und das Geheimnis der Nacht u e i u im n tilda marleen verlag Anna Karina Birkenstock gelesen von Bodo Henkel

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Transkript:

Freda und das Geheimnis der Nacht Anna Karina Birkenstock gelesen von Bodo Henkel D das Ei im n h, c u rb leuchtet e ld eln i B nk u tilda marleen verlag

Freda war eine Wunschfee. Sie lebte auf einem kleinen Bauernhof am Rand des Waldes. Mit ihrem goldenen Zauberstab konnte sie alle Wünsche erfüllen. Alle Wünsche? Naja, solange es sich dabei um etwas zu essen handelte. Heute zauberte Freda nicht, denn für die leckersten Brombeeren weit und breit musste sie keinen Zauberstab schwingen. Die wuchsen in den Brombeerhecken am Waldrand neben der Kuhweide. Und dort sammelte Freda nun die reifen Beeren mit Bauer Paul, Bäuerin Greta und Jo, dem Hund.

Aus den gesammelten Brombeeren wollten sie später Gelee kochen und einen Kuchen backen. Es war ganz schön mühsam, die Beeren in den stacheligen Hecken zu sammeln. Die Kühe haben die Beine auch schon voller Dornen, stöhnte Bauer Paul. Vielleicht sollten wir die Hecken lieber abholzen! Und woraus koche ich dann Gelee?, fragte Greta entsetzt. Freda nickte nur zustimmend, denn sie hatte den Mund voller Beeren.

Am Abend war Freda müde vom Brombeeren pflücken. Sie stellte ihren Zauberstab neben ihr Bett und schlief ein. Freda hatte einen unruhigen Traum von einem hungrigen Brombeermonster, das ihren Zauberstab aufaß und dann in einer undurchdringlichen Dornenhecke verschwand.

Als Freda am nächsten Morgen die Augen aufschlug, bekam sie einen riesigen Schreck: Ihr Zauberstab war weg! Sie suchte unter dem Nachttisch, hinter dem Bett und zwischen den Kissen der Stab blieb verschwunden. Freda ließ sich auf ihr Bett fallen und weinte.

Da steckte der Hund Jo seinen Kopf durch die Tür. Guten Morgen Freda! Was ist denn los? Mein Zauberstab! Er ist weg!, schluchzte Freda. Jo begann zu schnüffeln. Mit der Nase voran durchsuchte er jeden Winkel des Zimmers. Hier ist jemand gewesen, stellte er fest, und ist durch das offene Fenster raus. Du meinst? Fredas Augen weiteten sich vor Schreck. Jemand hat meinen Zauberstab gestohlen?

Freda rief die Bewohner des Bauernhofes zusammen und alle schwärmten aus, um den Hof nach Spuren des Diebes und dem Zauberstab abzusuchen. Den ganzen Tag verbrachten sie damit, in allen Winkeln und Ecken umherzukriechen. Doch sie fanden nichts. Freda war verzweifelt Ohne Zauberstab bin ich doch keine Fee mehr! Greta nahm sie in den Arm. Du bist und bleibst unsere Freda ob mit oder ohne Zauberstab! Und ich glaube ganz fest daran, dass ihr beide euch wiederfindet ihr gehört doch zusammen! Aber jetzt musst du erst einmal schlafen!

Wir bleiben bei dir!, beschlossen Mau die Katze und Jo der Hund, als Freda sich in ihr Bett gekuschelt hatte. Leg du dich schlafen! Aber Freda zögerte, das Licht auszuschalten. Ich habe noch nie im Dunkeln geschlafen, gab sie zu. Mein Zauberstab leuchtet immer neben meinem Bett. Ich,... ich fürchte mich. Mau verstand das nicht. Sie konnte ja wie alle Katzen sehr gut im Dunkeln sehen. Aber Jo machte sich sofort auf und besorgte eine kleine Taschenlampe.

Lange saß Freda mit der Lampe in ihrem Bett und dachte nach. Mau und Jo waren längst eingeschlafen. Die Suche hatte auch sie sehr müde gemacht. Freda hörte, wie die beiden schnarchten. Und war da nicht noch ein anderes Geräusch? Mit der Taschenlampe leuchtete Freda durch das Zimmer. Der kleine Lichtkegel erzeugte harte Schatten, ganz anders als das sanfte Leuchten ihres Zauberstabes. Hätte ich nur meinen Zauberstab!, dachte sie. Aber natürlich! Das war die Idee! In der Dunkelheit würde sie ihren leuchtenden Zauberstab leichter finden. Doch Freda zögerte. Sollte sie wirklich allein in die dunkle Nacht fliegen?

