Ene mene muh und raus bist Du aus der Statistik. Von DurchwurstlerInnen und anderen Arbeitstieren im Kiez. Auf Seite drei bis fünf im Schwerpunkt.

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t e R r. als ehem st o l o ka l P Blick aus dem Schaufenster eines Ladens in der Bürknerstraße. Foto: Veronika Z ohová U Die Stadtteilzeitung aus dem Reuterkiez April / Mai 2008 Ene mene muh und raus bist Du aus der Statistik. Von DurchwurstlerInnen und anderen Arbeitstieren im Kiez. Auf Seite drei bis fünf im Schwerpunkt. Seite 3 Ob»Digitale Bohéme«oder»Urbaner Penner«: Warum man sich nicht zu bequem im Prekariat einrichten sollte, im Thema. Seite 5 Im Grenzbereich zwischen Arbeit und Arbeitslosig keit: ALG II, MAE und ABM ein Besuch im Nach barschaftstreff Mittenmang in der Lenaustraße. Seite 6 Ein Campus im Reuterkiez: Was sich in der Rütlistraße verändern wird, erklärt die Stadt planerin Ilse Wolter im reuter-gespräch.

kurz & neu Editorial Alle reden über die Arbeit, überall. Wir auch. In der zweiten Ausgabe geht es um GründerInnen und eiberuflerinnen, um MAE- und ABM-Kräfte im Reuterkiez. Was sie eint ist die Tatsache, viel Arbeit und dabei wenig Geld in der Tasche zu haben. Begriffe wie»digitale Bohéme«klingen schön, doch sie verstellen den Blick auf eine breite gesellschaftliche Entwicklung, durch die immer mehr Menschen gezwungen sind, sich als Selbstständige durchzuschlagen. Wer seine MitarbeiterInnen entlässt, tut dies ja nicht, um ihnen die eiheit zu schenken. Für viele Unternehmen ist Outsourcing, die Auslagerung von Arbeitsplätzen, vor allem eine willkommene Möglichkeit, Kosten einzusparen. Immerhin befinde man sich in Neukölln mit seinem kleinen Einkommen in guter Gesellschaft, sagte uns eine Gründerin aus dem Kiez. Das Sein bestimmt das Bewusstsein. In diesem Sinne, bessere Zeiten fallen nicht vom Himmel, heraus zu einem hoffentlich sonnigen Maifeiertag. Schwerpunkt der nächsten Ausgabe: Stadtentwicklung (erscheint Anfang Juni) Redaktionsschluss: 14. Mai reuter@die-praxis-berlin.de oder 030-29 777 689 Alle zwei Wochen findet unser offenes Redaktionstreffen im Quartiersbüro, Hobrechtstr. 59, statt. Die nächsten Termine: 16. April, 30. April, 14. Mai, 28. Mai. Eure Mitarbeit ist sehr willkommen. Wir freuen uns über Anregungen, Bilder und Texte. Wer einen eigenen Artikel veröffentlichen will, sollte sich nicht erst bei Redaktionsschluss mit uns in Verbindung setzen. Die Redaktion. Quartiersrätekongress Buddeln im Kiez Zum ersten Mal seit Beginn des Quartiersmanagements in Berlin vor zehn Jahren fand ein berlinweiter Quartiersrätekongress statt. Fast 500 BerlinerInnen aus den 33 Quartiersmanagement-Gebieten kamen zu der Veranstaltung am 8. März im Abgeordnetenhaus gekommen und nutzten die Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch. Eingeladen hatte die Senatorin für Stadtentwicklung, Ingeborg Junge- Reyer, die sich für das Engagement der BewohnerInnen in den Kiezen bedankte und deren Arbeit würdigte.»ich bitte Sie, machen Sie einfach weiter so«, so Junge-Reyer am Ende ihrer Rede im Plenarsaal. Walter Momper, Präsident des Abgeordnetenhauses, bedankte sich im Namen des Parlaments und sprach seine politische Anerkennung für die Arbeit in den Quartieren aus. MigrantInnenvereine Newroz- und ühlingsfest Am 21. März 2008 öffneten die MigrantInnenvereine im Kiez ihre Räumlichkeiten. Beim»Tag der offenen Tür«konnten sich Interessierte bei Tee, Kaffee und kleinen Leckereien über die Arbeit der Vereine zu informieren. Leider warteten viele der Vereine Uğur Sürücü beim Newroz-Fest, Foto: Andrej Dallmann Kritische Stimmen Der Bezirksbürgermeister von Mitte, Christian Hanke, kritisierte die zeitlich befristete Förderung für Projekte auf höchstens drei Jahre. Es sei schwierig, in dieser ist Projekte zu institutionalisieren, so Hanke. Stellvertretend für alle 33 Beiräte sprach Ulrich Mahnke aus dem Reuterkiez. Mahnke fragte kritisch nach, inwieweit Quartiersmanagement überhaupt nachhaltige Wirkungen im Kiez entfalten könne. Dabei lenkte er den Blick auf die Beteiligung der BewohnerInnen.»Wir sollten alle mitspielen«ironisch zeichnete er das Bild eines Sandkastens, in dem eifrig gebuddelt und gebacken werde mit bürgernah und partizipativ ausgewählten Förmchen und einigen Schippen. Das wenig nachhaltige Ergebnis dieser Tätigkeit zeige sich nach einem heftigen Regenschauer.»Wir sollten alle mitspielen und uns streiten, damit Beteiligung nicht auf Sand gebaut ist«, forderte Mahnke, der sich mehr Vertrauen von Seiten des Bezirks gegenüber den Aktiven im Kiez wünscht. Schließlich gehe es nicht darum, Dinge zu tun, die müde machten und die Beteiligten im Kreis laufen ließen.»es geht um Demokratisierung. Und bei der age, wer an der Demokratie beteiligt ist, geht es um die Wurst.