Leitfaden. Gebäudeautomation



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Leitfaden für Gebäudeautomation MA 34 - TIN Version 1.1 Dezember 2011-1 - Version 1.0, November 2011

ÄNDERUNGSVERZEICHNIS Version betrifft Kurzbeschreibung der Änderung Seite/Kapitel 1.1 Barrierefreies PDF Impressum: Herausgeberin: MA 34 Technisches Informationsnetzwerk (TIN) Erstellt durch: Ing. Fritz Langer, Erwin Schmidt - 2 - Version 1.0, November 2011

Inhaltsverzeichnis 1 Vorbemerkungen... 5 2 Allgemeine Bestimmungen für die Ausführung von Haustechnikinstallationen... 5 2.1 Allgemeines... 5 2.2 Vollständigkeitsklausel... 6 3 Begriffe und Abkürzungen... 6 4 Allgemeine SystemAnforderungen... 10 4.1 Ausführungsstandard der Komponenten eines GA-Systems... 11 4.1.1 Allgemeines... 11 4.1.2 Zentralgeräte für die Regelung... 12 4.1.3 Anlagensteuerungen - Fernwirksystem... 14 4.1.4 Display im Schaltschrank... 14 4.1.5 Wartungs- oder Montageschalter... 15 4.1.6 Hand -Schalter... 15 4.2 Überwachung und Alarmierung... 15 4.2.1 Meldungen... 15 4.2.2 Meldungsweiterleitung - Meldungsunterdrückung... 15 4.2.3 Meldungen in der Anlage (Mindestanforderungen)... 16 4.2.4 Netzausfallüberwachung... 17 4.2.5 Definition Meldungsweiterleitung... 17 4.3 Daten... 17 4.3.1 Datensicherung bei Ausfall der Versorgungsspannung... 17 4.3.2 Datennutzung und -speicherung... 17 4.3.3 Systemspezifische Merkmale für die Datenspeicherung... 18 4.3.4 Projektspezifische Merkmale der Datenbank... 18 4.3.5 Datenarchivierung... 19 4.3.6 Datenimport/-export... 19 4.3.7 Backup und Restore... 19 5 Hinweise für die Planung und Ausschreibung... 20 5.1 Datenaufnahme / Ermittlung Ist-Bestand... 21 5.2 Wesentliche Komponenten eines GA-Systems... 21 5.3 Hardware... 21 5.3.1 Feldgeräte LB-HT, Version 08 - LG 84 MSRL-Raumautomation Feld-Ebene u. LG 87 MSRL-Peripherie,... 21 5.3.2 Automationseinrichtungen LB-HT, Version 08 LG 85 MSRL- Automatisierungsgeräte-Ebene... 22-3 - Version 1.0, November 2011

5.3.3 Schaltschrank - Verkabelung LB-HT, Version 08 LG 88 MSRL- Schaltschrank und LG 89 MSRL-Kompaktpositionen für Standardanlagen... 25 5.3.4 Kommunikationseinrichtungen-Managementeinrichtung LB-HT, Version 08 LG 86 MSRL-Gebäudemanagement Leitebene... 25 5.3.5 Recheneinrichtungen - Managementeinrichtung LB-HT, Version 08 LG 86 MSRL-Gebäudemanagement Leitebene... 25 5.4 EMS - Energie Management System... 25 5.5 Software... 25 5.6 Dienstleistungen... 26 6 Dokumentation, Inbetriebnahme, Schulung und Übernahme... 26 6.1 Anlagendokumentation... 26 6.2 Bedienungsanleitungen... 27 6.3 Fotodokumentation... 27 6.4 Wartung... 27 7 GA-Bestand in der MA 34 BTS... 27 7.1 GA - Leitwarte... 27 7.2 Flexibilität der eingesetzten Systeme... 28 7.3 Derzeitige Systeme Iststand... 28 7.3.1 Bestand Siemens... 28 7.3.2 Bestand Priva... 29 7.3.3 Bestand Trend... 29 7.4 Allgemeines zur Technik... 29 8 ANHANG... 31 8.1 Checkliste für die Abnahme der Gebäudeautomation (Informativ)... 31 8.1.1 Betriebsunterlagen... 31 8.1.2 Leitzentrale... 32 8.1.3 Schaltschränke, Unterverteilungen, Automationsstationen... 33 8.1.4 Raumautomationsstationen... 33 8.1.5 Feldgeräte / Bus-Komponenten... 33 8.1.6 Verkabelung... 34 9 Literaturhinweise... 35-4 - Version 1.0, November 2011

1 Vorbemerkungen Diese Richtlinie für Gebäudeautomation ist für die Planung, Errichtung und Sanierung von MSRL-Anlagen speziell zum Thema Regelungstechnik bei Heizung-Lüftung-Klima- und Sanitäranlagen in Objekten der Stadt Wien die von der MA 34 betreut werden. Es gelten: die einschlägigen technischen Richtlinien und Normen in der letztgültigen Fassung, TRVB Technische Richtlinien für vorbeugenden Brandschutz, die Richtlinien bzw. Kriterienkataloge aus dem Programm ÖkoKauf der Stadt Wien (http://www.oekokauf.wien.at/) gemäß Erlass MDA-1207-1/03 Berücksichtigung der Umweltgerechtigkeit bei der Beschreibung der Leistung in Ausschreibungen, OIB Richtlinien http://www.oib.or.at/ Die Richtlinien der Leitlinie der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit) für Kontrolle und Prävention der reiseassoziierten Legionärskrankheit vom April 2005 http://www.ages.at sowie die ÖNORM B 5019 sind zu berücksichtigen. die Richtlinien des WVU (Fernwärme Wien GmbH) http://www.fernwaermewien.at/waerme_verrechnung_gross_richtlinien.php die einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen zum Dienstnehmerschutz insbesondere Das Wiener Bedienstetenschutzgesetz 1998, LGBl. Nr. 49/1998 i.d.g.f. Das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz ASchG 1997, BGBl. Nr. 450/1994 i.d.g.f. Die Allgemeine Arbeitnehmerschutzverordnung AAV 1983, BGBl. Nr. 218/1983 i.d.g.f. Die Arbeitsstättenverordnung AstV 1998, BGBl. Nr. 368/1998 i.d.g.f Die Installationen-Richtlinie Brandschutztechnische Anforderungen bei Leitungsdurchführungen gemäß Techniknovelle 2007 (MA 37 B/27690/2008) der MA 37 Wiener Wasserversorgungsgesetz Richtlinien CAD-Hochbau http://www.wien.gv.at/mdbd/ext/rlcad/ Zeichnungsaufbau: Dateityp 3 2 Allgemeine Bestimmungen für die Ausführung von Haustechnikinstallationen 2.1 Allgemeines Sämtliche Haustechnikanlagen sind auf einen energiesparenden und umweltschonenden Betrieb hin zu konzipieren. - 5 - Version 1.0, November 2011

