Asterisk 1.6 unter Debian GNU/Linux 5.0 "Lenny" Howto

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Transkript:

Asterisk 1.6 unter Debian GNU/Linux 5.0 "Lenny" Howto 13.10.2017 01:38:20 FAQArtikelAusdruck Kategorie: Software::Asterisk Bewertungen: 0 Status: public (all) Ergebnis: 0.00 % Sprache: de Letzte Aktualisierung: 01:48:39 19.02.2013 Schlüsselwörter asterik, install Symptom (public) Einleitung Asterisk stellt eines der erfolgreichsten Open Source Projekte dar und widmet sich voll und ganz der Implementierung einer Telefonanlage in Software. Mittels Asterisk lassen sich alle Szenarien rund um Telefonie verwirklichen, wobei die Software kaum Grenzen kennt. Asterisk unterstützt sowohl Analog, ISDN als auch reine VoIPAnschlüsse auf der Amtsseite als auch die entsprechenden Technologien als Endgeräte. In meinem Fall verwende ich VoIP sowohl auf der Amtsseite als auch als lokale Infrastruktur für die Telefonie. Zum einen ist das Handling mit reinen VoIPLösungen relativ einfach, zum anderen integrieren sich SIPTelefone hervorragend in die bestehende Netzwerkumgebung, da sie weder besondere Verkabelung noch zusätzliche Hardware im AsteriskServer benötigen (analoge Telefone benötige eine sogenannte ATAKarte, ISDNTelefone eine entsprechende ISDNKarte). In diesem Howto möchte ich die Installation von Asterisk 1.6 auf einem Debian GNU/Linux 5.0 aka Lenny System erläutern, wobei das Tutorial auf der Minimalinstallation von Debian basiert. Gerade bei Telefonanlagensoftware, die beliebig komplex werden kann, empfehle ich stets mit einer sauberen Ausgangsbasis anzufangen und ein frisch aufgesetztes System zu verwenden. Unser Ziel Dieses Howto beschreibt die Installation einer relativ einfachen Lösung für Telefonie, die jederzeit erweitert werden kann. Am Ende dieses Howtos wird unser AsteriskServer 2 SIPEngeräte verwalten, die sowohl intern als auch extern erreichbar sind. Beide Endgeräte verfügen zudem über eine VoicemailBox. Da ich selbst für die Anbindung nach Außen u.a. Sipgate als Anbieter nutze, möchte ich in diesem Howto erklären, wie Sipgate als externer SIPProvider in unsere Konfiguration integriert werden kann. Es kann jedoch genauso gut jeder andere SIPProvider angebunden werden. Zuletzt wird noch ein EchoTest für alle Teilnehmer unter der Rufnummer 9999 zur Verfügung stehen. Installation der benötigten Software Wir werden in diesem Howto den Quellcode von Asterisk selbst kompilieren und dabei die aktuelle Version 1.6 verwenden. Daher benötigen wir an dieser Stelle zunächst die gesamte BuildUmgebung, die entsprechenden LinuxHeader sowie eine Vielzahl von Bibliotheken und weiteren Tools. Diese installieren wir mittels: # aptitude install buildessential linuxheaders`uname r` libncurses5dev less Installation von Asterisk Wie bereits oben beschrieben, verwende ich in diesem Howto Asterisk in der aktuellen Version 1.6, wobei wir die Software aus dem Quellcode heraus kompilieren werden. Dieser Weg der Kompillierung der Projektsourcen bietet uns die größtmögliche Flexibilität in Bezug auf die Gestaltung und den Funktionsumfang der gesamten Telefonanlage. Zunächst laden wir das Projektarchiv aus dem Internet herunter und entpacken dieses: # cd /usr/local/src/ # wget http://downloads.asterisk.org/pub/telephony/asterisk/releases/asterisk1.6.2.15.tar.gz # tar xzvf asterisk1.6.2.15.tar.gz # rm asterisk1.6.2.15.tar.gz Anschließend wechseln wir in das soeben automatisch erstellte Verzeichnis asterisk1.6.2.15 und führen darin die Kompilierung der Sourcen aus mittels: # cd asterisk1.6.2.15 Seite 1