«Die katholische Fachhochschule für Sozialwesen untersucht derzeit die Nachhaltigkeit der Quartiersarbeit im Reuterkiez. Die Sozialraumanalyse soll Ende des Jahres vorliegen, sie wird auch Verbesserungsvorschläge für die künftige Kiez-Arbeit enthalten. ele vergeblich auf interessierte BesucherInnen. Dafür gab es am Abend erneut Gelegenheit, sich in der Werkstatt der Kulturen ein Bild darüber zu machen, wie in den unterschiedlichen Kulturen das Newroz- Fest gefeiert wird. Ein Angebot, dass besser wahrgenommen wurde: Rund 200 BesucherInnen feierten bis spät in die Nacht. Ümit Baba und Zeliha Baba, die mit vielen fleißigen Helfern dieses Fest ermöglicht hatten, begrüßten gleich zu Anfang die ersten Künstler: Uğur Sürücü und Ciwan Aktaş. Darauf folgte eine internationale Sechser-Kombo»Taraniem«, die vom Irakischen Kulturverein präsentiert wurde. Die jungen Männer von»grup Doğanlar«unterhielten das Publikum mit türkischer Musik. Nach der Pause bewegte die afghanische Künstlergruppe»Faiz Karizi«vom Afghanischen Kommunikations- und Kulturzentrum e.v. eingeladen das Publikum zum Tanzen. Für das leibliche Wohl und das Kinderprogramm sorgten die HelferInnen vom Mittenmang und von Vielfalt e.v. Mit dem bunten Musik-Programm war den Vereinen ein insgesamt schönes Fest gelungen. Pinar Öztürk Start für Schülerladen Kinder und Jugendliche, die Probleme bei den Hausaufgaben haben, können seit dem 14. April im Schülerclub Lena in der Lenaustraße aufschlagen. Montags bis freitags von 12 bis 18 Uhr hilft das Lena-Team SchülerInnen der ersten bis zehnten Klasse, berät bei schulischen Problemen und bietet Computer-Projekte sowie spezielle Ferienprogramme an. PCs für die Internet- Nutzung stehen zur Verfügung. Die Eröffnungsfeier findet am 30. April um 11 Uhr statt, Ansprechpartnerin: Sasha Ben Muftah, Lenaustr. 26, Tel: 80 61 01 40»Hand in Hand«soll weg Am 12. März fand die erste Informationsveranstaltung zum Campus Rütli statt. Über 80 Menschen kamen in den Jugendclub Manege, um sich über den aktuellen Stand des Bildungsprojektes zu informieren. Bei der Veranstaltung nahmen die Befürchtungen der KleingärtnerInnen von der benachbarten Kolonie»Hand in Hand«großen Raum ein. Geplant ist, dass sie ihre Kleingärten im Zuge der Baumaßnahmen verlassen müssen. Noch im April soll es ein Gespräch mit Baustadtrat Blesing geben. Siehe Interview auf Seite 6 Nächste Info-Veranstaltung: 23. April, 18 Uhr Jugendclub Manege, Saal, Rütlistraße 1-3 48 Stunden Behördenhilfe KünstlerInnen, die bei den Kulturtagen»48 Stunden Neukölln«teilnehmen, erhalten Unterstützung bei behördlichen Genehmigungen, Veranstaltungsversicherungen und bei der GEMA-Anmeldung. Klaus Bortoluzzi und Denise Sheila Puri von der dz. Büro- Galerie stehen dafür ab sofort jeden eitag zwischen 17 und 18 Uhr und nach Vereinbarung zur Verfügung. Für die Durchführung einer»neukölln-safari«werden noch Leute gesucht, die gegen ein kleines Honorar Führungen durch den Kiez vorbereiten. dz. Büro-Galerie, Klaus Bortoluzzi und Denise S. Puri, Reuterstr. 31, Tel.: 695 98 231 www.suchtkunst.de Helden im Waschsalon Für sein ungewöhnliches Tanztheater- Projekt»Helden von Neukölln«sucht der Regisseur Manfred Olek Witt Jugendliche aus dem Reuterkiez. Mit von der Partie ist die Choreographin Dyne Neiman. Das Thema wird gemeinsam mit den Jugendlichen erarbeitet und beim Festival»48 Stunden Neukölln«im Waschsalon in der Reuterstrasse aufgeführt. Manfred Olek Witt, Tel: 0151-56657413, mo.witt@berlin.de

thema Ich würde schon einen festen Job annehmen, aber nur als Chef in einem Verlag. DurchwurstlerInnen im Prekariat Echtzeit-Illustration in der Musenstube, Tellstraße. Foto: Veronika Žohová Eine age: Wer von den LeserInnen hat in den letzten sechs Monaten Angebote für eine feste Stelle bekommen und wie viele? Wer die erste age mit»ja«und die zweite age mit mehr als»null«beantworten kann, gehört wohl mittlerweile zur Ausnahme. Arbeitsplätze, ob im Büro oder in der Produktion, sind heute durch ein Vergrößerungsglas zu suchen, wobei auch dann nicht sicher ist, ob sich welche finden. Eine kontinuierliche Erwerbsbiografie ist für die Wenigsten eine Option. Denn: Es gibt sie kaum mehr. Man schlägt sich durch. Hier ein Projekt, da ein Engagement, dort ein Auftrag. Das Patchwork-Arbeitsleben etabliert sich als Standard.»Wir sind DurchwurstlerInnen«sagt Annette Köhn von der Musenstube in der Tellstraße über sich und ihre KollegInnen. Sie ist freischaffende Illustratorin und lebt von Auftrag zu Auftrag. Einen Chef gibt es nicht, geregelte Arbeitszeiten auch nicht, in der Wahl dessen, womit sie sich beschäftigt, ist sie weitgehend frei. Im vergangenen Jahr haben die beiden Berliner Sascha Lobo und Holm iebe eine Hommage an die DurchwurstlerInnen verfasst.»wir glauben,... dass es Alternativen gibt zum erstarrenden System der festangestellten Erwerbsarbeit, die uns neben der Massenarbeitslosigkeit auch eine Massenunzufriedenheit beschert hat«, schreiben die Autoren. Immer mehr Menschen würden sich danach als Selbstständige durchschlagen und dabei erheblich glücklicher sein, als mit einer Festanstellung. Das Buch sorgte für große Aufmerksamkeit und scheint einen Zeitgeist zu treffen, in dem das»working in projects«einen Gradmesser der Coolness aufzeigt: Latte Macchiato schlürfend im Café sitzen, ein paar Aufträge am Laptop erledigen, um sich danach in einer der neuen Bars zu entspannen, beim Chatten. Schöne neue Arbeitswelt! Das Märchen von der»digitalen Bohéme«Doch oft sieht die Realität anders aus. Wenn man um ein Uhr nachts noch immer vor dem Bildschirm hockt und die Kreativität zäh wie Zuckerrübensirup bleibt, die Ideen nicht fließen; wenn die eundin mault, man möge doch ins Bett kommen. Und wenn sich dann noch herausstellt, dass das Honorar nicht dem Erwarteten entspricht, bleibt vom Märchen der»digitalen Bohéme«oft nur der Bericht des»urbanen Penners«übrig. Stundenlöhne von ein paar Euro sind in vielen