Die technischen Ausführungen sind aus den Raumbüchern, Leitfäden und techn. Richtlinien der MA 34 zu entnehmen. Um eine eindeutige Zuordnung der Verbräuche an Wasser und Energie treffen zu können, sind die dazu nötigen Zähleinrichtungen gemäß Öko-Kauf- Richtlinien einzuplanen und auszuführen. Bei Unklarheiten bzw. Rückfragen ist auf jeden Fall die MA 34 zu konsultieren. Sämtliche Materialien und Produkte (inkl. der Elektroinstallationen!) müssen PVC-frei ausgeführt werden! PVC-hältige Materialien dürfen nur dann ausnahmsweise zum Einsatz kommen, wenn geeignete Ersatzmaterialien nicht zur Verfügung stehen! 2.2 Vollständigkeitsklausel Die im Leitfaden der MA 34 für Gebäudeautomation allenfalls nicht vollständig beschriebenen Leistungen, die jedoch als bauliche bzw. Installationstechnische Voraussetzungen für funktionsfähige und energieeffiziente Anlagen erforderlich sind, müssen der Bauordnung für Wien, sowie den anerkannten Regeln der Technik entsprechen. 3 Begriffe und Abkürzungen GA Gebäudeautomation Einrichtungen, Software und Dienstleistungen für automatische Steuerung und Regelung, Überwachung und Optimierung sowie für die Bedienung und Management zum energieeffizienten, wirtschaftlichen und sicheren Betrieb der Technischen Gebäudeausrüstung. GM Gebäudemanagement Gesamtheit aller Leistungen zum Betreiben und Bewirtschaften von Gebäuden einschließlich der baulichen und technischen Anlagen auf der Grundlage ganzheitlicher Strategien. ADV Automationsunterstützte Datenverarbeitung Bedienstation Bediengerät Summe von Einrichtungen für den Benutzer als Schnittstelle zu den Bedienund Managementfunktionen eines GA-Systems, um Anlagen zu betreiben. Benutzer Authentifizierung Die Bestätigung, dass die Zugriffsrechte so sind, wie sie vom Benutzer bei der Anmeldung (log in) beansprucht werden. CPU Die Central Processing Unit (CPU) ist der zentrale Mikroprozessor eines Computers, sie befindet sich auf dem Motherboard, entweder in einem CPU- Sockel oder direkt auf der Leiterplatte. - 6 - Version 1.0, November 2011

DP Datenpunkt Bezeichnung für eine Eingabe- oder Ausgabefunktion bestehend aus allen zugeordneten Informationen. Es gibt physikalische und virtuelle Datenpunkte. Ein physikalischer Datenpunkt ist auf ein direkt angeschlossenes oder vernetztes Feldgerät innerhalb eines homogenen Systems bezogen. Ein virtueller Datenpunkt kann aus dem Ergebnis einer Verarbeitungsfunktion abgeleitet sein, oder bezieht sich als gemeinsamer (kommunikativer) Datenpunkt auf eine Einrichtung/Gerät innerhalb eines anderen Systems. Ein Datenpunkt wird identifiziert über eine Datenpunktadresse und/oder Benutzeradresse. DDC Direct Digital Control Steuerung und Regelung von Einrichtungen oder Anlagen mittels digitalem Computer oder Mikroprozessor DBMS Das Datenbankmanagementsystem (DBMS) ist die eingesetzte Software, die für das Datenbanksystem installiert und konfiguriert wird. KNX EIB Europäischer Installationsbus EMS Energie Management System (beinhaltet EM Hard- und Software und die spezifische Anbindung an die vorhande Systemumgebung). Ethernet Ist ein gängiges Zugriffsverfahren in lokalen Netzwerken (LAN). Feldgerät Sensor zur Erfassung oder Aktor zur Beeinflussung eines Zustands oder einer physikalischen Größe. GA-System-Ebenen: Feldebene: die gesamte Regelungsanlage im Objekt Automationsebene: alle Automationsgeräte (Controller) im Objekt Managementebene: Leitwarte in der Zentrale der MA 34 BTS Gateway Netzübertragungseinheit Einrichtung zur Verbindung zweier oder mehrerer nicht gleicher Netzwerke, um den Informationsaustausch zwischen diesen Netzwerken zu ermöglichen. GLT Gebäudeleittechnik, Hard und Software mit der Gebäude überwacht und gesteuert werden. - 7 - Version 1.0, November 2011

I/O Einheit Input/Output IP (Internet-Protokoll) Die Aufgabe des Internet-Protokolls besteht darin, Datenpakete über mehrere Netze hinweg von einem Sender zu einem Empfänger zu transportieren. IT Informationstechnologie JPG Dateityp von Grafikdateien, die mit JFIF komprimiert wurden Kompatibilität Fähigkeit von Einrichtungen unterschiedlicher Art und von unterschiedlichen Herstellern, in einem spezifischen Netzwerk unter den selben Bedingungen und Regeln betrieben zu werden. LCD Liquid Crystal Display (Flüssigkristallbildschirm) LAN Local Area Network Netzwerk, das eine Anzahl von Kommunikationseinheiten (Knoten) innerhalb der gleichen Lokalität verbindet. Für die gegenseitige Verbindung unterschiedlicher LANs oder für die Kommunikation über weite Entfernungen können z.b. Gateways und/oder Router eingesetzt werden. Managementfunktionen Anlagen- und anwendungsspezifische GA-Systemsoftware zur Überwachung des Anlagenbetriebs, z.b. Auswertung/Beurteilung des Betriebszustand und Energieverbrauchs. MSRL Mess-Steuer-Regel- und Leittechnik ODBC Open Database Connectivity (standardisierte Datenbankschnittstelle) Parametrieren Festlegen der anlagenspezifischen Einstellwerte, um das gewünschte Verhalten von Anlagen und Systemen zu bewirken. Parameter können sein: Sollwerte, Grenzwerte, Kennlinien, Zeiten. Protokoll Satz fester Regeln und Formaten, welche den Informationsaustausch zwischen den Elementen eines Systems regeln, einschließlich der Festlegungen der Anforderungen an die Anwendung. - 8 - Version 1.0, November 2011

Quittieren Die Kenntnisnahme und/oder Registrierung eines Ereignisses, z.b. Alarm durch den Bediener eines GA-Systems Raid Der Begriff Raid ist ein Akronym für engl. Redundant Arry of Independent Disks also Redundante Anordnung unabhängiger Festplatten. Ein Raid- System dient zur Organisation mehrerer physischer Festplatten eines Computers zu einem logischen Laufwerk, das eine höhere Datenverfügbarkeit bei Ausfall einzelner Festplatten und/oder einen größeren Datendurchsatz erlaubt als ein einzelnes physisches Laufwerk. RISC Reduced Instruction Set Computing, Prozessorkern-Architektur bzw. Name des Befehlssatzes Router Netzwerkgeräte die mehrere Rechnernetze koppeln oder trennen. SDRAM Ein SDRAM (Synchronous Dynamic RAM) ist ein Speicherbaustein, der alle Input- und Output-Signale synchron zum Systemtakt verarbeitet. TCP (Transmission Control Protocol) TCP dient zur Sicherung der Datenübertragung. Im Gegensatz zu UDP (siehe unten) werden Datenverluste erkannt und durch erneute Datenübertragung behoben. TCP ist in Kombination mit dem Internet Protokoll (IP) als TCP/IP eines der am häufigsten weltweit genutzten Protokolle. UDP (User Datagram Protocol) UDP ist wie TCP ein auf IP basierendes Protokoll. Da auf Flusskontrolle und Fehlerkorrektur verzichtet wird, ist UDP schneller, aber unsicher als TCP USV Unterbrechnungsfreie Stromversorgung VAC Volt Wechselstrom VPN VPN (Virtual Private Network) sind Netzwerke, die innerhalb des Internets Teilnetze aufbauen, die sich wie Intranets verhalten und deren Eigenschaften haben (Sicherheit etc.) aber in verschiedenen Lokalitäten aufgebaut sind. Zum Beispiel kann so eine Firma ihre Außendienstmitarbeiter oder Nebensitze in das Intranet integrieren. - 9 - Version 1.0, November 2011