#./configure Das ConfigureSkript gibt uns den folgenden Status aus:.$$$$$$$$$$$$$$$=...$7$7...7$$7:..$$:.,$7.7.$7. 7$$$$.$$77..$$. $$$$$.$$$7..7$.?. $$$$$.?. 7$$$. $.$..$$$7. $$$$7.7$$$..$$$..777..$$$$$$77$$$77$$$$$7. $$$, $$$~.7$$$$$$$$$$$$$7..$$$..$$7.7$$$$$$$7:?$$$. $$$?7$$$$$$$$$$I.$$$7 $$$.7$$$$$$$$$$$$$$$$ :$$$. $$$ $$$$$$7$$$$$$$$$$$$.$$$. $$$ $$$ 7$$$7.$$$.$$$. $$$$ $$$$7.$$$. 7$$$7 7$$$$ 7$$$ $$$$$ $$$ $$$$7. $$ (TM) $$$$$$$..7$$$$$$ $$ $$$$$$$$$$$$7$$$$$$$$$.$$$$$$ $$$$$$$$$$$$$$$$. configure: Package configured for: configure: OS type : linuxgnu configure: Host CPU : i686 configure: buildcpu:vendor:os: i686 : pc : linuxgnu : configure: hostcpu:vendor:os: i686 : pc : linuxgnu : Anschließend bauen wir Asterisk mittels: # make Je nach Rechenleistung des Servers, auf dem Asterisk kompiliert wird, kann dieser Vorgang einige Zeit in Anspruch nehmen. Die erfolgreiche Kompilierung der Sourcen quittiert uns das System mit der folgenden Meldung: + Asterisk Build Complete + + Asterisk has successfully been built, and + + can be installed by running: + + make install + ++ Anschließend installieren wir Asterisk mittels: # make install Auch hier erhalten wir eine entsprechende Statusmeldung: + Asterisk Installation Complete + + YOU MUST READ THE SECURITY DOCUMENT + + Asterisk has successfully been installed. + + If you would like to install the sample + + configuration files (overwriting any + + existing config files), run: + + make samples + + or + + You can go ahead and install the asterisk + + program documentation now or later run: + + make progdocs + + **Note** This requires that you have + + doxygen installed on your local system + ++ Asterisk bietet die Möglichkeit an, eine DemoKonfiguration zu installieren, die bspw. für eigene Anpassungen verwendet werden kann. Diese Möglichkeit sollten wir annehmen und lassen die DemoKonfiguration erstellen mittels: # make samples Das obige Kommando füllt das Konfigurationsverzeichnis /etc/asterisk mit einer Vielzahl von Konfigurationsdateien (ca. 80 Stück), die uns später als Grundlage für unsere eigene Konfiguration dienen werden. Zuletzt lassen wir das Makefile ein entsprechendes InitSkript /etc/init.d/asterisk erstellen: # make config Nachdem wir Asterisk kompiliert und installiert haben, überprüfen wir die installierte Version mittels des Kommandos: # asterisk V In unserem Fall erhalten wir die folgende Ausgabe: Seite 2

Asterisk 1.6.1.11 Anschließend starten wir Asterisk mittels: # /etc/init.d/asterisk start Basiskonfiguration von Asterisk Bei der Installation von Asterisk haben wir bereits eine DemoKonfiguration mitinstalliert, auf die wir im Verlauf dieses Howtos zurückgreifen werden. Von dieser erstellen wir zunächst eine Kopie, um eine eigene Konfiguration erstellen zu können: # mkdir /etc/asterisk.orig # cd /etc/asterisk # mv extensions.* /etc/asterisk.orig # mv sip.conf /etc/asterisk.orig # mv voicemail.conf /etc/asterisk.orig SIPKonfiguration für die Endgeräte Zunächst erstellen wir die Konfigurationsdatei, in der alle zur Kommunikation via SIP notwendigen Daten definiert werden. Zunächst definieren wir im Abschnitt general eine Reihe allgemeiner Grundeinstellungen, wie bspw. den SIPPort, auf dem Asterisk lauschen soll, die IPAdressen, die als SIPClients zugelassen sind (in unserem Fall sind alle IPAdressen zugelassen) und die Standardsprache, die bspw. für die Ansagen verwendet wird: port=5060 bindaddr=0.0.0.0 language=de Zudem erstellen wir in der gleichen Datei zwei weitere Abschnitte, die je einen Kommunikationsteilnehmer beschreiben. In unserem Fall benennen wir die Abschnitte genauso, wie später die Telefonnummer des jeweiligen Kommunikationsteilnehmers lauten wird: [] type=friend secret=1234 host=dynamic mailbox= [1001] type=friend secret=1234 host=dynamic mailbox=1001 Beschreibung der Optionen: type=friend : der Teilnehmer kann Gespräche sowohl annehmen als auch selbst Anrufe initiieren host=dynamic : die IPAdresse des vom Teilnehmer registrierten SIPTelefons ist nicht fest definiert, sondern wird dynamisch zugewiesen mailbox= : dem Teilnehmer wird die Mailbox mit der ID zugewiesen (s. /etc/asterisk/voicemail.conf im folgenden Abschnitt). Konfiguration der VoicemailBoxen Nachdem wir die einzelnen Kommunikationsteilnehmer in definiert haben, erstellen wir anschließend die Konfigurationsdatei /etc/asterisk/voicemail.conf, die das Verhalten der VoicemailBoxen definiert: Seite 3

