IV Politik Beitrag 38 Bundestagswahl 2017 1 von 30 Eine vierte Amtszeit für Angela Merkel? Die Bundestagswahl 2017 Von Thomas Koch, Bad Grund Themen: Wird es eine vierte Amtszeit für Angela Merkel geben? Bundestagswahl, Wahlrecht, Erst- und Zweitstimme, Bundeskanzler, Wahlwerbung, Wahlen und Social Media Armin Linnartz/CC BY SA Ziele: Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich die Grundsätze des Wahlrechts aus dem Grundgesetz. Sie lernen das Prinzip von Erst- und Zweitstimme kennen und erläutern den Sinn der Fünf-Prozent-Hürde. Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über die wichtigsten zur Wahl stehenden Parteien und schätzen die Wahrscheinlichkeit verschiedener möglicher Koalitionen ein. Sie informieren sich über den Einfluss von Social Media auf die Wahl und bewerten diesen. Klassenstufe: 8 10 Zeitbedarf: 7 Stunden
IV Politik Beitrag 38 Bundestagswahl 2017 9 von 30 Materialübersicht Stunde 1 Einstieg ins Thema Bundestagswahl 2017 M 1 (Ab) Die Bundestagswahl 2017 ein Schreibgespräch M 2 (Ab) Wer darf wählen und wie wird gewählt? Stunden 2 3 Wie wird gewählt? M 3 (Ab) Wie viele Stimmen habe ich eigentlich? M 4 (Ab) Wie läuft die Wahl ab? Stunden 4 5 Wen kann ich wählen? M 5 (Ab) Wer steht zur Wahl? Die Parteien M 6 (Ab) Merkel oder Schulz wer macht das Rennen? Stunde 6 Der Einfluss von Internet und Social Media M 7 (Ab) Entscheiden Social Media die Wahlen? Stunde 7 Lernerfolgskontrolle M 8 (Lk) Kreuzworträtsel zur Bundestagswahl M 9 (Tx) Glossar Ab = Arbeitsblatt Lk = Lernerfolgskontrolle Tx = Text Einzelarbeit Partnerarbeit Gruppenarbeit Internet
16 von 30 Bundestagswahl 2017 Politik Beitrag 38 IV M4 Wie läuft die Wahl ab? 10 15 20 T H C Gleichzeitig dient die Wahlbenachrichtigungskarte auch als Antrag für die Briefwahl. Wenn man weiß, dass So sah die Wahlbenachrichtigungskarte zur Bundestagswahl 2005 aus man am Wahltag selbst nicht zur Wahl gehen kann, ist es möglich, die Wahl auch schon vorher zu Hause durchzuführen. Eine Angabe von Gründen ist nicht erforderlich. Man füllt einfach den Antrag auf der Rückseite der Wahlbenachrichtigungskarte aus und schickt diesen ab. Einige Tage später erhält man die Briefwahlunterlagen. Man füllt den Stimmzettel aus und schickt ihn in dem mitgeschickten Umschlag wieder zurück. I S N A R O In der Regel geht man am Wahltag selbst zur Wahl. Hierfür muss man die Wahlbenachrichtigungskarte und seinen Personalausweis mitnehmen. Alles Weitere siehst du in der folgenden Grafik: Text: Thomas Koch V Wolfgang Zettlmeier 5 Zunächst erhalten alle Wahlberechtigten einige Wochen vor der Bundestagswahl eine Wahlbenachrichtigungskarte. Auf dieser Karte sind die persönlichen Daten des Wahlberechtigten vermerkt, außerdem die Angaben zum Zeitraum und zum Wahllokal. In Deutschland müssen Wahlen immer an einem Sonn- oder Feiertag stattfinden. Als Wahllokale werden zu einem großen Teil öffentliche Gebäude wie z. B. Schulen hergerichtet. dpa Report Du weißt nun, wer wählen darf, nach welchen Grundsätzen gewählt wird und wie viele Stimmen man bei der Bundestagswahl hat. Aber wie läuft alles ganz konkret für die Wähler ab? 1. Erläutere anhand der Grafik den Ablauf der Wahl in einem Wahllokal. 2. Siehst du eventuelle Risiken, die zu Manipulationen führen können?