Weitere Abkürzungen AG Auftraggeber AN Auftragnehmer BTS Betrieb und technisches Service der MA 34 EM Energiemanagement FW Fernwärme ID Infrastrukturdienst der MA 34 MA Magistratsabteilung 4 Allgemeine SystemAnforderungen Ein GA-System besteht hauptsächlich aus Feldgeräten und Automationseinrichtungen, Schaltschränken, Installationsanlagen, Übertragungsnetzen, Kommunikations- und Recheneinrichtungen (Hardware) und Systemsoftware. Über eine ganzheitliche Erfassung der haustechnischen Anlagen und Aufschaltung an einen Leitrechner soll sowohl eine professionelle Anlagenüberwachung, als auch die Sammlung von Verbrauchsdaten ermöglicht werden. Im Zuge der Überwachung erfolgt auch eine Aufschaltung von Alarm- und Störungsmeldungen, wodurch eine Fehlerfrüherkennung möglich ist und teilweise sogar Fehler behoben werden können, bevor der Nutzer den Fehler bemerkt. Die permanente Überwachung der Anlagen ermöglicht ein optimales Monitoring damit eine optimale Betriebsführung und letztendlich eine bedeutende Energieeinsparung erzielt wird. Die Managementeinrichtungen für die Gebäudeautomation der HLKS-Anlagen sind in der MA 34 im Fachbereich Betrieb und technisches Services BTS angesiedelt. Der Leitrechner stellt die zentrale Bedien- und Überwachungseinheit aller angeschlossenen Anlagen dar. Die Anbindung der Controller erfolgt verpflichtend auf einen der bestehenden Leitrechner (Leitrechner-Details siehe Punkt 7.3 Derzeitige Systeme-Iststand). Die Kompatibilität unter Einhaltung der Funktionsanforderungen und der technischen Mindestanforderungen (siehe Pkt. 5.3.2.1 und 5.3.2.3) des einzubindenden Controllers muss daher auf den jeweiligen Leitrechner abgestimmt sein. Aufgrund der bestehenden Leitrechner sind nur folgende Fabrikate möglich: MA 34 BTS Siemens, Priva, Trend MA 34 ID - Rathaus Honeywell, Siemens, Trend Wie in Pkt. 7 GA-BESTAND IN DER MA 34 BTS beschrieben, ist bereits eine Leitwarte mit Leitrechnern von 3 verschiedenen Herstellern vorhanden. Diese Leitrechner sind im Sinne der beschriebenen Mindestanforderungen als - 10 - Version 1.0, November 2011

gleichwertig zu betrachten. Des Weiteren sind bei allen Leitrechnern derartige Kapazitäten und Erweiterungsmöglichkeiten vorhanden, dass ein zusätzliches System aus Gründen der Wirtschaftlichkeit, Bedienbarkeit, sowie Wartungund Instandhaltung, nicht mehr erforderlich ist. Mögliche Strukturen eines GA-Systems zeigt die nachfolgende Abbildung: 4.1 Ausführungsstandard der Komponenten eines GA- Systems 4.1.1 Allgemeines Technische Grundsätze: Die Regelung einer Zentralheizungsanlage erfolgt mittels einer witterungsgeführten Vorlauftemperaturregelung mit Nachtabsenkung und Wochenendprogramm samt Optimierung über Raumfühler. Wenn die einzelnen Heizgruppen so situiert sind, dass ihre Fensterfront bzw. Fensterfronten in die entgegengesetzte Himmelsrichtung weisen, sind zwei Heizungs-Regelgruppen einzubauen. Des Weiteren sind bei dieser Aufteilung die verschiedenen Nutzungszeiten zu beachten. - 11 - Version 1.0, November 2011

Falls Wohnbereiche (z.b. Schulwartwohnung, Amtshauswartwohnung) im Objekt vorhanden sind, können diese an die Zentralheizung angeschlossen werden, jedoch mit eigenem Regelkreis. Bei Turnsälen und den dazugehörigen Nebenräumen sind eigene Regelgruppen auszuführen. Bei großen Anlagen sind die Gänge als eigener Heizkreis auszubilden. Stellmotore müssen eine Handverstellung aufweisen. Eine zyklische Ventil- und Pumpenschaltung muss auch außerhalb der Heizperiode möglich sein (Blockierschutz). Alle Automatisationsgeräte müssen die Möglichkeit besitzen, über einen DSL- Telefonanschluss (Breitband) oder über das bereits vorhandene Sicherheitsnetzwerk LAN (Local Area Network) der MA 34 via Internet/Intranet sich mit der Leitzentrale der MA 34 verbinden zu lassen. Schalt- und Regelgeräte für die Heizungs-, Lüftungs- oder Kälteanlage sind in einem eigenen Schaltschrank unterzubringen. Jedes Automatisationsgerät muss vor Ort einzeln, ohne spezielle Hilfsmittel (externes Bediengerät), bedienbar sein. Betriebsstundenzählung bei Kesselanlagen, Drucküberwachung der Anlage mit Störmeldung über einen Anlagendrucksensor für flüssige Medien im Druckbereich 0-16 bar mit einem analogen Ausgangssignal zur Aufschaltung einer Messwertdarstellung auf die GLT, müssen vorhanden sein. Einbindung aller Wärmemengenzähler zur Messdatenerfassung in die GA. Möglichkeit zum Schalten der Gesamtanlage und der Einzelaggregate muss gegeben sein. 4.1.2 Zentralgeräte für die Regelung 4.1.2.1 Kompaktregler Kompaktregler sind in den seltensten Fällen von der Leitebene der MA 34 BTS fernauslesbar bzw. fernbedienbar und daher unerwünscht. In seltenen Ausnahmefällen können sie eingesetzt werden dies ist jedoch auf jeden vorher mit der MA 34 BTS abzustimmen und freigeben zu lassen. Sollten Kompaktregler freigegeben werden sind folgende Mindestanforderungen zu erfüllen: Die Anlage muss eine witterungsgeführte Vorlauftemperaturregelung haben. Eine Jahresschaltuhr mit Ferienprogramm, ECO-Heizgrenzenabschaltung sowie eine Ausführung mit mindestens einem Raumfühler pro Heizkreis für den optimierten Betrieb. - 12 - Version 1.0, November 2011

4.1.2.2 Automationsgeräte (Controller) Bei der Auswahl des Regelungsfabrikates ist die Aufschaltung der Automationsgeräte auf das Management-Netzwerk (Leitzentrale MA 34 BTS) und die Kompatibilität mit den bereits vorhandenen Systemen (Priva Top Control, Trend Control Systems, Siemens Desigo-Gebäudeautomation,) unbedingt zu berücksichtigen. Zur Prüfung der Konformität mit den vorhandenen Systemen, ist mit der MA 34 BTS Kontakt aufzunehmen. Die Hardware der Automationsstationen muss selbstüberwachend sein und Fehler sind automatisch an die Zentrale zu melden. Bei Betrieb mit mehreren Automationsstationen ist die Möglichkeit einer zentralen Bedienung vorzusehen. Die Fernbedienung als auch die Fernüberwachung sind mittels LAN (Local Area Network) bzw. DSL-Telefonanschluss über. Internet/Intranet vorzusehen. Automationsstationen müssen so aufgebaut sein, dass nachfolgende Funktionen gewährleistet sind (siehe auch 5.3.2.1 Funktionsanforderungen Controller): Ausführung völlig autonomer Regelprogramme zyklische Meldungsabfrage der angeschlossenen Module zyklische Abfrage von Fühlerwerten, Digitalisierung und Bereitstellung für die Zentrale Für die MA 34 muss ein Passwort geschützter Zugriff auf den Regelcomputer für alle Systemebenen eingerichtet werden. Übergabe gespeicherter Daten an die Leitzentrale, selbstständige Aufnahme der Verbindung zu Systempartnern über DSL-Telefonanschluß (Breitband) oder über das bereits vorhandene Sicherheitsnetzwerk LAN (Local Area Network). Ständige Netzwerkverbindungen (online) mit der Leitzentrale. Störungssignalisierung bei Unterbrechung der Netzwerkverbindung Abfrage und Bedienungsmöglichkeit direkt am Controller - Automationsstation 230 V Steckdosen sind für die Bediengeräte im Schaltschrank einzubauen Notstromversorgung (USV Anlage) für die Automationsstationen ist nur bei Modembetrieb (Telefon) vorzusehen. Die Netzausfallmeldung muss als Einzelmeldung konfiguriert werden. Die Datensicherung muss gemäß ÖNORM EN 12098 gegeben sein. Die Funktionsbausteine der Automationsstationen sind, sofern nicht anders bedungen, modular aufzubauen um folgende Dinge zu gewährleisten: Austausch defekter Bausteine ohne Beeinträchtigung des laufenden Betriebes. Ausgabemodule mit Handschalter für händische Ansteuerung der Stellglieder sind vorzusehen. Erweiterungsmöglichkeit mittels Einsetzen von zusätzlichen Funktionsbausteinen in vorhandene Reservepositionen innerhalb des Schaltschrankes. - 13 - Version 1.0, November 2011