Branchen, in denen kreativ gearbeitet wird, keine Seltenheit. Working Poor Armut und Reichtum sind relativ. Wer sich am Chiemsee als arm empfindet, kann sich in Berlin durchaus reich fühlen. Im Berliner Durchschnitt liegt das Pro-Kopf-Einkommen bei 870 Euro, in Neukölln mit 750 Euro deutlich darunter. Nach einer OECD-Studie sind 17 Prozent der NeuköllnerInnen arm: Sie verfügen über ein Einkommen von weniger als 550 Euro im Monat. Insbesondere MigrantInnen sind von Armut betroffen: 39,2% aller in der Studie betrachteten Personen (insgesamt 151.800), die in einem Haushalt mit mindestens einem nichtdeutschen Haushaltsangehörigen leben, fallen unter die Armutsgrenze. Dabei gehen viele der von Armut betroffenen Menschen einer Arbeit nach. Nur reicht es oft nicht. Die kulturelle Teilnahme an Die Bilder zum Thema Arbeit hat die Fotografin Veroniká Žohova mit Lochkameras gemacht: In eine lichtdicht abgeschlossene Pappdose mit einem Loch an der Vorderseite wird ein Film eingelegt. Die Aufnahme erfordert eine besonders lange Belichtungszeit. Damit kann in einem Bild nicht nur ein kurzer Augenblick, sondern ein Prozess oder eine Bewegung festgehalten werden. Das Bild oben zeigt das Entstehen einer Zeichnung. Kontakt: veronika.zohova@gmx.de der Gesellschaft reduziert sich dann auf den Besuch des Supermarktes. Der Erwerb einer Kinokarte oder ein Theaterbesuch ist nicht mehr drin. Mit dem Begriff»Working Poor«beschreibt die Fachliteratur dieses Phänomen. Der Philosoph Walter Pfannkuche von der Universität Mannheim glaubt, dass diese Entwicklung unter einer Bedingung zu stoppen ist:»der Markt wird sich nur humanisieren, wenn die Menschen so wütend, so empört und vielleicht auch so in die Enge getrieben sind, dass sie sich gegen die Zumutungen des Marktes wehren.«tim Zülch

thema Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht. Wege durch das Dickicht Sie schießen aus dem Boden wie die Krokusse im März. An vielen Orten im Reuterkiez machen neue Läden auf, in vorher leer stehenden Räumen. Das ist schön. Für die LadenbesitzerInnen jedoch ist der Traum vom eigenen Laden oft ein Kampf um die Existenz. Der verwirklichte Traum Der Laden hat Stil, das merkt man sofort. Die Glasregale an den Wänden, der Kirschholzboden, die Kronleuchter und die schwarze Theke mit der Säulenfront, alles hat Ayfer Belim selbst ausgesucht und mit Hilfe ihrer Familie eingebaut. Jetzt sitzt sie auf dem im Barockstil gehaltenen Sessel und lässt ihren Blick schweifen.»ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht, das macht mich glücklich«, sagt sie. Seit 20 Jahren stellt sie Schmuck her, den sie selbst trug oder an ihre Geschwister verschenkte. Letztes Jahr im Mai, die beiden Söhne waren alt genug, begann sie, ihren Traum vom eigenen Laden zu verwirklichen. Doch der Weg war dornig: Das Jobcenter wollte sie zunächst nicht fördern, die Banken verweigerten einen Kredit. Doch Ayfer Belim hat sich ihren Weg durch das Dickicht geschlagen. Beim Unternehmerstammtisch in Schöneberg bekam sie erste Kontakte, die Zwischennutzungsagentur vermittelte ihr einen Laden, und ein Finanz- Coach beriet sie bei der Konzeption des Geschäfts. Ayfer Belim liebt ihre Arbeit. Darum sitzt sie manchmal bis 23 Uhr im Laden und knüpft Botschaftsblüten. Botschaftsblüten? In der Türkei nähte man früher kleine Blüten an Kopftücher. Jede der mit einer speziellen Knotentechnik geknüpften Blüten hatte eine eigene Bedeutung eine Botschaft.»Den Namen habe ich mir selbst ausgedacht«, sagt Belim,»auch den Schriftzug.«Die Blüten verwendet sie für Ketten, Ohrringe und Mützen im Stil der 20er Jahre. Sie sagt:»ich liebe den Stil der Weimarer Republik«. Doch die Unsicherheit ist seit der Ladeneröffnung vor einem halben Jahr ihre stete Begleiterin. Noch kann sich ihr Geschäft nicht selbst tragen, sie lebt von Unterhaltsgeld und einem bescheidenen Einstiegsgeld von 200 Euro monatlich, das ihr das Jobcenter überweist. Sie wird sich noch überlegen, ob Neukölln der richtige Ort für sie ist. Den Laden würde sie aber niemals gegen einen festen Job tauschen:»ich habe meinen Traum verwirklicht, dafür ist es halt noch mit dem Geld knapp aber das schaffe ich schon.«botschaftsblüten, Bürknerstraße 25 Illustrationen der eiheit»ich würde schon einen festen Job annehmen«, sagt Annette Köhn von Blick in den Laden Botschaftblüten in der Bürknerstraße. Foto: Veronika Žohová der Musenstube in der Tellstraße.»Aber nur als Chef in einem Verlag«. Annette Köhn hat Kommunikationsdesign studiert und zeichnet Comics und Illustrationen. Insgesamt teilen sich fünf Musen den kleinen Laden, der mit einem Flügel und einer Couchecke fast voll gestellt ist. Im Schaufenster und auf der kleinen Anrichte liegen ihre Produkte aus: Postkarten, Buttons und ganz neu: Tütenblüten Blumenillustrationen mit Blumensamen.»Wir sind DurchwurstlerInnen«, sagt Annette. Illustrationen für Bücher, Zeitschriften, Werbekampagnen und Ähnliches sind ihr Metier.»Kritzelkunst«nannte es die Zeitschrift ART in ihrer Februarausgabe. Ihre Produkte werden im Laden und in zwei Internetshops verkauft, doch das Geld kommt meist über größere Aufträge rein. Letztes Jahr konnte Annette Köhn die Illustrationen für ein Fahrradbuch machen.»wenn man sich zwei Monate mit einem Thema beschäftigt und dann noch ein paar tausend Euro dabei verdient, dann macht das viel Spaß.