Erfahrungsbericht Auslandssemester am Greensboro College Heimathochschule: Pädagogische Hochschule Ludwigsburg Gasthochschule: Greensboro College, North Carolina, USA Studienfächer am Greensboro College: Music, Media Production Zeitraum: August bis Dezember 2014
Im Rahmen des Austauschprogramms der Pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg hatte ich die Chance, von August bis Dezember 2014 ein Auslandssemester am Greensboro College in North Carolina in den USA zu verbringen. In diesem Erfahrungsbericht werde ich über meine Eindrücke und Erfahrungen von dieser tollen Zeit berichten. Vorbereitungen Bereits zu Beginn meines Studiums war mir klar, dass ich im Laufe meines Studiums gerne ein Auslandssemester machen möchte. Ich studiere Englisch und als zukünftige Englischlehrerin ist es für mich sehr wichtig, die englische Sprache fließend zu sprechen. Darüber hinaus ist ein Auslandssemester auch eine gute Gelegenheit den Horizont zu erweitern und ein neues Land mit seiner Kultur kennenzulernen. Deshalb besuchte ich rechtzeitig Informationsveranstaltungen des Auslandsamts unserer PH, um mich zu informieren. Ein Jahr vor Beginn des Auslandssemesters bewarb ich mich um einen Studienplatz in den USA und freute mich sehr über die Zusage am Greensboro College. Bevor es losgehen konnte, musste jedoch noch sehr viel organisiert werden. Beispielsweise musste ich das Visum beantragen, Versicherungen abschließen oder mich um einen Wohnheimplatz an der Gasthochschule bewerben. Bei all den Vorbereitungen wurde ich jedoch sehr gut vom Auslandsamt unterstützt und auch auf der Homepage des BWS-Stipendiums fand ich nützliche Tipps. Greensboro College Anfang August ging es dann endlich los nach Greensboro. Das Greensboro College liegt zentral in Downtown von Greensboro und hat einen sehr schönen Campus. Mit ca. 1150 Studenten ist das Greensboro College ein sehr kleines College, was eine sehr persönliche Atmosphäre zwischen den Studierenden untereinander, aber auch zu den Dozenten und Professoren ermöglicht. Für mich als Austauschstudentin war dies eine tolle Chance, um in Kontakt mit sehr vielen amerikanischen Studierenden zu kommen. Die Menschen am Greensboro College sind alle sehr herzlich und freundlich. Ich wurde von Anfang an von allen sehr offen aufgenommen und habe viele tolle Freundschaften geschlossen. Auch meine Ansprechpartnerinnen Elaine Kitchell und Julie Schatz kümmerten sich sehr nett um mich und so fühlte ich mich schnell sehr wohl.
Housing und Meal Plan Wie fast alle Studenten am Greensboro College, wohnte ich in einer der Residence Halls auf dem Campus. Man teilt sich immer zu zweit ein Zimmer und zu viert ein kleines Bad. Die Zimmer sind zwar schon etwas älter, aber wir haben es uns gemütlich gestaltet und uns dann sehr wohl gefühlt. Sehr geschickt war auch die Nähe zu den einzelnen Gebäuden, in maximal fünf Minuten konnte man fast alle Gebäude auf dem Campus erreichen. In der Cafeteria gab es Frühstück, Mittagessen und Abendessen und wir wurden jeden Tag mit Essen versorgt. Es gab ein gutes und breites Essensangebot. Mittags und abends gab es beispielsweise immer ein Salatbuffet, eine Pizza und Pasta Theke, zwei Hauptessen, eine Wok-Theke, eine Sandwichbar und Nachtisch. Auch das Personal in der Cafeteria war sehr freundlich und es war immer schön auch an den Wochenenden alle Studenten in der Mensa beim Essen zu treffen. Kurse Die Kurse sind in den USA etwas anders als in Deutschland. Die meisten Kurse finden zwei bis drei Mal pro Woche statt. Dies ist sehr gut, da man dadurch viel intensiver an einem Thema arbeiten kann. Ein weiterer Unterschied ist, dass man meistens Hausaufgaben bekommt und regelmäßig ein Paper zu verschiedenen Themen aus dem Kurs schreiben und abgeben muss. Auch finden während dem Semester immer wieder kleinere Prüfungen statt. Da die Kurse sehr zeitaufwändig sind, belegt man im Schnitt nur vier bis fünf Kurse pro Semester. Man muss einiges für die Kurse arbeiten, aber wenn man sich anstrengt, kann man auch als Austauschstudent gute Ergebnisse erzielen. Ein Vorteil am Greensboro College sind die kleinen Kurse. In einem Kurs sind zwischen fünf und fünfzehn Studenten, was eine persönliche Atmosphäre ermöglicht. Dadurch haben Studierende, Dozenten und Professoren eine gute Beziehung zueinander. Man kann jederzeit mit Fragen zu den Dozenten und Professoren kommen und kennt alle Studenten in den Kursen. Da Musik mein Hauptfach ist, belegte ich sehr viele Kurse in Musik. Das Music Department am Greensboro College ist wirklich sehr zu empfehlen. Ich habe einen Music Appreciation Course, einen Music Literature Course, Chor und ein Vokalensemble in Musik belegt. Die Kurse waren sehr interessant und sowohl in Music Appreciation als auch in Music Literature bekam ich einen guten Überblick über verschiedene musikalische Werke und die Musikgeschichte. Sehr genossen habe ich auch das Singen im Chor und Vokalensemble. Durch die vielen Proben jede Woche konnten wir intensiv an verschiedenen Projekten arbeiten und gaben im Laufe des Semesters tolle Konzerte. Ein Highlight war auf jeden Fall das große Lessons and Carols Konzert am Ende des Semesters.