Baugruppenträger der Unterzentrale sind mit mind. 20% Platz und Leistungsreserve auszustatten (Hard- und Software). Ein- und Ausgabe von Fühler- und Stellbefehlen hat über Anschlüsse mit Trennklemmenfunktion zu erfolgen. Die Programmierung der Automationsstationen hat durch Auswahl an bestehenden Softwarebibliotheken zu erfolgen bzw. hat die Realisierung der Anlagenfunktion durch freie Programmierung nach Anwenderwünschen zu erfolgen. Die Visualisierung muss gegeben sein. Folgende Funktionen sind erforderlich: menügeführte Programmbedienung Internet über DSL-Anschluss Sommer/Winterzeitumschaltung Betriebsstundenzähler Meldungspuffer, vorangegangene Daten müssen mindestens ein Monat gespeichert sein Netzwiederkehrprogramm ereignisorientierte Zeitschaltprogramme Akkupuffer bei Netzausfall lt. ÖNORM EN 12098-5 (Datensicherung) Alle Funktionen sind bei der Erstinbetriebnahme zu prüfen und zu protokollieren Die Bedienung/Eingabe und Ausgabe erfolgt durch: Örtliche Bedienung direkt am Regler und über einen Fernzugriff von der Leitzentrale der MA 34 BTS an die auch alle Störungsmeldungen zu erfolgen haben. 4.1.3 Anlagensteuerungen - Fernwirksystem Sicherheitsfunktionen sind auch grundsätzlich hardwaremäßig auszuführen. Betriebs-, Störungs- und Wartungsmeldungen sind optisch an der Schalttafel zu signalisieren. Die Bedienung von Verbrauchern und Aggregaten hat in übersichtlicher Weise mittels Nockenschalter an der Schalttafel zu erfolgen. 4.1.4 Display im Schaltschrank Dieses ist in der Schaltschranktür (von außen zugänglich) vorzusehen. Dieses Display unterstützt den Techniker bei der Entstörung der Anlage, daher müssen alle betriebsrelevanten Daten ersichtlich sein. Darüber hinaus ist dieses gegenüber dem Eingriff nicht befugter Personen zu schützen (Passwort). Die in diesem Kontext verwendeten Passwörter und Standards sind in MA 34 BTS zu erfragen. - 14 - Version 1.0, November 2011

4.1.5 Wartungs- oder Montageschalter Dieser Schalter wird benötigt, wenn an der Anlage gearbeitet wird, so können damit Meldungen unterdrückt werden, da das Fernwirksystem keine Blindmeldungen erzeugen darf. Die Betätigung dieses Schalters deaktiviert die Störungsweiterleitung und muss am Ende von Arbeiten wieder Rückgängig gemacht werden. Der Montageschalter hat keine Hand-Schalt-Funktion. Die Betätigung dieses Schalters wird protokolliert. 4.1.6 Hand -Schalter Die Betriebsart "Handbetrieb" bedeutet, dass für einige Anlagenkomponenten (z.b. Pumpe/n) eine Handbedienung (EIN, AUS) auf dem Schaltkasten durchgeführt werden kann. Dadurch ist ein Notbetrieb bei einem defekten Automationsgerät (Controller) in Verbindung mit einer händischen Einstellung des Feldgerätes (z.b. Mischventil) möglich. Wird eine Anlage auf Handbetrieb umgeschaltet, erfolgt eine Statusmeldung in die Leitzentrale, die sich jedoch beim Rückstellen auf den automatischen Betrieb selber rücksetzen kann. Der Ablauf der Ereignisse (Übermittlung und Quittierung von Störmeldungen) muss bei Bedarf rekonstruiert werden können. Hierzu muss jede Störung mit einer elektronischen Datums- und Zeitkennzeichnung versehen sein. 4.2 Überwachung und Alarmierung 4.2.1 Meldungen Störungen als auch Alarme werden unter dem Begriff Meldungen zusammengefasst. Störung: ist eine Meldung, die in der Feldebene, Automationsebene (Controller) oder in der Managementebene (Leitrechner) ihren Ursprung hat und von diesen übertragen wird. Der Grund einer Störungsmeldung ist eine Fehlfunktion der Anlage. Alarm: ist eine Abweichung von Grenzwerten. 4.2.2 Meldungsweiterleitung - Meldungsunterdrückung Bei Objekten mit Anlagen - Betriebspersonal im Objekt ist am Leitrechner ein frei einstellbares Zeitprogramm für die Unterdrückung der Weiterleitung der Alarm- und Störungsmeldungen an den Störungsrechner (=Sprachrechner) vorzusehen. Erst wenn kein Betriebs-Personal im Objekt zur Verfügung steht (beispielsweise am Wochenende), müssen Alarme und Störungen an den MA 34 BTS Störungsdienst gemeldet werden. Jedem analogen Signal müssen direkt Grenzwerte zuordenbar sein, welche Alarmmeldungen im Leitrechner erzeugen. Diese Meldungen sind mit oder ohne Weiterleitung auf den Störungsrechner (und damit einer Sprachausgabe der Meldung) zu ermöglichen, z.b. bei einer Untertemperaturstörung. - 15 - Version 1.0, November 2011

Generell muss es möglich sein, Alarme und Störungen bei Bedarf, oder in Abhängigkeit eines Zeitprogrammes zu unterdrücken. 4.2.3 Meldungen in der Anlage (Mindestanforderungen) Folgende Störungen müssen mindestens ausgegeben werden. Auflistung nach Kategorie und Priorität jeweils je Einheit, ausgenommen der Punkt "Allgemein": Allgemein: Netzausfall Anlagendruckmangel Druckhalteanlage (wenn vorhanden) Feuchtefühler (in den Technikzentralen) Untertemperatur Hauptvorlauf zusätzlich noch Störungen der individuell vorhandenen Komponenten vor M-Bus Störungen (aller vorhandenen) Zähler Kessel: Öl/Gas-Kessel Untertemperatur Vorlauf Kessel Kesselkreispumpen Sumpfpumpe Umformer / Fernwärme: Hauptpumpen Untertemperatur Umformer Warmwasserbereitung: Untertemperatur Boiler Heizkreis-Vorlauf Warmwasserbereitung Boilerladepumpe Zirkulationspumpe Radiatoren / Fußbodenheizung: Pumpen Untertemperatur Vorlauf Sicherheitstemperaturbegrenzer Lüftungsanlage: Frostgefahr Lüftungsanlage Ventilatoren - 16 - Version 1.0, November 2011

