Human centric lighting im Seniorenzentrum NiviL Nicht visuelle Wirkung von Licht Dr. rer. nat. Nadine Kahle, Projektmanagement für klinische Studien Department für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Tübingen Gabriele Hönes, Hausleitung Seniorenzentrum und betreutes Wohnen, Leitung Kompetenzzentrum Pflege, BruderhausDiakonie Reutlingen Projekt-Koordinator: Prof. Dr.-Ing. Stephan Völker, Technische Universität Berlin
NiviL Verbundpartner Charité Berlin Technische Uni Berlin Deutsche Sporthochschule Köln Uniklinik Carl Gustav Carus Technische Universität Dresden Uniklinikum Tübingen und Eberhard Karls Universität Tübingen BruderhausDiakonie Reutlingen Tübingen Reutlingen Klinikum Fürth und Universität Erlangen-Nürnberg 2
Hintergrund NiviL Studie Intrinsische photosensitive retinale Ganglienzellen (iprgc) vermitteln nicht-visuelle Wirkung von Licht Blaues Licht beeinflusst Tag/Nacht Rhythmus (Melatonin ) Senioren wenig natürliches Tageslicht Trends in Molecular Medicine 2010 16, 435-446DOI: (10.1016/j.molmed.2010.07.005) Copyright 2010 Elsevier Ltd Terms and Conditions NiviL Arbeitsthese: Verbesserte Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität von Senioren und Mitarbeitern im Seniorenheim durch spektral modifizierte Beleuchtung im Vergleich zu Beleuchtung wie üblich.
NiviL Studie Hauptstudie 10/2016 03/2018 2 Seniorenheime 62 Senioren, 28 Mitarbeitende Flure, Aufenthaltsräume, Bewohnerzimmer, Bäder Fragebögen, Activity-Tracker, Blut-, Speichelproben Beleuchtung wie üblich LAU 2 Studienbedingungen: Beleuchtung wie üblich LAU (light as usual) 500Lux Dynamische Beleuchtung ~1500Lux (morgens) 480Lux (abends) 4
Anforderungen Studienbeleuchtung iprgc-zellen müssen stimuliert werden Kurzwelliger Strahlungsanteil frei einstellbar (min.- max.) Hoher Lichtstrom Hohe Akzeptanz der Nutzer HC L 5
Studienbeleuchtung Morgens Abends Studienleuchte LED 2000K LED 480nm LED 4000K 6
Wie kam es zur Teilnahme am Projekt? Anfrage der Uni Tübingen 2014: Auswahl von zwei Projekteinrichtungen (vergleichbares Klientel, ähnliche Gesamtbewohnerzahl) Pilotphase Winter 2015/16 Seniorenzentrum Herzog Christoph, Bad Urach Entscheidungsfaktoren: Derzeit kein adäquates Lichtkonzept. Vor allem ältere Häuser wirken sehr düster. Charakter der Einrichtung wird durch das Licht positiv verändert. Potentiell positive Wirkung des Lichts auf den Gesundheitszustand der BewohnerInnen und Mitarbeitenden Einflussnahme auf Vorschriften der Mindestheimbauverordnung zum Thema Licht Seniorenzentrum Markwasen, Reutlingen 7
Bedenken zur Teilnahme am Projekt: aus Sicht der BewohnerInnen/Angehörige: Leben bis Projektende? Mehrbelastung (bei Menschen mit dement. Erkrankung, Neueinzug) Feststellen von Krankheiten aus Sicht der MitarbeiterInnen : Hoher Zeitaufwand Gewährleistung der Anonymität Vom Arbeitgeber gewünschte Steigerung der Produktivität 8
Motivation zur Teilnahme am Projekt: BewohnerInnen/Angehörige: Erhöhter Sehkomfort (Lesen, Handarbeit ) Verringerung des Sturzrisikos Ausgeglichener Tag- / Nachtrhythmus Hoffnung auf verbesserte Schlafqualität MitarbeiterInnen: Erhöhter Sehkomfort (Medikamente, Injektionen vorbereiten, Wundverbände, Dokumentation) Bessere Konzentration, weniger Müdigkeit und Kopfschmerzen Ausgeglichener Tag-/Nachtrhythmus Lichtverhältnisse vor Projektbeginn 13.00 Uhr, Sonne 9
Implementierung in der Einrichtung: vor Woche 0: Handwerker, Handwerker, Handwerker Lärm, Dreck, Lärm, Dreck.. Woche 0 Baseline: Befragungen Untersuchungen Blutentnahme, Speichelproben, Reaktionstest, Augenärztliche Untersuchung 10
Lichtverhältnisse Markwasen Reutlingen: Dynamische Studienleuchten Licht an am 17.11.2016 LAU LAU Bereich: 11
Kommentare zur Studienbeleuchtung Pfleger Herr S.: Ich finde das helle Licht schön, da kann man gut arbeiten! Bewohnerin Frau P.: Endlich kann ich wieder besser lesen Pflegerin Frau E.: Ich habe mir für zu Hause erstmal neue Lampen gekauft! Fazit: Bewohnerin Frau H.: Jetzt erkenne ich meine Mitbewohnerinnen, die ich auf dem Flur treffe! Nach Gewöhnungsphase überwiegend positive Resonanz Pflegerin Frau J.: Seit es hier so hell ist, brauche ich viel weniger Kaffee! Reinigungskraft Frau K.: Ein Nachteil hat das schon, man sieht jeden Schmutz! 12
DANKE! HCL 13