format = wav [default] => 4711,Christoph Pilka,c.pilka@asconix.com 1001 => 0815,Kathrin Pilka,kathrin.pilka@gmail.com Erstellen des Rufnummerplans Nun haben wir zum einen die Zugangsdaten für die einzelnen SIPTelefone definiert, so dass sich diese anmelden können, zum anderen haben wir für jede der beiden Rufnummern jeweils eine eigene VoiceMailbox erstellt. Damit wir aber nun tatsächlich mittels der SIPTelefone eine Verbindung aufbauen können, benötigen wir noch einen Rufnummernplan. Dieser bestimmt bspw. ob ein an eine bestimmte Rufnummer gerichteter Anruf bspw. auf eine andere Nummer umgeleitet wird oder aber auch auf einen Anrufbeantworter umgelenkt wird. Ebenso regelt der Rufnummernplan die ausgehenden Telefonate und ermöglicht bspw. durch die Definition entsprechender Regeln das Telefonieren über verschiedene SIPProvider je nach Rufnummer des Angerufenen. Im Prinzip stellt der Rufnummernplan die gesamte Logik der Telefonanlage dar. Alle Definitionen des Rufnummernplans werden in der Konfigurationsdatei /etc/asterisk/extensions.conf niedergeschrieben. Diese besteht aus einer Reihe von Contexten, die von den Definitionen der Teilnehmer in referenziert werden. static=yes [local] exten => _1XXX,1,Dial(SIP/${EXTEN}) [default] include => local Erläuterung der Optionen: wie ich bereits oben beschrieben habe, besteht die Konfigurationsdatei /etc/asterisk/extensions.conf aus einer Aneinanderreihung von Kontexten. Wird bei der Definition eines Teilnehmers in kein Kontext angegeben, wird dieser Teilnehmer dem Kontext default zugeordnet. Zudem werden die Definitionen innerhalb des Kontexts general von jedem SIPTeilnehmer eingelesen. D.h. in unserem Fall verwenden wir lediglich local als unseren individuellen Kontext. Nun möchte ich in aller Kürze die verwendeten Optionen beschreiben: static=yes : Änderungen, die wir innerhalb der AsteriskShell ausführen, werden nicht in /etc/asterisk/extensions.conf festgehalten exten => _1XXX,1,Dial(SIP/${EXTEN}) : beschreibt eine Extension, die folgende Aktion triggert: wird eine Nummer bis 1999 gewählt, so wird diese 1:1 weitervermittelt (lokale Telefonie der Asterisk Teilnehmer untereinander) include => local : alle Teilnehmer, die dem Kontext default zugeordnet sind, erhalten zusätzlich die Konfiguration des Kontexts local`. Einlesen der geänderten Konfiguration Um die Änderungen an den obigen Konfigurationsdateien neu einzulesen, starten wir im einfachsten Fall den AsteriskServer neu mittels: Seite 4

