Demografiebericht 2014

Ähnliche Dokumente
Demografiebericht 2013 für die Kreis- und Hochschulstadt Meschede. Demografiebericht 2013 für die Kreis- und Hochschulstadt Meschede

Demografiebericht 2015 für die Kreis- und Hochschulstadt Meschede

Demografiebericht 2016 für die Kreis- und Hochschulstadt Meschede (Stand: )

Demografiebericht 2018 für die Kreis- und Hochschulstadt Meschede

Bevölkerungsentwicklung in Seeheim-Jugenheim

Informationen der Statistikstelle

II. BEVÖLKERUNG 16 / Hamburg ist eine wachsende Stadt. Diese Bevölkerungsentwicklung ist in erster Linie auf positive Salden bei

Die demographische Entwicklung Vorarlbergs

Demographische Situation in Schalkenmehren. Überblick. Historische Bevölkerungsentwicklung

Demographischer Quartalsbericht Iserlohn

Demographischer Quartalsbericht Iserlohn

Bevölkerung nach demografischen Strukturmerkmalen

Anlage 1 zur DS8/2532

Statistik-Monitoring Delmenhorst. Thema Bevölkerung. Fachdienst Stadtentwicklung und Statistik (83) Stand: Oktober 2016

Demographische Situation in Immerath. Überblick. Historische Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungsentwicklung von Springe Wachstum nach Jahren des Rückgangs

Landeshauptstadt Hannover Baudezernat Fachbereich Planen und Stadtentwicklung Bereich Stadtentwicklung

Anlage 1 zur DS9/1544

Regionales Übergangsmanagement Mittelsachsen

Demografie Demografische Entwicklungen in Südwestfalen

Die Bevölkerungsentwicklung im Jahr 2015 stellt sich für Frankenthal (Pfalz) wie folgt dar:

BEVÖLKERUNGSSTAND JUNI PERSONEN

Anlage 1 zur DS9/2127

Bevölkerungswachstum in Konstanz

Demographischer Quartalsbericht Iserlohn

Die Demographische Entwicklung im Saarland und seinen Landkreisen

Demografische Entwicklung in OWL und die Auswirkungen auf unsere Region

Erneuter, wenn auch abgeschwächter Einwohnerzuwachs 2016 in Stuttgart

BEVÖLKERUNGSSTATISTIK der Stadt Gladbeck

BEVÖLKERUNGSSTATISTIK der Stadt Gladbeck

Erläuterungen zu den Begriffen der "Amtlichen Bevölkerungszahl" und der "Zahl der gemeldeten Personen" 4

STATISTISCHE Nr. 2/2014 INFORMATIONEN April 2014

Vorarlberg - Bevölkerungsstand Dezember 2014

Vorarlberg - Bevölkerungsstand September 2014

Möglichkeiten und Grenzen einer Prognose am Beispiel Wolfsburg

Daten zur Bevölkerung Inhaltsverzeichnis

BEVÖLKERUNGSSTATISTIK der Stadt Gladbeck

Erläuterungen zu den Begriffen der "Amtlichen Bevölkerungszahl" und der "Zahl der gemeldeten Personen" 4

Leben in Bayern. II. Bevölkerung: Hohe Attraktivität Bayerns. Grafiken. In Bayern zweitgrößtes Bevölkerungswachstum

Einwohner je Ortsteil

Demographie Aktuelles aus dem Kreis Steinfurt Herausforderungen und Handlungsoptionen

2 Bevölkerung LGA. 2.1 Bevölkerungsgröße und -dichte. 2.2 Alter der Bevölkerung

INFORMATION BÜRGERAMT STATISTIKSTELLE

BEVÖLKERUNGSSTATISTIK der Stadt Gladbeck

BEVÖLKERUNGSSTATISTIK der Stadt Gladbeck

Prognose der Bevölkerungsentwicklung bis 2020

Demografiebericht Stadt Jülich

Anlage 1 zur DS9/1029

Informationen aus der Statistik

Aktuelle und künftige Bevölkerungsstrukturen in Niedersachsen und im Emsland

Seit 1990 ist die Region München eine Wachstumsregion.