«Vor allem schätzt sie die eiheit, die ihr diese Art von Arbeit gibt. üher arbeitete sie oft bis spät in den Abend. Aber seit sie einen Sohn hat, ist sie froh, dass dieser ihre Tage strukturiert.»üher vergaß ich oft einfach zu essen. Das kommt heute nicht mehr vor«, sagt sie. Finanziell sei diese Art von Arbeit oft ein»von der Hand in den Mund«.»Man braucht einfach andere Werte, wenn man so arbeiten will wie wir.«das Wichtigste sei nicht das Geld, sondern»den Motor für die Inspiration warm zu halten«, meint auch Ute Kneisel, die ihre Illustrationen meist an Zeitschriften verkauft und nebenbei mit ihren melancholischen Liedern auf der Bühne steht. Annette Köhn spart zwar für die Riester-Rente, aber große Hoffnungen macht sie sich nicht, wenn sie an ihre finanzielle Absicherung im Alter denkt.»ich werde so lange arbeiten wie ich kann und dann hoffe ich auf meinen Sohn.«Geld sei nicht das Entscheidende und in Neukölln befinde man sich mit einem niedrigen Verdienst in guter Gesellschaft. Musenstube, Tellstraße 2 Kreative Finanzierungen Als Sara Rochols Kind Leo vor zwei Jahren auf die Welt kam, suchte sie nach einem Weg, sich selbstständig zu machen.»ich hatte Angst davor, nur Mutter zu sein«, sagt sie und stellte sich am 3. Dezember 2006 in ihren eigenen Laden in der Hobrechtstraße. Knapp hundert Quadratmeter wollten mit Ideen gefüllt werden. Kein Problem für Sara Rochol, Ideen hatte sie genug, doch es fehlte am Geld und an Erfahrung. Sie wandte sich an das Existenzgründungsbüro Lokomotion und wurde arg enttäuscht.»die wollten nur Kohle mit armen Arbeitslosen machen. Ich sollte so viele Seminare besuchen, das hätte ich mit zwei Kindern gar nicht geschafft.«jetzt ist sie bei IQ-Consult, einem Existenzgründungsbüro, das mit dem Jobcenter zusammen arbeitet. Dort half man ihr beim Feinschliff des Ladenkonzepts und bei der Erstellung eines Tragfähigkeitsgutachtens. Noch immer hält sie die Bürokratie auf Trab.»Das ist total viel Papierkram, ohne meine eunde würde ich das gar nicht schaffen.«monat für Monat muss sie ihre Einnahmen und Ausgaben für das Jobcenter auflisten. Und sie muss eine Prognose für das nächste Geschäftsjahr erstellen. Dafür bekommt sie monatlich 200 Euro Einstiegsgeld. Angesichts des Aufwands ein Witz, aber sie braucht jeden Euro. Sara Rochol bietet in ihren Räumen Kurse für Eltern und Kinder an, außerdem einen Babytreff, einen Krabbeltreff und einen Miniclub. Sie vermietet auch einen Raum und kann so Yogakurse, eine Hebammensprechstunde und Babymassagen anbieten. Zudem verkauft sie selbst hergestellte Babyklamotten. Ihre Laden-Krisen hat sie bisher alle gemeistert, schließlich war sie nicht allein.»das Wichtigste sind gute eunde, die einem beistehen, wenn einen die Zweifel überkommen«, sagt sie. Tim Zülch kurz & klein, Hobrechtstraße 15

Schlupfloch zur Arbeit Ohne öffentlich geförderte Beschäftigung läuft nichts mehr in Berlin. Auch im Reuterkiez sind zahlreiche ABM- und MAE-Kräfte im Einsatz und halten die Kultur- und Sozialeinrichtungen mit ihrer Arbeit über Wasser. Ein Besuch im Nachbarschaftstreff Mittenmang in der Lenaustraße. Willy Winzer hat Glück gehabt. Seit Februar hat er eine Beschäftigung, die erst Ende des Jahres ausläuft. Häufig bewilligt das Jobcenter nur für sechs Monate. Als MAE-Kraft arbeitet er offiziell 30 Stunden in der Woche. Tatsächlich liegt seine Arbeitszeit deutlich darüber, denn er kümmert sich im Mittenmang auch um»kunst und Kultur«, wie er sagt. Eine Aufgabe, die ihn auf eine ABM-Stelle im nächsten Jahr hoffen lässt. üher war Willy beim Wachdienst. Doch seine gesundheitlichen Probleme mit der Halswirbelsäule bedeuteten das Aus. Drei Jahre lang war er arbeitslos, lebte erst vom Arbeitslosengeld, seitdem von Hartz IV. Das Mittenmang gefällt ihm. Der 2002 gegründete Verein mit Café-Betrieb, Computerraum und Beratungsangeboten für Menschen mit kleinem Geldbeutel existiert einzig und allein mit Hilfe öffentlich geförderter Jobs, dazu kommen zwei ehrenamtliche MitarbeiterInnen und wechselnde PraktikantInnen. Neben den vier MAE- arbeiten derzeit noch zehn ABM-Kräfte hier. Sechs von ihnen bereits im zweiten Jahr.»Sie werden danach wieder in die Arbeitslosigkeit entlassen«, sagt Emine Yilmaz, eine der Gründerinnen des Vereins, und zuckt mit den Schultern. Die Realität sieht anders aus Willy hat durch seinen Zusatzjob 180 Euro mehr im Monat. Er und seine drei MAE-KollegInnen gelten als erwerbstätig und tauchen damit in keiner Arbeitslosenstatistik mehr auf. Einen Lohn bekommen sie nicht für ihre Arbeit, lediglich einen Auslagenersatz von 1,50 Euro die Stunde.»I have a dream«, sagt Willy Winzer, wenn er nach einer Stelle auf dem ersten Arbeitsmarkt gefragt wird. Emine Yilmaz verweist auf das Alter des bald 53-Jährigen. Sie ist überzeugt, dass alle, die in ihrem Verein arbeiten, die Kompetenz für eine feste Stelle auf dem ersten Arbeitsmarkt hätten. Doch sie weiß auch, dass die Realität eine andere ist. Emine Yilmaz hat seit Anfang Februar eine ABM als Projektleiterin einer ABM-Maßnahme mit zehn ABM- Kräften, für die Behindertenberatung. Ende Januar 2009 wird die Maßnahme auslaufen. Würden Orden für die Ausübung öffentlich geförderter Beschäftigung verliehen, dann wäre das Revers der 34-Jährigen schon ordentlich geschmückt. Als sie vor sechs Jahren nach Berlin kam, arbeitete sie zunächst im Rahmen einer Fest-Kosten-Zuschuss- Maßnahme im Mittenmang. Dann ging es weiter: für eineinhalb Jahre als MAE, dann 18 Monate ehrenamtlich, dann ein halbes Jahr als ABM. Bei alledem gab es noch ihren heute zehnjährigen Sohn und ein Sozialpädagogik-Studium, das sie quasi nebenbei absolvierte.»als ich meinen MAE-Job hatte, da war ich sehr glücklich, weil ich nicht mehr das Gefühl hatte, ein Sozialschmarotzer zu sein«, erinnert sie sich.»ich konnte abends gut schlafen, weil ich wusste, dass ich für mein Geld arbeite.