# /etc/init.d/asterisk restart Testen der Konfiguration Um unser bis hierhin durchgeführtes Setup zu testen, registrieren wir zunächst zwei SIPEndgeräte (Softphones bzw. dedizierte SIPTelefone), wobei ein Endgerät mit der internen Rufnummer registriert ist, das andere mit 1001. Anschließend verbinden wir uns mit dem laufenden AsteriskProzess und erhalten die AsteriskKonsole, die uns Zugriff auf die laufende Session ermöglicht: # asterisk r Daraufhin erhalten wir die AsteriskKonsole. Darin setzen wir nun folgendes Kommando ab: asterisk+cli> console dial Mittels des obigen Kommandos rufen wir den Teilnehmer mit der Rufnummer an. Das entsprechende Endgerät sollte nun klingeln. Ebenso führen wir den Test mit dem zweiten SIPEndgerät unter 1001 durch. Sollten wir in unserem AsteriskServer eine Soundkarte verbaut und konfiguriert haben, so können wir das initiierte Gespräch über die daran angeschlossene Lautsprecher mithören. Während wir mit der aktuellen AsteriskInstanz verbunden sind, können wir in der AsteriskShell alle Statusmeldungen beobachten, in unserem Fall also: [Dec 3 23:27:58] NOTICE[2426]: console_video.c:133 console_video_start: voice only, console video support not present << Console call has been answered >> << Hangup on console >> Zudem können wir ein SIPTelefon für die Extension konfigurieren (Softphone oder dediziertes IPTelefon) und es ebenfalls von der AsteriskShell aus anrufen: asterisk+cli> console dial Zudem können wir uns den Status der angemeldeten SIPEndgeräte anschauen, indem wir das folgenden Kommando in der AsteriskShell absetzen: asterisk+cli> sip show peers Daraufhin sollten wir eine Liste aller SIPEndgeräte erhalten, in unserem Fall also: Name/username Host Dyn Nat ACL Port Status / 10.0.10.2 D 5060 Unmonitored 1001/1001 10.0.10.4 D 5060 Unmonitored 2 sip peers [Monitored: 0 online, 0 offline Unmonitored: 2 online, 0 offline] Dies soll für den ersten Test reichen, um aufzuzeigen, dass Asterisk in unserem Fall ordnungsgemäß installiert ist. Anmerkung: nach jeder Änderung einer der Konfigurationsdateien in /etc/asterisk starten wir den AsteriskServer neu mittels: # /etc/init.d/asterisk restart Einbindung eines Echotests Im Folgenden werden wir einen Echotest einbauen, der von allen SIPEndgeräten unter der Rufnummer 9999 erreicht werden kann. Dieser Test ermöglich uns, die Endgeräte zu testen und die Latenz zwischen den SIPTelefonen und dem AsteriskServer zu bestimmen. Um den Echotest einzubinden, definieren wir einen neuen Kontext Namens echotest in der Konfigurationsdatei /etc/asterisk/extensions.conf : Seite 5

[echotest] exten => 9999,1,Answer() exten => 9999,n,Wait(1) exten => 9999,n,Playback(welcome) exten => 9999,n,Playback(demoechotest) exten => 9999,n,Echo exten => 9999,n,Playback(demoechodone) exten => 9999,n,Playback(vmgoodbye) exten => 9999,n,Hangup() Zudem binden wir in der gleichen Konfigurationsdatei diesen Kontext in den globalen Kontext default ein, so dass jedes SIPEndgerät, das diesem Kontext angehört, den Echotest nutzen kann: [default] include => echotest Anschließend starten wir den AsteriskDienst neu: # /etc/init.d/asterisk restart Nun können die SIPEndgeräte und 1001 untereinander kommunizieren, als auch den Echotest unter der Rufnummer 9999 nutzen. Die entsprechenden Ansagen sind noch in englischer Sprache, daher werden wir im folgenden Kapitel die deutschen VoicePrompts installieren. Deutsche VoicePrompts Obwohl wir in der Konfigurationsdatei die Standardsprache auf Deutsch eingestellt haben (s. Direktive language=de ), bekommen wir bspw. beim Echotest deutsche Ansagen zu hören. Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass wir bisher noch keine deutschen VoicePrompts installiert haben. Zunächst wechseln wir in das Verzeichnis /var/lib/asterisk/sounds und erstellen darin einen Ordner de, der unsere deutschen Audiodateien beherbergen wird: # cd /var/lib/asterisk/sounds # mkdir de Anschließend laden wir uns von der Website der Amooma GmbH das entsprechende Archiv mit den VoicePrompts herunter und entpacken dieses: # cd de # wget http://www.amooma.de/asterisk/sprachbausteine/asteriskcoresoundsdegsmcurrent.tar.gz # tar xzvf asteriskcoresoundsdegsmcurrent.tar.gz # rm asteriskcoresoundsdegsmcurrent.tar.gz # chown R root:root * Rufen wir jetzt den Echotest unter der 9999 an, bekommen wir nun die deutschen Ansagen zu hören. Einbindung eines SIPProviders Da wir nun sowohl intern telefonieren können, als auch die Voicemail und EchoApplikation in unser Setup eingebunden haben, ist es nun an der Zeit, uns mit der Telefonwelt draußen zu verbinden. Dazu benötigen wir einen SIPAccount bei einem der vielen SIPProvider. In meinem Fall verwende ich Sipgate, daher möchte ich im Folgenden die Schritte aufzeigen, die zur Einbindung von Sipgate als SIPAnbieter nötig sind. Die hier wiedergegebenen Informationen gelten jedoch genauso gut für alle anderen SIPAnbieter. Zunächst einmal muss sich unser AsteriskServer gegenüber unserem SIPProvider authentifizieren. Um dieses zu erreichen, fügen wir die folgende Seite 6