Vorarlberg - Bevölkerungsstand März 2015

Daten zur Bevölkerung Inhaltsverzeichnis

Erläuterungen zu den Begriffen der "Amtlichen Bevölkerungszahl" und der "Zahl der gemeldeten Personen" 4

EINWOHNER IN VORARLBERG Bevölkerungszuwachs mit steigender Tendenz

Historische Bevölkerungsentwicklung insgesamt und nach Geschlecht Bevölkerungsanstieg bis 1997, seit 1998 rückläufige Bevölkerungsentwicklung

Weilburg, St. LK Limburg-Weilburg RB Gießen Hessen

Statistischer Infodienst

Bevölkerungsprognose Oberbergischer Kreis

Kleinräumige Bevölkerungsvorausberechnungen für die Stadt Trier

Abb. 1 und 2: Einwohnerentwicklung 1975 bis 2011 und Bevölkerungsvorausberechnung bis 2025 Basisjahr: 2011 Stützzeitraum:

Demographischer Quartalsbericht Iserlohn

EINWOHNER IN VORARLBERG Bevölkerungszuwachs mit steigender Tendenz

Gemeindeporträts Oberbergischer Kreis

Informationen der Statistikstelle

Demografische Entwicklung in Sachsen-Anhalt. Manfred Scherschinski

Ausschnitt der Entwicklung der mit Hauptwohnung gemeldeten Personen nach Stadtteilen seit

Anlage 1 zur DS9/0332

Die Entwicklung Vorarlbergs vom Gastarbeiter- zum Einwanderungsland

3.4 Wirtschaft und Arbeit. B1 Demografische Entwicklung und Wanderungsbewegungen der Wohnbevölkerung

DEMOGRAFIE- UND SOZIALBERICHT - 1. Fortschreibung

Datenbank zum demografischen Wandel in den hessischen Gemeinden

Gemeindedatenblatt: Beerfelden, St. (437002)

Differdange Szenarien. der Bevölkerungsentwicklung. in den Schulbezirken der Stadt Differdange. Inhaltsverzeichnis

Bevölkerungsbewegungen 2007

Handlungskonzept Zukunft Wohnen in Arnsberg. 1. Forum, 28. August 2017

Im Blickpunkt Demografischer Wandel: Herausforderung oder Chance?

Gemeindeporträts Oberbergischer Kreis

Demografischer Wandel

Demographischer Quartalsbericht Iserlohn

Erneut mehr Einwohner/-innen als im Vorjahr

- 1 - Inhaltsverzeichnis. Aktueller Bevölkerungsstand in den Städten und Gemeinden des Kreises Borken Fortschreibung auf Basis des Zensus

Demografischer Wandel in Witten Überregionale Einordnung

Bevölkerung in Solingen

Demografiebericht Oberbergischer Kreis

Demographischer Quartalsbericht Iserlohn

Demographie und Statistik in Grafenau

Gemeindedatenblatt: Gießen, Universitätsst. (531005)

Demografiebericht Oberbergischer Kreis

Demographischer Quartalsbericht Iserlohn

Statistik Jena Winzerla (Statistikbezirk 90)

Demografiebericht Oberbergischer Kreis

Demografiebericht Oberbergischer Kreis

Regionales Übergangsmanagement Mittelsachsen

Anlage 1 zur DS 7/2383

Demografiebericht Oberbergischer Kreis

Demograiebericht. Oberbergischer Kreis. Zahlen, Daten, Fakten OBERBERGISCHER KREIS DER LANDRAT. Daten zum

Bevölkerungsentwicklung in der Landeshauptstadt Hannover im Jahr 2015

Transkript:

Demografiebericht 2014

Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung... 3 2. Demografische Entwicklung... 4 2.1 Gesamtentwicklung... 4 2.2 Natürliche Bevölkerungsentwicklung... 6 2.3 Ausländeranteil und Einbürgerungen... 7 2.4 Wanderungen... 8 2.5 Altersstruktur... 10 2.6 Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung... 11 2.6 Demografische Entwicklung im Vergleich... 12 3. Zusammenfassung... 12 Abbildungsverzeichnis Grafik 1: Bevölkerungsentwicklung in Meschede 1999-2013... 4 Grafik 2: Prozentuale Entwicklung der Stadtbezirke (Basisjahr 1995)... 5 Grafik 3: Natürliche Bevölkerungsentwicklung Meschede 1999-2013... 6 Grafik 4: Ausländeranteil in % und Einbürgerungen 2007-2013... 7 Grafik 5: Wanderungssaldo 1999-2013... 8 Grafik 6: Wanderungssaldo in Meschede 1999-2013 nach Nationalität....9 Grafik 7: Wanderungssaldo für Meschede nach Altersgruppen 2007-2013... 9 Grafik 8: Altersstruktur in Meschede 1999-2013-2030 im Vergleich... 10 Grafik 9: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Meschede 1999-2013... 11 2

1. Einleitung Weniger, älter, bunter: Es sind diese drei Schlagworte, die das Phänomen des demografischen Wandels mit seiner sinkenden Bevölkerungszahl, der Alterung der Gesellschaft und dem steigenden Migrantenanteil auf den Punkt bringen. In Meschede leben bereits heute weniger Menschen als noch vor zehn Jahren, das Bevölkerungswachstum der Vergangenheit scheint beendet. Für die Kreis- und Hochschulstadt sind die Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur daher bereits seit einigen Jahren ein wichtiges Thema, das in vielen Bereichen der Verwaltung eine zentrale Rolle spielt. So beschloss der Rat auf Grundlage verschiedener Gutachten zur Bevölkerungsentwicklung bereits 2005 einstimmig, dass es Ziel der Stadt sei, den zu erwartenden Bevölkerungsverlusten entgegen zu steuern und geeignete Handlungsstrategien zu entwickeln. Ergänzend wurden die Bedürfnisse und Meinungen im Stadtgebiet in einem umfassenden öffentlichen Prozess ermittelt. Die erarbeiteten Ergebnisse wurden im Handlungskonzept zur Steuerung der demografischen Entwicklung in Meschede festgehalten. Ziel ist es seitdem, mit gezielten Projekten, Meschede für seine Einwohnerinnen und Einwohner sowie für Neubürgerinnen und Neubürger so attraktiv wie möglich zu gestalten, ein familienfreundliches Klima zu schaffen und einen attraktiven Standort für Unternehmen zu gewährleisten. Nun möchte die Kreis- und Hochschulstadt Meschede diesen Prozess noch transparenter gestalten und der Bürgerschaft weitere Möglichkeiten bieten, sich einzubringen. Vision Meschede 2022 lautet der Titel der Stadtstrategie, die der Rat der Stadt Meschede in den Jahren 2011 und 2012 entwickelt und veröffentlicht hat. Die Idee dahinter ist, beim Handeln von Rat und Verwaltung klare Schwerpunkte zu setzen und angesichts des demografischen Wandels ein Konzept für die Zukunft der Stadt Meschede zu erarbeiten, das sich in allen Maßnahmen der Stadt widerspiegelt. Wo stehen wir? Welche Ziele haben wir? Und wie können wir sie erreichen? - Diese zentralen Fragen stehen am Anfang der Mescheder Stadtstrategie. Die Leitziele stellen den angestrebten Zustand dar, der im Jahr 2022 erreicht sein soll. Dabei sind die Ziele im Idealfall messbar und ehrgeizig, aber erreichbar. Die Strategien sind der Weg zum Ziel und damit zugleich die Vorgabe für konkrete Maßnahmen. Mittlerweile ist der zweite Jahresbericht verfasst worden, in dem die Strategien überprüft und durch durchgeführte Maßnahmen illustriert werden. Die Stadtstrategie-Broschüre und der aktuelle Jahresbericht sind ab April 2015 in den Bürgerbüros erhältlich und können bei Anne Wiegel, Mitarbeiterin der Kreis- und Hochschulstadt Meschede, unter Tel.: 0291/205-164 bestellt werden. Einen Überblick über die Bevölkerungsentwicklung mit den wichtigsten Daten und Entwicklungen gibt der hier vorliegende Demografiebericht. 3

