TOP Seminar Optische Systeme in der Industriellen Bildverarbeitung. Thomas Thöniß, Qioptiq

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TOP Seminar 2015 Optische Systeme in der Industriellen Bildverarbeitung Thomas Thöniß, Qioptiq

Kette der digitalen Bildverarbeitung Das Objektiv Objekt definierte Bild- Vorver- Segmen- Merkmals- Klassifikation Beleuchtung erfassung arbeitung tierung extraktion Entscheidung -Optische Abbildung auf Empfänger -Digitalisierung -Korrektion -Rekonstruktion -Suche nach Region of Interest (ROI) -Geometrien, -Farbe/Helligkeit, -Bewegung, -Struktur -Aussortieren -Zuordnen -Bewerten Das Objektiv bzw. das optische System ist quasi ein Teil des Auges in der Bildverarbeitungskette und somit die erste Schnittstelle zur zu beobachtenden Umwelt. Nur die Informationen, die das Objektiv übertragen hat, können weiterverarbeitet und ausgewertet werden. Es können keine Informationen später hinzugefügt werden. 2

Das Objektiv Die Auswahl Unzahl von angebotenen Objektiven unterschiedlichster Hersteller. Die Auswahl fällt schwer und verlangt nach gut aufbereiteten Informationen des Herstellers und Detailwissen des Anwenders 3

Die Objektivauswahl Das erste Hilfsmittel Das Datenblatt Relative Beleuchtung Abmaße MTF 1 Anlagemaß Lage der Hauptpunkte, Pupillen etc. Max. Sensorgröße optimaler Abbildungsmaßstab MTF 2 Verzeichnung Farbquerfehler Mechanisch / optische Grunddaten Optische Leistungsdaten 4

Das Datenblatt zu Objektiven Problemstellung Angaben zum Teil nur schwer verständlich bekannte Größen, Angaben und Erfahrungen aus der klassischen Kleinbildfotografie sind nur bedingt auf die digitale Bildverarbeitung übertragbar oftmals für Anwendung ungeeignete Angaben notwendiges Hinterfragen der Angaben erfordert zum Teil spezifische optische Grundkenntnisse ZIEL: Vermittlung einiger wichtiger Grundkenntnisse zu Objektiven und Erläuterung von Begriffen und Darstellungen 5

Einteilung von Objektivtypen Einteilung nach Blickwinkel >180 <45 ~45 >70...120 Normalobjektiv (Brennweite etwa Sensordiagonale) Weitwinkel / Hyperweitwinkel Fish Eye Objektiv Fernobjektiv (nicht Teleobjektiv) 6

Einteilung von Objektivtypen Einteilung nach Blickwinkel Normalobjektiv (Brennweite etwa Sensordiagonale) Weitwinkel / Hyperweitwinkel Fernobjektiv Fish Eye Objektiv Fotos: SIGMA Deutschland 7

Einteilung von Objektivtypen nach Aufbau Das Standardobjektiv Leica Summicron 2.0/50mm I.d.R. quasi Blendensymmetrie (Triplet, Tessar, Doppel-Gauss) Günstig bei Korrektion lateraler Bildfehler Hauptebenen in Blendennähe Schnittweite kürzer als Brennweite 8

Einteilung von Objektivtypen nach Aufbau Das Teleobjektiv Nikon Nikkor 2.8/180mm Kombination aus positiv und negativ wirkender Linsengruppen Verschiebung der Hauptebenen in Richtung Objekt Verkürzung der Baulänge gegenüber der Brennweite Einsatz bei Objektiven mit gegenüber der Detektorgröße deutlich größeren Brennweite Verhältnis zwischen Brennweite und Baulänge ergibt Tele-Faktor 9

Einteilung von Objektivtypen nach Aufbau Das Retrofokusobjektiv Zeiss Distagon 3.5/18mm Umgekehrtes Teleprinzip Kombination aus negativ und positiv wirkender Linsengruppen Verschiebung der Hauptebenen in Richtung Bildebene Bildschnittweite gegenüber Brennweite deutlich verlängert Bei kleinen Detektoren schon bei Normalobjektiven notwendig Schafft Platz für Farbteilerprismen, Schutzfenster, Anlagemaße usw. 10