«ihr heutiger Verdienst als Projektleiterin ist kaum höher als früher. Nur der Titel sei anders und die Verantwortung. Für ihre 38,5 Stunden kriegt die diplomierte Sozialpädagogin 810 Euro. Wackelige Zukunft Sie hat Angst, wenn sie an das nächste Jahr denkt. Aber sie hofft, für sich und ihre MitarbeiterInnen eine Regelfinanzierung zu ergattern, bei der auch ein paar feste Stellen herausspringen.»wenn wir eine Finanzierung für drei Jahre hätten, wäre das wie ein Lottogewinn«, sagt sie und schaut sich in den neuen, größeren Räumen des Mittenmang um.»wir wollen das Boot zum Schwimmen bringen.«diana Engel MAE und ABM thema reuter: MAE und ABM - worin liegt der Unterschied? Allex:»MAE«und»Ein-Euro-Jobs«sind Arbeitsgelegenheiten gegen Mehraufwandsentschädigung. Die JobberInnen bekommen keinen Lohn für ihre Arbeit, sondern einen Auslagenersatz von in Berlin 1,50 Euro pro Stunde. Die Arbeitszeit beträgt meist 30 Stunden.»Ein-Euro-JobberInnen«gelten als erwerbstätig und sind damit aus der Arbeitslosenstatistik raus. Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) hingegen unterliegen dem Arbeitsrecht. Erwerbslose werden in den Maßnahmen für den Niedriglohnarbeitsmarkt»fit«gemacht. Ihr Lohn liegt zwischen 900 Euro und 1300 Euro brutto. Da bei vielen aber nur 30 Stunden wöchentlich angesetzt werden, sinkt der Lohn beträchtlich und etliche müssen weiterhin Hartz IV beziehen. reuter: Von welchen Problemen berichten Erwerbslose bei Ihren Veranstaltungen? Allex: Sie erleben Demütigung und Behördenwillkür seitens der Jobcenter. Das reicht von übler Ansprache über die individuelle, unerklärte Unterdrucksetzung bis hin zu Bewilligungen, die ewig dauern und falschen Bescheiden. Die meisten Leute mit Arbeitslosengeld II haben seit Mitte 2006 ihre letzten Reserven aufgebraucht. Sie stehen an der Tafel e.v. oder bei Laib und Seele an, essen in Volxküchen oder»ein-euro-buffets«. Häufig können sie auch weder Kleidung noch wichtige Dinge der persönlichen Lebensführung kaufen. Ganz zu schweigen vom Kauf neuer Bücher. auen können sich z.b. keine Verhütungsmittel mehr leisten. Für Kinder fehlt es an Geld für Spielzeug, Schulmaterial u.v.m. Vielen wird wegen Zahlungsrückständen der Strom abgestellt. Bundesweit betraf das 2006 mehr als 800.000 Haushalte. Die Diplomökonomin Anne Allex bietet derzeit drei Schulungen für BezieherInnen von Arbeitslosengeld II an: - Für Alleinerziehende (mit Kinderbetreuung) 22. und 29. April, 14 bis 18:30 Uhr Nikodemuskirche, Nansenstraße 12/13 - Für Erwerbsorientierte, die sich selbstständig machen wollen montags 14 bis 19 Uhr (bis 19. Mai) Info- und Stadtteilladen Lunte, Weisestr. 53 - Für junge Leute unter 30 samstags 11 bis 16 Uhr (19. April bis 21. Juni), Boxhagener Str. 89 (iedrichshain) Vor dem Laden kurz & klein in der Hobrechtstraße. Foto: Veronika Žohová Den Papierkram würde ich ohne meine eunde gar nicht schaffen Die Teilnahme ist kostenlos. Voranmeldung erforderlich: Tel: 24 72 71 28, Mail: info@ anne-allex.de, www.anne-allex.de

interview Campus Rütli»Ein großes Experiment«reuter im Gespräch mit Projektleiterin Ilse Wolter reuter: Im August wird die neue Gemeinschaftsschule eröffnet. euen Sie sich drauf? Wolter: Ich als Stadtplanerin kann mir ehrlich gesagt nicht so richtig vorstellen wie das geht, SchülerInnen aus drei unterschiedlichen Schulen zwischen fünf und 18 Jahren in eine Schule zusammenzuführen und dabei leistungsstarke und leistungsschwächere SchülerInnen gemeinsam zu unterrichten. Das überlasse ich lieber den Pädagogen. Das ist bestimmt ein großes Experiment, aber ich denke für die Kinder und Jugendlichen hier im Kiez ist die Gemeinschaftsschule wirklich eine Chance, auf ihrem Bildungsweg nicht auf der Strecke zu bleiben. reuter: Irgendwann soll auch eine gymnasiale Oberstufe dazukommen... Man kann sich das gar nicht mehr erlauben, Wolter: Im Vergleich zum Berliner Durchschnitt haben wir in Neukölln zur Zeit viel weniger SchülerInnen, die überhaupt das Gymnasium besuchen könnten. Wenn eine Schule aber alle Bildungswege in einer Hand hat, besseren Unterricht anbietet und noch dazu besser ausgestattet ist, dann wird sich der Anteil dieser SchülerInnen hoffentlich erhöhen. Man kann sich das einfach nicht mehr erlauben, Jugendliche ohne Schulabschluss oder mit einem sehr niedrigen Abschluss ins Leben zu entlassen. Sie haben doch heute überhaupt keine Chancen mehr, einen Ausbildungsplatz zu finden. reuter: Die Gemeinschaftsschule ist das Herzstück des Modellprojekts Campus Rütli. Welche Idee steckt hinter dem Projekt? Wolter: Bisher waren die Bildungseinrichtungen ja stark vereinzelt. Jugendliche ohne Schulabschluss ins Leben zu entlassen. Stadtplanerin Ilse Wolter auf dem Spielplatz in der Rütlistraße. Foto: Tim Zülch Kitas, Schulen alle haben für sich allein gearbeitet. Eine Vernetzung mit der lokalen Wirtschaft, damit Jugendliche Ausbildungsplätze