materialien (Kunststoff, Metall) Geringe Umweltrelevanz, Hohe hydrolytische Stabilität Aufwändige Logistik notwendig da geringe Mengen- Konzentration Keine Sammellogistik existent Recycling bisher nur vom direkten Kunden darstellbar Dr. Eckart Döring - sheet 12

Recycling von Glaskeramik? Die Entsorgung erfolgt bisher zusammen mit weißer Ware -> die Glaskeramik verschwindet in der Shredderleichtfraktion Geringe Umweltrelevanz chemisch extrem stabil Die Recyclingquote wird bei Herden allein durch das Recycling des Metalls erreicht Es existiert bisher keine Rückführ- Logistik Demontagetechnologie muss noch entwickelt werden Der Zugriff auf das Material wird durch die Möglichkeit zur Optierung des Abfalls erschwert! Dr. Eckart Döring - sheet 13

Die Qualität der Scherben und der Aufwand, diese einzusetzen sind immer miteinander verknüpft Dr. Eckart Döring - sheet 14

Recycling im Spannungsfeld konkurrierender Anforderungen Kosten der Aufbereitung Rohstoffwert + Einsparungen durch Recyclat- Einsatz Anforderungen an die Qualtität des Recyclates Dr. Eckart Döring - sheet 15 Einsetzbare Technologien

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit! Dr. Eckart Döring - sheet 16