2. Demografische Entwicklung 2.1 Gesamtentwicklung Noch in den 1990er Jahren hat sich die Bevölkerung in Meschede positiv entwickelt mit einem Höhepunkt von 32.879 Einwohnerinnen und Einwohnern mit Hauptwohnsitz im Jahr 1999. Da die Sterbefälle die Geburten übersteigen und auch der Wanderungssaldo negativ ist, verliert Meschede seitdem im Durchschnitt 185 Personen pro Jahr und eine Änderung dieses Trends ist derzeit nicht absehbar. Laut Landesbetrieb für Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) lebten am 31.12.2013 30.103 Menschen in Meschede. Dies bedeutet einen Rückgang von circa 0,8 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Mescheder Haushalte bestehen laut Zensus 2011 (Stichtag 9.Mai 2011) zum großen Teil (54 Prozent) aus verheiraten Paaren bzw. eingetragenen Lebenspartnerschaften mit und ohne Kinder. 32 Prozent der Haushalte bestehen lediglich aus einer Person. 6 Prozent sind nichteheliche Lebensgemeinschaften, 4 Prozent alleinerziehende Mütter und Väter mit Kind(ern). Die Gemeindemodellrechnung von IT.NRW sagt für den 01.01.2024 einen Bevölkerungsstand von 26.999 Personen (-9,9 % im Vergleich zum 1.1.2014) und für das Jahr 2030 von 25.150 Personen (-16,1 %) voraus 1. Die Folgen dieses rapiden Bevölkerungsrückgangs zeigen sich derzeit vor allem im Schulbereich. Besuchen im Schuljahr 2014/2015 noch 1117 Schülerinnen und Schüler die Mescheder Grundschulen, werden es 2019 voraussichtlich lediglich 991 sein. Um dieser Entwicklung gerecht zu werden, müssen Schulstandorte geschlossen oder zusammengelegt werden. 2 Grafik 1: Bevölkerungsentwicklung in Meschede (Stand 31.12.); Quelle: IT.NRW, eigene Grafik 3 33.000 Bevölkerungsstand 32.500 Bevölkerungsstand 32.000 31.500 31.000 30.500 30.000 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Jahr (31.12.) 1 Vgl. Landesbetrieb für Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW): Gemeindemodellrechnung 2011-2030 (basierend auf den Daten vom 01.01.2011). 2 Quelle: Schulentwicklungsplan der Stadt Meschede. 3 Die Zahlen bis 2010 basieren auf der Volkszählung von 1987, die Zahlen ab 2011 auf dem Zensus 2011. 4

Grafik 2: Prozentuale Entwicklung der Stadtbezirke (Basisjahr 1995), Quelle Daten: Kreis- und Hochschulstadt Meschede 5

2.2 Natürliche Bevölkerungsentwicklung Der Saldo von Sterbefällen und Geburten gibt einen Überblick über die sogenannte Natürliche Bevölkerungsentwicklung. Während sich die Sterberate in Meschede in den vergangenen 15 Jahren etwa auf dem gleichen Niveau bewegt, ist die Anzahl der im Stadtgebiet Geborenen in diesem Zeitraum relativ kontinuierlich gesunken, weshalb sich der Saldo stetig verkleinert hat. Allerdings scheint sich die Zahl der Lebendgeborenen in den letzten fünf Jahren stabilisiert zu haben. Nichtdestotrotz ist die natürliche Bevölkerungsentwicklung in Meschede seit 2002 negativ. Die Geburtenrate in Meschede lag 2013 laut IT.NRW mit 241 Geburten und damit einem Plus von 7,1% (plus 16 Geburten) im Vergleich zum Vorjahr über dem Plus von 0,5% auf Landesebene. Insgesamt kamen 2013 in Meschede damit auf 1000 Einwohnerinnen und Einwohner rund 8 Geburten. Jedoch ist auch die Zahl der Sterbefälle mit 378 angestiegen (2012:318, 2011:358). Der Saldo von Geburten und Sterbefällen bleibt somit mit -137 weiterhin negativ. Eine Umkehr zugunsten einer positiven Bevölkerungsentwicklung zeichnet sich nicht ab. Dies hängt auch mit dem negativen Wanderungssaldo zusammen (2013 120), wodurch auch die Zahl der potenziellen Eltern sinkt, da insbesondere die Gruppe der 18-25-Jährigen Meschede verlässt. 4 Grafik 3: Natürliche Bevölkerungsentwicklung Meschede 1999-2013 (jeweils Stand 31.12.), Quelle Daten: IT.NRW, eigene Grafik Natürliche Bevölkerungsentwicklung 500 400 300 200 100 0 Saldo Geburten Sterbefälle 100 200 4 Quelle: IT.NRW, Stand: 31.12.2013. 6