Einteilung von Objektivtypen nach Aufbau Vergleich Standard- / Retrofokusobjektiv 1.8 / 10mm Normalobjektiv mit Standard- Konfiguration (skaliertes 1.8 / 50mm Objektiv) 2.8 / 10mm Normalobjektiv mit Retrofokus-Konfiguration Retrofokusaufbau schafft schon bei Normalobjektiven für kleine Detektoren platz für z.b. C-Mount Auflage Lässt handhabbare Dimensionen der optischen Elemente zu 11

Einteilung von Objektivtypen nach Perspektive Entozentrische (natürliche) Perspektive Entscheidend für Perspektive ist die Lage der Eintrittspupille (objektseitiges Bild der Systemblende) Bei entozentrischen Objektiven liegt EP in Nähe der Systemblende Objekte in größeren Entfernungen erscheinen kleiner als gleich große Objekte in kürzerer Distanz 12

Einteilung von Objektivtypen nach Perspektive Telezentrische (objektseitige) Perspektive Eintrittspupille liegt im Unendlichen Objektseitige Hauptstrahlen verlaufen achsparallel Invarianz der Bildgröße bei Veränderung der Objektentfernung (bei feststehendem Detektor) Telezentriebereich: axialer Verschiebebereich in dem die wahrnehmbare Bildgrößenänderung kleiner als z.b. ein Pixel ist Telezentrie bedeutet nicht hohe Schärfentiefe! 13

Einteilung von Objektivtypen nach Perspektive Telezentrische (objektseitige) Perspektive Typisch für telez. Objektive in der Bildverarbeitung sind die i.d.r. deutlich längeren Bauformen im Vergleich zu entoz. Objektiven Mit zunehmender nomineller Objektentfernung nimmt auch die Baulänge zu Durchmesser der Eintrittsoptik ist mindestens so groß wie Objektdurchmesser 14

Einteilung von Objektivtypen nach Perspektive Bildseitige Telezentrie Austrittspupille (bildseitiges Bild der Blende) liegt im Unendlichen Bildseitige Hauptstrahlen verlaufen achsparallel Invarianz der Bildgröße bei Veränderung der axialen Detektorlage ( verzeiht Lageunsicherheiten des Detektors) Perspektive erscheint aber natürlich! 15

Einteilung von Objektivtypen nach Perspektive Notwendigkeit der bildseitigen Telezentrie Annäherung an bildseitige Telezentrie ist bei modernen Detektoren mit Linsenarrays (Lenslets) erforderlich Linsenarrays erhöhen Pixeleffizienz Akzeptanzbereich nur ca. +/- 10 Grad Telezentrie vermeidet Übersprechen bzw. Vignettierung am Bildrand Klassische SLR-Objektive sind u.u. für derartige Detektoren nicht geeignet 16

Einteilung von Objektivtypen nach Perspektive Beidseitige Telezentrie Eintrittspupille und Austrittspupille liegen im Unendlichen Besondere Klasse von Messobjektiven Invarianz der Bildgröße trotz axialer Schwankungen der Objekt- bzw. der Detektorlage 17

Einteilung von Objektivtypen nach Perspektive Hyperzentrische Perspektive Quelle: MaxxVision Eintrittspupille liegt hinter dem Objekt in endlicher Entfernung Aufwendige Spezialobjektive Durchmesser der Eintrittsoptik ist größer als Objektdurchmesser Objekte in größerer Entfernung erscheinen bei feststehendem Detektor größer als gleichgroße Objekte in geringerer Entfernung Um Objekt kann herum -geschaut werden 18

Einteilung von Objektive nach Fokussierung Einfluß des Umfokussierens Objektentfernung s = -5.0 m Objektentfernung s = -0.3 m Umfokussieren (Verlassen des optimalen Arbeitsabstandes) führt in der Regel zum Anwachsen von Astigmatismus / Feldwölbung, Koma und anderen Bildfehlern vor allem in Makro-Stellung Wirksames Mittel: Floating Elements 19