IV Politik Beitrag 38 Bundestagswahl 2017 17 von 30 M 5 Wer steht zur Wahl? Die Parteien Eine Partei ist ein Zusammenschluss von Personen mit ähnlichen politischen Interessen, Zielen und Werten. Die Parteien dienen als Bindeglied zwischen Staat und Gesellschaft. Da eine Partei nur selten eine absolute Mehrheit (also mehr als 50 % der Stimmen) erhält, muss sie ein Bündnis mit einer anderen Partei eingehen. Dies nennt man Koalition. Die wichtigsten zur Wahl stehenden Parteien werden in kurzen Infotexten vorgestellt. 1. Teilt die Infotexte in Gruppen untereinander auf. 2. Füllt die Tabelle zu den Parteien aus. 3. Erklärt anhand der Texte und der Grafik, welche Koalitionen rechnerisch und inhaltlich möglich wären, um eine absolute Mehrheit zu erhalten. 4. Erläutert die Schwierigkeit der Regierungsbildung im künftigen Bundestag. Prognose zur Bundestagswahl (Stand April 2017) 40 35 30 25 20 35% 32% 15 10 5 0 9% CDU/CSU SPD AFD Linke Bündnis FDP 90/Grüne 8% 7% 5% 4% Sonstige Zahlen nach: www.forschungsgruppe.de/aktuelles/politbarometer/ Informationen zur Grafik Die Grafik zeigt die sogenannte Sonntagsfrage zur Bundestagswahl 2017, die von der Forschungsgruppe Wahlen e.v. im Auftrag des ZDF Politbarometers am 7. April 2017 erhoben worden ist. Als Sonntagsfrage wird die Frage nach der aktuellen Wahlabsicht der Bürger bezeichnet. Dabei wird die Frage gestellt: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre?
IV Politik Beitrag 38 Bundestagswahl 2017 21 von 30 M 6 Merkel oder Schulz wer macht das Rennen? Im Vordergrund des Wahlkampfs steht der Kampf der Spitzenkandidaten der beiden großen Volksparteien der CDU und der SPD. Für die CDU tritt Bundeskanzlerin Angela Merkel an für sie wäre es die vierte Amtszeit in Folge. Für die SPD wurde im Januar 2017 überraschend Martin Schulz als Kanzlerkandidat vorgeschlagen. Wie sehen die Lebensläufe der beiden Kandidaten aus? Geboren am 17. Juli 1954 in Hamburg. Wurde nicht zum Abitur zugelassen, verließ das Gymnasium 1974 mit der Fachhochschulreife. Stand 1991 unter Bundeskanzler Helmut Kohl dem Bundesministerium für Frauen und Jugend vor und hatte den stellvertretenden Parteivorsitz inne. Ist zum zweiten Mal verheiratet. Trat 1990 der CDU bei und zog per Direktmandat in den Bundestag ein. 1973 Abitur und Beginn eines Physikstudiums; 1986 Promotion. Ist verheiratet und hat zwei Kinder. Machte eine Ausbildung zum Buchhändler und führte zwischen 1982 und 1994 eine eigene Buchhandlung. Am 20. Dezember 1955 in Eschweiler geboren. Ist in der Europapolitik, aber nicht in der Bundes - politik, erfahren. Wurde 1994 Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. War von 1987 bis 1998 Bürgermeister von Würselen. Das Handeln während der Flüchtlingskrise hat zu einem Abfall der Beliebtheit in der Bevölkerung geführt. War zwischen 1994 und 2017 Mitglied im Europäischen Parlament und von 2012 bis 2017 dessen Präsident. Wurde 2005 zur Kanzlerin einer großen Koalition gewählt. Verbrachte Kindheit und Jugend in der DDR. Musste eine Laufbahn als Fußballer nach mehreren Verletzungen aufgeben. Seit Bekanntgabe der Kandidatur holt die SPD in Umfragewerten enorm auf. War vor vielen Jahren alkoholabhängig. Trat mit 19 Jahren in die SPD ein. Trat 1989 in der DDR der Partei Demokratischer Aufbruch bei. 1. Ordne die Textschnipsel zu: Gehören sie zu Angela Merkel oder zu Martin Schulz? Bringe sie in eine sinnvolle Reihenfolge und klebe sie dann in dein Heft/deine Mappe. 2. In der Bundesrepublik wird der Kanzler nicht direkt vom Volk gewählt, dennoch kann die Beliebtheit der Kandidaten einen Einfluss auf den Wahlausgang haben. Welcher Kandidat kann aus deiner Sicht mehr Sympathien sammeln? Begründe.