Freda nahm all ihren Mut zusammen. Vorsichtig flog sie vom Bett. Sie schwankte, die Taschenlampe war ganz schön schwer. Klirr! Oh nein! Freda hatte die Lampe fallen lassen und das Glas war zerbrochen. Nun war es stockfinster. An Fliegen war so nicht zu denken. Ich wünschte, ich wäre eine Fledermaus! Die braucht kein Licht, um zu wissen, wohin sie fliegt, dachte Freda. Langsam ließ sie sich hinab bis ihre Füßchen den Boden berührten, dann tastete sich nach draußen in den Hof.

Es dauerte etwas, bis sich Fredas Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Sie schaute sich um. Am Himmel funkelten tausende Sterne und eine dünne Mondsichel warf fahles Licht auf den Hof. Wo sollte sie mit der Suche beginnen? Vielleicht im Stall?

Im Stall war es noch dunkler. Nun müsste man ein Hund sein mit einer guten Nase, dachte Freda. Sie schnupperte. Aha, hier roch es nach Schwein, und dort rechts nach Pferd, und in der Mitte ging es zur Kuh Agneta. Da hörte Freda plötzlich ein Rascheln im Stroh.

Was war das? Freda lauschte in die Dunkelheit. Agneta muhte leise. Die Kuh hatte sicher nur mit dem Schwanz gewackelt. Von draußen hörte Freda eine Eule rufen. Und das leise Zirpen? Das waren die Grillen. Freda konnte sogar die Frösche vom Weiher hören. Aber war da nicht noch ein anderer Ton? Ein ganz zartes Läuten, wie von einem Glöckchen. Fredas Herz begann wie wild zu pochen: So klang ihr Zauberstab, wenn man ihn bewegte. Angestrengt lauschte sie. Kam das Läuten aus dem Heuschober?

Freda huschte in die große Scheune und roch das Heu, das sich bis unter die Decke stapelte. Das Klingeln des Zauberstabes war verstummt. Wie sollte sie den Stab hier jemals finden? Wenn er wie beim Zaubern hell strahlen würde, wäre das kein Problem. Freda ließ sich auf einen Heuballen sinken und dachte nach. Musste sie den Stab eigentlich in der Hand halten, während sie zauberte? Vielleicht reichte es ja, dass er in der Nähe war? Das könnte sie ausprobieren, aber dafür brauchte sie einen Wunsch.

Nun muss ich Euch erst mal etwas über Wunschfeen erklären: Sie können sehen, hören, schmecken, fühlen und riechen. So wie wir. Aber zusätzlich haben sie einen Wunschsinn. Sie fühlen, wenn sich jemand etwas wünscht. Freda strengte jetzt ihren Wunschsinn an und wusste es sofort: Hier im Heuschober wünschte sich jemand etwas, und glücklicherweise war es etwas zu essen. Sie fühlte einen großen, saftigen Brombeerwunsch. Freda dachte ganz fest an ihren Zauberstab und flüsterte die magischen Worte: Egal wo du bist Dein Wunsch sei dir erfüllt!

Ein greller Blitz fuhr aus dem Heu. Der Zauberstab! Schnell flog Freda auf das Licht zu, die Hände ausgestreckt um nach ihm zu greifen. Aaaah!, rief sie, denn sie hatte in etwas Weiches gegriffen. Das Weiche schrie nun ebenfalls Aaaah! und dann Au!, denn plötzlich purzelten dutzende dicke Brombeeren aus dem Nichts ins Heu.

Wer bist du denn?, fragte Freda. Ich bin Benni, die Haselmaus, antwortete es und schaute Freda lange an, die ihren Zauberstab fest umklammerte. Es tut mir leid, dass ich deinen Leuchtestock genommen habe. Freda öffnete vorsichtig ihre Augen. Mitten im Heu lag ein Haufen großer Brombeeren und darin saß ganz verschreckt ein kleines Tier. Es sah aus wie eine Maus. Das ist mein Zauberstab!, erwiderte Freda empört. Sie flatterte mit ihren Flügelchen und flog beleidigt eine Runde um die Haselmaus herum. Ach so, sagte Benni. Das wusste ich nicht.