Direktive dem Abschnitt hinzu: register => 1234567e0:ABCDE9F@sipgate.de/1234567e0 Erläuterung: die obige Direktive registriert den Asterisk Server beim SIPServer sipgate.de, wobei hier der von Sipgate zugewiesene Benutzername 1234567e0 und das Passwort ABCDE9F verwendet werden. Um zu überprüfen, ob die Registrierung bei den einzelnen SIPProvidern (in diesem Howto habe ich der Einfachheit halber zunächst nur einen Account konfiguriert) erfolgreich war, rufen wir aus der AsteriskShell das folgende Kommando auf: asterisk*cli> sip show registry Daraufhin erhalten wir eine entsprechende Statusmeldung: Host dnsmgr Username Refresh State Reg.Time sipgate.de:5060 N 1234567e0 105 Registered Mon, 07 Dec 2009 17:28:10 1 SIP registrations. Nun müssen wir nur noch unseren Dialplan erweitern, so dass wir mit beiden SIPEndgeräten Gespräche von extern annehmen und nach Außen führen können. Zunächst einmal definieren wir einen neuen Abschnitt in der Konfigurationsdatei, in dem wir alle Deklarationen zum NachAußenTelefonieren definieren. An dieser Stelle werden wir die eingehenden und die ausgehenden Gespräche trennen, da wir so die maximale Flexibilität erhalten, was das Routen der einzelnen Telefonnummern angeht. Um unsere Konfiguration sauber und übersichtlich zu gestalten, verwenden wir bei allen Abschnitten den Benutzernamen und die Richtung der Telefonate (aus und eingehend) als Namen für den jeweiligen Abschnitt. In unserem Fall definieren wir zunächst also den Abschnitt 1234567e0out : [8615625e0out] exten => _0X.,1,Set(CALLERID(all)="Asconix Systems" <24291500>) exten => _0X.,n,Dial(SIP/${EXTEN}@1234567e0) exten => _0X.,n,Hangup Sonstige AsteriskApplikationen Bei der Definition unseres DialingPlans haben wir u.a. die AsteriskApplikationen Hangup(), Wait(), Dial(), Playback(), Echo() etc. verwendet. Asterisk wird mit einer Vielzahl derartiger Applikationen ausgeliefert und so können wir und mittels des folgenden Befehls innerhalb der AsteriskShell eine Übersicht über alle verfügbaren Applikationen verschaffen: asterisk*cli> core show applications = Registered Asterisk Applications = AddQueueMember: Dynamically adds queue members ADSIProg: Load Asterisk ADSI Scripts into phone AgentLogin: Call agent login WaitUntil: Wait (sleep) until the current time is the given epoch While: Start a while loop Zapateller: Block telemarketers with SIT Seite 7

= 152 Applications Registered = Verwendete Quellen http://www.dasasteriskbuch.de/2.1/installation1.4debian.html Vielen Dank an dieser Stelle an die Macher von Asterisk und an die Amooma GmbH insbesondere für ihr erstklassiges AsteriskBuch, das einen sehr guten Einstieg in die Thematik bildet und mir als Grundlage für dieses Howto sehr hilfreich war. Problem (public) Lösung (public) Seite 8