vermittelt bekommen, hat es auch nicht gegeben. Die Folgen kennen wir: Nur sehr wenige SchulabgängerInnen haben überhaupt einen Ausbildungsplatz geschweige denn einen Arbeitsplatz gefunden. Mit dem Campus Rütli wird ein Sozialraum geschaffen, in dem Kinder vom Kleinkindalter bis zum Übergang in die Ausbildung ein Bildungs- und Sozialisationsangebot bekommen. Es geht also nicht nur um Bildung, sondern auch darum, soziale Fähigkeiten zu erlernen. Dabei werden auch die Eltern mit einbezogen. Durch ein Zusammenführen von ganz vielen unterschiedlichen Angeboten wollen wir eine optimale Förderung der Kinder erreichen auch indem die Übergänge von der Familie in die Kita, von der Kita in die Grundschule, von dort in die Oberschule und schließlich in den Beruf optimiert werden. reuter: Dafür sind Umbauten nötig. Was ist geplant? Wolter: Als Ganztagsschule braucht die neue Gemeinschaftsschule eine Mensa. Die muss bis August fertig sein, damit bei Schulbeginn ein Mittagessen angeboten werden kann. Die Mensa kommt in die jetzige Gymnastikhalle der Rütli-Schule, wird aber auch weiterhin für Elternversammlungen, kleinere Theateraufführungen oder Indoor-Sportarten zur Verfügung stehen. Um Computerunterricht bzw. eeducation anbieten zu können, sollen alle drei Schulen computermäßig vernetzt werden. reuter: Wenn die Mensa in die Gymnastikhalle kommt: Wo soll der Sportunterricht stattfinden? Wolter: Dafür wird eine neue Quartiers-Sporthalle auf dem Gelände des Gewerbehofs gebaut werden. Die Fördermittel dafür sind in Aussicht gestellt. Die Vorbereitungen laufen auch schon, damit es im nächsten Jahr tatsächlich losgehen kann. Die Halle steht auch für den Vereins-Sport zur Verfügung und für größere kulturelle Veranstaltungen. reuter: Warum soll die anz- Schubert-Grundschule in der Weserstraße mittelfristig in die Rütlistraße umziehen? Wolter: Man geht davon aus, dass ein attraktiver Schulstandort mehr SchülerInnen anzieht. Eltern, die ihre Kinder bisher woanders angemeldet haben, werden künftig womöglich anders Campus Rütli Auf einer Fläche von 41.000 m² wird ein umfassendes Sozialisations- und Bildungsangebot entstehen. Damit soll auch die Wahrnehmung Neuköllns als Problemgebiet hin zu einem modernen heterogenen Modellbezirk verändert werden. Initiatoren des Projekts sind die Stiftung Zukunft Berlin und das Bezirksamt. Herzstück ist die neue Gemeinschaftsschule, bestehend aus der anz-schubert-grundschule in der Weserstraße, der Rütlischule und der Heinrich-Heine-Schule in der Rütlistraße. SchülerInnen, die eine Empfehlung für das Gymnasium haben, gehen vorerst auf die Albert-Schweitzer Schule in der Karl-Marx-Straße. Weitere vorhandene oder geplante Einrichtungen: Elternzentrum, Kinder- und Jugendgesundheitsdienst, Kitas, Jugendclub Manege, Musikschule, PASST-Berufsförderungsprojekt, VHS und Sozialpädagogischer Dienst des Jugendamtes. entscheiden, wenn sie hier ein attraktives Bildungsangebot vorfinden. Die Grundschule wird dann zu eng und muss erweitert werden. Es ist aber noch nicht klar, in welchem Umfang und wann. reuter: Der Neubau soll auf der Fläche der jetzigen Kleingartenkolonie»Hand in Hand«verwirklicht werden. Wolter: Schon seit den 1970er Jahren existiert ein eingeleiteter Bebauungsplan, der das gesamte Gelände Gewerbefläche und Kleingartenfläche als Schulerweiterungsgelände ausweist. Dieser Plan bildet die Grundlage für das neue Konzept. Der genaue Ort für das Grundschulgebäude steht aber noch nicht endgültig fest. Klar ist, dass wir die Fläche für Schulzwecke brauchen, selbst wenn dort kein neues Gebäude entsteht. reuter: üher oder später müssen die KleingärtnerInnen also gehen? Wolter: So leid einem das auch tut, sie werden vermutlich irgendwann die Flächen räumen müssen. Noch im April soll in einem gemeinsamen Gespräch mit dem Baustadtrat beredet werden, wie das überhaupt ablaufen soll. Den KleingärtnerInnen werden aber auf jeden Fall andere Gärten in Neukölln angeboten werden. reuter: Im Reuterkiez wahrscheinlich nicht? Wolter: Wir haben keine eiflächen, das ist das Problem. Das hier ist ein hoch verdichtetes Gebiet und an der Rütlistraße befinden sich die allerletzten eiflächen, die wir überhaupt noch zur Verfügung haben, um Projekte wie den Campus Rütli umzusetzen. Das Interview führte Diana Engel

Der Untergrund ist genau der richtige Ort für Krimi-Autor Horst Bosetzky. Im Rahmen der»wochen der Sprache und des Lesens in Neukölln«wird er im U-Bahnhof Hermannplatz aus seinen U-Bahn-Büchern vorlesen. Zwischen dem 16. Mai und dem 1. Juni wird Neukölln zur größten Lesebühne Berlins mit über 400 Lesungen, Konzerten, Theateraufführungen, Schreibwettbewerben und Leserekordversuchen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Neben Bosetzky ist auch die Rechtsanwältin Seyran Ateş mit ihrem neuen Buch»Der Multikulti-Irrtum«mit von der Partie, Thilo Köhler liest aus seinem Buch»Comedian Harmonists«vor und Mely Kiyak aus»10 für Deutschland«, um nur einige zu nennen. Außerdem lesen NeuköllnerInnen und andere BerlinerInnen in verschiedenen Sprachen aus ihren Lieblingsromanen, aus Zeitungen oder eigenen Tagebüchern. Am 1. Juni soll bei der Abschlussfeier ein neuer Leserekord in über 100 Sprachen aufgestellt werden. Bei diesem Marathon lesen die Teilnehseite Marathon Neukölln liest Impressum Die Kiezzeitung reuter erscheint acht mal im Jahr. Sie liegt