Freda wunderte sich. Was wolltest du denn mit meinem Zauberstab? Wir Haselmäuse gehen nachts auf Futtersuche, weil es tagsüber zu gefährlich ist. Aber meine Augen sind nicht so gut. Ich habe dich beim Pflücken gesehen. Da dachte ich, du schläfst ja nachts und brauchst den Leuchtestock nicht. Die Haselmaus bekam rote Wangen. Da fielen ihm die umherliegenden Brombeeren ein. Er stopfte sich die Backen voll. Das tut mir leid!, sagte Freda. Ich mache es wieder gut, versprochen! Und was machst du hier in der Scheune?, fragte Freda. Ihr habt alle Beeren weggepflückt und ich habe fürchterlichen Hunger, antwortete Benni.

Benni zeigte Freda einen Weg durch die dornigen Ranken bis zu seinem kuscheligen Nest mitten in der Brombeerhecke. Du hast es aber gemütlich!, staunte Freda und schwang ihren Zauberstab. Rund um Bennis Nest wuchsen augenblicklich Ranken voller saftiger Brombeeren. Der Strauch trägt das ganze Jahr, erklärte Freda. Zusammen fällt uns was ein, murmelte sie und gähnte. Es wird schon hell. Ich muss jetzt ins Bett. Ich auch!, grinste Benni. Gute Nacht, Freda und vielen Dank! Benni klatschte begeistert in seine Pfötchen und wurde dann ganz still. Kannst du auch zaubern, dass ich besser gucken kann? Freda schüttelte den Kopf. Leider nicht. Aber ich werde meine Freunde fragen.

Um die Brombeerhecke herum baute Freda mit den anderen in der Zeit einen Zaun, damit die Kühe nicht aus Versehen in Bennis Nest trampelten. Am nächsten Morgen erzählte Freda den anderen von ihrem nächtlichen Abenteuer und der kleinen Haselmaus, die im Dunkeln so schlecht sehen konnte. Bauer Paul war ein guter Erfinder. Er hatte sofort eine Idee und verschwand in seiner Werkstatt.

Als es dämmerte flog Freda mit einem Geschenk zu Benni. Bauer Paul hatte für ihn eine winzige Stirnlampe gebaut, die solarbetrieben war. So konnte Benni sie tagsüber aufladen und nachts benutzen, um Futter zu suchen. Danke! Benni hüpfte vor Freude. Er setzte die Lampe gleich auf. Sie passte ihm perfekt. Freda kam nun jeden Abend zu Benni in die Brombeerhecke und sagte ihm Gute Nacht oder besser Guten Morgen, weil er ja gerade erst wach geworden war. Jetzt, wo ich weiß, dass du im Dunklen unterwegs bist, finde ich die Nacht gar nicht mehr so unheimlich, sagte Freda. Benni strahlte: Und ich freue mich, dass ihr tagsüber auf mich aufpasst.

Von nun an unternahm Freda gerne mit all ihren Freunden kleine Nachtwanderungen, um die Sterne anzusehen und den Geräuschen der Nacht zu lauschen. Benni gehörte natürlich dazu. Und wenn Ihr einmal am Rande des Waldes einen Brombeerstrauch findet, der auch im Winter voller Beeren hängt, wartet ein Weilchen, bis es dunkel wird. Seid ganz leise und Ihr könnt vielleicht eine kleine Haselmaus mit einem Lämpchen auf dem Kopf entdecken. Dann wisst ihr, es ist Benni!

Nachwort Freda hat wirklich Glück, dass sie nun eine Haselmaus zum Freund hat, denn diese scheuen Tiere gibt es nur noch selten. Die Haselmaus gehört wie der Siebenschläfer zu der Familie der Bilche. Ihr erkennt sie an ihrem dicken buschigen Schwanz, den sie zum Klettern und Springen im Geäst als Steuer benutzt. Die Haselmaus lebt im Dickicht, und in Hecken am Waldrand. Leider gibt es solche Orte immer weniger. Tagsüber schläft sie in einem kugelförmigen Nest, bei Einbruch der Dunkelheit geht sie auf Futtersuche. Mehr über die Haselmaus, und wie ihr helfen könnt, sie zu schützen, findet ihr auf einer Webseite des BUND, Landesverband Sachsen-Anhalt: www.haselmaus.info