2.3 Ausländeranteil und Einbürgerungen Die Zahl der Einbürgerungen ist mit 30 im Jahr 2013 im Vergleich zum Jahr 2000 um 64 zurückgegangen und auch im Vergleich zum Vorjahr um 6 gesunken. Mit diesem Minus bei den Einbürgerungen von 16,7% liegt Meschede unter dem Rückgang auf Landesebene von 2,2%. 5 Der Ausländeranteil in Meschede ist bei einer insgesamt abnehmenden Bevölkerungszahl mit 8,2 Prozent (2.464 Nicht-Deutsche) 6 im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen (0,6%), was auf die zunehmende Zahl von Flüchtlingen zurückzuführen sein könnte. Die meisten ausländischen Einwohnerinnen und Einwohner in Meschede stammen aus der Türkei (751), Portugal (517), Griechenland (228), Italien (79), Mazedonien (53) und Polen (91). 7 Durch den Zensus 2011 können (rückwirkend für 2011, Stichtag 09.05.) auch relativ genaue Angaben zum Anteil Bevölkerung mit Migrationshintergrund 8 gemacht werden. So haben 22,5 Prozent der Bevölkerung in Meschede einen Migrationshintergrund, über 80 Prozent haben ihre Wurzeln innerhalb Europas. Über 60 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund leben bereits mindestens 15 Jahre in Deutschland. 9 Grafik 4: Ausländeranteil in % und Einbürgerungen 2007-2013, Quelle Daten: Kreis- und Hochschulstadt Meschede (Ausländeranteil) und IT.NRW (Einbürgerungen), eigene Grafik Ausländeranteil und Einbürgerungen 40 35 30 25 20 15 10 5 8,30% 8,20% 8,10% 8,00% 7,90% 7,80% 7,70% Einbürgerungen Ausländeranteil 0 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 7,60% 5 Quelle: IT.NRW, Stand: 31.12.2013. 6 Quelle: Kreis- und Hochschulstadt Meschede, Stand: 01.01.2014 7 Quelle: Stadt Meschede, Stand: 17.12.2014. 8 Als Personen mit Migrationshintergrund werden laut Zensus 2011 alle zugewanderten und nicht zugewanderten Ausländer/-innen sowie alle nach 1955 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland zugewanderten Deutschen und alle Deutschen mit zumindest einem nach 1955 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland zugewanderten Elternteil definiert. Ausländer/-innen sind Personen, die nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. 9 Quelle: Zensus 2011, Stand: 09.05.2011. 7

2.4 Wanderungen Der Wanderungssaldo stellt neben dem natürlichen Bevölkerungssaldo die zweite Komponente zur Beschreibung der Bevölkerungsentwicklung dar. Er betrachtet die Differenz aus Fort- und Zuzügen über die Stadtgrenzen hinaus. Der Wanderungssaldo liegt seit dem Jahr 2000 in Meschede im negativen Bereich 10 und unterliegt starken Schwankungen. 2013 wurden im Stadtgebiet Meschede mit 1124 Zuzügen 108 mehr als im Vorjahr verzeichnet. Die Zahl der Fortgezogenen hat sich um 37 auf 1.244 erhöht, so dass der Wanderungssaldo bei -120 liegt, was eine leichte Verbesserung zum Vorjahr darstellt (-191). 11 Vor allem zieht es die Gruppe der 18- bis 25-Jährigen (Wanderungssaldo von -87) aus Meschede fort. Es scheinen also immer noch mehr junge Erwachsene Meschede für ihre Berufsausbildung zu verlassen als z.b. zum Studium hierher ziehen. Jedoch konnte in der Gruppe der Unter-18-Jährigen ebenso wie in der Gruppe der 50- bis 65-Jährigen ein positiver Wanderungssaldo von 13 bzw. 8 verzeichnet werden. Grafik 5: Wanderungssaldo Meschede 1999 2013, Quelle Daten: IT.NRW, eigene Grafik Wanderungssaldo 100 50 0 50 100 150 200 250 300 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 33500 33000 32500 32000 31500 31000 30500 30000 29500 29000 28500 Wanderungssaldo Bevölkerung 10 Anm. d. Verf.: Im Jahre 2005 wurde ein systemtechnisches Problem bei der Anmeldung von Ausländern durch das Ausländeramt des HSK erkannt. Demnach wurden in den Jahren 1996 bis 2005 242 Personen nicht an das LDS gemeldet, obwohl diese tatsächlich nach Meschede zugezogen waren. Diese Personen wurden sämtlich im Dezember 2005 als Zuzüge nachgemeldet. Dies erklärt den verhältnismäßig geringen Rückgang der Bevölkerung im Jahre 2005 sowie den unverhältnismäßig hohen Zuzug nichtdeutscher Bevölkerung. 11 Quelle: IT.NRW, Stand: 31.12.2013. 8

