Mittheilungen aus dem Fester'schen Familienarchiv.

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Transkript:

Mittheilungen aus dem Fester'schen Familienarchiv. Mit zwei Portraits, einem Wappen in Farbdruck und einer Stammtafel. von Justizrath Dr. jur. Adolph Fester, Rechtsanwalt und Notar zu Frankfurt am Main. Als Manuskript für die Familie gedruckt. Frankfurt a. M. Druck von Gebrüder Knauer, 1899 32 Seiten, Maße: 170x260 mm, Maße Stammtafel: 680x500 mm

Vorwort "Wohl dem, der seiner Väter gern gedenkt." - Goethe, Iphegenie I.,3. Die folgenden Blätter erheben keinen weiteren Anspruch, al$ den Mitgliedern der Familie Fester die verwandtschaftlichen Beziehungen in da$ Gedächtni$ zurückzurufen und die Erinnerung an würdige Vorfahren lebendig zu erhalten. Die Quelle, aus der ich schöpfte, da$ Festersche Familienarchiv, ist von meinem Großoheim, dem Pfarrer Johann Peter Fester, aus kleinen und zerstreuten Anfängen nach und nach zusammengebracht und namentlich in den Jahren seine$ Ruhestande$, 1847 bi$ 1860, mit liebevollster Hingebung und unsäglicher Sorgfalt bearbeitet worden. So ist e$ gekommen, daß mit dem Tode diese$ trefflichen Manne$ nach seiner Bestimmung auf seinen Neffen, meinen Vater, Justizrath Dr. jur. Johann Anselm Friedrich Fester ein Familienarchiv überging, so reich, weit zurückgehend und wohlgeordnet,

wie sich dessen wohl nur wenige Familien de$ Bürgerstande$ berühmen können. Nach Ableben meine$ Vater$ im Jahre 1879 gelangte da$ Archiv an mich al$ ältester Sohn. E$ war für und Kinder stet$ ein Fest und wurde und hoch angerechnet, wenn wir einmal gelegentlich einen Blick in diese altherwürdigen Aufzeichnungen der Vorfahren, in diese vergilbten Dokumente, Stammbäume, Chroniken, Ansichten, Stadtpläne, Reisebeschreibungen, Bildnisse, Wappen und Merkwürdigkeiten aller Art, sowie in die zahlreichen hierzu gelieferten handschriftliche Werke de$ "Onkel Pfarrer" thun durften. Dieser eigene Reiz hatte sich nicht verloren, al$ ich später selbst Verwahrer und Verwalter jene$ Familienschatze$ wurde. Jedoch blieb da$ Ganze, abgesehen von den nötigsten ergänzenden Nachträgen der Gegenwart, im Wesentlichen wie e$ war; zu einem weiteren Ausbau, insbesondere zur Aufhellung und weiteren Verfolgung der ältesten Nachrichten fehlte Zeit, Anregung und Vorbildung. Eine nachhaltige Anregung zum Versuche einer Ergänzung de$ Archive$ ergab sich erst vor einigen Jahren, al$ ich mit dem Hilfsarbeiter de$ Frankfurter Städtischen Archiv$ und späterem Bibliothekar der Frankfurter Stadtbibliothek, Dr. phil. Heinrich von Nathusiu$-Neinstedt in freundschaftliche Beziehungen kam. Seiner thätigen Beihilfe und seinem kundigen Rathe ist e$ zu verdanken, daß ergänzende Nachrichten von Bedeutung, namentlich aus dem Mecklenburgischen Staatsarchive zu Schwerin (durch Vermittlung de$ dortigen, früheren Frankfurter Archivar Dr. Grotefend) wichtigste Dokumente zu der Vor-Frankfurter Familiengeschichte (vor 1638) ermittelt und in beglaubigten Abschriften dem Festerschen Familienarchive einverleibt werden konnten. Auch ergaben sich von hier aus wieder Anknüpfungspunkte für unsere älteste Geschichte. Eine weitere Anregung bot da$ von meinem Berufsgenossen, Dr. jur. Alexander Dietz, im Jahre 1897 erschienene "Frankfurter Bürgerbuch", welche$ aus den Zeiten der vormal$ freien Reich$stadt (vor 1806) geschichtliche Mitheilungen über 600 bekannte Frankfurter Familien giebt. Dietz hatte damal$ von dem Vorhandensein de$ Festerschen Familienarchiv$, welche$ ihm seine mühsame Arbeit in mannigfachen Beziehungen hätte erleichtern können, keine Kenntniß; um so freudiger war die Überraschung, darin den ältesten Frankfurter Stammherrn, den Handelsmann Han$ Fester aus Lübeck, der durch Niederlassung in Frankfurt und im Jahre 1638 durch Verheirathung mit der Frankfurter

Bürgerstochter Anna Katharina Zang der Stammvater de$ noch heute lebenden Geschlechte$ wurde, nicht minder dessen verdienstvolle Enkel, der Handelsmann und Senator auch jüngerer Bürgermeister vom Jahre 1737, Marku$ Fester, endlich den Kupferschmied, später Eisen- und Messinghändler Michael Carl Friedrich Fester (1770), meinem Urgroßvater und Vater de$ Pfarrer Johann Peter Fester, gebührend erwähnt zu finden. Al$ ich dann, mit der Zusammenstellung de$ mir zugänglichen Material$ für diese Arbeit beschäftigt, hierüber auch mit Dr. Dietz in Verbindung trat, stellte er mir mit dankenswerthester Bereitwilligkeit aus seinen Vorarbeiten zu einer Geschichte de$ Frankfurter Handel$ und alter Frankfurter Firmen da$ auf die Familie Fester bezügliche zu Verfügung. Im Frühjahr 1899 erfuhr da$ Archiv ganz zufällig eine willkommene Erweiterung; die Frankfurter Stadtbibliothek räumte mit Doubletten, Drucken von Familiensachen, wie sie die Drucker und Buchhandlungen al$ Pflichtexemplar einzuliefern gehabt hatten, und bot diese den in Bertracht kommenden Familien (etwa 80) zum Erwerbe an. Ich zögerte natürlich nicht, die vorhandene Festeriana, darunter einige$ Neue, für unser Archiv anzuschaffen. Durch all diese Umstände immer wieder beförderte Geganke, meinerseit$ den Versuch zu machen, selbst in die Fußstapfen de$ "Onkel Pfarrer" zu treten, reifte zum Entschluß, al$ im Sommer 1899 seine Tochter Christiane Fester starb und aus deren Verlassenschaft ein ansehnlicher Rest von Familienpapieren in meinen Besitz kam. Eine um die gleiche Zeit unternommene Ferienreise ergab die Gelegenheit, den Stammsitz der Fester$, da$ alte Husum, aufzusuchen und dort Beziehungen anzuknüpfen, um in die älteste, durch Ueberlieferung bekannt gewordene Zeit der Familie (1550-1600) Licht zu bringen. Endlich gab ein Besuch Hamburg$ im September 1899 und da$ Wiedersehen der dortigen Familienmitglieder Anregung zur Niederschrift und Mittheilung. So lege ich diesen bescheidenen Versuch mit freundlichsten Wünschen zur geneigten Aufnahme vor.

F r a n k f u r t a. M., Oktober 1899. Justizrath Dr. jur. Adolph Fester. Das Buch ist nicht im Handel und hat keine ISBN Abschrift, Foto und Grafik 2012, Harald Fester, Dieburg