Riemenriss Ventilatoren Filter 4.2.4 Netzausfallüberwachung Die Netzausfall-Überwachung muss innerhalb von mind. 5 Minuten die angebundenen Controller abfragen, ob die Verbindung intakt ist. Tritt eine Störung auf, so muss diese auf Ihre Gültigkeit evaluiert werden. Liegt die Störung nach mehreren Abfragezyklen (mindestens 10 min) immer noch an und die Anlage hat nicht geantwortet, muss eine Meldung generiert werden, die an den Sprachrechner weitergeleitet wird. Die Abfragezyklen und Wartezeiten für die Meldungsweiterleitung müssen frei wählbar sein. Bei dieser Störungsanzeige kann zwischen Strom- oder Datennetzstörungen nicht unterschieden werden. 4.2.5 Definition Meldungsweiterleitung Die Meldungsweiterleitung erfolgt vom Leitrechner mittels serieller Schnittstelle über einen Störungs-String, wobei dieser String in beliebiger Position im Übertragungstext der Störung vorkommen kann. Die Vorgabe des Störungs-Strings erfolgt durch den AG, hat aber generell folgendermaßen auszusehen: - String für Störungsmeldung: ***12345678 (3 "*" und 8-stellige Nummer) - String für Behobenmeldung: xxx12345678 (3 "x" und 8-stellige Nummer) 4.3 Daten 4.3.1 Datensicherung bei Ausfall der Versorgungsspannung Die Datensicherung muss gemäß ÖNORM EN 12098-5 gegeben sein. Alle bei Inbetriebnahme eingegebenen Daten müssen bei Ausfall der Versorgungsspannung erhalten bleiben. Datenart Mindestausfalldauer, für die die Daten erhalten bleiben müssen Aktuelle Zeit Programm Schalten zu jeder Zeit 72 h 72 h 5 min 4.3.2 Datennutzung und -speicherung Daten von Zustands- oder Wertänderungen, die von E/A-, Verarbeitungs- oder Managementfunktionen kommen, können gespeichert werden und müssen für eine anschließende Auswertung einen Zeitstempel mit Datums- und Zeitangabe enthalten. Dieses Programm bezieht sich auf die Managementfunktionen Ereignis- Langzeitspeicherung/Historisierung in Datenbank, Die Anforderungen sind in system- und projektspezifische Merkmale unterteilt. - 17 - Version 1.0, November 2011

4.3.3 Systemspezifische Merkmale für die Datenspeicherung Die erforderlichen Merkmale sind festzulegen: a) Art des Eintrags in Meldelisten/Log-Dateien; Ein Eintrag für die Langzeitspeicherung kann sein: Ereignismeldung, Alarmmeldung, Zustandsmeldung, Messwert, gezählter Wert, Systemausfall- Aufzeichnung, Benutzeraktivitäten-Aufzeichnung. b) erforderliche Mindestkapazität an Datensätzen in jeder Meldeliste/Log-Datei oder der Datenbank; c) Format der verfügbaren Alarm-/Ereignis-/Messwert-/Zählwert-Aufzeichnung und der Systemmeldungen für die Nachbearbeitung; d) Mittel zur Datenauswertung; e) bereitgestellte Suchmechanismen zur Abfrage in den Meldelisten/Log- Dateien; f) vorhandene Möglichkeiten zum Ausdruck. Leistungsmerkmale: 1) maximale Anzahl der Meldelisten als Dateien im Datenspeicher; 2) maximale Anzahl der Einträge je Meldeliste/Log-Datei; 3) maximale Anzahl und Arten der zu verarbeitenden Datensätze. 4.3.4 Projektspezifische Merkmale der Datenbank Die erforderlichen Merkmale sind festzulegen: a) Einträge für Zustände und Werte (z. B. Alarm- und/oder Wartungskriterien); b) Datenhistorisierung, z. B. für statistische Analyse, Qualitätskontrolle; c) Systemdokumentation. Der Lieferant muss die Art und Typenbezeichnung der Datenbankmanagement-System-Software (DBMS) und den Originallizenzgeber im Hinblick auf Urheberrechte angeben. Leistungsmerkmale, falls DBMS-Software genutzt wird: 1) maximale Anzahl der Einträge in die Datenbank; 2) Speicherbereich, der für Anwendungssoftware und Parameter verwendbar ist; 3) Speicherbereich, der für Benutzerdaten vorgesehen ist; 4) angewendetes Filterverfahren; Beispiel: Selektion nach Meldungsart, Anlagenadresse, Funktionsart. 5) Genauigkeit der Zeitstempel; 6) Auflösung der Zeitstempel. - 18 - Version 1.0, November 2011

4.3.5 Datenarchivierung Daten, die mittels der Funktion Betriebsdatenspeicherung gesammelt werden und weitere Systemdaten können mit Hilfe eines Datenarchivierungsverfahrens dauerhaft archiviert werden, z.b. auf Dateiserver, Band-Datenspeicher, auf CD-ROM (siehe Pkt. 4.3.7 Backup und Restore). Leistungsmerkmale: 1) maximale Anzahl, Größe und Arten der zu verarbeitenden Datensätze; 2) falls zutreffend: Art und Typenbezeichnung der DBMS-Software und der Originallizenzgeber sind im Hinblick auf Urheberrechte anzugeben. 4.3.6 Datenimport/-export Daten, die für die Verwendung in einem System mit besonderen Aufgaben vorgesehen sind, müssen von der Ursprungsdatenbank zur Verfügung gestellt werden, falls erforderlich. Die Fähigkeit der Datenverarbeitungseinrichtung oder der Serverstation zum Datenimport/-export ist eindeutig festzulegen. Das Datenformat und z. B. die Datensatzart, Bezeichner, Texte, Trennzeichen zur Abgrenzung von Variablen, sind festzulegen. Leistungsmerkmale: 1) Importformat der Daten für die Datenverarbeitungseinrichtung oder die Serverstation; 2) Importformat der Daten zur Weiterleitung an Controller/Automationsstationen; 3) Exportformat der von Controllern/Automationsstationen gesammelten Daten. 4.3.7 Backup und Restore Mindestens eine vollständige Datensicherung als Backup der gesamten Software und aller projektbezogenen Daten muss an den verantwortlichen Betreiber übergeben werden. Die Art und Weise, auf die der Benutzer ein vollständiges Backup und Restore aller Funktionen und deren Konfigurationsdaten auf allen zutreffenden Ebenen durchführen kann, muss festgelegt werden. Ebenso sind die zu verwendenden Backup-Medien festzulegen. Leistungsmerkmale: Benötigte Zeit für eine vollständige Datensicherung bzw. Datenwiederherstellung. Beispiel für die Visualisierung eines Anlagenbildes auf den Leitrechner : - 19 - Version 1.0, November 2011

5 Hinweise für die Planung und Ausschreibung Für die GA-Planung ist vom Haustechnikplaner ein Anlagenschemata und die Funktionsbeschreibungen aller Anlagen, die Auslegungsdaten für Motoren, Stellgeräte und Messwertgeber, die Ortsangaben über Aufstellungsorte der einzelnen Anlagen und Anlagenteile, Informationen über die künftigen Netzformen der elektrischen Versorgung sowie die Sicherheitskriterien (z.b. für Feueralarm, Einbruch, Zutritt), zu erstellen. Zu den Informationen für den Haustechnikplaner gehören: Anschlussbedingungen und Schnittstellen der GA-Managementebene zu anderen Systemen. Kommunikationsmedien Datenprotokolle für TGA-Komponenten (z.b. Pumpen, Kältemaschinen, Lüftungsanlagen etc.) Zugriffs- und Datenschutz für Leit- und Automationsstationen (Controller) Bedienkonzept Art und Umfang der lokalen Handbedien- und Anzeigeeinrichtungen Einbaudaten für Geber- und Stellgeräte Platzbedarf der GA-Einrichtungen Energiebedarf für Schaltschränke Schlitze und Durchbrüche beim Rohbau - 20 - Version 1.0, November 2011