Grafik 6: Wanderungssaldo in Meschede 1999-2013 nach Nationalität; Quelle Daten: IT.NRW, eigene Grafik Wanderungssaldo nach Nationalität 250 200 150 100 50 0 50 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Deutsche Ausländer 100 150 200 250 Grafik 7: Wanderungssaldo für Meschede nach Altersgruppen 2007-2013, Quelle Daten: IT.NRW, eigene Grafik Wanderungssaldo nach Altersgruppen 60 40 20 0 20 40 60 80 100 120 140 160 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 unter 18 Jahre 18 bis unter 25 Jahre 25 bis unter 30 Jahre 30 bis unter 50 Jahre 50 bis unter 65 Jahre 65 Jahre und älter 9

2.5 Altersstruktur In Meschede hat in den vergangenen Jahren bereits eine deutliche Verschiebung in der Altersstruktur stattgefunden, weg von der klassischen Bevölkerungspyramide, bei der die jüngeren Altersgruppen die Basis bilden, hin zu der aktuellen Urnenform (s. Grafik 8). Insgesamt waren am 31.12.2013 rund 28 % der Mescheder Bevölkerung älter als 60 Jahre. Bis 2030 wird der Anteil der Einwohnerinnen und Einwohner über 60 Jahre laut Prognose des IT.NRW sogar auf rund 38,1 % wachsen: Die Alterspyramide wird birnenförmig. Entsprechend verschiebt sich auch das Durchschnittsalter kontinuierlich nach oben. Am 31.12.2013 betrug das Durchschnittsalter in Meschede 43,9 Jahre. Grafik 8: Altersstruktur in Meschede 1999-2013-2030 im Vergleich; Quelle Daten: IT.NRW, eigene Grafik 12 Alterspyramide männliche Bevölkerung weibliche Bevölkerung 88 84 80 76 72 68 64 60 56 52 48 2030 44 2013 40 36 1999 32 28 24 20 16 12 8 4 0 400 300 200 100 0 100 200 300 400 12 Anm. d. Verf.: In seiner Prognose für das Jahr 2030 fasst der IT.NRW die über 80-jährigen zu einer Gruppe zusammen. Um die Vergleichbarkeit mit den Zahlen von 1997 und 2011 deutlich machen zu können, wurde die prognostizierte Gesamtzahl nach eigenen Schätzungen auf drei Gruppen (80 bis unter 85 Jahre, 85 bis unter 90 Jahre und 90 Jahre und mehr) verteilt. Bei der Schätzung wurde die Verteilung in den vergangenen Jahren als Richtwert genutzt, so dass sich folgende Aufteilung ergibt: 52 % entfallen auf die Gruppe 80 bis unter 85 Jahre, gut 29 % auf die Gruppe 85 bis unter 90 Jahre und knapp 19 % auf die Gruppe mehr als 90 Jahre. 10