Einteilung von Objektive nach Fokussierung Floating Einfaches Umfokussieren durch Objektivhub Umfokussieren mit echtem Floating Umfokussieren mit Semi-Floating Durch die Relativbewegung beim Fokussieren der Linsengruppen untereinander können Abbildungsfehler über einen großen Maßstabsbereich kompensiert werden Die Konstruktion echter Floatingsysteme ist relativ aufwendig und kostspielig Eine Alternative ist das Semi-Floating 20

Einteilung von Objektive nach Fokussierung Semi-Floating (Beispiel LINOS MeVis Reihe) Trotz Vereinfachung gegenüber dem echtem Floating ist auch das Semi-Floating aufwendig Es werden i.d.r. 2 bis 3 Linsen mehr und eine hochpräzise Mechanik benötigt Kompensation von Abbildungsfehlern und somit Konstanz der Performance des Objektivs sehr wirkungsvoll! 21

Einteilung von Objektive nach Fokussierung Neue Möglichkeiten: z.b. Fokussierung durch variable Flüssigkeitslinsen Anwendung z.b. in Smartphones, medizinischen oder industriellen Endoskopen Nutzung des Prinzips der elektr. veränderbaren Benetzung (electro-wetting) 22

Einteilung von Objektive nach Fokussierung Neue Möglichkeiten: z.b. Fokussierung durch variable Flüssigkeitslinsen Beispiel patentiertes Miniaturobjektiv Qioptiq ipek Beispiel Roboter für Kanalinspektion Anwendung z.b. in Smart Phones, Endoskopie und industrieller Inspektion Nutzung des Prinzips der elektrisch veränderbaren Benetzung von Oberflächen (electro wetting) 23

Einteilung von Objektiven Spezialobjektive CaF 2 CaF 2 Breitband UV-VIS Objektive (240 700nm) für z.b. forensische Anwendungen Nur noch optische Spezialmaterialien, wie z.b. CaF2 und Quarz kommen auf Grund ihrer Transmission zum Einsatz optische Gläser sind unterhalb von 350nm nicht mehr Transparent 24

Einteilung von Objektiven Spezialobjektive Primärspiegel Sekundärspiegel UV-VIS Spiegelobjektiv für den Einsatz von 193 900nm Einsatzbereich wird im wesentlichen durch Spiegelschicht festgelegt Derartige Systeme besitzen keine Farbfehler 25

Relative Beleuchtungsstärke Die Systemblende Axiales Strahlbüschel wird nur an einer Öffnung, der Systemblende, beschnitten Durchmesser entscheidend für Bildhelligkeit Realisierung durch Fassungsränder, Blendenringe oder Irisblenden (rastbar, stufenlos) Möglichst arretierbar für Industrieanwendungen 26

Relative Beleuchtungsstärke Lichtstärke bei Abbildung aus dem Unendlichen EP σ y k = f' Durchm. EP k eff 1 = = k 2sinσ' Nominelle (aufgravierte) Blendenzahl k entspricht nur bei Abbildung aus dem Unendlichen der effektiven Blendenzahl k eff! 27

Relative Beleuchtungsstärke Lichtstärke bei endlicher Abbildung EP y σ σ y k eff 1 = k eff = k ( 1+ β' ) 2sinσ' β' = y' y Bei endlicher Abbildung sinkt die effektive Blendenzahl, die aufgravierte Blendezahl verliert Bedeutung Besonders störend bei Makro und Mikro-Aufnahmen Beispiel: bei 1:1 Abbildung mit einem Objektiv mit der aufgravierten Blendenzahl k unendl. = 1.6 ist effektive Blendenzahl nur k eff = 3.2! 28

Relative Beleuchtungsstärke Natürliche Vignettierung w 50 40 w 30 20 10 w 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 Ohne künstlichen Eingriff Abnahme der Beleuchtungsstärke zum Bildfeldrand durch cos 4 -Gesetz (bei w w, Hauptebenen in Blendennähe) Störend bei Weitwinkelsystemen z.b. bei w = 30 nur noch E = 56% Verringerung des Abfalls z.b. durch inverse Verlauffilter bzw. Zentralfilter oder durch pupillenverzerrende Linsenanordnungen 29