an vielen Orten im Reuterkiez kostenlos aus. Hrsg.: ZEMB GbR, Kreutzigerstraße 10, 10 247 Berlin, reuter@ die-praxis-berlin.de Redaktion / ViSdP: Diana Engel (ele), Tim Zülch (timz) Layout: Susanne Beer Fotos: Andrej Dallmann, Veroniká Žohova, Tim Zülch Titelfoto: Veroniká Žohova Druck: Märkische Verlags- und Druck-Gesellschaft mbh Potsdam, iedrich-engels-straße 24, 14473 Potsdam. Die Redaktion übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos oder Illustrationen. Artikel mit Namensnennung geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder, und es wird keinerlei Haftung für deren Richtigkeit übernommen. Jegliche Nutzung von Beiträgen aus dieser Zeitung bedarf der Genehmigung durch die Redaktion. merinnen eine Minute lang einen Text in der eigenen Muttersprache. Man darf gespannt sein, ob dabei ein Eintrag im Guiness-Buch der Rekorde rauskommt. Veranstaltet werden die Lesewochen vom Verein Aufbruch Neukölln. ele»wochen der Sprache und des Lesens in Neukölln«, 16. Mai bis 1. Juni. Abschlussfeier mit Lesemarathon, 1. Juni, ab 14 Uhr. Von-der-Schulenburg-Park an der Sonnenallee zwischen Planeten- und Hänselstraße am S-Bahnhof Köllnische Heide. www.sprachwoche-neukoelln.de Konzert Tango on the Rocks»Alles ändert sich, nicht aber der Tango«, soll der Komponist und Bandoneon-Spieler Astor Piazzolla einmal gesagt haben. Für den argentinischen Musiker Melingo scheint das nicht zu gelten. Mit seinem zweiten Album»Maldito Tango«hat er sich vorgenommen, sich nicht vom»verfluchten Tango«vereinnahmen zu lassen und mischt Elemente aus Rock und Pop mit dem orthodoxen Erbe des Tango zu futuristisch-poetischen Liedern. Aufgewachsen in Argentinien, wo Melingo»die Straßen wie ein Bluthund auf der Suche nach Poesie beschnüffelte«, widmete er sich zeitweise ganz der klassischen Tangomusik, um dann während der Militärdiktatur in zwei subversiven Rockbands zu spielen. Dennoch ist er dem Tango immer treu geblieben, was er im Ballhaus unter Beweis stellen wird. Tanzen ist ausdrücklich erlaubt! Steffi Mühlhan 19. April, 20 Uhr, Ballhaus Rixdorf. Bilderrätsel: Wo ist denn das? Kunstprojekt Utopische Zone Ein Experiment über alltägliche Zustände und die (Un)erträglichkeit von Schwäche startet die Künstlerin Julia Vitalis mit ihrem jüngsten Kunstprojeket»Zartes Pflaster«. Während des Festivals»48 Stunden Neukölln«will sie den öffentlichen Raum besetzen und zu einer utopischen Zone der Zartheit und Verletzlichkeit erklären. Bis spätestens Ende Mai sucht Vitalis Menschen, die Interesse haben, sich mit dem Thema Verletzlichkeit auseinander zu setzen. Die Ergebnisse werden anonym bei einer Performance während des Festivals gezeigt. ele Kontakt: kontakt@vitalisart.de Videomagazin Dilemma Neukölln In seiner aktuellen Videosendung geht der Sender eies Neukölln dem Rätsel des destruktiven Dilemmas auf den Grund, vor allem aber dem Dilemma Neuköllns. Dabei wird der exzessive Alkoholkonsum von Zitty-RedakteurInnen beleuchtet. Außerdem erklärt die Redaktion, was Streetart ist und wie tagelanges präzises Arbeiten zur Umdeutung von Ikonen führen kann. In der Kurzfilmserie»Soll wieder neuer Same werden...«geht es um Erotik bei der RAF und die Bedeutung von Schusswaffen in lesbischen Beziehungen. Verantwortlich für die Beiträge ist die Neuköllner Film-Produktion Retsina-Film. timz Premiere des nächsten Monatsprogramms: 26. April, 21 Uhr im eien Neukölln, Pannierstr. 54. Wdh.: 27. April, 15 Uhr im Eiszeit-Kino, Zeughofstr. 20. www.sender-fn.de Quartiersbeirat Neue SprecherInnen Das Beiratsplenum des Reuterkiezes wählt auf seiner nächsten Versammlung sieben neue SprecherInnen. Sie vertreten den Beirat für die nächsten 12 Monate nach außen, bereiten Entscheidungsgrundlagen vor und sind AnsprechpartnerInnen für das Quartiersmanagement. Wer sich wählen lassen möchte, sollte sich darum nicht nur für die Entwicklung des Kiezes interessieren, sondern auch mit der Arbeitsweise des Beirats, dessen AGs (Wohnumfeld, Kultur, Bildung) und der des Quartiersmanagements vertraut sein. Der Arbeitsaufwand beträgt acht bis zehn Stunden monatlich, die vor allem in den Abendstunden anfallen. Der Quartiersbeirat wurde 2003 von BewohnerInnen und Aktiven im Kiez gegründet und besteht derzeit aus rund 30 Mitgliedern, die unabhängig und ehrenamtlich arbeiten. Er trifft sich acht Mal im Jahr und setzt sich für eine nachhaltig soziale sowie lebenswerte Gestaltung des Kiezes ein und bringt seine Ideen und Vorschläge in der Regel erfolgreich bei Politik und Verwaltung vor. Das Gremium will mit seiner Arbeit eine gesellschaftliche Plattform zum Austausch von Menschen verschiedener Generationen und unterschiedlicher Herkunft bieten. Stimmberechtigt sind alle Mitglieder des Quartiersbeirats, die vor der Wahl mindestens einmal seit Februar bei einem Beiratsplenum anwesend waren. Wer als SprecherIn kandidieren möchte, sendet bitte vorab eine Nachricht an: beirat@quartiersmanagement.de. Daniel Roos Plenum Quartiersbeirat: 20. Mai, 19 Uhr Elele Nachbarschaftszentrum, Hobrechtstr. 55 Das Lösungswort des letzten Rätsels lautet: ARBEITSTIER

