Vollautomatische Produktionslogistik für EW-Getränke. Harald Jakoby

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Transkript:

Vollautomatische Produktionslogistik für EW-Getränke Harald Jakoby Berlin, 24.10.2013

Das Unternehmen Gerolsteiner Brunnen Gründungsjahr: 1888 Gesellschafter: Bitburger Holding GmbH, Bitburg (51 %) Buse KSW GmbH & Co. KG, Bad Hönningen (32 %) Privater Streubesitz (17 %) Netto-Warenumsatz 2012: 212,8 Mio. Absatz 2012 in hl: Absatz 2012 in Füllungen: Vertriebsgebiete international: 6,2 Mio. 725 Mio. USA, Japan, BeNeLux, etc. Mitarbeiter: 733 Azubis: 46 2

Einzigartig gut seit 1888. 1888 heute 3

2013 Wo stehen wir heute? Technologische Vielfalt Verpackungsvielfalt: Glas- und PET-Mehrweg, Glas- und PET-Einweg mit verschiedenen Umverpackungen Apparative Vielfalt: 12 Abfüllanlagen Produktvielfalt: natürliches Mineralwasser (mit, mit wenig und ohne CO 2 ) Heilwasser Schorlen Wasser mit Geschmack aber ohne CO 2 4

Rückblick alte Struktur EW-Lagerung Mehrweg / Einweg Mehrweg / Einweg 5

Ziel der Effizienzsteigerung im Einwegbereich Bestmögliche Produktivität 6

Bisherige Entsorgung der EW-Anlagen und Lagerung Bisheriger Aufwand 2 Großstapler à 8 Tonnen Tragkraft 7 Gabelstaplerfahrer in 3 Schichten Aufgabenstellung Automatisierte Lösung Wartungsarm Geringstmöglicher Personaleinsatz Produktivitäts-Optimierung Adäquate Amortisationsszeit Geringe laufende Kosten 7

Planung Kompaktlager Bessere Flächenausnutzung Inhouse-System Einfache Technik Hohe Ein- und Auslagerleistung Geringere Investitionssumme Hohe Lagerdichte bei wenigen SKUs Niedrige Wartungskosten Begrenzte Anzahl SKU Maximale Höhe: 2,23 m Geringere Lagerauslastung durch Anbruchkanäle contra pro Hochregallager Hohe Umschlagszahlen Durch geringe Stellplatztiefe strikteres FiFo möglich Methode der Wahl bei hoher Komplexität und hoher Artikelvielfalt Geringe Flächenproduktivität Viele RBG für hohe Aus- / Einlagerleistung 8

Planung Flächen- und Raumeffizienz eines Kompaktlagers (KPL) vs. eines Hochregallagers (HRL) KPL HRL 9

Umsetzung Technische Innovationen und Highlights RBG-/ Orbiter-Technik kabellos Datenübertragung mittels Laser Spannungsversorgung mittels Kondensatoren Überbauter Versandbereich Erstmalig bei einem Kompaktlager realisiert Integrierter Displaybau Automatische Anbindung Automatischer Wareneingang und Lagerung von ¼- und ½-Chep-Displays 10

Umsetzung Ergebnis: Die Lösung von SSi Schäfer-Noell Giebelstadt erhält den Zuschlag Kompaktlager mit 18.500 Stellplätzen Aufbau in 2 Stufen zu 9.600 Stellplätzen Kanaltiefe 11 bis 12 Paletten 6 Gassen, 7 Stellplatzebenen Einlagerleistung: 117 Paletten pro Stunde 10 Verladetore 9 Auslagerbahnen, 1 Einlagerstrecke Einlagerregale ausschließlich für Europaletten Auslagerleistung: 225 Paletten pro Stunde 11

Fazit - lessons learned Eine funktionale Ausschreibung lässt Raum für Innovationen Zeitbedarf für die Einlaufphase Gestiegener Qualitätsanspruch zu berücksichtigen Verladung vom LKW-Fahrer ist gelernte Praxis Abfertigungszeit stabil unter 40 Minuten Hohe Verfügbarkeit, hohe Zuverlässigkeit und Systemstabilität Effizienzziele vollumfänglich erreicht Das Kompaktlager ist die Produktivitätssäule der neuen Gerolsteiner Einweg-Welt. 12

Ausführung zum System Navigationstechnik Navigationsmöglichkeiten: Laser Navigation Magnetpunkt Navigation Induktive Navigation Gründe für die induktive Navigation: Gängigste und zuverlässigste Art der Navigation Kostengünstige Fahrzeugsteuerung Erlaubt hohe Fahrgeschwindigkeiten Quelle: E&K Automation 13

Ausführung zum System Schnittstelle SAP/FTS Gerolsteiner IT-System Leitrechner FTS Bediener-Ebene FTF-& Peripherie- Steuerung Palettentransport Schnittstelle über IR-Sensor am Fahrzeug Quelle: E&K Automation 14

Ausführung zum System Fahrzeugdetails Objektschutz Laserscanner Schaltschrank und Bedienungstouch Personenschutz Pumper und Laserscanner Automatischer Batteriewechsel Geschlossener Kofferaufbau Quelle: E&K Automation 15

Inbetriebnahme Fahrerlose Transport-Fahrzeuge (FTF) Anzahl FTF: 4 Fahrzeuge Max. Fahrzeuggeschwindigkeit: 1,6 m / sec. Ladungskapazität: 6 Pal. / FTF Gesamtpalettenleistung: 144 Pal. / h Standzeit der Batterie: 8 h Gesamtzeit Batteriewechsel 3 min 16

Sensible Punkte, auf die man achten sollte WLAN Einfrieren der Router IP-Adressen und MAC-Adressen Fremdes WLAN Netz Festlegung der benutzen WLAN- Kanäle Schnittstelle FTF und Palettentransport Ausführung Verkabelung Lastaufnahme und Lastabgabe Synchronität der Transportgeschwindigkeit Das Umfeld und alle Schnittstellen müssen im Vorfeld eindeutig spezifiziert werden 17

Planungshilfen VDI-Richtlinie 2510 VDI-Richtlinie 2710 Blatt 2 VDI-Richtlinie 4452 Fachliteratur Fahrerlose Transportsysteme Simulation zur Validierung des Systems Die Planungshilfen bilden das Fundament für eine eindeutige Ausschreibung 18

Fazit Es bedarf einer sorgfältigen Aufnahme der Prozesse Die Umgebungseinflüsse müssen genau definiert werden Mitarbeiter müssen nicht nur geschult werden, sondern auch mit den Prozessen vertraut gemacht werden sicherer Betrieb Sorgfältige Klärung der Schnittstellen und des Signalaustauschs Störungsfreies und zuverlässiges System (auch bei Wintertemperaturen und Schnee) Die gute Planung eines Projekts schützt nicht vor Überraschungen, sondern hilft vielmehr, Probleme im Vorfeld zu entschärfen, Mehrfacharbeiten zu verhindern und sorgt für eine reibungslose Inbetriebnahme! 19

GEO: Anbindung Anlagen 20 / 22 / 23 ans Kompaktlager Mehrweg-Welt Einweg-Welt 20

Vielen Dank!