2.6 Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Arbeitsort Meschede unterliegt starken Schwankungen, ist jedoch in den vergangenen fünf Jahren konstant rückläufig. Mögliche Ursachen sind neben der negativen Bevölkerungsentwicklung die Umwandlung sozialversicherungspflichtiger Tätigkeiten in Minijobs. 2013 arbeiteten in Meschede laut der Agentur für Arbeit 12.563 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (Stichtag 30.06.2013) 219 weniger als im Vorjahr. Rund 38 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Meschede sind Frauen im Vergleich zu 45 % in NRW. Der Saldo aus Ein- und Auspendlern 13 lag 2013 (Stichtag 30.06.2013) in Meschede bei 2.175. Zum Vergleich: In Schmallenberg ist der Saldo mit -1.518 negativ. Ein Grund hierfür sind sicherlich die zahlreichen Behörden, die in Meschede angesiedelt sind (Hochsauerlandkreis, Finanzamt, Agentur für Arbeit), aber auch das Unternehmen Martinrea Honsel als großer Arbeitgeber in der Region. Grafik 9: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Meschede 1999-2013, Quelle Daten: IT.NRW, eigene Grafik 13.600 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 13.400 13.200 13.000 12.800 12.600 12.400 12.200 12.000 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Jahr (Stichtag 30.06.) 13 Erfasst wurden nicht nur die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, sondern alle in einem Arbeitsoder Dienstverhältnis stehenden Personen. 11

2.7 Demografische Entwicklung im Vergleich Während in Meschede laut der Gemeindemodellrechnung von IT.NRW bis zum Jahr 2030 mit einem Bevölkerungsrückgang von 18,4 Prozent im Vergleich zum Jahr 2011 zu rechnen sein wird, wird das Land NRW im Jahr 2030 laut der Prognose noch immer 96,3 Prozent der Bevölkerung von 2011 haben, der Hochsauerlandkreis 87,2 Prozent. Beim Durchschnittsalter liegt Meschede zum 31.12.2013 mit 43,9 Jahren leicht über dem NRW-Durchschnitt von 43,4 Jahren und leicht unter dem Durchschnittsalter im Hochsauerlandkreis von 44 Jahren. Je 1000 Einwohnerinnen und Einwohner kommt Meschede auf rund 8 Geburten, im Landesdurchschnitt sind es 8,3. Der Hochsauerlandkreis verzeichnet jedoch lediglich 7,5 Geburten pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner. Meschede muss jedoch auch wegen eines negativen Wanderungssaldos einen Bevölkerungsrückgang verbuchen. Dies ist jedoch in den umliegenden Städten nicht anders: So verlor Arnsberg 2013 59 Einwohnerinnen und Einwohner, Schmallenberg 78. Meschede liegt jedoch mit einem Wanderungssaldo von -120 deutlich darüber. Der Ausländeranteil liegt in Meschede bei 8,2 Prozent und damit unter dem NRW- Landesdurchschnitt von 11,2 Prozent, aber über dem HSK-Durchschnitt von 6,7 Prozent. 3. Zusammenfassung Meschede wird älter, die Bevölkerungszahl sinkt: Der vorliegende Bericht zeigt, dass es schwierig ist, den demografischen Wandel positiv zu beeinflussen ein Problem, das nicht nur Meschede betrifft, sondern zahlreiche Kommunen im ländlichen Raum, deutschlandweit. Dennoch ist es wichtig, die daraus resultierenden Erfordernisse zu gestalten und zwar mit zielgerichteten Strategien und Maßnahmen und im Dialog mit der Bevölkerung. Eine Herausforderung ist sicherlich, die Stadt sowohl für die wachsende Zahl an Seniorinnen und Senioren attraktiv zu gestalten, sie aber zugleich für die junge Generation und Familien lebenswert zu machen, um den Wanderungssaldo positiv zu beeinflussen. Die Stadtstrategie bietet gemeinsam mit den Mescheder Stadtgesprächen in den kommenden Jahren die Chance, die Herausforderungen des demografischen Wandels gemeinsam anzugehen. Nun gilt es, diesen Prozess in den nächsten Jahren weiter mit Leben zu füllen und Meschede auch künftig als eine familienfreundliche Stadt mit Zukunft zu positionieren. Den aktuellen Jahresbericht zur Stadtstrategie erhalten Sie ab April 2015 in den Mescheder Bürgerbüros und im Internet unter www.meschede.de Impressum: Kreis- und Hochschulstadt Meschede FB Generationen, Bildung, Freizeit Franz-Stahlmecke-Platz 2 59872 Meschede 12