Relative Beleuchtungsstärke Künstliche Vignettierung Vignettierendes Fassungselement Notwendiger künstlicher Eingriff in außeraxiale Strahlbündel Erforderlich zur wirtschaftlich sinnvollen Erlangung einer gleichmäßigen Bildschärfe über gesamten Bildfeld Bei klassischer Fotografie Helligkeitsabfall um bis zu 70% zulässig, in digitaler Bildverarbeitung können schon 10% störend sein 30

Relative Beleuchtungsstärke Graphische Darstellung k = 1.6 k = 2.0 Nat. Vignettierung (cos4) Künstl. Vignettierung Resultierender relativer Bleeuchtungsverlauf Bilddiagonale y Bilddiagonale y Beleuchtungsstärkeverlauf ist das Resultat aus natürlicher und künstlicher Vignettierung natürliche Vignettierung läßt sich durch Abblenden nicht verringern 31

Abbildungsleistung Kontrast K und Frequenz F F K K F F y y y y F K = I I max max + I I min min F F ' = β' mit F = lp/mm y ' = β' y 32

Abbildungsleistung Modulationsübertragungsfunktion MTF K' norm = f ( F' ) mit K' norm = K K' für y' 1, y' 2 K F MTF wichtigstes Bewertungskriterium in der Praxis Darstellung des normierten Kontrastes als Funktion der Feinheit meridionaler und saggitaler Bildstrukturen verschiedener Feldpunkte K = f(f ) Darstellung eher in der Objektiventwicklung gebräuchlich F 33

Abbildungsleistung Modulationsübertragungsfunktion MTF K' norm = f ( y' ) für F 1,F 2 K y y Darstellung des normierten Kontrastes für ausgewählte Frequenzen als Funktion der Bildhöhe K = f(y ) - Darstellung eher in der Fotografie und Bildverarbeitung gebräuchlich In klassischer Fotografie ist ein signifikantes Absinken der MTF zum Bildrand zulässig, häufig aber nicht in Bildverarbeitung 34

Abbildungsleistung Auflösung Nicht aufgelöst y' Pixel Aufgelöst y' Pixel y ' min = 2 y' Pixel bzw. F' y' min Grenz 1 2 y' Pixel Wenn Optik Auflösung nicht begrenzen soll, ist Pixel-Pitch nächstes Limit z.b. bei 0.01mm Pixelgröße ist kleinste auflösbare Struktur 0.02mm bzw. Grenzfrequenz F Grenz = 50lp/mm, mehr muss die Optik nicht auflösen können! = 35

Abbildungsleistung Zusammenhang Auflösung / Kontrast Eine hohe Auflösung ist kein Garant für gute auswertbare Bilder Ein hoher Kontrast ist nicht ausreichend für eine gute Detailwiedergabe Erst die Kombination aus Kontrast und Auflösung ergibt bei anspruchsvoller Bildverarbeitung gute auswertbare Bilder 36

Abbildungsleistung Zusammenhang Auflösung / Kontrast Hoher Kontrast Hohe Auflösung Hoher Kontrast Niedrige Auflösung Niedriger Kontrast Hohe Auflösung Eine hohe Auflösung ist kein Garant für gute auswertbare Bilder Ein hoher Kontrast ist nicht ausreichend für eine gute Detailwiedergabe Erst die Kombination aus Kontrast und Auflösung ergibt bei anspruchsvoller Bildverarbeitung gute auswertbare Bilder 37

Abbildungsleistung Verzeichnung / Ursache ideal auswertbarer Fokus asymmetrisch verschmierter Fokus Klassische Verzeichnung Indirekte Verzeichnung Bei scharfer, ebener Abbildung u.u. Unähnlichkeit des Bildes zum Objekt durch Verzerrung Verzeichnung ist kein Unschärfefehler sondern Geometriefehler Wird als einziger Abbildungsfehler nicht in MTF berücksichtigt! Verzeichnung schon bei einfachen Einzellinsen mit einer Blende im endlichen Abstand durch falsche Durchstoßkoordinate des Hauptstrahls Weitere Ursache: stark asymmetrisch verschmierte Punktbilder durch z.b. Koma führen zur falschen Detektion von Schwerpunktskoordinaten 38