Die Planung muss generell mit der MA 34 BTS erfolgen. Weitere Hinweise für die Planung und Ausschreibung können aus dem Pkt. 8 Anhang entnommen werden. 5.1 Datenaufnahme / Ermittlung Ist-Bestand Voraussetzung für die Unterstützung zur Erstellung des Leistungsverzeichnisses durch die MA 34 BTS ist die Aufschaltung der GA auf die Leitzentrale in der MA 34 BTS, 10.Theodor Sickelgasse 4-6. Als Grundlage für die Planung erfolgt zu Beginn eine Datenaufnahme seitens der MA 34 BTS zur Ermittlung des haustechnischen Bestandes. Besichtigungstermine durch Planer/Bieter/Ausführende können mit der MA 34 BTS vereinbart werden. Generell werden folgende Komponenten in die Regelung eingebunden: Kessel bzw. FW-Umformerstation Lüftungsanlagen Versorgungs-, Lade- und Zirkulationspumpen Heizkreise (inkl. Pumpen, Misch- bzw. Umschaltventilen, ) Raum- und Außentemperaturfühler Verbrauchszähler (Heizung, Strom, Wasser, ) Objektsbezogen ist auch die Einbindung der Brandmeldeanlage vorzusehen Die Arbeitsanweisung AA 425 250 003 der MA 34 ist vor Auflage der Ausschreibung zu beachten. Zur Sicherstellung eines längerfristigen Investitionsschutzes wird empfohlen, die projektspezifischen Programmier- und Parametier-Software für die GA- Technik (Entwicklungs-Tools) einschließlich aller notwendigen Lizenzen zum Bestandteil der Ausschreibung zu machen. 5.2 Wesentliche Komponenten eines GA-Systems Die Aufzählung der Komponenten erfolgt in Analogie zu der Standardisierten Leistungsbeschreibung Haustechnik LB-HT, welche bei der Erstellung der Ausschreibungsunterlagen zu verwenden ist. 5.3 Hardware 5.3.1 Feldgeräte LB-HT, Version 08 - LG 84 MSRL-Raumautomation Feld-Ebene u. LG 87 MSRL-Peripherie, Feldgeräte sind im Allgemeinen Messwert- und Kontaktgeber, Schalt- und Stellgeräte, Koppeleinheiten und lokale Vorrangbedien-/Anzeigeeinheiten, die - 21 - Version 1.0, November 2011

mit Eingangs-/Ausgangsschnittstellen von Automationseinrichtungen verbunden sind. Feldgeräte können mit Automationseinrichtungen über ein Feldnetzwerk oder durch direkte Verkabelung verbunden sein. Die Feldgeräte stellen über eine Verbindung zu den physikalischen Einrichtungen einer Anlage die erforderlichen Informationen über die Prozessbedingungen,-zustände und werte zur Verfügung. Funktionen die durch die Feldgeräte unterstützt werden sind: Schalten, Stellen, Melden, Zählen, Messen 5.3.2 Automationseinrichtungen LB-HT, Version 08 LG 85 MSRL- Automatisierungsgeräte-Ebene Die Geräte, Stationen, Einheiten und Peripheriegeräte für die Automationsfunktionen sind die Hardwareumgebung für die folgenden Hauptaufgaben eines GA-Systems: DDC-Regelung, Automationsstationen Controller, Energieverbrauchs- und Betriebsoptimierung, Anlagen-Betriebsüberwachung, Alarm- Störungs- Wartungs- und Betriebsinformationen, automatische und manuelle Steuerung, Daten für Statistik und Analyse von Werten und Zuständen, Informationsaustausch zwischen Verarbeitungsfunktionen, Feldgeräten, und Funktionen der Bedien- und Managementprogramme, Die Aufschaltung der Controller erfolgt auf einen der bestehenden Leitrechner (Leitrechner-Details siehe Pkt. 7 GA-BESTAND IN DER MA 34 BTS). Die Kompatibilität unter Einhaltung der Funktionsanforderungen und der technischen Mindestanforderungen (siehe Pkt. 5.3.2.1 und Pkt. 5.3.2.3) des einzubindenden Controllers muss daher auf den jeweiligen Leitrechner abgestimmt sein Die Regelung und Ansteuerung der Feldgeräte erfolgt eigenständig durch den Controller vor Ort (d.h. um regeln zu können darf keine LAN-Verbindung notwendig sein) mit einer am Controller vorhandenen Software. Bei einem Ausfall der Netzwerkverbindung muss der Controller daher die Anlage mit den zuletzt vorhandenen Parametern eigenständig regeln können, bis die Netzwerkverbindung wieder hergestellt ist. Eine weitere Aufgabe des Controllers ist die Datenerfassung und Zwischenspeicherung der festgelegten Datenpunktwerte (z.b. Zählerdaten, Schaltintervalle von Pumpen, etc.), welche in einem vorher definierten Zeitintervall an den Leitrechner übermittelt werden (siehe auch Pkt. 4.3. Daten). Ebenso gehört zu den Aufgaben des Controllers die Weiterleitung von Störungen/Alarmen (siehe Pkt. 4.2 Überwachung und Alarmierung) an den Leitrechner. - 22 - Version 1.0, November 2011

Liegen die Daten für die anzubindenden Komponenten vor, werden so die notwendigen Datenpunkte ermittelt, deren Anzahl auch die Größe des Controllers und die zu übertragende Datenmenge festlegt. Die Controller im Objekt werden über das MA 14-LAN durch einen eigenen VPN-Tunnel an den Leitrechner in der Leitzentrale MA 34 BTS angebunden, müssen jedoch die gesamte Anlage eigenständig regeln können (z.b. bei Ausfall des Leitrechners oder des Netzwerkes). Die Erfassung der Messdaten erfolgt in 3 Schritten: Im Objekt werden die Daten vom Controller erfasst und zwischengespeichert. Anschließend erfolgt eine Datenübermittlung an die Datenbank des zugehörigen Leitrechners im selben VPN. Die Leitrechner wiederum gleichen ihre Daten mit der Datenbank des übergeordneten Energie-Management-Systems über eine ODBC- Schnittstelle des EMS-Server ab Die Datenspeicherung der Energiedaten erfolgt am EMS-Server. 5.3.2.1 Funktionsanforderungen Controller Abbildung von Datenpunkten mit Adressierung auf physikalische I/O-Einheiten oder Datenprotokolle Umwandlung von Datenpunktwerten in physikalische Einheiten durch lineare Transformation (pro Datenpunkt individuell einstellbar) für alle Messwerte und Sollwerte Aufzeichnung der Verbrauchswerte in 15 Minuten Intervallen mit Datums- und Zeitstempel für Verbrauchsmessungen Aufzeichnung der Betriebsmeldungen und Alarm-/Störsignale bei Änderung des Eingangszustandes mit Datum und Zeitstempel für Ein-/ Ausschaltbefehle Parametrierung von Logikfunktionen durch Verknüpfen von Datenpunktwerten für Spezialfälle, insbesondere bei Ein-/ Ausschaltbefehlen Zeitschaltmanagement für digitale Ausgänge (min. 8 Kanäle, jeder Kanal pro Wochentag individuell konfigurierbar, zusätzlich mindestens 32 Sondertage definierbar) für Ein-/Ausschalten von Anlagekomponenten tägliche Synchronisierung von angeschlossenen Komponenten (z.b. Regelventil) falls erforderlich. Definition von Störungen durch Setzen eines oberen oder unteren Grenzwertes für die Weiterleitung von Störungen Frei einstellbare Verzögerungszeit für das Weiterleiten von Störungen (pro Störung individuell einstellbar) und/oder zur Unterdrückung von Prellsignalen Spontane Datenübertragung bei Grenzwertverletzungen und Störungen an die übergeordnete Datenbank für Störungsmanagement Benutzerverwaltung mit Autorisierung (z.b. Anmeldung mit Benutzername und Passwort) Festhalten von Benutzeraktionen (insbesondere Einstellungsänderungen) in einem Journal Regelmäßige Synchronisation der aktuellen Zeit mit dem Leitrechner Automatische Sommer- / Winterzeitumstellung Periodisch automatische Sicherung der Konfiguration und Daten auf den übergeordneten Leitrechner - 23 - Version 1.0, November 2011