Im Music Department herrscht eine tolle Gemeinschaft. Ich wurde dort von allen herzlich aufgenommen und habe mich sehr wohl gefühlt. Neben den Musikkursen besuchte ich noch einen Media Production Course. In diesem Kurs setzten wir uns mit verschiedenen Medien auseinander und lernten Möglichkeiten kennen, diese kreativ anzuwenden. Neben interessantem theoretischem Input standen auch viele praktische Projekte wie das Produzieren eines Musikvideos oder einer Fotogeschichte im Zentrum des Kurses. Das Highlight war unser Abschlussprojekt, in dem wir einen eigenen Dokumentarfilm produzieren mussten. Meine Kommilitonin aus Ludwigsburg und ich haben dies genutzt, um einen Film zum Thema Semester Abroad über unsere Zeit und Erfahrungen am Greensboro College zu drehen. Wir bezogen aber auch die Erfahrungen anderer internationaler Studenten und Statements von amerikanischen Studierenden in unseren Film mit ein. Dieses Projekt kam am College sehr gut an und Ausschnitte aus unserem Film werden nun sogar für offizielle Werbezwecke des Colleges genutzt. Ein weiterer Kurs, den ich belegte, war das First Year Seminar. Dieses Seminar wird immer für die neuen Studierenden angeboten und bietet eine allgemeine Einführung in das Leben am College in den USA. Bei der Kurswahl muss man am Greensboro College allerdings aufpassen, dass man keine Privatkurse belegt, da diese extra kosten. Sport und Events Sehr wichtig am Greensboro College ist auch der Sport. Es gibt viele verschiedene Teams und diese werden auch vom ganzen College unterstützt. Immer wenn beispielsweise ein Soccer-, Football- oder Basketballspiel ist gehen viele Studenten vom College mit Greensboro College Fanartikeln zu den Spielen, um die Mannschaft zu unterstützen. Auch wir waren bei sehr vielen verschiedenen Spielen dabei und feuerten unser College Team an. Am Greensboro College kann man aber auch selbst sehr gut Sport treiben. Im Reynolds Center werden viele Sportkurse angeboten und es gibt ein eigenes Fitnessstudio, welches kostenlos benutzt werden kann.
Neben den Sportevents am College gibt es noch viele weitere Events die für die Studenten angeboten werden. Gleich in der ersten College Woche fanden beispielsweise Welcome Days statt, an denen uns die Studierenden aus den höheren Semestern den Campus zeigten und viele verschiedene Aktivitäten zum Kennenlernen anboten. Auch die Bücherei bot während des Semesters sehr oft Spieleabende oder Filmabende an. Besonders toll war auch, dass wir alle Musical, Musik, Tanz und Theateraufführungen der Theater- und Musikstudenten am College kostenlos besuchen konnten. Jede Woche gab es ein riesiges Angebot von Veranstaltungen und Events für uns Studenten. Freizeit, besondere Erlebnisse, Reisen Neben dem Studium blieb aber auch genügend Freizeit mit den Freunden. Die amerikanischen Studenten waren sehr offen und haben uns von Anfang an sehr oft eingeladen. So verbrachten wir die Abende oft mit Freunden auf Housepartys, beim Bowlen, in Downtown in Greensboro, bei College Events oder bei Spieleabenden. Ein Highlight war Thanksgiving. Wir durften dieses Fest sogar in zwei Familien mitfeiern, da eine Familie ihr Thanksgiving Dinner extra einen Tag vorverlegte, damit wir auch mit ihnen feiern konnten. Dieses typische amerikanische Fest in einer Familie zu erleben war ein besonderes und sehr schönes Erlebnis. Auch die vielen Konzerte mit dem Chor und den Chamber Singers in Musik und ein Chorleitungsworkshop machten sehr viel Spaß. An den Wochenenden mieteten Freunde vom College und ich öfter ein Auto, um Ausflüge in North Carolina und Umgebung zu machen. Unsere Weekendtrips führten uns beispielsweise an die schönen Strände in Wilmington, nach Southport, Raleigh, Charlotte, Savannah, Charleston oder in die Smoky Mountains. Highlights waren auch eine Reise durch Kalifornien Anfang August vor Beginn des Studiums, ein Trip nach New York in den Herbstferien und ein Road Trip durch Florida Mitte Dezember nach dem Studium.
Fazit und Dank Abschließend kann ich sagen, dass mein Auslandssemester am Greensboro College sowohl für mein Studium als auch für mich persönlich eine sehr wertvolle Erfahrung war. Fünf Monate in einem anderen Land zu leben gibt einem die Möglichkeit, ein Land und eine Kultur richtig kennenzulernen und die englische Sprache fließend zu sprechen. Ich durfte in dieser Zeit unglaublich viel Gastfreundschaft erfahren und habe sehr viele tolle Freundschaften geschlossen. Ich kann Studierende nur ermutigen, diesen Schritt zu wagen und selbst ein Semester im Ausland zu studieren. Das Greensboro College ist sehr zu empfehlen. Besonders für Studenten wie mich, die eine persönliche Atmosphäre, kleine Kurse und ein großes Angebot an Aktivitäten für Studenten schätzen, ist Greensboro College perfekt. Ohne das Auslandsamt der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, die finanzielle Unterstützung durch das BWS-Stipendium, sowie Elaine Kitchell und Julie Schatz vom Greensboro College wäre dieses einzigartige Auslandssemester nicht möglich gewesen. Für die Unterstützung möchte ich mich ganz herzlich bedanken.