Abbildungsleistung Verzeichnung / Definition Verzeichnung allg.: V = y' ist y ' soll y' y' ist soll Prozentuale Verzeichnung: = 100% V proz V < 0 tonnenförmige Verz. (typisch bei Ultraweitwinkelobjektiven) V > 0 kissenförmige Verz. V < 3% bei visueller Betrachtung i.d.r. nicht störend y' soll Ein lineares Ansteigen der Verzeichnung ist bei visueller Betrachtung weniger störend als eine kleine Verzeichnung mit stark wechselndem Gradienten! Bekannte Verzeichnungsverläufe können kalibriert werden! 39

Abbildungsleistung Verzeichnung: Auswirkung und Darstellung Kissenförmige Verzeichnung Tonnenförmige Verzeichnung 40

Schärfentiefe Objektseitige / bildseitige Schärfentiefe Axialer Verschiebebereich eines Objektpunktes, der zu keiner sichtbaren Unschärfe des konjugierten Bildpunktes führt. Schärfentiefe (nicht Tiefenschärfe) ist zunächst kein Gütekriterium eines Objektivs sondern eine Grundeigenschaft, die durch Blende, Brennweite des Objektivs und zulässigem Unschärfekreis auf Detektor (z.b. Pixelgröße) vorherbestimmt ist! 41

Schärfentiefe Grundgrößen a N = f ' 2 2 af' + k y' ( a f ') a F = f ' 2 2 af' k y' ( a f ') 42

Schärfentiefe Fixfokus- und Hyperfokalentfernung Entfernung ab der ausgehend von einem Nahpunkt bis nach Unendlich alle Objekte scharf erscheinen Fixfokusentfernung ist interessant für fest eingebaute optische Systeme, bei denen kein Nachfokussieren möglich ist 43

Schärfentiefe Fixfokus- und Hyperfokalentfernung f' a = f' + 1 k y' a N = a 2 a F = 44

Schärfentiefe Abbildungstiefe Bei fester Objektweite ergibt sich Toleranzbereich Delta z für axiale Positionierung des Detektors. ± z' = ± y' k f' 1 a bzw. bei Abbildung aus Unendlich ± z ' = ± y' k 45

Schärfentiefe Reale Schärfentiefe Die trigonometrisch ermittelte Schärfentiefe ist nur für eine erste Abschätzung geeignet. Einflüsse, wie z.b. Aberrationen, Beugungseffekte u.ä. werden nicht berücksichtigt. Ein besseres Kriterium ist z.b. die Ermittlung der Kontrastwerte bei unterschiedlichen Objektentfernungen und feststehender Detektorebene. 46

Schärfentiefe Bewertung durch MTF Original-MTF 1 MTF 2 und 3 bei verschiedenen Objektpositionen Ermittlung der realen Schärfentiefe bei Verschiebung des Objektes mit feststehendem Detektor durch Berechnung des Kontrastverfalls auf minimal zulässigen Wert (z.b. auf 40% des Originalkontrastes bei 30 lp/mm) 47

Schärfentiefe Abbildungstiefe Die trigonometrisch ermittelte Abbildungstiefe ist ebenfalls nur für eine erste Abschätzung geeignet. Ein besseres Kriterium ist z.b. die Ermittlung der Kontrastwerte bei unterschiedlichen Detektorentfernungen und feststehendem Objekt. 48

Schärfentiefe Abbildungstiefe / Through Focus MTF Ermittlung der realen Abbildungstiefe mit feststehendem Objekt bei Verschiebung des Detektors durch Berechnung des Kontrastverfalls auf minimal zulässigen Wert (z.b. auf 50% des Originalkontrastes) 49

Objektive in der Bildverarbeitung Fazit Ausführliche Datenblätter sind bei der Auswahl von anspruchsvollen Objektiven hilfreich und werden durch seriöse Anbieter bereitgestellt Objektiv-Daten sind u.u. gut aufbereitet aber nicht für den individuellen Abbildungsfall angegeben Erfahrungen aus der analogen Kleinbild-Fotografie sind nur bedingt auf digitale Bildverarbeitung übertragbar Klassische Fotoobjektive sind für Anwendungen in der digitalen BV z.b. in Kombination mit neuen Detektoren u.u. ungeeignet 50