Aktualisierung der Grund- und Applikationssoftware über LAN (Remote Upgrade) unter Beibehaltung der bestehenden Konfiguration Änderung der lokalen IP-Adresse des Gerätes über LAN (Remote-Verbindung) über den Leitrechner Überwachung des Kommunikationsstatus (z.b. durch "Überlebens-Ping") um die funktionierende Spannungsversorgung und die LAN-Verbindung zu überprüfen Integration der auf dem Markt üblichen Datenkommunikationsprotolle: BACNet Modbus TCP/IP M-Bus ODBC/SQL KNX EIB Profibus CANbus Möglichkeit und Bereitschaft zur Integration weiterer Datenprotokolle 5.3.2.2 Referenzprodukte Siemens PX-Serie Priva Compri HX-Serie Trend Controls Xcite (IQ3)-Serie Technische Mindestanforderungen (Kriterien der Gleichwertigkeit) 5.3.2.3 Hardware des Controllers Wartungsfreie Hardwarekomponenten bestehend aus(mindestanforderungen): CPU: 32-bit Mikroprozessor (z.b. ARM od. RISC-Architektur), 44 MHz Takt frequenz DRAM oder SDRAM: 8 MB FLASH: 4 MB RS232-Anschluss (RJ45 entsprechend EIA-561) 1 Ethernet Schnittstelle, Netzwerkklasse A,B und C, Übertragungsrate min. 10 Mbit/s, Typ: 10BASE-T (entsprechend IEEE 802.3), Anschluss RJ-45 (MDI) Touchscreen-Farb-LCD für Schaltschranktür-Montage (min. 3,8" Bildschirmdiagonale, Mindestauflösung: 320 x 240 Pixel) Spannungsversorgung 24 VAC Optionale Erweiterung durch E/A-Module je nach Anforderung Auslegung der Hardwarekomponenten für 4000-5000 Messdatensätze (Speicherkapazität) Umgebungsbedingungen Temperaturbereich 0 bis 45 C Feuchte 10 bis 95% r.f. (nicht kondensierend) - 24 - Version 1.0, November 2011

5.3.3 Schaltschrank - Verkabelung LB-HT, Version 08 LG 88 MSRL- Schaltschrank und LG 89 MSRL-Kompaktpositionen für Standardanlagen 5.3.4 Kommunikationseinrichtungen-Managementeinrichtung LB-HT, Version 08 LG 86 MSRL-Gebäudemanagement Leitebene Da bereits 3 Leitrechner der erwähnten Fabrikate mit entsprechenden Ressourcen in der MA 34 BTS vorhanden sind, ist die Ausschreibung eines Leitrechners nicht mehr notwendig. Den Leitrechner betreffend ist der Gegenstand der Ausschreibung ausschließlich die Anbindung des Controllers an den Leitrechner und die Übermittlung der Daten vom Leitrechner an den EMS-Server. 5.3.5 Recheneinrichtungen - Managementeinrichtung LB-HT, Version 08 LG 86 MSRL-Gebäudemanagement Leitebene 5.4 EMS - Energie Management System Datenübertragung vom Leitrechner auf den EMS-Server. Leistungen des AN: Einbindung der neuen Datenpunkte des Leitrechners bzw. Datenübertragung von der Datenbank des Leitrechners auf den EMS-Server über die auf diesen eingerichtete ODBC-Schnittstelle Leistungen des AG: Einrichtung der Datenpunkte am EMS-Server Konfiguration der Eingangswerte (Einheiten, ) und Zuordnungsliste der Daten (mit Datenformat bzw. Festlegung der Einheiten) 5.5 Software Für die Ausführung der Funktionen wird folgende Software LB-HT, Version 08 LG 85 AutoGer-Software und LG 86 Software Leitebene benötigt: Standardsoftware, z.b. Betriebssystem, Datenbanksystem herstellerspezifische Anwendungssoftware, wie Programme und Werkzeuge der technischen Bearbeitung, projektspezifischer Anwendungssoftware, z.b. Funktionen die technisch bearbeitet wurden - 25 - Version 1.0, November 2011

5.6 Dienstleistungen Jedes GA System wird individuell zusammengestellt aus einer Kombination von: Standard-Computer-Hardware (Datenverarbeitungseinrichtungen), Standard-Datenkommunikations-Hardware, herstellerspezifischer Hardware, Standardsoftware z.b. Betriebssystem, Datenbanksystem herstellerspezifische Anwendungssoftware projektspezifischer Anwendungssoftware, 6 Dokumentation, Inbetriebnahme, Schulung und Übernahme Folgende Aufgaben werden von der MA 34 BTS übernommen: Beauftragung der Errichtung für LAN-Anschlüsse Überprüfung von Betriebsmeldungen am Leitrechner Überprüfung aller Störmeldungen und Weiterleitung auf das Bereitschafts- Handy Funktionsprüfung der Heizungsanlage Funktionsprüfung der Lüftungsanlage Funktionsprüfung von wichtigen Schutzeinrichtungen (Frostschutzüberwachung, Spannungsausfallüberwachung, ) Die Dokumentation ist vom AN in deutscher Sprache zu erstellen und bei der Anlagenübergabe dem AG nachweislich zu übergeben. Die Schulung und Einweisung des Bedienpersonals hat nachweislich mittels Protokoll vor der Übernahme zu erfolgen. Die Unterlagen sind gemäß nachfolgender Beschreibung zu erstellen: 6.1 Anlagendokumentation Grundlegende Beschreibung der Automations- und Feldgeräteebene (wie z.b. Bestandspläne) den Lieferumfang betreffende Schaltpläne (sind zusätzlich im Verteiler in einer Plantasche zu hinterlegen) Geräteliste der vom AN eingebauten Geräte Produktdatenblätter der vom AN eingebauten Geräte Einstelldaten und -protokolle Messprotokolle (Datenpunkttests) der Inbetriebnahme bzw. Funktionsprüfung Prüfbescheinigungen, Atteste von prüfpflichtigen Änderungen, die der AN durchgeführt hat (vor allem Prüfbefund des Schaltschrankes, Brandschutzprotokolle sofern Brandabschottungen verändert wurden, usw.) - 26 - Version 1.0, November 2011

Protokolle der Datenpunkttests (Feldgeräte Automationsgerät/Controller, Automationsgerät/Controller Managementebene/Leitrechner) 6.2 Bedienungsanleitungen Bedienungsanleitungen sämtlicher Komponenten Bedienungsanleitung der Software der Leitebene und EMS-Ebene 6.3 Fotodokumentation Foto Schaltschrank (1x offen, 1x geschlossen jeweils von vorne) Fotos aller vom AN durchgeführten Änderungen 6.4 Wartung Auflistung der wartenden Anlagenteile über den Lebenszyklus, sowie der von den Geräteherstellern geforderten Wartungsintervalle Alle Schriftstücke und Listen, soweit sie nicht vom Hersteller mitgelieferte oder gedruckte Unterlagen sind, sind in Papierformat und auf Datenträger in üblichen Programmformaten oder in ASCII-Format zu liefern. Die Unterlagen sind dem AG in Papierform in dreifacher und als Datenträger in einfacher Ausfertigung zu übergeben. 7 GA-Bestand in der MA 34 BTS 7.1 GA - Leitwarte Abbildung 1: Störmeldungs- und Alarm - Weiterleitung und Speicherung (eigene, vereinfachte, Darstellung) - 27 - Version 1.0, November 2011