kalender 16 Mi 17 Do 18 19 Sa Veranstaltungen vom 16. April bis 30. Mai April 20 Uhr: Der Fuß bist Du! oder: Theater betritt Politik, Ein partizipatives Theaterprojekt zu Working Poor und Prekarität, Saalbau Neukölln, Karl-Marx-Str. 141, Eintritt: 3, Kartentelefon: 68093779 18 bis 19 Uhr: Saxophon-Live-Musik mit Joachim Gies, St.Christophorus-Kirche, Nansenstr.4 20.30 Uhr, Solitresen für den Projektu. Stadtteilladen iedelstrasse 54, mit Hip-Hop, Cocktails und Kicker, Projektraum, Hermannstr. 48 21 Uhr: Olli Goolightley (Mash up) im Donnerstags-Club, Ankerklause, Kottbusser Damm 104 20 Uhr: Vernissage und Performance Silke Thoss,»I Am More American Than You!«, Malerei/Installation, Ausstellung: 18. April bis 30. Mai: Di,, So 15 bis 20 Uhr, Galerie Crystal Ball, Schönleinstraße 7 20 Uhr: Vernissage»Torten, Torten, Torten vom Schmusepüppchen«, Neue naive Malerei von Juwelia Soraya, Galerie Studio St. St., Sanderstraße 26 19 Uhr: Vernissage»Dorothea Mußfeldt Malerei«, Musik von Illute, Musenstube, Tellstraße 2 25 26 Sa 27 So 30 Mi 15 bis 18 Uhr: Einweihung des Rütli- Spielplatzes (mit Kinderprogramm), Rütlistraße 5 20 Uhr: Show»Traum in Orange«, es kann auch ein Alptraum werden!, Galerie Studio St. St., Sanderstraße 26 21 Uhr: Musik und Performance»insekten in ordnung«, Insekteum, Pflügerstraße 70 20 Uhr: Vernissage, Installation, Objekte, Malerei, Ausstellung: 27. April bis 17. Mai: Mi bis 14 bis 18 Uhr, Sa 12 bis 16 Uhr, Klötze und Schinken, Bürknerstr. 12 20 Uhr: Fairsteigerung»Guckst du nur oder fieberst du mit!?«, Laden ahoi!, Pflügerstraße 78 b 10 bis 18 Uhr: Erhalten oder schließen? Volksentscheid zum Flughafen Tempelhof 14 Uhr: Stadtführung»Das Reuterquartier der Neuköllner Norden zwischen Kiezidylle und Ghettoklischee«, Stattreisen Berlin, Treff: Kottbusser Brücke / Reederei Riedel 11 Uhr: Eröffnungsfeier des Schülerclubs Lena, Lenaustr. 26 30 20 Uhr: Die Andere, Die Schriftstellerin Beverly Schnett liest erotische Geschichten aus»pumps und Billardtisch«Galerie Studio St. St., Sanderstraße 26 Veranstaltungen zum 1. Mai 30 Mi 1 Do 21 Uhr: Tanz in den Mai - Olli Goolightley (Mash up) im Donnerstags-Club, Ankerklause, Kottbusser Damm 104 22 Uhr: Tanz in den Mai, Nordkiez-Style, Sama-Café, Samariterstraße 32, (iedrichshain) 9 Uhr: Gute Arbeit muss drin sein! Auftaktkundgebung am DGB-Haus Keithstraße, 10 Uhr: Start der Demo vom DGB-Gewerkschaftshaus am Wittenbergplatz, 11 bis 18 Uhr: Infomarkt und Maifest am Brandenburger Tor, Veranstalter: DGB Berlin-Brandenburg 11 Uhr bis 24 Uhr: MyFest, Mix internationaler Musik von 170 Bands, die auf 18 Bühnen spielen, dazu politischer Talk. Adalbert-, Nauny- und Oranienstraße, Oranienplatz, Kottbusser Tor und Heinrichplatz. www.myfest.de 20 So 20 Uhr: Konzert Melingo live auf Tour,»Maldito Tango«der»Tom Waits«des Tango! Ballhaus Rixdorf Studios, Kottbusser Damm 76 15 bis 22 Uhr: Insektenführung»wespenclub zur bienenstich-zeit«für Kinder und Erwachsene von und mit Inox Kapell (Anm. erbeten) Insekteum, Pflügerstraße 70 2 9 Mai 20 Uhr, Tanz mit Handtaschen Performance von und mit Zsa Zsa Puppengesicht, Galerie Studio St. St., Sanderstraße 26 20 Uhr: ag den Abendwind, Meine schönsten Liebeslieder mit Juwelia Sorya, Galerie Studio St. St., Sanderstraße 26 13 bis 17 Uhr:»Räuber und Gendarm«Kinder-Erlebnisparcour auf dem Myfest. Mit Hilfe eines Spiel- und Lageplans laufen die Kinder 12 Parcourstationen ab. Wer acht Stände bewältigt, kann eines der 200 MyFest T-Shirts gewinnen. Veranstalter: Stadtteilmanagement, Mariannenplatz 13 Uhr:»Revolutionäre 1. Mai Demonstration«Oranienplatz 22 Di 23 Mi 24 Do 21.30 Uhr:»Der große Diktator«(1940, Charlie Chaplin) Eintritt frei, Infound Stadtteilladen Lunte, Weisestr. 53 20.30 Uhr:»Reise in ein besetztes Land«(2004) - Begegnungen mit PalästinserInnen, die von ihrem Leben unter der Besatzung erzählen. Eintritt frei, Infound Stadtteilladen Lunte, Weisestr. 53 18 Uhr: Info-Veranstaltung zum Campus Rütli: Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung, Jugendclub Manege, Rütlistraße 1-3 19.30 Uhr:»Arme Reiche Welt - Das Weltsozialforum in Porto Alegre 2002«(2002, AK Kraak), Galerie Olga Benario, Richardstr. 104 21 Uhr: Der Baumann (Indie) im Donnerstags-Club, Ankerklause, Kottbusser Damm 104 16 20 Di 21 Mi 24 Sa 19 Uhr: Eröffnung: klong! Soundinstallation trifft Rauminstallation. Ausstellung bis 8. Juni, Galerie R31, Reuterstr. 31, - So 15-20 Uhr und n.v. 20 Uhr: ag den Abendwind, Meine schönsten Liebeslieder mit Juwelia Sorya, Galerie Studio St. St., Sanderstraße 26 ab 16.00 Uhr: LOS-Europamesse, Großer Pfarrsaal St.Christophorus, Nansenstr.4 21.Mai, 20.00 Uhr: Literarischer Treff für Bücherwürmer mit Jutta Schneble, Clubraum St. Christophorus, Nansenstr.4 10 bis 16.30 Uhr: Väter für den Kiez, Regionale Konferenz der Abt. Jugend Neukölln, Haus der Guttempler, Wildenbruchstraße 80, Anm.: vera.bethge@ BA-NKN.verwalt-berlin.de 2 14 Uhr: Mayday Parade, Boxhagener Platz (iedrichshain) ab 14 Uhr: Beats against Facism mit Keny Arkana (Rap/ Marseille), Banda Bassotti (Ska/ Rom), Damion Davis (Rap/ Berlin), Mal Eleve (Ragga/ Berlin), Guts Pie Earshot (Punk ohne Gitarre/ Berlin), Schlagzeiln (Rap/ Berlin), Red Star Soundsystem (Rap/ Berlin). VeranstalterInnen: Revolutionäres 1. Mai Bündnis, Kottbusser Tor ab 18 Uhr: Revolutionäre 1. Mai Demonstration Zusammen kämpfen gegen Kapital und Krieg - für Solidarität und soziale Revolution. VeranstalterInnen: Revolutionäres 1. Mai Bündnis, Kottbusser Tor 13. Uhr: 4. Internationaler Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen, Demo am Senefelder Platz, Zur weiteren Vernetzung: www.surfpoeten.de