Der Leitrechner ist das zentrale Steuerelement in der Gebäudeautomation. Die Leitrechner liefern Störmeldungen über eine serielle Schnittstelle an den Sprachrechner. Der diensthabende Bereitschaftstechniker in der MA 34 BTS wird von diesem über eine Sprachbox auf einem Mobiltelefon angerufen und informiert. Dadurch ist die rasche Störungsannahme und Abwicklung gewährleistet. 7.2 Flexibilität der eingesetzten Systeme Die Produkte der Bieter unterscheiden sich in verschiedenen Details, allgemein haben sie die Möglichkeit die verwendete Hardware relativ flexibel an die Anlagenerfordernisse anpassen zu können. So gibt es neben unterschiedlich leistungsfähigen Controllern auch noch eine Reihe von Erweiterungsmodulen für diese. Durch erreichte Kapazitätsgrenzen oder verteilte Anordnung von Steuerungseinheiten (Lüftung, Heizung,...) können mehrere Controller mittels Bus-Verbindung zu einer Steuerung zusammengeführt werden 7.3 Derzeitige Systeme Iststand Derzeit sind drei unabhängige Systeme bzw. Fabrikate im Einsatz, welche jedoch bezüglich Systemstruktur und Funktion ähnlich sind: Siemens Desigo Insight mit Controllern der Serie PRV1+2 bzw. PX Trend Controls 963 mit Controllern der Serie IQ3Xite Priva Topcontrol mit Controllern der Serie Compri HX Im Objekt (Automations- und Feldebene) sind die haustechnischen Anlagen (derzeit Heizungen, Lüftungen, Klimaanlagen und Warmwasserbereitungen) an einen Controller angeschlossen, welcher eigenständig die Regelungsaufgaben durchführt. Über eine LAN-Anbindung ist der Controller an einen Leitrechner (Managementebene) in der Zentrale der MA34-BTS angeschlossen, wobei hier jedes System einen eigenen VPN-Tunnel zur Kommunikation zwischen Controller und Leitrechner benutzt. 7.3.1 Bestand Siemens 7.3.1.1 Hardware Automationsebene Das Basisgerät der Hardware besteht aus der Geräteserie PRV 1 und PRV 2 (Vorgängermodelle) und PX, die in verschiedenen Ausführungen in den von der MA 34 betreuten Objekten eingesetzt sind. Beide Modelle sind LAN fähig, wobei Anlagen mittels PRV 2 (überwiegend Schulen und Kindergärten) auf einem älteren Leitrechnermodell mittels Modem-Datenübertragung aufgeschalten sind. Für den PX-Controller wurde ein neuer Leitrechner installiert. Darüber hinaus sind, entsprechend der Anlagenerfordernisse, Eingangs- und Ausgangsmodule verwendet. - 28 - Version 1.0, November 2011

Zur Anlagenbedienung im/am Schaltkasten gibt es für PX-Controller Bedienungseinrichtungen mit Touch-Screen Display und Passwortschutz. PRV 2 Controller haben mittels Pop-Card die Bedienung integriert. 7.3.1.2 Leitrechner Die Leitrechnersoftware ist auf die Controller abgestimmt und ebenfalls Modular (Alarm Viewer, Alarm Router,...) aufgebaut und nach den Vorgaben der MA 34 BTS errichtet. 7.3.2 Bestand Priva 7.3.2.1 Hardware Automationsebene Des Basisgerät der Hardware besteht aus der Geräteserie Compri HX, die in verschiedenen Ausführungen in den von der MA 34 betreuten Objekten eingesetzt sind. Darüber hinaus sind, entsprechend der Anlagenerfordernisse, Eingangs- und Ausgangsmodule verwendet. Zur Anlagenbedienung im/am Schaltkasten gibt es für alle Controller Bedienungseinrichtungen mit Touch-Screen Display und Passwortschutz. 7.3.2.2 Leitrechner Die Leitrechnersoftware und Kommunikation ist auf die Controller abgestimmt und ebenfalls Modular (TC Vision, TC WebVision,...) aufgebaut und nach den Vorgaben der MA 34 BTS errichtet. 7.3.3 Bestand Trend 7.3.3.1 Hardware Automationsebene Des Basisgerät der Hardware besteht aus der Geräteserie IQ3Xite, die in den verschiedenen Ausführungen in den von der MA 34 betreuten Objekten eingesetzt sind.. Darüber hinaus sind, entsprechend der Anlagenerfordernisse, Eingangs- und Ausgangsmodule verwendet. Zur Anlagenbedienung im/am Schaltkasten gibt es für alle Controller Bedienungseinrichtungen mit Touch-Screen Display und Passwortschutz. 7.3.3.2 Leitrechner Die Leitrechnersoftware und Kommunikation ist auf die Controller abgestimmt und ebenfalls Modular (963 Secure, 963 SNMP,...) aufgebaut und nach den Vorgaben der MA 34 BTS errichtet. 7.4 Allgemeines zur Technik Die Aufschaltung von Controllern auf System-fremden Leitrechnern ist aus technischen Gründen nicht zu empfehlen und von Seiten der MA 34 BTS - nicht gestattet. Entwicklungen auf dem Gebäudeleittechnik-Sektor haben zur Folge, dass auch hier die Vernetzung von Systemen mittels LAN in den Vordergrund tritt und Systeme, welche über Modemverbindungen oder proprietär Bussysteme Daten austauschen in den Hintergrund treten. - 29 - Version 1.0, November 2011

LAN - fähige Gebäudeleittechnik (GLT) stellt aus Sicht der MA 34 eine unabdingbare Anforderung an eine moderne und nachhaltige Betriebsführung dar. - 30 - Version 1.0, November 2011

8 ANHANG 8.1 Checkliste für die Abnahme der Gebäudeautomation (Informativ) 8.1.1 Betriebsunterlagen Sind die Unterlagen mit Inhaltsverzeichnis im Ordner zusammengestellt? Sind geforderte Unterlagen auf Datenträger vorhanden? Sind alle Grundriss-, Lage- und Übersichtspläne vorhanden? Stichprobe (Aktualität) Ist das GA-Übersichtsschema ergänzt um die Komponentenanzahl vorhanden? Sind Stromlaufpläne nach ÖNORM EN 61082-1 vorhanden? Sind Belegungspläne für Automationsstationen mit Adressierung vorhanden? Sind Anschlusspläne nach ÖNORM EN 61082-1 vorhanden? Sind Kabellisten mit Funktionszuordnung und Leistungsangaben vorhanden? Sind die Automationsschemata für alle Anlagen vorhanden? Sind alle GA-Datenpunktlisten (VDI 3814-1) je Informationsschwerpunkt aktualisiert vorhanden? Sind die Parameterlisten und Übersichten der Verknüpfungen vorhanden (auf Datenträger)? Sind die Auslegungsdaten für alle Stellglieder vorhanden? Ist eine Herstellerübersicht mit den zugehörigen Stücklisten und Ersatzteillisten vorhanden? Sind die Herstellerunterlagen vorhanden (Datenblätter, Zulassungen, Lizenzen)? Sind die Funktionsbeschreibungen aller Anlagen (auch Schnittstellen) vorhanden? Sind alle Bedienungs- und Wartungsanleitungen vorhanden (Zentrale, Stationen, Geräte)? Liegt die Beschreibung der eingesetzten Softwaremodule (einschließlich Lizenzunterlagen) vor? Liegt die Beschreibung der Programmier- und Netzwerkmanagement- Werkzeuge vor? So wie die Lizenz? Liegt das Programmlisting mit Klartextkommentierung oder die Unterlagen nach EN 61131-2 vor? Liegt die Datenbank aller Systemkomponenten mit Netzwerkadressen etc. vor? Liegen die systemspezifischen Dateien (z. B. SNVT-Listing, XIF-Datei) auf Datenträger vor? Liegt das Benutzerhandbuch zur Bedienung des Gesamtsystems und Managementebene vor? Liegen die Screencopies aller Anlagenbilder und sonstiger Visualisierungsseiten vor? Wurde das Betriebspersonal ausreichend in Bedienung und Wartung geschult und eingewiesen? - 31 - Version 1.0, November 2011